Autor Thema: 3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?  (Gelesen 3131 mal)

Beschreibung: Neueinsteiger Gruppe sucht Rat

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elikal

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« am: 13. September 2010, 04:33:47 »
Hi,

ich bin in einer alten DSA Gruppe, und wir dachten nach vielen Jahren doch mal D&D auszuprobieren. Nun kennt keiner von uns die D&D Regeln, sondern halt nur so viel wie man durch Spiele wie Baldurs Gate, Neverwinter Nights und dergl. von D&D weiß. Wir haben nun mal Blicke in die 3.5 und 4.0 Editionen geworfen, und so recht sehe ich nicht, welche sich besser eignet. Ich fasse mal ein paar Eckpunkte zusammen:

- nicht so wichtig ist für uns, wofür es mehr fertige Abenteuer gibt, oder überhaupt mehr Bücher, sondern eher, welches System an sich besser, stimmiger und vor allem für Neue geeigneter ist

- auch die Frage des kaufens, was man billiger/leichter kriegt steht jetzt nicht so im Vordergrund

Ich verstehe, dass viele Veteranen an das alte D&D 3.5 gewöhnt sind, und daher aus Gewonheit lieber das Bekannte spielen, was ich respektiere, aber für uns geht es wirklich nur um das System an sich. Da wir alle im Prinzip keinen Schimmer haben, haben wir auch keinen "Ballast" von Vorstellungen. Ich würde ein etwas gradlinigeres System bevorzugen, und da höre ich von 4.0 gutes, aber viele alte Spieler kritisieren es auch sehr.

Mich würde da mal eine fundierte Kritik interessieren.

Danke.

Elikal

Deus Figendi

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #1 am: 13. September 2010, 05:18:50 »
Die Frage scheint mir leicht zu beantworten und hängt von eurer Sprachpräferenz ab:
Wenn es deutsch sein soll gibt es eigentlich nur Pathfinder
Wenn es englisch sein darf erscheint mir die 4E einsteigerfreundlich.

"Besser und stimmiger" kann man imho gar nicht objektiv beurteilen und auch "für Neue geeigneter" ist gar nicht so einfach, aber da würde ich wie gesagt zur vierten Edition tendieren.

Und - siehe oben - die Sprache spielt eine gewaltige Rolle, weil Pathfinder-RPG derzeit das einzige "D&D" ist, welches auf deutsch erscheint (stimmt nicht ganz, es gäbe noch Herr der Labyrinthe welches sich aber weder an die dritte noch an die vierte Edition anlehnt) und ich vermute, auch eine Weile bleiben wird.

Zwei Fragen also:
1. Wollt ihr von DSA ein bisschen weg, aber etwas ähnliches (nämlich simmulatives) spielen oder wollt ihr richtig davon weg und eine andere Art von Rollenspiel? (wie gesagt ist "gut und stimmig" irgendwie ein blödes Kriterium)
2. Spielt die Sprache eine Rolle?
(3. Warum D&D?)
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Marleron

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #2 am: 13. September 2010, 07:02:29 »
Wie bei fast allen hängt immer alles stark vom persönlichen Geschmack ab.

Ich empfehle Euch beides zu testen.

Entweder einen geübten Meister des jeweiligen Systems zu bitten Euch eine Einstiegsrunde zu geben, oder ein günstiges Einstiegsabenteuer zu nutzen.

Da ich weder D&D 3.5 noch  Pathfinder spiele , kann ich für Einsteiger hierzu leider keinen Tip geben.

Für D&D 4 gibt es spezielle Starter Sets ( Rote Box ) die recht günstig sind ( 15 € ) die geben einen guten Einblick und sind schnell und leicht zu spielen.


Nathan Grey

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #3 am: 13. September 2010, 09:20:54 »
Was Deus sagt, nur kann für D&D 4E noch hinzufügen, dass es die drei Grundregelwerke (Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch und Monsterhandbuch) auf deutsch gibt, aber es naher Zukunft keine weiteren Veröffentlichungen auf deutsch geben wird.

