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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 66739 mal)

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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #120 am: 17. Juni 2013, 16:52:50 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Alpha Sektor
Tempel des Imperators
Zeit: 2 338 784.M41

Ich schare mehrere tausend Anhänger um mich. Die zweihundert Überlebenden der ersten Stunde bilden den Kern der neuen Armee, die nun dank der großzügigen Spende des Schlangenkultes gut mit Lasergewehren ausgerüstet ist. Aber das wird nicht reichen. Die Schätzungen wie groß der Ketzerkult ist, belaufen sich zwischen zehn bis zwanzigtausend Anhänger. Nicht alle davon sind trainiert oder bewaffnet, aber der Großteil dürfte das sein. Es wird eine harte Nuss werden, sie in ihrem Tempel zu knacken. Während der Fahrt zur Festung der Wärter bereden wir mögliche Vorgehensweisen. Wir kennen den Zugang über die Wasserversorgung. Es gibt noch einen ganz offiziellen Eingang, der schwer bewacht und gut verteidigt ist. Dann gibt es noch die Seilbahn zum Alphasektor, wodurch der Angriff auf den Imperialen Tempel erfolgt ist. Diesen Zugang haben wir abgeriegelt, indem wir die Maschinengeister für die Seilbahn ins Koma versetzt haben. Und es muss noch eine Verbindung zum Verwaltungstrakt geben, den wir aber nicht benutzen können. Letztendlich haben wir zu wenig Informationen, um einen Plan machen zu können. Und es ist auch die Frage offen, was die Wärter für Ausrüstung in ihren Magazinen haben, ganz abgesehen davon, dass ich sie erst auf unsere Seite ziehen muss.

Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir die Festungsanlage. Die grauen Wälle aus Ferrobeton sind hoch und mit Schießscharten versehen. Die massiven Tore aus rostigen Plastoidstahl sind verschlossen. Es gibt nur einen besetzten Vorposten in einem vorgelagerten befestigten Bunker, denen gar nicht wohl bei unserem Anblick ist. Ihre Hoffnung, die ganze Sache einfach aussitzen zu können hat sich mit unserem Erscheinen in Luft aufgelöst. Ich kann hören, wie hinter der Mauer Befehle gebrüllt werden und die Wachmannschaften jetzt die MG Stände besetzen. Deren Läufe sind deutlich zu sehen. Ich stehe hier auf dem Präsentierteller und falls jemand auf die Idee kommt, auf mich zu schießen, könnte das für mich ziemlich tödlich enden. Aber ich kämpfe meine Zweifel nieder und beginne mit einer weiteren Ansprache. Hier muss ich eine etwas andere Strategie fahren als wie bei den Gefangenen. Diese können nichts dafür, dass sich ein Kult des Erzfeindes hier breit gemacht hat. Aber die Wärter hätten die Pflicht gehabt, diesen auszutilgen.

"Wärter von Maleziel! Schon lange hat das Böse an diesen Ort seine Wurzeln geschlagen. Ihr könnt weitermachen wie bisher und hoffen, dass die Kultisten sich leichtere Opfer aussuchen. Darauf bauen, dass das Imperium weiter weg sehen wird. Aber der Tag wird kommen, wo der Chaoskult entdeckt werden wird. Die Inquisition ist dafür bekannt, wenig Federlesen zu machen. Unschuld beweist gar nichts! Und ihr habt Euch zumindest der Duldung des Chaos auf dieser Welt schuldig gemacht. Und Schuldige werden im Namen des Imperators bei lebendigen Leib verbrannt!", beginne ich mit meiner Predigt.

"Regelmäßig kommen Schiffe der Imperialen Flotte hierher und irgendwann wird ein ehemaliger Insasse zu viel quatschen, sei es bei seinem Beichtvater oder weil er zu viel Fusel intus hat. Und irgendwann wird das weiter gegeben werden und die Ohren eines Inquisitors erreichen. Maleziel ist ein Gefängnis und auch der Kult kann nicht entkommen! Und die Rache der Inquisition wird fürchterlich sein!" Ihnen die Konsequenzen ihres Handelns drastisch vor Augen zu führen kann in diesem Fall nicht schaden. Ich baue weiterhin eine mächtige Drohkulisse auf, die schon bald Früchte trägt. Einer der Soldaten des Vorposten traut sich aus seiner Stellung heraus und kommt zu mir gelaufen. Ich kann deutlich sehen, dass er viel lieber ganz weit weg wäre. Er bittet um ein Gespräch im Vorposten. Nun gut, ich komme mit. Ohne Zwischenfälle erreiche ich den Vorposten und kann von dort mit dem ranghöchsten Diensthabenden dieser Festung mit einem Fernsprecher kommunizieren. Auch hier fehlen mal wieder die Reinheitssiegel. Es ist ein Wunder, dass die ganzen Maschinengeister nicht schon längst vor lauter Vernachlässigung und daraus resultierenden Trotz ihre Mitarbeit eingestellt haben.

Die Verbindung ist gut und ich kann mit einem der kommandierenden Offiziere reden. Er ist anfangs wenig begeistert von der Idee, die Tore zu öffnen und meine Lumpenarmee zu versorgen. Sein Hauptargument ist, dass man in der Vergangenheit öfters versucht hat, das Schlangennest auszuräuchern und immer gescheitert ist. Das ist mir klar, sonst würden wir dieses Gespräch ja nicht führen. Aber bisher war nie jemand von den Angreifern schon im Tempel gewesen. Zugegeben, viel gesehen habe ich auch nicht, aber doch das eine oder andere. Jedenfalls besser als gar nichts. Und ich habe schon einen Sieg errungen.

"Die Moral des Erzfeindes ist durch die Niederlage angeschlagen. Wie ihr schon sagtet, sie wurden noch nie besiegt. Nach dieser ersten Niederlage breitet sich nun Furcht in ihren Herzen aus. Bevor ihre Demagogen sie wieder aufrichten, sollten wir zuschlagen. Gemeinsam können wir den Schwarzen Vipern das Fürchten lehren. Und danach, wie es ist, vor unserem Gottimperator zu stehen und die gerechte Strafe zu erlangen! Wir müssen die Initiative ergreifen und diesem Schlangennest das Ende bereiten, das schon lange überfällig ist. Wartet ihr weiter ab, werden die Schlangen erst mal die Oberhand behalten und der Tag wird kommen, wo sich die Inquisition dieses Ortes annehmen wird. Und glaubt mir, die Inquisition ist nicht dafür bekannt, Schuld abzustufen oder zwischen Kollateralschaden und ihrem Missionsziel abzuwägen. Sie werden kommen und werden alles vernichten. Wenn sieben Millionen Unschuldige mitsterben, dann ist das akzeptabel!" Meine Argumente ziehen und die Tore werden geöffnet. Geht doch!

Die Magazine des Postens sind nicht übermäßig gut bestückt, aber es gibt doch dreihundert Schrotflinten, tausendzweihundert Lasergewehre und Munition in ausreichender Menge. Auch gibt es drei Kanister mit Nervengas, was einige interessante Möglichkeiten bietet. Dazu noch fünfzehn Meltersprengsätze und zwanzig Laserminen. Damit lässt sich einiges anfangen. Die Menge ist immer noch fanatisch und die erste beginnen mich schon Sankt Flavion zu nennen. Das ist sicherlich deutlich verfrüht. Bruder Obskurus tritt mit sauertöpfischen Mine zu mir hinzu. Und da der Astropath immer so aussieht, als hätte er in eine Zitrone gebissen, heißt das schon einiges.

"Mich wundert, dass ein so xenophiler Mensch wie Ihr im Licht des Gottimperators baden könnt, während seine stillen Anhänger nicht so gefördert werden."
"Ich habe das verbriefte Recht des Senats, dem Sprachrohr des Imperators, mit Xenos Handel zu treiben. Das macht mich nicht zum Freund der Xenos. Der Gottimperator belohnt jene, die in seinem Namen das Zentrum der Schlacht suchen und nicht jene, die furchtsam hinter den Linien ihren Hintern sorgsam in Deckung halten. Wer auf den Imperator vertraut, hat auf Fels gebaut!", erwidere ich und konzentriere mich auf die vor mir stehende Aufgabe, dieses Schlangennest der Schwarzen Vipern auszuräuchern. Und auch wer immer dahinter stehen soll, dieser fünfte Götze von diesem Verein lächerlicher Gestalten, der wird bald mehr als nur ein paar Probleme bekommen. Genauso wie ein paar andere Leute.

Gespielt am 22.12.2012
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Yuri Navigatorin Rang 2
EP: 600
Besiegte Gegner:
Etwa fünfhundert Kultisten
Beute:
1 Schwert
Viele Handgranaten
3 Bolter
sehr viele Waffen in Form von Laser und Schrotgewehren

Gedanke des Tages
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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #121 am: 19. Juni 2013, 13:05:09 »
Persona Dramatis
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Kapitel 20
Die Belagerung!

Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Alpha Sektor
Waffenlager
Zeit: 2 338 784.M41

Es lassen sich auch einige alte Pläne des Omega Sektors finden. Natürlich ohne den dort befindlichen Chaostempel. Der Haupteingang ist seit Jahrzehnten verschlossen und befindet sich in einem verlassenen Lagerkomplex. Wir machen uns schon ein paar Gedanken, aber bevor wir konkret was unternehmen können, müssen wir uns die Sache vor Ort ansehen. Wir sind nun auch in der Lage, die Quarantäne der einzelnen Sektoren zu umgehen, indem wir die großen Trennschotte wieder öffnen lassen. Aber da dies eine ziemlich lange Zeit dauert, rücken wir über Wartungstunnel in den Gamma Sektor vor. Dort ist es ziemlich dunkel und viele Gefangene haben sich zu kleinen Gruppen zusammen gerauft und kauern sich in Löchern zusammen.

Unbehelligt von feindlichen Einheiten erreichen wir den Lagerkomplex. Er liegt etwas tiefer, das Zugangstor aus Ferroplast ist gewaltig, fünfzehn Meter breit und genau so hoch. Das dahinter führende Tor in den alten Omegasektor ist genau so riesig und aus massivem Plastoidstahl. Die Lagerhalle ist leergeräumt. An der Decke befindet sich noch ein alter Laufkran. Balustraden und Gangways ziehen sich über die Wände entlang, welche zu leer stehenden Schreibstuben führen. Zwei Gänge, einer je links und rechts, führen zu Gewölben ohne weitere Ausgänge. Das Ganze eignet sich gut fürs Kreuzfeuer, ist aber nicht ganz ungefährlich, da man sich hier nicht mehr wirklich zurückziehen kann. Leider hat der Feind den gleichen Gedanken, denn die Tore beginnen sich zu heben. Es wird zwar einige Zeit dauern, bis die offen sind, aber wir sind hier zu wenige, um massiv angreifenden Truppen wirklich auf lange Sicht Paroli bieten zu können. Also ziehen wir uns zurück und besetzen die leichter zu verteidigende Höhenstellung vor dem in den Fels gehauenen Lagerkomplex. Von dort aus können wir uns im Bedarfsfall zurückfallen lassen.

Nach und nach rücken die ersten meiner Truppen ein. Provisorisch werden Barrikaden errichtet. Zu unserem Glück haben die Maschinenpriester zwölf Maschinengewehre von festen Stellungen abmontiert. Die schweren Waffen sind nicht wirklich tragbar und werden auf massiven dreibeinigen Lafetten montiert. Acht Stück bringe ich hier in Stellung. Es gibt noch mehrere andere Zugänge in den Omega Sektor, deswegen werden die anderen vier je Paarweise einmal bei den Lüftungsanlagen und bei den Wasserwerken montiert, um so Umgehungsangriffe zu verhindern. Auch schicke ich dort jeweils eine je etwa dreihundert Mann starke Einheit hin. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Feind über das Lorensystem angreift, trotzdem schicke ich dort eine Gruppe Verteidiger hin. Es gibt noch einen weiteren Zugang über die Plasmaenergieleitungen. Dadurch, dass der Reaktorblock herunter gefahren ist, kann durch die nun nur noch mehrere hundert Grad heißen Tunnel ein Stoßtrupp mit Schutzanzügen dort eindringen. Allerdings gibt es nur zwanzig Schutzanzüge und wir haben keine Spezialisten, die wirklich schlagkräftig genug wären, in so kleiner Anzahl nennenswerten Schaden anzurichten. Wir nutzen die nächsten Stunden, uns zu verschanzen. Bruder Obskurus versucht mich zu heilen, strengt sich dabei aber nicht wirklich an. Deswegen verschafft er mir kaum Linderung. Thronverdammt!

