Autor Thema: Gifte und Krankheiten  (Gelesen 4223 mal)

Beschreibung: Spielerwissen vs. Charakterwissen

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Gifte und Krankheiten
« am: 14. März 2012, 21:39:48 »
Zuerst mal Grüße an alle hier im Forum.

Ich habe eine Frage zum Thema "Gifte und Krankheiten" an all die SL's, die erfahrener sind als ich.
Dazu vorweg: Im PHB 1 steht (auf Seite 177, linke Spalte, unter "Succeeding on a saving throw"), wenn eine Kreatur, die Ziel eines Zaubers ohne sichtbare Auswirkungen geworden ist, und sie ihren RW geschafft hat, eine feindliche Kraft oder ein Kribbeln / Prickeln verspürt.

Jetzt meine Frage:
Wie sieht das denn mit Giften und Krankheiten aus? Ich habe in keinem Buch eine Antwort dazu gefunden.  Merkt ein Charakter, ob sich etwas in seiner Blutbahn befindet?

Mein Problem bei dieser Geschichte ist mal wieder "Spielerwissen vs. Charakterwissen".
Wenn die Charaktere meiner Spieler RW's gegen Gifte machen müssen, und den ersten Wurf schaffen, wird sofort nach dem Kleriker geschrien. Man will ja den Zweitschaden auf jeden Fall auch vermeiden. Das gleiche bei Krankheiten, selbst wenn die Inkubationszeit Tage beträgt, und keiner der Charaktere überhaupt weiß, daß der jeweilige Gegner (oder was auch immer) überhaupt Krankheiten überträgt.
Das macht mich schon mal rasend. Muß ich das so hin nehmen? Wie habt ihr das Problem gelöst?

So, das wars erstmal.
Gruß, Elgalor.
"Faerûn ist nicht genug. Hier lang geht's nach Krynn.... glaube ich."

Speren

  • Lektor
Gifte und Krankheiten
« Antwort #1 am: 14. März 2012, 21:53:45 »
Wir sind ja nicht im Regelforum, deswegen meine Interpretation:

a)
Grundsätzlich können SC ja mittels eines Knowledge Checks herausfinden, ob jener Gegner theoretisch Krankheiten übertragen könnte. Das könnte sie zumindest veranlassen, trotz keinerlei bemerkbarer Auswirkungen immer noch einen Kleriker zu bemühen.

b)
Falls sie dies nicht wissen/herausfinden, sollten sie in den wenigsten Fällen auch irgendetwas merken. Man könnte zwar sagen, dass bei Krankheiten vor ihrem Ausbruch durchaus Symptome vorhanden sein könnten...muss aber nicht. Also sollten die Spieler das Metagaming mal ein bisschen zurückschrauben.

c)
Würfel selbst die Rettungswürfe der SC und schilder nur die Auswirkungen. Das Geschrei wird, wie immer, am Anfang groß sein, aber einfach nicht beirren lassen. Steigert durchaus die Spannung und die Paranoia. ;)
No one touches the faerie!

Gifte und Krankheiten
« Antwort #2 am: 14. März 2012, 22:15:16 »
Wow, das ging schnell. Nur mal eben bei der Marke mit dem güldenen M gewesen, und schon die erste Antwort.

Danke für die schnelle Antwort.
Versuch das mal mit dem Metagaming meinen Spielern beizubringen.  ::)
Ich muß dazu sagen, daß ich versuche, möglichst alles nach Regeln zu machen.
Wenn ich dann mal wegen dem Flavour bei Beschreibungen etwas beschreibe, was nicht so ganz direkt von Regeln abgedeckt wird, fangen sie sofort an zu schreien. Das verdirbt nicht nur die Laune, sondern tötet die Atmosphäre.
Aber na ja....
"Faerûn ist nicht genug. Hier lang geht's nach Krynn.... glaube ich."

