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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 66714 mal)

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #150 am: 26. August 2013, 11:52:27 »
Position:
Kessel
System Damaris
Damaris
Stadt Damaris
Kathedrale des Sankt Drussus
Verhörraum
Zeit: 2 433 784.M41

"Wisst Ihr eigentlich, dass ihr sehr oft mit obskuren Warpphänomenen in Kontakt gekommen seid?"
"Nicht wirklich! Tritt auf keinen Stein, könnt ein obskures Warpphänomen drunter sein", rufe ich theatralisch aus, da ich von diesen Dingen wahrlich genug habe. "Wenn man die Geschichten von Sebastian Winterscale so liest, ist er auch andauernd mit solchen Phänomenen konfrontiert worden."

"In der Tat, ein gutes Stichwort. Ihr zwei habt mehr als nur einen Freihändlerbrief gemeinsam. Es gibt immer wieder Personen, die scheinen solche Ereignisse wie ein Magnet anzuziehen. Die meisten machen nur kurze Zeit von sich reden, bevor sie ins Vergessen geraten, andere scheinen sich viele Jahre damit herumplagen zu müssen." Wahrscheinlich war Sebastian Winterscale auch einst einer gewissen Lady Anagai begegnet. Meisterin Puppila wusste zwar von meiner Audienz, war zum Glück aber nicht anwesend gewesen. Auch weiß niemand, dass diese dreifach verfluchte Warphexe mich auf der "Audacia" während eines Transfers besucht hat. Es hat schon seinen Grund, warum ich das niemandem erzählt habe. Genau wegen solchen Situationen hier.

"Aha? Es gibt noch andere Pechvögel wie mich?", frage ich scheinbar überrascht.
"In der Tat. Leute, die seltsame Dinge tun, als würde eine fremde Macht sie lenken." Lady Anagai erwähnte, dass sie viele Eisen im Feuer hatte und so langsam wird mir klar, dass die Frau solche Aktionen schon sehr lange ausführt und in einem Maß, dass sich signifikante Parameter herauskristallisiert haben, welche einigen findigen Akolythen des Ministorums oder der Inquisition aufgefallen waren. Zum Glück habe ich nicht mal Althea in diesen Punkt eingeweiht.

"Wisst Ihr, wer die Yu´vath waren?", wechselt der Bischof abrupt das Thema.
"Die Yu´vath?", wiederhole ich überrascht, da es viele Schriften in den Gewölben des Tempels über diese Rasse gegeben hat. "Das war eine Xenosrasse, die durch Angevin Kreuzzug ausgelöscht wurde. Auf der Stirnseite eurer Kathedrale ist ja ein Bild zu sehen, wie Drusus die Heimatwelt der Yu´vath im Feuer des Zorns reinigt", doziere ich wie ein braver Schüler einer Schola. Es gab durchaus Themen, da hatten meine Lehrer meine volle Aufmerksamkeit.

"Das war das offizielle Ende des Kreuzzuges, aber der Krieg ging im Geheimen weiter. Und er ist noch nicht zu Ende!"
"Der Kreuzzug ist vor weit über 1500 Jahren zu Ende gegangen und die Yu´vath wurden vollständig besiegt." So wird es jedenfalls in den Scholas des Calixissektors gelehrt. Dieses Thema ist dadurch so populär, weil aus diesem Kreuzzug zum einen der Calixissektor und der heilige Drusus hervorgegangen ist.
"Es gab nie besonders viele Yu´vath und sie sind mehr als nur primitive Xenos, wie es zum Beispiel die Orks sind. Die Yu´vath sind Meister des Warps. Sie haben sich mit den verdorbenen Kräften jenseits des Schleiers eingelassen und es geschafft, ihren eignen Willen zu behalten. Auf eine uns unbekannte Art konnten sich die einzelnen Yu´vath über weite Entfernungen koordinieren und es hat sehr viele Ressourcen verschlungen, sie im Calixissektor auszurotten. Jeder Yu´vath konnte auf ein gewaltiges Gefolge von psionisch Versklavten zurück greifen. Wahrscheinlich haben sie sogar eigene Dienerrassen gezüchtet."

"So wie die Raggol?"
"Anzunehmen, aber nie wirklich bewiesen worden. Wie auch immer, Eure Meisterin Puppila hat in ihren Visionen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Yu´vath gesehen!" Damit bezieht er sich auf die Visionen, welche Althea bei der Entnahme ihrer Augen hatte. Dort hat sie unter anderen die vier gefallenen Astartes sowie ein uraltes böses Ding gesehen. Nicht zu verwechseln mit dem Schlangending, was uns am Ende attackiert hat.

"Hä?" Ich schau jetzt garantiert nicht besonders geistreich aus der Wäsche.
"Ein Yu´vath! Diese Kreaturen verändern ihre äußere Erscheinung, je länger sie existieren."
Wahrscheinlich weil der Warp in sie hinein blickt. Läuft sicherlich ähnlich wie bei den Navigatoren, je älter sie werden, desto deformierter werden sie. Für ihre Gabe zahlen sie einen sehr hohen körperlichen Preis.
"Ist das so?", frage ich unverbindlich.
"So ist es. Es gab schon lange die Theorie, dass die Weite schon seit jeher von den Yu´vath Kolonialisiert worden ist und sich hier einige ihrer am weitest entferntesten Außenposten befunden haben. Und es könnte durchaus sein, dass sich die letzten Reste dieser verdorbenen Rasse hier verkrochen haben. Das Tarot des Imperators zeigt in diesem Fall einige alarmierende Vorhersagen an. Es kann durchaus sein, dass sie einen Angriff auf das Imperium planen, um sich für die Niederlage zu rächen."

Na Prima, als ob ich nicht schon genug Probleme hätte. Allerdings scheint damit alles vom Bischof gesagt worden zu sein. Damit bin ich noch mal glimpflich davon gekommen. Auf alle Fälle weiß ich jetzt, dass Lady Anagai nicht unbedingt eine reine Warpkreatur ist, sondern eventuell ein Yu´vath oder ein alter Feind von ihnen. Oder eine hinterhältige Eldar, gibt ja schon ein hinterlistiges Exemplar hier in der Weite. Thronverdammt!

Auf alle Fälle kann Meisterin Puppila wieder gehen und darum ging es ja. Ich bin froh, dass ich keinen Krieg vom Zaun habe brechen müssen. Schließlich brauche ich die Kirche noch als Verbündeten gegen die dreimal verfluchte "Ignes et Amnestia". Aber nun habe ich erst mal einen wichtigen Termin bei General Rami Dante, dem Träger des Blauen Sterns von Damaris. Bevor wir gehen, frage ich noch freundlich, was hier im Busch ist. Und diesmal bekomme ich sogar eine Antwort. So wie es aussieht, scheinen die Orks einen Waaagh auf Damaris machen zu wollen. Thronverdammt!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #151 am: 28. August 2013, 11:35:33 »
Position:
Damaris
Provinz Pariah
Hauptquartier der PVS
Zeit: 2 434 784.M41

Mit unserem Guncutter schweben wir auf das offen gehaltene Kasernengelände zu. Mehrere Kolonnen von Infanterie machen ihren spätmorgendlichen Marsch, eine Reihe aus fünf Panzern zeigt Präsenz. Das eigentliche Hauptquartier befindet sich in einem muffigen Bunkerkomplex unter der Oberfläche. Wir werden erwartet und fahren mit einem Fahrstuhl tief unter die Erde, bis wir zu einem Vorzimmer kommen. Dahinter scheint es hoch her zu gehen, da ich mindestens zwei Männer brüllen höre. Um was genau es geht, kann ich leider nicht verstehen. Das einzige was herauszufiltern ist, "wenn dann jetzt, später ist eh alles verloren!" Wahrscheinlich wird gerade über die Invasion diskutiert und was man machen soll. Schließlich wird die Konferenz aufgelöst und die Offiziere strömen mehr oder weniger erregt heraus. Kurze Zeit später winkt man uns herein. Der General macht ebenfalls einen  höchst emotionalen Eindruck.

Ich komme recht schnell zum Kern des Problems, den verdammten Grünhäuten. Der Angriff wird innerhalb der nächsten drei Wochen, mit einer Spanne von plus minus einer Woche erwartet. Viel Zeit bleibt wirklich nicht mehr. Momentan ist alles hoffnungslos. Der neue Gouverneur eine Marionette der Kirche, der Adel untereinander zerstritten und wollen wohl eher evakuieren statt zu kämpfen. Die Aufständischen würden sich eventuell auf einen Waffenstillstand einlassen, schließlich wollen die auch nicht von Orks versklavt oder umgebracht werden. Die imperiale Flotte bereitet die Evakuierung schon vor. Wenn Damaris überleben soll, muss jemand die ganzen zerstrittenen Fraktionen einigen. Tja, wer wäre wohl besser als ich geeignet? Ich habe keinerlei Fehden mit irgendeiner Fraktion und kann deswegen die Verhandlungen ohne Vorbelastungen führen. Nun gut, ich werde mal mein Glück versuchen.

Auf dem Flug zum Bollwerk, um uns mit den Flottenverantwortlichen zu treffen, beraten wir kurz, was wir eigentlich für Optionen haben. Zum einen können wir die Verhandlungen nun mit der Dringlichkeit des Orksangriffs bei den Hellwicks mit ganz anderen Forderungen und Charterpreisen kommen. Wir können auch die Panik schüren und einen gigantischen Profit bei den Adligen heraus schlagen. Oder eben die Verteidigung organisieren und hoffen, dass der Gouverneur am Ende dann alles bezahlt. Die mittlere Option, einfach die Sahnehäubchen abzusahnen, ist vom Risiko zum Gewinn wohl die einfachste Möglichkeit schnell sehr viel Throne zu verdienen. Dafür hätte ich dann natürlich den Ruf als Kriegsprofiteur und eventuell Feigling weg. Das Risiko beim Konvoi würde wiederrum ganz bei mir liegen und es wären vier Transporter nötig, auf welche die Audacia aufpassen müsste. Die "Audacia" ist ein Aufklärer, ein Entdecker, kein Schäferhund, welcher eine verängstigte auseinanderstrebende Horde von Transportern schützen kann. Irgendwie spricht mich die dritte Möglichkeit am meisten an, auch wenn das Risiko unkalkulierbar und der Profit nicht überragend selbst im Erfolgsfall sein dürfte. Aber es gibt mehr als nur Profit, sondern eben auch Ruhm. Der Befreier von Maleziel, der Verteidiger von Damaris, dass sind Titel, die ein Mann in der Weite durchaus wieder zu Thronen machen kann. Und wer will nicht ein Held sein? Bewundert von den Massen? Beneidet von den Konkurrenten? Geliebt vom Imperator? Außerwählt unter Milliarden? Und die Aufreihung der Titel, Lord-Kapitän Flavion Conari, Befreier von Maleziel, Verteidiger von Damaris, das hat schon was!