Inzwischen sind Motivationsrufe aus dem Omega Sektor zu vernehmen in Form eines monotonen "Hu Hu Ha!". Es sind ziemlich viele Stimmen. Ich habe knapp fünftausend Streiter des Lichtes hier versammelt. Ich schätze mal, der Feind hat deutlich mehr. Wahrscheinlich eine vielfache Übermacht. Ich verbreite betont Optimismus, weiß aber, wie schwer das alles werden wird. Bis jetzt haben wir uns alle zwar gut geschlagen, aber der Feind hat immer noch die zahlenmäßige Überlegenheit und finstere Hexerei auf unserer Seite. Unten tut sich was und ich lasse volle Gefechtsbereitschaft einnehmen. Die letzten Barrikaden werden fertig gestellt und Molotovs verteilt. Keine Sekunde zu früh, denn die erste feindliche Angriffswelle strömt heraus. Es sind recht wenige, die da heran stürmen und wie die Fliegen fallen. Ohne auch nur einen Verwundeten oder Toten auf meiner Seite sterben etwa hundertfünfzig Kultisten. Wahrscheinlich ein Opfer für ihre dunklen Götzen und kein ernsthafter Angriff.

Mir schwant deswegen Böses. Nur wenige Augenblicke selber bildet sich Nebel über den Toten. Drei Hunde aus dem Warp und der Hohepriester des Schlangenkultes manifestieren sich als Nebelgestallten. Der Typ verhöhnt uns, versucht mit seinen vier Götzen Eindruck zu schinden und unsere Moral zu unterminieren. Als kleine Untermalung seiner blasphemischen Worte schickt er uns die drei Nebelhunde vorbei. Die unnatürlichen Dinger schießen verdammt schnell auf unsere Linien zu, während der Kerl von der Macht des Kaios und dem seiner Hohepriester faselt. Unzählige Lasergeschosse peitschen durch die Nebelgestallten, die erst im letzten Moment wirklich fest werden. Lady Helmchen macht sich wirklich dadurch nützlich, in dem sie ihren bannenden Blick einsetzt. Mit gezogenen Schwert und Pistole in der Hand erwarte ich das unvermeidliche.  Es gelingt mir die Angst vor diesen Kreaturen niederzukämpfen. Eines der Dinger greift mich direkt an. Ich versuche mich unter seinem Angriff wegzuducken, aber ich bin zu langsam oder besser gesagt, diese unheilige Kreatur aus dem Warp ist einfach zu schnell für mich. Der Dämon springt mich an und die Aufprallwucht reißt mich von den Beinen. Thronverdammt!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #122 am: 21. Juni 2013, 14:18:20 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Delta Sektor
Verteidigungsstellung
Zeit: 2 338 784.M41

Mit großer Wucht knalle ich auf den felsigen Boden und die Luft wird aus meinen Lungen gepresst. Hier und da vermeine ich es auch knirschen zu hören. Sein Maul mit den viel zu vielen scharfen Zähnen schnappt zu und diesmal rettet mich nicht der Schutz des Imperators. Auch meine gute Rüstung kann diesem unheiligen Ding nichts entgegen halten. Eiskalte Zähne beißen sich in mein Fleisch. Wie ich diese Warpraubtiere hasse, die einfach meine gute Rüstung ignorieren. Ich fühle schon mein letztes Stündlein geschlagen, als die Kreatur aus dem Warp an Substanz verliert. Dank der Kräfte von der Navigatorin Yuri, die ich immer noch meist bei ihrem Spitznamen "Lady Helmchen" nenne, löst sich der verdammte Hund endlich auf, bevor er mich zu Tode beißen kann. Eiseskälte tobt durch meinen Körper und raubt mir die Körperwärme. Ich fühle mich dem Tode nahe, kann aber dem Schnitter noch einmal von der Schippe springen.

Auch der zweite Dämon wird recht schnell von Garben aus dem Bolter von Meisterin Puppila zersiebt. Wenn die Frau trifft, dann richtig. Der Hund wird regelrecht von vier Einschlägen zerrissen. (Ausnahmsweise mal gut gewürfelt und Zorn des Imperators kam einmal zum Tragen.) Schmerzwellen durchschießen meinen geschundenen Körper, jetzt ist aber nicht der Zeitpunkt, wimmernd auf dem Boden zu liegen. Mit mir steht und fällt diese Armee. Also quäle ich mich mit einem Lächeln auf den Lippen auf die Beine und schieße den dritten Hund nieder, der vorher schon durch die Reihen meiner Männer gewütet hat. Auch Meisterin Puppila und der bannende Blick von Lady Helmchen tun hier ihren heiligen Beitrag. Nur Bruder Obskurus sorgt dafür, dass es schön kühl bleibt, ohne dass irgendetwas seiner Bemühungen sichtbare Resultate trägt. Hexerei mit Hexerei zu bekämpfen, schient nicht besonders sinnvoll zu sein. Thronverdammt!

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Diese kleine Machtdemonstration des dreifach verfluchten Hohepriesters des Chaos hat mich bis ins Mark erschüttert. Mir gelingt es mit einer kleinen flammenden Ansprache die angeschlagene Moral wieder zu heben. Ich tanze aber gerade an der Schwelle des Todes. Prüft der Imperator so die Festigkeit meines gerade wiedergewonnenen Glaubens? Wahrscheinlich, in einer solchen Situation zu fallen ist nicht unehrenhaft, sondern ein edles Opfer an unseren lebendigen Gott auf seinem goldenen Thron im fernen Terra. Es gab viele Augenblicke, wo es bei mir nur um schnöden Profit und Gewinnmaximierung ging. Um egoistischen Stolz, um die Angst, schwach auszusehen. Hier geht es nicht um mich. Hier geht es um das Licht gegen die Dunkelheit. Das Gute gegen das absolut Böse. Das Richtige gegen das ultimative Falsche. Die einzig wahre Ordnung gegen das absolut verdammenswerte Chaos.

Lady Helmchen drängt darauf, den Feind durch die Plasmaleitungen auszuspionieren. Nun gut, ich übertrage Meisterin Puppila die Aufgabe, eine Erkundungsmission über die Plasmaleitungen anzuführen. Vielleicht kann sie damit wichtige Informationen sammeln und sogar Leutnant Exton aus seiner Gefangenschaft befreien. Ein Wachmann und der Maschinenpriester Fidilius begleiten den kleinen Stoßtrupp hinter die feindlichen Linien. Ich bleibe bei der Armee zurück und setze weitere Verteidigungspläne um. Halte die Moral aufrecht und versuche die Armee halbwegs zu organisieren. Möge der Gottimperator wirklich seinen Blick auf uns gerichtet halten und das eine oder andere gerade rücken.

Nach etwa zwei Stunden bekomme ich die telepathische Meldung von Bruder Obskurus, dass ein ernsthafter Ausfall in etwa ein bis zwei Stunden bevor steht. Angeführt wird das Ganze durch eine gepanzerte Bohreinheit. Dahinter jede Menge fanatischer Kultisten. Gut, alles ist besser als zu warten. Wir haben ein paar Melterminen zur Hand, aber die sind nicht diese praktischen tragbaren Sprengsätze, sondern riesige Dinger, die man in den Boden versenken muss. Der Feind hat inzwischen die Lagerhalle besetzt und in diesem Flaschenhals hätte ich gerne die Mine gezündet. Also führe ich einen Angriff an, den Feind aus der Lagerhalle zu treiben. Da wir Maschinengewehre haben, können wir die Verteidiger in Deckung treiben und sie dann vergleichsweise recht gefahrlos stürmen. Jedenfalls theoretisch. So wird es in der Tactica Imperialis wenigstens gelehrt. Ich stelle mich nach einem intensiven Gebet  einen Angriffstrupp zusammen, setze mich an seine Spitze und lasse mit dem MG Feuer beginnen. Die Garben töten alle Unvorsichtigen und treiben den klügeren Rest in Deckung. Durch einen kleinen kugelfreien Korridor stürme ich an der Spitze meiner Truppen los. Der Weg nach unten scheint ewig zu dauern, aber das MG Feuer hält den Feind von Sperrfeuer ab. Unbehelligt stürmen wir in die Halle durch den Eingang und nutzen die schnell aufkommende Panik beim Feind. Ich töte nun aus nächster Nähe einige vorwitzig aus der Deckung linsende Fanatiker, bevor ich über die erste Barrikade setze und anfange in den feindlichen Reihen zu wüten. Schließlich habe ich jetzt ein Schwert und damit kann ich verdammt gut umgehen. Es zwar nicht mein geliebtes Energieschwert mit dem ruhmreichen Namen Rabenklaue, aber besser als alles andere, was gerade zur Verfügung steht. Mir ist klar, dass ich auf der Schwelle des Todes tanze, da ich meinem Körper nicht mehr viel mehr zumuten kann, aber der Imperator schützt mich und leitet die Laserstrahlen meiner Feinde um mich herum.

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Wir töten weitere zweihundert Chaoskultisten bei nur einhundert eigenen Verlusten. Im blutigen Nahkampf ist der Erzfeind deutlich meinen Leuten überlegen und deswegen kostet mich das endgültige Säubern der Halle doch noch einiges an menschlichen Ressourcen. Ich lasse die Sprengsätze und Minen legen und bereite alles auf die Nahverteidigung vor. Das hält die Leute beschäftigt und vom Grübeln ab. Je länger der Feind sich Zeit lässt, desto eher wird meine kleine zusammengewürfelte Armee erodieren. Das sind Gefangene, begeistert durch die letzten Siege. Aber der Erzfeind ist zahlreicher und hat den Nimbus der Unbesiegbarkeit, den ich zwar jetzt deutlich angekratzt habe, aber Siegen ist auch eine Kopfsache.

Schließlich taucht Meister Puppila wieder auf. Selten habe ich mich gefreut, jemanden so schnell gesund und an einem Stück wieder zu sehen. Sie war erfolgreich, hat Rabenklaue, mein geliebtes Energieschwert, zurückgeholt und den guten Leutnant Exton befreit. Den armen Kerl hat man brutal gefoltert, um an Codes und Protokolle über die Audacia zu kommen. Einen Arm hat man ihm abgehackt und ein Auge heraus gerissen. Diese Bastarde werden dafür noch extra bezahlen. Ich muntere den tapferen Exton etwas auf und schicke ihn zum Tempel des Imperators, wo sich ein Lazarett inzwischen befindet. Verlorene Gliedmaßen kann man zum Glück ersetzen und manchmal ist der Ersatz sogar besser als Original. Der Maschinenpriester Fidilius ist zurückgeblieben, um die Energieleitung sabotieren zu können. Der Eingangstunnel hinter diesem in den Fels geschlagenen Lagerhaus ist mit Laserschranken gesichert und der Feind hat zwei Laserkanonen, die extern mit Kabel versorgt werden, in einer Auffangstellung montiert. Dazu noch zwei MG Nester. Vergleichsweise wenig, aber für meine kleine Armee sicherlich ausreichend. Die feindlichen Truppen haben dort Aufstellung genommen und sind etwas zehntausend Mann stark. Das sind nur die, die dort aufmarschiert sind. Da werden noch weitere im Tempel selbst und in Bereichen sein, die sie nicht hatten einsehen können. Es wird Zeit, Fakten zu schaffen, besonders da der Erzfeind nun hörbar näher kommt. Die nächste Schlacht ist kurz davor zu entbrennen!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #123 am: 24. Juni 2013, 12:57:38 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Delta Sektor
Lagerbereich zum Omega Sektor
Zeit: 2 339 784.M41

Ihr "Hu Hu Ha" kommt stetig näher. Auch ist das Dröhnen von schweren Motoren zu hören. Die letzten Vorbereitungen werden abgeschlossen und ich übernehme es persönlich, die im Boden versteckten Minen zu zünden. Ich mach mich bereit und schalte die Sprengsätze scharf. Jetzt noch ein Knopfdruck und die Hölle wird sich auftun. Schließlich rollt der gewaltige Bohrkopf einer mobilen Bohreinheit in den Raum. Das Ding hat einen Durchmesser und Höhe von etwa vier Metern und eine Länge von zwanzig. Normalerweise sind die noch länger, aber deren Techpriester haben alles Überflüssige abgehängt und eine leibhaftige Laserkanone auf die Oberseite montiert. Krude Panzerplatten hängen an dem Konstrukt herunter und auch der Turm mit der Laserkanone ist massiv gepanzert. Dahinter marschieren die Kultisten, viele haben primitive Schilde aus Ferroplast dabei. Ich warte, bis der Panzer über den Minen ist und zünde dann diese. Es gibt eine gewaltige Hitzewelle, welche einen großen Teil des Dings einfach verdampft und den Rest verflüssigt. Die unmittelbar dahinter stehenden Kultisten fangen Feuer, während ihr Fleisch von den Knochen schmilzt. Verbrannt zu werden ist das Schicksal des Ketzers!

