Autor Thema: Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?  (Gelesen 5586 mal)

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Wormys_Queue

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #30 am: 22. Mai 2010, 16:53:58 »
Woher kommt denn die Fixierung auf F&S? In diesem Thread geht es doch um den gesamten deutschen Rollenspielmarkt.

Weil die beiden Hauptbeispiele, die der OP anbrachte, nämlich D&D und WoD, von F&S vertrieben wurde. und weil ich ehrlich gesagt davon ausgehe, dass das Ende dieser beiden Produktreihen de fakto in einer Verkleinerung des Marktes endete, die nicht von Ulisses und anderen Anbietern aufgefangen werden konnte.

Insoweit halte ich die kleineren Anbieter für die Frage, warum der Markt im Schrumpfen begriffen ist,  nicht besonders relevant. Die können da am allerwenigsten was für, immerhin halten die wenigstens die Fahne noch hoch.

Mir machts übrigens nichts aus, wenn du mich zitierst. (Mein diesbezügliches Amüsement gilt übrigens nicht dir^^)
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Wormy's Worlds

Deus Figendi

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #31 am: 22. Mai 2010, 18:03:59 »
(...) sind alle außer Ulisses und Pegasus (und die auch nur wegen Munchkin) alle deutschen Verlage Kleinanbieter.
(...)
Die großen Verlage Ulisses , dahinter Pegasus (und Heidelberger)und (...)
Dabei fällt mir was interessantes auf: Ich meine, zweifelsohne ist Ulisses Games wohl der größe deutsche Rollenspielverlag, aber bis sie ankündigten Pathfinder zu verlegen habe ich nie nicht von ihnen gehört gehabt.
Insofern vielleicht doch ein Indiz, dass Fanatiker (?) damit recht hat, dass die Verlage nicht besonders viel Präsenz zeigen, zumindest nicht genug um bei mir anzukommen. Und ich fand nicht, dass ich den allgemeinen RPG-Markt überhaupt nicht im Blick gehabt hätte, aber gerade Ulisses war nicht in meinem Sichtfeld.
Aber mit der PF-Lizenz ist der Verlag in besagtes Sichtfeld gerückt und schon interessiere ich mich z.B. für den Uhrwerk-Verlag :)

@Fanatiker:
Ich bezog mich eher auf die Werbung und das schlecht machen des eigenen alten Produkts, aber deine Beobachtungen sich wohl richtig denke ich.
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Glgnfz

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #32 am: 22. Mai 2010, 18:36:27 »
Weil die beiden Hauptbeispiele, die der OP anbrachte, nämlich D&D und WoD, von F&S vertrieben wurde. und weil ich ehrlich gesagt davon ausgehe, dass das Ende dieser beiden Produktreihen de fakto in einer Verkleinerung des Marktes endete, die nicht von Ulisses und anderen Anbietern aufgefangen werden konnte.

Ich denke eher, dass die Produktreihen endeten, weil der Markt sich verkleinert - oder aufgesplittert - hat. Nichtanders herum.
Im Falle von D&D dürfte es - genauer gesagt - an den völlig überzogenen Forderungen/Erwartungen von WotC und Hasbro gelegen habe, dass das nicht geklappt hat, F&S waren dann wohl so realistisch, einen Schlussstrich zu ziehen, anstatt sich so weit aus dem Fenster zu lehnen, dass sie rausgefallen wären, da die Ausgaben gar nicht mehr hätten reingeholt werden können.


Also die Konsequenz sehe ich wie du, die Gründe an anderer Stelle.


Dabei fällt mir was interessantes auf: Ich meine, zweifelsohne ist Ulisses Games wohl der größe deutsche Rollenspielverlag, aber bis sie ankündigten Pathfinder zu verlegen habe ich nie nicht von ihnen gehört gehabt.
Insofern vielleicht doch ein Indiz, dass Fanatiker (?) damit recht hat, dass die Verlage nicht besonders viel Präsenz zeigen, zumindest nicht genug um bei mir anzukommen. Und ich fand nicht, dass ich den allgemeinen RPG-Markt überhaupt nicht im Blick gehabt hätte, aber gerade Ulisses war nicht in meinem Sichtfeld.
Aber mit der PF-Lizenz ist der Verlag in besagtes Sichtfeld gerückt und schon interessiere ich mich z.B. für den Uhrwerk-Verlag :)

Ulisses waren auch bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich die DSA Lizenz geschnappt hatten, nicht direkt in der ersten Liga vertreten. Zuerst waren sie eher Vertrieb als Verlag, ich glaube seit 2004 haben sie überhaupt erst eigene Produkte am Start, seit 2007 DSA...

