Autor Thema: Spielerprobleme  (Gelesen 3470 mal)

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Danny

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Spielerprobleme
« am: 01. Juli 2011, 21:48:13 »
Ich spiele seit ca. 2 Jahren DnD 2nd. Seit 1 Jahr mit der aktuellen Gruppe. Doch sie spielen als würden wir erst 2 Wochen spielen. Außerdem kommt kein rollenspiel-feeling auf. Alles ist flach und grau. Was kann ich als SL ändern oder was kann ich an den Spielern ändern????
Auflösen und rauswerfen kommt nicht in Frage!!
Danny

Kilamar

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Spielerprobleme
« Antwort #1 am: 01. Juli 2011, 21:53:36 »
Detaliertere Beschreibungen von Umgebung und NSC.
Mehr Interaktion fordern.
Gamistische Einlagen unterbinden ("Ein Wildpferd! Erschieß es, es bringt XP!)

Kilamar

Voltar

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Spielerprobleme
« Antwort #2 am: 01. Juli 2011, 22:35:38 »
Das kenne ich, passierte auch mit der ersten Gruppe in der ich drinnen war.
Herausforderungen stellen, die nicht durch Skills und Kloppen überwunden werden können, sondern durch RP.
Evt. Rätsel bringen. Hintergrundstories der Charakteren verlangen. Mal mit den Spielern reden, warum sie nicht rollenspielen...

Hanzo1990

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Spielerprobleme
« Antwort #3 am: 01. Juli 2011, 22:46:37 »
Wenn du ihnen Herausforderungen vorsetzt, die sie mit Waffengewalt nicht bewältigen können, gib ihnen absolut eindeutige Hinweise darauf, darauf. Selbst wenn ihr das Anliegen bereits einige Wochen zuvor schon besprochen habt.

Nachdem wir in unsrer Gruppe über mehr RPG und weniger Hack'n slay gesprochen hatten, wurde uns einige Wochenenden darauf eine kleine Armee entgegengeworfen. Wir hatten schwierigkeiten, aber wir haben sie bis auf den letzten Mann ausgerottet und unser SL hat sich die Haare gerauft, weil er eigentlich diplomatische Interaktion erwartet hatte, worauf wir in dem Moment absolut nicht kamen.

Also sag ihnen am selben Abend, was Sache ist, sonst passiert dir womöglich dasselbe.

Hautlappen

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Spielerprobleme
« Antwort #4 am: 01. Juli 2011, 22:49:14 »
Also erstmal: Undiszpliniertes Verhalten führt in einen Teufelskreis. Deine Spieler sind wahrscheinlich langfristig froh darüber dass du ab und an mal ein Machwort sprichst. Overlapping Dialogue ist nich nur im Film scheisse sondern auch im Rollenspiel. Lass nicht zu dass derjenige das letzte Wort hat der am lautesten ist, sondern achte darauf dass auch leisere Spieler ihre Momente haben; dadurch gibst du den Spielern das Gefühl, dass ihre Entscheidungen ernst genommen werden.
Zweitens:
Zitat
Herausforderungen stellen, die nicht durch Skills und Kloppen überwunden werden können, sondern durch RP.
Das ist so wie es da steht einfach nur falsch. "Kloppen" (Herausforderung: Kampf) ist elementarer Bestandteil einer halbwegs generischen D&D-Runde und hat einen positiven Effekt: Jeder aus der Gruppe kann etwas zum Geschehen bzw. Erfolg beitragen, deshalb ist auch eine ausgeglichene Gruppenkonstellation von hoher Bedeutung. Wichtig ist dass die Kämpfe nicht zu lang und nicht zu kurz sind. Nichts ist übrigens schlimmer als zuviel Rücksicht auf die Spieler zu nehmen.
Drittens: Keine allzu detaillierten Beschreibungen, das langweilt. Halte dich an kurze, präzise Angaben mit denen die Spieler auch etwas anfangen können. Es ist ein Spiel, kein Film indem du Produzent, Drehbuchautor und Darsteller verkörperst.
« Letzte Änderung: 01. Juli 2011, 22:56:43 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Valerigon

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Spielerprobleme
« Antwort #5 am: 01. Juli 2011, 23:39:49 »
Ein paar allgemeine Grundlagen:

1.) Sprich mit deinen Spielern, bevor ihr das nächste mal spielt über die Sachen die dich stören.
2.) Klärt welche Art von Rollenspiel die jeweiligen Spieler bevorzugen und dann versucht einen gemeinsamen Nenner zu finden, der jedem Spaß am Spiel lässt.
3.) Als SL die Spieler in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen, die sie gar nicht mögen ist kontraproduktiv.
Warum für morgen planen, wenn man heute Abend schon tot sein kann.