Das Toben des Mobs kennt trotzdem keine Grenzen und die Horde stürmt über die Leichen ihrer brennenden Kameraden. Wie üblich kommt mit ihnen auch die Dunkelheit. Ich zünde die Laserminen und bringe ihnen das reinigende Licht des Imperators. Hunderte sterben, aber der Feind rückt unerbittlich weiter über die Leiber ihrer Gefallenen vor. Sie schreien die Namen ihrer lächerlichen Götzen. Wahrscheinlich schauen die in ihrer Wahnvorstellung nicht immer zu und man muss mit lauten Rufen ihre Aufmerksamkeit erheischen. Anders kann ich mir dieses infernalische Geschrei nicht erklären. Ich lasse Sperrfeuer geben und decke dann die ersten mit Molotov Cocktails ein. Brennende Fackeln aus Menschen erhellen das Dunkel und wir bringen ihnen die Erleuchtung in Form von gebündeltem Licht, das ihr Fleisch verbrennt. Erleuchtet zu werden, das ist dem Ketzer im Leben verwehrt.

Trotz des gigantischen Blutzolls, den sie zu bezahlen haben, stürmen sie unerschütterlich in unsere Stellung. Granaten fliegen ihnen entgegen, zerreisen ihre Leiber. Aber die Nachrückenden rennen einfach über die abgerissenen Glieder ihrer Gefallenen. Dann sind sie wie eine Flutwelle heran, nur um von Rabenklaue gerichtet zu werden. Endlich habe ich mein geliebtes Schwert wieder und schicke die Ketzer nun viel schneller zum Imperator, auf dass er sein unerbittliches Urteil über sie fällt. Jeder Hieb tut auch mir weh, meine Glieder schmerzen und am liebsten würde ich mich in mein Bett für die nächsten hundert Jahre verkriechen. Aber der Glaube an unseren einzigen lebendigen Gott gibt mir die notwendige Kraft, den Bann des Imperators zu vollstrecken. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!

Um mich herum fangen Leichenberge an, in die Höhe zu wachsen, während Rabenklaue so viel Blut vergießt, wie in meinem bisherigen Leben noch nicht. Eine gefühlte Ewigkeit, die nicht länger als eine halbe Stunde anhält, hacke und wüte ich mich durch die ultimativen Feinde der Menschheit. Dieser gestaltgewordene Frevel muss ausgelöscht werden. Dann lässt der Druck nach, das Licht kehrt zurück und die letzten Kultisten werden erschlagen.

"Bereitmachen zum Gegenangriff!", befehle ich. Jetzt gilt es die Gunst der Stunde zu nutzen. Die Moral des Erzfeindes muss nun angeschlagen sein. Und mit etwas Glück ist Gegner auch nicht auf einen Gegenangriff vorbereitet. Aber so wie ich das Schicksal kenne, wird mir dieses wohl nicht so weit hold sein. Aber wir brauchen auch nicht unbedingt Glück, um den Feind endgültig nieder zu werfen. Ich habe ja noch ein paar Joker in der Hinterhand und den Gottimperator auf meiner Seite. Das wird reichen!

Fidilius bekommt das Signal, die Leitungen der beiden Laserkanonen und zu den Laserschranken im Tunnel zu sabotieren, was etwa in einer halben Stunde passieren wird. Gleichzeitig lasse ich die Lorenbahn im Alphasektor wieder in Betrieb nehmen, welche diesen Sektor direkt mit dem Tempel verbindet. Die vordersten Loren sind mit den Giftgaskanistern versehen, deren Zünder so eingestellt sind, dass sie bei der Ankunft dort unten explodieren werden. Ich hoffe, dass der Erzfeind wenigsten eine kleine Streitmach dorthin schickt und von dem Gas vernichtet werden wird. Mehr kann ich nicht tun. Die nächsten zwanzig Minuten ordne ich meine Truppen und lasse die Haufen, anders kann man diese disziplinlosen Einheiten nicht nennen, zum Angriff antreten. Der Plan ist simpel, rein, die beiden MG Nester säubern, besetzen und von dort aus den Feind unter Druck setzen, während die Masse durch die Mitte bricht und dann sich nach links und rechts wenden wird, um die Stellung zu nehmen. Simpel, aber für ausgefeilte Taktiken habe ich weder die Truppen noch die Kommandeure, noch nicht mal eine richtige Kommunikation. Mal von Bruder Obskurus abgesehen, der in der Lage ist, über mehrere Kilometer Entfernung Informationen zu senden. Aber er weiß halt nie, ob seine Botschaft auch angekommen und auch richtig verstanden wurde. Falls Fidilius scheitert, wird dies meine letzte Offensive und dieser Tunnel mein Grab.

"Vorwärts! Für den Gottimperator! Räuchern wir das Schlangennest aus. Schicken wir ihre verdammten Seele zum Gottimperator! Tötet sie alle! Keine Gnade! Kein Mitleid! Kein Erbarmen!", rufe ich meinen Leuten zu und dann beginne ich das Gebet des Kriegers zu singen.
"Ich gebe dem Imperator mein Leben!
Ich bete, dass er es akzeptiert!
Ich gebe dem Imperator meine Stärke!
Ich bete, dass er sie für ausreichend empfindet!
Ich gebe dem Imperator mein Blut!
Ich bete, dass es seinen Durst stillt!
Ich opfere meinen Körper auf dem Altar des Schlachtfelds!
Ich bete, dass er mir einen ehrenvollen Tod gewährt!
Ich bete um seinen Schutz!
Denn ich bin bereit, alles zu opfern, was ich bin!"

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #124 am: 26. Juni 2013, 12:37:55 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Omega Sektor
Flaschenhals
Zeit: 2 339 784.M41

Unser Gesang hallt durch den Durchgang, wird von den Wänden reflektiert und verstärkt die Wirkung noch. Und ich bete, dass Fidilius seine Arbeit erledigt hat, sonst bin ich gleich tot. Und viele meiner Leute ebenso. Die Barrieren sind deutlich an den Wänden zu sehen. Ein Zurück gibt es nicht mehr, nur ein Vorwärts. Der Plan ist Wahnsinn, aber unsere beste Option. Die Laserbarrieren bleiben aus, als wir die Spulen passieren. Dann öffnet sich der Flaschenhals und vor uns ist der eingegrabene Feind. Die Trupps, welche die MG Nester niederhalten sollen, sondern sich zu den Flanken ab, während ich den Angriffskeil mittig halte. Die MGs fangen an zu hämmern, nur um in der nächsten Sekunde wieder zu verstummen, als die feindlichen Schützen von meinen Leuten erschossen werden. Sofort werden die MGs vom Erzfeind neu benannt, um los zu feuern und so gleich nach wenigen Augenblicken wieder zu verstummen. Meisterin Puppila schaltet ihr zugeordnetes Nest sofort aus und ich ändere die Stoßrichtung dahin, da das andere MG nur niedergehalten wird, ohne ausgeschaltet zu werden. Die Reihen der Verteidiger sind zum Glück in Unordnung. Unser Angriff scheint sie doch überrascht zu haben. Wahrscheinlich haben sie sich auf ihre Laserschranken verlassen.

Die Laserkanonen bleiben ebenfalls stumm, die unzähligen Lasergewehre des Erzfeindes leider nicht. Meine Truppen erleiden Verluste, die sich in Anbetracht eines Frontalangriffs auf einen verschanzten Feind ohne Artillerieunterstützung und sichtmindernde Gegenmaßnahmen wie Rauch in Grenzen halten. Ich stürme als erster über die Barrikade, während meine Laserpistole richtet, schlachtet sich mein Schwert durch das Fleisch der Verdorbenen. Dann bin ich drüber und der Durchbruch gelungen. Die nächsten Minuten bin ich damit beschäftigt, die Truppen zu lenken und in verschiedene Richtungen vorstoßen zu lassen. Meisterin Puppila gelingt es, das zweite MG Nest auszuschalten. Ich lasse dieses MG sofort neu bemannen und ausrichten. Hinter den Barrikaden sind industrielle Strukturen, wahrscheinlich Maschinenblöcke zur Herstellung von Lasergewehren, zu erkennen. Hier sind weitere Truppen des Feindes massiert. Nachdem diese Linie komplett genommen ist und beide MGs nun uns unterstützen, lasse ich unsere anderen MGs von unserer hintersten Verteidigungslinie nachziehen.

Diesen Feind niederzuwerfen, ist deutlich schwieriger, da er nun in einer besseren höheren Position ist und den Vorteil der Topographie auf seiner Seite hat. Ich lasse unsere übrigen MGs aufstellen und die Massierung der Feuerkraft zwingt den Feind in Deckung, falls diese nicht sogar von den großkalibrigen 12,5mm Geschossen durchschlagen wird. Und der dahinter kauernde Verräter gleich mit. Auf breiter Front lasse ich nun stürmen. Zwischen den Strukturen eilen uns Nahkämpfer entgegen. Manche tragen primitiv wirkende Brustpanzer mit einer aufgemalten seltsamen Schädelrune, andere sind nur Arbeitssklaven mit Werkzeug, die ohne Unterscheidung von uns nieder gemäht werden. Hier gibt es keine Unschuldigen mehr, nur mit unterschiedlicher Verdammnis Gezeichnete. Ich stürme als einer der ersten einen der Blöcke hoch und säubere ihn vom Abschaum, der sich dort festgesetzt hat. Innerhalb der nächsten Stunde nehme ich den kompletten Komplex in Beschlag. Die letzten Kultisten versuchen, zum weiter hinten liegenden Tempel zu fliehen, werden aber bis auf ganz wenige Glückspilze alle auf der Flucht niedergeschossen. Diesmal gelingt es mir, sinnlose Verfolgungsjagden sofort zu unterbinden. Schätzungsweise haben wir sechstausend Kultisten hier nieder gekämpft, aber vor dem Tempel werden neue Truppen massiert. Ich lasse die MGs nachzeihen und auf die Strukturen schaffen. Hier lagern überall Kisten mit Lasergewehren, aufgeladenen Magazinen und was wirklich hilfreich ist, mit jede Menge Granaten. Die richtige Medizin für Ketzer. Nur im Tod gibt es für sie eine Zukunft in der ewigen Verdammnis des Höllenfeuers.

Der Feind ordnet seine Truppen und beginnt außer Reichweite Aufstellung zu nehmen. Das sind immer noch verdammt viele und uns im Verhältnis von mindestens drei zu eins überlegen. Optimistisch unterschätzt. Realistisch vielleicht eher vier zu eins, wenn nicht gar fünf zu eins. Aber wir haben jetzt die höhere Position und zwölf einsatzfähige MGs aufgebaut. Der Hohepriester manifestiert sich wieder und bedenkt mich mit einer Hasstriade. Offensichtlich habe ich ihn wütend gemacht. Das ist ein gutes Zeichen, sein überhebliches Schattengrinsen ist aus seinen Zügen gewichen. Um seine Wut zu unterstreichen, schickt er uns weitere Dämonen auf den Hals. Thronverdammt! Obwohl mir die Knie schlottern, stelle ich mich ihnen für alle der Bedrohung gut sichtbar entgegen. Was würde ich jetzt für ein Lho-Stäbchen geben? Oder für einen guten Amasec? Unbezahlbar in einer solchen Situation.

Die unnatürlichen Dinger jenseits des Schleiers manifestieren sich erst wieder kurz bevor sie an unsere Linie heran sind. Sie sehen aus wie viel zu große Hunde, aus ihren Augen trieft brennender Hass. Ein durchaus verstörender Anblick. Aber mit einem Gebet an unseren lebendigen Gott auf den Lippen stelle ich mich mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen. Wer dem Imperator vertraut, der hat auf Fels gebaut. Ich wappne mich auf den Angriff und versuche nicht daran zu denken, dass eines dieser Viecher mich vor ein paar Stunden beinahe getötet hätte. Aber der Glaube an den Imperator gibt mir die notwendige Kraft, mich ihnen in den Weg zu stellen. Ein Zurückweichen meinerseits würde die Moral meiner Männer bis ins Mark erschüttern. Mein Tod ebenso, also darf ich weder weichen noch sterben.

Lady Helmchen bannt einen der Hunde sofort weg, während der andere von Meisterin Puppila mit mehreren Volltreffern verlangsamt wird. Bruder Obskurus, der ein durchsichtiges telekinetisches Schild trägt, wirft sich der Bestie entgegen. Todesmutig ist das nicht wirklich, da die Barriere ziemlich viel abhält, da diese nicht so einfach umgangen werden kann, wie meine schöne Rüstung, die mich bisher meist sehr erfolgreich vor Laserschüssen bewahrt hat. Der Hund umgeht den Psioniker und wird von Rabenklaue aufgespießt. Die unheilige Kreatur ist zäh und ich gebe ihm freudig Nachschlag mit meinem Energieschwert. In einer Nebelwolke löst sich das Ding auf. Ich liebe mein Energieschwert und beherzige die Lektion, die mir der Gottimperator in seiner unendlichen Weisheit auferlegt hat. Achte deine Ausrüstung, dann achtet die auch auf dich.