Clacker

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #33 am: 23. Mai 2010, 10:47:43 »
Viele Spieler greifen zudem gerne zu den englischen Büchern. Was bei den teilweise enormen Preisunterschieden mMn auch nicht wirklich verwunderlich ist. Schließlich kann man statt eines ins Deutsche übersetzten Buches gleich zwei englische bekommen. Geiz ist geil.

Der Punkt ist sicher bei Spielern "ausländischer" Systeme sehr wichtig - gerade bei "Intensiv-Kunden". Dazu kommt, dass immer mehr Leute  besser Englisch (oder Amerikanisch ;) ) sprechen. Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie man profitabel eine deutsche Version gegen das meistens bessere und immer günstigere Original am Markt einführen kann. (Ich hoffe natürlich immer noch das Gegenteil) Wenn ich mal egozentrisch von mir ausgehe: Warum sollte ich mir z.B. das deutsche Pathfinder-Regelwerk zulegen wenn die Abenteuer, die ich mit meiner Runde spielen werde, zu 95% in englisch auf meinem Tisch liegen werden?

Coldwyn

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #34 am: 23. Mai 2010, 12:17:37 »
Ich finde ja, unser hiesiger Rollenspielmarkt ist zur reinen Bestandskundenpflege "verkommen". Keine Sichtbarkeit nach Außen, keine wie auch immer geartette Neukundengewinnung, keine Nachwuchspflege.

@TheRaven:
Was bessere und einfachere Möglichkeiten zum Eskapismus betrifft, stimme ich dir ja zu. Aber deine Argumentation lässt schlichte Geselligkeit aussen vor. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind Brett- und Gesellschaftsspiele nachwievor ein Wachstumsmarkt. Eigentlich sollten sich RPGs hier ja auch angliedern, man flüchtet nicht nur, man macht ja auch etwas in einem wie auch immer gearteten sozialem Umfeld.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

TheRaven

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #35 am: 23. Mai 2010, 12:36:17 »
@Coldwyn
Brettspiele: Soziale Treffen, wobei man spielt
Rollenspiel: Spiele, wo man sich trifft

Beim Brettspiel läuft alles auf dem Tisch ab und ich bin mich selber und unterhalte mich mit den Anderen während dem Spielen und zwar zu jedem Thema, welches gerade wichtig erscheint. Beim Rollenspiel bin ich nicht oder nicht nur mich selber und der Fokus ist das Spiel. Das ist der elementare Unterschied.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #36 am: 23. Mai 2010, 17:01:40 »
Ich denke eher, dass die Produktreihen endeten, weil der Markt sich verkleinert - oder aufgesplittert - hat. Nichtanders herum.

Das spielt sicher auch eine Rolle. Aber andererseits bin ich auch recht sicher, dass in dem Moment, als die Unterstützung dieser Systeme in Deutschland ein Ende fand, einige das zum Anlass nahmen, ganz mit dem Rollenspiel aufzuhören. Die sind sicher nicht alle einfach auf andere Systeme umgestiegen.

Ich halte es im Prinzip für unerlässlich, dass es wenigstens einen großen Anbieter gibt, der echte Sichtbarkeit am Markt hat. Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, ob die Drakensang-Reihe dem DSA-Universum frisches Blut zugeführt hat (ähnlich wie das die in den Reichen angesiedelten Computerspiele ja auch durchaus für D&D geschafft haben. Ansonsten bilden die Pen&Paper-Rollenspieler in Deutschland ja eher eine hermetisch abgeschlossene Geheimorganisation, die in der Öffentlichkeit quasi nicht stattfindet.

Die exotischeren und/oder kleineren Verlage/Verleger werden es leider wohl eher selten schaffen, neue Spieler ins Rollenspiel einzuführen, sondern eher dafür sorgen, dass Spieler, die der großen Systeme müde geworden sind, von diesen abwandern. Das ist im Prinzip nicht tragisch, solange neue Spieler das Hobby aufnehmen. Was wir aber im Moment haben (Ausnahme DSA, vielleicht Pathfinder(?)), ist dass die großen Systeme in deutscher Fassung quasi vom Markt verschwunden sind. und das kann für das Hobby nicht gut sein, auch wenn der eine oder andere kleine (vielleicht auch innovative) Anbieter davon für den Moment profitieren mag.
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Wormy's Worlds

Corporal Rick

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #37 am: 25. Mai 2010, 10:12:59 »
Geschnittenes Zitat:

... und da ist es ganz einfach so, dass es den einheimischen Platzhirsch DSA gibt, dazu mit Abstrichem Midgard, was auch noch recht ordentliche Auflagen hat und dahinter ist eigentlich jedes System, das zwischen 500 und 1000 Exemplare verkauft, ein "großer Fisch", mit 100 bis 500 verkauften Kopien kann man sich auch schon als "größer" bezeichnen.

