Was willst du uns damit sagen wenn du im Anschluss behauptest es wäre im Endeffekt eh schnuppe ?
Ich denke was er sagen will ist, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung schnuppe ist, für überhaupt eine Wahrnehmung (des Wahlhelfers nämlich) ggf. aber nicht.
Beim Nichtwähler kann man eben _nur_ raten oder Umfragen machen.
Im Übrigen ist die Annahme, die Zechi getätigt hat, dass Nichtwähler im Gegensatz zu ungültig-Wählern thematisiert werden grundsätzlich zwar nicht falsch, aber selektiv auf mainstream-Medien bezogen. Wenn man... "andere" Medien konsumiert sieht das zuweilen auch anders aus. Auf Twitter, in Tageszeitungen, Blogs, politischen Schriften, manchen Vorträgen und auch Sparten-Kanälen der öffentlichrechtlichen bzw. irgendwelchen Sondersendungen gegen 2:15 kommt das schon zur Sprache in unterschiedlicher Intensität.
Wenn man am Wahlabend Tagesthemen guckt natürlich nicht, aber ich schaue mir später z.B. gerne nochmal die Detail-Ergebnisse meines Wahlkreises oder -lokals an, betrachte eben besagte Zahl der ungültig-Wähler, schaue wie gut die Nichtwähler gegen die zweitgrößte Wählergruppe dasteht (die dann die größte Fraktion gewählt hat) und so fort. Es ist noch nicht so richtig openData, aber man kann schon eine Menge erfahren (es dauert zuweilen aber 1-2 Wochen bis die Daten im Netz sind, bis dahin haben die meisten Leute ja vergessen das Wahl war und die meisten - mich eingeschlossen - sind happy, dass die Wahlwerbung vorbei ist ^^).
Im Übrigen ist mir vor einer Weile eine Entgegnung, zu Plüschi verloren gegangen...
@Plüschi: Du schreibst wer sich nicht anderweitig politisch engagiert bräuchte auch nicht wählen zu gehen und im gleichen Beitrag erzählst du, dass die BRD zunehmend entdemokratisiert wird.
Im Zweiten Teil stimme ich dir zu (allerdings weiß ich nicht was die Aussetzung der Wehrpflicht damit zu tun hat).
Demonstrationen werden ignoriert oder unterbunden, Petitionen werden ignoriert, APO existiert nicht mehr wirklich, Briefe an Abgeordnete laden in Ablage X (komische Schreiben von Aliens), auf Abgeordnetenwatch erhält man Textbausteine oder Frechheiten, die Medien werden zunehmend gleichgeschaltet, neue Medien werden ignoriert. Oh ach ja und Grundgesetze werden ja auch gerne ignoriert.
Oh und ganz nebenbei habe ich den Eindruck, dass man den klassichen Protestlern, nämlich Schülern und Studierenden mehr und mehr einfach die Zeit weg nimmt sich für irgendetwas anderes zu engagieren als ihre Ausbildung.
Was bleibt ist illegaler Protest (irgendwas mit kaputtmachen, anketten etc.) oder klagen soweit verfassungswidrig oder eins der Dinge oben, die ignoriert werden also wirkungslos sind.
So und da tuts mir leid, aber von einem durchschnittlichen Bürger will ich nicht verlangen dass er überaus großen Aufwand treibt (sich an den Reichstag kettet), eine teure, nervenaufreibende Klage anstrebt oder ähnliches tut. Aber er soll doch gerne wählen gehen, damit er überhaupt was macht. Und der normale Bürger weiß vielleicht auch gar nicht wie das geht mit den neuen Medien, aber er kann natürlich auch irgendwas von dem machen was ich oben mit "wird ignoriert" betitelt habe. In beiden Fällen steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Effekt. Entweder der persönliche Aufwand ist wahnsinnig groß und der Erfolg zweifelhaft (man macht sich strafbar und weiß nicht mal ob es hilft) oder der Aufwand ist mehr als vertretbar (microblogging, in 140 Zeichen sagen dass man etwas dohv findet) aber man kann sich sehr sicher sein keinen Effekt zu erzielen.
Ich wiederhole mich zwar, aber was ich sagen will: Lieschen Müller soll wählen gehen, auch wenn sie die 1,7 Jahre zwischen den Wahlen nichts macht.