"Ist das alles? Nebelhunde? Komm her und empfang deine gerechte Strafe!", brülle ich zu dem Götzenpriester, während ich innerlich aufatme. Seine Antwort geht in den Schlachtgesängen und Jubel meiner Leute vollständig unter, aber ich denke, sie wäre eh nicht druckreif gewesen. Kriegshörner erschallen, Trommeln werden geschlagen und der Feind setzt sich nun auf breiter Front in Bewegung. Dunkelheit wallt wieder auf und ich gebe meine Befehle. Die Maschinengewehre beginnen zu feuern, jede zehn Sekunden stoppen sie und die Besatzung zielt fünfzig Meter tiefer. Ich habe keine Ahnung, wie viele Ketzer im Abwehrfeuer vergehen. Auch die Lasergewehre beginnen zu feuern, als der Feind die Vierhundert Meter unterschreitet. Munition haben wir wahrlich genug und selbst in die Dunkelheit hinein zu feuern muss verheerende Auswirkungen haben. Sollen sie nur kommen, hier erwartet der Erzfeind nur der gerechte Tod. Ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal all jener, die das Mal der Verdammnis tragen!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #125 am: 28. Juni 2013, 12:43:16 »
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Ich beginne laut zu beten und alle umstehenden fallen mit ein. Bald halt das Gebet von den Wänden diesen verderbten Orts.
"Der Imperator ist unser führendes Licht.
Ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Menschheit in einer Galaxie der Dunkelheit.
So wie wir ihm dienen, so dient er uns.
Und beten wir zu ihm, sind seine Gedanken bei uns.
Und in der Dunkelheit, wenn Schatten drohen
Da ist der Imperator mit uns, im Geiste und in Wahrheit"

Die Welle der Dunkelheit nähert sich und ich lasse die wenigen verbliebenen Melterbomben und Laserminen zünden. Jede reißt Dutzende mit in den Tod. Promethiumfässer explodieren und sorgen für lebendige Fackeln. Dann lasse ich Granaten hageln. Die schrecklichen Schreie der sterbenden Ketzer sind liebliche Musik in meinen gepeinigten Ohren. So langsam macht sich darin ein stetiges Pfeifen breit, was ich nicht als gesundes Signal werte.

Der Imperator wird heute noch viele Ketzer richten und sie verdient in die tiefsten Tiefen der Hölle schicken. Dort wird ihnen nicht nur das Fleisch mit heißen Schrapnellen von den Knochen geschnitten werden wie hier. Aber wer sich vom Licht unseres lebendigen und einziges Gottes abwendet, verdient nun mal nichts Geringeres als die grausamsten Strafen, die es gibt. Aber der Feind hat eine eiserne Moral und die Dunkelheit überrollt uns. Ich eile nach unten und werfe die ersten Ketzer zurück, welche es tatsächlich bis in unsere Linien geschafft haben. Mit Rabenklaue in der Hand und dem Glauben an den Gottimperator im Herzen fühle ich mich wohl geborgen. Wie hatte ich nur je an seiner unendlichen Weisheit und Güte zweifeln können? Ich tue hier sein Werk und das ist gut so! Ketzer auf Ketzer stellt sich mir in den Weg, nur um von mir gerichtet zu werden. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!

So geht es viele Minuten und ich bin da, wo der Kampf am dichtesten ist. Denn da ist der Platz eines großen Anführers, mitten in der Schlacht. Im Schmelztiegel der Gewalt. Momentan bin ich jenseits der Angst, denn es gibt hier nichts, was mich schrecken müsste. Wenn ich sterbe, so erleide ich das Schicksal des Märtyrers und werde von Imperator meinen gerechten Lohn empfangen. Wenn ich lebe, so verrichte ich sein heiliges Werk. Ich verbrauche zwei komplette Magazine für meine uralte Laserpistole und jedes ist gut für siebzig Schuss. Ich habe keine Ahnung, wie viele Ketzer ich mit Rabenklaue niederstrecke, aber ich bin wieder über und über mit frischem Blut der Unreinen besudelt. Schließlich schwindet auch diese Dunkelheit und das Schlachtfeld ist unser. Allerdings war der Preis sehr hoch.

Ich habe keine tausend einsatzfähige Mann mehr, also eine Verlustquote von über achtzig Prozent. Die meisten Überlebenden sind verwundet. Viele liegen noch im Sterben und ihre Schreie sind herzerweichend. Sanitäter habe ich keine, Verbandswerkzeug auch kaum. Lady Helmchen hat es schwer erwischt. Die Arme hat mehrere Lasergewehrtreffer in den Unterleib abbekommen. Noch ist die Navigatorin am Leben, aber sie ist schwer verwundet und wird erst mal nicht mehr weiter kämpfen können. Thronverdammt! Aber zum Glück lebt sie noch.

Nur noch sechs der schweren Maschinengewehre sind einsatzbereit, dafür gelingt es Fidilius nun endlich, die beiden Lasergeschütze zu mobilisieren und wieder mit Energie zu versorgen. Damit haben wir etwas in der Hand, um diese Ketzer aus ihrem Tempel zu holen, in dem sie sich gerade verschanzen. Von außen her macht das Gebäude wenig her. Die Fassade ist zum größten Teil unverziert, wahrscheinlich als letztes Stück der Tarnung. Es gibt nur wenige Fensteröffnungen. Eine große freie Treppe führt zu einem gewaltigen Eingangsportal aus Bronze. Es gibt zwei Nebeneingänge, die deutlich kleiner sind. Es könnte durchaus auch eine profane Manufaktur oder ähnliches säkulares Gebäude sein.

Die nächste Stunde bin ich damit beschäftigt, neue Kampfgruppen zusammenzustellen und ein paar Männer in die anderen Sektoren zu schicken, um eventuell neue Rekruten zu gewinnen. Zögerlich kommen ein paar Arbeitssklaven, welche die Leichen plündern. Ich versuche sie zum Bleiben zu bewegen und zum Kämpfen, aber diese hier haben keinen Mut. Die sind schon tot, ihre Seelen verdammt und ohne Willen, was daran zu ändern. Nun, momentan kann ich auch nichts daran ändern. Wir haben jetzt viel mehr Waffen als Männer. Jetzt sind die Überlebenden besser ausgerüstet als so mancher imperialer Soldat, da die letzte Welle eine recht gute Ausrüstung auch in Form von Armaplastrüstungen dabei hatte. Meine Streitmacht mag klein geworden sein, aber die Überlebenden sind nun sehr gut ausgerüstet und sind nun schlachtgestählt. Und die, die jetzt noch übrig sind, das sind die zähesten. Oder jene, die es verstanden haben, den Hintern immer schön aus der Schusslinie zu halten.

Bruder Obskurus tritt zu mir und verlangt, die erbeuteten Lebensmittel zu rationieren. Ich schau ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte. Dieser Mann strapaziert meine Nerven bis zum Äußersten. Mit wenigen Worten mache ich ihm klar, dass eine Rationierung absoluter Quatsch ist. Entweder der Tempel ist in spätesten Achtundvierzig Stunden gefallen oder wir sind tot. Da gibt es nichts rationieren! Lebensmittel sind momentan die Geringsten meiner Sorgen.
"Ihr seid der Lord-Kapitän!" meint er eingeschnappt.
"Das bin ich wohl!", erwidere ich und mache mir ernsthaft Gedanken darüber, wie ich in Zukunft mit ihm verfahren soll. Ein Astropath ist eine wertvolle Ressource. Aber nur solange er seinen Platz kennt. Und den kennt dieser Sklave nicht, denn genau genommen ist er nichts anderes.

Gespielt am 29.12.2012
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Yuri Navigatorin Rang 2
EP: 600
Besiegte Gegner:
Viele tausend Kultisten
Beute:
Viele Handgranaten
Viele Waffen
2 Laserkanonen

Gedanke des Tages
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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #126 am: 01. Juli 2013, 16:31:24 »
Persona Dramatis
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Kapitel 21
Endspiel um Maleziel!
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Mehrere Stunden sind mit hektischer Aktivität vergangen. Ich bin fix und fertig, trotzdem gönne ich mir keine Sekunde Ruhe und der Imperator weiß, ich bin fast am Ende meiner Kräfte. Ich habe meine Truppen neu organisiert und meine Reserven hierher beordert. Das sind etwa fünfhundert weitere Kämpfer, die nun alle mit Schusswaffen und richtiger Kampfausrüstung ausstaffiert sind. Dazu zwei weitere Maschinengewehre. Ich konnte die weitere Erodierung meiner Truppen damit verhindern, dass ich jedem eine gute Stelle auf der Audacia versprochen habe. Ich versuche mit nicht abwaschbarer Farbe nun die Veteranen der ersten Stunde zu kennzeichnen, um sie später gerecht belohnen zu können. Durch eine Tour durch die umliegenden Gefangenenquartiere konnte ich weitere fünfhundert Mann rekrutieren. Meine Reden kamen hier nicht so gut an, viele scheinen hier ehemalige Separatisten und Renegaten zu sein. Zwar nicht unbedingt Chaosanhänger, aber doch eher Imperiumsfeindlich gesinnt. Teilweise wurde ich sogar mit Unrat beworfen. Am liebsten hätte ich die Werfer gestellt und mit Rabenklaue niedergestreckt, aber manchmal muss man eben mit dem auskommen, was man gerade zur Verfügung hat.

Besser wird es nicht mehr, also befehle ich den Laserkanonen zu feuern. Anfangs liegen die Salven zu niedrig, aber schließlich werden nach und nach die den Tempeltoren vorgelagerten Barrikaden gesäubert. Dann richte ich die Waffen auf die Tore selbst und lasse sie zerschmelzen. Leider entschließt sich der Feind zu keiner Gegenattacke. Das hätte die Sache deutlich vereinfacht. Nun gut, dann rücken wir eben vor. Wir nähern uns auf vierhundert Meter den Toren und ich lasse hier eine improvisierte Stellung errichten. Wir sind hier gerade noch in der Reichweite von Lasergewehren. Neue Promethimfässer werden in Stellung gebracht, Barrikaden aufgebaut und das Ganze halbwegs befestigt. Währenddessen rennen auf einmal etwa dreißig Bewaffnete aus dem Tempel und laufen dann zu den Baracken der Gefangenen im weiter hinter liegenden Bereich. Meisterin Puppila und Hermandez, ein Wächter der sich in der letzten Schlacht als Truppenführer hervorgetan hat, vermuten Böses, also schicke sich sie beide mit je fünfundzwanzig Mann los, dieser kleinen Gruppe Einhalt zu gebieten.

Die Kultisten entpuppen sich schließlich als ehemalige Sklaven des Tempels, die nach etwas Hin und Her überlaufen wollen. Sie geben mir ein paar neue Informationen. Ich denke mal, sie meinen es ehrlich mit mir und ich glaube ihren Worten. So wie es aussieht, ist der Tempel schwer geschädigt. Die Moral ist am Boden und die restlichen noch lebenden Anhänger werden nun zu Ritualzwecken umgebracht. Die kleine Gruppe wollte nicht auf dem Opferaltar enden und hat sich deswegen nach draußen gekämpft. Für was die Rituale gut sein sollen, wissen sie nicht. Dazu fehlt ihnen das notwendige esoterische Wissen. Aber ich denke mal, wenn ich behaupte, die Rituale dienen für nichts Gutes, liege ich damit verdammt richtig.

Es wird Zeit, die Sache endgültig zu beenden. Da ich nicht durch die Hauptportale stürmen will, lasse ich an der Seite eine der Minen legen. Da wir keine wirkliche Ahnung haben, wo die Strukturen schwach sind, wende ich mich einfach vom Tempel ab. Nachdem ich ein kurzes Gebet zum Imperator gesprochen habe, wo ich um seine weise Führung gebetet habe, werfe ich den Stein über die Schulter. Dort wo er aufkommt, lasse ich die Mine legen. Der Sprengsatz detoniert und schmilzt ein Loch in die Wand. Leider ist dahinter massiver Fels. Thronverdammt!

Unangenehmer Weise haben wir keine weiteren Minen mehr, da dies die Letzte war. Aber wir sind hier in einer Mine, also dürfte es kein Problem sein, ein entsprechendes Bohrgerät aufzutreiben. Ich steige auf den LKW mit der Lautsprecheranlage und verspreche demjenigen, der mir einen Bohrer beschafft, eine Passage auf der Audacia und tausend Throne. Sofort kommt eine Gruppe herbei geeilt, die weiß, wo solche Geräte zu finden sind und sie sind auch in der Lage, so ein riesiges Werkzeug zu bedienen. Nach einer halben Stunde ist ein riesiger Bohrer heran gerollt und beginnt sich tiefer in das Gestein zu bohren. Nach einer weiteren halben Stunde haben sie einen Durchbruch erzielt. Ich ordne meine Truppen für einen Sturmangriff, während der Bohrer zurücksetzt. Wieder mal haben wir eine Flaschenhalssituation, aber das ist nicht zu ändern. Ich hoffe einfach mal, dass dieser Bereich nicht so stark verteidigt wie die Eingangstore sind. Der wackeren Mannschaft des Bohrers überreiche ich einen Schuldschein und lasse mir auch ihre Namen geben. Das Geld und die Passage haben sie sich redlich verdient.