Am Bollwerk angekommen, werden wir vom Hangar durch eine Labyrinth beengter Gänge geführt. Wahrscheinlich soll so auch eine Invasion oder Entermanöver erschwert und leichter abgewehrt werden können. Schließlich kommen wir zum großzügigen Büro von Lord-Kapitän Lock. Die Offizierin sieht immer noch recht bezaubernd aus. Wir kommen umgehend zum eigentlichen Thema, aber die gute Frau verschanzt sich hinter den Befehlen der Admiralität, welche eine Evakuierung im Falle eines Angriffs befohlen hat. Ich versuche, sie mit Argumenten umzustimmen und sie gibt mir durchaus recht. Aber wie üblich beim Militär sind gesunder Menschenverstand, Anstand, Integrität im Angesicht falscher Befehle, die viele hundert Lichtjahre entfernt gegeben worden, eben nichts wert. Und die gute Lock will wohl ihre Pension nicht aufs Spiel setzen, indem sie die Befehle ignoriert. Ihre Strategen geben einer Verteidigung selbst im optimalsten Fall nur eine Siegeschance von 20%. Hätte ich auf Maleziel so gedacht, wäre ich tot. Schließlich, nachdem ich alle Argument gebracht habe, von Behalten des Stützpunktes über Rechte wie auch Pflichten von semioffiziellen imperialen Planeten und der Tatsache, dass wenn alle anderen Fraktionen zusammen stehen, die imperiale Flotte wie eine Bande feiger Banditen dasteht, die nur dann präsent sind, wenn es ums Throne einfahren geht, aber nicht, wenn es ernst wird. Das lässt sie alles kalt, weiß sie wohl selbst auch zur Genüge. Aber ihre Vorgesetzten haben entschieden und ihr Spielraum beschränkt sich auf die Evakuierung. Nun ja, ein Versuch war es wert gewesen.

Ich gebe nun dieser Hilfsaktion ein Limit von 14 Tagen. Haben wir bis dahin keine Koalition der Willigen aufgestellt, werden wir Panik schüren und die retten, die ein Vermögen dafür bezahlen können. Schließlich bin ich Geschäftsmann und wenn ich keine Macht im Rücken habe, werde ich mich keiner grünen Flut in den Weg stellen. Schließlich bin ich kein Selbstmörder, sondern ein Freihändler. Auf meinem Chrono stelle ich den Countdown ein und die Zeit läuft nun unerbittlich gegen Damaris.

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #152 am: 30. August 2013, 11:59:14 »
Position:
Damaris
Palast des Gouverneurs
Offizielles Empfangszimmer
Zeit: 2 434 784.M41

Als erstes brauchen wir für die nächsten Verhandlungen ein offizielles Gerüst, also fliegen wir unverzüglich nach Damaris zurück und treffen uns dort mit dem Gouverneur Belkan Kupak. Zum Glück treffen wir ihn ohne sein Kindermädchen vom Adeptus Ministorum an. Ich bin relativ sicher, diese Adelsfamilie ist eine Marionette der Kirche geworden. Ich schätze mal, der imperiale Floh wurde dem alten Kupak vom Kardinal Kregory Hestor ins Ohr gepflanzt, als er diese Welt besuchte. Niemand kriegt so eine riesige Statue, wenn er nicht bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Die Lügen über das Imperium, dieses System ist weder gerecht, effizient, fair oder erstrebenswert, sind wohl auf fruchtbaren Boden gefallen. Allerdings war der Erbe wohl nicht so ein Trottel wie Vater und jüngster Bruder. Ich bin sicher, dass die Kirche nicht die Autorität über ihn hatte, wie über den jetzigen Inhaber des Thrones. Und ich würde meine "Audacia" verwetten, dass die Kirche beim "Umfalltod" des Vorgängers mehr als nur ein kleines Händchen im Spiel hatte. Belkan Kupak ist Wachs in den Händen eines jeden, der selbstsicher auftreten kann, da er niemals als Erbe vorbereitet worden war. Ein bedauerlicher Umstand, den ich mir jetzt geschickt zum Umstand mache. Mit harten Worten mache ich ihm klar, was ich von ihm will.

"Eure Majestät! Die grüne Flut steht vor Eurer Haustür! Die Imperiale Flotte bricht ihren Stützpunkt ab und sucht das Weite in der Weite!" Welch blödes Wortspiel, aber leider nur zu wahr. "Eure Adelshäuser, die davon Kenntnis haben, planen die vollständige Verlegung all ihrer beweglichen Güter weit weg von Damaris. Eure Armee ist durch den Aufstand gebunden und damit handelsunfähig. Damaris wird sterben! Außer ich rette es!", beginne ich mit den Verhandlungen. Recht schnell habe ich seinen Widerstand zerschmettert und er unterschreibt nach kurzer Prüfung die von mir vorgelegten Verträge. Ich hätte da viel mehr heraus schlagen können, fällt mir bald auf. Aber letztendlich will ich Damaris nicht ausplündern, sondern retten. Der Imperator hat meine Seele, meinen Verstand und meinen Körper durch die Hölle von Maleziel geleitet, nun ist es an mir, seine Geschenke zu vergelten, indem ich diese Welt vor der grünen Flut beschütze. Hier geht es für mich nur sekundär um den unmittelbaren Profit, der auch nicht ganz aus den Augen zu verlieren ist. Meine Besatzung will Throne für ihren Dienst, die "Audacia" braucht nicht nur Hinwendung, sondern auch Ersatzteile und die wachsen nicht auf Bäumen.

Schließlich habe ich alle Vollmachten, bin so etwas wie der Vizegouverneur, Verteidigungsminister und Schatzmeister in einer Person. Ein Mann mit geringer Moral könnte einen gewaltigen Profit daraus schlagen und sich einen Berg Throne anhäufen, bevor alles den Bach herunter geht. Die Option wird vielleicht in dreizehn Tagen zwanzig Stunden meine erste Wahl sein. Momentan ist es nur ein verlockendes Gedankenspiel, eine Prüfung meines Willens, der ich noch ganz gut widerstehen kann. Maleziel hat mich auf die harte Tour gelehrt, dass es mehr als nur profanen Profit gibt. 

Mit den Vollmachten versehen, treffe ich mich mit dem Vertreter des Hauses Arkardi, welche so etwas wie die inoffiziellen Herren von Pariah sind. Ihr Anwesen befindet sich am Rande einer stark zerstörten Stadt im Pariah Sektor. Überall sind von oben die Aufräumarbeiten zu sehen, Jeremiah Blitz hat mitten ins Stadtgebiet getroffen. So ein Treffer hat bestimmt zehn bis fünfzehntausend Menschen sofort umgebracht und wahrscheinlich die gleiche Anzahl in zusammen gefallenen Gebäuden verschüttet, wo sie qualvoll verdurstet, erstickt oder langsam zu Tode gequetscht wurden. Sollte ich jemals das Feuer auf eine Stadt befehlen, werde ich mich an den Anblick dieses Ortes erinnern.

Der Adelssitz der Arkardi liegt etwas außerhalb auf einem Bergrücken. Die ganze Anlage macht nicht nur den Schein einer Burg, das ist eine kleine Bergfestung. Mutanten scheinen sehr weit verbreitet im Gefolge dieser Familie zu sein. Ihre Mutationen sind sehr unterschiedlich und wahrlich jenseits des noch Tolerierbaren. Auf einer normalen Imperialen Welt wären die meisten sofort auf den nächsten Scheiterhaufen geworfen worden. Hier sind sie natürlich ein Wirtschaftsfaktor und in großen Mengen vorhanden.

Wir werden in das Empfangszimmer von Joral Arkardi geführt, dem Oberhaupt dieser Adelsfamilie. Er ist sehr dunkelhäutig und begrüßt mich überschwänglich. Lord-Kapitän Orleans von der "Sternenweber" befindet sich auch hier, was natürlich äußerst praktisch ist, da ich sie nicht mehr suchen muss. Sie trägt wieder ihre Phantasieuniform, die von meinem Stand so gerne getragen wird. Der ganze Raum ist recht reichlich überbordet dekoriert. Die meisten Dekorationen sind vergoldet. General Dante hat wohl schon die Adligen ins Bild gesetzt und deren erste Forderung haut mich beinahe vom Sitzkissen herunter, auf dem ich Platz nehmen darf.

"Nun, wir sehen durchaus den Vorteil einer Zusammenarbeit, aber der Gouverneur muss weg, bevor er noch mehr Unsinn anstellt!"

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #153 am: 02. September 2013, 14:40:40 »
Position:
Damaris
Bergfestung der Arkardi
Offizielles Empfangszimmer
Zeit: 2 435 784.M41

"Nun, ich spreche in seinem Namen, ich kann in seinem Namen Zugeständnisse machen, um aus dieser Misere wieder herauszukommen. Aber ich denke nicht, dass sein Kopf Teil dieser Verhandlung sein sollte." Ein Teil meines Gefolges rät mir, am besten Nägel mit Köpfen zu machen, da der Gouverneur wahrlich nicht für diese Aufgabe vorbereitet wurde und bis jetzt nach der Pfeife der Kirche getanzt hat. Besonders Seneschall Aris wie auch mein Magister Militaris sehen große Vorteile darin, einen Militär wie General Dante zu inthronisieren, da er kompetent und obendrein noch beim Militär wie auch bei großen Teilen der Bevölkerung beliebt ist. Es hatte schon seinen Grund, warum Belkan Kupak sich mit dem General gutstellen und auch schmücken wollte. Allerdings habe ich schon einen Vertrag abgeschlossen und ich bin nicht derjenige, der sein Mäntelchen sofort in den Wind hängt.

"Einen Putsch werde ich nicht tragen! Aber was ihr mit dem armen Kerl macht, wenn der Konflikt endgültig zu Ende ist, das ist dann nicht mehr mein Problem." Ich hoffe mal, es war deutlich, dass Belkan Kupak noch zum bezahlen die Gelegenheit gehabt haben sollte. Und ich bin mir auch nicht so sicher, ob Dante jetzt die erste Wahl für einen Gouverneur ist. Ein guter Militär ist auch in den seltensten Fällen ein guter Politiker. Und so unfähig ist der Gouverneur ja auch wieder nicht, immerhin hat er sich von mir überzeugen lassen, die ganze Angelegenheit zu managen. Außerdem muss er eben noch Erfahrung sammeln und wahrscheinlich wird er in Zukunft nach dieser Erfahrung nicht mehr so unreflektiert nach der Pfeife der Kirche tanzen. Auf alle Fälle will ich auf keinen Fall in die innenpolitischen Schwierigkeiten bei einem Putsch mit hinein gezogen werden. Da gibt ja auch noch die Imperiale Flotte, die in dem Fall vielleicht nicht unbedingt neutral bleiben würde und da ist ja eben auch das sehr mächtige Adeptus Ministorum. Zwei Fraktionen mit einem langen Gedächtnis und einem genau so langen Arm. Also rede ich diesen Leuten erst mal einen Putsch aus.

Nachdem ich die Arkardis und damit die Mutanten auf Kurs gebracht habe, ist nun der Aufstand erst einmal beendet und General Dante hat nun die notwendigen Truppen frei, um Damaris verteidigen zu können. Lord-Kapitän Orleans ist mehr als nur bereit, ihre Kampfkraft in die Waagschale zu werfen, auch wenn sie natürlich ihre eigenen langfristigen Pläne hier hat. Die Vereinbarungen mit ihr kosten mich nichts, sondern darf der Gouverneur im Falle eines Sieges begleichen. Als nächstes stehen die Hellwicks auf den Plan. Wir fliegen zurück nach Damaris und treffen uns nun mit einer großen Abordnung derer von Hellwick in einem sehr gehobenen Hotel.

