Autor Thema: Unterausgerüstete Charaktere  (Gelesen 8002 mal)

Beschreibung: wie realistisch lösen?

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Taraxacum

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #15 am: 14. März 2011, 04:55:04 »
D&D ist ein nutzerfreundliches System. Dazu kommen noch die vielen, wunderschönen Settings und die Aktualität. Die meisten anderen Systeme bieten diese 3 Punkte sehr, sehr, selten in einem Paket. Die Settings von D&D an andere Systeme zu binden ist viel Arbeit für einen SL und die muss wirklich nicht sein, da man eh schon genug zu tun hat. Folglich bleibt man bei dem System D&D und passt es ein wenig an um Low Crunch Abenteuer zu spielen. Das gelingt eigentlich sehr gut, wenn man nicht anfängt zu spinnen um alles komplizierter zu machen. Das IMHO die falsche Herangehnsweise für D&D und einen flüssigen Spielverlauf.

@Heretic
Es ist hier nicht das "Zucker im Tank" Prinzip, sondern allein das "was ist besser, Windows oder Mac?".Und in diesem Thread wird sondiert was geht und was nicht.
IMO geht es Low Crunch Kampagnen für alle D20 Systeme zu spielen, den Spielern dennoch das nötige Equip zu geben, und trotz alledem ein Bisschen Glaubwürdigkeit im RP vs Loot zu erhalten, dazu noch die zusätzliche Arbeit des SL sehr gering zu halten.
« Letzte Änderung: 14. März 2011, 08:11:07 von Taraxacum »
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Coldwyn

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #16 am: 14. März 2011, 10:27:01 »
Ich ürde es über die Organisation angehen und abseits der Bezahlung handhaben. Gute Leute die zuverlässig ihre Arbeit verrichten, rüstet man auch aus, wobei klar sein sollte das es sich um Leihgaben handelt auf die man acht geben sollte.
Schau dir doch mal das Rote Kreuz an, die schicken ihre Ärzte auch nicht auf derren eigene Kosten nach Somalia in den Hilfseinsatz.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Arldwulf

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #17 am: 14. März 2011, 10:33:57 »
Habt ihr es mal mit Gegenstandsequivalenten Belohnungen probiert?

Sprich statt den Gegenständen einfach auf anderem Weg Boni zu verteilen? Auf diese Weise könnten deine Spieler so ausgerüstet sein wie das Spielbalancing es vorsieht ohne andauernd auf einen innerhalb eurer Geschichte unglaubwürdig platzierten Schatz zu stossen.

Das könnte über Lehrmeister geschehen, oder über Forschung seitens der Spielercharaktere oder du könntest es über die Beobachtung von Gegnern einfliessen lassen. Anstatt dass der Gegner ein magisches Schwert +1 fallen lässt (dass die Spieler eh nur verkaufen und evtl. nicht zu dem Wohlstandslevel oder der Kampfweise passt die du für diesen Gegner beschrieben hast) hat er halt eine besondere Kampftechnik angewandt. Dein Kämpfer kann schlicht sagen er baut dies in seinen Kampfstil ein, du lässt ihn das etwas ausspielen und dann funktioniert es.

Statt dass dein Magier den Zauberstecken der Metamagie findet könnte er auch in einer Bibliothek einen alten Wälzer finden um dies mit einem vergleichbarem Effekt darzustellen. Oder Komponenten hierfür erfinden.
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Camrel

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #18 am: 14. März 2011, 11:33:18 »
Da ich selber nicht leite weiss ich nicht inwieweit sich meine Idee verwirklichen liesse, aber trotzdem eine kleine Überlegung zum Thema:

Ich kenne natürlich eure Spielwelt und die Art der Organisation, für die eure Charaktere arbeiten, nicht, aber vielleicht weine eine Art Ausrüstungsabteilung eine Überlegung wert. Dabei könnte es sich je nach Grösse, Aufbau und Art der Organisatin entweder um eine eigene Produktions- und Entwicklungs-Abteilung (ähnlich wie Q’s Labor bei James Bond), um zur Organisation gehörige Händler mit guten Kontakten oder am besten aus einer Kombination aus beidem handeln.

