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Autor Thema: [Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"  (Gelesen 11820 mal)

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hewimeddel

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #105 am: 29. März 2012, 16:38:30 »
Es gibt immer mehrere Standpunkte, von denen man aus ein Problem (ja, ist wohl offensichtlich eins) betrachten kann sollte.

Fixed it.
Das ist nämlich das, was Durion-Goldor nicht tuen will.

tschau
hewi
« Letzte Änderung: 29. März 2012, 16:40:02 von hewimeddel »
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #106 am: 29. März 2012, 21:33:59 »
Das Problem ist doch, dass diejenigen gehört werden, die ihr Maul zu weit aufreißen. Ob Hartzer oder Yuppies. Also eher die Unsympathen auf beiden Seiten.
Das ist es, was ich Durion-Gollor versucht habe deutlich zu machen, abe rich habe mich wohl zu kompliziert ausgedrückt.

Xiam, nicht ein paar Freunde und ich. Sondern eine breite Masse von Menschen.
Durion-Golar, auch wenn ihr 100 Freunde oder 1000 Freunde seid, dann ist es unwahrscheinlich, dass ihr einen repräsentativen Schnitt wahrnehmt. Eine repräsentative Auswahl muss bewusst getroffen werden, zufällig findet sich in der Regel keine repräsentative Auswahl an Personen zusammen, auch wenn die Masse noch so groß ist.

Wenn bei tagsschau.de Umfragen gemacht werden, können da 50.000 Personen dran teilnehmen oder 100.000, die Umfrage ist nie repräsentativ (und das steht da auch immer extra so), denn es ist ein bestimmtes Klientel von Personen, die tagesschau.de nutzen und dort an den Umfragen teil nehmen und kein repräsentativer Bevölkerungsschnitt. Und wenn du und Kollegen beruflich mit Hartz-IV-Empfängern zu tun haben, dann dürfte das in der Regel auch ein bestimmtes Klientel sein, von denen dir dann diejenigen, die besonders unverschämt sind, auch noch am besten im Gedächtnis hängen bleiben. Und gerade wenn es eine Masse an Personen ist, aus denen du deine "Daten" beziehst, dann muss diese Masse an Daten sorgfältig aufgearbeitet werden, ansonsten sind Eindrücke IMMER Subjektiv gefärbt. Die beeinflussende Macht subjektiver Eindrücke darf nie unterschätzt werden.

Ich bin auch nicht aufgewacht und habe mir gedacht "Heute suche ich mal nach Gründen, warum ich Hartzer scheiße finde." Ehrlich nicht.
Wer hat das behauptet? Ich habe nur gesagt, dass ich glaube, dass dein subjektiver Eindruck nicht repräsentativ ist und nicht taugt, um allgemeingültig für alle Hartz-IV-Empfänger zu sein.

Wir leben aber scheinbar in verschiedenen Welten. In meiner jedenfalls sind gewisse Tendenzen eindeutig und gerade den Hartzern ist am wenigsten geholfen, diese zu ignorieren. Hilfe ist da sicherlich besser als Ignoranz, aber das betrifft eben vor allem die mir bekannten Regionen Deutschlands, in Hamburg mag das anders sein.
Niemand hat behauptet, dass man nicht helfen soll. Die Hilfe muss aber Sinn machen. Ob eine gewisse Hilfe Sinn macht, kannst du nicht aus der hohlen Hand beurteilen, genausowenig wie ich. Denn ich behaupte, dass deine "gewissen Tendenzen" dich täuschen, weil sie nicht repräsentativ sind, es gar nicht sein können, weil du gar nicht alle Daten kennst.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Speren

  • Lektor
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #107 am: 30. März 2012, 06:37:57 »
Vor allem kommt Durion, wie ich, aus einer Region, in der teilweise die Familien in der 3. Generation auf Staatshilfe angewiesen sind.
Das Ruhrgebiet KANN NICHT repräsentativ sein.
No one touches the faerie!

DU#1229

  • Gast
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #108 am: 30. März 2012, 08:21:54 »
Vor allem kommt Durion, wie ich, aus einer Region, in der teilweise die Familien in der 3. Generation auf Staatshilfe angewiesen sind.
Das Ruhrgebiet KANN NICHT repräsentativ sein.

Hamburg allein ist auch nicht repräsentativ. Und?