Tempus Fugit

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #4 am: 13. September 2010, 09:35:56 »
Wenn der Preis egal ist, dann kauf dir jeweils die Grundregelwerke und entscheide dann. Meine ökonomische Seite würde Pathfinder sagen.

Wenn ihr wirklich gerne DSA gespielt habt, dann bekommt ihr durch 4E ordentlich was in den Magen, aber manchmal hilft das ja.
Übermensch, weil Rollenspieler

elikal

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #5 am: 13. September 2010, 09:43:16 »
Naja für unsere Gruppe ist englisch kein Hinderungsgrund, obwoghl man in deutsch natürlich sehr viel flüssiger liest. Andererseits sind von 4.0 nur einige Bücher in deutsch erschienen, dann müßte man später für andere Bücher jedes einzelne Rück-Übersetzen, was mich im Moment eh etwas mehr zu englischen Fassungen tendieren ließe.

Tja warum D&D.... weil es so viel dazu gibt, weil wir Faerun als Welt kennen, im Mom. steht bei uns nur D&D 3.5 oder 4 zur Debatte, nachdem wir andere Rollenspiele andiskutiert haben.

Nach oberflächlichem Einlesen sehe ich folgende Unterschiede, bitte korrigieren, wenn ich es falsch verstehe.

- 4.0 scheint irgendwie weniger Skills (und Zauber?) zu haben, die man dafür aber öfter einsetzen kann, einige dauernd, einige 1x pro Kampf; aus den div. Computerspielen erinnere ich mich, dass man in D&D 3 und 3.5 immer rasten musste, um Fähigkeiten neu aufzuladen, was alles natürlich etwas langsam macht. In DSA kann man alles immer einsetzen, daher tendiere ich da zu D&D 4. Aber sind die Fähigkeiten nicht zu wenige?
- Auch Skills: So sind viele SKills zusammengefasst, die div. Diebes-Fähigkeiten sind nun in 4.0 alle "thievery". Ist das gut oder schlecht? Scheint mir ein wenig ohne Profil, aber vielleicht war es auch nur Ballast, wie beurteilt ihr das?
- Irgendwie werden im Spielerhandbuch 4.0 keine Zauber erwähnt, anders als in 3.5, gibts da ein komplett eigenes Buch jetzt, dass man noch extra braucht? Wenn ja welches?
- Lebensenergie... oder HP: Hab mal Charakter-Generatoren ausprobiert. Stufe 1 chars bei 3.5 waren immer bloß so 10 HP, während bei 4.0 oft 30 und mehr zusammen kamen. Ist man mit 10 HP nicht mit einem Schlag tot? Kommt mir irgendwie... wenig vor.

Aso, was ist Pathfinder??

TheRaven

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #6 am: 13. September 2010, 09:48:42 »
- nicht so wichtig ist für uns, wofür es mehr fertige Abenteuer gibt, oder überhaupt mehr Bücher, sondern eher, welches System an sich besser, stimmiger und vor allem für Neue geeigneter ist

- auch die Frage des kaufens, was man billiger/leichter kriegt steht jetzt nicht so im Vordergrund

...Ich würde ein etwas gradlinigeres System bevorzugen...
In deinem Falle gilt meine Empfehlung ganz klar der 4E. Es ist das deutlich elegantere und ein mechanisch ausgereifteres System mit Fokus auf Einsteiger. Das Problem ist, wenn man es so nennen will, dass sich 3E und 4E fundamental im System unterscheiden. Der Sprung ist deutlich grösser als von DSA3 zu DSA4 und bis auf die Namen und das Flair haben die Editionen nicht mehr viel miteinander zu tun. Wieso ist das ein Problem? Nun, wenn man die 3E mag muss man nicht die 4E mögen und umgekehrt. Die Systeme sind so unterschiedlich, dass es schwer ist eine unbedingte Empfehlung zu machen, da es am Ende einfach zu stark auf den Geschmack ankommt.

