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Autor Thema: Veganismus, Ernährung, Pelz, Schmerz- und Ich-Empfinden, Respekt, Rücksicht, Pferde und Gummibärchen  (Gelesen 33883 mal)

Beschreibung:

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Nappo

  • Mitglied
Würdet ihr dann auch von einem Moslem verlangen euch Schwein zu servieren?
Ich würde ja nen Mengentheoretischen Ansatz verfolgen: Der gemeine Allesesser ist die Obermenge, ne Teilmenge davon ist der Vegetarier und ne weitere Teilmenge davon wäre dann der Veganer. Daher ist es einem Allesesser möglich vegan zu kochen, einem Veganer umgekehrt aber nicht.
Ist der Alesesser der bessere Gastgeber? klar, weil er sich auf alle Nahrungsphilosophien einstellen kann. Muß er dies tun? Nein. Allerdings achtet man ja auch auf Leute mit Lebensmittelunverträglichkeiten.


Tempus Fugit

  • Mitglied
Würdet ihr dann auch von einem Moslem verlangen euch Schwein zu servieren?
Hast du von diesem Schwachsinn eigentlich selber Schmerzen?

Zitat
Ich würde ja nen Mengentheoretischen Ansatz verfolgen: Der gemeine Allesesser ist die Obermenge, ne Teilmenge davon ist der Vegetarier und ne weitere Teilmenge davon wäre dann der Veganer. Daher ist es einem Allesesser möglich vegan zu kochen, einem Veganer umgekehrt aber nicht.
Das würde Raven's These unterstützen, dass der Fleischverzicht zum Vollidiot macht.

Zitat
Ist der Alesesser der bessere Gastgeber? klar, weil er sich auf alle Nahrungsphilosophien einstellen kann. Muß er dies tun? Nein. Allerdings achtet man ja auch auf Leute mit Lebensmittelunverträglichkeiten.
Sag mal, läuft dein Gehirn erst ab 12 Uhr mittags oder so? Ist ja peinlich...
Übermensch, weil Rollenspieler

hewimeddel

  • Mitglied
Naja, die, die der festen Überzeugung sind, dass Tiere töten völlig ok ist, bei denen vergeude ich eher ungern meine Zeit

Offensichtlich nicht, dir scheint das hier ja Spaß zu machen.


Leider ist mir aber noch nie ein Vegetarier+ begegnet, der mich mit dem selben Respekt behandelt, ergo mal einen Topf mit was fleischhaltigem aufsetzt, weil er/sie RESPEKTIERT wie ich lebe.

Hm, willst du damit sagen, ohne Fleisch ist das keine "richtige" Mahlzeit? Sehe ich zwar ähnlich, trotzdem würde ich soweit nicht gehen, das von einem Vegetarier zu verlangen. Man kann auch sagen, wenn man irgendwo zu Gast ist, sollte man sich den Gepflogenheiten des Gastgebers anpassen.

Trotzdem widersprechen sich da unsere Erfahrungen. Ich war schon mehrfach auf Geburtstagsbrunch in einem Vegetarierhaushalt, wo es Wurst und Hackfleischbällchen gab.
Allerdings war besagte Vegetarierin auch mehrere Jahre lang mit einem Metzger liiert ...

tschau
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Nathan Grey

  • Mitglied
Hm, willst du damit sagen, ohne Fleisch ist das keine "richtige" Mahlzeit? Sehe ich zwar ähnlich, trotzdem würde ich soweit nicht gehen, das von einem Vegetarier zu verlangen. Man kann auch sagen, wenn man irgendwo zu Gast ist, sollte man sich den Gepflogenheiten des Gastgebers anpassen.