Um so eine Abteilung am Laufen zu halten, benötigt man natürlich auch Ressourcen, sei es als Rohstoff oder als Handelsware. Um einen Teil davon, speziell welche von eher exotischer Art, zu beschafften, könnten bestimmte Mitglieder die im Auftrag der Organisation in die Welt hinaus ziehen (sprich Abenteuer) einen grossen nimmervollen Konservierungsbeutel bekommen und werden darum gebeten, falls sie zufällig auf mögliche Rohstoffe und interessante Zutaten stossen, diese im genannten Beutel mitzubringen.

Wenn die Gruppe den Beutel dann abgibt, könnte dass, etwas übertrieben dargestellt, ungefähr so aussehen:

„Oh mal sehen, was ihr uns mitgebracht habt. Eine Löwenmähne? Na ja die kann ich vielleicht für ein paar Gold an einen Pelzhändler verkaufen. Drei Stacheln mit Giftdrüse von Riesenskorpionen, die tauscht mir der Alchemist Balthasar bestimmt gegen ein zwei Heiltränke ein. Die Schuppen eines Baumdrachens, nicht schlecht, die kann ich für den Resistenzumhang brauchen, an dem ich gerade arbeite, und brauche keine zu kaufen, da kann ich ihn euch wesentlich günstiger überlassen. Und sogar ein Paar Sladzungen, da kenne ich einen Magier der euch dafür liebend gerne einen Gegenstand verzaubert.“

Auf diese Art kommt vielleicht auch bei besiegten Gegnern, die üblicherweise keine Ausrüstung benutzen oder Schätze sammlen, dieses „ich habe etwas erbeutet“ Gefühl auf ohne auf nicht ganz logisch platzierte Gegenstände zurückzugreifen.

Eine andere Alternative für mehr Ausrüstung wäre eine verfeindete Organisation als wiederkehrende Gegner, die sich unter anderem mit Hehlerei und Schmuggel, speziell im Bereich magischer Gegenstände, finanzieren. Wenn die Spieler dann wieder mal mit dieser Gruppierung aneinandergeraten, können sie mitunter auch ein örtliches Zwischenlager auffliegen lassen und erhalten einen Teil der Waren, deren Besitzer nicht direkt aufgespürt werden können, als Belohnung.

Aldrum

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #19 am: 15. März 2011, 00:44:31 »
Ich hätte das vielleicht schon vorher mal anmerken sollen, um was es sich bei der Organisation handelt.

Und zwar: Die Spielwelt ist rassistisch, Menschen unterdrücken die anderen Völker, die Charaktere sind allesamt welche dieser Nicht-Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen diese Unterdrückung stark zu spüren bekommen haben. Schließlich eskaliert die Situation als der alte, realtiv tolerante König von seinem eigenen Sohn beseitigt wird, unter dem die Verhältnisse noch schlechter werden.

Die SC finden gleichgesonnene, die sich auflehnen wollen und beschließen ein Rebellenlager am Rand einer Wüste zu gründen, einer Gegend, wo sie nicht sofort entdeckt und zerschlagen werden. Diesem Lager gehören etwa 150 Leute an und es soll als Operationsbasis dienen.

Prinzipiell steht der Organisation also nicht viel Ausrüstung und Kapital zur Verfügung, ich halte es aber immernoch für die beste Lösung, den SC Ausrüstung auf diesem Weg zukommen zu lassen. Wie wertvoll und mächtig die Gegenstände sind ist den Spielern nicht besonders wichtig, da meine Herausforderungen an ihre Ausrüstung angepasst sind und sie nur selten wirklich in Gefahr kommen. Es geht nur darum, sie mit interessanten magischen Gegenständen zu versorgen, wie beispielsweise Lauf-und-Spring-Stiefel, diverse Zauberzepter ...
"Ich trete die Drehtür ein!"

Camrel

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #20 am: 15. März 2011, 09:15:38 »
Wenn die Charaktere sowieso schon Rebellen sind, könntest du die Ausrüstungsbeschaffung auch in Form von Guerilla-Takik mit einem Hauch Robin Hood aufziehen. Dazu könntest du ihnen eine Anzahl an lohnenden Zielen für Störaktionen liefern bei denen sie an Ausrüstung kommen können.