Tempus Fugit

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #109 am: 30. März 2012, 09:10:49 »
Wurde schon beantwortet und ist daher der logische Grund für die Reaktionen auf Durions Post.
Übermensch, weil Rollenspieler

Durion-Gollor

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #110 am: 30. März 2012, 13:01:04 »
Ist schon gut, mein post hat die völlig falsche Richtung bekommen. Ich habe nicht behauptet/behaupten wollen, ich hätte eine studienfeste, definierte Zahl aufgrund meienr überragenden empirischen Studien herausgefunden. Es ging mir eher um besogniserregende Defizite, welche ich in der (unter anderem) von Speren genannten, offebsichtlich immr größer werdenden Gruppe bemerkt habe und welche zumindest in weiten Teilen NRWs definitiv zunehmend zum Problem wird (für die Betroffenen in erster Linie).
Noch wichtiger war mir eigentlich der Punkt, dass Besserverdiener- oder Reichenschelte hier sehr viel schneller aufgenommen wird, oft sehr viel undifferenzierter als "Hartzhaue". Auch das sind normale menschen und die arbeiten eben schon oft hart für ihr Geld und denen oft sehr unreflektiert Steuerhinterziehung und Anderes zu unterstellen ist nicht weniger schäbig als zu behaupten, alle Hartzer sind faule Schweine.

Tendenziell würde ich zu mehr Vernunft und weniger Dogma aufrufen im Wahl der Mittel gegen die einen und die anderen Systemausnutzer. Wenn ihr euch mal die Posts hier von Seite 1 an ein wenig anseht (oder bei ähnlichen themen) werdet ihr glaube ich einige Stellen finden, bei welchen Reichenschelte per se übernommen oder ohne nennenswerten Widerspruch hingenommen wird.

Im Verlauf der Diskussion driftete das dann alles wie gewohnt ab. Deshalb war schon ernst gemeint: Derlei Gespräche führt man besser face to face, das ist einfach einfacher.

Schönes Wochenende

Hautlappen

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #111 am: 30. März 2012, 13:48:59 »
Zitat
Noch wichtiger war mir eigentlich der Punkt, dass Besserverdiener- oder Reichenschelte hier sehr viel schneller aufgenommen wird, oft sehr viel undifferenzierter als "Hartzhaue"
Das ist ein Trugschluss. Hier kochen die Emotionen vielleicht ab und an mal hoch, das von dir geschilderte Phänomen kann ich so nicht erkennen. Mal davon ab: Es ist etwas völlig anderes, ob ich ein undifferenziertes Vorurteil über Personen zum besten gebe, die mit beiden Beinen im Leben stehen bzw. sehr gut verdienen, oder eben ALGII-Empfänger. Beides ist keine sonderlich tolle Leistung; erstere allerdings können die Schelte meist weitaus besser wegstecken, bei zweiteren haut man indirekt noch so richtig schön auf die Schwachen der Gesellschaft.
Zitat
Auch das sind normale menschen und die arbeiten eben schon oft hart für ihr Geld und denen oft sehr unreflektiert Steuerhinterziehung und Anderes zu unterstellen ist nicht weniger schäbig als zu behaupten, alle Hartzer sind faule Schweine.
Du bist hier der einzige der unreflektiert mit Vorurteilen um sich schmeisst.
Zitat
Tendenziell würde ich zu mehr Vernunft und weniger Dogma aufrufen im Wahl der Mittel gegen die einen und die anderen Systemausnutzer. Wenn ihr euch mal die Posts hier von Seite 1 an ein wenig anseht (oder bei ähnlichen themen) werdet ihr glaube ich einige Stellen finden, bei welchen Reichenschelte per se übernommen oder ohne nennenswerten Widerspruch hingenommen wird.
Unfug. Du wirst hier niemanden finden der abstreitet, dass jemand der viel leistet auch viel verdienen soll.
« Letzte Änderung: 30. März 2012, 14:23:20 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Tomas Wanderer

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #112 am: 30. März 2012, 16:02:49 »
Unfug. Du wirst hier niemanden finden der abstreitet, dass jemand der viel leistet auch viel verdienen soll.
Dieser Aussage ohne Kontext zuzustimmen, d.h., ohne zu wissen, was hier "Leistung" und "Entlohnung" bedeuten soll, ist ebenso lächerlich wie das mittlere Bürgertum, das sich für eine Elite hält.