Aber Veganer passen sich doch auch nicht an, wenn ein Veganer bei jemanden zum Essen eingeladen ist, welcher eigentlich nur Fleisch verarbeitet (ich kenne Leute für die ist Grillen, nur Fleisch und Wurst und Brötchen und vielleicht noch Steaksauce), erwartet der Veganer doch auch das für ein Tofuwürstchen oder sowas gebraten wird, am besten noch auf einem extra Grill. Warum sollte es also umgekehrt nicht auch so sein?

eiszeit

  • Mitglied
Solange der Fleischesser nicht komplett auf das Essen von nicht-Fleisch verzichtet ist es eben nicht dasselbe. Ein Veganer isst kein Fleisch. Ein Fleischesser isst (normalerweise) auch andere Dinge. Also wird von ihm nicht verlangt seinen Lebensstil umzukrempeln wenn er mal einen Salat ohne Schinkenstreifen essen muss. Das Konzept ist nicht so schwierig, eigentlich.
~ König der Narren

Nappo

  • Mitglied
Würdet ihr dann auch von einem Moslem verlangen euch Schwein zu servieren?
Hast du von diesem Schwachsinn eigentlich selber Schmerzen?
Eigentlich nicht, ich sehe es auch nicht als Schwachsinn an. Weil die Entscheidung kein Schwein zu essen in meinen Augen nicht weit davon entfernt ist gar keine Tiere zu essen. Und dazu gehört dann auch der Verzicht zur Zubereitung. Wenn man Vegetarismus/Veganismus als Form des Glaubens sieht bezüglich Essensfragen, passt es. Schließlich wird hier auch mit Schlagworten wie Missionieren und der gleichen um sich geworfen, die klassisch dem Glauben zugeordnet sind.

Zitat
Zitat
Ich würde ja nen Mengentheoretischen Ansatz verfolgen: Der gemeine Allesesser ist die Obermenge, ne Teilmenge davon ist der Vegetarier und ne weitere Teilmenge davon wäre dann der Veganer. Daher ist es einem Allesesser möglich vegan zu kochen, einem Veganer umgekehrt aber nicht.
Das würde Raven's These unterstützen, dass der Fleischverzicht zum Vollidiot macht.
Wie gesagt, eine Glaubensfrage. Die theoretische Befähigung Fleisch zuzubereiten möchte ich keinem Vegetarier/Vegenaer in Abrede stellen.

Zitat
Zitat
Ist der Allesesser der bessere Gastgeber? klar, weil er sich auf alle Nahrungsphilosophien einstellen kann. Muß er dies tun? Nein. Allerdings achtet man ja auch auf Leute mit Lebensmittelunverträglichkeiten.
Sag mal, läuft dein Gehirn erst ab 12 Uhr mittags oder so? Ist ja peinlich...
Also ich finde eher deinen Post peinlich. Aber so hat jeder seine Meinung ;)

TheRaven

  • Mitglied
Das Problem ist seit Anfang der Vegetarier-Bewegung und ihren Extremisten, den Veganern, dasselbe. Würden sie realistische Ansätze verfolgen und ihre Energie darauf verwenden diese zu realisieren, würden sie mehr erreichen als mit ihrer dogmatischen Einstellung, welche die Leute instinktiv in Abwehrhaltung zwingt.

Eine gross angelegte Kampagne im Sinne von "Fleisch braucht es nicht jeden Tag" mag insignifikant erscheinen aber wenn man schon nur 10% der Bevölkerung damit erreicht und diese einmal pro Woche auf Fleisch verzichten ist das eine reale Verbesserung für Mensch und Tier. Wenn man dann das Bewusstsein stärkt, darauf zu achten woher das Fleisch kommt (das macht man ja Heute schon recht gut), dann hat man wirklich etwas bewirkt. Kann man ja kombinieren, weniger Fleisch essen und dafür teureres (also in Bezug auf Haltung und Herkunft).

Ich persönlich mache genau das. Also weniger Fleisch und etwas Sorgfalt bei der Auslese. Ist kaum Aufwand und ich als Fleischfan kann mich dann sogar darauf freuen, wenn ich dann manchmal nur einmal pro Woche Fleisch esse. Wie man sieht stehe ich also ideologisch den Zielen von Vegetariern und Konsorten nahe aber kann diese Typen trotzdem nicht ausstehen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Mersharr

  • Mitglied
Leider ist mir aber noch nie ein Vegetarier+ begegnet, der mich mit dem selben Respekt behandelt, ergo mal einen Topf mit was fleischhaltigem aufsetzt, weil er/sie RESPEKTIERT wie ich lebe.