Ich komm recht schnell zum Punkt, dass ich nicht bereit bin, vier schwach bewaffnete Transporter von hier nach Vaporius zu begleiten, während eine Grüne Flut auf Damaris niedergeht. Die Adligen sind höchst empört, dass ich ihnen so etwas wie Feigheit und Opportunismus unterstelle. Mir das ganze Risiko aufs Auge drücken zu wollen, hätten sie wohl gern. Ich lasse einen Sternenkarte bringen und zeige ihnen wo Vaporius liegt, wo Damaris und wo die Hunert Hunert Tsäne liegen, wo das hiesige Orkreich in der Koronus Weite seinen Sitz hat. Vaporius ist fast schon in der unmittelbaren Umgebung der Orksysteme. Vaporius ist angeblich von Warpstürmen umgeben und es gibt nur wenige Routen, aber Orks schrecken solche Stürme nicht, da sie sich dann eher mehr Spaß während der Überfahrt versprechen. Man muss schon ein ziemlich dämliches Warpraubtier sein, um auf einem Orkschiff zu materialisieren.

Magister Militaris Solun Ares erzählt noch etwas aus seinen Kriegen gegen die Orks, unterstreicht ihre Gefährlichkeit, aber auch dass man sie durchaus besiegen kann. Sie sind die geborenen Krieger, kennen nur drei Formen der Existenz, die Vorbereitung zum Krieg, der Weg zum Krieg, der Krieg selbst. Nach einem Sieg wird sofort der nächste Krieg vorbereitet, bei einer Niederlage übrigens auch. Nach etwas hin und her sind die Adligen schließlich bereit, ihre Haustruppen bei der Verteidigung von Damaris zur Verfügung zu stellen. Na bitte, geht doch!

Es gibt noch die Möglichkeit, in die militärische Infrastruktur von Damaris zu investieren. Die Energie wird aus einem Kraftwerkskomplex etwa zweihundertundfünfzig Kilometer von Damaris Stadt entfernt bezogen. Diesen Ort zu sichern ist wichtig, da die Energie für Laserkanonen und andere Verteidigungssysteme benötigt wird. Die Verteidigungswerke werden massiv verstärkt werden, ebenso die der Mauer vorgelagerte Bunkeranlage, welche Angreifer schon im Vorfeld dezimiert und verlangsamt, so dass die Artillerie auf den Mauern mehr Zeit bekommt, sie zu beschießen. Halten die Mauern, hält die Stadt. Auch werden die Mauern noch mal verstärkt und Schwachpunkte eliminiert. Die nächsten Tage bin ich nur damit beschäftigt, mit verschiedenen Adelshäusern zu reden und Baustellen zu besichtigen. Allerdings ist die Kirche nicht bereit, mit ins Boot zu steigen und ihre Truppen unter mein Kommando zu stellen. War ja klar, dass diese Institution sich darauf versteift, ihre Kathedrale zu verteidigen und nur ihre Kathedrale. Meine Logik dringt nicht zum Bischof Arendt durch, dass es sinniger ist, die Außenmauern zu verteidigen und so zu verhindern, dass überhaupt Grünzeugs in die Stadt geschwemmt wird. Thronverdammt!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #154 am: 04. September 2013, 15:37:25 »
Position:
Damaris
Hoher Orbit über Damaris
Kreuzer "Ripper"
Zeit: 2 438 784.M41

Jetzt gilt es noch einen einzigen weiteren Verbündeten zu gewinnen, nämlich Jeremiah Blitz mit der "Ripper", die immer noch im hohen Orbit liegt. Mit einem Guncutter nähern wir uns an. Aus der Nähe betrachtet sieht das Schiff schon fast wie ein Hulk aus, die komplette Spitze ist demontiert worden und nur noch ein unvollständiges Gerüst ist zu sehen. Normalerweise ist die Frontpanzerung die dickste bei einem imperialen Schiff. Dreißig Meter Adamantium gelten da schon eher als dürftig. Aber hier ist sie nicht mal so dünn wie ein Blatt Papier. Nur die Waffen, die sehen richtig Topp aus. Trotzdem würde ich mich mit der "Ripper" nicht anlegen wollen. In einem riesigen Hangar können wir landen und werden von einer ziemlich wilden Crew empfangen. Der Anführer hat wohl mal einen ziemlich brutalen Hieb quer durch das Gesicht abbekommen, der auch seinen Mund samt Inhalt zertrümmert hat.

"Beim Rasieren geschnitten?" Ich bekomme eine Anekdote zu hören, der ich dank seiner undeutlichen Aussprache nicht folgen kann. Auf alle Fälle bekomme ich ziemlich viel Spucke ab. Eklig so was. Die Decks sind noch heruntergekommener als auf der "Audacia" unter meinem Onkel. Nicht mal die schwarzen Zwischendecks sehen bei mir so finster aus wie das hier. Kapitän Covalek würde hier seinen schlimmsten Albtraum erleben und einen Krampf im Gesicht bekommen, da er aus der Naserümpfen gar nicht mehr raus käme. Dagegen sieht meine "Audacia" wie ein Palast aus. So ein riesiger Kreuzer frisst den Halter wahrlich auf. Alle paar hundert Meter muss ich mir irgendeine andere unverständliche Anekdote von dem Riesen anhören. Thronverdammt!

Ich bin verdammt froh, als wir endlich das Quartier des Kapitäns erreichen. Ich habe schon kleinere Großlagerräume gesehen. Überall Gold und protziger überbordeter Prunk. Die Wände sind mit riesigen Gemälden schier zugepflastert, die Rahmen scheinen sich in Protzigkeit zu überbieten. Gewagte Akte hängen neben Stillleben, Schlachtenszenen neben Landschaften. Thematik, Ausrichtung, Stil, Epoche oder Künstler scheinen keinerlei Kriterien bei der Auswahl der Zusammenstellung gewesen zu sein. Von Geschmack will ich gar nicht erst anfangen. Die Treppengeländert sind alle aus Gold, die Schutzleisten für den Teppich an den Treppen ebenso. Hier tummelt sich eine halbe Hundertschaft bezaubernd schöner junger Frauen mit teilweise mehr als nur gewagter Kleidung. Holla! Hier bekommt Mann einiges an Schauwerten zu sehen. Hübsch anzusehen sind seine Konkubinen ja, aber ihre Masse lässt darauf schließen, dass er sie gleich im Dutzend gekauft hat. Hier und da zanken sich welche lautstark wegen Nichtigkeiten, bevor sie uns ansichtig werden und sich in verführerische Pose werfen. Diese Mädchen wurden offensichtlich für den Dienst in einem gehobenen Bordell ausgebildet, nicht als kultivierte Konkubinen für nur einen einzigen Gebieter. Schließlich finden wir Blitz neben einem riesigen Springbrunnen sitzend vor, wo eine seiner Favoritinnen, die schon auf Damaris mit dabei war, ihm mit einem scharfen Rasiermesser den Schädel poliert.

Jeremiah freut sich wie ein kleiner Schuljunge, mir seine Kunstsammlung zeigen zu können. Er meint zu Recht, dass ich von so etwas was verstehe. Er hingegen definitiv nicht. Trotz meiner heiklen Mission schaffe ich es nicht, ihm Honig um den Bart zu schmieren, sondern mache es ihm so verständlich, dass selbst er es kapiert, was ich von der Präsentation dieser Werke halte. Nämlich rein gar nichts!

Er führt mich in seinen Trophäenraum, in dem meiner gleich mehrmals passt und führt mich nun an Szenen erfolgreicher Gefechte seines Schiffes vorbei. Hier ist die Ripper noch mit massiver Frontpanzerung versehen. Mir gelingt es mit einem Biss auf die Zunge, diesbezügliche Bemerkungen zu unterdrücken. Schließlich zeigt er mir einen Stasistank, den ihm die Kirche übergeben hat, um ihn von Damaris zu schaffen. Angeblich war der heilige Drusus einst auf Damaris und hat hier etwas hinterlassen, das niemals geöffnet werden darf, nämlich diesen Tank. Einmal im Jahr öffnet die Kirche den Deckel um einen Millimeter, um den Gläubigen ein spirituelles Erlebenis zu geben. Den Augenzeugenberichten nach soll dann ein strahlendes Licht erscheinen. Ich lehne dankend ab. Drusus kann gar nicht auf dieser Welt gewesen sein, weil er schon lange vor der Entdeckung der Passage in die Weite gestorben ist. Und zwar meine ich das zweite endgültige Mal. Auch dazu sage ich nichts weiter.

Schließlich kommen wir auf den Kern meines Anliegens zu sprechen. Seine Hilfe bei der Verteidigung wird mich teuer zu stehen bekommen. Er verlangt ein Vermögen, aber da die verdammte Imperiale Flotte uns immer noch gedenkt, schmählich in Stich lassen zu müssen, ist die Feuerkraft der "Ripper" ein sehr dringend benötigtes Gut. Also willige ich zähneknirschend ein, in der Hoffnung, dass der Gouverneur lange genug am Leben bleibt und wir am Ende siegreich sind, so dass Damaris dann diese verdammt hohe Rechnung zahlt. Thronverdammt!

Auf dem Rückflug, als wir wieder unter uns sind, teilt mir Meisterin Puppila ihren Verdacht mit, dass es sich bei dem Artefakt von Drusus sich eventuell um eines dieser geheimnisvollen Kristallen handeln könnte, welche wir für den Bau der Antidämonenmaschine noch brauchen. Das ist durchaus möglich, kann aber durchaus etwas gänzlich anderes sein. Im Hinterkopf speichere ich auf alle Fälle einmal ihren Verdacht.

Gespielt am 16.02.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Aris als Ersatz für Bruder Obskurus Seneschall Rang 2
EP: 300
Besiegte Gegner:
Niemand
Beute:
Nix
Ausgaben: 6 Profitpunkte!!!!!!!!

Gedanke des Tages
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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #155 am: 06. September 2013, 11:48:11 »
Persona Dramatis
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Kapitel 25
Die Schlacht um Damaris!

Position:
Damaris
Hoher Orbit über Damaris
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 473 784.M41 (Tag 1 der Schlacht um Damaris)

Die letzten zwei Wochen waren voller Konferenzen, Vorbereitungen und Stress. Unsere geschmiedete Allianz ist eher ein kleinlicher zerstrittener Haufen von jämmerlichen Egoisten, da besonders die Adelshäuser poplig darauf achten, dass ihre eigenen Besitzungen besonders gut geschützt werden. Inzwischen hat es sich allgemein herum gesprochen, dass die Orks kommen werden, und eine gewaltige Flüchtlingswelle hat sich in Bewegung gesetzt und ist dabei, Damaris Stadt zu überrennen. Die Makropole ist eh schon zu klein bemessen für ihre knapp eine Milliarde Bewohner. Besonders da sich die billigsten Quartiere für die Arbeiter und Leibeigenen der Manufakturen meist außerhalb der Mauern befinden und auch diese in den Schutz der Mauer drängen. Verständlich, wer will schon einem fiesen grünen Xenos als Hackbrett dienen? Thronverdammt! Natürlich niemand! Deswegen ist die Innenstadt inzwischen hoffnungslos überfüllt, jeder freie Platz ist ein Notlager und die meisten Scholas und andere öffentliche Gebäude sind zu improvisierten Flüchtlingsquartieren umfunktioniert worden.

