Ganz anders, und zwar...
Die Götter sind Personifizierungen einer höheren Instanz, die ich "die Prinzipien" nenne: unpersönliche grundlegende Kräfte wie Gut und Böse, Ordnung und Chaos, Leben und Tod, Krieg und Frieden, verschiedene Tugenden und Sünden, Hoffnung, Glück, Schmerz, Furcht etc.
Die Götter sind von den Sterblichen erschaffene (!) Abbilder jener Prinzipien, entweder geformt aus dem kollektiven Unterbewußten der Gläubigen oder durch Projektion von Tugenden auf beispielhafte Helden (wodurch auch Sterbliche zu Göttern werden können).
Art und Weise des typischen Eingreifens eines Gottes ins Weltgeschehen hängt von seiner Persönlichkeit ab (die ihm von seinen Gläubigen angedichtet verliehen wird) und von seiner Mächtigkeit (die mit der Anzahl und Frömmigkeit seiner Anhänger korreliert.)
Diese Beziehung ist den meisten Sterblichen unbekannt (und die, die's wissen, behalten's üblicherweise für sich - andernfalls werden sie in den meisten Welten für solche Behauptungen gut durchgebraten). Selbst Göttern ist diese Beziehung nicht unbedingt offensichtlich.
Götter sind keine "Monster". Man kann nicht einfach vor einen Gott treten, ihn herausfordern und hoffen zu gewinnen - es sei denn, man ist selbst ein Gott oder kurz davor, einer zu werden.
Sterbliche können einen Gott allerdings töten (zumindest sterben lassen), indem sie aufhören, ihn zu verehren bzw. überhaupt an ihn zu glauben und ihn schließlich vergessen.
Ein ausreichend erleuchteter Sterblicher kann übrigens auch die "Zwischeninstanz Gottheit" umgehen und das entsprechende Prinzip verehren (weniger durch Anbetung, sondern durch Lebensführung und Handlung), quasi als Philosophen-Priester.