Ein paar Beispiele für mögliche Aktionen:

  • Abfangen von Militärlieferungen, speziell solcher mit Lieferung für Offiziere/Örtliche Zivilkomandanten (bessere Beute)
  • Überfall auf eine geheime Lieferung mit der wankelmütige Adlige bestochen werden sollen.
  • Umleiten von frisch einkassierten Steuergeldern
  • Schikanieren von Adligen die den neuen König unterstützen („Wegezoll? Was für Wegezoll?“ … „Alles was ihr bei euch tragt!“)
  • Befreiung einer Gruppe von Meisterhandwerkern und ihrer als Geislen gehaltenen Familien die dann für die Rebellen arbeiten.

Curundil

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #21 am: 15. März 2011, 09:22:48 »
In unserer letzten, inzwischen abgeschlossenen Kampagne hatten wir auch low-power low-magic, was die Ausrüstung und teils auch die Charakterprofile anging. Das ließ sich prima über die Verwendung eines aufgebohrten Actionpoint-Systems kompensieren. Damit waren die Charaktere zwar immer noch schlechter gerüstet als vergleichbare typische Kanon-Charas, besaßen aber im entscheidenden Moment mehr Kontrolle über den Effekt ihres Tuns und die Option, Feats zu emulieren. Das machte sie flexibler und verschaffte den Spielern das Gefühl, weniger vom Glück gebeutelt zu sein.

In unserer aktuellen Kampagne, wo wir nun "normale" D&D-typische Ausrüstung haben (nicht à la carte, übertrieben oder optimiert, aber zumindest in normalem Umfang greifbar), hat eine Spielerin bereits angefragt, ob man nicht lieber wieder die Aktionspunkte haben könne, dann bliebe magische Ausrüstung begehrt und selten, aber man hätte stärker das Gefühl, der Charakter an sich sei der Akteur, nicht seine Ausrüstung.
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Aldrum

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #22 am: 15. März 2011, 12:36:54 »
Zitat
    * Abfangen von Militärlieferungen, speziell solcher mit Lieferung für Offiziere/Örtliche Zivilkomandanten (bessere Beute)
    * Überfall auf eine geheime Lieferung mit der wankelmütige Adlige bestochen werden sollen.
    * Umleiten von frisch einkassierten Steuergeldern
    * Schikanieren von Adligen die den neuen König unterstützen („Wegezoll? Was für Wegezoll?“ … „Alles was ihr bei euch tragt!“)
    * Befreiung einer Gruppe von Meisterhandwerkern und ihrer als Geislen gehaltenen Familien die dann für die Rebellen arbeiten.

Gute Vorschläge wie ich finde ;) der momentane Auftrag geht davon, dass eine Skupellose Händlergruppe den Häuptling eines (mit den SC verbündeten) Indianerdorfes entführt hat und diesen an den Feind ausgehändigt hat. Die Charaktere können gegen dessen Hinrichtung nichts mehr tun, aber den Sohn aus den Händen der Händler befreien, bevor dieser auch noch verkauft wird. Und Händler haben ja bekanntermaßen Geld ^^
"Ich trete die Drehtür ein!"

Heretic

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #23 am: 23. März 2011, 17:25:18 »
Zitat
Kein besseres System gefunden? Oder woran liegt das, dass man ein aufs Monsterschnetzeln und Schätzejagen angelegtes Spiel genau umgekehrt spielt, so dass dessen Grundannahmen dermaßen ausgehebelt werden, dass man ein dysfunktionales Spiel erhält?

Wir spielen D&D weil es uns als erstes System in die Hände gefallen ist, bzw. von einem Verwandten näher gebracht wurde, und haben in den knapp 3 Jahren die wir jetzt spielen nicht das dringende Bedürfnis gehabt, das System zu wechseln.

