Autor Thema: Golarion VS Faerun  (Gelesen 16075 mal)

Beschreibung: Unterschiede? Vorteile/Nachteile? Materialien? Oder gar kombinieren?

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AnOceanSoul

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Golarion VS Faerun
« am: 01. November 2010, 13:18:25 »
Hi :)

Meine Gruppe ist nicht wirklich so von Golarion angetan (bis jetzt  :wink:). Aktuell spielen wir mit den PF-Regeln in Eberron und/oder Faerun. Dummerweise bin ich von beidem nicht so extrem angetan. Ich hab hier zwar von Faerun kiloweise Quellbücher rumfliegen, aber irgendwie ist alles sehr groß und unübersichtlich.

Gibt es vom Flair her große Unterschiede zu Golarion? Ist Golarion etwas konsistenter/leichter verständlich gehalten?

Ich würde mir es ehrlich gesagt wünschen, dass ich mal eine Welt hätte, die so gut wie bei Shadowrun oder DSA beschrieben ist. Ein Quellbuch ist ein Quellbuch und nicht ein Mischmasch aus Prestigeklassen, Wiederholungen (Oh, Klasse... wieder was über die Grundrassen  ::)), und etwas Quellen. Dazu viele zerstückelte Informationen, die zwar geniale Abenteuerideen her geben, aber sehr vielschichtig sind.

Erzählt doch einfach mal, was die Vorteile/Nachteile gegenüber Faerun sind ;) Bezüglich der Welt an sich und bezüglich der Quellbücher!

Danke :)
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls

Jadeite

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Golarion VS Faerun
« Antwort #1 am: 01. November 2010, 13:54:40 »
Faerun hat eine deutlich höhere Beschreibungsdichte als Golarion, was zum einen am Alter, zum anderen aber auch an ausführlicheren Quellenbüchern liegt. Wenn es dir mehr um Kulturbeschreibungen als Zusatzregeln geht könnte sich ein Blick auf die AD&D Bücher zu den FR lohnen. Leider scheint Wizards inzwischen die Downloads von der D&D Seite entfernt zu haben. Und als Kauf-PDFs gibt es sie leider auch nicht mehr.
Generell sind die Realms sehr stark durch ihren Metaplot geprägt und durch NPCs wie Elminster. Man kann dort aber auch völlig normal spielen ohne andauernd auf irgendwelche Romanprotagonisten zu stoßen. Unter zuhilfenahme des alten Materials kommt es eigentlich durchaus an DSA heran.
Golarion hat andere Stärken, beispielsweise gute offizielle Abenteuer oder Vielseitigkeit. Wenn es aber vor allem um offizielle Regionalbeschreibungen geht sind die Realms meines Erachtens nach besser geeignet.

Valerigon

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Golarion VS Faerun
« Antwort #2 am: 01. November 2010, 14:15:08 »
Durch die massiven Änderungen, die die Realms durch die Spellplague erfahren haben und das fortschreiten der Zeileiste um knapp 100 Jahre, ist es allerdings fraglich inwieweit die prä 4th Edition Puplikationen auf die aktuellen Realms noch zutreffen. Wenn man allerdings lieben in den Realms zu 3e Zeiten spielen will, so kann man diese allerdings bedenkenlos verwenden.
Warum für morgen planen, wenn man heute Abend schon tot sein kann.

AnOceanSoul

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Golarion VS Faerun
« Antwort #3 am: 01. November 2010, 14:33:29 »
Durch die massiven Änderungen, die die Realms durch die Spellplague erfahren haben und das fortschreiten der Zeileiste um knapp 100 Jahre, ist es allerdings fraglich inwieweit die prä 4th Edition Puplikationen auf die aktuellen Realms noch zutreffen.

Sorry. Ich spreche AUSSCHLIEßLICH von 3E (Realms) alles andere fände ich sehr sinnfrei!  :wink:
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Parkbank

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Golarion VS Faerun
« Antwort #4 am: 01. November 2010, 14:35:05 »
Ich kann die Königreiche von Kalamar noch empfehlen, wenn ihr eine recht generische Kampagnenwelt haben wollt. Ich finde die Welt sehr genial und gut ausgearbeitet... Allerdings gibt es wenige fertige Abenteuer (und natürlich nichts in PF).

AnOceanSoul

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Golarion VS Faerun
« Antwort #5 am: 01. November 2010, 14:45:54 »
Ich kann die Königreiche von Kalamar noch empfehlen, wenn ihr eine recht generische Kampagnenwelt haben wollt. Ich finde die Welt sehr genial und gut ausgearbeitet... Allerdings gibt es wenige fertige Abenteuer (und natürlich nichts in PF).