Sol

  • Globaler Moderator
Gifte und Krankheiten
« Antwort #3 am: 14. März 2012, 22:32:17 »
Hast du denn mit deiner Gruppe einmal über deine Probleme gesprochen? Auf Dauer kann das nicht gut gehen, wenn eure Vorstellung so weit auseinandergehen und keinen klärendes Gespräch abgehalten wird.

Ansonsten hat niemand in der Gruppe Lust mal selbst SL zu machen?

"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

endier

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #4 am: 15. März 2012, 08:06:53 »
Ich sehe da kein Problem drin, den Spielern zu sagen, daß sie - wenn ein Angriff mit Gift erfolgte - die Wunde irgendwas mit drin hat, aber zunächst wohl keine Auswirkungen hat (falls der Save geschafft wurde).
Bei einer vergifteten Waffe kann man auch flufftechnisch einbringen, daß wohl auf der Waffe was drauf war, daß nicht üblich ist.
Wichtig bei sowas: Immer erst nach dem Treffer sowas sagen, es sei einer der Charas sagt explizit, daß er schaut, ob was mit der Waffe nicht stimmt.

Bei Krankheiten ist das anders. Da kann aber ein halbwegs begabter Heiler dafür sorgen, daß die Wunde sauber bleibt.

masse

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #5 am: 15. März 2012, 12:23:05 »
Falls du verdeckt für die Spieler wirfst. (Rettungswürfe oder aber auch Entdeckenwürfe, etc.)

Ist es ganz gut, wenn du das bereits vor der eigentlichen Begegnung machst. Damit verhindert man recht viel Metagaming. Natürlich kannst du sie dann auch selbst würfeln lassen, Hauptsache nicht zum Zeitpunkt des potentiellen Krankwerdens oder Entdecken eines Gegners oder sonst was.
"Logik ist schwer ueberschaetzt. Ich sag 1+1+1+1+1 = 6
- Das ist doch falsch! - Ich weiss, aber es reimt sich!
Reime sind Freundlich, Logik ist feindlich!" - Kaeptn Peng

Tigershark

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #6 am: 15. März 2012, 15:14:04 »
Falls du verdeckt für die Spieler wirfst. (Rettungswürfe oder aber auch Entdeckenwürfe, etc.)

Ist es ganz gut, wenn du das bereits vor der eigentlichen Begegnung machst. Damit verhindert man recht viel Metagaming. Natürlich kannst du sie dann auch selbst würfeln lassen, Hauptsache nicht zum Zeitpunkt des potentiellen Krankwerdens oder Entdecken eines Gegners oder sonst was.

Ich handhabe das so, dass ich eigentlich ständig würfle. So fallen die Situationen, in denen es tatsächlich gebraucht wurde, nicht auf.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

G4schberle

  • Globaler Moderator
Gifte und Krankheiten
« Antwort #7 am: 15. März 2012, 16:33:42 »
Ich handhabe das so, dass ich eigentlich ständig würfle. So fallen die Situationen, in denen es tatsächlich gebraucht wurde, nicht auf.

+1
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Gifte und Krankheiten
« Antwort #8 am: 15. März 2012, 18:04:21 »
Ich glaube, ich werde mal die Idee mit dem vorwürfeln aufgreifen. Das kann ich dann auch am Abend vor der Spielsitzung machen und alle Werte notieren. Ich glaube zwar, daß das meinen Spielern auch nicht passen wird, aber wir werden sehen.

@ Sol
Jemand anderes leiten? Das wäre zu schön, um war zu sein. Alle anderen sagen dazu nur: "Ich? Ach nööö, lass mal."
Selbst der nach mir erfahrenste SL sagt dann immer: "Würden wir noch AD&D spielen, ja klar, kein Problem, aber D&D 3.0 / 3.5? Da kenn ich doch die Regeln zu schlecht." Schlechte Ausrede, nicht wahr?
Wir spielen seit (bitte jetzt nicht lachen) 1994 in der selben Gruppe AD&D, seit 2003 D&D 3.0 / 3.5.
Nicht das ein falscher Eindruck entsteht: meine Mitspieler sind mir schon sehr lieb und teuer. :)
"Faerûn ist nicht genug. Hier lang geht's nach Krynn.... glaube ich."