Und davon, dass es an sich dysfunktional ist, hat ebenfalls keiner geredet, die Regeln sind sinnvoll und geben eine Welt relativ simpel einigermaßen realitätsnah wider (Fallschaden-Tabelle mal außen vorgelassen ^^) ... es ist an sich alles funktional, wenn man wenig kämpft, kämpft man halt wenig, und alles außer dem Kampf kann man in D&D genauso regeln wie in jedem anderen Rollenspiel auch, dafür braucht man kein Regelwerk. Wenn mal gekämpft wird (was auch nicht so selten ist, vielleicht durchschnittlich eine Begegnung in 1 1/2 Stunden), dann erfüllen die Regeln ihren Zweck und wir sind dankbar für sie. Von Dysfunktionalität kann also kaum die Rede sein, oder?

Es handelt sich bei meinem "Problem" ja auch um nichts spielzerstörendes, es geht mir nur darum, dass die traditionelle Methode wie man in D&D Ausrüstung erhält für uns nicht hinhaut, und wollte mir deswegen Anregungen holen, wie das lösbar ist.

Allen, die mir solche Anregungen gegeben haben, bin ich dankbar ;)

Ich sagte nicht, dass D&D dysfunktional sei, sondern dass ihr durch eure Spielweise D&D dazu macht. Das ist ein Unterschied. Wenn ihr low fantasy sword&sorcery spielen wollt, dann braucht ihr auch ein System, das das tragen und leisten kann.

Ansonsten gibt es keine Lösungen dafür, denn der Aufwand, denn man treiben muss, um D&D so umzubauen, dass es für euch spielbar wird, da kannste gleich ein neues, einfacher spielbares System nehmen, so wie "Savage Worlds" ("of Solomon Kane", geht aber auch in der Standardausführung) oder Barbarians of Lemuria, denn beide Systeme gehen davon aus, dass der Charakter 100% seiner Kompetenz darstellt, wohingegen das bei D&D so ist, dass das was man HAT, auch mitbestimmt, was man KANN.

Impossible

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #24 am: 26. März 2011, 15:59:33 »
Zitat
    * Abfangen von Militärlieferungen, speziell solcher mit Lieferung für Offiziere/Örtliche Zivilkomandanten (bessere Beute)
    * Überfall auf eine geheime Lieferung mit der wankelmütige Adlige bestochen werden sollen.
    * Umleiten von frisch einkassierten Steuergeldern
    * Schikanieren von Adligen die den neuen König unterstützen („Wegezoll? Was für Wegezoll?“ … „Alles was ihr bei euch tragt!“)
    * Befreiung einer Gruppe von Meisterhandwerkern und ihrer als Geislen gehaltenen Familien die dann für die Rebellen arbeiten.

Gute Vorschläge wie ich finde ;) der momentane Auftrag geht davon, dass eine Skupellose Händlergruppe den Häuptling eines (mit den SC verbündeten) Indianerdorfes entführt hat und diesen an den Feind ausgehändigt hat. Die Charaktere können gegen dessen Hinrichtung nichts mehr tun, aber den Sohn aus den Händen der Händler befreien, bevor dieser auch noch verkauft wird. Und Händler haben ja bekanntermaßen Geld ^^
Haha, wie schön, wenn SL und SC einer Gruppe im gleichen Forum unterwegs sind.  :D
Und wie wir den Häuptling befreit haben!  8)
"So ist das mit den Menschen. Niemanden interessiert, wie es funktioniert, solange es funktioniert."

Aldrum

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #25 am: 28. März 2011, 12:58:26 »
und wie schön, dass du dann im SL-Forum in meinem Thread nichts verloren hast ... sieht so aus, als würde Daronil nächsten Abend von einem richtig hübschen Drachen gefressen werden ^^
"Ich trete die Drehtür ein!"

Impossible

  • Mitglied
Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #26 am: 28. März 2011, 15:03:07 »
Als wenn ich was wichtiges Neues erfahren hätte! Außerdem hat mich das Thema nunmal interessiert, weil das ja schon immer ein Problem bei unseren Kampagnen war, auch als ich geleitet hab.
"So ist das mit den Menschen. Niemanden interessiert, wie es funktioniert, solange es funktioniert."

