Kleine Zwischenfrage. Sprechen wir hier wirklich von klassischem Kreationismus oder Intelligent Design? Nein, das ist nicht dasselbe. Echte und harte Kreationisten sind mittlerweile recht selten, weil es eben kein einziges Argument gibt ausser der Berufung auf den Glauben, also alles abblocken mit dem Einwurf, dass man dies halt glaubt und wissen daran nichts ändern kann.
ID Leute hingegen sind sehr oft sehr intelligente Menschen und haben schon lange gemerkt, dass man den klassischen Kreationismus schlicht nicht verteidigen und argumentieren kann mit dem Ziel zu "gewinnen" und bei der Suche nach etwas was für sie Sinn macht bei ID gelandet sind. ID Leute kann man sehr viel einfacher überzeugen und zum Nachdenken bewegen, weil es eben oft moderne Leute sind, die Logik und Wissen nicht ablehnen, sondern versuchen Glauben und Wissen zu vereinen. Die Herausforderung ist hier als normal gebildeter Mensch, der sich mit diesem Thema (ID) und den Fachgebieten der Biologie/Medizin/Geologie/Evolution nicht eingehend beschäftigt hat Paroli bieten zu können, was eigentlich fast nicht möglich ist. ID ist faszinierend konstruiert und die Grundsätze sind komplex genug, damit sie eine einzelne Person wiedergeben kann aber es benötigt mehrere Fachpersonen um die Argumente schlagend zu widerlegen. Das ist das Erfolgsrezept.
Aber wie erwähnt ist Glauben ganz grundsätzlich immer ein Ausgleich für etwas das fehlt (übrigens keine schlechte Sache). Findet man heraus, was der Glaube bei einer Person ersetzt und schafft man es diese Lücke anderweitig zu füllen oder schliessen, dann wird der Glaube nutzlos. Je nachdem kann es sich hier aber um eine so fundamentale Lücke handeln, dass jeder Versuch einer Änderung unweigerlich zu einer Existenzkrise führen kann.