Autor Thema: Legacy of Fire  (Gelesen 13584 mal)

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Hunter

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Legacy of Fire
« Antwort #60 am: 20. April 2010, 10:33:45 »
Eintrag 33 – Fortsetzung

In den frühen Morgenstunden weckte mich Sidi. Anscheinend hatte Rayhan eine Möglichkeit gefunden die Rolle zu benutzen und ein Tor nach Kakishon zu öffnen. Wir trafen uns daher alle – mehr oder weniger wach – im Salon der Villa, wo uns Rayhan erklärte, dass die Lösung des Rätsels recht einfach wäre: Man musste nur die Namen der Inseln von Kakishon in der richtigen Reihenfolge aussprechen. Die Begeisterung bei uns allen war groß, aber es ergaben sich auch einige Zweifel. Vor allem stellte sich die Frage, ob das Tor auch offen bleiben würde, nachdem wir hindurchgegangen wären, oder ob wir dann in Kakishon festsitzen würden. Ich persönlich könnte mir zwar etwas Schlimmeres vorstellen, als mein restliches Leben auf paradiesischen Inseln zu verbringen, aber dennoch entscheide ich mich lieber selbst, ob ich an einem Ort bleiben will, oder nicht. Rayhan versicherte uns zwar, dass das Tor offen bleiben sollte, aber ganz konnte er damit die Zweifel unserer Gruppe nicht zerstreuen.

Außerdem galt es auch noch zu entscheiden, ob wir sofort nach Kakishon aufbrechen wollten, oder ob wir uns zuvor mit Vater Schakal auseinandersetzen sollten. Nach einigem hin und her, entschieden wir uns schließlich dazu, zuerst ein Problem – in diesem Falle Vater Schakal – aus der Welt zu schaffen, bevor wir uns in das nächste Abenteuer stürzten.

Nachdem wir das beschlossen hatten nahmen wir alle noch eine Mütze voll Schlaf, bevor wir, etwas ausgeruht, wieder in das Stadtzentrum von Katapesh aufbrachen. Bis jetzt wussten wir, dass Vater Schakal hinter der Handelsgilde „Eine Quelle“ stand und mit Sklaven handelte. Zudem war er in ganz Katapesh für seine Brutalität bekannt, so dass nur wenige Händler bereit waren mit ihm zu handeln. Das Zentrum der Handelsgilde befand sich in einem großen, allein stehenden Lagerhaus in den Docks. Und dieses Haus war auch unser Ziel.

Wir beschlossen uns als Händler auszugeben und kurzerhand an der Vordertür zu klopfen. Es dauerte einige Zeit, bis die Tür geöffnet wurde. Ich stellte mich, wahrheitsgemäß, als Händler als Kelmarune vor. Und ich erklärte meinem Gegenüber, dass ich einen gewissen Überschuss an Sklaven hätte, den ich gerne an die Handelsgilde hier verkaufen würde. Leider ging mein Bluff nicht wirklich auf. Plötzlich wurde die Tür ganz aufgerissen und dahinter warteten drei Söldner mit geladenen Armbrüsten. Sogleich schossen mir deren Bolzen um die Ohren. Sofort entbrannte zwischen den Söldnern auf der einen und Ramir und mir auf der anderen Seite ein Kampf an der Tür.

Währenddessen sah ich aus den Augenwinkeln, wie Taka durch eine zweite Tür in das Innere des Lagerhauses eindrang. Nadir eilte mir zu Hilfe. Doch dann wurde es plötzlich dunkel und kalt um mich herum. Erst später erfuhr ich, dass es Sidi gewesen war, der mit seinem Stab das halbe Lagerhaus in einen Schneesturm verwandelt hatte. Dies behinderte zwar die feindlichen Söldner, jedoch ebenso alle aus unserer Gruppe, die versuchten sich darin zu orientieren, die Feinde zu finden und wieder herauszufinden. Orientierungslos torkelte ich durch den Sturm, stieß einmal mit Nadir aneinander und stach einmal mit meiner Klinge in die Dunkelheit, da ich dort einen Schatten gesehen hatte.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich wieder aus dem Sturm heraus gefunden hatte. Ich befand mich nun mitten im Lagerhaus und erklomm einige der hier aufgetürmten Kisten, um einen besseren Überblick zu bekommen. Kaum oben angekommen sah ich auf der anderen Seite einen verwundeten Schreckenshahn, der sich sofort auf mich stürzte. Zwar war ich überrascht, aber dennoch hatte ich den Reflex ihm mit einem raschen Hieb den Kopf abzuschlagen. Nun konnte ich auch sehen, dass es hier einen zweiten Kadaver von einem Schreckenshahn gab, der aussah, als wäre er von einer riesigen Axt gespaltet worden: Taka war anscheinend schon da gewesen.

In diesem Bereich des Lagerhauses gab es auch eine kleine Tür, die zu einem separaten Bereich zu führen schien; und die Tür stand offen. Ohne lange zu zögern schlich ich mich dorthinein. Ramir, der es ebenfalls irgendwie aus dem magischen Sturm geschafft hatte, folgte mir kurz darauf. Wir fanden uns in einem kurzen Flur wieder, von dem aus drei Türen wegführten. Eine war offen: dahinter fanden sich Büroräume. Eine weitere war versperrt und die letzte beherberge ein Matratzenlager.

Während ich mich mit Sidi, der nun ebenfalls zu uns gestoßen war, daran machte das Schloss zu öffnen, verschwand Ramir durch eine Falltür in den Büroräumen in der Dunkelheit unter dem Lagerhaus. Keine sehr kluge Idee, wie ich vermutete. Aber wahrscheinlich befand sich Taka auch bereits schon irgendwo dort unten. Hinter der verschlossenen Tür fanden Sidi und ich eine kleine, aber feine Schatzkammer. Ich erinnerte Sidi daran, dass wir diese schnellsten ausräumen sollten, da, wenn eine Gilde in Katapesh aufhörte zu existieren – aus welchem Grund auch immer – der Besitz der Gilde in jenen der Stadt überging. Und das wollten wir auf keinen Fall.
Aber zuvor wollten wir noch rasch nach dem verschwundenen Taka und Ramir suchen und folgten ihnen in die steile Wendeltreppe nach unten. Der Abstieg dauerte erstaunlich lange. Unten angekommen fanden wir uns in einem langen Gang wieder, von dem einige weitere Korridore abzweigten. Von weiter vorne waren bereits Kampfgeräusche zu hören. So eilten wir weiter und schon bald sahen wir die ersten Söldner auftauchen. Rasch schlugen wir sie nieder, kämpften uns unseren Weg frei, um unseren Verbündeten zu Hilfe zu eilen.
Als wir um die erste Ecke bogen, verschärfte sich die Situation zusehends. Am Ende des Korridors hatten sich mehrere Söldner, zusammen mit dem Halbling Tamir verschanzt und deckten uns mit Bolzen und magischen Blitzen ein. Nur mühselig – ohne Deckung – arbeiteten wir uns nach vorne. Sidi wirkte mit zwei schnell gezauberten Eisbällen dabei Wunder und tötete mehrere der Söldner mit einem Schlag. Tamir war auch so schwer angeschlagen, dass er eine Flucht vorzog. So schafften wir es schließlich, alle schon mehr oder weniger stark blutend, in den Raum vorzudringen. Nur um festzustellen, dass weitere Söldner von einer Seitentür in den Raum drängten. Zu allem Überfluss kamen nun auch von weitere Gegner von hinten, aus dem Korridor, den wir gerade durchquert hatten: Drei Gargoyles und mehrere ebenso hässliche wie wütende Sahuagin. Das würde ein harter Kampf werden, wenn wir hier lebend wieder herauskommen wollten. Nun, immerhin hatten wir Ramir wieder gefunden, welcher sich, unsichtbar, in dem Gang versteckt hatte. Von Taka war jedoch keine Spur zu erkennen gewesen.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Talwyn

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Legacy of Fire
« Antwort #61 am: 22. April 2010, 09:25:41 »
Klingt hektisch. War der Schneesturm ein sleet storm Zauber? Den werde ich mir glaube ich mit meinem Beschwörer demnächst auch zulegen :)

Alcarin

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Legacy of Fire
« Antwort #62 am: 22. April 2010, 11:10:57 »
Puh, das hört sich nach Toten an ;-) Bin mal gespannt wie ihr da wieder raus kommt.
Jo Sleet storm kann richtig eingesetzt verdammt mächtig sein. Mein Sorcerer aus Lords of Darkness hatte den Zauber gewählt und er hat sich des öfteren noch als schöner crowd-control herausgestellt.
百聞不如一見。 / 百闻不如一见。 -  Einmal sehen ist besser als hundertmal hören.

Hunter

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Legacy of Fire
« Antwort #63 am: 23. April 2010, 20:13:49 »
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau was es für ein Zauber war - bin ja auch nur ein ungebildetes Straßenkind, das von Magie nicht viel Ahnung hat. Aber Sidi hat ihn mit seinem Stecken gewirkt, den er im Kloster vor Kelmarune gefunden hat. Das Ding wird anscheinend immer mächtiger, je mehr Stufen als Hexenmeister er aufsteigt.

Ja, Tote gibt es natürlich auch. Zumindest einen schon. Wer das ist verrat ich aber nicht  :cheesy:
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Hunter

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Legacy of Fire
« Antwort #64 am: 29. April 2010, 16:15:51 »
Eintrag 33 – Fortsetzung

Wütend stürzten sich die Gargoyles auf mich, aber zum Glück konnte ich den meisten Schlägen ausweichen, die restlichen hielt meine Mithralrüstung ab. Dennoch zog ich es vor mich in die zweite Reihe zurückzuziehen und Nadir die Front zu überlassen. Sidi beschäftigte inzwischen sehr erfolgreich die drei Sahuagin im Hintergrund mit magischen Netzen, Feuerkugeln und magischen Geschossen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er sie niedergemetzelt und nur kurz darauf fielen auch die Gargoyles unter Nadirs wütendem Ansturm.
Kurz holten wir etwas Atem und verbarrikadierten dann den Ausgang nach Süden um uns den Rücken frei zu halten und hetzten dieser verräterischen Ratte Tamir nach, welche nach Norden geflohen war. Hinter einem kurzen Korridor erreichten wir einen kleinen Tempel zu Ehren von Rhovagug. Keine Spur von dem Halbling, daher eilten wir durch die zweite Tür im Raum weiter. Diesmal führte uns der Gang in eine natürliche Höhle, in deren Mitte sich ein tiefer Tümpel befand. Jenseits des Tümpels gab es eine weitere Tür und über das Gewässer selbst führte eine stabil aussehende Brücke. Es gab sogar Licht in dem Raum. Es stammte von einem magischen Schwert, welches dicht unter der Wasseroberfläche schimmerte. Es dauerte einen Moment bis ich meine Gefährten davon überzeugen konnte, dass das Schwert auch dann noch da wäre, wenn wir Tamir und Vater Schakal erledigt hätten. Dann überquerten wir nacheinander die Brücke.
Und gerade als meinen Fuß auf das andere Ufer gesetzt hatte, wurde ich von einem magischen Strahl getroffen und konnte mich nicht mehr bewegen. Aber ich konnte hören, wie hinter mir ein Kampf entbrannte. Viel zu lange schien es zu dauern, bis ich die Starre von mir abschütteln konnte. Rasch fuhr ich herum, den Bogen bereits gespannt in der Hand und feuerte rasch hintereinander zwei Pfeile auf meinen Gegner – einen riesigen glubschäugigen Fisch mit Antennen oder Tentakeln am Kopf. Ich traf es mitten ins Auge. Gequält schrie es auf und Nadir ab ihm mit einem weiteren Schuss schließlich den Rest.