Lord Finster

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    • Das Drachenland
Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #27 am: 07. April 2011, 14:19:17 »
Ich weiß ja nicht, wie aktuell das Problem noch ist ...
Aus langjähriger, teils leidvollen Erfahrung :cheesy: weiß ich zu berichten:
Laß es.
Mach aus der Not eine Tugend und bewaffnete deine Spieler meinetwegen mit Holzschwertern (kann auch lustig sein)
Der Umgang mit stark einschränkenden Bedingungen führt in der Regel zu einer erhöhten Kreativität bei der Anwendung neuer und ungewöhnlicher Methoden.
Wenn deine Kampagne so angelegt ist, daß die Partei deiner Spieler in ständigem Mangel an Resourcen und Ausrüstung krankt, wäre es ohnehin eher unpassend, einen kleinen Stoßtrupp mit mehr auszustatten. Schieb mal kleine Aufträge dazwischen, die Geld und Ausrüstung in die Rebellenkasse spülen sollen, dabei kann sich das Trüppchen ja mit der Beute eindecken. Allerdings würde ich den Jungs das Zeug nach erfolgter Mission wieder abknöpfen und den Rebellen überlassen (könnte man auch verwenden, um moralische Dilemma einzubauen: "geb ich das Schwert für die Sache oder behalt' ich's lieber selbst?")
Das Ausheben eines Elite-Kommandopostens in der Gegend (Kommandantur, Leibgarde des Gouverneurs, Kriegskasse etc.) böte sich an, der Gruppe etwas Hardware an die Hand zu geben - plus ein wenig Taschengeld.
Händlerkarawanen und/oder Warentransporte sind auch immer weider gern genommen, dazu gibt's ja dann auch immer noch den lieben Zufall. Vielleicht steht ja in der Nähe irgendwo ein Fort, welches unbotmäßig verlassen wurde, zB weil ein Tatzelwurm eingezogen ist oder eine Horde Banditen hat die Mannschaft hingemetzelt

Ich sprech aus Erfahrung, hatte ich doch mal eine Gruppe, die in einer Zwergenbinge nichts eiligeres zu tun hatte, als die schweren Adamantit-Panzertüren der Schatzkammer abzumontieren auf dem nächsten Markt zu verscheuern - zusammen mit den eingesammelten Mithrilintarsien der alten Steinmetzarbeiten, von den 40 Mithrilkettenhemden der nicht zufällig anwesenden Dunkelzwerge mal ganz abgesehen.

Wenn du deinen Leuten *wirklich* was an die Hand geben möchtest, verschaff' ihnen doch die Möglichkeit, nach Schätzen zu suchen oder legendäre Handwerker zu rekrutieren. Ein Museum seltener Gegenstände zu plündern wäre auch eine Idee.
Nur, wie gesagt, nimm ihnen die Schätze anschließend wieder ab. Gruppen, die schlecht ausgerüstet sind, machen mindestens soviel Spaß, wie gut ausgerüstete, aber sehr gut ausgerüstete führen schnell zu Langeweile und dadurch auch Frust.