Tigershark

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #9 am: 15. März 2012, 18:53:36 »
Das mit den Regeln ist tatsächlich eine Ausrede.
Ich habe vor einem Jahr etwa mal das Experiment gestartet, einen meiner Spieler (der komplett neu zu D&D war) als Spielleiter einzuweisen. Nach wirklich kurzer Einarbeitung (Auf was muss man achten? Was auf keinen Fall? Was ist gut/schlecht? +Spielleiterhandbuch grob durchgehen, waren etwa 3 Stunden) hat er sich an die ersten Runden gemacht. Die Probleme, dass er das Regelsystem nicht so gut konnte, waren am Tisch absolut unwichtig. Solange jeder weiß, wie man einen Zähigkeitswurf abhandelt, ist es für den Spielleiter schon wieder unwichtig. Es hat RICHTIG Spaß gemacht und er war der beste Leiter, den ich je hatte, obwohl er auch der mit den schlechtesten Regelkenntnissen war.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Darigaaz

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #10 am: 17. März 2012, 17:56:09 »
Zuerst mal Grüße an alle hier im Forum.

Ich habe eine Frage zum Thema "Gifte und Krankheiten" an all die SL's, die erfahrener sind als ich.
Dazu vorweg: Im PHB 1 steht (auf Seite 177, linke Spalte, unter "Succeeding on a saving throw"), wenn eine Kreatur, die Ziel eines Zaubers ohne sichtbare Auswirkungen geworden ist, und sie ihren RW geschafft hat, eine feindliche Kraft oder ein Kribbeln / Prickeln verspürt.

Jetzt meine Frage:
Wie sieht das denn mit Giften und Krankheiten aus? Ich habe in keinem Buch eine Antwort dazu gefunden.  Merkt ein Charakter, ob sich etwas in seiner Blutbahn befindet?

Mein Problem bei dieser Geschichte ist mal wieder "Spielerwissen vs. Charakterwissen".
Wenn die Charaktere meiner Spieler RW's gegen Gifte machen müssen, und den ersten Wurf schaffen, wird sofort nach dem Kleriker geschrien. Man will ja den Zweitschaden auf jeden Fall auch vermeiden. Das gleiche bei Krankheiten, selbst wenn die Inkubationszeit Tage beträgt, und keiner der Charaktere überhaupt weiß, daß der jeweilige Gegner (oder was auch immer) überhaupt Krankheiten überträgt.
Das macht mich schon mal rasend. Muß ich das so hin nehmen? Wie habt ihr das Problem gelöst?

So, das wars erstmal.
Gruß, Elgalor.
Krankheiten haben doch üblicherweise eine Inkubationsphase. Und da leite ich ab, daß du auf jeden Fall merkst, ob du noch ganz gesund bist oder nicht. Lediglich muß man erst dann ernste Konsequenzen erleiden, wenn der Save fällig wird. Eine Erkältung hat auch erste Zeichen, genauso wie ne Wundrose oder Blutvergiftung.

Bei Giften genauso. Es gibt evtl. Ausnahmen abhängig von der Beschreibung des Giftes oder der Krankheit aber grundsätzlich sehe ich den Effekt schon vor dem Save als spürbar.

Trotz allem ist die Beschreibung zum Ablauf und Wirken von Krankheiten und Giften mehr als dürftig. Ich empfehle Hausregelung, damit eindeutig ist, was du willst aber ich empfehle außerdem, sinnvolle Hausregelung.