Die großen Verlage Ulisses , dahinter Pegasus ...

Naja, Cthulhu wird vier bis acht mal im Jahr mit einem neuen, großen Produkt supported - und ich bin mir recht sicher, dass die Auflage dabei nicht im 100er Bereich liegt, Ausnahme sicherlich das streng limitierte Traumlande (800 glaube ich), die anderen Bücher und Buchreihen spielen da wohl in einer anderen Liga. Also so RICHTIG unsupported ist der deutsche Markt nicht überall.

Dazu die schon erwähnten SL-Hilfen, CON-support etc. etc.

Vielleicht schaut ihr einfach nur auf die falschen Systeme/Verlage?

CR

Archoangel

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #38 am: 25. Mai 2010, 12:03:48 »
Die letzten Zahlen lauteten: DSA, Schadowrun, Cthulhu, D&D, Midgard. In dieser Reihenfolge
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

TheRaven

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #39 am: 25. Mai 2010, 12:43:53 »
Schadowrun
Das muss die deutsche Version sein. Sollte die aber nicht "Schadöwrön" heissen? :P
« Letzte Änderung: 25. Mai 2010, 12:45:27 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #40 am: 25. Mai 2010, 13:10:58 »
Vielleicht schaut ihr einfach nur auf die falschen Systeme/Verlage?

Vielleicht hätten wir Cthulhu der Vollständigkeit halber erwähnen müsen, aber ehrlich gesagt halte ich das System alleine aufgrund des damit unterstützten Spielstils für relativ untauglich, wenn es darum geht, den Mainstream zu erreichen, wie das DSA mal konnte (und vielleicht immer noch könnte) oder wie das für D&D möglich wäre.
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Wormy's Worlds

Archoangel

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #41 am: 25. Mai 2010, 14:39:09 »
SR vor D&D sollte deine Meinung jedoch beeinflussen, nicht?
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Wormys_Queue

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #42 am: 25. Mai 2010, 18:43:57 »
[ignoremodus off]
Nein.
[ignoremodus on]
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Wormy's Worlds

Glgnfz

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Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #43 am: 25. Mai 2010, 20:13:14 »
Geschnittenes Zitat:

... und da ist es ganz einfach so, dass es den einheimischen Platzhirsch DSA gibt, dazu mit Abstrichem Midgard, was auch noch recht ordentliche Auflagen hat und dahinter ist eigentlich jedes System, das zwischen 500 und 1000 Exemplare verkauft, ein "großer Fisch", mit 100 bis 500 verkauften Kopien kann man sich auch schon als "größer" bezeichnen.

Die großen Verlage Ulisses , dahinter Pegasus ...

Naja, Cthulhu wird vier bis acht mal im Jahr mit einem neuen, großen Produkt supported - und ich bin mir recht sicher, dass die Auflage dabei nicht im 100er Bereich liegt, Ausnahme sicherlich das streng limitierte Traumlande (800 glaube ich), die anderen Bücher und Buchreihen spielen da wohl in einer anderen Liga. Also so RICHTIG unsupported ist der deutsche Markt nicht überall.

Dazu die schon erwähnten SL-Hilfen, CON-support etc. etc.

Vielleicht schaut ihr einfach nur auf die falschen Systeme/Verlage?

CR


Verstehe ich nicht! Ich habe doch Pegasus an Nummer 2 gesetzt! Und nach Ulisses und Pegasus kommt lange lange nichts mehr.

Was ist los mit dem deutschen Rollenspielmarkt?
« Antwort #44 am: 02. Juni 2010, 00:59:32 »
Hi,

habe den Thread gerade nur überflogen und da viel mir dieses Interview mit Oliver Hoffmann von F&S ein:

http://dorptv.wordpress.com/2009/04/10/rpc-2009-feder-schwert/

Wahrscheinlich wissen es die meisten von Euch.

Gruß,
Dwain