Thema: Adee Horst Köhler

[Fischkopp]

jemanden wegen seiner radikalen, menschenfeindlichen Weltsicht

Und schon wieder Diskriminierung. Und noch nicht mal ansatzweise wahr.

noch dazu ohne das Buch je gelesen zu haben.

Das behauptest übrigens du. Und konterst dann mit nem Eintrag bei amazon. ich darf also getrost annehmen, dass du es nicht gelesen hast.

naja, betrachte dich ab sofort als ignoriert. Mit [darf ich nicht hinschreiben, wurde mir beim letzten Mal schon von Zechi zensiert] zu reden, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

Wenigstens gebe ich mir Mühe auch mal auf mein Gegenüber einzugehen, aber du scheinst nichts besseres vorzuhaben als Zitate meinerseits auf ein erträgliches Maß zurechtzuschneiden, damit es besser paßt.
Mein Originalzitat war:

Es ist für mich ein großer Unterschied jemanden wegen seiner radikalen, menschenfeindlichen Weltsicht abzulehnen als wegen seiner Hautfarbe oder seiner sexuellen Orientierung...

Ob die Evangelikalen eine radikale, menschenfeindliche Weltsicht haben oder nicht, tut an dieser Aussage erstmal keinen Unterschied, aber wie ich schon schrieb, das ist meine Meinung und ich habe noch nichts gelesen was mich hier überzeugen könnte das etwas anders zu sehen, außer "ich kenne persönlich.." (Ich übrigens auch. Die Menschen die am meisten unter ihrer verqueren Weltsicht leiden, sind sie selbst).

Und, stell dir vor, ich habe das Buch* selber auch nicht gelesen. Habe ich auch nie behauptet. Darum ging es ja gar nicht, wie man lesen kann, wenn man lesen kann.  

(*Wobei ich aber schon eine Menge über das Buch und seinen Inhalt gelesen habe, vor einiger Zeit... vom Autor selber, u.a. Vielleicht les' ich das aber noch.)

Auch Atheisten haben Werte. Das Recht auf Moral und den menschlichen Umgang miteinander hat die Relgion nicht als Monopol...

Natürlich hat sie das nicht.
Aber eine striktere Trennung von Staat und Religion würde auch zu einer Neuevaluierung von Schule und Religion führen. Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten dass die Teilnahme an Religions- oder Ethikunterricht für viele mehr Berührung mit dem Thema Moral und Ethik darstellt als sie zuhause oder in ihrem näheren Umfeld je haben werden. Archo könnte dazu bestimmt was sagen.

Deswegen wäre ein religionsfreier, für alle verbindlicher Ethikunterricht mMn wesentlich Erstrebenswerter als das Einteilen nach Relegionszugehörigkeit. Nur so am Rande.

[toshi]

Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten dass die Teilnahme an Religions- oder Ethikunterricht für viele mehr Berührung mit dem Thema Moral und Ethik darstellt als sie zuhause oder in ihrem näheren Umfeld je haben werden. Archo könnte dazu bestimmt was sagen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen dass ich ihn meinem ersten Jahren Ethikunterricht mehr über Moral gelernt habe als in all den Jahren Religionsunterricht davor.

Auch wenn du das nicht gerne hören willst, Religion ist immer noch mit gewissen Werten verbunden. Wirft man die Religion ganz raus, verschwindet auch in unserer Werte ärmerwerdenden Gesellschaft eine der Institutionen die zumindest noch an diese erinnert.

Vielleicht weil mit diesen Werten auch ein Weltbild einhergeht, das nicht mehr ganz zeitgemäs ist? Und die Werte darf jeder haben und behalten. Auch ein Atheist hat Werte. Nur sollte man wenn dann mit Argumenten dafür werben anstatt zu versuchen zu "bekehren" - mal extrem ausgedrückt:
"Weil es in der Bibel steht" oder "Weil uns das der Koran lehrt" halte ich für ganz schlechte Argumente, um damit eine Politik zu begründen.

[Wasum]

Auch Atheisten haben Werte. Das Recht auf Moral und den menschlichen Umgang miteinander hat die Relgion nicht als Monopol...