widdi

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Spielerprobleme
« Antwort #6 am: 01. Juli 2011, 23:52:55 »
Ein paar allgemeine Grundlagen:

1.) Sprich mit deinen Spielern, bevor ihr das nächste mal spielt über die Sachen die dich stören.
2.) Klärt welche Art von Rollenspiel die jeweiligen Spieler bevorzugen und dann versucht einen gemeinsamen Nenner zu finden, der jedem Spaß am Spiel lässt.
3.) Als SL die Spieler in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen, die sie gar nicht mögen ist kontraproduktiv.
Problem dabei ist: wie soll man wissen, ob man was mag, wenn man es noch nie wirklich probiert oder gesehen hat.

Ich würd auch vermehrt auf RP-Lösungen setzen. Vielleicht den Spielern einige Ansätze von Lösungen direkt vorkauen, weil selber draufkommen tun die wenigsten am Anfang.
Proud member of the PL
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos - Psionics rock!

Hautlappen

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Spielerprobleme
« Antwort #7 am: 02. Juli 2011, 00:00:56 »
Eine Gruppe die kein Interesse an RP hat mit Herausforderungen zu konfrontieren die sich hauptsächlich durch eben RP lösen lassen dürfte in die Hose gehen. RP ergibt sich dadurch, dass Spieler Interesse an ihrer Umgebung entwickeln und auf diese Einfluss nehmen wollen.
« Letzte Änderung: 02. Juli 2011, 00:02:55 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Archoangel

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Spielerprobleme
« Antwort #8 am: 02. Juli 2011, 13:16:38 »
Hm. Eventuell sind nicht die Spieler (Mehrzahl) das Problem, sondern du (Einzahl). Deinen Leuten scheint es ja zu gefallen ...
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Valerigon

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Spielerprobleme
« Antwort #9 am: 02. Juli 2011, 13:47:24 »
Problem dabei ist: wie soll man wissen, ob man was mag, wenn man es noch nie wirklich probiert oder gesehen hat.

Die Spieler wissen i.d.R. ganz genau was ihnen gefällt, auch wenn sie dies vorher noch nie gespielt haben. Hier muss man ihnen als SL bloß diverse Möglichkeiten aufzeigen, was man spielen könnte. Z.B. Krimiaction wie bei Sherlock Holmes, Strategisches, kampfvermeidendes Vorgehen, Horrorszenarios, Klassisches Dungeoncrawling mir Monster verkloppen und Schätze sammeln, u.s.w..
Davon ist keins schlechter als das andere. Es liegt dann lediglich an den Spielern, das auszuwählen, was ihnen am meisten Spaß macht.
Warum für morgen planen, wenn man heute Abend schon tot sein kann.

G4schberle

  • Globaler Moderator
Spielerprobleme
« Antwort #10 am: 04. Juli 2011, 08:49:14 »
Die Spieler wissen i.d.R. ganz genau was ihnen gefällt, auch wenn sie dies vorher noch nie gespielt haben. Hier muss man ihnen als SL bloß diverse Möglichkeiten aufzeigen, was man spielen könnte. Z.B. Krimiaction wie bei Sherlock Holmes, Strategisches, kampfvermeidendes Vorgehen, Horrorszenarios, Klassisches Dungeoncrawling mir Monster verkloppen und Schätze sammeln, u.s.w..
Davon ist keins schlechter als das andere. Es liegt dann lediglich an den Spielern, das auszuwählen, was ihnen am meisten Spaß macht.

Sehe ich genau so. Am besten spiele die ersten paar Spielabende alle mit unterschiedlicher Ausrichtung, also ein Detektivabenteuer, einen Dungeoncrawl, ein RP-Abenteuer, ein Horror-Abenteuer, eine taktische Massenschlacht, Exploration, usw. Falls den Spielern eine bestimmte Spielweise nicht so gefällt reißen sie dir wegen einem Spielabend noch lange nicht den Kopf ab. Aber du erweiterst so ihren Horizont und am Ende haben sie eine guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten ein RPG zu spielen und (nicht zu unterschätzen) wie du als SL in den jeweiligen Abenteuern leitest (nicht jeder SL ist in allem gleich gut/schlecht).
Dannach organisierst einen Spielabend in dem du mehrere Hooks auswirfst zu verschiedenen Themen (Abenteuerarten die ihr vorher probiert habt) und du wirst sehen, die Spieler entscheiden sich automatisch für das, was ihnen am meisten Spass macht.