Abgesehen davon halte ich Unwissenheit bei gewöhnlichen Krankheiten eher für Kinkerlitzchen und nicht spielfördernd (ist aber halt nur mein Stil). Wichtig wird es für mich bei affliction bzw. Lykanthropie. Und spätestens dort hilft Spielerwissen nix, denn bevor man zum Tia! wird, weiß man nichts.
« Letzte Änderung: 17. März 2012, 17:58:34 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Tigershark

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #11 am: 19. März 2012, 15:59:02 »
Krankheiten haben doch üblicherweise eine Inkubationsphase. Und da leite ich ab, daß du auf jeden Fall merkst, ob du noch ganz gesund bist oder nicht. Lediglich muß man erst dann ernste Konsequenzen erleiden, wenn der Save fällig wird. Eine Erkältung hat auch erste Zeichen, genauso wie ne Wundrose oder Blutvergiftung.
Das ist schlicht falsch.
Quelle: Wikipedia
Zitat
Die Inkubationszeit (lat. incubare = ausbrüten) ist die Zeit, die zwischen Infektion mit einem Krankheitserreger und Auftreten der ersten Symptome vergeht.
Wenn du bei einer Krankheit Zeichen bemerkst, ist sie nicht mehr in der Inkubationszeit, sondern bereits ausgebrochen.

Und zu den Krankheiten, auch das halte ich anders. Wenn die ersten Symptome kommen (nach der Inkubationszeit) dann kommt der erste Schaden, das heißt dass der Charakter das ohne Hilfsmittel nicht vorher bemerken kann. Der sich erhöhende Attributsschaden beschreibt dann quasi den schwerer werdenden Krankheitsverlauf.
« Letzte Änderung: 19. März 2012, 17:42:03 von Tigershark »
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Darigaaz

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #12 am: 20. März 2012, 20:20:13 »
Zitat
Das ist schlicht falsch.
Zitat
Wenn du bei einer Krankheit Zeichen bemerkst, ist sie nicht mehr in der Inkubationszeit, sondern bereits ausgebrochen.
In der abstrahierten DnD Version von Krankheiten, die Graduierung nicht nicht zulässt, kannst du dich krank fühlen, bekommst die Auswirkungen aber erst mit dem Save zu spüren.

Das erlaubt Spielraum für die Hausregeln, um Metagaming zu kontrollieren.
Realismus erhöht nur den DC

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Tigershark

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #13 am: 25. März 2012, 18:31:02 »
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist deine Version ist gerade das, was Metagaming vorantreibt. "Mein Charakter fühlt sich krank, bereit für morgen schonmal den Zauber vor" ist doch genau das, was du damit unterstützt.
Ich handhabte das schon immer so, dass ich (entgegen den RAW) bei der Infektion nichts tue oder würfeln lasse. Dann, nach der Inkubationszeit (meist in der Nacht, bevor die Inkubationszeit verstreicht), lasse ich den Charakter den Zähigkeitswurf würfeln und scheitert dieser, ist er krank und spürt demnach auch die Auswirkungen. Damit ist das oben beschriebene Metagaming nicht möglich (denn die Charaktere wissen ja nichts von der Infizierung) und die Inkubationszeit ist genau das, was sie eigentlich darstellen sollte - eine Zeit, in der nichts Merkliches passiert.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Darigaaz

  • Mitglied
Gifte und Krankheiten
« Antwort #14 am: 27. März 2012, 02:45:43 »
Meine Methode hält sich nicht mit obskuren Verheimlichungen bzgl. Krankheiten auf. Wenn ich als DM nicht will, daß jemand (aus welchem Grunde auch immer) eine Krankheit vor dem Zeitpunkt des Saves wahrnehmen möchte dann lege ich das als DM so fest.

Ist der Fokus die Krankheit, kann ich als DM das so machen, wie ich es will. Ist die Krankheit durch nen encounter relevant geworden, ist es nach wie vor etwas, worum die Spieler sich kümmern sollten aber nicht wichtig genug, um sich Gedanken darüber zu machen, ob man jetzt erst nach 3 Tagen oder schon nach 2 Tagen etwas bemerkt.
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