Auch Ramir und Sidi waren der Starre verfallen und lösten sich nun langsam davon. Enttäuscht mussten wir feststellen, dass wir zwar das Monster besiegt hatten, aber dafür das Schwert verschwunden war. Nunja, es gab schlimmeres. Wir standen nun vor der Tür, in welche das Abbild eines Schakals eingelassen war. Wir schlussfolgerten daraus, dass sich dahinter wohl die Quartiere von Vater Schakal befinden würden. Nach reiflicher Überlegung versuchten wir es wieder einmal mit einem Bluff. Ich verwandelte mich mittels meines Verkleidungshutes in den Kleriker von Rhovagug, den wir zuvor in die Flucht geschlagen hatten und Ramir verwandelte sich mit ein paar Tricks rasch in einen einfachen Dieb der Bande. Nadir und Sidi sollten sich verstecken, während wir in das Quartier eindrangen und passende Positionen bezogen. Nachdem wir alle soweit waren riss ich an der Tür an – nichts passierte. Ich drückte. Keine Chance. Rasch begann ich gegen die Tür zu schlagen und um Hilfe zu rufen. Nichts geschah. Wie es aussah mussten wir unseren Plan aufgeben. Es gab auch kein Schloss, welches ich knacken konnte, daher musste Sidi mit Magie aushelfen. Zuvor jedoch machten wir uns mit einer Sphäre der Unsichtbarkeit noch unsichtbar.

Hinter der Tür lag kein Quartier, sondern wieder ein Gang. Rasch liefen wir, unsichtbar, hinein. Wir erreichten einen Raum mit dicken Teppichen und Statuen in jeder Ecke. Anscheinend waren die Statuen mit Alarmzaubern ausgestattet. Denn sie begannen sofort lauthals klagend zu schreien. Nun war auf jeden Fall der ganze Komplex darüber informiert, dass wir hier waren. Ohne lange zu zögern und um nicht noch mehr Zeit zu verlieren öffnete ich eine der drei noch verschlossenen Türen in dem Raum. Diesmal landeten wir in einem von Kohlebecken erleuchteten und erwärmten Raum. Darin saß ein humanoider Fremder in weiten Gewändern, der mich augenblicklich ansprach, obwohl ich noch immer unsichtbar war. Er hat anscheinend Vater Schakal beauftragt die Rolle für ihn zu stehlen, aber anscheinen wäre er nicht erfreut darüber, wenn der Schakal bei dieser Mission Erfolg hätte. Und um das zu verhindern gab er mir ein Fläschchen mit roter Flüssigkeit, um damit die raue Saat zu füttern – was auch immer er damit meinte. Auf jeden Fall war mir der Fremde unheimlich und so zogen wir uns rasch wieder aus dem Raum zurück.

Inzwischen hatten die Statuen aufgehört zu schreien und es war angenehm ruhig. Wir öffneten die nächste Tür – dahinter lag ein riesiger Tempel, deren zentraler Punkt eine Statue war: halb Spinne, halb Skorpion. Aber die Statue konnte – trotz der riesigen Perlen, welche als Augen eingesetzt waren – meinen Blick nicht lange fesseln. Der Kleriker von Rhovagugh, den wir bereits in die Flucht geschlagen hatten stand unter der Statue neben einem Schakalköpfigen Mann: Vater Schakal.

Wir stürmten los. Aber wir kamen nicht weit. Plötzlich wurde neben uns eine Halbelfe sichtbar, die uns mit Glitzerstaub übergoss, sodass wir alle sichtbar wurden. Zu allem Überfluss wurde ich auch noch geblendet. Sidi nutzte den Moment sofort aus und wirkte eines seiner magischen Netze auf den Kleriker und den Schakal. Auf der anderen Seite der Tür wurde nun auch noch der Halbling Tamir sichtbar, welcher brennende Hände auf Nadir abfeuerte. Halb blind und mit Sternen in den Augen feuere ich auf den Kleriker und treffe sogar. Wütend stürzt sich Nadir in der zwischenzeit auf Tamir und schnetzelt sich durch den kleinen Magier hindurch. Da ist auch schon Vater Schakal – der dem Netz entkommen ist – bei Nadir und die beiden beginnen sich ein heftiges Gefecht zu liefern. Der Kleriker wiederum wendet sich mir zu, wo ich gerade mein volles Augenlicht widererlangt habe, und infiziert mich mit einem grauenhaften Pesthauch! Die Halbelfe, offenbar eine Bardin, schaltet Ramir gezielt mit einem magischen Lachanfall aus. Die Sache sah nicht gut für uns aus. Langsam zog ich mich zurück, immer wieder auf den Kleriker feuernd. Vater Schakal war es in der Zwischenzeit gelungen irgendwie einen riesigen Bären herbeizuzaubern und zu zweit bedrängten sie Nadir immer weiter. Zu allem Überfluss tauchte aus dem Süden nun noch ein schleimiges, hässliches Monster auf, das sich langsam auf uns zubewegte. Ramir, Sidi und ich setzten zu einem Rückzugsgefecht an. Das Monster spuckte einen grünen Schleim nach mir, verfehlte mich aber. Dafür schaffte ich es zusammen mit Sidi endlich den Kleriker zu töten. Im selben Moment sahen wir jedoch wie Nadir unter den Pranken des Bärs zu Boden ging. Sofort wandte sich der Schakal uns zu. Er sah mir tief in die Augen und einen Augenblick später war ich eingeschlafen. Lange konnte ich jedoch nicht geschlafen haben, als mit Ramir mit einem festen Fußtritt wieder weckte. Vor mir ragte Vater Schakal auf, neben ihm der Bär und dahinter kroch diees ekelige Monster heran. Aber es stürzte sich auf den Schakal! Erst später erzählten mir die anderen, dass Sidi, in einem Anflug von Verzweiflung die Flasche des Unbekannten aus meinem Rucksack gesucht und gegen das Monster geworfen hatte. Erstaunt fuhr der Schakal herum. Aber dann war es schon zu spät. Das Monster verschlang ihn, zerdrückte ihn, verdaute ihn halb, würgte wieder hoch, nur um ihn dann weiter zu verstümmeln. Die Bardin ergriff bei diesem Anblick die Flucht und auch der Bär war wohl der Meinung, dass es besser wäre sich nicht mit diesem Getier anzulegen.
So sehen nur wir noch dem Blutbad zu, welches das Monster mit unserem Gegner anrichtet. Kaum ist es damit fertigt, taucht, wie aus dem Nichts, der Unbekannte wieder auf. Wir hätten ihm einen großen Gefallen getan, meinte er, während er die Bestie streichelte. Dann gab er mir einen Beutel, der uns in Kakishon hilfreich sein könnte – er war voller Rubine. Dann löste er sich mitsamt dem Monster in Luft aus und ließ uns alleine in dem Gewölbe unter der Handelsgilde zurück.

Wir sammelten Nadirs Überreste und dessen Ausrüstung ein, ebenso alles andere von Wert. Dann begannen wir nach Taka zu suchen. Wir fanden seine Leiche südlich des Bereichs, indem wir uns mit den Verteidigern das lange Gefecht geliefert hatten. Nachdem wir wieder alles zusammen hatten verließen wir das Gewölbe und kehrten in Rayhans Villa zurück.

Eintrag 34
Mit Hilfe der Kleriker von Abadar riefen wir unsere beiden gefallenen Freunde ins Leben zurück. Außerdem erhielten wir ein persönliches Dankeschreiben der Paktmeister, dass wir uns um diese Sache so rasch angenommen hatten. Uns stand es nun frei den Verkauf der Rolle nach unserem Gutdünken abzuschließen. Auch Rayhan war froh, dass wir wieder alle da waren, die Wachen von seinem Grundstück abgezogen werden konnten und Vater Schakal uns nicht mehr behelligen würde. Noch am selben Tag hörten wir, dass die Handelsgilde offizielle geschlossen worden und ihr gesamter Besitz in den der Stadt übergegangen war. Aber so wirklich kümmerte uns das nicht mehr. Wir mussten uns für unsere nächste Reise vorbereiten. In das magische Land Kakishon.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Hunter

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Legacy of Fire
« Antwort #65 am: 26. Mai 2010, 10:24:17 »
Eintrag 35

Wir gönnten uns etwas Zeit um uns von unserer Konfrontation gegen den Vater Schakal zu erholen. Taka und Nadir wurden von den Priestern von Abadar – zu einem gebührenden Preis – von den Toten wieder erweckt. Die magischen Gegenstände, die wir im Lager der Handelsgilde gefunden hatten und nicht mehr benötigten, wurden auf dem Markt von Katapesh verkauft. Außerdem deckten wir uns mit neuen Tränken und neuen magischen Gegenständen ein. So gab ich meinen Bogen zu einem bekannten Magier, welcher die Waffe mit magischer Elektrizität versah, so dass sie meinen Gegnern mehr Schaden zufügen würde. Außerdem verbrachte ich einen weiteren vergnüglichen Abend mit der Kurtisane, die ich vor kurzem in der Stadt kennengelernt hatte. Wer wusste schon, ob sich in Kakishon ebensolche Vergnügungen erbeben würden. Im ganzen spannten wir zwei ganzen Wochen in der Villa von Rayhan aus. In dieser Zeit versuchte unser Gastgeber noch mehr über das magische Land, in welches wir reisen wollten, herauszufinden. Ramir leistete ihm dabei viel Gesellschaft und begann auch damit den ersten Teil der Chronik zu schreiben, von der er hoffte, dass sie ihn eines Tages berühmt machen würde.

Schließlich waren wir sowohl materiell als auch geistig auf alles vorbereitet, was wir uns vorstellen konnten und bereit die Reise zu starten. Ein letztes Mal erklärte uns Rayhan die Funktionsweise der Schriftrolle: Wie man sie aktivierte und, dass man sie auch dazu einsetzen konnte in Kakishon selbst von einer Insel zur nächsten zu reisen. Schließlich spricht Sidi Sahab, unter der Anleitung von Rayhan die magischen Worte aus. Sofort öffnete sich ein magischer Vortex, der uns verschluckte. Ich hatte das Gefühl, dass ich stürzte; und zwar direkt in ein Flammeninferno, indem Kreaturen aus reinem Feuer hausten. Ich hatte das Gefühl, als würde ich direkt in das Innere eines Vulkans stürzen. Während ich fiel – ebenso meine Freunde, die ich neben mir sehen konnte – stiegen Feuergestallten neben uns auf. Gingen dorthin, woher wir gerade gekommen waren: in die materielle Ebene. In dem Moment hatte ich weder die Muße noch die Nerven mir darüber Gedanken zu machen, aber später klärte uns Sidi darüber auf, dass es der Ifriti Kriegsherr war, der vor Jahrtausenden in Kakishon eingesperrt worden war. Wie es aussah, hatten wir ihn befreit.

So plötzlich wie der Vortex begonnen hatte, so rasch endete er auch wieder und ich fand mich in der Brandung an einem tropischen Sandstrand wieder, hinter dem ein dicker Dschungel begann. Weit draußen am Meer waren Inseln zu sehen. Es war eindeutig nicht die Insel in Kakishon, an den wir hatten kommen wollen. Kurz orientierte ich mich. Die anderen waren überall am Strand verteilt, aber so wie es aussah, war keiner Verletzung und es wurde auch keiner meiner Gefährten vermisst.

Ich setzte gerade dazu an mich mit den anderen am Strand zu sammeln, als das Wasser zu kochen begann und eine mehrköpfiges Ungetüm aus dem Wasser schoss, um sich auf Nadir und Ramir zu stürzen. Eine Hydra attackierte uns. Aber wir machten dem riesigen Monster überraschend rasch den Gar aus. Es regenerierte zwar rasch seine Wunden, aber mit Nadirs Feuerschwert kam es doch nicht gut zu recht.

Nachdem das Monster erschlagen am Strand lag, holten wir erst einmal tief Luft. Auch den anderen war aufgefallen, dass unser Ankunftsort nicht unser eigentliches Ziel war. Während wir noch darüber nachdachten, wie wir weiter vorgehen sollten, machte sich Ramir auf die Suche nach seinem Pferd. Dieses war ebenfalls mit den Vortex gezogen worden, aber jetzt am Strand nicht mehr zu sehen; ich hatte den Gaul schon wieder vollkommen vergessen gehabt.

