Hmmm... Ich weiß schon in dieser Sekund,e dass daraus keine fruchtbare Diskussion enstehen wird, aber ich versuche wenigstens kurz zu antworten.
Wobei man du unter Umständen auch ein wenig am Markt vorbeiproduziert hat. Zumindest die mir daraus bekannten Abenteuer sind ja aus heutiger Sicht völlig veraltet und vom designerischen Standfpunkt aus das Gegenteil von dem, was sich die meisten (deutschen) Rollenspieler im Jahr 2010 wünschen. Für jüngere Spieler sind die Dinger daher schlicht und ergreifend uninteressant, und die älteren haben dass Zeug eh schon zuhause rumstehen. Bleiben die hartgesottenen Sammler, und da gibts wohl nicht so viele.
Ehrlich gesagt - ich weiß gar nicht mehr worauf ich meine Idee bezog - ich glaube auf Deus' Antwort auf Archoangel. Und dann bezieht es sich ganz alleine darauf, dass ich sagen wollte, dass es im Rollenspielbereich nicht (bis maximal kaum) zieht, ältere Editionen eines aktuellen Spiels zu veröffentlichen.
Meine These war: Wenn das schon bei DSA nicht klappt, was die größte "deutsche Rollenspielmarke" ist, wo soll es denn dann funktionieren?
Alte Abenteuer neu aufgelegt wiederum "funktionieren" ganz gut, wie man an der neuen Phileasson-Saga oder ähnlichen überarbeiteten und (teils) verschlimmbesserten Produkten sieht.
Ich behaupte einfach mal, dass WotC keine fetten Gewinne einfahren würden, wenn sie jetzt wieder Material für ältere Editionen (sagen wir mal: "Älter als D&D3/3.5" - denn da wäre wahrscheinlich noch einiges abzuschöpfen) produzieren würden. Der Markt regelt sich da schon selbst.
ich kenn z.B. nicht die Auflage der "Herr der Labyrinthe"-Produkte, wage aber auch da mal die Einschätzung, dass diese eher eine Nische in der Nische begründen und am Geschmack des Rollenspiel-"Mainstreams" weitestgehend vorbeigehen. Als Hersteller muss man sich dessen bewusst sein, sonst landet man eben auch bei vergleichsweise kleinen Auflagen schnell auf der Nase.
Freut mich, dass du auf LL zu sprechen kommst, obwohl ich da in meinem Posting in keiner Weise hinsteuern wollte. Manhcmal gpsote ich in Threads auch einfach nur so - ohne meine Agenda zu verfolgen. Natürlich ist das eine geringe Nische! Aber es ist (für mich) auf jeden Fall ein Erfolg, wen sich sowohl Regelwerk, als auch "Die Larm Chroniken" nach nur etwa 1 Monat nach der Veröffentlichung finanziell amortisiert haben. Selbstverständlich kann da kein Verlag von leben, aber kleine Gewinne einfahren, kann er auf jeden Fall. Dass die Ulisses-Verantwortlichen sich das System gerne ans Revers geheftet hätten, wie ich mittlerweile aus einigen Gesprächen heraushören konnte, sehe ich auch mal als positiv an.
Das ist jetzt kein Pladoyer gegen Old-School (bei weitem nicht), man muss aber, wenn man damit Erfolg haben will, sehr bewusst darüber nachdenken, was an Old School gut und was daran schlecht war.
Das heißt jetzt genau was? Außerdem stellt sich wieder die Frage: "Was ist Erfolg?" Wenn ich so unbescheiden bin und das Auftauchen von LL in Deutschland mit meiner Person verbinden will, dann muss ich sagen, dass ich das Produkt und sein Einschlagen in den Markt für einen Riesen-Erfolg halte.
Ulisses würden das (für DSA oder Pathfinder) wahrscheinlich nicht sehen - während es im Bereich ihrer Fanware-Systeme auch als Erfolg gewertet werden könnte - nicht nur Kostendeckung, sondern auch noch kleine Gewinne...
Warum sehe ich perönlich LL als "Erfolg" an? Mit der Ausgabe vom letzten Jahr wurden über den Daumen gepeilt 350 Regelwerke verkauft. Meine in Kleinauflagen gedruckten Abenteuer haben ihre 100er Auflagen ausverkauft und "Die Larm Chroniken" haben das schon locker flockig übertroffen.
Verkäufe sind mir aber im Prinzip egal! Was mir wichtig ist, ist die Tatsache, dass ich weiß, dass etliche Spielrunden exisitiere, die das System spielen und Spaß dabei haben, dass ich auf Cons Runden anbiete undLeute extra dorthin kommen, um sich mit mir über das Spiel zu unterhalten und ein Ründchen zu spielen. Es gibt aber nicht nur mich, sondern eine Handvoll Spielleiter, die auf Cons Runden anbieten und Material für das Spiel schreiben - seien es Abenteuer oder Regelvarianten. Sagen wir kurz: "Es tut sich etwas" - und das bei einem System, das seit (allerspätestens) 1992/1993 tot ist und nicht mehr unterstützt wird.
Paizo und WotC sind recht erfolgreich darin, Old School-Inhalte in modernerer Form zu präsentieren.
Welche Old-School-Inhalte sind das denn, die Paizo oder WotC in moderner Form präsentieren? Dass der Dungeon Crawl wieder "modern" ist? Das kann doch nicht alles sein. In meinen Augen haben beide Verlage in den letzten Jahren eigentlich keine old-schooligen Inhalte präsentiert - eher anders herum, moderne Inhalte in old-schooligen Gewändern. Aber da sindwir beim alten Problem: "Was ist OS?" auf das ich nun wirklich keine Patent-Antwort habe, sondern lediglich ein paar Ideen zusammenkratzen kann, was die ominöse "OS" von einer "NS", die es nicht einmal als Begriff gibt, unterscheiden könnte.
Andere, denen das nicht oldschoolig genug ist, produzieren eben für eine immer kleiner werdende, weil im Aussterben befindliche Nische. Funktioniert beides, aber was eben nicht funktioniert, ist, dem Mainstream-Kunden des Jahres 2010 einfach das alte Zeug unverändert vorzusetzen. Der ist längst besseres gewohnt.
Das habe ich ja oben schon geschrieben. Man kan (im Moment) nicht davon leben, aber ein paar Euro hinzuverdienen kann man sich auf jeden Fall. Verluste fährt man nicht ein.