Autor Thema: Paladin in Savage Tide  (Gelesen 3575 mal)

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Kai

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Paladin in Savage Tide
« am: 24. April 2011, 00:31:21 »
Hallo zusammen.

Vor kurzem habe ich mit meiner Gruppe den Savage Tide AP begonnen. Bis jetzt läuft alles mehr oder weniger wie geschmiert, allerdings überlegt sich einer meiner Spieler, seinen jetzigen Char aufzugeben und einen Paladin zu spielen. Obwohl wir alle schon alte Hasen im Geschäft sind, hat noch keiner von uns gross Erfahrung mit Palas (der einzige Paladin in einer unserer Gruppen lebte nicht sehr lange, bzw. war nutzlos, da wir anno dazumals in Ravenloft spielten). Daher meine zwei Fragen:

Erstens: Hat hier schon jemand Erfahrung mit Paladinen in Savage Tide? - Da der AP sehr Dämonenlastig wird und Kodex-Konflikte vorprogrammiert sind möchte ich dem Spieler keine falschen Versprechungen machen ...

Und zweitens eine eher allgemeine Frage: Wie wird das eigentlich mit Paladinen und der Ausrüstung gefallener Gegner gehandhabt? Das ist ja schliessllch die Haupteinnahmequelle der allermeisten Abenteurergruppen, aber ich bin sehr skeptisch, dass sich "Leichenfleddern" mid dem Pala-Kodex vereinbaren lässt.

Horrorking

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #1 am: 24. April 2011, 10:26:29 »
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Psi-Meister der Indifferenz
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Sheharan

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #2 am: 24. April 2011, 10:34:06 »
Über den Savage Tide Adventure Path kann ich noch nicht so viel sagen, da ich ihn selber gerade erst als Spieler erlebe und wir noch ziemlich am Anfang sind. Ich denke aber, da ich die anderen beiden großen APs (AoW, SCAP) kenne, dass ein Paladin auch hier keine großen Probleme bereiten dürfte. Wir hatten in SCAP einen Ausflug auf eine andere Ebene gemacht, in der Gut und Böse in (fast) friedlicher Koexistenz lebten. Hier hatte der Paladin zu lernen, dass er - Gelübde hin oder her - nicht jeden Teufel oder Dämon angreifen kann. Es war ein Eiertanz für den Spieler, prinzipientreu zu spielen, aber auch über seinen Schatten zu springen, wenn es notwendig war. Bei uns hat das gut geklappt und für tolles Rollenspiel gesorgt.

Was die Leichenfledderei angeht, so handhaben wir das bei uns so, dass diese erst dann eine ist, wenn der Tote bestattet worden ist. Denn dann hat es etwas mit dem Stören der Ruhe der Toten zu tun, und es werden u.U. heilige, klerikale Bestattungszeremoniole zunichte gemacht (Grab entweiht etc.), so dass erst dann dieses (aus meiner Sicht) für einen Paladin ein NoGo ist.

Letztlich läuft es aber immer darauf hinaus, was der Spieler eines Paladins bezweckt: Will er einen sicherlich strahlenden Helden spielen, der aber nichtsdestotrotz gruppentauglich ist, dann sollte er (wie auch der SL) dieses auch etwas freizügiger handhaben. Will er ihn als Hardcore-Paladin spielen, der seine Grenzen (und damit auch die der Gruppe) sehr eng setzt, wird er kaum gruppentauglich sein und zu einem Problem werden. An so etwas sind dann schon ganze Gruppen zerbrochen.
« Letzte Änderung: 24. April 2011, 10:36:09 von Sheharan »
Am Anfang war das Wort. Und nichts ist stärker als das Wort.

Kilamar

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #3 am: 24. April 2011, 10:48:03 »
Ich denke nicht das ein Paladin gut in Svage Tide hinein passt. Es ist für mich eher ein Mantel und Degen Abenteuer mit schlitzohrigen Helden.

Zum Beute machen:
Zitat
Code of Conduct

A paladin must be of lawful good alignment and loses all class abilities if she ever willingly commits an evil act.