Noch in der Besprechung von uns vier, stieg ein weiteres Tier aus dem Meer. Diesmal war es eine große Meeresschildkröte, in der ich sofort das Abendessen für den heutigen Tag sah. Aber noch bevor ich zu meinem Messer greifen konnte, würgte das Tier einen Schriftrollenbehälter direkt vor unsere Füße und robbte dann wieder ins Meer zurück. Verwirrt griffen wir nach dem Behälter, öffneten ihn uns lasen die Botschaft darin: In dieser Nachricht wurden wir herzlich auf den Schlangeninseln willkommen geheißen und wir wurden aufgefordert einen goldenen Widder zu finden und zu erlegen. Indem wir das Horn des Widders blasen, würde ein Schiff auftauchen, welches uns, egal wohin auf Kakishon, bringen würde. Das zweite Horn könnten wir uns als Trophäe behalten. Außerdem wies sie noch auf ein steinernes Ei hin, welches sich ebenfalls in dem Behälter befand. Würde man das dem Bootsmann des mysteriösen Schiffes zeigen, würde er einen direkt zum Verfasser der Zeilen bringen.

Nachdem wir die Nachricht gelesen und beschlossen hatten die Aufgabe anzunehmen, untersuchten wir die einfache Hütte, die sich, zusammen mit einem Pier, unweit unserer Position am Strand befand. Die Hütte war aus Alabaster gebaut und in ihrem Inneren befand sich ein Basin mit frischem Wasser, Körbe mit Früchten und Schlafplätze für alle von uns. Der Pier selbst ist zerstört und sieht aus, als wärde sein Ende durch ein mächtiges Feuer verbrannt worden.

Wir beschließen den Rest des Tages zu nutzen um uns bereits jetzt etwas am Strand umzusehen. Vielleicht würden wir ja auch eine Spur des goldenen Widders finden. Ramir suchte derweil weiter nach seinem Pferd. An einem Streifen Gras fanden wir in der Tat spuren eines schweren Schafes, inklusive etwas Kot. Aber das war auch der einzige Hinweis auf das mystische Tier, dass unser unbekannter Auftraggeber tot sehen wollte.

Dafür wurden wir von drei riesigen Schlangen gefunden, wovon sich eine sofort um mich wickelte um mir die Luft aus den Lungen zu pressen. Nadir stürzte herbei um mir zu helfen und befreite mich auch rasch. Gemeinsam mit Taka nahm ich dann eine zweite Schlange in die Zange und ich schaffe es ihr den Kopf abzuschlagen. Taka stürzte sich dann auch gleich auf das dritte Tier und wird prompt von ihr umschlungen und gewürgt. Aber auch hier kann Nadir helfen und er streckt die dritte Schlange nieder. Nachdem wir uns magisch wieder geheilt hatten gingen wir weiter. Wir finden einen Baum, der ständig seine Farbe änderte und schließlich auch wieder verschwindet. Sidi Sahab erklärt uns, dass der Baum ein Teil der chaotischen Natur von Kakishon ist. Vielleicht erklärt diese Natur auch, warum Nadir und ich uns hier etwas unwohl fühlen.

Am Abend kehren wir wieder in die Hütte zurück. Dabei entdecken wir unter dem Steeg auch eine Höhle, in der Gnolle und Knochen herumliegen. Anscheinend war dies die Höhle der Hydra. Zu Ramirs Erleichterung finden wir keine Knochen von einem Pferd.
Als die Nacht hereinbricht steigt Taka auch das Dach der Hütte um etwas besseren Überblick zu erhalten. Und tatsächlich entdeckt er einige Kilometer entfernt im Osten, ein Lagerfeuer am Strand. Wir beschließen morgen dorthin zu gehen und die Quelle des Feuers ausfindig zu machen.

Eintrag 36

Bereits am Morgen begannen wir damit den Strand Richtung Osten zu wandern. Wir durchquerten Salzmarschen und inmitten dieser Marschen fanden wir ein Gnolldorf. Bei unserem Anblick werden die Gnolle nervös und beginnen sich zu bewaffnen. Ramir, der als einziger von uns die Sprache der Gnolle beherrscht versucht sie davon zu überzeugen, dass wir keine Gefahr darstellen und nur reden wollen. Zur allgemeinen Überraschung sind die Gnolle für seine Worte empfänglich. Sie werden friedfertiger und bringen ihren Häuptling oder Medizinmann, der mit uns verhandeln soll. Auch ihn kann Ramir von unserer friedfertigen Absicht überzeugen und er erzählt ihm auch die Geschichte, wie wir hier her gekommen sind. Noch ehe wir uns versehen sitzen wir also in der warmen Mittagssonne mit einigen Gnollen rund um ein Lagerfeuer und berichten ihnen  von einem Leben außerhalb von Kakishon.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Hunter

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Legacy of Fire
« Antwort #66 am: 02. Juni 2010, 17:50:23 »
Eintrag 36 – Fortsetzung

Ramir bot dem Schamanen Schnaps und Glasperlen an, dennoch war der Schamane nicht ganz davon überzeugt, dass es nicht dennoch besser wäre, wenn man uns nicht zu einem Festmahl verarbeiten würde. Ramir, der immer wieder von Sidi Sahab übersetzt wurde, bot dem Stamm unsere außergewöhnlichen Fähigkeiten an und auch das Fleisch der Hydra, wie wir direkt nach unserer Ankunft erlegt hatten. Damit ließ sich der Schamane ködern. Er bot uns an, wenn wir am nächsten Tag, zum Morgengrauen, wieder kommen würden, würde uns zu Ehren ein Fest gegeben – mit dem Fleisch, dass wir irgendwie anschleppen mussten.

Während wir uns auf dem Weg zurück zu unserem Lager machten, entbrannte eine heftige Diskussion, ob es nicht einfacher wäre, die Gnolle einfach zu töten. Keiner der ursprünglichen Truppe war besonders begeistert mit diesen Wesen zusammen zu arbeiten. Besonders nicht nach all dem, was uns ihre Artgenossen in Katapesh schon angetan hatten. Aber Ramir beharrte darauf, dass die Gnolle vertrauenswürdig waren und wir uns mit ihnen anfreunden sollten. Auf dem Weg zurück hielten wir nicht einmal nach unserem eigentlichen Ziel, dem goldenen Widder, Ausschau, da die Zeit bis zum Festmahl, welche Ramir ausgehandelt hatte, reichlich knapp bemessen war.

Der bereits verwesende Kadaver der Hydra lag noch genau da am Strand, wo die Bestie tot zusammengebrochen war. Ramir forderte uns auf, besonders die Köpfe der Bestie zu verwerten, da diese bei den Gnollen anscheinend besonders beliebt seien. Ebenso wie das Herz und die Genitalien. Abartige Kreaturen! Während wir uns alle zur Ruhe begaben, verwendete Sidi Sahab, der praktisch keinen Schlaf benötitgte, die Nacht darauf, soiel wie möglich von dem Kadaver zu verwerten.

Aber es sollte leider keine ruhige Nacht werden. Mitten in der Nacht wurde ich von Kampflärm geweckt. Sofort hatte ich wieder meinen Bogen in den Händen und blickte in die Dunkelheit vor der Hütte. Dort bewegte sich etwas Riesiges. Wie es aussah war eine zweite Hydra aufgetaucht und hatte Sidi Sahab beim zerkleinern seines Partners überrascht. Zum Glück war es unserem findigen Hexenmeister gelungen noch rasch einen Flugzauber zu wirken und so den Fängen der Bestie zu entkommen. Und in der Zeit, die ich brauchte um aufzuwachen – die anderen waren bereits in einen Kampf mit dem Ungetüm verstrickt – lag auch schon ein zweiter Kadaver auf dem Strand.

Eintrag 37

Als die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont kletterten brachen wir schwer bepackt mit Fleisch wieder zu den Gnollen auf. Dort angekommen zeigte sich der Schamane nicht sehr begeistert darüber, dass wir erst so spät auftauchten und nicht schon in der Morgendämmerung, wie es ausgemacht war. Aber irgendwie gelang es Ramir ihn doch noch zu besänftigen und das Fest konnte beginnen.
Taka fand einige Gnolle, mit denen er zufrieden eine Runde Pesh rauchen konnte und Ramir unterhielt sich weiterhin mit dem Schamanen über den Ursprung des Stammes (sie wurden anscheinend vor Generationen von Rovagug hierher gebracht um diesen Ort gegen die Feuerwesen zu verteidigen; und sie beschützten diese Insel schon seit Generationen). Ich konnte mich während dieser Zeit nicht wirklich entspannen und blieb am Rand des Dorfes, dort wo der Strand in den Dschungel überging und versuchte die Kampfstärke der einzelnen Gnolle und des Stammes als Ganzes abzuschätzen. Auch Nadir schien sich mit den Gnollen nich anfreunden zu wollen und blieb außerhalb des eigentlichen Lagers, wo er mehr Überblick über die Lage hatte.

Es dauerte natürlich auch nicht lange, bis die Lage zu eskalieren begann. Ausgerechnet Ramir, der bisher so großes diplomatisches Geschick bewiesen hatte, schaffte es den stärksten Krieger des Stammes zu beleidigen. Wie es die Traditionen der Gnolle verlangten, forderte dieser Riese von einem Gnoll mit Namen Gargh einen unbewaffneten Zweikampf, um diese Beleidigung aus der Welt zu schaffen. Ramir versucht sich aus der Affäre zu reden, aber Gargh hat sich bereits in Rage geredet und es hilft auch nichts, dass Nadir und Taka dem armen Ramir zu Hilfe eilen. Währenddessen nutzte ich die Zeit um Pfeile kampfbereit vor mich in den weichen Sand zu stecken und Sidi Sahab wirkte einige defensive Zauber auf sich. Kurz darauf zückten die Gnolle auch schon ihre Waffen. Dreißig Krieger gegen uns fünf. Das konnte interessant werden.

Ramir begann die Schlacht, indem er einen Verwirrungszauber wirkte, der beinahe alle Gnolle auf dem Dorfplatz erfasste. Sidi Sahab setzte dann mit einem gut gezielten Eisball noch eines drauf. Die Gnolle fielen wie die Fliegen. Taka und Nadir schnitten eine Schneise des Todes durch ihre Reihen, während Sidi immer wieder Eisbälle auf kleine Gruppen von Gnollen schleuderte und ich mit meinem Bogen einzelne Gegner ausschaltete, die abseits standen, oder versuchten aus der Deckung anzugreifen.

Auch der Schamane, der kurz darauf mit zwei seiner Adepten in den Kampf eingriff, konnte den Stamm nicht mehr retten. Die Adepten wurden durch einen Eisball niedergestreckt und gegen Nadirs und Takas Schwertkünste hatte der einzelne Gnoll auch keine Chance mehr. In nur wenig mehr als einer Minute war das Gemetzel auch schon wieder zu Ende. Niemand von uns – außer Ramir – hatte schwerere Verletzungen davongetragen, dafür lagen dreißig Gnolle zwischen den Hütten tot am Boden.

Ich schlug vor diesen Ort so rasch als möglich zu verlassen. Eine Idee, welcher die anderen gleich zustimmten. Ramir ließ es sich jedoch nicht nehmen vor dem Verlassen des Dorfes noch die Hütten in Brand zu setzen. Eine eigenartige Tat, nachdem er zuvor so erpicht darauf gewesen war mit den Gnollen Freundschaft zu schließen.

Wir beschließen den Rückweg dazu zu benutzen in den Marschen nach Spuren des Widders zu suchen. Bevor wir jedoch etwas finden konnten schien sich die Szenerie plötzlich zu verändern – zumindest für mich. Der Wald schien plötzlich wie tot zu sein und ich konnte zwischen den Bäumen mehrere Grabsteine erblicken. Auf einem der Grabsteine saß eine Katze, welche mich anfauchte. Dann rannte sie davon und ich ihr hinterher. Ich folgte ihr bis auf einen Hügel, auf dem eine Art Mausoleum stand. Hier fand ich auch die Katze wieder, welche mich anfauchte. Dann erwachte ich wieder aus meinem Tagtraum. Wie sich herausstellte, war ich nicht der einzige gewesen, der einen solchen gehabt hatte. Aber keiner hatte es geschafft in seinem Traum der Katze bis zu dem Mausoleum zu folgen. Anhand der Erzählungen schlussfolgerte Ramir, dass wir von der Insel der Toten geträumt hatten – diese sollte sich ebenfalls irgendwo hier auf Kakishon befinden. Aber niemand von uns hatte eine Ahnung, wo auf unserer Karte sich diese Insel finden könnte. Aber wir hatten ohnehin wichtigeres zu tun.

