Ich glaub auf Nappo, Nightmoon und Eiszeit muss ich mal nicht kommentieren. Den Rest zwar auch nicht, aber, ich will mich da mal nochmal selbst zitieren, weil ihr den Part weggelassen habt:
Naja, die, die der festen Überzeugung sind, dass Tiere töten völlig ok ist, bei denen vergeude ich eher ungern meine Zeit, außer sie bringen völlig unsinnige Argumente.
Die erwider ich gerne. (Mehr oder weniger, bei vielem sträuben sich mir hier die Haare.)
Tempus:
Da die meisten es eigentlich besser finden, weniger Tiere leiden zu lassen, muss ich sie ja nicht davon überzeugen, nur motivieren. Zumindest zu weniger Fleisch/Tierprodukten.
Und da ist der Fehler, denn es gibt dieses Thema nicht nur digital. Man kann sich durchaus vernünftig omnivor ernähren ohne das potenzielle Leiden von Tieren zu vergrößern.
Das ist in Analogie so, als wollte man Geschlechtskrankheiten durch Abstinenz umgehen. Natürlich funktioniert das, ist jedoch ziemlich bescheuert.
Naja, egal wie bio, artgerecht und toll deine Legehennen gehalten werden, die männlichen braucht man nicht. (Für Masthähne gibt es eine andere Zuchtform.) Dann zeig mir mal, wie du das umgehen willst. Oder Zeig mir mal ein Bio-Steak für das, das Tier nicht getötet wurde.
Zum Beispiel indem man mal zusammen lecker vegan kocht, damit die Leute sehen, dass es - zumindest zu Hause - gar nicht so schwer ist, sich was schmackhaftes zu machen. (Auch wenn ich gern erzähle, ich lebe von Gras und Pfützendreck.)
Das ist missionieren. Wenn ich Leute zum Essen lade und es gibt dabei Grasfresser, dann bau ich in einem weiteren Topf eine Alternative, aber mit Sicherheit werde ich dem nicht ein englisches Steak vorsetzen. Den selben Respekt erwarte ich, wenn ich Gast bin. Nicht unbedingt beim ersten Mal eingeladen, aber definitiv ab danach.
Und nochmal... (Geht auch an Nathan und vielleicht sonst wen, hab den Überblick verloren)
Wie bereits gesagt wurde: Du isst Fleisch und Gemüse. Veganer essen aus Überzeugungsgründen nur Gemüse. Und jetzt sieh den Unterschied.
Habe vorhin extra nochmal meinen Vater gefragt, einen überzeugten Fleischesser, ob er von einem Moslem als Gastgeber erwartet Schweinefleisch serviert zu bekommen. Nein, natürlich nicht. Genauso wenig wie er bei einem Vegetarier Fleisch fordert.
Aber vielleicht sehe ich das ja falsch, und das Fleisch essen hat bei dir religiöse Wichtigkeit. Eine Mahlzeit ohne Fleisch wäre eine Sakrileg.
Dann hast du natürlich Recht.
Das ich Religion oder Glaubenssätze hier so wichtig halte, ändert nichts an meiner Einstellung, dass Schächten verboten gehört. Wenn die Religionsfreiheit die Rechte anderer - und ja, die Tiere haben immerhin ein paar Rechte, sonst gäbe es das Tierschutzgesetz nicht - betrifft, hört es auf mit der Freiheit.
Immernoch Tempus:
Ich vermeide mal die hirnlosen Vergleiche, wieviel Tiere du alleine durch deine Existenz tötest und vertilgst ohne dir dessen bewußt zu sein, aber wenn ich Tiere essen will, dann müssen Tiere sterben. Das ist mit Sicherheit nicht angenehm, aber zumindest konsequent.
Kannst ja auch einem Löwen beibringen vegan zu leben, ich halte das für falsch. Letztlich sind wir nur Tiere, die momentan unser Ökosystem dominieren. Würden Menschen besser schmecken wäre Soylent Green Realität.