Nachdem ich eine Schützenreihe gebildet habe, lasse ich in die Staubwolke jeweils von jedem ein volles Magazin hinein in den neu geschaffenen Gang schießen. Nach dem Feuersturm lasse ich nachladen und vorrücken. Ich bin in der ersten Reihe, als ich in die Dunkelheit marschiere. Ich habe ein Gebet auf den Lippen. Natürlich habe ich etwas Angst, gleich im Abwehrfeuer zu fallen, aber ich weiß, dass der Imperator mich beschützt. Sein Blick ruht auf mir und ich weiß, dass ich in seinem ureigensten Sinne handle. Dieser Tempel muss ausgelöscht werden und dies ist meine Aufgabe. Wahrscheinlich wurde ich nur dafür geboren, hier und heute das Böse auf dieser Welt für alle Zeit auszurotten. Der Imperator schreitet an meiner Seite. Mit fester Hand halte ich meine Waffen.

"Vorwärts! Für den Imperator! Der Imperator ist mit uns! Sein Blick ruht auf uns und wir verkünden seine Botschaft! Den Ketzer musst du töten, denn das ist sein Schicksal!"

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #127 am: 03. Juli 2013, 14:58:10 »
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Ich stürme mit Rabenklaue in der einen und einer wurfbereiten Granate in der anderen in einen Aufenthaltsraum. Dieser Raum ist äußerst profan, Tische und Bänke aus Plast stehen aufgereiht herum und keine Menschenseele lässt sich blicken. Auch keine Leichen von Verteidigern sind zu sehen. Die gegenüberliegende Wand ist mit hunderten von glimmenden Einschusslöchern unserer Lasersalven übersät. Das war wohl überflüssig gewesen, aber konnte ja niemand wissen. Drei Türen führen weiter, ich wähle die Gegenüberliegende. Hier geht es nun tiefer in den Tempel. Niemand stellt sich uns in den Weg, kein Hinterhalt oder Sprengfallen harren unserer. Das ist beinahe schon zu einfach. In mir verstärkt sich das unangenehme Gefühl, dass die sich hier nicht mehr auf weltliche Mittel verlassen wollen und zum großen Gegenschlag mit verdorbenen Kreaturen jenseits des Schleiers ausholen. In vielen Geschichten über böse Hexer und Verderbnis bringende Hexerei ist die Opferung von Menschen auf blutbesudelten unreinen Altären falscher Götzen ein Kernelement. Und wahrscheinlich tun die genau das jetzt irgendwo über uns, um sich das Wohlwollen ihrer unheiligen Verbündeten zu sichern. Thronverdammt!

Zum Glück finden wir einen uns vertrauten Treppenaufgang, der zum Tempel führt. Jedenfalls zu den Bereichen, wo wir den Reißer aufgegriffen hatten und wir Novati aus dem Opferungsraum befreit haben. Also nichts wie hoch. Leise bete ich weiter um den Schutz des Imperators, den ich hier so nötig habe wie noch nie. Je näher wir den eigentlichen Tempelhallen kommen, desto drückender wird die Atmosphäre. Hier ist etwas so Unheiliges im Gange, dass es jeder von uns deutlich spüren kann. Ich bekomme eine Gänsehaut und beginne gleichzeitig zu schwitzen. Mein Herz rast und meine Kehle ist staubtrocken. Meine Härchen stellen sich auf, als würde eine elektrische Spannung in der Luft liegen. Dies ist die natürliche Urfurcht vor Dingen, die mit rationalen Mitteln nicht mehr erklärbar sind. Aber diese Dinger aus dem Warp können wir mit dem wahren Glauben an das Licht des lebendigen Imperators dahin zurückschicken, wo sie hergekommen sind. Ich wappne mich, indem ich mich ganz in die Hand des Imperators gebe. Was immer auch passieren mag, ich werde zur Rechten des Imperators sitzen, falls ich fallen würde. Am Tod eines Märtyrers ist nichts Schlimmes, denn sein Tod war nie umsonst.

Schließlich erreichen wir ohne auf eine lebendige Seele, geschweige denn auf Widerstand stoßend den Waffenschrein, den wir bei unserem letzten Besuch verwüstet haben. Wir stehen vor verschlossenen Türen und ich lasse zum Sturm antreten. Ich selbst stoße die bronzenen Tore auf und sehe das Grauen. Im Tempel liegen jede Menge Leichen auf dem Boden. Das sind aber nicht die, die wir letztes Mal getötet haben, sondern es handelt sich offensichtlich um rituelle Opfer. Aber das ist nicht das wirklich Bemerkenswerte daran, sondern das Feld aus Schlangen. Das erinnert mich an meinem Traum auf der havarierten "Gute Gezeiten", wo ich in ein Meer aus Schlangen gestoßen wurde. Diese hier sind alle Schwarz. Wahrscheinlich sind das Vipern, aber ich kenne mich nicht genug in dieser Materie aus, um das wirklich zu erkennen. Aber letztendlich ist es nicht wirklich von Belang, den Namen von dem zu kennen, was man tötet. Hauptsache man tötet es!

Meisterin Puppila schießt als erste in das Schlangennest mit ihrem Lasergewehr, aber die Wirkung ist nicht gerade üppig, tangiert eher in Richtung Null. Der Wachmann Hermandez brutzelt einige weitere Schlangen, was die Überlebenden aber nicht stört und auf uns zu kriechen lässt. Der Techpriester Flavius wirft eine Handgranate und tötet damit sehr viele. Ich versuche es ihm gleich zu tun und treffe fast genau die gleiche Stelle, was die zerfetzten Körper noch weiter zerfetzt, aber leider keinen brauchbaren Effekt erzielt. Bruder Obskurus schwenkt seinen Flammenwerfer und sorgt für ein flammendes Inferno, was die unheiligen Schlangen vertilgt. Sehr gut! So eine Flächenwaffe ist in diesem Fall genau das richtige Mittel, um aufzuräumen und nachhaltig Ordnung ins Chaos zu bringen. Im Zentrum des Tempels ist die Leiche eines der Blinden auszumachen, aus dem weitere Schlangen aus den Augenhöhlen und dem Mund kriechen. Er scheint der Ursprung des Übels zu sein. Althea schießt ihm den Kopf, der daraufhin brennend aufplatzt und weitere Schlangen kriechen aus seinem schwellenden Hals. Thronverdammt!

In einem wahren Kugelhagel und einer Flammenlohe vergeht der Leib des Blinden und mit ihm die Schlangenbrut. Ein Problem weniger. Solange sie nur diese herum wuselnden Schlangen beschwören, geht es ja noch. Aber irgendetwas sagt mir, dass dies wohl nicht alles an Widernatürlichem sein wird, was diese Spinner mir entgegen werfen werden. Wir rücken nun etwas verhaltener vor, achten darauf noch einzelne herumkriechende Schlangen zu töten. Eklige Dinger! Wieder gehen wir durch einen prächtigen Gang und dringen in das Vorbereitungszimmer für Opfer ein, in dem wir vor gar nicht allzu langer Zeit Novati gerettet haben. Auch hier wieder Menschenopfer und weitere Schlangen. Diesmal sind zwei Blinde die Quellen und im Gegensatz zum ersten Treffen sind diese Schlangen zielgerichtet. Sie schwappen auf uns zu wie eine Welle aus schwarzen Wasser. Dieser Anblick erschrickt unseren Techpriester so sehr, dass er einfach in Ohnmacht fällt. Thronverdammt!

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Nakago

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« Antwort #128 am: 05. Juli 2013, 14:43:37 »
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Die Schlangen greifen uns an, während wir sie durch einen Vorhang aus Sperrfeuer aufzuhalten versuchen. Bruder Obskurus Flammenwerfer zischt und reißt große Lücken in den Teppich aus Schlangen. Ich werfe eine Handgranate ins Gewusel und zerfetzte damit einige von diesen unheiligen Dingern. Trotzdem werden wir noch angegriffen. Diese Vipern schlängeln sich an uns hoch und versuchen durch Lücken der Panzerung zu beißen. Mistviecher. Aber ihre Versuche scheitern und wir räumen diesem Raum von der Brut der Verdammnis. Ausgetilgt zu werden ist das Schicksal der Unreinen!

Diesmal sind zwei Leichen von Blinden zu finden, die wir läutern. Die restlichen Schlangen verstreuen sich und werden einzeln von uns vernichtet. Irgendwie sehe ich nicht den Sinn in diesen Dingern. Wollen sie damit dem Gro meiner Leute Angst einjagen? Klar, die sind nicht gepanzert und für diese sind Kreaturen sicherlich eine tödliche Gefahr. Für uns sind sie aber nur unwesentliche Hindernisse und ein Grund, Munition an sie zu verschwenden. Ist das vielleicht sogar der primäre Grund?

Wir rücken nun durch diesen unheiligen Raum und stoßen in den eigentlichen Haupttempel hinein. Techpriester Fidilius Flavius ist inzwischen wieder zu sich gekommen. Dies ist eine richtige Halle, voll mit barocker Ornamentik bestehend aus schrecklichen Symbolen. Schädelrunen, Kometen, drei Kreise und Mondsymbole finden sich zu Hauf. Auf einem blutbedeckten Altarblock mit einem übergroßen achtzackigen Stern befindet sich einer dieser Kristalle, denen ich schon zweimal begegnet bin. Tritt in keinen Raum hinein, könnte ein obskures psionisches Phänomen drin sein. Da ich insgesamt drei von diesen Kristallen brauche, um diese ominöse Maschine zu bauen, deren Baupläne auf Novatis Körper tätowiert sind, ist dieser hier natürlich äußerst praktisch. Jedenfalls auf lange Sicht. Denn momentan scheint er eher zu dunklen Zwecken missbraucht zu werden. Der Kristall leuchtet in grellen hellen Farben und Blitze zucken daraus hervor, als wäre ein Maschinengeist in äußerst übler Laune.

Vor dem Altar singen acht berobte Männer eine Hymne in Altgotisch. Wohl eine Parodie auf ein uraltes Kirchenlied. Wie ich sie dafür hasse! Hinter dem Kristall steht ein Hüne mit bloßem Oberkörper, aus dem vier muskelbepackte Arme ragen. Ich bin nicht sicher, ob dies eine natürliche Mutation oder ein blasphemisches Geschenk eines der widerwärtigen Götzen ist, da die Arme perfekt proportioniert sind. In zwei von seinen Händen hält er nichts, aber in seinen anderen beiden hält er je ein Energieschwert und meine geliebte Plasmapistole. Für diesen Frevel werde ich ihn töten! Niemand berührt ungefragt meine Waffen! Auch dieser Raum ist mit Leichen und Überresten blasphemischer Rituale gepflastert. Die Opferungen sind schon vollzogen und ich kann mir vorstellen, dass man hier mehr als nur ein paar Schlangen zu beschwören versucht. Also Zeit diesem Ritual sein verdientes Ende zu bereiten.

Meisterin Puppila eröffnet das Feuer und zwei der Robenträger werden auseinander gerissen, als Altheas mit Deuterium angereicherten Geschosse die Leiber der Ketzer treffen und ihr imperatorgefälliges Werk verrichten. Der Wachmann schießt auf die vierarmige Kreatur, welche dem Lasergewitter aber ausweicht. Der Techpriester schwingt schreiend seinen Schockstab und stürmt dem Mutanten entgegen. Sein Schlag wird leider von einem Schutzfeld abgeleitet. Ich stürme ebenfalls los und mein Schwert prallt auch an einer psionischen Barriere ab. Thronverdammt!

Der Gesang der überlebenden Priester steigert sich und drei Imps schießen aus dem Kristall. Diese Kreaturen bestehen nur aus einem fliegenden Schädel mit einem Raubtiergebiss. Wie ich sie seit meiner Passage durch den Schlund hasse! Unverzüglich greifen diese Kreaturen aus dem Warp uns an. Zum Glück können wir ihren hinterhältigen Attacken auswichen. Der vierarmige Mutant greift mich an. Unsere Schwerter prallen funkensprühend aufeinander. Hinter den Schlägen steckt eine unheilige Wucht und mein Handgelenk fängt augenblicklich an zu pochen. Bruder Obskurus zündet drei der Priester an. Obwohl sie in Flammen stehen und ihr Fleisch von den Knochen schmilzt, singen sie unverzagt weiter. Das nenne ich wahre Hingabe, leider an die falsche Seite.