Wir setzten unsere Suche fort und fanden schließlich in der Tat Spuren eines schweren Widders, denen wir versuchten weiter zu folgen. Schließlich führte die Suche in das umliegende Grasland, wo wir zu Beginn keine Spuren fanden. Doch dann…
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Hunter

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Legacy of Fire
« Antwort #67 am: 09. Juni 2010, 17:40:24 »
Eintrag 37 – Fortsetzung

Wir fanden einige Hinweise auf den Widder, welche uns in das Hügelland der Insel führten. Hier wurden die Spuren auch dichter und frischer. Schließlich, eine Stunde vor Sonnenuntergang, sah ich am Fuße eines steilen Abhangs zum Meer, kurz etwas Goldenes aufblitzen. Ich informierte die anderen und dann dauerte es nicht mehr lange, bis wir es alle erblickt hatten. Zwischen einigen Büschen weidete ein riesiger goldener Widder. Niemand hatte uns darauf vorbereitet, dass das Tier fast zwei Meter hoch und vier Meter lang war. Zudem schien es keine echte Kreatur zu sein. Es war Sidi Sahab, der vermutete, dass es sich bei dem Widder um eine Variation einer Gorgone – eines metallenen Stiers – handeln könnte. Dementsprechend warnte er uns auch vor einem giftigen Atem des Tiers. Wir beschlossen das Tier in einem Überraschungsangriff zu attackieren. So stürmten Nadir und Taka, praktisch unvorbereitet, den Hang hinab, während Sidi und ich es mit Magie und Pfeilen beharkten. Ramir diente während des Angriffs als moralische Unterstützung. Rasch zeigte sich jedoch, dass meine Pfeile gegen das Untier wirkungslos waren und auch die Magie zeigte nicht unbedingt den gewünschten starken Effekt. Als der goldene Widder unsere Attacke bemerkte sah es uns kurz an und floh dann – über das Wasser laufend. Staunend blickten wir ihm hinterher. Nicht, dass wir viel Zeit zum Staunen gehabt hätten. Irgendwo im Abhang befand sich anscheinend die Behausung von vier vierarmigen Gorillaartigen Monstern, die sich durch unseren überraschenden Angriff gestört fühlten. Wie aus dem Nichts wuchsen sie aus dem Boden und umzingelten Taka, der von einem von ihnen fast zerfleischt wurde, bevor er sich wehren konnte. Nach unserer anfänglichen Überraschung formierten wir uns jedoch rasch. Taka metzelte sich wie gewohnt durch die Reihen und benötigte nur wenig Unterstützung durch den Rest der Gruppe. So schnell, wie es begonnen hatte, so schnell endete es auch wieder.

Etwas enttäuscht durch die erfolglose Jagd zogen wir uns zum Einbruch der Dunkelheit auf den höchsten Hügel der Region zurück, in der Hoffnung, dass wir am nächsten Tag von dort oben Hinweise auf den Widder finden würden. Auf jeden Fall bot sich schon jetzt ein traumhafter Ausblick auf die Schatteninseln im Osten, sowie auf einen, ebenfalls im Osten liegenden, Sonnenuntergang.
Während der Nacht kam es – natürlich – abermals zu einem Zwischenfall. Jedoch zu einem, mit dem Niemand gerechnet hätte. Während Sidis Nachtwache stürzte ein Wal aus dem Himmel, welcher unseren armen Hexenmeister praktisch unter sich begrub, ihm zum Glück jedoch keine tödlichen Verletzungen zufügte. Wir standen bezüglich des Tieres vor einem Rätsel und konnten es uns nur durch die chaotische und magische Natur dieser Welt erklären.

Eintrag 38

Da mir am Vortag aufgefallen war, dass der Widder für einen Pflanzenfresser ungewöhnlich scharfe Zähne besaß, schlussfolgerten wir, dass sich das Tier wahrscheinlich auch von Fleisch ernähren würde. Da es der Zufall so wollte, dass sich mitten in unserem Lager ein riesiger, stinkender Kadaver befand, beschlossen wir kurzerhand, hier einen Hinterhalt für den Widder einzurichten. Wir versteckten uns im umliegenden Gebüsch und harrten der kommenden Dinge. Es dauerte in der Tat nicht lange, bis wir im hohen Gras Bewegung ausmachten. Sofort begann ich mich anzuschleichen, musste aber enttäuscht feststellen, dass es sich nur um eine dieser Riesenschlangen handelte, denen wir bereits einmal begegnet waren. Um keine weitere Konfrontation zu erzeugen versuchte ich mich unauffällig wieder zurückzuziehen. Anscheinend war ich jedoch nicht leise genug. Der Kopf der Schlange fuhr herum und dann schoss sie mit unglaublicher Geschwindigkeit auf mich zu. Ehe ich mich versah versuchte sie mich zu erwürgen und ich musste mir meine Haut mit meinem Schwert erwehren. Zum Glück hörten die anderen rasch meine Schreie und eilten mir zu Hilfe.

Nach diesem Zwischenfall ließen wir den Plan noch einmal Revue passieren. Es war klar, dass der Kadaver nicht nur – unter Umständen – den Widder anlocken, sondern auch viele andere Raubtiere der Insel anziehen würde. Gerade als wir mit unseren Gedanken so weit gekommen war, blinke einige Kilometer entfernt wieder etwas auf. Wir hatten eine Spur des Widders gefunden! Wieder einmal.
Rasch packten wir unsere Sachen und eilten im Eiltempo los.  Natürlich dauerte es nicht lange, bis wir keine Spur mehr von einem Widder sahen, so dass wir abermals einen Hügel erklimmen mussten, um einen besseren Überblick zu erhalten. Es war fast zu komisch um wahr zu sein. Wir konnten zu dem Walkadaver auf unserem Hügel blicken und da sahen wir es. In voller Pracht stand der Widder dort und weidete sich am Fleisch des toten Tieres. Fluchend drehten wir wieder um.

Diesmal kamen wir rechtzeitig an. Das Tier fraß immer noch. Wir begannen das Tier zu umzingeln, aber bei unserem Pech bezüglich dieser Jagd, war klar, was da kommen würde. Takas Rüstung knarrte und das Tier wurde unserer Anwesenheit gewahr. Sofort stürzte es sich auf den Paladin und überrannte ihn kurzerhand mit vollem Tempo. Nur eine Sekunde später beschwor Sidi Sahab einen celestischen Bison, der einen ebenbürtigen Gegner für den Widder darstellte. Während der Bison den Widder ablenkte nahm Taka Anlauf und sprang auf den Rücken des Widders. Vergeblich versuchte er sich jedoch an den Hörnern der Bestie festzuhalten und so wurde er kurzerhand wieder abgeworfen. Sidi nutzte das freie Schussfeld für einen Schwächestrahl auf die Kreatur. Nun wurde es dem Widder anscheinend doch zu riskant. Er suchte sich einen Weg aus unserer Umzingelung, der ihn aber über Taka und Nadir hinweg führte. Während die beiden unter den Hufen des Widders fast zu Tode getrampelt wurden, gelang es Taka einen letzten, tödlichen Streich zu platzieren. Das Tier stolperte, fiel auf die Knie und stieß ein letztes Röcheln aus, bevor es zusammenbrach. Im selben Moment begann es sich aufzulösen und schließlich blieben von der Kreatur nur die beiden goldenen Hörner, sowie sieben goldene Metallplatten übrig, auf denen je ein magischer Spruch eingraviert war. Nach diesem Kampf hatten wir uns auf jeden Fall eine Pause verdient und wir schlugen neben dem Kadaver des Wals und der Todesstätte des Widders wieder einmal unser Nachtlager auf.

Eintrag 39

In dieser Nacht hatte ich wieder den Traum mit der Katze und dem Mausoleum. Doch abermals gelang es mir nicht, das Innere des Gebäudes zu betreten.

Am Morgen kehrten wir zu unserem Haus am Strand mit dem abgebrannten Pier zurück. Hier blies Ramir das Horn. Wir mussten etwa eine Stunde warten bis auf dem Meer, wie aus dem Nichts, eine zwanzig Meter lange Galeere auftauchte. Auf dem Deck war keine Bewegung zu erkennen, als sie neben dem ramponierten Pier längsseits ging. Nur am Steuer stand ein Bootsmann mit einem Widderkopf. Ramir und ich gingen an Bord und übergaben ihm sowohl ein Horn, als auch das steinerne Ei, welches die Schildkröte ausgespuckt hatte. Der Steuermann nahm beides schweigend an sich und ließ sie irgendwo an seinem Körper verschwinden. Kaum hatte er die beiden magischen Gegenstände bei sich, legte das Boot wieder ab. Die anderen drei hatten Mühe noch an Bord zu springen, bevor die Schlangeninsel hinter uns zurück blieb.

Vergeblich versuchten wir mit dem Steuermann ein Gespräch zu beginnen. Aber erfolglos. Sidi Sahab wies uns darauf hin, dass er vermutete, dass der Steuermann aus Bronze bestand und ein stummes Konstrukt war.

Der Steuermann legte einen Kurs nach Westen, zwischen den Schlangeninseln hindurch. Immer weiter fuhren wir nach Westen, obwohl sich dort, nach unserer Karte, nicht befinden sollte. Etwas unsicher ergaben wir uns in unser Schicksal und versuchten die Reise zu genießen. Ich stieg immer wieder in das Krähennest empor um die Richtung zu überprüfen, in die wir fuhren. Aber kein Land kam hier in Sicht. So entbrennt zwischen uns fünf Abenteurern an Bord die Diskussion ob Kakishon eine Kugel ist und wir uns so den Schatteninseln nähern, oder ob wir wohl vom Rand der Welt stürzen würden.

Nach einiger Zeit fiel uns auf, dass, obwohl wir schon Stunden unterwegs waren, die Sonne immer direkt über uns blieb. Nur kurz nach dieser Erkenntnis begann es dennoch dämmrig zu werden. Sämtliche Geräusche schienen mit einem Mal jedes Echo zu verlieren, dafür lag ein stetes brausen in der Luft. Das Schiff wurde außerdem zusehends schneller, als sei es in eine starke Strömung gekommen. Es sah so aus, als würde sich unser Verdacht, dass wir über den Rand der Welt stürzen, erhärten.

Mit einem Male war dann auch das Meer verschwunden und die Galeere stürzte ab. Wir hatten den Rand von Kakishon erreicht. Während ich mich an den Hauptmast des Schiffes klammerte, klammerte sich Sidi an mich. Nadir und Ramir jedoch waren zu langsam und fanden keinen Halt. Ihre Schreie verhalten im Brausen des tosenden Ozeans, als sie von Bord gerissen wurden und in dem uns umgebenden Nebel verschwanden. Kurz darauf konnte sich auch Sidi Sahab nicht mehr halten und verschwand im Nebel.

Der Sturz schien endlos zu dauern. Immer noch schlugen die Ruder, wenn sie auch jetzt nur den Sprühnebel durchpflügten. Ich konnte nicht sagen, wie lange es dauerte, bis das Schiff wieder langsamer wurde und schließlich in einem neuen Meer aufschlug.

Wo auch immer sich das Ende der Welt befand, hier schien es keine Farben zu geben, Alles war in graublau gehalten. Und wir hatten drei unserer Kameraden verloren. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich Sidi Sahab mit seiner Magie irgendwie retten konnte, aber um die beiden anderen mache ich mir große Sorgen. Da hörten wir auch schon Nadir aus dem undurchdringlichen Nebel um Hilfe rufen. Ohne lange zu zögern holte ich ein Seil hervor, band mir ein Ende um die Hüften und das andere reichte ich Taka. Dann sprang ich mit Anlauf mit hohem Bogen in den Nebel hinein. Ich landete nicht in Wasser, sondern in einem teerartigen Nebel, der jeden Versuch in ihm zu schwimmen, zur Qual werden ließ. Dennoch gelangte ich zu Nadir, als dieser gerade dabei war in dem Nebel zu ertrinken. Ich band ihm ein Stück Seil um die Hüften und rief Taka um Hilfe. Dieser zig uns unter Aufbringung aller Kräfte an Bord. Gerade als uns Taka über die Reling zog, schaffte es auch Sidi Sahab wieder an Bord zu kommen. Er hatte einen Federfallzauber gewirkt, der ihn vor größeren Schäden gerettet hatte. Ramir schaffte es aus eigener Kraft zurück zum Schiff und zog sich mit Hilfe seiner Peitsche an Bord. Letztendlich hatten wir es alle geschafft
Das Boot trieb derweil weiter durch den Nebel, bis dieser schließlich etwas dünner wurde und drei gelb-grüne Lichter vor uns auftauchten. Dies waren die Leuchtsignale für einen Ankerplatz, den der Steuermann anstrebte. Wir sprangen auf den Pier und begannen die Umgebung zu erkunden. Der Boden war uneben und schien sich ständig zu bewegen. Durch einen Korridor ging es weiter. Türen, die sich wir Irisblenden öffneten und hinter denen Tümpel mit grüner Flüssigkeit lagen, erwarteten uns.