Additionally, a paladin’s code requires that she respect legitimate authority, act with honor (not lying, not cheating, not using poison, and so forth), help those in need (provided they do not use the help for evil or chaotic ends), and punish those who harm or threaten innocents.

Kai

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #4 am: 24. April 2011, 11:10:18 »
Den Code of Conduct kenne ich. Er beantwortet aber nicht die Frage ob "Leichenfleddern" im Spiel als stehlen gilt oder nicht. Bei Monstern und bösen Externaren ist klar, dass der Paladin die Ausrüstung/Hort des Gegners an sich nimmt und so dem Bösen Ressourcen entzieht (und gegebenenfalls seinem Orden abgibt). Was aber, wenn die Gruppe z.B. zufällig über ein Räubernest mitten in der Pampa stolpert? Oder einen Kampf gegen Piraten gewinnt?

Kilamar

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #5 am: 24. April 2011, 11:18:44 »
Das ist kein Problem.

Xiam

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #6 am: 24. April 2011, 11:21:26 »
Kilamar hat dir das Wesentliche gepostet. Was man da als SL draus macht, das ist dann Sache des SL.
In der Regel ist es bei mir so, dass man gar nicht generell sagen kann, dass Leichenfleddern etwas ist, was dem Codex eines Paladin widerspricht. Das liegt daran, dass es den Paladin gar nicht gibt. Jede Kirche (oder wenn man so will: Gottheit) hat da ihre eigenen Regeln.

Natürlich sollted ein potentiellen Pala-Spieler wissen, was er darf und was nicht.

BTW, ich würde in Savage Tide keinen Paladin zulassen. Erstens, weil es für mich vom Flair überhaupt nicht passt (so wie ich auch den Kung-Fu-Mönch in den meisten, westlich-mittelalterlichen Kampagnen bei mir verbieten würde) und zweitens aus dem von Horrorking oben genanntem Grund.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Sheharan

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #7 am: 24. April 2011, 12:33:57 »
Das Ausplündern besiegter Feinde gehört seit Anbeginn der Menschheit zu den ganz natürlichen "Regeln" des Krieges. Daraus jetzt grundsätzlich einen Bösen Akt zu machen, finde ich weit hergeholt. Das ist im weiteren Sinne eine Siegesprämie.
Es wäre sicher etwas anderes, wenn die Gegenstände des besagten Räuberhortes eindeutig als ehemaligen Besitz anderer Leute zu identifizieren sind und ihren Eigentümern auch zugeordnet werden können, doch ist dieses wohl eher die Ausnahme.
Am Anfang war das Wort. Und nichts ist stärker als das Wort.

Hautlappen

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #8 am: 24. April 2011, 12:40:24 »
Zitat
Das Ausplündern besiegter Feinde gehört seit Anbeginn der Menschheit zu den ganz natürlichen "Regeln" des Krieges. Daraus jetzt grundsätzlich einen Bösen Akt zu machen, finde ich weit hergeholt. Das ist im weiteren Sinne eine Siegesprämie.
Erstens das, und zweitens ist Looten schlicht und ergreifend wesentlicher Bestandteil einer generischen D&D/Pathfinder-Runde.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Hunter

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    • Savage Tide
Paladin in Savage Tide
« Antwort #9 am: 24. April 2011, 12:45:47 »
Aufgrund der späteren entwicklung des AP in den letzten Abenteuern habe ich Paladine von vornherein als erlaubte spielbare Klasse gestrichen. Mag zwar etwas radikal sein, aber ich wollte dann keine unzufriedenen Spieler am Tisch, deren Charaktere plötzlich aller Kräfte beraubt sind. Auf der andere Seite kann man natürlich einen Paladin zulassen, dann sollte man dem Spieler jedoch von Anfang an klar machen, auf was für Probleme er sich dabei einzustellen hat und es für seinen Charakter schwer werden könnte.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Kai

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #10 am: 24. April 2011, 12:50:41 »
Das hatte ich mir auch gedacht ... aber eben, bis jetzt habe ich Palas gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Und solche Fragen sollte man definitiv regeln bevor man auch nur anfängt den Paladin zu bauen. Mal schauen ob wir einen Paladin wirklich zulassen werden ...
Danke für die Hilfe!

