Autor Thema: 4. Edition ohne Battlemäp  (Gelesen 6493 mal)

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Wormys_Queue

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4. Edition ohne Battlemäp
« Antwort #60 am: 11. Mai 2010, 22:18:43 »
Oder warum sollte ein SL, dem ich voll und ganz vetraue, keine Battlemap nutzen, um das Spiel (in meinen Augen) noch besser zu machen?

Du drehst es ja schon wieder rum, du.  :)

Es geht doch gar nicht darum, dass ein vertrauenswürdiger SL keine Battle Map benutzen darf. Es geht darum, dass derselbe SL auch dann vertraunswürdig bleibt, wenn er darauf verzichtet. Weil er eben vertrauenswürdig ist.

Dummerweise gibt es aber:
a) Spieler und Spielleiter, die gerne mal ein bissl zu ihren Gunsten schummeln, wenn sie damit durchkommen.
b) Spieler und Spielleiter, die aufgrund schlechter Erfahrungen mit Gruppe a) nicht genügend Vertrauen aufbringen können.
c) viele Schauermärchen in der Rollenspielgemeinde, die zum Schluss verführen, dass Vertrauen in erster Linie dämlich ist.

in allen diesen Fällen birgt der Verzicht auf die Battle Map ein gewisses Konfliktpotential mit sich, dass es mit Battle Map so nicht gäbe. Mit Battle Map spielt das Vertrauen eine geringere Rolle, weil man das Gegenüber viel leichter kontrollieren kann.

dass die Battle Map das Spiel automatisch besser macht, halte ich übrigens auch für ein Gerücht. Sie kann, muss aber nicht. und das Spiel ohne Battle Map hat auch so seine Vorteile. das ist aber nun tatsächlich Geschmackssache.
« Letzte Änderung: 11. Mai 2010, 22:20:17 von Wormys_Queue »
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4. Edition ohne Battlemäp
« Antwort #61 am: 11. Mai 2010, 23:49:27 »
Ich versteh Deine Argumentation, Sol, aber diese hat ja erneut nix mit Vertrauen zu tun.

Sondern du sagst, dass Du mit einer Battlemap nur mäßig arbeiten kannst, weil Du nicht die passenden Minis hast und durch Pinöpel zu sehr abstrahiert findest. Nachvollziehbar. Aber es hat eben nix mit Vertrauen zu tun. Zum Glück.

Sol

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4. Edition ohne Battlemäp
« Antwort #62 am: 12. Mai 2010, 00:09:48 »
Ich versteh Deine Argumentation, Sol, aber diese hat ja erneut nix mit Vertrauen zu tun.

Sondern du sagst, dass Du mit einer Battlemap nur mäßig arbeiten kannst, weil Du nicht die passenden Minis hast und durch Pinöpel zu sehr abstrahiert findest. Nachvollziehbar. Aber es hat eben nix mit Vertrauen zu tun. Zum Glück.

Um mal wieder den Bogen zu der vorherigen Argumentation zu schlagen:

Ich sehe aber immer wieder die Gefahr einer Zwickmühle vorallem bei ganz neuen Spielern, die man noch nicht so 100%-ig einschätzen kann.

Gerade bei anspruchsvollen und harten Kämpfen wird manchmal dieses "Flair-Argument" nicht mehr als so "überzeugend" angesehen (obwohl man es wirklich absolut ernst gemeint hat!) und mich würden echt folgende Szenen nicht wundern:
"Es gibt doch hier bloß fast einen TPK, weil keine Battlemap da ist, die den Kampf veranschaulicht! Mit der Map hätte ich vielleicht meinen Spielzug ganz anders abgehandelt! Wer weiß, ob da nicht aufgrund falscher Vorstellung etwas zu Gunsten der NSC ausgelegt worden ist. Ob dieses 'Flair-Argument' wirklich stimmt, das muss ich nun schon ernsthaft in Frage stellen. Vielleicht werden da ja im Endeffekt bloß die NSC begünstigt durch sowas..." etc. pp.

Mal auf den Punkt gebracht: Es besteht das Risiko des Nachkartens!

Was sich aber- das muss ich schon zugeben- schwerlich "beweisen" ließe, ist, dass das tatsächlich mit dem Nichtverwenden von Battlemaps einzig und allein zusammenhängt. Das hängt mit dem Typus vom Spieler sicherlich zum größten Teil (auch) zusammen. Aber man tut sich bestimmt als solch ein Typ von Spieler nicht schwer das Fehlen der Battlemap beim Scheitern der Gruppe eben als Grund von Charaktertoden ins Feld zu führen, obwohl die Gründe im Endeffekt vielleicht ganz andere waren. Und schnell kann sich so eine Situation- wenns blöd läuft- auch zu einem Lauffeuer entwickeln. "Kann", das Wort ist- denke ich- sehr wichtig ;)

"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Greifenklaue

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4. Edition ohne Battlemäp
« Antwort #63 am: 12. Mai 2010, 00:55:21 »
Hmm, "Nachkarten". Ich bin mir sicher, auch mit Battlemap kann nachgekartet werden. Gibt ja genug Sachen, womit man unzufrieden sein kann.

Außerdem, "nachkarten" - ich bin für Kritik an meiner Spielleitung offen und sehe das normalerweise nicht als nachkarten.

Vielleicht läuft ja echt etwas schief?

´Gerade wenn sich die Spieler mehr Übersicht, mehr Infos wünschen, ist das doch ein gutes Zeichen für ihr Interesse, egal ob es jetzt ne fix gekritzelte Skizze oder gleich ne Battlemap ist.

Wormys_Queue

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4. Edition ohne Battlemäp
« Antwort #64 am: 12. Mai 2010, 01:19:09 »
Vielleicht läuft ja echt etwas schief?

ich hab so ein bissl den Eindruck, dass wir da völlig aneinander vorbeireden. Ich kann Sols Position ziemlich gut verstehen. Mit meiner früheren Gruppe haben wir ja zunächst auch ohne Battle Map gespielt. In der Folge liefen die Kämpfe viel flüssiger ab, und weil sich alle am Erzählen des Kampfs beteiligten und niemand die Gruppe mit Regeldetails aufhielt, war das ganze auch wesentlich dynamischer und spannender als später mit der Battle Map, als plötzlich der ein oder andere Spieler anfing, seine Züge zu optimieren und in Feldern zu denken.

Das muss nicht jedermanns Spielweise sein. Vor allem aber funktioniert es eben nur dann, wenn alle Spieler an einem Strang ziehen. Ein Quertreiber reicht, um das ganze Spielerlebnis kaputt zu machen. Und wenn dieser Quertreiber clever ist, nutzt er eben (siehe Sol) sein Regelwissen aus und macht sich zum Opfer statt zum Täter.

Stimmt, da läuft was schief. Aber anstatt die Battle Map einzuführen, wäre die richtige Lösung, den Quertreiber zu entfernen. Der den anderen nämlich einen Spielstil aufzuzwingen versucht, den diese anscheinend gar nicht wollen.

und das ist immer noch kein Plädoyer gegen die Battle Map. Sondern lediglich ein Hinweis darauf, dass ohne Battle Map eine Art von Vertrauen zwischen den Spielern nötig ist, die man für das Spiel mit Battle Map nicht zwingend braucht. Obwohl es natürlich nichts schadet, wenn es auch dort vorhanden ist.
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