Man spielt halt in D&D einen Superhelden, der sogar bloß 20d6 Schaden bekommen würde, wenn er aus einer Höhe von 10 km abstürtzt.
Das ist Blödsinn.
Man kann D&D "straight on" spielen, also als ARS mit Dungeoncrawls, Encountern und Weltrettungskampagne. Da sind meinetwegen "Superhelden" dabei.
Man kann D&D aber auch ohne diesen Herausforderungsfirlefanz spielen - man schaue sich nur mal auf den PW-Servern um.
Gewiss, man wird belächelt, wenn man behauptet, keinen Abenteurer zu spielen, sondern ein Bürger einer Stadt auf einem PW-Server, der seinem Alltag nachgeht, aber eben auch Quests verfolgt.
Was ich damit sagen will: man sollte sich nicht das Spielgefühl und die Spielweise von den Regeln oder den Konventionen (Klischee des Superhelden) aufdrücken lassen.
Um das auf dein Beispiel anzuwenden:
wenn ein Spieler zu mir als SL sagt, er habe "kein Problem damit", aus 10 km zu fallen, da er 20d6 auf jeden Fall überlebt, dann weise ich ihn darauf hin, dass man bei 10km freiem Fall dennoch draufgehen kann.
Denn das wäre mir einfach zuwider und dem Spiel abträglich, wenn ein Charakter so etwas in Erwägung zieht, nur, weil der Spieler die Regeln zum Fallschaden kennt.
Fairerweise wird sowas natürlich VORHER kommuniziert, womit wir wieder die Überleitung hätten zum Thema "Berührt - Geführt."
Man kann als SL fair und MIT den Spielern spielen, indem man sie auf gewisse Gefahren (in Form von Regeln, zB Reach) hinweist.
Andererseits erwarte ich von meinen Spielern nach einer gewissen Zeit, dass sie gewisse Regelaspekte blind beherrschen.
Klassiker sind da: Reach, Cover, Concealment.
Da wird dann halt auch mal keine Warnung abgegeben.
In Kämpfen ist es halt schwer, weil man zwar den Charakter spielt, aber die Züge auf dem Bodenplan dennoch als Spieler vollzieht.
So gesehen ist der Kampf mit dem Bodenplan ein "Spiel im Spiel", bei dem die Grenzziehung zwischen Charakter und Spieler nicht immer einfach ist (will sagen: auch der Fighter 15 läuft in eine AoO rein, wenn der Spieler es vergißt - denn im Kampf sind Spieler und Char faktisch getrennt, auch wenn es unschön ist).
Wie gesagt, alles eine Frage der Spielweise.