Ich behaupte gar nicht, dass es wirklich generisch sein muss. Bei Faerun hab ich allerdings oft das Gefühl, dass extrem viel angekratzt wird aber nichts richtig ausgearbeitet (und zu gerne werden Informationen doppelt und dreifach benutzt... Wirklich wichtige Aspekte aber dann in ein anderes Buch ausgelagert - und dort nur wieder angekratzt).
Als schönes Beispiel gelten u.a. die Genasi oder Berührte... Werden ja super im Kampagneguide erwähnt... Aber später tauchen sie dann NIE WIEDER auf. Wie man die dann ins Spiel einbaut, wie die unterschiedlichen Völker drauf reagieren?? Gibts nicht.
Im Gegensatz fand ich die Rassenbücher über z.b. Elfen von DSA genial. Da werden Tips gegeben wie Elfen auszuspielen sind, wichtige Rituale (und auch ausführlicher beschrieben).
Oder bei Shadowrun "Schattenstädte". Ein gesamter Quellband, der wirklich nur Informationen über die wichtigsten Städte liefert. Das wunderbar ausführlich. Lieber weniger Städte und ausführlich behandelt, als 20 Sachen ankratzen, überal 0-8-15 Infos zu nennen.
Allein beim Underdark habe ich nen Koller bekommen, weil vorne mal wieder die Standartrassen beschrieben werden. Den Text gab es dann schon im Kampangeguid, Players Handbook & Monsterbuch. Effektiv nichts neues zu den Rassen. Nichts ausführlicher als vorher. Dann konnte man hinten noch mal gut 50-60 Seiten für Prestigeklassen, Magische Gegenstände und Monster abziehen. Wirklicher, ausgearbeiteter Fluff kam dabei nicht rum.

Man könnte auch behaupten "Qualität - nicht Quantität" - bezüglich der Ausarbeitung [Ich weiß, dass ich mich mit dem Kommentar bestimmt bei einigen Realms-Fans unbeliebt machen. Ich behaupte nicht, dass sie schlecht oder sonst was sind. Eher dass man durchaus noch mehr Wert auf Details und Zusammenhang legen könnte].

Bei Star Wars D20 Büchern habe ich übrigens das gleiche Problem wie bei den alten (3E) Faerun Büchern ;)

PS: Und als neue Welt steht lediglich Golarion zur Diskussion... Wenn man schon Pathfinder spielt, kann man sich darüber m.M. durchaus Gedanken machen ^^
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Balrog_Master

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  • and the heavens shall tremble
Golarion VS Faerun
« Antwort #6 am: 01. November 2010, 15:04:40 »
Ich habe D&D ausschließlich in den Forgotten Realms (3rd Edition) gespielt und meine Gruppe und ich haben sie geliebt. Was mir besonders gut gefallen hat, war das sehr ausführliche Hintergrundmaterial, die unterschiedlichen Gegenden, sehr viele gute sowie böse Gruppierungen, NSC's mit Flair und die Tatsache, dass man sich sofort heimisch fühlt, wenn man z.B. die Baldurs Gate Reihe gespielt hatte.

Golarion habe ich kurz durchgeblättert, aber spätestens bei den ganzen Pseudo-Völkern (Pseudo-Asiaten, Pseudo-Inder, Pseudo-Afrikaner) kommt mir das Grausen. Haben die Designer so wenig Fantasie, als, dass sie immer auf die gleichen historischen Vorbilder zurückgreifen müssen, nur um wirklich sämtliche Spieler auf der ganzen Welt glücklich zu machen? Wenn ich eine asiatische Kampagne spielen möchte, dann wähle ich eine asiatische Welt, aber möchte nicht zwanghaft in der Hauptwelt damit konfrontiert werden. Bei den Forgotten Realms ist das viel besser gelöst. Hier gibt es Maztica, Shou-Lung oder Zakhara und eben Faerûn als eigene in sich konsistente Spielwelt.
Ich war böse. Eine Succubus soll mich bestrafen!

Pestbeule

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    • Blog zur aktuellen Königsmacher-Kampagne
Golarion VS Faerun
« Antwort #7 am: 01. November 2010, 15:05:53 »
Ich habe schon das Gefühl das Paizo mehr Details in seine Kampagnenwelt einarbeitet - trotzdem ist nicht alles so streng "Kanonisiert" wie bei DSA. Vermutlich ist DSA deshalb so beliebt hier in Deutschland. Es trifft einfach den Nerv der Deutschen, die alles möglichst abgedeckt haben wollen - in schwarz auf weiß.

D&D bzw. PF ist dafür imho - da muss ich dir Recht geben - teilweise etwas farblos. Rassen werden meist danach ausgesucht um das gewünschte Charakterkonzept zu unterstützen  und nicht wiel man einen bestimmten Hintergrund spielen möchte. D&D Spieler überlegen eher - will ich lieber das Bonus Talent abstauben oder bringt mir Rassenfähigkeit xy mehr bei diesem Konzept? Die Rassenguides (von Paizo, als auch die alten von Wotc) bessern das ganze auch nicht gerade. Wenn ich mal ein altes Rassenbuch von Earthdawn ansehe und mit einem D6D Produkt vergleiche schneiden die D&D Sachen Flufftechnisch sehr viel schlechter ab. Es scheint aber auch ganicht gewünscht zu sein. Je genericher desto besser verkauft sich alles. Insofern bekommen wir nur was wir wollen....
Zitat
war das sehr ausführliche Hintergrundmaterial,
Ausführlich? Es wird viel angerissen. Aber in die Tiefe geht das meiste Material kaum. Wenn ICH z.B. ein Götterbuch kaufe dann erwarte ich darin Gebete, Rituale, Heilige Tage, Werkzeuge des Glaubens und etwas über das tägliche Leben der Priesterschaft zu lesen. Evtl noch einen Beispielkleriker-Tagesablauf (So sieht ein typischer Tag eines xxx-Priesters aus). Dann vielleicht noch ein paar Mythen des Glaubens, Relikte und glaubensspezifische Zauber und wenns sein muss Talente (auf die möchte ich am liebsten verzichten dabei - außer es sind wirklich glaubensspezifische).
« Letzte Änderung: 01. November 2010, 15:09:41 von Pestbeule »
"Since it is difficult to join them together, it is safer to be feared than to be loved when one of the two must be lacking."
http://pestbeule.blog.de/

Jadeite

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Golarion VS Faerun
« Antwort #8 am: 01. November 2010, 15:11:23 »
Als schönes Beispiel gelten u.a. die Genasi oder Berührte... Werden ja super im Kampagneguide erwähnt... Aber später tauchen sie dann NIE WIEDER auf. Wie man die dann ins Spiel einbaut, wie die unterschiedlichen Völker drauf reagieren?? Gibts nicht.
Die Planetouched werden beispielsweise in Races of Faerun genauer behandelt. Wenn dir die Menge an Informationen in den FR zu gering ist wirst du an Golarion kaum Freude haben. Das Buch zu den Elfen hat dort gerade mal 32 Seiten.
Zitat
Im Gegensatz fand ich die Rassenbücher über z.b. Elfen von DSA genial. Da werden Tips gegeben wie Elfen auszuspielen sind, wichtige Rituale (und auch ausführlicher beschrieben).
Oder bei Shadowrun "Schattenstädte". Ein gesamter Quellband, der wirklich nur Informationen über die wichtigsten Städte liefert. Das wunderbar ausführlich. Lieber weniger Städte und ausführlich behandelt, als 20 Sachen ankratzen, überal 0-8-15 Infos zu nennen.

Mit DSA oder SR kann man die D&D Settings kaum vergleichen. Bei beiden wird zwischen generischen Beschreibungen und denen des Settings keine Unterscheidung gemacht. Bei D&D hingegen schon. Wenn es also beispielsweise um Elfen in den FR geht zieht man nicht nur das Campaign Setting und RoF zurate sondern auch Races of the Wild und Drow of the Underdark. Es ist mehr ein Baukasten als eine präzise Anleitung.
Und Golarion ist in dieser Hinsicht noch weitaus 'schlimmer'. Das ganze Setting ist in erster Linie eine Spielwiese für Leute die gerne ihr eigenes Ding drehen. Es gibt ein paar genauer beschriebene Gebiete wie Varisia oder das Darkmoon Vale, aber der Großteil der Regionen beschränkt sich auf ein paar Seiten.
Ich wüsste jedenfalls kein Setting was in der Art der Ausarbeitung näher an Aventurien liegt als die Realms.

AnOceanSoul

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Golarion VS Faerun
« Antwort #9 am: 01. November 2010, 15:18:16 »
Rassen werden meist danach ausgesucht um das gewünschte Charakterkonzept zu unterstützen  und nicht wiel man einen bestimmten Hintergrund spielen möchte. D&D Spieler überlegen eher - will ich lieber das Bonus Talent abstauben oder bringt mir Rassenfähigkeit xy mehr bei diesem Konzept?
Beruhigend, dass also nicht nur ich das Gefühl habe, dass exakt das der Hintergrund vieler "Quellbücher" ist...

Zitat
aber spätestens bei den ganzen Pseudo-Völkern (Pseudo-Asiaten, Pseudo-Inder, Pseudo-Afrikaner) kommt mir das Grausen. Haben die Designer so wenig Fantasie, als, dass sie immer auf die gleichen historischen Vorbilder zurückgreifen müssen, nur um wirklich sämtliche Spieler auf der ganzen Welt glücklich zu machen?
Wobei mich das gerade auch nicht sonderlich glücklich stimmt!
Afrikaner und Co finde ich ich schon bei DSA etwas unnötig. Immerhin ist es ein Fantasy-Settig und dort empfinde ich es nicht als notwendig um wieder die alte Sklaverei-Geschichte mit den Afrikanern aufzuwärmen... M.M. ist das ein vollkommen unnötiger Teil eines Fantasyrollenspiels. Wenn ich in Asien spielen will, dann schnapp ich mir Legend of the Five Rings!

Scheint also so, als würde Golarion nicht zwingend eine Verbesserung (bezüglich meiner Wünsche und Ansprüche) darstellen  :huh:

Zitat
Die Planetouched werden beispielsweise in Races of Faerun genauer behandelt.
Was ist "genauer"?? Dass ich ein weiteres mal die Grundmerkmale, Rassenboni/mali erfahre?? Juchhe...
Ich habe Races of Faerun hier rumstehen und es ist mir ehrlich gesagt zu blöd es wirklich zu lesen. Es gibt ein paar Sätze mehr als im Monsterbuch.
Zu sagen: Es geht mehr um das nette Aussehen und um die coolen Boni, die die Rasse abwerfen - trifft es m.M. am Besten. Wirklich schlauer, wie die Rasse sich verhällt, was ein typischer (Stereotypischer) Vertreter der Rasse ist, wie er lebt, handelt und denkt (*wink* Rollenspiel! - nix kämpfen) finde ich dort auch nicht wieder.

Zitat
Es ist mehr ein Baukasten als eine präzise Anleitung.
Ein geniales Baukastensystem für Spieler die sich einen Charakter bauen wollen. Glaub mir mal, dass ich als Spieler es durchaus sehr toll empfinde meine Charaktere auszumaxen und zu optimieren. Da kommen mir die Kiloweise Bücher mit Ergänzungen zum Kampf nur Recht.
Als Spielleiter kann ich aber nicht so super viel raus ziehen. Dass die Waldelfen bestimmt lustige Feste im Wald haben - auf die geniale Idee komme ich auch noch. Aber nette, ausführliche Beschreibungen... Manchmal etwas im Roman-Stil, der das Ziel hat dem SL Anregungen zu geben, findet man so rein gar nicht.

Dass aber mal wirklich der Welt via die Quellbücher leben eingehaucht wurde, wäre mir bei DnD noch nie passert. Man mag denken, dass es mein primäres Problem ist, dass ich das nicht verstehe... Gerade bei DSA oder Shadowrun ist mir das Problem allerdings nie untergekommen.
« Letzte Änderung: 01. November 2010, 15:23:02 von AnOceanSoul »
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Matrix

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Golarion VS Faerun
« Antwort #10 am: 01. November 2010, 15:31:34 »
Wo ist das Problem mit Eberron? Gibt ja sehr viele Quellenbücher für 3.5 zu Eberron, ist durch eine Weiterschreibung in einer anderen Edition nicht verzerrt worden und so in sich konsistent.
Gleisarbeiter sind die faulsten Arbeiter der Welt. Immer wenn ich mit dem Zug an denen vorbei fahr, stehen die nur rum!

AnOceanSoul

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Golarion VS Faerun
« Antwort #11 am: 01. November 2010, 15:34:06 »
Wo ist das Problem mit Eberron? Gibt ja sehr viele Quellenbücher für 3.5 zu Eberron, ist durch eine Weiterschreibung in einer anderen Edition nicht verzerrt worden und so in sich konsistent.

._. Wir spielen ja grad auf Eberron... aber ich werd damit einfach nicht warm!! k.a. wieso... Irgendwie ist mir das zu wenig Hight-Fantasy....
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Jadeite

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Golarion VS Faerun
« Antwort #12 am: 01. November 2010, 15:41:00 »
@AnOceanSoul:
Ich bezog mich eigentlich auf World Building (ähnlich wie in der nWoD). Mir gefallen solche Sachen, auf wenn du damit nicht glücklich werden würdest. Von Golarion jedenfalls kann ich dir nur abraten.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Golarion VS Faerun
« Antwort #13 am: 01. November 2010, 15:42:58 »
Eberron ist sehr speziell und muss man mögen. Genauso wie z.B. Midnight, Dark Sun, Dragonlance, Ravenloft, Iron Kingdoms. Ich werde mit Eberron auch nicht warm.

Wenn man ein Rollenspielsetting erschafft, dann gibt es eine allererste Grundüberlegung: Speziell oder für den Massengeschmack.

Erstere Settings zeichnen sich dadurch aus, dass man in der Regel in einem Satz zusammenfassen kann, worum es in den Setting geht.

Faerûn ist halt letzteren Weg gegangen. Das Setting soll nach Möglichkeit für alle etwas bereithalten. Das hat den Nachteil, dass es weder Fisch noch Fleisch noch Gemüse ist. Wer versucht, die Eier legende Wollmilchsau zu sein, muss eben damit leben, im ganzen etwas blasser zu erscheinen.

Faerûn ist bewusst darauf ausgelegt, alles nur anzureißen und nicht allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Dadurch soll der Spielleiter einerseits Anregungen haben, andererseits aber nicht allzu sehr eingeengt werden. Das klappt bei Spielleitern, die ohnehin sehr viel selbst machen. Wer gerne an die Hand genommen werden will, sollte sich lieber aus den vielen speziellen Settings etwas heraussuchen, was in etwa seinem Geschmack entspricht.

Im Übrigen kenne ich die 4E-Realms nicht. Was ich bisher davon gehört habe erweckt bei mir jedoch den Eindruck, dass man die Realms von der eierlegende Wollmilchsau in Richtung zu einem spezielleren und nicht mehr ganz so beliebigen Setting hin entwickelt hat. Die Resonanz darauf kennen wir alle: viele der alten Fans mögen die neuen Realms nicht wirklich, gleichzeitig haben sie aber viele neue Fans gefunden.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

AnOceanSoul

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Golarion VS Faerun
« Antwort #14 am: 01. November 2010, 15:49:08 »
Faerûn ist halt letzteren Weg gegangen. Das Setting soll nach Möglichkeit für alle etwas bereithalten. Das hat den Nachteil, dass es weder Fisch noch Fleisch noch Gemüse ist. Wer versucht, die Eier legende Wollmilchsau zu sein, muss eben damit leben, im ganzen etwas blasser zu erscheinen.
Klasse... dann ist das wenigstens nicht nur mein Eindruck. Es ist ja noch nicht mal wertend gemeint.

Zitat
Faerûn ist bewusst darauf ausgelegt, alles nur anzureißen und nicht allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Dadurch soll der Spielleiter einerseits Anregungen haben, andererseits aber nicht allzu sehr eingeengt werden. Das klappt bei Spielleitern, die ohnehin sehr viel selbst machen. Wer gerne an die Hand genommen werden will, sollte sich lieber aus den vielen speziellen Settings etwas heraussuchen, was in etwa seinem Geschmack entspricht.
Findest du das wirklich?? Es ist nicht so, dass ich als SL nicht viel selbst machen würde. Ich schreibe lieber eigene Abenteuer, als dass ich Fertige nehme. Wenn ich mir aber selbst was überlege, dann muss es verdammt gut und super durchdacht sein... Sonst werde ich damit nicht glücklich. Und für die Arbeit, die ich reinstecke, kommt zwar (m.M.) am Ende was Gutes, aber halt sehr wenig bei rum. Entsprechend brauche ich öfter mal Anleitungen um etwas mehr Masse, mit dennoch zufriedenstellender Qualität zu bekommen.

Ich sehe das eher so: Ne schön ausgeschmückte, stimmige und lebendige Welt. Was mir am Ende nicht gefällt oder passt wird modifiziert. Teile wegzunehmen oder zu ersetzen finde ich sehr einfach. Müßig wird es allerdings tolle Ideen zu haben und alles bis ins kleinste Detail zu schmücken. - Und an dieser Stelle hat man ja erst das Szenario für das Abenteuer. Wo und wie sich die Helden darin bewegen ist dann eigentlich noch der Bärenanteil.
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