Deswegen ist es beinahe schon eine Erleichterung, als mir die Auguren endlich massive Feindbewegungen am Rande des Systems melden. Ich sitze bequem auf meinem Thron, nippe an einer Tasse hervorragenden Rekafs mit einem kleinen Schuss Amasec und sehe mir die eingehenden Daten an. Es sind fünf Angriffsschwärme. Jeder schient aus zwei Brocken und zwei Barrakutta Kanonenbooten als Geleitschutz zu bestehen. Das ist eine übersichtliche Angriffsflotte und ich habe mit mehr gerechnet. Allerdings greifen Orks gerne in mehreren Wellen an, wahrscheinlich ist das nicht alles, was sie zu bieten haben. Wir haben drei kampffähige Schiffe und beschließen, drei Schwärme getrennt anzugreifen. Die "Gerechter Pfad" unter Kapitän Covalek bricht mit seinem Verband, bestehend aus zwei weiteren Zerstörern, vom Bollwerk auf. Ich funke ihn an und versuche ein letztes Mal ihn auf eine Allianz einzuschwören.

"Ich habe meine Befehle, Conari!", meint er dazu wie üblich nur kurz angebunden. Nicht einmal für ein freundliches Lord-Kapitän reicht es.
"Vielleicht solltet Ihr Euer Schiff umbenennen, von "Gerechter Pfad" zu "Orientierung im rückwärtigen Raum"!", meine ich nun etwas gehässig.
"Nicht bei jedem steht Profit über Moral."
"Hier geht es um drei Milliarden Menschen, die Ihr einfach zurücklasst. Drei Milliarden Seelen, die sich freiwillig dem Imperium anvertraut haben, den imperialen Zehnt freiwillig bezahlen und so schmählich dankt Ihr das ihnen?"
"Das liegt nicht an mir, ich führe nur Befehle aus. Und die sind eindeutig."
"Aber Ihr habt doch einen Rahmen, in dem Ihr diese interpretieren könnt. Ihr könntet Eure Rückzugsbewegung rein zufällig durch einen der Brockenschwärme ausführen und dort eine Waffenfunktionsübung unter realistischen Gefechtsbedingungen durchführen", schlage ich ihm vor. Da lacht er nur und beendet das Gespräch ohne weiteren Kommentar. Tja, da fliegt er dahin. Ich hasse diesen penetranten Kerl so sehr, dass ich ihn schon irgendwie wieder gern habe, dieses verdammte überhebliche pedantische kadavergehorsame Arschloch!

Allerdings scheint Lord-Kapitänin Silvia Lock von der "Aegis" den Spielraum ihrer Befehle ausnutzen zu wollen und übernimmt ohne großes Lavieren einen der angreifenden Pulks der Grünhäute. Sehr gut, dann können wir vier Schwärme angreifen und im Vorfeld dezimieren. Wir gleichen die Ziele ab und ich lasse Kurs auf einen in der Mitte setzen. Die "Ripper" wird einen der äußersten angreifen, da sie zu langsam ist, mehr als einen Schwarm abzufangen. Die "Sternenweber" wird ebenfalls einen in der Mitte angreifen, da sie die Geschwindigkeit hat, theoretisch zwei Schwärme abfangen zu können. Die "Audacia" und die "Aegis“ nehmen jeweils einen Schwarm neben dem fünften, so dass wir vielleicht auch noch diesen angreifen können, wenn wir schnell genug mit den anderen fertig werden. Ich wünsche allen eine gute Jagd und wir beginnen zu beschleunigen. Jedes Großkampfschiff wird noch von einem der Raumschiffe der PVS begleitet. Die kleinen Schiffe der Monitorklasse können vielleicht im Verband etwas ausrichten. Die "Audacia" ist die letzten Tage im Trockendock des "Bollwerkes" gewesen und die Schäden durch die Kampfhandlungen über Maleziel und durch das Raumgefecht mit den drei Barrakutta Kanonenbooten sind inzwischen gänzlich behoben. Allerdings fehlt es mir etwas an Mannschaftsstärke, da sich meine beiden Bataillone und eine Truppe aus freiwilligen Besatzungsmitgliedern unten auf der Oberfläche von Damaris befinden. Einem Entermanöver durch Orks ist auf alle Fälle auszuweichen. Haben die uns erst mal am Haken, werden die uns einfach mit einer grünen Flut ersticken.

Recht schnell kommt der Feindverband näher, da diese mit voller Kraft auf uns zuhalten. Sie wissen, dass Geschwindigkeit der beste Schutz ist, den sie vor uns haben. Wir rauschen mit maximaler Geschwindigkeit auf sie zu und überflügeln sie an ihrer rechten Flanke. Als erstes lasse ich das Feuer auf den Barrakutta an dieser Seite eröffnen. Die Sonnenlaserbatterien und die Titanschmiedelanzen erzielen schon mit der ersten Salve verheerende Wirkungstreffer auf dem Kanonenboot der Orks. Sie trudeln an uns vorbei und die zweite Salve pulverisiert die Grünhäute regelrecht. Das war jetzt leicht und ich gebe den ersten Abschuss des Tages bekannt. Die Besatzung jubelt entsprechend enthusiastisch.

Der zweite Barrakutta schwenkt auf uns ein, den wir aber ignorieren, da unser Augenmerk nun dem ersten der Brocken gilt. Das Ding ist riesig und besteht aus Eis und Fels, auf dem Orks äußerst krude Triebwerke und Geschützbatterien befestigt haben. Wir feuern aus allen Rohren und erzielen nur geringe Resultate an dem Brocken, da dieses Ding nicht nur über starke Schilde verfügt, sondern auch über eine natürliche massive Panzerung aus hunderten von Metern von massivem Fels und Eis. Hier schnell einen entscheidenden Wirkungstreffer zu erzielen, dürfte verdammt schwer werden. Das PVS Schiff der Monitorklasse in der Größe eines kleinen Zerstörers feuert aus allen Rohren und ihre Treffer richten nur oberflächlichen Schaden an. Mit einer engen Kehre wenden wir und nehmen ebenfalls die Verfolgung auf. Um unsere Waffen wirksam abzufeuern, müssen wir hinter dem Brocken kreuzen. Salve auf Salve geht auf den Feind nieder und wir zerpflücken Makrokanonenbatterien und die Triebwerke Stück für Stück. Derweil kommt Damaris immer näher, während der zweite Barrakutta uns wie eine Schmeißfliege umschwirrt. Mehrere Treffer schlagen auf der "Audacia" ein, kommen aber durch unsere Panzerung so gut wie nicht durch. Die Temperatur steigert sich durch die Abwärme unserer Waffen ins Unerträgliche und selbst auf der Brücke herrschen in inzwischen Temperaturen wie in einem Dampfbad.

Endlich gelingt es der Feuerleitzentrale einen neuralgischen Punkt bei den Reaktorblöcken zu treffen und der erste Brocken vergeht in einer gewaltigen Explosion. Das hat viel zu lange gedauert. Nun eröffnen wir das Feuer auf den zweiten Brocken, während das PVS Schiff versucht, den Barrakutta zu zerstören, was eher seine Kragenweite ist. Damaris kommt immer näher und die "Aegis" schließt zu uns auf. Sie hat ihren Verband in Rekordzeit ausgelöscht. Lock und ihre Besatzung verstehen ihr Geschäft, während wir uns richtig schwer tun. Die "Audacia" ist nun mal kein reinrassiges Kriegsschiff.
« Letzte Änderung: 06. September 2013, 19:54:05 von Nakago »

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #156 am: 09. September 2013, 14:37:02 »
Position:
Damaris
Hoher Orbit über Damaris
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 474 784.M41 (Tag 1 der Schlacht um Damaris)

Wir bleiben so lange wie möglich am Brocken kleben, während die "Aegis" den übrig gebliebenen Barrakutta in seine Einzelteile zerlegt. Der orkische Komet rast nun in die Atmosphäre und wir müssen die Verfolgung abbrechen, um nicht ins Gravitationsfeld des Planeten zu geraten. Aber mit vereinter Feuerkraft zerstören wir den Brocken auf der Oberfläche, bevor er seine Ladung freigeben kann. Drei weitere Brocken haben es bis zur Oberfläche geschafft. Da die Meks der Grünhäute nun keine Triebwerke mehr unterhalten müssen, leiten sie die ganze Energie auf ihre Schirme um, so dass sie einem orbitalen Bombardement standhalten. Sie richten ihre Makrokanonenbatterien neu aus und bald wird es im Orbit über Damaris ziemlich ungemütlich. So kommen wir nicht weiter. Auf der Oberfläche startet Dante einen Bodenangriff mit unseren Offensivkräften, aber der Feind wirft zu schnell viel zu viele Orks in die Schlacht, sodass Dante sich schnell zurückfallen lässt, um nicht aufgerieben zu werden. Es bleiben einige Tote auf dem Schlachtfeld zurück, aber die Verluste sind zum Glück minimal.

Nachdem sich die PVS Truppen weit genug vom Feind gelöst haben, beginne ich die feindlichen orkischen Verbände von der "Audacia" aus zu dezimieren. Auch die PVS Schiffe beteiligen sich an den Kämpfen, während die restlichen Kriegsschiffe wieder eine hohe Abfangposition annehmen. Die "Aegis" bleibt im System, während der Verband um die "Gerechter Pfad" den nächsten Sprungpunkt erreicht und einfach verschwindet. Damit haben wir wenigstens ein reinrassiges Kriegsschiff mit einer äußerst erfahrenen Besatzung in unseren Reihen. Unsere Siegeschancen sind gerade exorbitant gestiegen.

Mit einem Guncutter in Begleitung meiner Entourage begebe ich mich nach unten auf die Oberfläche. Im Hauptquartier unter dem Gouverneurspalast verschaffe ich mir einen Überblick. Die Orks schiffen ihre Truppen weiter in großer Anzahl aus und beginnen nun die Flüchtlingsströme zu attackieren. Viele der armen Menschen haben sich mit ihrer bescheidenen Habe mit Handkarren aufgemacht, um in Damaris Stadt eine trügerische Sicherheit zu suchen. Denen gilt es weitere Zeit zu verschaffen. Ich eile zu den Panzerspitzen und lasse sie halten. Auf einem Höhenzug lasse ich alle Truppen in Stellung gehen und die Basilisken eröffnen das Feuer auf die anrückenden Orkhorden, um sie zu dezimieren und den Flüchtlingsströmen mehr Zeit zu verschaffen. Ich versuche Transportkapazitäten freischaufeln zu lassen und etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Leider werden viele Menschen einfach von den Orks niedergemacht, bevor sie unsere Position passieren und so eine reelle Chance bekommen, die Tore noch zu erreichen. Gegen Abend massieren die Orks ihre Truppen zu nahe an uns für ein orbitales Bombardement und ich lasse die Stellung räumen, da ein Kampf auf diesem Terrain gegen einen überlegenen Gegner nur zu einer Überflügelung und anschließender Einkesselung führen würde. Also lasse ich schweren Herzens abrücken und sammle auf dem Rückzug alles an Flüchtlingen auf, die auf Panzern und Geschützlaffeten mitfahren dürfen. Auf manchen Panzern drängen sich zwanzig Zivilisten. Ich habe zehntausende gerettet, aber hunderttausende sind noch da draußen und für sie kann ich nichts mehr tun. Thronverdammt!