Meine wirkliche Empfehlung ist folgende:

Macht ein 4E-Testspiel. Es gibt dafür offizielles Gratismaterial mit allem, was man braucht und ohne dass man tief in die Regeln abtauchen müsste. Sauberes Abenteuer, vorgefertigte Charaktere und darauf abgestimmter Regelumfang. Man sieht dann sehr schnell ob das System etwas für die Gruppe ist oder nicht. Ja, so einfach ist das.
« Letzte Änderung: 13. September 2010, 09:52:26 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Nathan Grey

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #7 am: 13. September 2010, 09:52:40 »
Oder ihr holt euch die Essential-Box welche grad neu erschienen ist und extra für Neueinsteiger konstruiert worden ist. Sollte euch die 4E dann gefallen, dann kann man sich die anderen Bücher noch nachkaufen.

elikal

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #8 am: 13. September 2010, 10:02:40 »
Hm ok,

was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen "Player's Handbook" 1, 2 und 3? Scheint ja eine Unzahl an Büchern zu geben, wo mir jetzt nicht ganz klar ist, welches für was ist. Gibts da eine Übersicht, die die Inhalte angibt, welche man braucht, wenn man es wirklich spielt?

Von DSA 4 bin ich es eben gewohnt, dass in einem Buch, Wege der Helden, ALLE Rassen und Klassen erwähnt werden. Hier scheint es sich über zig Bücher zu erstrecken, was ich ein wenig Geldschnederei finde, aber eagl...
« Letzte Änderung: 13. September 2010, 10:06:06 von elikal »

Nathan Grey

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #9 am: 13. September 2010, 10:21:52 »
In den Player's Handbooks werden neue Klassen und Rassen vorgestellt. Neue magische Gegenstände und (teilweise) neue oder abgeänderte Regelmechanismen. Zu Anfang sollte das PHB I reichen. Dort sind Standardrassen wie Elfen, Zwerge usw vertreten (und natürlich auch die Exoten der Dragonborn und Tieflings). Die anderen PHBs braucht man nicht unbedingt, wenn man mit dieser Auswahl zufrieden ist.

Trotzdem würde ich dir erstmal empfehlen, das neue Starter Set (siehe link oben ;)) zu kaufen oder das von Ravenverlinkte Keep on the Shadowfell zu nutzen, welches für einsteiger auch gut geeignet ist (und dazu noch kostenlos runtergeladen werden kann), und einfach mal zu spielen.

Gwenfair

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #10 am: 13. September 2010, 11:21:49 »
Aso, was ist Pathfinder??
Pathfinder ist die Weiterführung von 3.5 durch den Verlag Paizo, ins Deutsche übersetzt von Ulisses (den Verlag kennst du sicher  :wink:).
Die Regeln wurden weiterentwickelt  (deswegen wird Pathfinder oft auch 3.75 genannt), sind aber immer noch mit den 3.5er-Regeln halbwegs kompatibel.

Hier ist mal ein Link zum Open Content von Pathfinder.
Falls du das mit der 3.5 vergleichen magst, hier noch der Link zum Open Content von 3.5.

Grundsätzlich kann man bei allen Editionen sagen, dass zum Spielen keine Bücher benötigt werden, wo "2" oder sogar "3" hinten dran steht. Player's Handbook 2+ enthalten lediglich neue Charakter- und Regeloptionen, kein Basiswissen. In allen Editionen braucht man lediglich die drei Grundregelwerke: Player's Handbook für die Spieler, Dungeonmaster's Guide und ein Monster Manual (meist Nr. 1, ist aber ein anderes tut es meist auch) für den Spielleiter. Bei Pathfinder sind Player's Handbook und Dungeonmaster's Guide zum Grundregelwerk zusammengefasst.
Für alle Systeme gibt es außerdem ein paar frei herunterladbare Abenteuer. Falls du dich für eine Edition entschieden hast, wird man dir hier im Forum sicher gerne weiterhelfen.