Die Meisterin der Leere wird so von dieser Aufopferung an falsche Götzen irritiert, dass ihre Garbe weit vorbei in die Wand einschlägt und die aufwendige Ornamentik pulverisiert. Durch die Explosionen abgelenkt trifft auch der Wachmann nichts. Flavius bricht mit einem starken Hieb dem Mutanten einen der Arme. Immerhin etwas. Ich durchbreche die Deckung der Kreatur und schlitze ihn tief auf. Blut spritz aus der tiefen Wunde, aber der Kerl ist hart im Nehmen. Ein normaler Mensch wäre gestorben. Zäher Bursche, Thronverdammt!

Nakago

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« Antwort #129 am: 08. Juli 2013, 13:43:01 »
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Der Mistkerl versucht den Techpriester zu verletzten, scheitert aber an dessen gekonnter Parade. Der Gesang der brennenden Priester steigert sich und etwas Unheiliges dringt für einen kurzen Moment in diese Ebene ein. Diesmal ruht nicht nur der Blick des Imperators auf uns, sondern auch der einer unglaublich mächtigen Warpkreatur. Vielleicht sogar eines der Götzen mit diesen lächerlichen Namen höchst selbst. Ein eiskalter Schauer kriecht über meinen Rücken, während sich meine Härchen aufstellen. Der Wachmann beginnt hysterisch zu lachen. Dieses Gefühl scheint ihn tief getroffen zu haben.

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Die Imps greifen an und einem gelingt es, seine Zähne in meinen Unterarm zu beißen. Autsch, das hat mal wieder weh getan. Ich hasse diese Dinger wirklich abgrundtief! Bruder Obskurus Flammenwerfer speit eine weitere Feuerlohe und die Priester sind bis auf einem endlich alle Geschichte. Gut gemacht. Meisterin Puppila erschießt gekonnt den letzten der Demagogen falscher Götter. Der Verstand von Hermandez hat sich verabschiedet, denn er schießt Bruder Obskurs mit drei Treffern aus seinem Hochenergielasergewehr über den Haufen. Die hohe Energie durchschlägt den telekinetischen Panzer des Astropathen wie ein heißes Messer durch Butter schneidet. Die Kleidung von Bruder Obskurus fängt an zu brennen. Panisch versucht der schwer verwundete Astropath das Feuer zu löschen, während er geschwächt zu Boden sinkt.

Mir gelingt es endlich den Vierarmigen mit einem brutalen Hieb den Kopf abzuschlagen. Da hat Körnchen halt doch noch einen Schädel bekommen. Das wäre erledigt. Ich berge das Energieschwert und die Plasmapistole, bevor Flavius sich ihrer annehmen kann. Die letzten Imps werden erschlagen und Meisterin Puppila löscht das Feuer auf dem Astropathen. Der arme Kerl ist schwer mitgenommen, aber noch bei Bewusstsein. Sein ganzer Körper ist mit Brandblasen übersät. Zum Glück war das Feuer nur Oberflächlich und die Verbrennungen nicht tiefer gehend. Dafür haben die drei Treffer tiefe Wunden hinterlassen. Der Wachmann Hermandez ist wieder bei Verstand und macht einen betretenen Eindruck. Ich überlege kurz, ihn für seine Tat zu richten, aber das war wohl temporärer Wahnsinn, ausgelöst durch den Blick aus dem Warp. Das war nicht seine Schuld, dafür würde ich noch weitere Chaoskultisten ihrem verdienten Schicksal vorführen. Der Kristall ist immer noch aktiv und recht unheimlich.

Bruder Obskurus versucht offenbar sich zu heilen und ich spüre, wie sich wahrlich unheilige Kräfte um ihn herum aufbauen. Eine mächtige psionische Entladung löst sich von dem Kristall und fährt in seinen Körper. Augenblicklich vereist der Astropath. Schon früher hat sich Bruder Obskurus in Schnee verwandelt, wenn er gestorben ist. Aber das waren Projektionen seiner selbst gewesen und sein richtiger Körper war in einer der Kryokapseln in der Astropathenkammer aufbewahrt gewesen. War das ein Schutzmechanismus? Oder war gerade etwas aus dem Warp in ihn hinein gefahren? Thronverdammt!

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Ich habe keine Ahnung. Mein erster Impuls ist, ihn einfach mit meiner Plasmapistole über den Haufen zu schießen. Wer weiß, was da sich gerade in ihm ausbreitet. Auf der anderen Seite ist diese Art von Phänomen im Einklang mit seinem bisherigen Auftreten. Geht was schief, wird es kälter um ihn herum. Durchaus möglich das es eine natürliche unnatürliche Schutzreaktion ist. Wenn man irgendetwas an einem Psioniker für natürlich halten mag. Allerdings ergießt sich ein Schwall von Schlangen in diesem Moment aus dem Kristall und flutet den Raum, so dass ich keine weiteren Gedanken an Bruder Obskurus verschwende.

Aus den Schlangen heraus formt sich eine humanoide Gestalt. Das Ding besteht nur aus sich windenden Reptilien. Mal wieder ist die Stimme des Hohepriesters zu hören. Wie üblich bin ich mal wieder an allem Schuld. Ich hätte ja jederzeit einfach verschwinden können. So wie es aussieht, ist der Aufgang nach oben gar nicht im Tempel hier, sondern weiter hinten im Omega Sektor. Das ist natürlich etwas peinlich jetzt. Aber auf der anderen Seite bin ich hier genau richtig, denn ich fühle, dass ich hier das geheiligte Werk des Gottimperators verrichte. Sein Blick ruht auf mir und ich werde keine Schwäche in seinem Angesicht zeigen.

"Es ist mein Schicksal, die Brut der Schlangengrube ein für allemal auszulöschen. Nicht weil diese Warphexe Anagai mein Schicksal versiegelt hat. Sondern weil dies der Wille des Imperators ist!"
"Wann kapierst du Narr endlich, dass der Imperator schon seit fast einem Jahrzehntausend tot ist und seine gepeinigte Seele auf alle Ewigkeit dazu verdammt ist, lautlos schreiend das Scheitern seiner Vision miterleben zu müssen?"
"Und wann kapierst du endlich, dass Götzen mit so dämlichen Namen keine wirkliche Macht haben können?"

Nakago

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« Antwort #130 am: 10. Juli 2013, 13:29:35 »
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Chaostempel
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"Narr! Mein Schicksal ist vorherbestimmt und deine Vernichtung ist Teil davon. Ich bin der Sturmrufer und du bist nichts!", brüllt er mich an.
"Ich bin ein bescheidenes Werkzeug des Imperators und ich brauche keine Warphexen um zu wissen, was zu tun ist!", rufe ich zurück. Damit sind die Nettigkeiten zur Genüge ausgetauscht und es geht an das Eingemachte. Auf einmal fühle ich, dass ich im Fokus des Schicksals stehe, dass ich wahrlich auserwählt bin, Großes zu tun. Oder grandios zu scheitern. Zwischen uns bauen sich Energien auf, die sich meines Verständnisses entziehen.

Meisterin Puppila eröffnet wie üblich den Reigen mit vier Schüssen, die alle treffen. Zwei davon werden von einem Kraftfeld abgewehrt, aber zwei gehen durch und beschädigen den Schlangenleib der Kreatur. Im Gegenzug schießen drei bunte Strahlen auf mich zu, denen ich geradeso ausweichen kann. Der Imperator schützt wirklich! Der Wächter Hermandez möchte seine Scharte auswetzen und schießt ebenfalls voller Enthusiasmus auf den Schlangenmensch. Seine Strahlen scheinen aber absorbiert zu werden. Mit Rabenschwinge schieße ich auf ihn, einer der Plasmabälle verfehlt ihn, der andere wird vom Energiefeld geschluckt. Ich fühle mich auf einmal viel wohler und ein Teil meiner Verletzungen fällt von mir ab. Der Imperator ist wahrlich mit mir! Der Techpriester schießt mit seinem Hochleistungsenergielasergewehr und trifft sogar. Eine Woge aus Schlangen setzt sich in Bewegung und wie könnte es anders sein, genau auf uns zu. Thronverdammt!

Weitere Garben lösen sich aus den Waffen meiner Kameraden, die meisten Projektile oder Garben werden aber vom Schutzfeld des Sturmrufers einfach abgelenkt. Ich fühle, wie eine schleimige psionische Kraft versucht, in meinen Kopf einzudringen, aber die wehre ich gekonnt ab. Die Schlangen kreuchen nun heran und versuchen uns zu beißen. Aber ihre Angriffe sind zu schwach, um unsere Rüstungen oder den Schutz des Imperators zu durchbrechen. Weitere meiner Verletzungen schließen sich wie durch ein Wunder, ich fühle mich geborgen, denn ich spüre wie des Imperators Blick auf mir ruht. Und mein Werk scheint ihm zu gefallen. Wie habe ich nur je an ihm zweifeln können? Nur weil mein Herz und Verstand einfach zu klein sind, um seine unendliche Weisheit und Güte auch nur ansatzweise begreifen zu können.

Der Hohepriester des Chaoskultes der Schwarzen Vipern feuert weitere bunte psionische Geschosse auf mich ab, die aber an meinem Schild aus reinem Glauben abprallen. Im Gegenzug schieße ich mehrmals auf ihn. Eines meiner Geschosse kommt sogar durch. Er ändert seine Taktik und feuert nun mit seinen Hexenkräften auf meine Gefolgsleute in der vergeblichen Hoffnung, dass ihr Glaube nicht so fest wie meiner ist. Aber auch sie tragen das Licht des Gottimperators in ihren Herzen. Und jetzt wo Bruder Obskurus nicht mehr mit seiner Unreinheit des Psionikers den Blick des Imperators trübt, ist ihr Glaube unerschütterlich. Schließlich überlade ich mit letzer Energie meine Rabenschwinge und feuere mit einem Gebet auf den Lippen den finalen Fangschuss auf die Kreatur ab. Beide Geschosse zischen in die Masse der Schlangen und verbrennen sie. Ebenso wie den sich darunter befindlichen Leib des Ketzers!

"Das ist die Macht des Gottimperators! Denn sie reinigt den Unreinen! Läutert den Ketzer! Und verbrennt die Hexe!", rufe ich aus. Leider habe ich damit auch mein geraubtes Kraftfeld verbrannt! Thronverdammt! Mein Gefolge zerstört die letzten Schlangen. Das war jetzt Dank der Gunst des Imperators gar nicht so schwer gewesen. Das war jetzt ein harter Kampf gewesen und für einen Moment schließe ich die Augen. Ich sage ein kurzes Dankgebet an den Imperator auf und konzentriere mich dann wieder auf das Jetzt. Es ist noch nicht gänzlich vorbei und es gibt hier auf Maleziel noch einiges zu tun.

"Gut gemacht, Leute! Das war wohl getan! Der Imperator hat dies alles gesehen und es wird uns entsprechend in der Stunde unseres Todes angerechnet werden. Und natürlich werde ich so eine Hingabe auch zu vergelten wissen. Hermandez, falls du eine neue Arbeit suchst, auf der "Audacia" ist immer ein Platz für dich."
"Danke! Lord-Kapitän Conari!", stammelt der stark vernarbte Wachmann etwas gerührt. "Ich fühle mich geehrt und nehme an."

"Und auch für dich, Maschinenseher Flavius, habe ich Platz in meinem Gefolge."
"Dieses Angebot nehme ich doch auch zu gerne an, Lord-Kapitän Conari! Ich werde auf Euch achtgeben und Euch vor den Machenschaften der Thuleaner schützen", verkündet der Techpriester erfreut. Ich weiß jetzt zwar nicht genau, was er mit den Machenschaften der Thuleaner meint, schätze aber, dass er wohl offensichtlich nicht dieser Fraktion des Mechanicus angehört. Wobei ich die Feinheiten der unterschiedlichen Fraktionen dieses Kultes eh nicht verstehe. Ich wage zu behaupten, dass dies auf so ziemlich jeden imperialen Untertan zutrifft, der nicht zur Hierarchie des Mechanikus gehört.

Der unheilige Tempel des Chaos ist gefallen und wir sind die nächste Stunde damit beschäftigt, ihn zu durchsuchen. Wir treffen auf keine Art von Widerstand mehr. Die von uns getöteten Priester haben schrecklich deformierte und mutierte Körper unter ihren Kutten. Ob sie von Geburt an so waren oder dies ein Tribut an ihre finsteren Götzen war, ist nicht mehr ersichtlich und auch nicht wirklich von Belang. Promethium und Plasma sorgen schließlich für die endgültige Reinigung des Verdorbenen. Lady Helmchen ist von ihrem Krankenlager auferstanden und hat sich in den Tempel geschleppt. Sie ist furchtbar bleich und am Rande der totalen Erschöpfung. Neugierig betrachtet sie zuerst den scheinbar toten Bruder Obskurus und dann den Kristall. Mit ihren Kräften gelingt es ihr, ihn "herunterzufahren", als wäre es ein Cogitator. Auf alle Fälle zucken keine Blitze mehr herum. Die Navigatorin meint, sie könnte den Kristall beherrschen.