Hinter der letzten Tür fanden wir erst die Bewohner der Anlage. Direkt neben der Tür stand ein elfischer Mann, gekleidet in Leder und mit einem Schwert bewaffnet. Eine zweite Gestalt befand sich auf der anderen Seite des Raumes auf einem Divan. Die elfische Frau stellte sich als Lahapraset vor; sie war ein Geist der Erschaffung und Senderin der Botschaft, die uns hierher geführt hatte. Sie klärte uns auch darüber auf, dass wir uns auf der Insel des Nichts befanden.

Dann erzählte sie uns einiges von der Geschichte Kakishons. Sie und die anderen ihrer Art wurden von Nex vor Äonen gefangen genommen und gezwungen diese Ebene zu erschaffen. Sie berichtete auch von einem Magier der vor einiger Zeit ein Tor zur Ebene öffnete um hier eine Armee aus Feuer und Erdgeistern einzusperren, wodurch die Struktur der Ebene beschädigt wurde. Nur durch diese Beschädigung war es ihr möglich mit uns Kontakt aufzunehmen. Und das hatte seinen Grund: Sie brauchte unsere Hilfe. Der einzige weitere Überlebende ihrer Art, Magiyawalla, wurde vor kurzem von einem Shaitan namens Obherak gefangen genommen. Es kam, was kommen musste: Sie bat uns darum, ihren Gefährten aus den Händen der Shaitans zu befreien, wofür sie uns eine großzügige Belohnung versprach. Außerdem wies sie uns darauf hin, dass wir Kakishon nicht verlassen könnten, ebenso wenig wie sie. Aber wenn wir die Shaitans erschlagen und ihren Gefährten befreien würden, wäre es ihr möglich uns wieder in die Heimat zu schicken.

Ganz geheuer war uns diese Frau nicht, die uns über den Rand der Welt geschickt hatte, aber nach langem zögern, und nachdem wir einige Schätze vorab bekommen hatten, stimmten wir letztendlich zu die Festung der Shaitans zu stürmen. Da wir uns aber nicht alleine mit einer ganzen Armee von mächtigen Shaitan anlegen wollten, informierte uns Lahapraset netter weise, dass es vielleicht keine schlechte Idee wäre die Insel der Toten aufzusuchen um dort den Geist oder die magischen Gegenstände jenes Magiers zu suchen, der vor vielen Jahren die Armee der Feuerwesen erst nach Kakishon brachte. Da wir durch unsere Träume bereits einiges über das Aussehen der Insel wussten – auch wenn das zugegebenermaßen nicht viel war – beschlossen wir dort mit unserer Mission zu beginnen. Um die gut gesicherte Festung von Obherak auf der Insel Khandelwal würden wir uns später kümmern.

Nachdem wir unser Versprechen gegeben hatten alles für die Befreiung von Magiyawealla zu tun, führte uns Lahapraset zu einem der Tümpel und erklärte uns, dass dieser als Tor diente, mit dem wir ohne Zeitverzögerung zurück nach Kakishon und auf die Insel der Toten kommen würden. Ohne lange Abschiedsreden – so gut kannten wir uns immerhin nicht – stürzten sich die anderen in die grüne Flüssigkeit. Ich war der einzige der zögerte, aber schließlich konnte ich auch nicht alleine zurückbleiben und so folgte ich meinen Kameraden ins Unbekannte.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Hunter

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« Antwort #68 am: 13. Juni 2010, 23:10:45 »
Eintrag 39 – Fortsetzung

Wir landeten auf einem verbrannten Pier. Unschwer war an dem toten Wald der Insel, auf die wir teleportiert waren, zu erkennen, dass wir uns auf der Insel der toten befanden. Im Süden war eine Klippe zu erkennen, nördlich lagen die Überreste eines alten Friedhofs. Eine seltsame Ausstrahlung umgab den ganzen Ort. Eine Ausstrahlung, die vor allem Sidi Sahab, Taka und Ramir zu betreffen schien. Zumindest Nadir war der Meinung, dass sie sich merkwürdig benahmen. Ich war mehr daran interessiert die Katze aus meinen Träumen wieder zu finden und das Geheimnis des Mausoleums zu lüften, zu dem sie mich mehrere Mahle bereits geführt hatte.

Aber die Insel war nicht genau so, wie in meinem Traum. Es schien, als wäre in der Zwischenzeit die Zeit vorangeschritten. Die Bäume waren noch abgestorbener, noch mehr Grabsteine waren umgefallen. Dennoch konnte ich mich rasch orientieren. Zumal es auch nicht lange dauerte, bis ich zwischen den Bäumen die Katze ausmachen konnte. Rasch eilte ich dem Tier hinterher und wie in meinem Traum rannte sie vor mir davon. Ich ignorierte die Statuen entlang der Stufen, die vom Pier den Hügel hinauf führte (Sidi Sahab erklärte mir später, dass sie den Magier Nex in verschiedenen Posen darstellten) und eilte der Katze hinterher den Hügel zum Mausoleum hinauf. Hier fand ich den Ort genauso vor, wie in meinen Träumen. Nur diesmal wandte sich die Katze nicht zu mir um, sondern verschwand durch die offenen Türen im Inneren des Mausoleums. Direkt hinter dem Tier schlossen sich die Türen jedoch und verwehrten uns jeden Zutritt. Während ich auf die anderen wartete suchte ich nach einem Öffnungsmechanismus, aber die Türen waren fest verschlossen; kein Riegel, kein Schloss war zu erkennen. Während ich noch am Suchen war und die anderen vier zu mir aufschlossen, erschien aus dem Nichts eine Gestalt, bestehend aus den vier Elementen, vor dem Mausoleum und fragte, was ich hier wollte; außerdem wies sie darauf hin, dass dies ein Ort für die Toten und ich den endlosen Schlaf der hier liegenden nicht stören sollte. Wir versuchten uns also zu erklären, dass wir die Macht und die Weisheit von Nex suchten um damit seine Feinde zu vernichten. Anscheinend war das nicht die richtige Antwort. Denn die beiden Gravuren zu beiden Seiten des Eingangs seufzten und setzten zwei unsichtbare Pirscher frei, die sich sofort auf uns stürzten. Durch Ramirs gut platzierte Feenstaub Zauber konnten wir die Wesen rasch für uns sichtbar machen und dann ohne größere Probleme ausschalten. Danach konnten wir uns wieder den problematischen Türen widmen. Diesmal brachten wir die Statuen immerhin dazu uns zu sagen, dass manches Wissen gefährlich sei und tieferes Wissen noch gefährlicher. Zudem sagten sie noch, dass die Wahrheit das schrecklichste Ding in der Welt und ob wir bereit wären sich ihr zu stellen. Wir sollten wahrhaftig antworten und eintreten. Doch alles was wir ausprobierten funktionierte nicht. Stattdessen wurde ich durch einen grünen magischen Strahl der Auflösung bestraft, der mich beinahe ins Jenseits schickte. Nachdem mich Nadir wieder geheilt hatte, beschlossen wir den Rest der Insel nach weiteren Hinweisen abzusuchen.

Zumindest die anderen vier untersuchten die Insel. Ich hatte fürs erste genug Abenteuer für diesen Nachmittag erlebt und beschloss vor dem Mausoleum zu bleiben, von wo aus ich fast die gesamte Insel im Blick hatte. Im westlichen Bereich der Insel befanden sich noch vier marmorne Plattformen, die wir uns noch nicht genauer angesehen hatten. Hinter diesen befand sich eine weitere niedrige Plattform, in welche die Zeichnungen von etlichen mythologischen Tieren eingraviert waren. Am faszinierendsten war jedoch die schwebende Kugel aus Wasser über dieser Plattform. Bevor die anderen sie jedoch untersuchen konnten, wurden die Wächter des Ortes aktiv. Ein Luftelementar entstieg einer der marmornen Plattformen und sofort entbrannte ein Kampf zwischen dem Elementar und meinen vier Freunden. Immer wieder wurden sie in den wirbelnden Tornado hineingezogen, wieder herausgeschleudert, nur um dann wieder eingesaugt zu werden. Über die ganze Insel hinweg leistete ich Feuerschutz. Schließlich, nach langem hin und her, brachte Sidi Sahab es mit einem Eisball zu Fall und das Elementar löste sich in einem Windhauch auf.

Aber uns blieb keine Zeit für eine Pause und ein Erdelementar tauchte aus der zweiten Plattform auf. Es stellte für uns jedoch kaum eine Gefahr dar und wurde rasch überwältigt. Nun hatten wir es allerdings bereits durschaut und warteten auf das nächste Elementar: Dieses erschien auch sofort, nachdem wir das Erdelementar erschlagen hatten. Diesmal war es ein Wasserelementar, welches jedoch an Land nicht besonders erfolgreich gegen uns war. Noch während des Kampfes zauberte Sidi Sahab in weiser Voraussicht ein Wasserelementar herbei. Denn es war schon ziemlich ersichtlich, was unser vierter Gegner sein würde.

Nachdem sich das dritte Elementar in eine Wasserpfütze verwandelt hatte entstieg auch schon das Feuerelementar der vierten Plattform. Noch bevor das arme Ding nur einen Treffer bei uns laden konnte, war es auch schon wieder vernichtet.

Nachdem nun keine Gegner mehr kamen, folgte ich den anderen quer über die Insel und gesellte mich zu ihnen. Sidi Sahab hatte inzwischen festgestellt, dass die Kugel eine starke Magie ausstrahlte, aber keiner konnte so wirklich sagen, was es mit der Kugel auf sich haben könnte. Nachdem wir einige Zeit darüber diskutiert hatten, beschloss ich selbst einfach etwas auszuprobieren. Ohne mich mit den anderen abzusprechen sprang ich auf die Plattform und griff in die Kugel hinein.

Sofort wurde ich von traurigen Erinnerungen, die nicht die meinen waren, übermannt. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Geister der Vergangenheit handelte, die mir erklärten, dass man mit dem Wort Wahrhaftig in das Innere des Mausoleums gelangen konnte.
Ich informierte die anderen darüber, was mir geschehen war. Aber da wir im Kampf gegen die Elementare fast alle unsere Ressourcen für diesen Tag aufgebraucht hatten, vertagten wir weitere Versuche ins Mausoleum einzudringen auf den nächsten Morgen.

Eintrag 40

Mit dem Aufstieg der Sonne über den Horizont standen wir auf, frühstückten rasch und kehrten ans andere Ende der Insel zum Mauseoleum zurück. Wir sprachen das Zauberwort aus und die Tore öffneten sich für uns. Dahinter befand sich ein großer Raum, kunstvoll hergerichtet, mit Edelsteinen verziert. An den Wänden waren bewegte magische Bilder zu erkennen, welche Szenen aus dem Leben von Nex darstellten. Im Zentrum befand sich eine Totenbahre aus weißem Marmor, neben der sich die vornüber geneigte Statue eines Mannes befand. Die State war aus Gold, Silber, Bronze, Eisen und Lehm gefertigt. Eine äußerst seltsame Konstruktion. Am Fußende der Bahre befand sich ein weiteres niedriges Podest, auf dem sich ein seltsames Artefakt befand: der Schädel eines riesigen Reptils, groß wie ein ausgewachsener Mann. Auf der Bahre selbst saß die eigenartige Katze und starrte uns an.