Xiam

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  • Mörder der 4E
Paladin in Savage Tide
« Antwort #11 am: 24. April 2011, 13:26:05 »
Das Ausplündern besiegter Feinde gehört seit Anbeginn der Menschheit zu den ganz natürlichen "Regeln" des Krieges. Daraus jetzt grundsätzlich einen Bösen Akt zu machen, finde ich weit hergeholt. Das ist im weiteren Sinne eine Siegesprämie.
Mag sein, aber Savage Tide spielt ja nicht auf der Erde sondern in einer Fantasywelt. Realität ist eine ganz schlechte Argumentationsgrundlage für ein Rollenspiel. Auf der Erde gab es auch keine Paladine, die von ihren Göttern Kräfte verliehen und bei Handlungen gegen deren Codex auch wieder entzogen bekommen können.  

Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass ein Paladin einer Kriegsgottheit darauf besteht, den ehrenvoll unterlegenen Gegner in dessen +5-Adamantin-Heavy-Fortification-Vollplatte zu beerdigen und ihm noch dazu sein Hackmaster +12 Schwert mit ins Grab zu legen. Das könnte durchaus zu Differenzen innerhalb der Gruppe führen.

Ergo: Eine grundsätzliche Aussage "Looten ist böse (true/false)" ist nicht möglich sondern allenfalls kampagnenabhängig.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Hautlappen

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #12 am: 24. April 2011, 13:31:05 »
Seh ich auch so, ansonsten gilt nunmal Im Zweifel für den Angeklagten, also für das Looten. Auf irgendeine Basis muss man es ja runterbrechen können.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Sheharan

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Paladin in Savage Tide
« Antwort #13 am: 25. April 2011, 12:43:56 »
Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass ein Paladin einer Kriegsgottheit darauf besteht, den ehrenvoll unterlegenen Gegner in dessen +5-Adamantin-Heavy-Fortification-Vollplatte zu beerdigen und ihm noch dazu sein Hackmaster +12 Schwert mit ins Grab zu legen.
Gebe ich dir Recht. Der besiegte Gegner enes ehrenvollen Zweikampfes mag tatsächlich unangetastet bleiben, doch trifft dieses wohl auf 95% der Begegnungen bei D&D nicht zu. Das ist aber tatsächlich nicht nur kampagnen- sondern auch situationsabhängig. Wie immer, wenn man verallgemeinert, gibt es Ausnahmen. Grundsätzlich aber sehe ich das Looten nicht als schändliche Tat an und würde auch keinem Paladinspieler daraus einen Strick drehen.
Am Anfang war das Wort. Und nichts ist stärker als das Wort.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Paladin in Savage Tide
« Antwort #14 am: 25. April 2011, 15:47:33 »
Grundsätzlich aber sehe ich das Looten nicht als schändliche Tat an und würde auch keinem Paladinspieler daraus einen Strick drehen.
In erster Linie kommt es mal auf die Gottheit des Paladin an. Wenn die sagt "Looten ist Pfui" dann werde ich dem Paladin da sehr wohl einen Strick draus drehen, dann ist es nämlich böse, das dennoch zu tun.
Was man auch vergisst, ist dass der Paladin ein heiliger Streiter ist, für den andere Maßstäbe gelten dürften, als für den einfachen Soldaten, der Plündern, Brandschatzen und Vergewaltigen vielleicht weniger ein Problem hat. Ach was, für das Groß des Volkes dürften andere Maßstäbe gelten.

Wenn die Gottheit sich dann zu dem Thema ausschweigt, dann ist es eine Sache der Kampagnenwelt. Will ich eine Kampagnenwelt, in der es möglichst authentisch mittelalterlich zugeht, dann würde ich vielleicht auch sagen, looten ist nicht per se böse.
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Wenn ich in einer spielerfreundlichen Erdbeerwelt spiele, in der immer dann alles mittelalterlich ist, wenn es den Spielern zu Gute kommt (z.B. Plündern gehört zum Kriegshandwerk) und immer dann modern, wenn die Spieler das so gebrauchen können (z.B. Frauen sind gleichberechtigt), dann ist das natürlich auch egal.
1984 was not supposed to be an instruction manual.