Na wenigstens scheint er/sie dich zu tolerieren, obwohl du ein böser böser Tiermörder bist.
Wenn ich zum Spielen am Grill einlade, darf jeder sich sein Fleisch mitbringen. Ich halte es für moralisch unverantwortlich, Fleisch zu kaufen und tue es auch nicht für Gäste. Dass ich dann erlaube Fleisch mitzubringen mag inkonsequent sein, aber inkonsequent bin ich als böser ovo-locto-vegetarischer Tiermörder ja sowieso.

masse

  • Mitglied
Ich glaub auf Nappo, Nightmoon und Eiszeit muss ich mal nicht kommentieren. Den Rest zwar auch nicht, aber, ich will mich da mal nochmal selbst zitieren, weil ihr den Part weggelassen habt:
Zitat
Naja, die, die der festen Überzeugung sind, dass Tiere töten völlig ok ist, bei denen vergeude ich eher ungern meine Zeit, außer sie bringen völlig unsinnige Argumente.
Die erwider ich gerne. (Mehr oder weniger, bei vielem sträuben sich mir hier die Haare.)

Tempus:
Zitat
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Da die meisten es eigentlich besser finden, weniger Tiere leiden zu lassen, muss ich sie ja nicht davon überzeugen, nur motivieren. :) Zumindest zu weniger Fleisch/Tierprodukten.

Und da ist der Fehler, denn es gibt dieses Thema nicht nur digital. Man kann sich durchaus vernünftig omnivor ernähren ohne das potenzielle Leiden von Tieren zu vergrößern.
Das ist in Analogie so, als wollte man Geschlechtskrankheiten durch Abstinenz umgehen. Natürlich funktioniert das, ist jedoch ziemlich bescheuert.

Naja, egal wie bio, artgerecht und toll deine Legehennen gehalten werden, die männlichen braucht man nicht. (Für Masthähne gibt es eine andere Zuchtform.) Dann zeig mir mal, wie du das umgehen willst. Oder Zeig mir mal ein Bio-Steak für das, das Tier nicht getötet wurde.

Zitat

Zitat
Zum Beispiel indem man mal zusammen lecker vegan kocht, damit die Leute sehen, dass es - zumindest zu Hause - gar nicht so schwer ist, sich was schmackhaftes zu machen. (Auch wenn ich gern erzähle, ich lebe von Gras und Pfützendreck.)
Das ist missionieren. Wenn ich Leute zum Essen lade und es gibt dabei Grasfresser, dann bau ich in einem weiteren Topf eine Alternative, aber mit Sicherheit werde ich dem nicht ein englisches Steak vorsetzen. Den selben Respekt erwarte ich, wenn ich Gast bin. Nicht unbedingt beim ersten Mal eingeladen, aber definitiv ab danach.
Und nochmal... (Geht auch an Nathan und vielleicht sonst wen, hab den Überblick verloren)
Wie bereits gesagt wurde: Du isst Fleisch und Gemüse. Veganer essen aus Überzeugungsgründen nur Gemüse. Und jetzt sieh den Unterschied. :)
Habe vorhin extra nochmal meinen Vater gefragt, einen überzeugten Fleischesser, ob er von einem Moslem als Gastgeber erwartet Schweinefleisch serviert zu bekommen. Nein, natürlich nicht. Genauso wenig wie er bei einem Vegetarier Fleisch fordert.

Aber vielleicht sehe ich das ja falsch, und das Fleisch essen hat bei dir religiöse Wichtigkeit. Eine Mahlzeit ohne Fleisch wäre eine Sakrileg.  :boxed:  Dann hast du natürlich Recht.
Das ich Religion oder Glaubenssätze hier so wichtig halte, ändert nichts an meiner Einstellung, dass Schächten verboten gehört. Wenn die Religionsfreiheit die Rechte anderer - und ja, die Tiere haben immerhin ein paar Rechte, sonst gäbe es das Tierschutzgesetz nicht - betrifft, hört es auf mit der Freiheit.