Ohne lange zu zögern und ohne wirklich einen Grund dafür zu haben, stürzte ich vor und schnappt die Katze am Kragen. Sie ließ sich ergreifen, ohne sich zu wehren oder den Versuch zu unternehmen zu entkommen. Kaum hatte ich die Katze in der Armbeuge, begann der Schädel zu schweben und mit uns zu sprechen. Der Schädel stellte sich als Venema Shodair vor, langjährige Gefährtin von Nex, bis sie im Kampf gegen den Magiefresser getötet wurde. Nun verbrachte sie ihre Zeit damit auf die Rückkehr von Nex zu warten, der hier seine letzte Ruhestätte finden sollte. Wir waren etwas überrascht, da wir eigentlich davon ausgegangen waren, dass Nex tot war. Aber anscheinend war das eine Aussage, die man bei einem so mächtigen Magier nicht so einfach treffen konnte. Sie erzählte uns auch, dass sie lange Zeit Gesellschaft durch den Magier Andrathi erhielt, der sich hier auf der Insel vor der Rache von Jhavhul versteckte. Etwas, dass ihm leider nicht auf Dauer gelungen sollte. Schließlich fand der Ifriti seinen Gegner und lieferte sich mit ihm eine verheerende Schlacht vor den Toren des Mausoleums. Dies erklärte auch den Zustand der Insel der Toten. Wir erfuhren auch, dass es sich bei der Katze um Spooky, den Gefährten von Andrathi handelte. Die Katze beinhaltete anscheinend auch einen Teil der Seele des Magiers, wodurch es ihr möglich war, all die Jahre zu überleben.

Als Gegenleistung für die Informationen berichteten wir ihr darüber, was wir bis jetzt hier in Kakishon erlebt hatten und in welchem Auftrag wir im Moment unterwegs waren. Sie stimmte uns zu, dass Kakishon nur dann zu retten war, wenn alle Außenwelter davon verschwinden würden. Sie gab uns außerdem den Tipp, wenn wir gegen Javhul kämpfen wollten, wir eine Waffe, genannt den Flammenblut suchen sollten, welche sich auf Kakishon befinden sollte. Wahrscheinlich befand sie sich in den Händen des Azers Arthel, einem Schmied der auf der Insel des Feuersteins wohnhaft war. Dankbar nahmen wir diesen Hinweis an.

Nachdem wir noch entschieden hatten, dass Spooky, da er sich bei mir sichtlich wohl fühlte, in meiner Obhut bleiben sollte, verabschiedeten wir uns von Venema und kehrten zum Pier zurück. Hier riefen wir mit Hilfe der magischen Stimmgabel den Fährmann mit der Galeere herbei.

Den halben Tag lang segelten wir nach Süden, rund um die langgestreckte Hauptinsel dieser Ebene – Kakishon – herum. Gerade als wir das Südkap umsegelten, wurden wir angegriffen. Es wäre ja auch ein kleines Wunder gewesen, wäre die Reise ereignislos verlaufen. Diesmal war es eine Drachenschildkröte, die ohne Vorwarnung aus den Tiefen des Ozeans auftauchte und uns mit einer Odemwaffe aus Feuer überschüttete. Sofort versuchen wir uns, überrumpelt wie wir waren, einen Gegenangriff zu starten. Da brach ein weiteres Mal das Feuer über uns herein. Ramir ging zu Boden und wir anderen sahen auch nicht mehr besonders gut aus. Aber Nadir und Taka stürzten sich dennoch ohne zu zögern auf die Drachenschildkröte und prügelten hart auf sie ein. So hart, dass sie sich schließlich, schwer verletzt, wieder in die Tiefen zurückzog, aus denen sie gekommen war.

Eintrag 41

Die Nacht an Bord war ruhig und mit dem Morgengrauen sahen wir auch schon den Vulkan, der sich an der Südspitze der Insel des Feuersteins befand. Eine hohe Rauchwolke stand darüber und ein rötliches Glühen verkündete von seiner Aktivität. Es sollte aber noch bis Mittag dauern, bis wir die Insel umrundet und an einem Pier an der Nordseite der Insel angelegt hatten.

Wie an unserem Ankunftsort hier in Kakishon fand sich neben dem Pier eine kleine Hütte. Ansonsten schien die Insel jedoch bar jeden Lebens zu sein. Nur in Richtung des Zentrums der Insel befand sich ein herausragendes Landschaftsmerkmal: Eine gut dreißig Meter hohe Steinnadel, die Spitz aus der ansonsten flachen Umgebung herausragte. In Ermangelung von Alternativen beschlossen wir dort mit der Suche nach dem Schmied zu beginnen. Aber nicht mehr an diesem Tag. Wir waren ja nicht in Eile. Stattdessen untersuchten wir etwas die Einöde, in der wir uns befanden und stellten rasch fest, dass hier vor Jahrhunderten eine riesige Schlacht stattgefunden hatte. Die Ebene war bedeckt mit den Resten von Belagerungsmaschinen, Ruinen von Gebäuden und auch noch einigen wenigen übrig gebliebenen Baracken.

Eintrag 42

Die Nacht im Gästehaus war ruhig, nur etwas gestört vom steten Grollen des Vulkans. Nach dem Frühstück brachen wir zur Steinnadel auf. Als wir näher kamen, erkannten wir, dass sich auf der Spitze Gebäude befanden und sich eine steile Wendeltreppe um die Nadel herumschlängelte. Am Fuße der Steinnadel lag ein riesiges drakonisches Skelett. Wir stellten die Vermutung auf, dass es sich dabei um die Reste des Magiefressers handelte, von dem uns Venoma vor zwei Tagen erzählt hatte. Da wir nicht wirklich wussten, was uns in diesem unübersichtlichen Terrain zwischen den Knochen erwarten würde, schlich ich mich alleine an.

Bald schon konnte ich Bewegung in dem Skelett ausmachen. Dennoch schlich ich mich weiter an und konnte dann sechs humanoide Kreaturen erkennen. Leider war ich nicht so geschickt darin mich anzuschleichen, wie ich gehofft hatte. Sie stürzten sich auf mich und umzingelten mich, noch bevor ich reagieren konnte. In der Not der Verzweiflung rief ich die anderen um Hilfe und trank dann einen Unsichtbarkeitstrank, um mich aus ihrer Umzingelung zu befreien. Die folgende Auseinandersetzung verdiente kaum die Bezeichnung einer Schlacht geschweige denn eines Kampfes. Taka machte für Nadir die Bahn frei, währen immer mehr der Kreaturen – Untote, wie sich herausstellte – zwischen den Überresten des Magiefressers hervorkamen. Nadir vernichtete sie praktisch alle mit einem einzelnen Ausstoß seiner positiven Energie. Damit war der Weg frei für uns die Treppe zur Steinnadel hinauf zu erklimmen.
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Hunter

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« Antwort #69 am: 06. Juli 2010, 00:37:49 »
Eintrag 42 – Fortsetzung

Ich klettere den anderen voraus den schmalen Weg zur Spitze der Steinnadel hinauf. Oben angekommen fand ich mehrere Gebäude vor, von denen aber nur mehr eines diesen Namen noch verdiente. Alle anderen waren vollkommen verfallen. Während ich auf die anderen wartete nahm ich mir die Zeit den Raum zu untersuchen. Mehrere große Kristalle wuchsen hier, deren Wert ich relativ hoch einschätzte. Leider gelang es mir nicht die Kristalle abzubauen, bevor die anderen ankamen. Ich konnte sie jedoch davon überzeugen, dass sie ein nettes Andenken wären und sie halfen mir, sie abzubauen. Während dieses Prozesses musste ich jedoch irgendwann zugeben, dass sie mehr wert waren, als ich anfangs zugestehen wollte. Meine vier Freunde nahmen diesen kleinen Versuch, etwas Geld zur Seite zu schaffen, nicht so nett auf. Nachdem wir fünf Kristalle von sechs abgebaut hatten beschlossen wir unsere Reise weiter fortzusetzen. Wir kletterten die Felsnadel wieder hinunter und marschierten Richtung Vulkan weiter.

Eintrag 43

Die Nacht verbrachten wir in einer der Baracken, welche die Landschaft neben den vielen Belagerungsmaschinen verunstalteten. Am Morgen, nach dem Frühstück marschierten wir weiter. Immer mehr hatten wir den Eindruck, dass hier keine Schlacht stattgefunden hatte, sondern die ganze Insel mehr ein einziger riesiger Übungsplatz war.

Am Nachmittag erreichten wir die Landbrücke, welche die Hauptinsel mit dem Solinax Vulkan verband. Ständig fiel Asche und Magma vom Himmel, welche zischend im Meer versank. Am anderen Ende der Brücke befanden sich zwei verlassene Wachtürme hinter denen sich ein Pfad die Seite des Vulkans hochschlängelte. Der Pfad führte höher und höher die Vulkanseite hinauf und endete am Eingang einer riesigen Höhle. Nach kurzer Diskussion entzündeten wir unsere Fackeln und folgten dem alten Lavatunnel, der uns tief nach unten in die Erde brachte. Es wurde stetig heißer und die Luft brannte in unseren Lungen. Schließlich wirkte Nadir einen Schutzzauber auf Ramir, Sidi und mich, der uns vor den schlimmsten Auswirkungen der Hitze schützen sollte. Er und Taka bissen die Zähne zusammen, während wir uns stetig weiter dem Zentrum des Vulkans näherten.

Schließlich endete der Tunnel vor zwei rotglühenden Stahltüren, welche mit dem Siegel von Nex verschlossen waren. Auf den Türen selbst war ein Zwerg mit einem Amboss abgebildet. Verbarg sich hier die Schmiede des Azers Arthel? Bevor wir diese Frage beantworten konnten, mussten wir einen Weg finden diese Türen zu öffnen. Der Versuch die Türen mit der Hand zu öffnen scheiterte kläglich und führte dazu, dass sich Nadir schwer verbrannte. So mussten wir Magie anwenden um sie zu öffnen.

Dahinter fanden wir, in glühender Hitze, eine Waffenkammer. Sie war fast geleert, aber immer noch fanden sich einige magische Waffen und Rüstungen. Da wir jedoch von Arthel einen Dienst haben wollten, verschoben wir das Plündern auf später.

Es gab noch eine weitere Tür aus diesem Raum heraus, identisch wie die erste, durch die wir gekommen waren. Auch sie glühte rot und versprach noch größere Hitze, die auf uns wartete. Wir hatten nur leider keinen besseren magischen Schutz, als den, den wir bereits auf uns gewirkt hatten. So öffneten wir auch diese Tür. Wenn wir bis jetzt geglaubt hatten es war heiß, so hatten wir uns getäuscht. Der Raum dahinter war der Vorhof zur Hölle. Wir befanden uns im Zentrum des Vulkankraters und ein riesiger See aus Lava befand sich in der Mitte der Höhle. Abgesehen von diesem gab es noch Dutzende von kleinen Tümpeln in denen des brodelte und kochte. Vor allem aber befand sich in der Mitte des Kraters eine kleine Insel – mit einer Brücke zum Rest der Höhle verbunden – auf der sich ein Amboss befand an dem ein Zwerg vor sich hin arbeitete. Wir hatten unseren Schmied gefunden.

Bevor wir uns ihm jedoch nähern konnten entstieg der Lava ein Mephit, der nach dem Grund unseres hier sein fragte. Wir konnten ihn davon überzeugen, dass es von großer Wichtigkeit war, dass wir mit seinem Meister sprechen können. Arthel fand auch wirklich Zeit für uns und Ramir erklärte ihm den Grund unseres hier sein: Wir wollten von ihm  die eine Waffe im Kampf gegen Jhavhul haben. Wie sich heraus stellte, gab es diese Waffe in dieser Form jedoch nicht. Jedoch gab er uns magisches Feuer, welches für Feuerkreaturen extrem schmerhaft und tödlich war. Zudem noch blau schimmernde Pfeile, die er geschmiedet hatte, um sie Jhavhul zu „geben“. Wir nahmen beide Geschenke gerne an und tauschten schlussendlich noch unsere Kristalle gegen neue Waffen ein, die er für uns anfertigen würde. Nachdem wir dieses Geschäft abgeschlossen hatten verließen wir den Vulkan wieder.

Eintrag 44

Wir kehrten zum Pier zurück, wo wir überraschenderweise bereits erwartet wurden. Eine Frau zusammen mit vier Jann begrüßte uns. Sie stellte sich als Nashari vor, Major Domus von Dilix, welche wiederum die Herrscherin des Palasts von Nex war. Sie erbat uns die Grüße ihrer Herrin und zugleich eine Einladung für den Palast. Nachdem wir geklärt hatten, dass es besser wäre auf die neuen Waffen von Arthel zu warten, bevor wir die Festung der Shaitans stürmten, nahmen wir die Einladung an. Das würde unsere Wartezeit wenigstens etwas verkürzen.