Zusätzliche Charakteroptionen gibt es in DnD, weil das Stufensystem deutlich starrer ist, als beispielsweise das DSA 4, wo man ja seinen Charakter recht variabel steigern kann. Daher gibt es viele Zusatzbücher mit neuen Klassen und Spezialisierungen. Für den Anfang kann man die getrost völlig ignorieren und selbst später sind sie Geschmackssache.
« Letzte Änderung: 13. September 2010, 11:25:39 von Gwenfair »

Wormys_Queue

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #11 am: 13. September 2010, 11:24:04 »
Von DSA 4 bin ich es eben gewohnt, dass in einem Buch, Wege der Helden, ALLE Rassen und Klassen erwähnt werden. Hier scheint es sich über zig Bücher zu erstrecken, was ich ein wenig Geldschnederei finde, aber eagl...

Ich mag ja DSA, aber an der Stelle besteht nun wirklich kein Unterschied. Beziehungsweise eher zugunsten von D&D4, da die wenigstens drauf verzichten, schon im Grundregelwerk auf die Zusatzbände zu verweisen und damit den Eindruck zu erwecken, man bräuchte die alle zum spielen. Bei D&D4 braucht ihr nur die Grundregelwerke, alles andere ist optional..

Ansonsten gilt meine Präferenz natürlich klar 3.5/Pathfinder, und da ihr als DSA-Spieler an eine recht hohe Regelkomplexität gewöhnt seid, dürfte das für euch auch kein Problem sein (Pathfinder ist übrigens kein anderes System, sondern eine leicht überarbeitete 3.5-Variante).

Aber folgt ruhig des Rabens Rat und probierts die 4E mal aus.

P.S.:  Hab grad gesehen, dass du das auch bei Tanelorn gepostet hast. Dein Entsetzen über die Änderungen an den Realms kann ich nachvollziehen. Das zieht sich halt durch die ganze 4E. Den Designern war nichts heilig, weswegen für sehr viele alteingesessene D&D-Spieler die 4E auch gar nicht den Namen verdient hat. Da  müsst ihr bei der 4E natürlich mit nachkommen. Wie TF sagte: da kriegt ihr erst mal nen Tritt in den Magen.
« Letzte Änderung: 13. September 2010, 11:28:01 von Wormys_Queue »
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

DU#1229

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« Antwort #12 am: 13. September 2010, 11:57:20 »
Ich schreibe es hier gern auch nochmal:

das System von Pathfinder (wie auch die 3E zuvor) ist nicht kompliziert!
Wer Dir das sagen möchte, scheint davon auszugehen, dass er/sie/es mit einem mental Minderbemittelten zu tun hat.

Der große Vorteil an Pathfinder ist, dass Du ordentlich deutsches Material bekommen kannst und auch auf absehbare Zeit noch einiges veröffentlicht wird. Der Inhaber von dragonworld.de hier aus Hamburg hat mir erzählt, dass sich Pathfinder bei ihm ebenso gut verkauft, wie englisches 4E Material. Ist doch ein gutes Zeichen, oder? ;)
Zudem ist die Kommunikation von Paizo zu und mit ihrer Fanbase ausserordentlich positiv.

Tempus Fugit

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #13 am: 13. September 2010, 12:50:22 »
Joa, kompliziert ist keins der Systeme.
Was generell in D&D schwierig ist (und auch immer war) ist das Zusatzmaterial, welches alleine durch den Zusatz sich erheblich auswirken kann. Wenn man das nicht nutzt ist keins von Beiden wirklich schwer.
Übermensch, weil Rollenspieler

TheRaven

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3.5 oder 4.0 was würdet ihr empfehlen?
« Antwort #14 am: 13. September 2010, 13:26:10 »
was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen "Player's Handbook" 1, 2 und 3?
1 = Grund/Basisregelwerk für Spieler
2 = Zusätzliche und optionale Regeln für Spieler
3 = Mehr zusätzliche und optionale Regeln für Spieler

Was du am Anfang ignorieren kannst sollte also klar sein. Aber wie erwähnt, niemand hier in diesem Forum hat "recht". Jeder Einzelne wird dir eine etwas andere Antwort geben. Entscheiden kannst nur du alleine (bzw. deine Gruppe). Aus diesem Grunde ist ein Testspiel die einzig vernünftige Entscheidungsgrundlage. Du gehst auch nicht in das Früchte-Gate-Forum und fragst, welches die beste Frucht ist. Nur der eigene Gaumen kann das entscheiden. ENDE.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich