Ich möchte hier zwei potenzielle Missverständnisse ausräumen.
Zum ersten habe ich dem Rezensenten, namentlich Nadir, nicht
persönlich unterstellt, das Spiel LabLord rufschädigen zu wollen. Um die Intention seiner Person ging es mir nicht. Ich sehe es eher als das (anscheinend nicht nur nicht, sondern
ungewollte)
Resultat der Rezension. Ich habe mit meiner Kritik an der Rezension sicher nicht hinter dem Berg gehalten, aber die Trennung zum Rezensenten habe ich, soweit ich sehe, schon vollzogen. Sollte das nicht ausreichend geschehen sein, entschuldige ich mich dafür. Ja, die Kritik ist heftig, aber sie gilt der Rezension.
Damit gleich zum zweiten Punkt. Es ist verdammt wichtig zu unterscheiden, von welcher Art von Kritik an einer Rezension wir hier sprechen. Zechi und ich haben etwa unsere 4E-Rezensionen wiederholt und im Detail gegenseitig in den letzten Jahren kritisiert. Dabei ging es stets um konstruktiven Meinungsaustauch unter der Rubrik "hm, sehe ich anders, weil...".
Das darf, sollte man, und wird auch keiner mit der Art von Kritik verwechseln, wie hier von mir auf Seite 1 getätigt. Oder ganz ähnlichen, wenn Gott-Sei-Dank nicht häufigen Repliken (von mir
und anderen) auf Rezensionen von namentlich Nathan Grey (zu Martial Power, 2008) sowie Moritz in letzter Zeit (*hust*). Hier geht es mir eher darum, dass ich die Qualität der Rezension nicht in Ordnung finde. Da geht es nicht nur darum, dass ich anderer Meinung als der Rezensent bin. Viel eher bin ich der Meinung, dass es der Rezension gar nicht gelingt, eine eigene, sorgfältig recherchierte Meinung auf die Beine zu stellen. Im Gegensatz zu einer Rezension auf amazon.de, bei der es
keine qualitativen Kriterien gibt, finde ich es legitim, eine etwas höhere Erwartung an eine Gate-Rezension zu stellen.
Dass das ganze zu nichts führt ist, weiß ich selber. Selbst Leute, die geloben, ihre Rezi zu verbessern, oder es beim nächsten Mal besser zu machen, verbessern sie nicht, und kehren schon bei der nächsten Rezension zu ihrer alten "Form" zurück. Das ist auch ganz verständndlich. Abgesehen davon, dass das qualitative Schreiben von Rezensionen nicht jedermanns Sache ist, muss man auch klar sehen, dass der Arbeitsaufwand, den selbst eine schlechte Rezension mit sich bringt, durch das Gratis-Rezensionexemplar nicht aufgewogen wird.
Viel eher platzt mir der Kragen aus reinem Idealismus. Wenn ich an Halvars oder
Moritz' eigener (tata!) Rezi zu Pathfinder denke, oder Alex_H's zum 4E FR Campaign Guide, sehe ich ganz andere Standards. Standards, die ich gern mit dem Gate verbinde, und für die ich selber, wenn ich fürs Gate rezensiere, hart arbeite. Vor allem sehe ich Standards, von denen ich mir wünsche, dass sie auch die Redaktion konsequenter einfordern würde. Wenn das nach sich zieht, dass einzelne von uns weniger Rezensionen schreiben, oder sich der eine oder andere mehr Gedanken macht, bevor er sich für ein Rezensionsexemplar bewirbt, wäre das unter dem Strich ein Mehrwert für das Gate.
PS. Übrigens, soweit ich weiß, können wir uns schlechte Rezensionen wirklich nur bei WotC-Produkten nicht leisten, da diese an WotC/Hasbro Germany weitergegeben werden.