Besorgter stimmen mich da schon die Vorurteile deiner Mitspieler, das klingt schon nach ziemlicher Unreife.
Ich würde vermuten, dass die im Gegenteil, sich sogar für überlegen reif gegenüber einem Spieler halten, der eine Figur des anderen Geschlechts spielen möchte.
Dass ein Mann nie überzeugend eine Frau wird spielen können und eine Frau nie überzeugend einen Mann, das ist eine Meinung, die ich auch schon des öfteren in Rollenspielkreisen gehört habe. Tatsächlich habe ich auch schonmal in einer Gruppe gesessen (allerdings nicht lange), in der das eher verpöhnt war. Die haben es nicht explizit verboten, aber dennoch nahegelegt, das vielleicht lieber zu lassen.
Ich denke sogar, es gibt gar nicht mal so wenige, die der gleichen Meinung sind. Ich persönlich bin ja ohnehin der Meinung, 95% aller Rollenspieler (die auch Charakterspiel betreiben und nicht nur Tabletop spielen) spielen sich selbst in einer idealisierten Form. Dass die dann ein anderes Geschlecht absolut überzeugend rüber bringen (also ohne Klischees zu bedienen), halte ich nicht für besonders wahrscheinlich.
Tatsächlich denke ich aber auch (und mit mir wahrscheinlich auch viele andere), dass Geschecht im Rollenspiel nicht so eine außerordentlich wichtige Kategorie darstellt, dass es immer 100%ig sitzen muss. Von daher: Who cares? Wenn jemand Lust darauf hat soll er ein anderes Geschlecht spielen.
Um den Bogen zu Hanzos Dr. Spielleiter und Co-Spielerin zurück zu schlagen: Ich nehme an, dass die sich genau deswegen auch für überlegen halten werden. Die haben ihr Rollenspiel eben auf ein Level angehoben auf dem sie erkannt haben, dass nicht jeder alles spielen kann und tun es somit freiwillig nicht. Damit stehen sie (us ihrer Sicht) dann über den Larifari-Gruppen, in denen kein ernsthaftes Rollenspiel betrieben werden kann, weil alle meinen alles darstellen zu wollen, was sie wollen, ob sie es können oder nicht, und dabei dann zwangsweise qualitative Abstriche machen müssen.