Mit minimalen Verlusten an Personal und Gerät erreichen wir die Mauer. Hinter uns sind die Orks und ich bin der letzte, der das Tor passiert, das dann hinter mir geschlossen wird. Da draußen sind immer noch viele, aber ich kann nichts mehr tun. Die Bunker vor der Mauer und die Verteidigungsanlagen beginnen zu feuern, egal ob sich da nun noch Menschen da draußen befinden oder nicht. Es wird eine blutige Nacht und der erste Angriff der Grünhäute wird ohne Probleme abgewehrt. Ich verfolge die Schlacht zum Großteil auf einem Hologlobe im sicheren Hauptquartier unter dem Palast. Die Truppen schlagen sich gut, die verstärken Mauern halten den ersten Angriffen problemlos stand und unsere Rache ist blutig für die niedergemetzelten Zivilisten.

Gegen Morgengrauen bereiten wir eine Gegenoffensive vor, um mit einem kombinierten Orbitalschlag und Erdangriff den nächstgelegenen Brocken anzugreifen. Beide Panzerverbände, unterstützt von einem Bataillon Infanterie, Calixischen Marines von der "Aegis" und Basilisken Selbstfahrlaffetten rücken aus. Ich begleite sie mit meiner Entourage in einer Chimäre, die zum Kommandofahrzeug umgebaut worden ist. Durch das vorbereitende Feuer der "Audacia" und der vier Monitore der PVS gelingt es uns, eine Bresche durch das anrückende Grünzeug zu schlagen und wir pflügen wie ein Pflug durch ein Feld im Frühling.

Der Brocken ist riesig und ragt Kilometer hoch aus seinem Einschlagskrater hervor. Meks versuchen gerade, gigantische Bauteile einer riesigen Kanone auf einer gigantischen Selbstfahrlaffette zusammenzubauen. Die Oberfläche des Brockens besteht aus dreckigen Eis und Fels. Eine gewaltige grüne Welle der Orks, getüpfelt mit springenden roten Squigs, walzt auf uns zu. Ich lasse auf einem Höhenzug halten und die Infanterie sich provisorisch eingraben. Schanzen schützt den Ranzen ist eine elementare Weisheit aus der Tactica Imperialis. Aus allen Rohren eröffnen die Kampfpanzer das Gefecht, während Tremorgranaten über uns hinweg pfeifen und gewaltige Krater in den Grüne Flut reißen. Jeder Einschlag wirbelt Dutzende von zerrissenen Leibern durch die Luft. Aber furchtlos rückt die grüne Horde auf uns zu, egal welchen blutigen Preis sie für jeden Meter bezahlen müssen. Ich begebe mich an die vorderste Front und sehe dem Feind in sein rotes verschlagenes Auge. Mögen sie auch viele sein, wir haben die bessere Position, die größere Feuerkraft und einen Gottimperator, der uns schützt.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #157 am: 11. September 2013, 14:43:00 »
Position:
Damaris
Etwa Achtzig Kilometer östlich von Damaris City
Imperiale Abwehrstellung
Zeit: 2 476 784.M41 (Tag 2 der Schlacht um Damaris)

Ich ziehe mein Schwert Rabenklaue und meine Plasmapistole Rabenschwinge. Mit einer Litanei motiviere ich die Maschinengeister und fahre meine Waffen hoch. Bläulich pulsieren die Kühlrippen von Rabenschwinge, während sich ein knisterndes Energiefeld auf meinem Schwert aufbaut. Die ersten Orks sind jetzt unter dreihundert Meter und für jeden Meter fallen tausend von ihnen im Abwehrfeuer. Aber Schritt um Schritt trotz furchtbarster Verluste kommen sie schier unaufhaltsam näher. Einen für Normalsterblichen sicherlich furchteinflößender Anblick. Nach außen versuche ich einen ruhigen und zuversichtlichen Eindruck zu vermitteln. Die Männer brauchen jetzt einen Anführer, der sich selbst in dieser Situation nicht aus der Ruhe bringen lässt. Innerlich mache ich mir natürlich große Sorgen darüber, ob die Linie halten wird. Ein Fehlschlag zu diesem frühen Zeitpunkt würde die Moral der ganzen Armee und der Bevölkerung schwer erschüttern. Wir dürfen nicht wanken, wir dürfen nicht fallen. Nur der Sieg ist eine akzeptable Option in dieser prekären Situation. Alles andere würde zum Sieg der Xenos führen.

Schließlich sind die Xenos nah genug für Rabenschwinge und sonnenheißes Plasma schießt dem Grünzeug entgegen. Trotz des furchtbaren Blutzolls scheinen die Xenos keine Furcht zu kennen. Unbeeindruckt rücken sie einfach über die zerfetzten Leichen ihrer toten Kameraden vor. Ihr Gebrüll ist infernalisch. Dann schwemmen sie in unsere Stellung, wie eine grüne Meereswelle an einen Strand. Die Orks sind gut gepanzert, auch wenn ihre Rüstung aussieht, als hätte ein kleines Habmädchen sich im Nähen mit Stoffresten versucht. Auf einen sackartigen Untergrund wurde einfach alles getackert, was ihren Meks wohl in die Hände fiel. Oder eher ihren kleinen Gehilfen. Da finden sich hochwertige Xenosrüstungsteile verschiedenster Rassen neben imperialer Armaplast oder einfachen Ferroplastplatten, auf den orkische Runen gemalt sind. Für unsere Waffen bilden diese Rüstungen keinen wirklichen Schutz, aber die Träger sind auch so verdammt zähe Burschen. Der Verlust eines ganzen Armes scheint sie nicht wirklich zu tangieren. Aber eines ist gut an Orks, wenn man sie tötet, bleiben sie tot!

Ich sehe mich von drei Gegnern umgeben, die wild auf mich einschlagen. Sie haben surrende Kettenäxte von qualmenden und lärmenden Motoren auf Petrochem basierendem Verbrennungsmotoren, ich pariere eine der Äxte und zerschlage sie. Eine andere Kettenaxt prallt an meinem Konverterfeld ab, aber ein Spalta trifft eine Schwachstelle und verwundet mich leicht. Das hat wehgetan, aber ich versuche, mir keine Schwäche anmerken zu lassen. Mehrere Grotz ziehen eine seltsame große Waffe hinter sich her und bringen sie in unmittelbarer Nähe zu uns in Stellung. Das ist nicht gut!

"Vernichtet dieses Xenosding!", befehle ich und der Magister Militaris hämmert mit seinem Bolter in die Ansammlung Grotz hinein und zertrümmert die Lafette. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Ich habe ziemliche Mühe, gleichzeitig mit drei Orks fertig zu werden. Diese Kerle sind einfach ziemlich zähe Burschen. Selbst mit meinem Energieschwert brauche ich drei bis vier Hiebe, um einen von ihnen zu töten. Diese Gegner sind zwar dreckige, ja das sind sie wirklich, hinterlistige Xenos, aber sie sind verdammt schwer zu töten. Trotz meiner starken neuen Rüstung und dem Konverterfeld bekomme ich einiges ab. (Von 14 Lebenspunkten auf 0 in 14 Runden). Nach und nach zerschlage ich ihre Nahkampfwaffen. Nach Kettenäxten werden sogenannte Spaltas gezogen und danach viel zu große Messer mit gezakcten Rücken. Ihr Vorrat an Nahkampfwaffen scheint unbegrenzt zu sein. Thronverdammt!

Nach und nach strecke ich zwei meiner Gegner nieder und komme mir vor, als hätte ich stundenlang Holz gehackt. Schließlich ist es Ares, der sich aus dem Gewusel von Squigs frei kämpft und meinen letzten Ork über den Haufen schießt. "Gut gemacht!" Auch Meisterin Puppila und mein neuer Seneschall entledigen sich endlich ihrer Gegner. Puh! Das war ein harter Kampf, aber wir haben standgehalten und mit uns hat auch die Front standgehalten. Der Angriff der grünen Flut ist an den Wellenbrechern aus Menschen mit Mut im Herzen und Adamantium in den Händen zerbrochen. Unser Tun war wohlgetan und hat unserem Imperator auf seinem goldenen Thron sicherlich gefallen. Schließlich sieht unser lebendiger Gott alles und wahrscheinlich macht er sich gerade einen Vermerk über meine heutige Tat. Denn das Xenos musst du töten! So hat es der Imperator in seiner unendlichen Weisheit bestimmt und heute vollstrecke ich sein Gebot mit Feuer und Schwert.

"Gegenangriff!", befehle ich und der Brocken wird von den Calixischen Marines der "Aegis" angegriffen. Sie werden dabei von den Leman Russ Kampfpanzern und Tremorgeschützen der Basilisken unterstützt, während das PVS Bataillon die Flanken sichert. Ich lasse mich verarzten, da ich doch einiges abbekommen habe. Den Marines gelingt der Einbruch in den Brocken und das Legen eines Sprengkörpers in den Reaktorblöcken. Ihnen gelingt es, rechtzeitig wieder heraus zu kommen, bevor eine gewaltige Explosion den Brocken erschüttert. Die Schilde brechen zusammen und ich befehle den sofortigen Rückzug auf Damaris Stadt. Nachdem wir drei Kilometer Abstand gewonnen haben, beginnt die "Audacia" unterstützt von den vier Monitoren der PVS ein orbitales Bombardement, was schließlich den Brocken endgültig vernichtet, nachdem Lanzen und Makrokanonengeschosse den Klotz aus Eis und Stein dem Erdboden gleichgemacht haben. Wieder einer weniger. Der Rückzug verläuft geordnet und Konterangriffe werden durch stetige Lanzenschläge der Audacia schon im Keim erstickt. Wer die Raumüberlegenheit hat, der beherrscht auch den Landkrieg. Eine Erkenntnis aus der Tactica Imperialis, die sich nur mal wieder als zu wahr erwiesen hat. Ohne weitere Verluste erreichen wir die rettenden Mauern. Dieser Ausfall hat nur wenige Verluste gefordert und einen Brocken samt Inhalt vernichtet. Dies war ein guter Tag, der Imperator scheint uns mit Wohlwollen zu betrachten. Ich hoffe nur, dass meine Familie diese Unternehmung auch mit Wohlwollen registrieren wird. Schließlich bin ich eigentlich hier, um Profit zu machen und nicht, um einen Krieg gegen verdammte Xenos zu führen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #158 am: 13. September 2013, 13:11:23 »
Position:
Damaris
Damaris Stadt
Zeit: 2 482 784.M41 (Tag 4 der Schlacht um Damaris)

Gestern ist ein weiterer Brocken einer Angriffswelle in der Nähe von Damaris Stadt eingeschlagen. Ein sofort eingeleitetes Orbitales Bombardement zeigte nur geringe Wirkung auf den Brocken, da dessen Schutzschilde dem Feuersturm standhielten. Für einen weiteren Ausfall sind die Offensivkräfte momentan zu erschöpft nach den Kämpfen des Vortages. Auch müssen die Panzer repariert und gewartet werden.