"Seid ihr Euch dessen wirklich sicher? Yuri?", frage ich sie eindringlich bei ihrem richtigen Namen.
"Nun, ein gewisses Restrisiko bleibt immer. Aber ich bin sicher, dass ich die Sache im Griff habe" Nun gut, ich vertraue dieser jungen Frau, denn sie war mir immer treu ergeben. Bei Bruder Obskurus meint sie noch eine Art psionische Reststrahlung zu entdecken. Zu wenig für einen Dämon, aber auch zu wenig für einen lebenden Menschen. Aber wiederrum zu viel für einen Toten. Keine Ahnung, was ich davon halten soll. Thronverdammt!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #131 am: 12. Juli 2013, 15:32:44 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Omega Sektor
Chaostempel
Zeit: 2 340 784.M41

Wir durchsuchen nun den Tempel und stoßen auf die Schatzkammern, wo wir unsere übrige Ausrüstung finden, unter anderem auch meinen Bruder Novus. Leider hat man ihn deaktiviert und ich trau mich nicht ihn einfach wieder so hochzufahren, da gewissen Modifizierungen an ihm vorgenommen worden sind. Obendrein finden wir Berge von Thronen. Das sind Berge, die selbst mich beeindrucken und mehr als nur ein kleiner Nebenverdienst. Auch findet sich eine umfangreiche Büchersammlung. Es gibt zwei Themen, einmal eine Buchreihe die äußerst geschmacklos in die Haut von Menschen eingebunden ist und höchst esoterische Themen über die vier Supergötzen behandelt. Das ist mehr als nur das 1x1 des Chaos. Ich schau gar nicht erst rein, das Lesen der Titel ist schon verstörend genug. Die andere Buchreihe ist schon sehr viel interessanter. Es handelt sich um archäologische Berichte über Ausgrabungen im Igerischen Dominium. Diese Welt gilt als sehr ergiebig, wenn man Halosternartefakte für den kalten Handel finden will. Wahrscheinlich ging es dabei hauptsächlich um gewisse Kristalle. Schön, dann weiß, wo ich eventuell zwei weitere Kristalle dieser Art finden kann, ohne ein paar Stryxis Schiffe zerstören zu müssen.

Nachdem die Beute gesichert ist, rüste ich mich für den finalen Angriff nach oben. Diesmal delegiere ich die Sucharbeiten und wir ruhen uns aus. Nach etwa zwei Stunden bebt der Tempel. Ich befürchte schon das Schlimmste, aber kein Götze scheint sich rächen zu wollen, da es nur ein paar Risse gibt. Nichts stürzt ein. Trotzdem ist Zeit wieder ein wenig Druck zu machen, wir haben nicht ewig Zeit. Irgendwann fahren die das Kraftwerk wieder hoch und die Audacia hat dann ein Problem. Ich habe jetzt zwar wieder meinen schönen Chrono, den ich von meinem Vater zum Schulbeginn zur privaten Schola für höhere Gentleman bekommen habe, aber ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit wir wirklich noch haben. Es wär vielleicht besser gewesen, die Reaktoren mehr als nur herunter zu fahren und die Maschinengeister nachhaltig zu verärgern. Nun ja, wir können das ja noch immer tun, falls es oben beim Vorstand zu nachhaltigen Problemen kommen würde. Inzwischen hat sich meine Anhängerschar deutlich verdoppelt, vielleicht sogar verdreifacht. Nichts ist besser als sichtbarer Erfolg um neue Anhänger zu rekrutieren. Nun, ich kann immer noch Leute gebrauchen, da es noch nicht gänzlich vorbei ist.
   
Zum Glück wird der Aufgang nach oben gefunden. Eine Aufklärung bringt zu Tage, dass es nur eine Kluft zu überwinden gibt. Mit der Lore komplett hoch zu fahren ist wohl zu gefährlich, da der Tunnel mit Sprengladungen versehen ist, die uns den Tag nachhaltig verderben könnten. Also fahren wir mit der Lore bis über die Kluft und steigen danach aus. Angeblich gibt es an drei Stellen Sprengladungen, wir können aber nur zwei finden und entschärfen.

Schließlich kommen wir alle an einem Stück an ein bewachtes Schott mit mehreren Wachen. Wir machen zu viel Lärm und die werden aufmerksam auf uns. Merken, wir sind für Missionen, wo es auf Lautlosigkeit ankommt, nicht wirklich geeignet. Für so etwas gibt es Assassinen, die von Jugend auf nichts anderes tun, als leise zu treten. Nun ja, eine der Wachen kommt nachsehen und ich tu so, als ob ich verwundet wäre. Er kommt in mein Sichtfeld und ich bedrohe ihn mit meiner Boltpistole. Das schindet genug Eindruck, dass er auf keine dummen Gedanken kommt.

"Lord-Kapitän Conari? Der Vorstand erwartet Sie schon!", meint die Wache dienstbeflissen.
"Nun gut, bringen wir es hinter uns." Mal sehen, was uns da erwartet. Es ist immer noch die Frage, wie viel wussten sie? Haben sie bewusst weggesehen oder stecken sie mit drin? Wie viel kann ich tolerieren und wann muss ich sie dem reinigenden Feuer der Inquisition übergeben oder sie gar selbst richten?

Wir werden durch ein Gangsystem geführt und landen schließlich an einen Fahrstuhl, der nur groß genug für die Hälfte meines Gefolges ist. Absicht oder gibt es keine größeren? Ich habe meine Pistole und mein Schwert immer noch in der Hand. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl, als wir nach oben fahren. Einfach die Seile kappen und ich bin Geschichte. Aber der Fahrstuhl hält, die Türen aus gebürstetem Stahl öffnen sich zu einem prächtig dekorierten Gang. Holzvertäfelung, teurer Teppichboden, Gemälde von blühenden Landschaften an den Wänden. In einer Schreibstube werden gerade emsig Dokumente verbrannt. Das lässt tief blicken. Barakis und ein paar andere Wächter kommen uns entgegen. Da dieser Schuft hier noch frei herum läuft, schwant mir Böses.

"So sehen wir uns also wieder", meine ich zu ihm.
"In der Tat, Lord-Kapitän." Er grüßt etwas spöttisch mit seinem Sturmbolter.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #132 am: 15. Juli 2013, 13:26:20 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Verwaltungsebene
Vorstandszimmer
Zeit: 2 340 784.M41

Nachdem wir tödliche Blicke ausgetauscht haben, werden wir in das verschwenderisch eingerichtete Büro geführt. Die zwölf Vorstände dieses Planeten und Gefängnisses erwarten uns. Acht Männer und vier Frauen, alle prächtig gewandet. Ich komme mir vor wie ein verlumpter Landstreicher mit meiner blutbesudelten und zerrissenen Kleidung. Alles an mir starrt vor Blut, da ich mich nirgendwo hatte richtig waschen können. Gute Gastgeber hätten mir erlaubt, mich frisch zu machen. Und mit meinem Schiff zu kommunizieren. Das ist also die Führung dieses Planeten. Auf dem ersten Blick eine Versammlung von gut begüterten Adligen. Keine offen getragene Symbole des Erzfeindes, keine Mutationen. Der Vorstandsvorsitzende heißt Effin Kaldis. Er sieht aus wie vierzig und trägt einen weißen Trikotanzug aus einem sehr teuren Stoff, der offensichtlich maßgeschneidert ist und in den Elektrumfäden eingewebt sind.

"Schön sie zu lebendig zu sehen", begrüßt er mich und erzählt etwas von Maleziel und seiner Geschichte, die wenig neues enthält. "Auf dieser Welt war der Erzfeind schon immer präsent. Dieser Teil im Gamma Sektor wird von ihnen in Anspruch genommen. Ihr habt da ja einiges an Schlamassel angerichtet."

"Ich habe eine schwärende Wunde ausgelöscht! Ich habe einen Tempel des Chaos oder Kaios oder wie immer dieser infame Götzenkult sich auch nennt, vernichtet. Der Kult der Schwarzen Viper ist Geschichte!", erwidere ich.
"Einst, als ich vor sechzig Jahren den Vorstand übernommen habe, dachte ich wie ihr. Ich heuerte Söldner an, rekrutierte Gefangene und stürmte den Tempel. Aber hier in der Weite gibt es starke Präsenzen des Erzfeindes. Ganze Flotten von ihnen kreuzen hier. Und diese Leute verstehen keinen Spaß! Und ihre Ansprüche auf diese Welt, auf diesen Tempel, setzen sie auch mit Gewalt durch. Ich bezahlte ihren Preis und hatte meine Ruhe."
"Ruhe? Dieser Kult hat Gefangene abgeschlachtet, sie geopfert!"
"Notwendige Verluste. Bedauerlich, aber nicht zu ändern."
"Man kann sie besiegen, wieder und wieder!", erwidere ich.
"Ihr seid noch sehr jung."
"Das bekomme ich oft zu hören. Und die meisten, die das behaupteten, leben nicht mehr!" Die Drohung bleibt im Raum stehen.

"Nun ich bin sicher, dass wir zu einer gütlichen Einigung kommen können. Wir haben hier ein paar für Euch äußerst profitable Verträge vorbereitet." Ein Diener reicht mir einen großen Stapel Papier. Gezwungenermaßen halftere ich meine Waffen und sehe mir dir Verträge an. Sie sind profitabel, durchaus. Und manche davon tragen Daten von vor meiner Zeit. Mein Onkel und andere Vorgänger waren Nutznießer der Verträge. Im ersten Moment denke ich, dass meine Familie schon seit Jahrhunderten in diesem Sumpf mit drin steckt, aber dann fällt mir auf, dass keiner der Verträge ein Siegel trägt. Und jetzt wird mir klar, was das soll. Dies ist der Versuch mich mit äußerst lukrativen Verträgen zu bestechen. Und mich gleichzeitig damit an sie zu binden und mich im Bedarfsfall auch damit zu erpressen. Wenn sie fallen, falle ich auch. Die angebotenen Summen sind gigantisch. Bis jetzt dachte ich, Profit heiligt die Mittel. Aber das ist falsch. Einfach schrecklich falsch. Manche Dinge sind nicht allen Profit der Weite wert. Es gibt eine Grenze und diese Verträge sind jenseits davon. Mit dem Erzfeind Geschäfte zu machen, ist nicht mit meiner Moral und meiner Religion vereinbar. Das Chaos ist der ultimative Feind und man muss ihn vernichten, wo immer er sein schmutziges Haupt erhebt.

"Das kann nicht Euer Ernst sein!" Nicht nur schienbar empört werfe ich den Stapel von Verträgen auf den Tisch. Da liegt ein Vermögen, aber das würde mich mein Seelenheil kosten. Und meine Seele ist mehr wert als ein paar Billarden Throne!

"Doch, ihr bekommt einen unermesslichen Reichtum, aber sitzt mit uns in einem Boot. Das gibt uns die Sicherheit, dass ihr mit niemanden über diese Ereignisse sprechen werdet."
"Ich lasse mich nicht erpressen!"
"Oh doch, dass werdet Ihr! Die "Audacia" liegt in einem Melterminengürtel und wir haben unsere schweren Waffen auf Euer Schiff gerichtet. Nicht einmal Euer leichter Kreuzer ist dem gewachsen, was wir entfesseln können." Der Mann blufft. Sie haben nur halbe Energie und Meisterin Puppila sagt mir in unserem Code, dass der Minengürtel allein die "Audacia" nicht wirklich gefährden kann. Hermandez bestätigt dies offen und fängt sich eine böse Rüge des Vorstandsvorsitzenden ein.

"Ihr seid mit dem Erzfeind im Bunde, versucht mich zu erpressen, versucht mich zu bedrohen! Das sind Verbrechen gegen den Thron selbst!" Ich stehe zornbebend auf.
"Überstürzt jetzt nichts. Aus Euch spricht die Torheit der Jugend. Idealismus füllt keine Börse. Wir haben ein luxuriöses Quartier vorbereitet. Ruht Euch aus, sammelt neue Kräfte. Ihr müsst erschöpft sein. Emotional aufgeputscht. Schlaft darüber, denkt in aller Ruhe darüber nach."
"Es gibt Dinge, die kann man für Throne nicht kaufen!", wirft Meisterin Puppila mit großer Inbrunst ein.
"In der Tat! So können wir keine Einigung erzielen!", sage ich mit absoluter Bestimmtheit.
"Wie ihr wollt! Wachen! Tötet sie!", ruft der Vorstandsvorsitzende. Damit ist es entschieden, die Würfel sind gefallen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #133 am: 17. Juli 2013, 13:05:55 »
Position:
System Maleziel
Maleziel
Verwaltungsebene
Vorstandszimmer
Zeit: 2 340 784.M41

Die Tür wird aufgestoßen und die Wachen strömen in den Raum. Voran Sergeant Barakis und sein Gefolgsmann mit dem Bolter. Wie üblich ist die Meisterin der Leere auch die Meistern der schnellen Reflexe und schießt den schwer gerüsteten Barakis mit einer einzigen Garbe aus ihrem erbeuteten Bolter nieder. Damit ist der stärkste Feind gefallen. So ein Sturmbolter kann verheerende Schäden anrichten. Ich versuche mit meiner Plasmapistole den anderen Wächter abzuschießen, verfehle ihn aber deutlich. Thronverdammt!

Dafür schießt der Mistkerl nun auf mich, aber ich hechte aus der Flugbahn der Garbe aus massereaktiven Geschossen. Hermandez will Kontra geben, aber der Wächter ist agil und weicht dessen Lichtstrahlen einfach aus. Der Techpriester stürmt schreiend auf ihn zu und schlägt ihn mit seinem Schockstab zu Boden. Der Kerl lebt noch, ist aber momentan aus dem Geschäft. Ich werde von einem der Vorstände mit einer Laserpistole, die an meiner Rüstung abprallt und einer leibhaftigen Digitalwaffe beschossen, deren Hochenergiestrahl haarscharf an meinem Ohr vorbei zischt. Das ist ganz schön heiß, kein Wunder, dass der arme Obskurus daran zugrunde gegangen ist. Nun ja, genau genommen ist er durch seinen dilettantischen Versuch sich in der Nähe des Kristalls heilen zu wollen verstorben.

Ich habe die Faxen dicke und schnappe mir den Vorstandsvorsitzenden, der wie unbeteiligt im Sessel sitzt. Wahrscheinlich denkt er, dass Ganze würde einfach an ihm vorbei ziehen. Ich reiße ihm vom Sessel hoch und benutze ihn als Schutzschild. Dummerweise schießt einer der Eiferer auf ihn und verwundet ihn schwer. Ebenso schnappt sich einer der anderen Vorstände ein Lasergewehr hinter einem Sofa und schießt auf mich in den Rücken. Zwei der Strahlen gelingt es meine Rüstung zu durchschlagen. Das hat weh getan, Thronverdammt!

Ich sinne auf Rache und erschieße den Bastard mit meiner Plasmapistole, die ihm das Fleisch von den Knochen dampft. Hat der Idiot nun davon. Die Wächter werden nach und nach erledigt und auch ein paar der Vorstände sterben noch im Kreuzfeuer. Der Vorstandsvorsitzende erschlafft in meinem Armen und ich erschieße ihn endgültig, da ich keine Nerven habe, mich um ihn zu kümmern. Verdammter Verräter! Der Gottimperator wird nun über seine verdammungswürdige Seele richten und ihn zu seinen Ketzerfreunden in die tiefste der Höllen stecken. Ein weiterer Schuss lässt die blasphemischen Verträge verdampfen. Der Raum ist unser und erst mal haben wir die Kontrolle. Ich schnappe mir einen der Überlebenden und zwinge ihn, mir den Störsender zu zeigen. Der befindet sich in einer schwer gesicherten Kammer und die kann nur von innen geöffnet werden. Ich überzeuge den neuen Vorsitzenden davon, die Wächter darin zur Aufgabe zu bewegen und die Tür zu öffnen. Darin haben drei eingeschüchterte Männer Dienst, denen ich befehle, dieses Ding endlich abzuschalten. Eine gelbe Wahnlampe beginnt zu brennen, als der Störsender endlich ausgeschaltet ist. Von hier aus kann ich auch funken.

Mit einer Hymne mache ich mir den fremden Maschinengeist des Breitbandfunkgerätes gewogen, während ich die Hauptfrequenz der Audacia einstelle.
"Hier spricht Lord-Kapitän Flavion Conari. Ich rufe die "Audacia", bitte kommen!"
"Hier ist die "Audacia", es spricht Auditor Primus Nephlim. Gut, Eure Stimme zu hören, Lord-Kapitän Conari! Wir hatten schon das Schlimmste befürchtet. Wen wollt ihr sprechen?"
"Gebt mir XO Kyrr." Ich kriege meinen Stellvertreter ans Rohr und gebe einen kurzen Statusbericht durch. Die "Audacia" hat ein kleineres Feuergefecht hinter sich und ist leicht beschädigt worden. Im Gegenzug wurde aber eine komplette Batterie an Makrokanonen dem Erdboden gleich gemacht. Wahrscheinlich war das das Erdbeben. Also ein ganz natürlicher Vorgang. Ich fordere meine Kommandotruppen und ein Fresspaket von Colette an, da ich furchtbaren Hunger leide. Keine Ahnung, wann ich zuletzt etwas gegessen habe. Ich überzeuge den neuen Vorstandsvorsitzenden die Waffen zu strecken und Maleziel wird nun von meinen Truppen eingenommen.

Als erstes taucht Tessa Nimdock mit ihren Kommandos auf, welche die wichtigsten Stationen sichern. Dann landet das komplette erste Bataillon an, oder das, was nach den letzten Gefechten auf dem "Dolch des Schicksals" gegen die verdammten Grünhäute von ihnen noch übrig ist. Schon bald habe ich das großzügige Proviantpaket von Colette in der Hand und lasse es mir mit Meisterin Puppila munden. Der Rekaf ist mild mit Amasec verfeinert und meine liebreizende Köchin hat sogar daran gedacht, eine Schachtel Lho-Stäbchen mit einzupacken. Auch Caine und mein Magister Militaris kommen unten an. Mit meinem engsten Gefolge, also Althea, Caine und Ares ziehe ich mich in eine der Schreibstuben zurück und wir halten Kriegsrat.

"Es gibt letztendlich nur zwei Optionen, Meister Flavion", beginnt Caine nach Schildern der bekannten Fakten. "Die erste Option ist, alles unter den Teppich zu kehren und ein Schweigegeld anzunehmen. Wir könnten Knebelverträge schließen und davon profitieren, ohne wirklich erpressbar zu sein. Die zweite Option ist, wir machen das publik. Das verurteilt die Führungsebene zum Tod durch das Feuer, falls sie nicht vorher in den Gewölben der Inquisition sterben. Wir könnten Maleziel nach seiner Säuberung offiziell in den Besitz nehmen. Damit würden wir klar Stellung beziehen, für das Ministorum gegen den Erzfeind. Sicherlich ist der Erzfeind in der Weite präsent, aber das Imperium dehnt sich aus und irgendwann wird die Koronusweite ein offizieller Sektor des Imperiums sein. Auf lange Sicht profitieren wir, auch wenn wir uns neue Feinde schaffen, die sowieso unsere Erzfeinde sind. Was wir uns heute schon zu Feinden machen, brauchen wir morgen nicht zu tun. Spätestens wenn wir gegen "Ignes et Amnestia" vorgehen, werden sie uns eh richtig hassen." Caine hat Recht. Meisterin Puppila spricht sich vehement für Option zwei aus und findet Caines Argumentationskette richtig. Auch Ares ist der gleichen Meinung. Lady Helmchen kann ich nicht fragen, aber mehr Meinungen brauche ich nicht, da wir alle der gleichen Ansicht sind. Den Erzfeind zum Feind zu haben ist kein veränderter Zustand, sondern jetzt schon Fakt.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #134 am: 19. Juli 2013, 11:08:18 »
Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Offiziersquartiere
Zeit: 4 365 784.M41

Seit zwei Tagen sind wir im Transfer nach Anmut. Wir hoffen dort den Kristall für eine spätere Verwendung auf der Station "Dolch des Schicksals" sicher zwischenlagern zu können. Unbedingt muss ich Null- oder Hexagramfelder besorgen. Das wird teuer werden, aber momentan kann ich es mir leisten. Es hat über eine Woche gedauert, auf Maleziel alles zu ordnen. Ein Übergangsrat aus Techpriestern, dem Kleriker Asowitch und einigen Wachoffizieren mit gutem Leumund hat die Macht übernommen, bis die Angelegenheit bereinigt ist. Ich hoffe mal, die Sache läuft so, wie wir uns das vorstellen. Die ehemaligen korrumpierten Verwaltungsratsmitglieder befinden sich in Kryotanks in sicherer Verwahrung. Ein hartes Schicksal erwartet sie auf Damaris. Aber sie hatten immer die Wahl gehabt, wie ich auch. Und ich habe mich für den Gottimperator entschieden.

Wirklich zur Ruhe gekommen bin ich in den letzten Tagen nicht. Viel gab es zu entscheiden, vieles musste in die Wege geleitet werden. Die Besatzung der "Audacia" ist wieder auf Sollstärke. Die Veteranen, welche an meine Seite gekämpft und gekennzeichnet worden sind, haben die besten Posten bekommen. Alle anderen eben das, was übrig blieb. Traub ist nun bei meinen Wachmannschaften, Hermandez ebenso. Der Kristall befindet sich in der Obhut von der Navigatorin Yuri, die sich darum kümmert. Bruder Obskurus ist im Hospital untersucht worden. Es wurde eine ganz minimale Hirnaktivität fest gestellt, obwohl er eigentlich tot sein müsste. Ich habe ihn in seinen alten Tank legen lassen. Unbedingt brauche ich neue Astropathen, was ebenfalls teuer werden wird. Aber die Lagerräume sind gut gefüllt und ich bin sicher, dass Maleziel sich noch richtig ausbezahlen wird. Der Reißer ist ebenfalls eingefroren. Die Tätowierungen von Novati sind kopiert. Jetzt habe ich zwei Teile der Sternenkarte. Das ist gut, auch wenn ich momentan eher damit beschäftigt bin, wie ich Lady Anagais Prophezeiungen widerstehen kann.

Meine Konkubinen waren höchst erfreut, mich lebendig zu sehen und doch über meinen Zustand entsetzt, als ich zum ersten Mal zurück zur "Audacia" kam. Colette war ganz in Tränen aufgelöst, mich so zu sehen. Meine lieben Mädchen haben sich alle ganz furchtbare Sorgen über mich gemacht und viel Zeit mit Gebeten verbracht. Natürlich zerren mich meine Konkubinen sofort unter die Dusche, nachdem sie mich ausgezogen haben. Es ist ziemlich viel Blut, was da in den Ausfluss herunter fliest und einiges ist durchaus von mir. Dann gönne ich mir ein langes Bad und eine anregende Massage, aus der sehr schnell sehr viel mehr wird. Josephina besteigt mich als erste und auch Carmina will danach auch noch ein Stück von mir haben. Meine allerliebste Colette fährt danach ein wahres Festessen auf, das mir neue Kräfte gibt. Schließlich falle ich todmüde ins Bett und weiß es zu schätzen, dass man mich ausschlafen lässt, bevor ich mich wieder ins Tagesgeschäft stürze.

Die Schätze konnten geborgen werden und die Bücher über die Xenos sind äußerst interessant. Sie befinden sich nun in meiner Bibliothek in einem abschließbarem Schrank aus Plastoid. In jeder freien Minute blättere ich in ihnen. Die Chaosbücher sind in massiven Kisten verpackt und versiegelt. Da der Inhalt sehr heikel ist, befinden sie sich in meiner privaten und gut gesicherten Schatzkammer. Diese werde ich der Kirche übergeben.

Die Neuankömmlinge haben sich nach ein paar Reibereien mit der alteingesessenen Besatzung schon halbwegs integriert. Die meisten Konflikte entstanden dadurch, weil die Neuankömmlinge mich Sankt Flavion, der heilige Befreier von Maleziel nennen und nicht Lord-Kapitän Conari. Das schmeichelt mir natürlich ungemein. Ich bin ernsthaft am Überlegen, ein paar der Passagierquartiere für eine Kirche zu opfern. Der Imperator war gut zu mir, hat mir meinen Glauben an ihn zurück gegeben und mich durch die Dunkelheit zurück ins Licht geführt.

Ich bin gerade in Gedanken auf dem Weg von der Brücke in mein Quartier, als es auf einmal still um mich wird. Die allgegenwärtigen Geräusche sind verstummt. Thronverdammt! Hört das denn nie auf mit den obskuren psionischen Phänomenen in der Weite? Ich schnippe mit den Fingern, was ein Geräusch verursacht. Über Mikrofunk versuche ich jemand zu erreichen, aber auf alle Frequenzen nur ein statisches Rauschen. Da ich nicht glaube, dass der Maschinengeist streikt, dürfte die Technik in Ordnung sein. Ich laufe zur nächsten Interkomstation, als ich eine dunkle Gestalt in den nächsten Gang huschen sehe.

"Bruder Obskurus?", frage ich und ziehe vorsichtshalber mal meine Waffen. Vorsichtig rücke ich zur Biegung vor und spähe hinein. Niemand zu sehen. Ist das eine Falle? Möglich, aber ich bin gewappnet und erwarte das Schlimmste. Auf einmal wird es dunkler und aus den finsteren Schatten tritt eine verschleierte Gestalt. Beim goldenen Hintern des Imperators!

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