Eintrag 45

Wir erreichten den Palast von Nex ohne Zwischenfälle, nachdem Nashari eine er Galeonen herbeigerufen hatte. Der Palast war nicht ganz das, was ich oder die anderen erwartet hatten. Der Pier war ebenso verbrannt wie alle anderen, auf die wir bis jetzt getroffen waren und der Palast selbst lag in Trümmern. Dicke Rauchschwaden standen über dem Palast. Ich erkundigte mich bei Nashari darüber, ob der Palast schon so ausgesehen hatte, bevor sie aufgebrochen war um sich mit uns zu treffen. Sie verwies mich aber nur auf ein Gespräch mit ihrer Herrin, die sie uns gleich mal vorstellen würde.

Über Stufen wurden wir zum Palast empor gebracht wo uns Dilix zusammen mit acht Janns auf einem offenen Balkon empfing. Während sie uns bewirtete erzählte sie uns, dass sie früher Jhavhuls Major Domus war und als dieser in seiner explosiven Flucht von der Ebene – was auch den Zustand des Palasts erklärte – seinen Posten als Herrscherin des Palasts eingenommen hat. Sie teilte uns zudem mit, dass sie leider nicht in der Lage war uns dabei zu helfen von Kakishon zu entkommen. Aber sie war ebenfalls der Meinung, dass es am besten wäre, wenn Obherak und seine Festung zerstört würden. An Hilfe konnte sie uns leider nicht viel anbieten, da fast alle Ressourcen des Palasts bei Jhavhuls Flucht zerstört worden waren. Sie gab uns jedoch ein Armband, mit dessen Hilfe wir sie herbeirufen würden können, sollten wir sie gebrauchen. Zudem erlaubte sie uns so lange zu bleiben, wie wir wollten.

Eintrag 46

Wir verblieben zwei Tage im Palast, bevor wir mit einer Galeere wieder zur Insel des Feuersteins zurückkehrten. Über die Ebene der Insel kehrten wir zum Vulkan zurück, wo wir von Arthel erwartet wurden. Er überreichte uns die Pfeile die er aus den Kristallen für mich angefertigt hatte und den Streitkolben – ebenfalls aus Kristallen – den er für Taka produziert hatte. Wir dankten ihm noch einmal für seine meisterliche Arbeit und kehrten dann wieder zum Pier auf der anderen Seite der Insel zurück. Wieder riefen wir uns eine Galeere, welche uns quer durch Kakishon zur Insel Khanelwal brachte. Aus den Erzählungen, die wir bis jetzt über die Insel erfahren hatten, rechneten wir mit einer Wüste. Doch was wir von der Küste sahen glich eher dem Dschungel, in dem wir ursprünglich gelandet waren, als wir auf dieser Ebene angelangt waren.

Wir landeten am späten Nachmittag an einem – wie üblich verbrannten – Pier und verbrachten dann die Nacht in dem nahebei stehenden Gästehaus.

Eintrag 47

Noch vor Sonnenaufgang brachen wir auf um den Krater zu suchen, unter dem sich die Festung der Shaitans befinden sollte. Als wir am Nachmittag den Krater fanden, mussten wir feststellen, dass es keine Anzeichen für eine Festung gab. Am Rand des Kraters befand sich jedoch eine Steinplattform zu der, vom Zentrum des Kraters, Stufen hinauf führten. Meine Kameraden sprangen nacheinander in den Krater hinab, während ich am Rand blieb und mich bedeckt hielt. Bereit ihnen mit meinem Bogen den Rücken zu decken. Nur aus der Entfernung bekam ich mit, dass auf der Plattform plötzlich eine Sphinx auftauchte. Wie mir später erzählt wurde war sie eine typische Vertreterin ihrer Art und stellte ihnen ein Rätsel. Wenn sie dieses lösen könnten, würde sie uns helfen in die Festung zu gelangen. Zwar gelang es den anderen vier das Rätsel beim dritten Anlauf zu lösen, aber Einlass erhielten wir nicht. Stattdessen tauchte eine Shaitan aus dem Boden auf, verfluchte die dumme Sphinx und fragte nach unserem Begehr. Entschlossen verlangte Sidi eine Unterredung mit ihrem Herrn Obherak. Durch sein Auftreten war sie so eingeschüchtert, dass sie versprach mit ihrem Herrn zurückzukehren. Sie verschwand so plötzlich in der Erde, wie sie aufgetaucht war. Während wir auf sie warteten deckten wir uns mit Verteidigungszaubern ein.

Nach einigen Minuten tauchte sie mit Obherak und zwei weiteren Wachen auf. Über ein magisches Band und die unglaubliche Lautstärke, mit der die Shaitans sprachen, konnte ich einen Großteil des Gesprächs mit verfolgen. Im Endeffekt ging es darum, dass sie versuchten den Shaitan davon zu überzeugen uns zurück auf die materielle Ebene zu schicken. Ansonsten würden wir ihn töten müssen. Das Gespräch wogte hin und her, bis es Obherak schließlich zu viel wurde und er den Befehl erließ uns alle zu töten. Nicht, dass ich diesen Verlauf des Gesprächs nicht erwartet hätte.

Im selben Moment tauchten fünf weitere Shaitans aus der Erde auf und mehrere Gargoyles stürzten sich aus dem Himmel auf uns herab. Es dauerte nicht lange, bis die anfängliche Schlachtformation von uns sich in blankes Chaos aufgelöst hatte.

Die Shaitans erschufen Mauern, welche das Schlachtfeld aufteilten. Ramir zauberte einen Zauber, der sie zumindest etwas verlangsamte. Aber es waren dennoch zu viele. Nachdem ich meine Position mit mehreren Pfeilschüssen preis gegeben hatte wurde auch ich das Ziel eines Shaitans und mehrer Gargoyles. Sidi schaffte es irgendwie durch den Boden aus dem Gemetzel zu entkommen und erledigte dann von außerhalb mehrere Shaitans mit Eisbällen und Energiestrahlen. Dennoch ging Nadir unter den Schlägen von Obherak bewusstlos zu Boden. Nur Sekunden später wurde Ramir von mehreren Shaitans praktisch in der Luft zerrissen. Auch aus der Entfernung war klar, dass man ihn nicht mehr retten konnte. Taka schaffte es schließlich mit einem guten Schlag Oberath überraschend zu Fall zu bringen und Sidi fand endlich die Zeit Dilik herbei zu rufen. Das war das letzte, was ich war nahm, bevor ich von den mich angreifenden Shaitan gefällt wurde.
Als ich wieder erwachte war die Schlacht vorbei. Dilix hatte zusammen mit Taka und Sidi die restlichen Shaitans entweder vertrieben oder getötet. Wir waren siegreich geblieben. Auch wenn der Preis hoch gewesen war. Nadir konnten wir ebenso wieder ins Leben zurückbringen, aber Ramir, unser neuer Freund, war tot.
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Hunter

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« Antwort #70 am: 28. Juli 2010, 22:23:17 »
Eintrag 47 – Fortsetzung

Nachdem wir wieder etwas zu Atem gekommen waren machten wir uns daran unsere Opfer nach wertvollen Gegenständen zu durchsuchen. Die Sphinx, welche uns zu Beginn das Rätsel gestellt hatte, hatte sich aus dem ganzen Kampf herausgehalten und flog nun unverrichteter Dinge davon – seltsame Kreaturen, in der Tat. Im Anschluss untersuchten wir die Plattform, auf der die Shaitans aufgetaucht waren und es dauerte nicht lange, bis wir einen auffälligen, drei Meter durchmessenden Bereich fanden, welcher frei von Runen und Schriftzeichen war – mit denen die restliche Plattform übersät war. Mittels Magie schoben wir den massiven Fels zur Seite und darunter kam ein tiefer Schacht zum Vorschein, in den wir nach kurzer Vorbereitungszeit abstiegen.

Der Schacht öffnete sich zu einer großen Höhle, in der eine hohe Stufenpyramide schwebte. Licht strömte von unter der Pyramide durch den Raum und spendete diffuses Zwielicht. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, gab es auch hier noch Wächter der Festung. Zwei Kreaturen erhoben sich direkt aus der Erde und stürzen sich auf mich. Sie schienen aus reiner Erde gemacht zu sein und meine Pfeile erwiesen sich als recht wirkungslos gegen diese Kreaturen. Zum Glück eilten Taka und Nadir rasch zu Hilfe und drängten die Wesen etwas zurück. Die Erdmonster wehrten sich jedoch heftig mit starken Hieben und warfen mit Steinstacheln um sich. Sidi verwandelte sich in ein Luftelementar und beschränkte sich in Ermanglung von geeigneten Zaubern hauptsächlich darauf, die Wesen zu behindern. Auch Dilix stand uns im Kampf wieder bei. Den beiden Kreaturen war nur schwer beizukommen. Den größten Teil des Schadens, den sie kassierten, absorbierten sie durch ihre steinerne Rüstung. Aber schließlich schafften wir es doch zuerst den einen und dann gemeinsam den zweiten zu Fall zu bringen. Nachdem dieser Bereich nun auch gesichert war, konnten wir uns die schwebende Pyramide genauer ansehen. Unweit des Kampfes – eingelassen in eine der Stufen der Pyramiden – fanden wir dann auch den Grund unseres hier seins: Eingeschlossen in den Fels fanden wir Magiavella, welche wir mittels Magie befreiten. Kaum hatte sie ihre Freiheit wieder erlangt und uns erblickt, verschwand sie praktisch sofort. Nicht besonders freundlich.

Ohne Zeitdruck untersuchten wir zuletzt noch die vier Gänge, welche aus der Kammer in die vier Himmelsrichtungen wegführten, sowie den Schacht, der sich noch unter der schwebenden Pyramide befand. Nur wenige Schätze hatten die Shaitans hier gelagert und etwas unzufrieden kehrten wir wieder an die Oberfläche zurück.

Eintrag 48

Wir hatten unseren toten Kameraden eingesammelt und die Nacht dann in der Nähe des Kraters verbracht, welcher den Eingang zur Festung markierte. Dann waren wir zum Pier zurückgekehrt um mittels eines Bootes zum Palast von Nex zurückzukehren. Hier fanden wir Dilix und ihren Hofstaat vor, welche gerade dabei waren ein anderes Schiff zu beladen. Sie wollten die Ebene verlassen, bevor sie zerstört würde und die schwebende Pyramide in der Festung der Shaitans schien die Lösung dafür zu sein. Sie hatten leider keinen Heiler, der mächtig genug wäre, um Ramir wiederzuerwecken. So kehrten wir mit unserem toten Kameraden ans Ende der Welt zurück – diesmal besser vorbereitet – stürzten über den Rand von Kakishon und landeten im Land hinter dem Rand der Welt. Wenig hatte sich seit unserem letzten Besuch verändert. Nur die Proteans zeigten sich nun in ihrer wahren, echsenhaften Gestalt. Sie zeigten sich dankbar für die Befreiung der Gefangenen aus den Händen der Shaitans und so konnten wir ihnen neben unserer Heimkehr eine weitere Gunst abverlangen: Sie würden mit der Vernichtung von Kakishon noch so lange warten, bis es Dilix und ihren Gefährten gelungen wäre aus der Eben zu fliehen. Nachdem sie und das Versprechen gegeben hatten so lange zu warten führten sie uns zu einem der Chaostümpel, der uns zurück auf die materielle Ebene bringen würde.

In der Annahme, dass Javuuhl die Schriftrolle von Kakishon bei sich tragen würde, rüsteten wir uns zum Kampf gegen den Ifriti, wirkten alle Zauber auf uns, die wir besaßen und hielten unsere mächtigsten Waffen bereit. Dann sprangen wir in den Tümpel des Chaos.