Es ist nichts dabei, seine Spieler kurz zu halten - sehr kurz, falls nötig :D

Vielleicht mal ein paar Anregungen für Methoden, Spieler an Ausrüstung zu bringen:
In unserer normalen Spielumgebung lassen die Gegner genau das fallen, was sie dabei gehabt haben. Man erhält so - bei genug Stauraum - recht schnell ausreichend Beute, um sich beim nächsten Pfandleiher einzudecken. Humanoide Gegner bringen so immer ein paar Münzen, wenigstens eine (unbrauchbare und beschädigte) Rüstung und ein paar gebrauchte Waffen ein, zzgl allen Schnickschnack, den man eventuell dabei gehabt hat: Werkzeuge, Zelte, Schlafdecken, Schnappeisen, Proviant, Alchimikalien. Das alles läßt sich dann bedingt zu Geld machen, man muß ja berücksichtigen, daß die Sachen gebraucht und teilweise beschädigt sind, daher gibt das Zeug idR nur 1/4 bis 1/5 des Listenpreises.
Diese Schatztabelle hielt ich schon immer für ziemlich trööt weil unrealistisch. Bricht man irgendwo ein, weiß der Spielleiter bei uns schon vorher, was da zu holen ist und würfelt nicht willkürlich was zusammen. Diese Methode verwende ich nur, wenn es angebracht ist, beim Plündern von Katakomben, beispielsweise. Ansonsten haben sich die Chars der Spieler real um Verdienst zu kümmern, sprich sie heuern vorübergehend in Positionen oder Geschäften an. Die meisten Klassen verfügen bei uns zudem über eine irgendwie geartete Methode an Geld zu kommen: Barden singen, tanzen oder führen Shows auf, Magier fertigen Runen, Talismane und so Zeug an, Alchimisten ihre nromalen Produkte, von denen ein Teil verkauft, der Rest zur eigenen Verwendung behalten wird. Jäger sammeln Felle und Nahrung und das Kämpfergesindel verbringt seine Zeit damit, drohend auszusehen (Leibwächter oder Wächter), Leute zu verprügeln (Schläger) oder nehmen ehrliche oder unehrliche Bürger in die Mangel (vorwiegend nachts). Als Lehrer, Schreibe oder Handwerker arbeitet zudem, wer dazu die Fähigkeiten hat.
Ausrüstung wurde dann normalerweise gekauft, auch magisches Zeug. Wirklich mächtige Dinge gibt's dann via Aufträge, aber ein Zweihänder +pp einfach zu finden - nö, danke. Nur, wenn der Vorbesitzer auch zuvor damit auf die Truppe eingedroschen hat oder es liegt halt dediziert im Schatz/Hort. So weiß man wenigstens schon vorher, was die Leute im Abenteuer so alles finden können.
Das ist nicht tot, was ewig liegt
Bis daß die Zeit den Tod besiegt.

endier

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Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #28 am: 08. April 2011, 08:19:40 »

Mach aus der Not eine Tugend und bewaffnete deine Spieler meinetwegen mit Holzschwertern (kann auch lustig sein)
Der Umgang mit stark einschränkenden Bedingungen führt in der Regel zu einer erhöhten Kreativität bei der Anwendung neuer und ungewöhnlicher Methoden.
[snip]
Nur, wie gesagt, nimm ihnen die Schätze anschließend wieder ab. Gruppen, die schlecht ausgerüstet sind, machen mindestens soviel Spaß, wie gut ausgerüstete, aber sehr gut ausgerüstete führen schnell zu Langeweile und dadurch auch Frust.

Es ist nichts dabei, seine Spieler kurz zu halten - sehr kurz, falls nötig :D


Und macht die Vollcaster noch stärker als sie schon sind.
Bei knapphalten der Ausrüstung ist ein irgendwie gearteter Ausgleich für die mundanen Charakterklassen vonnöten.
Einem Lvl 9 Hexenmeister ist es relativ egal ob er nur 20K oder 60 K an Kram hat.  Einem Kämpfer 9 nicht.

Zitat
Humanoide Gegner bringen so immer ein paar Münzen, wenigstens eine (unbrauchbare und beschädigte) Rüstung und ein paar gebrauchte Waffen ein, zzgl allen Schnickschnack, den man eventuell dabei gehabt hat: Werkzeuge, Zelte, Schlafdecken, Schnappeisen, Proviant, Alchimikalien. Das alles läßt sich dann bedingt zu Geld machen, man muß ja berücksichtigen, daß die Sachen gebraucht und teilweise beschädigt sind, daher gibt das Zeug idR nur 1/4 bis 1/5 des Listenpreises.

Dann benutzt keiner Mending und Make whole... Sprüche für Lau, die gebrauchte und beschädigte Full-plates wieder tiptop machen.

Kilamar

  • Mitglied
Unterausgerüstete Charaktere
« Antwort #29 am: 08. April 2011, 15:41:01 »
Man kann auch alles zu negativ sehen.
So stark ist der Effekt nicht. Und wenn man als SL ein Auge auf die Ausrüstung hat, sollte man natürlich auch auf die Magie schauen.

Bei mir hat es jedenfall bisher prima geklappt.

Kilamar