Naja, ich zitiere mich nochmal:
Ich bin ja nicht blöd. Auch vegan kann man nicht völlig ohne Leid zu schaffen leben. Aber man kanns ja minimieren. Und für eine pflanzliche Ernährung braucht man immerhin wesentlich weniger Pflanzen als für eine mit tierischen Produkten.
Oh, und wenn dir die Vegetarier/Veganer/Fleischesser/Whatever-Ernährungsdiskussion hier auf den Kecks geht, warum wieder dabei?
PS: Inwiefern respektiere ich nicht wie ihr lebt? Mir gehen nur völlig unsinnige Argumente auf den Kecks.
Hier kommt gleich per Edit noch was zu Ravens Beitrag.
Edit:
Das Problem ist seit Anfang der Vegetarier-Bewegung und ihren Extremisten, den Veganern, dasselbe. Würden sie realistische Ansätze verfolgen und ihre Energie darauf verwenden diese zu realisieren, würden sie mehr erreichen als mit ihrer dogmatischen Einstellung, welche die Leute instinktiv in Abwehrhaltung zwingt.
Eine gross angelegte Kampagne im Sinne von "Fleisch braucht es nicht jeden Tag" mag insignifikant erscheinen aber wenn man schon nur 10% der Bevölkerung damit erreicht und diese einmal pro Woche auf Fleisch verzichten ist das eine reale Verbesserung für Mensch und Tier. Wenn man dann das Bewusstsein stärkt, darauf zu achten woher das Fleisch kommt (das macht man ja Heute schon recht gut), dann hat man wirklich etwas bewirkt. Kann man ja kombinieren, weniger Fleisch essen und dafür teureres (also in Bezug auf Haltung und Herkunft).
Ich persönlich mache genau das. Also weniger Fleisch und etwas Sorgfalt bei der Auslese. Ist kaum Aufwand und ich als Fleischfan kann mich dann sogar darauf freuen, wenn ich dann manchmal nur einmal pro Woche Fleisch esse. Wie man sieht stehe ich also ideologisch den Zielen von Vegetariern und Konsorten nahe aber kann diese Typen trotzdem nicht ausstehen.
Meep. Veganer würden zwar gern in einem Utopia leben, ohne Tierhaltung, aber die meisten sind durchaus realistisch, was ihre Ziele angeht. Und jeder kleine Fortschritt in Sachen Tierschutz, etc. wird angestrebt. Die meisten setzen sich nicht (nur) fürs Ganze ein.
Vielleicht hast du aber auch nur doofe Erfahrung mit Veganern gemacht. Gibt ja überall doofe Menschen.
So und jetzt noch was zu mir:
Also bisher hatten meine (Fleischesser-)Freunde noch nie Probleme mit mir und meiner Einstellung. Bei Partys bring ich mir selbst was zum Futtern mit, beim Grillen ebenso. Und meine veganen Fressalien die ich oft mal mitnehme, werden von den meisten gerne gegessen. Ich zwing sie ja nicht, ich biete es ihnen nur an. (Ich hab aber auch gefräßige Freunde.
) Und über vegane Plätzchen oder Kuchen hat sich auch noch niemand beschwert... warum auch? Weil kein Ei und keine Milch drin ist?
Ach, irgendwas wollte ich noch schreiben...
Letzten Sonntag haben wir zu 14 glaube ich bei mir im Garten gefrühstückt. (Naja gebruncht... war so gegen 12, weil die meisten eine Stunde zu spät kamen. Hihi.) Da gabs auch ganz viel veganen Krempel, hat halt jeder ein bisschen was mitgenommen, vegetarisch oder am besten vegan. Und dann gediegen zusammen gefrühstückt. Resonanz war positiv.
Aber ich glaube das gemeinsam Essen bei mir und meinen Freunden sieht eben anders aus, wie bei euch. Jedenfalls erwartet hier keiner, dass ich den Leuten eine Salami anbiete.