Immernoch Tempus:
Zitat
Ich vermeide mal die hirnlosen Vergleiche, wieviel Tiere du alleine durch deine Existenz tötest und vertilgst ohne dir dessen bewußt zu sein, aber wenn ich Tiere essen will, dann müssen Tiere sterben. Das ist mit Sicherheit nicht angenehm, aber zumindest konsequent.
Kannst ja auch einem Löwen beibringen vegan zu leben, ich halte das für falsch. Letztlich sind wir nur Tiere, die momentan unser Ökosystem dominieren. Würden Menschen besser schmecken wäre Soylent Green Realität.
Naja, ich zitiere mich nochmal:
Zitat
Ich bin ja nicht blöd. Auch vegan kann man nicht völlig ohne Leid zu schaffen leben. Aber man kanns ja minimieren. Und für eine pflanzliche Ernährung braucht man immerhin wesentlich weniger Pflanzen als für eine mit tierischen Produkten.
Oh, und wenn dir die Vegetarier/Veganer/Fleischesser/Whatever-Ernährungsdiskussion hier auf den Kecks geht, warum wieder dabei?

PS: Inwiefern respektiere ich nicht wie ihr lebt? Mir gehen nur völlig unsinnige Argumente auf den Kecks.

Hier kommt gleich per Edit noch was zu Ravens Beitrag.

Edit:
Das Problem ist seit Anfang der Vegetarier-Bewegung und ihren Extremisten, den Veganern, dasselbe. Würden sie realistische Ansätze verfolgen und ihre Energie darauf verwenden diese zu realisieren, würden sie mehr erreichen als mit ihrer dogmatischen Einstellung, welche die Leute instinktiv in Abwehrhaltung zwingt.

Eine gross angelegte Kampagne im Sinne von "Fleisch braucht es nicht jeden Tag" mag insignifikant erscheinen aber wenn man schon nur 10% der Bevölkerung damit erreicht und diese einmal pro Woche auf Fleisch verzichten ist das eine reale Verbesserung für Mensch und Tier. Wenn man dann das Bewusstsein stärkt, darauf zu achten woher das Fleisch kommt (das macht man ja Heute schon recht gut), dann hat man wirklich etwas bewirkt. Kann man ja kombinieren, weniger Fleisch essen und dafür teureres (also in Bezug auf Haltung und Herkunft).

Ich persönlich mache genau das. Also weniger Fleisch und etwas Sorgfalt bei der Auslese. Ist kaum Aufwand und ich als Fleischfan kann mich dann sogar darauf freuen, wenn ich dann manchmal nur einmal pro Woche Fleisch esse. Wie man sieht stehe ich also ideologisch den Zielen von Vegetariern und Konsorten nahe aber kann diese Typen trotzdem nicht ausstehen.
Meep. Veganer würden zwar gern in einem Utopia leben, ohne Tierhaltung, aber die meisten sind durchaus realistisch, was ihre Ziele angeht. Und jeder kleine Fortschritt in Sachen Tierschutz, etc. wird angestrebt. Die meisten setzen sich nicht (nur) fürs Ganze ein. ;)
Vielleicht hast du aber auch nur doofe Erfahrung mit Veganern gemacht. Gibt ja überall doofe Menschen.

So und jetzt noch was zu mir:
Also bisher hatten meine (Fleischesser-)Freunde noch nie Probleme mit mir und meiner Einstellung. Bei Partys bring ich mir selbst was zum Futtern mit, beim Grillen ebenso. Und meine veganen Fressalien die ich oft mal mitnehme, werden von den meisten gerne gegessen. Ich zwing sie ja nicht, ich biete es ihnen nur an. (Ich hab aber auch gefräßige Freunde. :D ) Und über vegane Plätzchen oder Kuchen hat sich auch noch niemand beschwert... warum auch? Weil kein Ei und keine Milch drin ist?   :lol: 
Ach, irgendwas wollte ich noch schreiben...

Letzten Sonntag haben wir zu 14 glaube ich bei mir im Garten gefrühstückt. (Naja gebruncht... war so gegen 12, weil die meisten eine Stunde zu spät kamen. Hihi.) Da gabs auch ganz viel veganen Krempel, hat halt jeder ein bisschen was mitgenommen, vegetarisch oder am besten vegan. Und dann gediegen zusammen gefrühstückt. Resonanz war positiv.  :)  Aber ich glaube das gemeinsam Essen bei mir und meinen Freunden sieht eben anders aus, wie bei euch. Jedenfalls erwartet hier keiner, dass ich den Leuten eine Salami anbiete.
« Letzte Änderung: 25. April 2012, 11:27:31 von masse »
"Logik ist schwer ueberschaetzt. Ich sag 1+1+1+1+1 = 6
- Das ist doch falsch! - Ich weiss, aber es reimt sich!
Reime sind Freundlich, Logik ist feindlich!" - Kaeptn Peng

Nightmoon

  • Mitglied
    • Schicksalsstreiter
Nochmal zum Töten: Es ist wie gesagt gar nicht so leicht festzumachen, warum töten überhaupt etwas moralisch verwerfliches ist. Jeder von uns weiß natürlich, dass es böse ist, aber genau zu benennen warum ist nicht einfach. Es gehört halt auch einfach zum Leben dazu, wenn man nicht gerade Fruktarier ist (wobei auch die lebende Zellen vernichten). Daher ist nicht die Frage ob, sondern wen oder was man aus welchem Grund töten darf. Das Thema ist übrigens auch ganz eng mit dem Thema Abtreibung vernetzt, da es sich dabei auch um ein Lebewesen handelt, welches etwa so weit entwickelt ist wie eine Garnele.

Dass jedoch Massentierhaltung die zum Leiden der Tiere führt moralisch verwerflich ist, darüber sind sich eigentlich Ethiker einig, weil Schmerzen eben ganz klar immer etwas schlechtes sind, egal bei wem und warum.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Weil die Entscheidung kein Schwein zu essen in meinen Augen nicht weit davon entfernt ist gar keine Tiere zu essen.
In deinem Kopf macht das sicher Sinn. Ich esse übrigens keine Hunde, seh mich jetzt aber nicht nahe (=nicht weit weg) am Vegetarier.

Zitat
Und dazu gehört dann auch der Verzicht zur Zubereitung. Wenn man Vegetarismus/Veganismus als Form des Glaubens sieht bezüglich Essensfragen, passt es. Schließlich wird hier auch mit Schlagworten wie Missionieren und der gleichen um sich geworfen, die klassisch dem Glauben zugeordnet sind.
Dann sollen sie die Church of Cucumber gründen und schön ist. Bis dahin hat es mit Glauben gar nichts zu tun.
Du kennst schon den Inhalt der von dir verwendeten Worte?

Na wenigstens scheint er/sie dich zu tolerieren, obwohl du ein böser böser Tiermörder bist.
Wenn das nur im Ansatz ernst gemeint ist sollte man Vegetarier als geisteskrank einstufen.

Zitat
Ich halte es für moralisch unverantwortlich, Fleisch zu kaufen und tue es auch nicht für Gäste.
Mal davon ab, dass ich Grillen ohne Fleisch ungefähr so spannend finde wie Sex ohne Körperkontakt, warum lädst du dann ein? Wenn ich Leute zum mir einlade will ich ein guter Gastgeber sein und gehe auf ihre Wünsche ein, auch wenn diese nicht immer mit meinen einhergehen. In einem anderen Bereich kaufe ich für die Damen auch Sekt, obwohl ich den (tatsächlich) zum Kotzen finde und mir schon der Geruch seltsam aufstößt. Ich weiß, dass das nur bedingt vergleichbar ist, nur verstehst du sicher den Punkt.

Naja, egal wie bio, artgerecht und toll deine Legehennen gehalten werden, die männlichen braucht man nicht. (Für Masthähne gibt es eine andere Zuchtform.) Dann zeig mir mal, wie du das umgehen willst. Oder Zeig mir mal ein Bio-Steak für das, das Tier nicht getötet wurde.
Ich muss keine Eier kaufen um bei deinem Beispiel zu bekommen, die gibt es frisch vom Bauern (den ich auch sehr gut kenne) und ich hab auch kein Problem damit, dass das Bio-Rind getötet wird. Ganz simpel: dafür wurde es geboren.

Zitat
Und nochmal... (Geht auch an Nathan und vielleicht sonst wen, hab den Überblick verloren)
Wie bereits gesagt wurde: Du isst Fleisch und Gemüse. Veganer essen aus Überzeugungsgründen nur Gemüse. Und jetzt sieh den Unterschied. :)
Fleich UND Gemüse, richtig. Merkst du was? Nicht oder, da steht tatsächlich und. Rest folgt unten.

Zitat
Habe vorhin extra nochmal meinen Vater gefragt, einen überzeugten Fleischesser, ob er von einem Moslem als Gastgeber erwartet Schweinefleisch serviert zu bekommen. Nein, natürlich nicht. Genauso wenig wie er bei einem Vegetarier Fleisch fordert.
Ich hab meine Oma gefragt, rate mal was die gesagt hat - soll das ein Argument sein?

Zitat
Aber vielleicht sehe ich das ja falsch, und das Fleisch essen hat bei dir religiöse Wichtigkeit. Eine Mahlzeit ohne Fleisch wäre eine Sakrileg.  :boxed:  Dann hast du natürlich Recht.
Kannst die Smilie-Vermüllung weglassen.
Nirgends habe ich das gesagt, ich habe sogar eingeschränkt, dass es ok ist wenn ich bei Vegetariern nicht jedesmal meinen Geschmack erfüllt bekomme, nur lass ich mir simpel nicht sowas vorschreiben. Ich fress deine Brennesseln einmal, beim zweiten mal meckere ich, beim dritten Mal steh ich auf und bestell mir nen Döner oder was auch immer mir in dem Moment in den Sinn kommt.

Zitat
Oh, und wenn dir die Vegetarier/Veganer/Fleischesser/Whatever-Ernährungsdiskussion hier auf den Kecks geht, warum wieder dabei?
Charakterfehler. Ich kann dumme Sachen nicht immer dumm stehen lassen.

Zitat
PS: Inwiefern respektiere ich nicht wie ihr lebt?
Diese Diskussion sollte dir zumindest einen Hinweis geben.
« Letzte Änderung: 25. April 2012, 11:43:36 von Tempus Fugit »
Übermensch, weil Rollenspieler

TheRaven

  • Mitglied
Naja, ich sehe das entspannter als Deus. Wenn jemand aus ideologischen Gründen etwas vehement ablehnt, dann erwarte ich auch als Gast nicht, dass der Gastgeber diese Grundsätze für mich missachtet. Respekt und Akzeptanz ist gegenseitig. Etwas geschmacklich zum Kotzen finden und aus ideologischen Gründen etwas fundamental ablehnen ist nicht dasselbe. Auch wenn ich die entsprechende Ideologie lächerlich und idiotisch finde. Wenn ich einen Veganer zum Freund habe und ich seinen Frass nicht ausstehen kann, dann gehe ich nicht zu ihm essen, sondern wir gehen in ein Restaurant, wo sie Essen servieren, welches uns beiden passt. Diese Grenzen sind nicht schwarz und weiss, sondern benötigen situativen Verstand und soziale Intelligenz.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Aber Veganer passen sich doch auch nicht an, wenn ein Veganer bei jemanden zum Essen eingeladen ist, welcher eigentlich nur Fleisch verarbeitet (ich kenne Leute für die ist Grillen, nur Fleisch und Wurst und Brötchen und vielleicht noch Steaksauce), erwartet der Veganer doch auch das für ein Tofuwürstchen oder sowas gebraten wird, am besten noch auf einem extra Grill. Warum sollte es also umgekehrt nicht auch so sein?
Ich (der gerne Fleisch isst) finde diese Argumentationsschiene allerdings hanebüchen. Das ganze hat nämlich nichts exklusiv mit Veganern/Vegetariern zu tun, sondern findet in vielen Lebensbereichen statt.

Hintergrund ist schlicht und einfach die allgemeine Annahme (die ich teile), dass auf etwas zu verzichten, was ich gerne tue (in unserem Fall: Fleisch essen) immer einfacher und zumutbarer ist, als etwas zu tun, was ich nicht mag.

Ich lebe mit einer Vegetarierin zusammen. Sie isst Tierprodukte wie Milch, Eier und Käse aber eben kein Fleisch (mehr) - und zwar aus Überzeugung. So. (Wie konsequent oder nicht das von ihr ist, steht hier nicht zur Debatte.)
Wir kochen oft zusammen. Sie würde mir nie Vorschriften machen, was ich zu essen habe, sie würde mich auch trotz ihrer Überzeugung nicht angeekelt anschauen, wenn ich Fleisch esse. Sie würde auch dann noch mit mir am gleichen Tisch essen, wenn ich mir Schinkenstreifen in den Salat schnibbel. Wir teilen uns einen Kühlschrank, wir benutzen das gleiche Kochgeschirr etc.
Wenn wir zusamen kochen esse ich aber dennoch vegetarisch mit ihr zusammen (und brate mir kein Schnitzel zu ihren "Beilagen") und ich würde im Traum nicht darauf kommen ,von ihr zu verlangen, mir bei der Zubereitung von Fleisch zur Hand zu gehen. Nicht, weil sie es nicht tun würde.. das weiß ich gar nicht, wahrscheinlich würde sie das sogar. Aber ich respektiere ihre Überzeugung und finde es FÜR MICH PERSÖNLICH überhaupt nicht unzumutbar auf Fleisch zu verzichten, halte es für sie jedoch für unzumutbar, Fleisch zuzubereiten.

Dies kann man, wie oben angemerkt, auf viele Alltagssituationen analog anwenden. Ich sehe kein Problem darin, im gewissen Rahmen auf etwas zu verzichten, was andere belästigt oder vor den Kopf stößt--solange die Forderung nicht vollkommen absurd ist. Ich rauche nicht, wenn Nichtraucher im Raum sind, von denen ich weiß, dass die den Geruch nicht leiden können. Kann ich drauf verzichten. Ich trinke keinen Alkohol, wenn ein trockener Alkoholiker am Tisch sitzt, von dem ich weiß, dass ich ihm seine notwendige Abstinenz dadurch nur erschweren würde. Ich jage nicht um 3 Uhr nachts in einer Wohnstraße den Motor meines V8 hoch, obwohl ich das Blubbern gerne höre.

Ich finde, das Abwägen von Bedürfnissen ist eine grundlegende Notwendigkeit im Zusammenleben. Ich stufe mein Bedürfnis Fleisch zu essen als geringer ein, als das Bedürfnis eines Veganers, dieses nicht zubereiten zu wollen. Jeder Veganer oder Vegetarier, mit dem ich vegan/vegetarisch koche, sollte aber--und das mache ich ebenfalls im Gespräch deutlich--dabei immer im Hinterkopf haben, dass dies eine Geste des Respekts von mir vor seinen Bedürfnissen ist, und nicht der erste Schritt auf dem weg in ein veganes Leben, auf dem ich durch kontinuierliches "Überzeugen" unterstützt werden müsste.

Ich denke, als jemand der Fleisch gerne isst, aber eben auch verzichten kann, wenn ich weiß, dass es einem anderen wichtig ist, bin ich also in Wirklichkeit der bessere Mensch, und nicht ihr militanten Salat- und Fleischfresser!  :P
« Letzte Änderung: 25. April 2012, 12:49:03 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Darigaaz

  • Mitglied
Ich verzichte nicht auf Fleisch, wenn masse einem mit Mord als Moralkeule kommt und dies dann scheinheilig mit Minimierung von Leid rechtfertigen will. Kurz gesagt, ich finde diese Sichtweise mehr als naiv.

Ich respektiere die Entscheidung, weil ich diese für absoluten Luxus halte und nicht für jeden machbar, ich verachte jedoch die Bewertung anderer Menschen darüber aus genau diesem Grunde.
« Letzte Änderung: 25. April 2012, 12:59:21 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Talwyn

  • Mitglied
Aber Veganer passen sich doch auch nicht an, wenn ein Veganer bei jemanden zum Essen eingeladen ist, welcher eigentlich nur Fleisch verarbeitet (ich kenne Leute für die ist Grillen, nur Fleisch und Wurst und Brötchen und vielleicht noch Steaksauce), erwartet der Veganer doch auch das für ein Tofuwürstchen oder sowas gebraten wird, am besten noch auf einem extra Grill. Warum sollte es also umgekehrt nicht auch so sein?
Ich (der gerne Fleisch isst) finde diese Argumentationsschiene allerdings hanebüchen. [...]

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