Seneschall Aris kommt schließlich mit dem Vorschlag, unsere Truppen in die Außenbezirke zu verlegen, um weitere Industrieanalgen gegen Gebühr zu schützen. Da meine eigenen Kontingente bisher in Reserve gehalten worden sind, kostet es uns praktisch nichts, diese Truppen einfach dorthin zu verlegen und marodierende Banden davon abzuhalten, den Besitz unserer Kunden zu plündern. Auch wollen sich drei Adelsfamilien auf die Audacia begeben, da sie der Meinung sind, dass es dort sicherer wäre. Nun, ich bezweifle das ehrlich, aber nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, wenn man die vier Stunden unruhige Pause Schlaf nennen möchte, kommt mir das wie eine gute Idee vor. Aber diesmal überwache ich das Einschiffen selbst. Auch stelle ich bindende Regeln auf, dass für jedes Familienmitglied nur sechs Mann bewaffnete Haustruppe bzw. Leibwächter mit dürfen. Außerdem dürfen sie sich nur in dem Passagierbereich aufhalten. Zuwiderhandlung wird mit der sofortigen Ausschiffung geahndet werden. Ich habe aus den Fehlern des Transfers von Aufbruch nach Karmesin-Trost gelernt. Keine Adligen mehr, die einfach durch das Schiff streifen und irgendwelchen Unsinn anstellen können. Keine Eldarspioninen, keine bewaffneten Truppen, welche mein Schiff übernehmen könnten. Um die Sache wirklich in den Griff zu bekommen, begleite ich den Transfer, während Meister Puppila fliegt. Magister Militares Ares und Seneschall Aris bleiben auf der Oberfläche von Damaris zurück. Der erste, um ein Auge auf die militärische Gesamtsituation zu behalten, und der zweite, um weitere Geschäfte zu tätigen und Passagen zu weit überhöhten Preisen zu verkaufen, die wahrscheinlich niemals getätigt werden, da ich beabsichtige, Damaris zu halten. Flavion Conari, Lord-Kapitän der Audacia, Befreier von Maleziel, Verteidiger von Damaris. Ein klangvoller Titel, den ich zu erringen gedenke.

An Bord der Audacia sorge ich für einen reibungslosen Ablauf der Einschiffung und mache den verbleibenden Sicherungstruppen klar, also die Brückenwacht und die Ausbildungskompanie, was zu tun ist in Bezug auf unsere Gäste. Kaum ist die Einschiffung abgeschlossen, als es Alarm gibt. Ich eile zur Brücke und lasse mir von den Auguren mitteilen, dass es in unmittelbarer Nähe Anzeichen gibt, dass eine Orkische Flotte aus dem Warp tritt.

"Höhe gewinnen! Vorbereiten auf Gefecht!", befehle ich und Meisterin Puppila übernimmt das Ruder. Ich setze mich auf meinen Thron und aktiviere die Bildschirme mit der schematischen Darstellung der prognostizierten Austrittpunkte. Die kommen viel zu nahe an Damaris heraus, die Gravitation wird diese Schiffe beim Austritt zerreisen. In dem Moment wird der Warp durchbrochen und mehrere Dutzend Barrakutta Kanonenboote stürzen in den Realraum zurück. Die meisten zerbricht es einfach und Feuerblumen blühen auf, die selbst mit bloßem Auge durch das meterdicke Panzerglas der Brücke zu erkennen sind. Allerdings schaffen es drei der orkischen Schiffe den Übertritt zu überleben. Und sie sind direkt vor uns.

"Ausweichkurs!", befehle ich, während die Sirenen aufheulen. Wir sind zwar mitten im Kampfeinsatz, aber nicht jede Station ist mit voller Stärke besetzt. Ich klemme mich hinter die Feuerleitsysteme, die ich von meinem Thron aus bedienen kann. Allerdings gehen beide Salven fehl. Meisterin Puppila gibt volle Energie auf die Triebwerke und wir passieren den Angriffskeil der drei Kanonenboote mit voller Geschwindigkeit. Wenigstens können sie uns nun nicht sofort entern oder rammen. Trotzdem nehmen die drei agilen Kanonenboote die Verfolgung auf. Das wird ein harter Kampf in äußerst ungünstiger Position werden.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #159 am: 16. September 2013, 13:28:42 »
Position:
Im Orbit über Damaris
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 482 784.M41 (Tag 4 der Schlacht um Damaris)

Aus nächster Distanz eröffnen die Barrakuttas das Feuer auf die "Audacia". Das meiste wird von den Schilden absorbiert, aber die eine oder andere habgroße Granate schlägt doch bei uns ein. Zum Glück haben wir eine massive Panzerung und stecken das meiste einfach weg. Aber eben nicht alles.

"Meisterin Puppila, Wendemanöver mit vollem Schub!" Die Meisterpilotin manövriert uns in einen vorteilhaften Schusswinkel und ich richte unsere Makrokanonenbatterie auf Barrakutta Nummer Zwei aus. Die Sonnenlaser prasseln in die Panzerung, durschlagen die Schilde und die Lanze folgt. Wir erzielen einige Wirkungstreffer und das schnelle Kanonenboot fängt Feuer. Welch herrlicher Anblick doch so etwas immer ist. Irgendwie herzerwärmend. Ich mache mir eine geistige Notiz, einen Maler mit einem Bilderzyklus zu beauftragen, welche meine größten Erfolge im Raumkampf zeigt. Flavion Conari, der Verteidiger von Damaris, dieser Klang lässt mein Herz erblühen. Leider stehen da noch ein paar Barrakutta und eine Grüne Flut zu dieser Ehrung dazwischen. Vielleicht bekomme ich auch den blauen Stern verliehen. Das hätte was. Colette weiß, was ich in dieser Situation am dringendsten brauche und schenkt mir eine Tasse heißen Rekaf mit dem richtigen Schuss Amasec ein. Ich schenke ihr ein dankbares Lächeln, was sie ganz lieblich errötend lässt, während ich an dem herrlichen Getränk nippe, der meine Lebensgeister belebt. Mit diesem Zielwasser ist es ein leichtes, mit der nächsten Salve Barrakutta Zwei zu zerbrechen. Ein weiteres Wrack, dass ich als meines deklariere. Kleinvieh macht auch Mist. Schließlich muss auch irgendwie wieder Geld in die momentan doch schwer gebeutelten Kassen fließen. Ich habe zwar den Berg Schulden meines Onkels abgetragen, aber Bares ist doch inzwischen wieder Rares.

Nach dem ersten Abschuss holt uns eine Reihe von schweren Treffern der verbleibenden orkischen Kriegsschiffe auf den Boden der harten Tatsachen zurück. Wir erleiden zwar keine kritischen Treffer, aber die Panzerung wird auf der Backbordseite zweimal durschlagen und es gibt starke Verluste. Ich weise die Krankenstationen an, den Verletzten zu helfen. Die Ärzte machen sich an die Arbeit und können viele Verwundete rechtzeitig stabilisieren. Barrakutta Eins schafft es, uns zu entern. Thronverdammt!

"Lösen! Sofort Lösen!" Mehrere Icon beginnen hektisch zu blinken, als Entertruppen beginnen, in die Audacia einzudringen. Meisterin Puppila gelingt es, das Kanonenboot los zu werden. Die Orks versuchen, ihren Kurs zu stabilisieren, aber wir sind zu nahe an der Planetenoberfläche. Während Meister Puppila die doch etwas schwerfällige "Audacia" rechtzeitig hoch gezogen bekommt, rast der Barrakutta mit hoher Geschwindigkeit in Atmosphäre. Massive Reibungskräfte zerren an dem Schiff, lassen die Panzerung glühen und sorgen für einige für die orkische Besatzung höchst unangenehme sekundäre Effekte. Es gibt einen malerischen Feuerball, als der Barrakutta einfach von innen heraus explodiert und in tausende Einzelteile zerbricht, welche rotglühend auf die Oberfläche von Damaris stürzen. Schade, kein Wrack zum Plündern. Jetzt haben wir nur noch einen Gegner, mit dem wir tanzen müssen.

Die feindlichen Orks an Bord werden von den verbliebenen Kräften vernichtet, da muss ich zum Glück noch nicht mal vom Thron aufstehen. Es wird nun mit dem dritten Barrakutta ein stetiges Ringen um die bessere Position. Sprich, wir müssen in die Flanke des Orks kommen, da die Frontpanzerung sehr stark ist und unsere Makrokanonen kaum eine Chance haben, dort durch zu kommen. Meisterin Puppila wächst über sich hinaus, während ich Salve aus Salve abfeuere und die meisten gehen leider daneben. Einige knapp, andere ziemlich deutlich. (Dreimal genau um 4% versaut, dann sehr hohe Werte wie 100, 99, 98 usw.)

Wir erhalten selbst weitere Treffer, die aber zumeist an der Panzerung abprallen, sollten sie doch mal an unseren Schilden vorbei kommen. Schließlich gelingt es uns, den Barrakutta auszumanövrieren und feuern auf nächste Nähe unsere Geschütze ab. Wir erzielen eine Reihe von Wirkungstreffen. Das Kanonenboot versucht, uns für ein Entermanöver zu rammen, verfehlt uns zum Glück aber. Aus nächster Nähe feuere ich ein weiteres Mal auf den Ork und treffe diesmal wirklich gut. Es gibt eine Reihe von Explosionen und die Panzerung wird von innen heraus weggesprengt. Der Barrakutta ist nur noch ein brennendes Wrack. Auch wir haben einiges abbekommen und die Schadensmeldungen werden minutenweise aktualisiert. Wir haben einstecken müssen, aber die Verluste sind diesmal dank der lebensrettenden Maßnahmen der Ärzte im Rahmen geblieben. Trotzdem haben wir über zehn Prozent an Personal verloren. Das werden wieder verdammt lange Listen sein, die ich durchgehen muss. Thronverdammt!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #160 am: 18. September 2013, 13:22:04 »
Position:
Im Orbit über Damaris
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 482 784.M41 (Tag 4 der Schlacht um Damaris)

Die "Aegis" kommt uns schließlich zu Hilfe, aber wir haben die Situation unter Kontrolle. Trotzdem halte ich mit Lord-Kapitän Lock eine kleine Konferenz ab, wie wir weiter vorgehen sollen. Letztendlich hat sich unser Konzept bisher bewährt. Die "Sternenweber", die "Ripper" und die "Aegis" kümmern sich um die Brocken und ihre Begleitschiffe, wir uns um die Orks an der Oberfläche. Es war doch eine gute Idee, die "Audacia" nahe am Planeten zu lassen. Ich habe so etwas wie dieses Manöver beinahe befürchtet. Die Orks sind nicht die ersten, welche versucht haben, in der Nähe eines festen Himmelskörpers aus dem Warp zu gelangen. Teilweise kann das recht gut funktionieren, aber meist zerreißt die Gravitation das Schiff. Angeblich gab es im dunklen Zeitalter der Technologie eine Apparatur mit dem Namen Dämpfer, welche Sprünge tief in ein System erlaubt haben. Aber wer weiß, ob das nicht einfach nur Raumfahrergeschichten sind. Wie auch immer, wir schlagen uns gut. Wir erörtern die Möglichkeit, die Produktionsstätten der Orks anzugreifen, aber wir können bisher nur schätzen, wo sich die Werften befinden. Und in die Asteroidenfelder hinein zu fliegen ist kein leichtes Unterfangen. Neben Asteroiden sind dort bestimmt auch Minenfelder ausgelegt worden. Momentan sehe ich eher von einer Gegenoffensive ab.

Da die Aegis schon mal hier ist, versuchen wir gemeinsam einen weiteren Brocken am Boden zu zerstören. Aber letztendlich verwüsten wir nur großflächig das Umland, während die Schilde den Brocken vor Schlimmerem bewahren und der stetige orkische Makrokanonenbeschuss auf längere Sicht doch unangenehm wird. Also brechen wir ab und die "Aegis" zieht ab, um eine weitere Welle abzufangen. Ich leiere die notwendigen Reparaturen an und habe eine Stunde Zeit, mich mit meinen Mädchen zu unterhalten. Es versteht sich von selbst, dass dabei recht wenig gesprochen wird. Nach dieser anregenden Entspannung kehre ich zurück nach Damaris Stadt und bringe mich auf den neusten Stand, was die militärische Lage anbelangt. Wir halten uns bisher gut und haben den Feind im Griff. Aber irgendwie glaube ich, dass der Gegner uns bisher nur prüft. Wahrscheinlich wird es bald einen richtigen Großangriff geben.

