Naja, die Hintergrundinfos zum Projekt sind ausgiebig genug, um zu sehen, dass das Team völlig überzogene Erwartungen bei den Backern weckt. Das kann man Marketing nennen, ich nenne es grenzenlose Naivität oder eben die klare Absicht Versprechungen abzugeben, von denen sie wissen, dass sie diese nie umsetzen werden können.
Das ist aber ein generelles Problem bei Werbung, dass Erwartungen geweckt werden, die ein Produkt nie erfüllt und dass Leute, die naiver sind als du und ich (und die meisten von uns hier) da auch drauf rein fallen mag sein. Wer hier spendet sollte aber auch in der Lage sein, genauso wie du die reellen Möglichkeiten abzuschätzen, bzw. wer das nicht kann und trotzdem viel Geld da rein steckt, der hat sich täuschen lassen, genauso, wie sich jemand täuschen lässt, der leichtsinnig genug ist ein Auto zu kaufen obwohl er keine Ahnung von Autos hat und nicht weiß, wo er hinschauen muss, um eine Krücke zu entlarven.
Was TheRaven aber unterstellt ist, dass das Team hinter dem Pathfinder MMORPG nicht nur einfach vollmundig viel zu viel verspricht, sondern obendrein die Zahlen "frisiert" und er suggeriert irgendwo auch, dass das überhaupt gängige Praxis bei Kickstarter sei. Das hat für mich--um mal bei der Analogie mit dem Autokauf zu bleiben--die Qualität davon, dass der Kilometerstand zurück gedreht wurde.
Es ist auf alle Fälle Schummelei, wobei ich unter Schummelei etwas verstehe, was nicht explizit verboten sein muss, die Realität (nämlich die Anzahl der tatsächlichen "Backer" und des bereits eingesammelten Geldes) verzerrt und damit auch den Wettbewerb verzerrt. Nein, eigentlich ist es sogar Betrug, denn hier werden falsche Tatsachen suggeriert. Das eine sind eben Versprechungen, die man ohnehin immer skeptisch sehen muss, das andere (die Anzahl der Backer) sind Fakten, die eigentlich objektiv sein sollten.