Damit magst Du durchaus Recht haben, und dieser Sache will ich auch überhaupt nicht widersprechen. Es ist ja uach eine legitime Antwort, wenn man sie (a) zu lesen weiß und (b) auch so zu formulieren weiß. Einige können das, andere nicht, und irgendwann ist dem auch Genüge getan. Alternative Lösungsansätze wie der von Arldwulf und Ryuken sind dem hier dargestellten Spielkonzept aber irgendwie hilfreicher - vorausgesetzt, amn behält nach der offenen Kritik hier im Hinterkopf, daß es auch gut in die Hose gehen kann, weil es eben bei mangelndem Fingerspitzengefühl auch sein kann, daß die Gruppe mit dem gesamten Konzept nicht klar kommt. Völlig richtig. Muß man auch sagen.
Spieler gehen auch mit der Erwartungshaltung an D&D, EP für Monsterkillen zu kriegen, magischen Firlefanz im Loot zu finden etc., und z.B. erste Annahme wird von Arldwulfs Ansatz komplett ausgehebelt - trotzdem paßt es in meiner persönlichen Empfindung irgendwie besser auf das hier geschilderte Konzept.
Sogar im DMG II gehen die Spielleiterhilfen aber auf extrem unterschiedliche Spielertypen ein, und sowohl in D&D-Büchern als auch in Drittanbieter-Publikationen trifft man auf extrem von der im PHB geschürten Erwartungshaltung abweichende Regelgefüge.
Es ist - abhängig von den Wünschen der Gruppe - schwer, so was zuverlässig zum Funktionieren zu bringen, aber weder unüblich noch von vornherein zum Scheitern verdammt.
Daher kritisiere ich jetzt auch nicht die Aussage: "Es ist zu weit von dem weg, was die Norm darstellt, und vermutlich haut's deshalb nicht hin."
Die ist völlig richtig, als Vermutung wie als Warnung.
Was mich allerdings auf die Palme bringt, ist (A und B stehen nicht für Einzelpersonen, sondern für Antwortkonzepte):
TE: "Ich habe ein Problem, nämlich: ... und wir spielen so: ..."
A: "Kann nicht klappen."
A: "Ja, alles Mist, weil..."
B: "Man könnte ja mal ..."
A: "Aber klappt eh nicht."
A: "Genau, weil nämlich ..."
TE: "Ja, fein. Aber wir machen das aus gutem Grund so, nämlich weil ... und bisher sind alle damit einverstanden. Problem ist aber weiterhin: ..."
A: "Kann nicht klappen, s.o."
A: "Also bei uns würde das nicht klappen."
A: "Bim Vetter meines Schwippschwagers auf der Con vor drei Jahren auch nicht."
A: "Die Leute wollen das nicht."
B: "Man könnte ja folgendes probieren: ..."
A: "Ja, aber dazu müssen sie erst mal ganz anders spielen: Andere Kampagne, andere Charas, andere Regeln. Sonst klappt's nicht."
A: "Zumindest nicht so wie normal. Die wollen doch normal spielen."
TE: "Nein, wir wollen es so weiterspielen. Was könnte ich noch tun?"
A: "Es lassen. Klappt nicht. Steht anders im Buch."
C: "Der Threadersteller nimmt LSD. Wenn die anderen Spieler das auch machen, klappt es vielleicht."
A: "Klappt nicht, Drogen sind böse und nicht by the book. Außerdem wollen 87,3% der Spieler das anders."
B: "Ja, aber man könnte doch auch ..."
A: "Es kann nicht klappen. Das wird man doch mal sagen dürfen!"
Versteht man jetzt, was mich an dem "berechtigten Hinweis" stört? Nicht der Hinweis an sich, sondern die Tatsache, daß man die einfachste Lösung nicht bloß vorstellt, sondern dann darauf im Pulk Pauke spielt.