Ich bekomme die Nachricht zugestellt, dass der Bischof Arendt mich zu sehen wünscht. Na Prima! Mir schwant Böses. Voll bewaffnet und mit meiner Entourage plus dem Sondereinsatzkommando unter Leutnant Tessa Nimdock betrete ich die stinkende Kathedrale, da sich dort Tausende von Flüchtlingen unter extremen sanitären Verhältnissen aufhalten. Der Bischof erwartet mich schon und seine Sororitas Beraterin ist auch anwesend. Aber ich hätte mir keine Sorgen machen müssen, denn ich werde für meinen Einsatz auf Maleziel gelobt. Damit ist es nun offiziell und mein Ruhm wird in der gesamten Weite ansteigen. Den Titel "Befreier von Maleziel" kann ich nun in aller Öffentlichkeit tragen, ohne fragend angesehen zu werden. Ein gutes Gefühl. Noch ein Besseres, dass keine meiner Aktionen auf dieser Gefängniswelt irgendwelche negativen Folgen für meine Leute oder mich hat. Da fällt mir ein großer Stein vom Herzen.

Beschwingt verlasse ich die Kathedrale und begebe mich zurück zum Gouverneurspalast. Am nächsten Tag fällt ein weiterer Brocken vom Himmel und verstärkt die Orktruppen. Nicht gut. Aber ich führe eine weitere Bodenoffensive an, welche von der "Audacia" und drei der vier Monitore begleitet wird. Mit unserer kombinierten Feuerkraft gelingt es, den frisch gelandeten Brocken zu zerstören, bevor er seine ganzen Truppen ausladen kann. Diesmal liegt unser Abwehrfeuer besser und die Stellung ist steiler. So mähen wir die angreifenden Orks nieder, bevor sie zu uns durchbrechen können. Eine weitere Kommandoaktion später ist auch dieser Brocken nur noch ein totes Stück Fels auf der Ebene von Damaris. Wir ziehen uns zurück und erreichen wohlbehalten ein weiteres Mal die massiven Mauern der Hauptstadt. In den Außenbezirken ist es zu anhaltenden Kampfhandlungen mit kleineren Orkhorden gekommen. Ich schau bei meinen Männern am Abend nach dem Rechten und führe persönlich einen Gegenangriff an, um ein marodierende Orkhorde aus einer Stellung zu werfen. Tja, etwas Sport am Abend hat etwas durchaus Belebendes.

Allerdings fällt am nächsten Tag ein weiterer Brocken hernieder und das Spiel beginnt von vorne. Wird das jemals enden? Irgendwie dachte ich, sie würden einen massiven Angriff, gestaffelt in mehreren Wellen zeitgleich starten und das wäre es dann. Stattdessen scheinen die Orks die Taktik zu verfolgen, nicht zu klotzen, sondern zu kleckern. Vielleicht gibt es auch ein Koordinierungsproblem bei den Orks. Meines Wissens haben sie kein Äquivalent zu einem Astropathen und Warptelefone wie die Yu´vath haben sie zum Glück auch nicht.

Gespielt am 02.03.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 4
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Solun Ares Magister Militaris Rang 2
Aris als Ersatz für Bruder Obskurus Seneschall Rang 2
EP: 400
Besiegte Gegner:
ca. 10 Orks
ca. 6 Squigs
1 Zzzapkanone mit Grot Besatzung
1 Brocken im offenen Raum
1 Brocken auf Damaris
3 Barrakutta im Raum zerstört
1 Barrakutta zum Absturz gebracht
Beute:
3 markierte Wracks

Gedanke des Tages
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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #161 am: 20. September 2013, 13:19:26 »

Persona Dramatis
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Kapitel 26
Wer gegen die Kirche ist, ist gegen den Imperator!

Position:
Kessel
System Damaris
Damaris
Damaris Stadt
Leman Russ Kampfpanzer
Zeit: 2 491 784.M41 (Tag 8 der Schlacht um Damaris)

Seit acht Tagen greifen uns die Orks an. Für jeden Brocken, den wir zerstören, kommt ein weiterer herunter. Momentan befinden sich wieder vier bemannte Brocken auf der Oberfläche, nachdem wir einige zerstört  haben. Es könnte schlimmer sein, aber die ersten Ermüdungserscheinungen machen sich breit. Die Verteidigung hält, die Zivilisten sind ruhig, die Truppen noch guter Dinge, aber ich habe so langsam ein verdammt mieses Gefühl bei dieser Geschichte. Noch schlagen wir uns gut, aber Lehren der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Orks im Laufe eines Konfliktes immer stärker werden. Zuerst bringen sie massenhaft Verstärkungstruppen auf eine Welt, dann kompensieren sie ihre Verluste, indem die Überlebenden immer größer und damit zäher und stärker werden. Diese Xenos sind wahrlich unangenehme Gegner, aber sie bleiben wenigstens tot, wenn man ihnen den Kopf wegschießt. Und ihr Anblick befleckt einem nicht die Seele, sondern erfüllt einem nur mit aufrechtem reinen Hass auf alle Xenos. Das Xenos muss du töten, denn das ist sein Schicksal.

Die "Audacia" war nun drei Tage lang im Dock, aber jetzt ist ihre Kampfkraft komplett wiederhergestellt. Um die Bodenoffensive zu unterstützen, habe ich die Aegis zurückbeordert. Damit schwächen wir natürlich unsere Abwehrkräfte, aber der Widerstand der Orks hat zugenommen und die Oberflächenbombardements der "Audacia" und der Monitore werden wohl allein nicht ausreichen, um uns die Orks vom Hals zu halten. Da ich die Offensive von vorne führen möchte, habe ich einen der Leman Russ Kampfpanzer zu meinem Kommandofahrzeug erkoren. Meisterin Puppila fährt dieses Vehikel, Magister Ares ist der Richtschütze, Seneschall Aris darf den Ladeschützen mimen, was dem gar nicht schmeckt, wie er mir bei jeder unpassenden Gelegenheit brühwarm unter die Nase reibt. Der Techpriester Fidilius hat den linken schweren Bolter und die Navigatorin Yuri den rechten schweren Bolter in der Seitenkuppel bemannt. Alle machen ein Gesicht, als ob ich sie auf Karmesin-Trost verspielt hätte. Nur ich scheine Spaß bei der ganzen Sache zu empfinden. Natürlich ist es ein Risiko, aber ich kann von meinen untergebenen Soldaten nicht verlangen, in die Schlacht zu ziehen, wenn ich selbst nicht bereit bin, sie aus der ersten Reihe zu führen.

In drei langen Kolonnen fahren wir aus einem der westlichen Ausfalltore aus der Stadt heraus. Die Monitore und die beiden leichten Kreuzer haben uns schon einen Korridor durch die grünen Horden geschaffen. Momentan gibt es keine einheitliche Führung unter den Orks, da sie die Angriffe unkoordiniert und aus allen Richtungen führen. Den einzelnen Horden scheint es wichtiger zu sein, alleine schnell ans Ziel zu kommen und in den Kampf zu kommen. Ich bin wahrlich nicht traurig über den eklatanten Mangel an Führung und Disziplin bei diesen zähen Xenos. Wir machen gut Strecke und der erste Feindkontakt haben wir erst, nachdem wir Dreiviertel des Weges zum Brocken zurückgelegt haben. Eingegrabene Orks haben das Bombardement in so großer Anzahl überlebt, dass sie hier zum Gegenangriff übergehen.

"200 Meter, 270 Grad! Ork Maschinenkanone! Ziel vernichten!", brülle ich in mein Mikrofunk, da die Motoren des Panzers verdammt laut sind. Der schwere Turm fängt an sich behäbig einzudrehen, während Fidilius schon mal mit dem schweren Bolter das Feuer eröffnet. Das Geschütz donnert los und die Granate sprengt einen Krater etwa vierzig Meter hinter der feindlichen Stellung in eine Ansammlung von Orks mit Wummen. Leider nicht das anvisierte Ziel, trotzdem ein Wirkungstreffer auf den Feind, der massiert aus Schützenlöchern springt und Granaten mit Stilen daran nach uns wirft. Der schwere Bolter hebt das Nest mit der Maschinenkanone aus, während auf einem Kamm ein besonders großes Exemplar erscheint. Wohl der Anführer dieses Haufens, der mit einer so gewaltigen Lautstärke seine Befehle brüllt, dass ich ihn hören kann, als ich die Luke aufmache, um das MG zu bemannen.

"Feuer frei auf den Boss!", befehle ich und die nächste Granate verschwindet hinter den Hügelkamm und wirbelt im nächsten Moment abgerissene Körperteile von Grotz durch die Luft. Hier keinen Feind zu treffen ist bei der Massierung fast unmöglich. Ich feuere auf den Boss und holze ihn schließlich mit um, da auch Fidilius mit dem schweren Bolter drauf hält. Leider demoralisiert das den Feind in keinster Weise und eine Grüne Flut walzt sich unverzagt uns entgegen, ihren Chef blutig zu rächen. Dutzende vergehen im kombinierten Abwehrfeuer unserer schweren Bolter und dem MG, wobei die Bolter deutlich effektiver sind als das Kaliber 12,5mm MG. Ein Treffer eines so großkalibrigen massereaktiven Geschosses reißt die Orks regelrecht in kleine handliche Stücke und Schrappnelle verwunden meist in der Nähe befindliche Xenos schwer. Unsere Infanterie sitzt ab und sorgt für einen beindruckenden Feuerzauber. Konzentrierter Laserfeuer kann auch Orks weh tun, wie man hier gut sehen kann.

Nach einem halbstündigen Gefecht ist der Feind vollständig geschlagen und wir setzen unseren Weg fort. Diesmal gelingt es unseren Schiffen, uns einen freien Weg durch die grünen Gezeiten zu bahnen. Schließlich erreichen wir den Brocken und gehen am nächst gelegenen Höhenzug in Stellung, um dem Gegenangriff der heran eilenden Orks zu begegnen. Die Infanterie sitzt ab, die Basilisken gehen hinter uns in Stellung. Die Orks haben offensichtlich allerhand möglicher Bodenfahrzeuge, bevorzugt wendige Dreiachser, zu kruden Orkfahrzeugen verarbeitet. Diese abartige Vergewaltigung der armen Maschinengeister sehen zu müssen, tut jedem aufrechten Untertan des Imperiums schon beinahe körperlich weh. Diese widerlichen stinkenden Xenos haben absolut die totale Vernichtung verdient und wir sind hier, um sie ihnen wahrhaftig die vollständige Auslöschung mit reinem Hass in unseren Herzen zu bringen. Das Xenos musst du töten!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #162 am: 23. September 2013, 12:44:04 »
Position:
Damaris
Höhenzug vor Damaris Stadt
Leman Russ Kampfpanzer
Zeit: 2 491 784.M41 (Tag 8 der Schlacht um Damaris)

Die schwereren behäbigen Kampffahrzeuge der Orks werden ohne Probleme abgeschossen, während die leichteren gepanzerten Lastwägen durch unser Feuer schlüpfen. Mein Kaliber 12,5mm MG auf der Luke erweist sich als fast wirkungslos gegen die Panzerung, dafür kann ich die offen auf dem Vehikel herumturnende Besatzung ohne Probleme herunter pflücken. Trotz meiner von den letzten vollgepackten Tagen voller Aktivitäten resultierende Erschöpfung treffe ich ziemlich gut. So gut wie heute habe ich noch nie in meine Leben geschossen und erziele unglaublich viele Wirkungstreffer. Allerdings protestiert schließlich der Maschinengeist gegen die exzessive Benutzung des Abzuges und der Mechanismus blockiert. Thronverdammt!