Hautlappen

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #113 am: 30. März 2012, 16:33:57 »
Zitat
Dieser Aussage ohne Kontext zuzustimmen, d.h., ohne zu wissen, was hier "Leistung" und "Entlohnung" bedeuten soll, ist ebenso lächerlich wie das mittlere Bürgertum, das sich für eine Elite hält.
Das sehe ich ganz genau so wie du. TF hat ja schon dauraf hingewiesen, dass auch in den unteren Lohngruppen hart gearbeitet wird. Und selbst im gehobenen akademischen Bereich, z.B. bei der Entlohnung von Dozenten respektive Professoren, sind die Gehälter alles andere als exorbitant (auch und vorallem im Vergleich zu dem was durchschnittlich im privaten Bereich verdient wird bzw. verdient werden kann).
Ich habe in anderen Threads keinen Hehl daraus gemacht, dass der Kapitalismus diesen Widerspruch nicht wird lösen können.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Moira

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #114 am: 30. März 2012, 17:33:34 »
Ich hätte nicht gedacht, dass die allgemeine Medienverhetzung auch hier Einzug hält. Solange es geschafft wird, Arm gegen Reich, Ost gegen West, West gegen Ost, Arm gegen noch Ärmer, und so weiter aufzuhetzen, sitzt unsere Regierung und die altbekannten "Medienmacher" da oben und lacht sich eins ins Fäustchen über die Dummheit des deutschen Volkes.

Wisst ihr, der Spruch "Wer arbeiten will, bekommt auch Arbeit"  hängt mir so dermaßen zum Halse raus, dass ich kotzen könnte. Wer bitteschön will denn wirklich für für einen Lohn arbeiten gehen, der etwas über dem HarztIV Satz liegt, während sich Leiharbeitsfirmen, und Arbeitgeber bereichern. Obendrein ist das Arbeitsamt vollkommen überflüssig, man sollte dringend die Stellen dort streichen.
Einen Staat erkennt man daran, wie er mit seinen Jungen und seinen Alten umgeht, und ich behaupte mal ganz frech, dass die Altersarmut von der Regierung gewollt ist, und ebenso durch mangelnde Bildung der Jugend bereits vorprogrammiert wird.

Zum Thema "Reich" werfe ich einmal kurz und knapp die These der Robin-Hood-Index ein.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Tomas Wanderer

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #115 am: 30. März 2012, 19:23:03 »
Ich habe in anderen Threads keinen Hehl daraus gemacht, dass der Kapitalismus diesen Widerspruch nicht wird lösen können.
Wenn Du damit sagst, dass der Mehrwert Eigentum der Lohnarbeiter sein sollte, die diesen mit der Entäußerung ihrer Arbeitskraft schaffen, ist dies eine kreative Formulierung für Expropriation. Was mir so gelesen, sehr gefällt.

Hautlappen

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[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #116 am: 30. März 2012, 20:10:20 »
Zitat
Wenn Du damit sagst, dass der Mehrwert Eigentum der Lohnarbeiter sein sollte, die diesen mit der Entäußerung ihrer Arbeitskraft schaffen, ist dies eine kreative Formulierung für Expropriation. Was mir so gelesen, sehr gefällt.
Ich meinte ersteinmal, dass dem Kapitalismus eine ungerechte Verteilung des Mehrwerts eigen ist. Man kann das gut finden oder nicht. Man sollte nur nicht so tun als ob diese ungerechte Verteilung auf den Mist einiger angeblich unfähiger Politiker oder weniger Kapitalisten  gewachsen ist. Grund des Problems ist die private Warenproduktion bzw. sind die kapitalistischen Produktionsverhältnisse. Aber ja, ich bin der Meinung, dass der Mehrwert denjenigen gehören sollte die ihn auch schaffen. Ganz im Sinne von: Leistung muss sich wieder lohnen.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Tomas Wanderer

  • Mitglied
[Split YouTube-Fundstücke] Hartz 4 und die Definition von "Reich"
« Antwort #117 am: 30. März 2012, 21:13:33 »
Grund des Problems ist die private Warenproduktion bzw. sind die kapitalistischen Produktionsverhältnisse.
Natürlich, nichts anderes bedeutet die Expropriation der Expropriateure (Negation der Negation), dabei muss der Kontext, d.h. die Produktions- und Eigentumsverhältnisse, geändert werden. Zu dem ist vollkommen richtig, die Trennung in raffendes und schaffendes Kapital als unkritisch abzulehnen.

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