Gerade bei Anfängergruppen empfinde ich es aber als essentiell vorher die verschiedenen Abenteuerarten durchzuprobieren. Oft sind sich Anfänger nämlich nicht bewusst, was alles geht in einem RPG.

Aber mal abgesehen davon, was meinst du eigentlich genau mit 'flach und grau'? Wir reiten hier so auf dem RP, bzw dem Spielstil rum, aber tasten damit ja eigentlich auch nur im Dunkeln. Stimmt vielleicht das Umfeld nicht (Räumlichkeit, depressieve Spieler, Probleme im RL), oder was genau meinst du mit 'flach und grau'?

Reingehaun, G4.
« Letzte Änderung: 04. Juli 2011, 08:51:48 von G4schberle »
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Xiam

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  • Mörder der 4E
Spielerprobleme
« Antwort #11 am: 04. Juli 2011, 10:10:23 »
Die Spieler wissen i.d.R. ganz genau was ihnen gefällt, auch wenn sie dies vorher noch nie gespielt haben. Hier muss man ihnen als SL bloß diverse Möglichkeiten aufzeigen, was man spielen könnte. Z.B. Krimiaction wie bei Sherlock Holmes, Strategisches, kampfvermeidendes Vorgehen, Horrorszenarios, Klassisches Dungeoncrawling mir Monster verkloppen und Schätze sammeln, u.s.w..
Davon ist keins schlechter als das andere. Es liegt dann lediglich an den Spielern, das auszuwählen, was ihnen am meisten Spaß macht.
Das finde ich interessant und das beobachte ich in den letzten Jahren verstärkt: Es geht darum, was die Spieler wollen. Der SL ist scheinbar nur ein Dienstleister und dass der Spaß hat, ist nicht wichtig. Er hat sich an den Wünschen der Spieler zu orientieren und diesen zu liefern, was sie wollen.

Problem ist: Ohne SL findet die Spielrunde nicht statt - weder moschen noch sonst irgendwas. Wenn ein Spieler aussteigt, weil das Abenteuer nicht seinen Vorstellungen entspricht und es scheinbar auch keinen Kompromiss gibt, dann können die übrigen notfalls noch ohne den weiter spielen. Ich frage mich daher ernsthaft, wer sollte sich also wem anpassen?
Ich finde es völlig okay und kein Stück verwerflich, wenn der SL sagt, er möchte grundsätzlich eher ein RP-zentriertes Spiel spielen, in dem auch mal gekämpft wird, aber als Salz in der Suppe und nicht als Spielzweck. Entsprechend sollten dann die Spieler eben auch ehrlich sein und sagen "Nö, sorry, ist nichts für mich, dann such ich mir lieber eine andere Runde" und nicht "Nö SL, das will ich aber nicht, mach gefälligst ein Abenteuer, das nach meinem Geschmack ist". Es kann nicht sein, dass eine Seite nur gibt und die andere nur nimmt. Auch der SL hat ein Recht darauf, dass das Spiel ihm Spaß macht.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

G4schberle

  • Globaler Moderator
Spielerprobleme
« Antwort #12 am: 04. Juli 2011, 10:19:22 »
Zitat
Das finde ich interessant und das beobachte ich in den letzten Jahren verstärkt: Es geht darum, was die Spieler wollen. Der SL ist scheinbar nur ein Dienstleister und dass der Spaß hat, ist nicht wichtig. Er hat sich an den Wünschen der Spieler zu orientieren und diesen zu liefern, was sie wollen.

Ich persönlich gehe davon aus, dass ein SL Abenteuer, die er absolut nicht mag den Spielern gar nicht erst anbietet.

Außerdem fragt der TE explizit
Zitat
Was kann ich als SL ändern oder was kann ich an den Spielern ändern????
und nicht, 'Was sollen meine Spieler ändern?'.
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Spielerprobleme
« Antwort #13 am: 04. Juli 2011, 10:27:35 »
Ging jetzt gar nicht speziell um den TE sondern nur um eine allgemeine Beobachtung.

EDIT: ich mache mal einen eigenen Thread dafür auf.
« Letzte Änderung: 04. Juli 2011, 10:30:19 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Danny

  • Mitglied
Spielerprobleme
« Antwort #14 am: 04. Juli 2011, 13:47:57 »
Ich habe mit meinen Spielern geredet und wir sind zu ´nem Ergebnis gekommen.
Aber ich habe das Gefühl sie wissen selbst net so recht was sie überhaupt wollen :blink:
Wie kann ich "verhindern" dass so was noch mal in der neuen Kampagne passiert????
Danny