Diesmal schien es, als würden wir vom Boden abgestoßen werden. Wir flogen durch Feuer und Rauch nach oben – aber zumindest trafen wir diesmal auf keine Feuerkreaturen, die wir versehentlich befreit hatten  -und landeten schließlich in einem vor Hitze dampfenden Raum. Einen Raum mit hoher Decke und vier Ausgängen, welche mit Feuervorhängen verschlossen waren. Unter unseren Füßen stapelten sich Kisten, Edelsteine, Amphoren und andere Schätze: die meisten davon zerstört, verbrannt oder zerfallen. Zerfallen wie die Schriftrolle von Kakishon, neben der wir gelandet waren. Auf jeden Fall würde mit dieser Karte niemand mehr in das magische Reich reisen können. Aber wo waren wir gelandet? Dies war sicherlich nicht das Haus von unserem Auftraggeber Rayhan, noch war es der Tempel der Bestie.

Bevor wir uns darüber jedoch den Kopf zerbrechen konnten wurden wir von vier Kreaturen aus Messing angegriffen. Sie wirkten wie riesige Golems, mit Zweihändern bewaffnet. Zu allem Überfluss spuckten sie auch noch flüssiges Messing aus und gaben damit den hier versammelten Schätzen den Rest. Doch noch bevor sie uns gefährlich werden können gelingt es mir mit einem gezielten Schuss eine der Kreaturen zu fällen. Ein Schuss, der mir von meinen Freunden anerkennende Blicke bringt. Sidi versucht einen Eisball zu zaubern, jedoch verpufft seine Magie wirkungslos. So beschwört er schwarze Tentakel, welche aus dem Boden auftauchen und nach den Golems greifen. Die Tentakel schaffen es auch einen zu Fall zu bringen. Nadir erledigte den dritten, während der letzte von Taka gefällt wurde. Kein netter Empfang.

Nun endlich hatte Sidi Sahab die Zeit uns mitzuteilen, wo wir seiner Meinung nach Gelandet waren: In der Messingstadt auf der Ebene des Feuers!
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« Antwort #71 am: 13. August 2010, 22:00:50 »
Eintrag 48 – Fortsetzung

Nun da wir wussten, wo wir uns befanden und wir die Zeit dazu hatten, untersuchten wir den Raum, indem wir uns befanden genauer. An der Decke fanden wir das Symbol einer Echse, welche von etlichen anderen Tieren umgeben war. Außerdem fanden wir ein Rätsel an die Decke geschrieben: Ein Halb oder dreifaches plus eins. Noch während wir uns darüber unterhielten, wie das Rätsel wohl zu interpretieren war, flackerte plötzlich das Metall der Westwand auf und es erschien darauf das Spiegelbild eines dunkelhäutigen Mannes mit weißen Haaren. Er sprach uns an: Meinte, er hätte nicht viel Zeit, aber er würde uns vor der Falle des Großwesirs warnen. Eine Falle, welche jeden – auch ihn – von der Flucht abhalte. Mit den Worten, das wir uns wieder sehen würden, verschwand sein Bild so plötzlich, wie es erschienen war. Etwas verwirrt wandten wir uns wieder dem hier und jetzt zu und versuchten das Rätsel zu lösen. Nach einiger Zeit erkannten wir, dass es ein mathematisches Rätsel war, indem sich die Reihenfolge der Zahlen 1 4 und 2 stets wiederholte. Ich meldete mich schließlich freiwillig die Tür mit der Nummer 1 als erster zu durchschreiten. Nicht jedoch bevor Sidi Sahab mich so gut es ging gegen Feuer geschützt hatte. Zögerlich durschritt ich die Wand aus Feuer… und fand mich in einem fast identischen Raum wieder. Der Vorhang aus Feuer war zwar heiß gewesen, aber bei weitem nicht tödlich. Also rief ich die anderen zu mir, während ich mich umsah. Abgesehen von etwas Gold und einigen wenigen Edelsteinen am Boden, sowie einem Geier an der Decke gab es nichts besonders. So durchschritt ich von hier aus Tür Nummer 4 und landete in einem Raum mit einem Skorpion an der Decke. Hier gab es auch eine Nische, in der eine ewige Flamme brannte. Der Weg führte weiter durch Tür Nummer 2 in den Salamanderraum, in dem eine große Harfe stand. Interessanterweise waren die letzten beiden Vorhänge aus Feuer durch die wir gegangen waren überhaupt nicht heiß gewesen. Ich versuchte die Sequenz weiter zu verfolgen, doch ausgehend vom Salamanderraum führten die Türen 1 und 4 nur zu Wänden, die direkt hinter den Feuervorhängen verborgen waren. So kehrten wir wieder durch Tür 2 in den vorhergehenden Skorpionraum zurück.

Nach und nach testeten wir alle Türen aus, aber die meisten führten ins Nichts, bis wir, ausgehend vom ersten Raum, in dem wir aufgetaucht waren, einen weiteren Raum entdeckten, der nicht ins das bisherige Schema passte: Einen Raum mit einer schmalen Plattform hinter der sich ein kochender Lavastrom erstreckte, der hinter einer Tunnelbiegung aus unserem Sichtbereich verschwand. Da wir keine Möglichkeit sahen den Lavastrom zu überqueren kehrten wir unverrichteter Dinge wieder um. Wir fanden einen weiteren Raum, ident mit den anderen Schatzkammern, diesmal mit einem Drachen an der Decke. Von hier aus ging es weiter in den Schlangenraum (hier fanden wir einen Köcher mit nützlichen Eispfeilen), den Schakalraum und den Löwenraum. Hier entdeckten wir einen abgehenden Korridor – gesichert mit einer Fallgrube, in die ich beinahe gestürzt wäre – der in einen kuppelbesetzten Raum führte.

Als wir diesen gerade untersuchen wollten hörten wir aus einem der weiterführenden Torbögen Geräusche und mussten uns sechs Azern stellen, die hier Wache schoben. Einer von ihnen sprach die Handelssprache, so dass wir mit ihnen reden konnten. Sidi Sahab schaffte es mit einem atemberaubenden Bluff ihnen zu versichern, dass wir ihm Dienste von Javhuul unterwegs waren. So gaben sie uns den Weg zu ihrem Hauptmann frei. Auch hier zog Sidi Sahab seinen Bluff weiter durch. Jedoch informierte uns der kapuzenbewehrte Hauptmann der Zwerge, dass der Weg zu den oberen Stockwerken durch ein riesiges Monster versperrt war, welches schon mehrerer seiner Sklaven – also der Zwerge – gefressen hatte. Wir handelten daher einen Deal mit ihm aus: Wir töteten das Monster und bekamen dafür eine freie Passage durch das Lager der Zwerge und ihrer Herren. Zusätzlich gab uns der namenlose Hauptmann noch fünf seiner Zwerge als Unterstützung mit.

Wir bereiteten uns auf den Kampf vor, indem wir und mit Magie und Tränken stärkten und stürzten uns dann in das Treppenhaus, in dessen Mittelschacht sich das Monster verstecken sollten. Wir hetzten Stufe um Stufe nach oben. Dann, ohne Vorwarnung, tauchte aus der Dunkelheit der Tiefe eine riesige Aberration auf. Ohne zu zögern stürzte sich das Monster auf den eigentlich unsichtbaren Sidi Sahab. Nach einer kurzen Schrecksekunde stürzten wir uns dann aber alle auf das umzingelte Monster. Nachdem es von Nadir und Taka schwer verletzt wurde gelingt mir ein zielsicherer Treffer zwischen zwei seiner Panzerplatten und quietschend stürzte das Monster in die Tiefen zurück, aus denen es empor geklettert war.

Zusammen mit den Azern kehrten wir die wenigen Meter zum Lager des Hauptmanns zurück. Schon unterwegs beschlossen wir die Sklaven von ihrem Herrn zu befreien. Aber er nahm uns die Entscheidung ohnehin ab. Er zog seine Kapuze zurück und darunter kam ein Bodak zum Vorschein: Ein Untoter, der nur mit seinem Blick töten konnte. Uns allen gelang es jedoch dem todbringenden Blick zu entrinnen. Und damit war sein Schicksal besiegelt. Mit nur drei Hieben ging der Untote zu Boden, noch bevor die Azer erkennen konnten, was wir ihrem Sklavenmeister antaten. Nachdem der Hauptmann tot war, entließen wir die Azer in die Freiheit, die sie dankbar annahmen.
Wir beschlossen im Lager der Zwerge auch unser Quartier aufzuschlagen um die erste Nacht auf der Ebene des Feuers zu verbringen.

Zuvor wollte Sidi Sahab aber noch in jene Tiefen hinab tauchen, in welche das Monster gefallen war, dass wir im Treppenschacht erledigt hatten. Wie sich kurz darauf herausstellte, war das keine so gute Idee gewesen. Das Monster hatte sich regeneriert und gerade als Sidi hinab fliegen wollte, kam es aus dem Schacht empor geschossen und kam dann in zu uns ins Lager. Nadir wurde in einem einzigen vernichtenden Angriff zu Boden geworfen. Sidi beschwörte rasch einen Archon herbei, der als Puffer zwischen uns und dem Monster dienen sollte. Währenddessen spickte ich unseren Gegner mit Pfeilen und Taka zerrte Nadir aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Der Archon konnte seinem Zweck als Blocker nur kurz nachkommen, ehe er von der Kreatur – halb Ameise, halb Wurm – gegen die Wand geschleudert und zu Brei verarbeitet wurde. Dann versuchte sich das Monster durch den Torbogen zu unserer Position vorzuarbeiten. Dabei wurde ich zwischen Wand und Monster eingeklemmt und sah mich gezwungen es mit meinem Kurzschwert anstatt mit meinem Bogen anzugreifen. Sidi hatte inzwischen noch einen weiteren Kämpfer für unsere Sache herbeigerufen: Einen Bison, der den Gang hinter dem Monster blockierte und es so von einem Rückzug abhielt. Anscheinend hatte auch das Monster seine Situation erkannt und versuchte den Bison wegzuschleudern um zu flüchten. Das war letztendlich sein Todesurteil. Sowohl Taka als auch ich setzten ihm nach und brachten es schließlich um. Um eine weitere Begegnung mit dem Tier zu verhindern brannten wir es zuerst mit Feuer und schließlich mit Säure aus. Erst als wir uns sicher waren, dass es sich nicht mehr rühren würde, entspannten wir uns und heilten den armen Nadir wieder hoch.

Eintrag 49

Wir untersuchten nach einer ereignislosen Nacht den Boden des Treppenschachts und fanden dort einige Gegenstände von Wert. Dann jedoch folgten wir den Treppen nach oben. Oben angekommen fanden wir einen langgestreckten Raum vor, in den auf beiden Seiten je drei große Alkoven eingelassen waren. Am Ende des Raumes führte ein Gang weiter durch dieses merkwürdige Gebäude. Über dem Durchgang hing, Kopf voran, ein toter Efriti von der Decke. Da sich in den Alkoven nichts Interessantes befand, wandten wir uns dem Durchgang zu. Doch wir kamen nicht weit. Hinter uns öffnete sich in einem der Alkoven eine verborgene Tür und Feuerelementare strömten daraus hervor. Elementare in allen Größen. Von winzigen lebenden Flammen bis hin zu drachengroßen Feuerstürmen.

Geistesgegenwärtig blockierte Sidi den Durchgang teilweise mit schwarzen Tentakeln, in denen sich auch prompt einige der Kreaturen verfingen. Die meisten jedoch passierten das Hindernis ohne große Probleme und überschwemmten den gesamten Raum und separierten uns voneinander. Ohne Rücksprache miteinander traten wir alle getrennt voneinander den Rückzug an. Taka hakte sich als erster seinen Weg zum Torbogen frei. Nadir folgte seinem Beispiel. Währenddessen gab ich Feuerdecke und Sidi Sahab löschte mit rasch hintereinander gewirkten Eisbällen gleich mehrere von den Kreaturen aus. Aber immer noch strömten weitere nach. Unter den immer weiter nachströmenden Feuerelementaren ging Nadir schließlich schon wieder zu Boden. Taka blockierte wieder den Durchgang, während Sidi und ich immer und immer wieder in die Reihen der Elementare feuern. Langsam wurden sie doch weniger und schließlich mussten wir uns nur mehr mit den größten Exemplaren herumschlagen. Taka stürmte daher vor und drängte das größte von ihnen in eine Ecke um es dort zu töten, während Sidi und ich die anderen erledigten.

Mit dem Tot des letzten Elementars wurde es wieder merklich kühler im Raum und wir konnten wieder aufatmen. Wir sollten lernen, diesen Ort nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Tod lauerte überall.
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