Natürlich hat sie das nicht.
Aber eine striktere Trennung von Staat und Religion würde auch zu einer Neuevaluierung von Schule und Religion führen. Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten dass die Teilnahme an Religions- oder Ethikunterricht für viele mehr Berührung mit dem Thema Moral und Ethik darstellt als sie zuhause oder in ihrem näheren Umfeld je haben werden. Archo könnte dazu bestimmt was sagen.

Ethikunterricht ist auch wirklich sinnvoll. Sinnvoller als Religionsunterricht selbst allemal. Denn, was ich unseren Lehrplänen in Hessen entnehme lässt mich doch arg stutzen. Religionsunterricht befasst sich nur zu einem wirklich ungemein geringen Anteil mit ethischen oder philosophischen Fragestellungen.
So nutzt man schlichtweg ein halbes Schuljahr, um sich mit "De[m] Schatten des Galliläers" zu beschäftigen. Wie Jesus in seiner Zeit wohl lebte und agierte. ich glaube nicht, dass soetwas selbst von glaubenden protestanten als sinnvoller Religionsunterricht interpretioert wird. Und ich spreche hier aus eigener Erfahrung, vor wenigen Wochen durfte ich diesen Unterricht noch selbst besuchen.

Dass Ethikunterricht den Religionsunterricht nicht vollständigt ersetzt und dieser zu einem frei wählbaren Zusatz fach erklärt wird, liegt aber sicher nicht an einer vollständigen Trennung von Kirche und Staat:p

Und Werte können auch ohne Religion existieren. Und auch nur ohne Religion sind es echte Werte und keine Rechtfertigung.

[Wormys_Queue]

Auch Atheisten haben Werte. Das Recht auf Moral und den menschlichen Umgang miteinander hat die Relgion nicht als Monopol...

Ist in der Theorie richtig. Dummerweise hat sich im 20. Jhd. bereits gezeigt, dass religionsfreie Ideen ebenso leicht pervertierbar sind wie religiöse Ideen. Insoweit staune ich eigentlich nur immer wieder darüber, mit welchem nahezu religiösen Eifer sogenannte "Humanisten" an der Idee hängen, ohne Religion wäre die Welt ein besserer Ort. Macht mich ehrlich gesagt mindestens genauso misstrauisch, wie der Fanatismus mancher religiöser Gruppierungen.

[Hautlappen]

Und Werte können auch ohne Religion existieren. Und auch nur ohne Religion sind es echte Werte und keine Rechtfertigung.

Kant in Kurzform.  

[Coldwyn]

*Shrugs* Ich finde nur dass Religion einen Einstieg bieten kann, wie imperfekt oder verzerrt der ist, ist mir egal. Besser als gar keine Berührung mit Moral und Ethik ist´s allemal.

Wormy hat mit den hard-core Humanisten ziemlich Recht, da steht ein Fanatismus dahinter der mir fast nach religiösem Eifer aussieht

[hewimeddel]

Ihr seid der Hammer: Ihr wollt eine Trennung von Staat und Religion und argumentiert dann, dass Religiöse keine staatlichen Ämter übernehmen dürfen. Gehts noch?

Das ist doch einer der Gründe für diese Trennung - dass niemand wegen seiner Religion von staatlichen Ämtern ausgeschlosen werden soll. Ihr verlangt genau dies, und das ist eine Perversion der eigentlichen Intention.

Wer auf die Trennung von Staat und Religion pocht, der sollte nicht mit der Argumentation der Religiösität jemanden ein Amt verweigern.

Wir sind zum Glück kein Land, in dem Atheismus oder Agnostizismus die Staatsreligion wäre.

tschau
hewi

[Wasum]

edit: Spinne ich jetzt?°°

[Tyrion the Imp]

Wo hat denn irgendjemand das gesagt, was hewimeddel behauptet?

[Minotaur Warrior]

Auch wenn du das nicht gerne hören willst, Religion ist immer noch mit gewissen Werten verbunden. Wirft man die Religion ganz raus, verschwindet auch in unserer Werte ärmerwerdenden Gesellschaft eine der Institutionen die zumindest noch an diese erinnert. Sagt ein Atheist.

Sehe ich auch so.

Und auch Brecht hatte in seinem Schlafzimmer eine Bibel im Regal über seinem Bett stehen, aber nicht, weil er so Hammer religiös war, sondern weil unsere Kultur von vielen Christlichen Werten und Handlungsweisen durchsetzt ist und die man so besser verstehen kann.