Spoiler (Anzeigen)

Ich versuche den Maschinengeist mit einem rituellen Gebet milde zu stimmen, während ich am Ladehebel zerre, um die verklemmte Patrone auszuwerfen. Gelingt mir leider nicht und die Orks stürmen in einer grünen Flut über die mit den Leichen ihrer Kameraden bedeckte Fläche immer  noch furchtlos heran. Da die Munition des linken schweren Bolters aufgebraucht ist, beordere ich den Techpriester zum MG, während ich auf das Dach klettere, um freche Orks daran zu hindern, irgendwelche Haftminen an den Leman Russ anzubringen. Während Fidilius den Maschinengeist des MGs versöhnt, ziehe ich Rabenschwinge und lasse ihn hochfahren. Fast sofort glänzen die Kühlrippen der Plasmapistole in kühlem Blau, der Hitze darin hohn sprechend. Ein knisterndes Energiefeld baut sich um Rabenklaue herum auf. Der Techpriester am MG ist fertig mit seinem Versöhnungsritual und beginnt zu feuern. Trotzdem rennen noch genug Orks durch das Feuer, um den Panzer zu erreichen. Allerdings machen sie dort dann Bekanntschaft mit dem Raben, dessen Klaue sie zerreißt, wenn sie am Flügel und dem Sonnenheißen Plasma daran vorbei gekommen sind. Ich treffe meistens und muss als mir die Munition ausgeht dann auf die weniger effektive Boltpistole wechseln, die trotzdem ausreicht, einen Ork mit zwei Treffern auszuschalten. Der Panzer neben uns wird von einer Hohlladungsmine zerstört, als sich ein mehrerer tausend Grad heißer Strahl durch die Plastoid-T Stahlpanzerung frisst und die Munition dahinter hochgehen lässt. Thronverdammt!

Der Turm wird aus der Verankerung gerissen und fliegt im hohen Bogen auf einen anrollenden LKW der Orks, den er einfach unter sich zerquetscht. Der Maschinengeist hat sich wahrlich noch fulminant für seine Vernichtung gerächt. Die grüne Flut weicht der Ebbe und der Ansturm erliegt schließlich. Nun ist es Zeit, den Gegenangriff zu befehligen. Vom Dach meines Panzers aus leite ich den Angriff und koordiniere das Unterstützungsfeuer. Dann lasse ich vorrücken und die Calixis Marines befördern den Sprengsatz in den Brocken. Wir lösen uns erfolgreich vom Gegner und die vereinte Feuerkraft der "Audacia", der "Aegis" und der vier Monitore verwandelt den großen Brocken in viele tausend kleine Bröckchen, nachdem die Schilde dank der internen Explosion ausgefallen sind. Geht doch.

Wir fahren ohne weitere Komplikationen zurück nach Damaris. Die Verluste sind gering, leider hat der Einsatz der "Aegis" im Orbitalbereich dafür gesorgt, dass ein weiterer Brocken durch unsere Abwehr schlüpfen konnte, da auch ein sofortiges Aufsteigen der beiden leichten Kreuzer nicht ausreichte, den Brocken noch vor dem Einschlag zu vernichten. Thronverdammt!

Damit ist meine Strategie leider nicht aufgegangen. Allerdings konnten unsere Verluste minimiert werden, aber der Preis war dafür mit dem Durchschlüpfen eines weiteren Brockens zu hoch. Ich eile zurück ins Hauptquartier und verschaffe mir einen Überblick. Die Nordmauer steht unter Druck, hält aber stand. Ein Angriff auf die zweihundert Kilometer entfernte Schmiede wurde mit primitiven Booten der Grünhäute vorangetragen und wurde ohne eigene Verluste abgewehrt, da der Großteil von den dort stationierten Geschützen im Vorfeld versenkt wurde und die wenigen Schiffe leicht aus sicherer Deckung heraus vernichtet werden konnten. An der Ostmauer sind die Gefechte temporär abgeflacht, während neue Angriffe auf West und Südmauer gemeldet werden. Eine klare Strategie ist bei den Orks momentan nicht erkennbar, eher scheint es so, als ob jeder Bandenführer den Ruhm für sich ganz allein haben möchte und sich in keinster Weise mit irgendeinem anderen Boss koordiniert. So wie es aussieht, scheint es keinen steuernden Waaghboss im Hintergrund zu geben oder er ist noch nicht eingetroffen. Oder, was das Beste für uns alle wäre, er ist schon in einem der zerstörten Brocken getötet worden. Aber nach meiner Erfahrung wird das dicke Ende noch kommen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #163 am: 25. September 2013, 10:42:11 »
Position:
Damaris
Palast des Gouverneurs
Zeit: 2 494 784.M41 (Tag 9 der Schlacht um Damaris)

Ich werde dazu gedrängt, bei einer Good Will Tour des Gouverneurs mitzumachen. Belkan Kupak will drei Flüchtlingslager in der Stadt besuchen und mich als Held und Verteidiger von Damaris vorzustellen. Auf der einen Seite habe ich Besseres zu tun, auf der anderen, kann ich so Präsenz zeigen und vielleicht die Moral der Bevölkerung im Vorfeld etwas heben und festigen. In der Morgenbesprechung wurde der Punkt von Orksichtungen in der Stadt angesprochen. Vielleicht sehen einige nur ihren eigenen Schatten oder es ist vielleicht doch was dran. Eigentlich wollte ich der Sache persönlich auf den Grund gehen, beauftrage aber nun Meisterin Puppila, Magister Ares, Navigatorin Yuri und Techpriester Fidilius damit. Seneschall Aris bleibt erst mal bei mir. Ich hoffe, dass die Vier etwas Verwertbares finden.

Derweil begebe ich mich mit Aris und unserem alten Bekannten Adjutant Jotan Alexander zu einer der Limousine. Diesmal stehen fünf identische Fahrzeuge bereit, den Gouverneur und sein Gefolge zu transportieren. Das immer noch solch aufwendige Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind, lässt tief blicken. Das erste Flüchtlingslager ist bei der Kathedrale. Der Platz ist mit improvisierten Notquartieren überdeckt. Um eine wirklich gute Rede auszuarbeiten, fehlt mir die Zeit, besonders da Aris sich ungefragt absetzt, um Informationen einzusammeln. Ich traue dem Mann nicht, so wie ich keinem wirklich trauen kann, die ich nicht selbst ausgewählt habe und das sind verdammt wenige. Das erinnert mich daran, wie gering meine Machtbasis auf der Audacia eigentlich ist. So hänge ich eher trüben Gedanken nach, während der Gouverneur versucht, die Moral der Flüchtlinge anzuheben. Schließlich werde ich als der "Verteidiger von Damaris" vorgestellt und muss eine Rede halten. Offensichtlich finde ich nicht wirklich die richtigen Worte für diese Menschen, die mir eigentlich immer noch sehr fremd sind. Sie sind keine wirklichen Bürger des Imperiums und doch halten sie sich dafür oder müssen sich dafür halten. Die Kathedrale sieht für mich momentan eher drohend als trostspendend aus. Ich werde zwar am Ende nicht ausgebuht, aber ein Erfolg war es nicht. (Probe gerade so versaut).

Danach geht es im Konvoi weiter zum nächsten Lager. Fand ich anfangs die Idee vielleicht gar nicht so schlecht, verstimmt mich die Aussicht auf zwei weitere Besuche eher. Nein, heute ist kein guter Tag. Das nächste Lager wurde direkt auf einem der Hauptverkehrsknotenpunkte eingerichtet. Ein wildes Sammelsurium aus improvisierten Bauten aus Plast und jämmerlichen Behausungen aus Pappe dominieren die trostlose Szenerie eines hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslagers. Wir fahren durch eine Autobahnbrücke hindurch, um dahinter den vorbereiteten Platz zu erreichen. Just in dem Moment ertönen mehrere Detonationen. Sofort werden wir von Rauch, Staub und kleinen Partikeln eingedeckt. In unmittelbarer Nähe müssen mehrere Bomben hochgegangen sein. Sofort gibt der Fahrer Gas und der Wagen macht einen Satz vorwärts. Behäbig beschleunigt die schwer gepanzerte Limousine, die allerding einer zusammenfallenden Brücke auch nicht stand zu halten vermag. Wir kommen noch rechtzeitig heraus, leider ist die Staubwolke so dicht, dass der Chauffeur mit dem Wagen in das eigentliche Lager rast und schließlich den Wagen in den Trümmern festfährt. Ich setze meinen Helm auf und versuche eine Verbindung zu den Arbites zu bekommen. Allerdings ist auf allen Frequenzen nur statisches Rauschen zu hören. Das bedeutet, dass es einen aktiven Störsender in der Nähe geben muss und der Angriff noch nicht abgeschlossen ist. Kaum denke ich das, höre ich auch schon das charakteristische Peitschen von Lasergewehrschüssen. Thronverdammt!

Ich sehe zwei Männer auf den nun nicht mehr fahrbereiten Wagen zukommen und steige auf der gegenüberliegenden Seite aus. Hinter der Motorhaube nehme ich Deckung und eröffne das Feuer auf die beiden Angreifer. Den ersten strecke ich mit einer Salve nieder, der zweite haut sofort ab. Ich schieße hinterher, treffe aber nicht, dann ist er außer Sicht. Thronverdammt! Nun gut, da der Feind hier vertrieben ist, orientiere ich mich zurück zur Autobahnbrücke, die teilweise eingestürzt ist. Die Lage ist total unklar. Ich werde von zwei weiteren Gegnern angegriffen, gehe in Deckung und erwidere das Feuer, treffe aber nicht wirklich gut. In dem Moment geht einer der Attentäter getroffen zu Boden. Hu? Das war nicht ich! Auch der zweite stirbt kurz darauf. Offensichtlich ein Projektil, da ich keinen Laserschuss gesehen habe. Hier muss ein Scharfschütze mit einem sehr hochwertigen Skope sein, welches in der Lage ist, durch diesen aufgewirbelten Staub und Qualm was erkennen zu können. So etwas kriegt man nicht auf dem Schwarzmarkt um die Ecke. Allerdings rollt nun eine Granate vor meine Füße und reißt mich nachhaltig aus meinen Gedanken zurück ins unmittelbare Jetzt. Thronverdammt!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #164 am: 27. September 2013, 12:32:27 »
Position:
Damaris
Damaris Stadt
Flüchtlingslager unter der Brücke
Zeit: 2 494 784.M41 (Tag 9 der Schlacht um Damaris)

Ich hechte weg von der Granate und werde von der Wucht wild herumgewirbelt. Schrappnelle versuchen mein Schutzfeld zu durchdringen, das aber hält. Etwas desorientiert rapple ich mich wieder auf und die Kämpfe erlahmen um mich herum. Der Angriff ist abgeschlagen und die Lage soweit wieder unter Kontrolle. Den kirchlichen Leibwächtern ist es offensichtlich sogar gelungen, einen der Angreifer lebend zu fangen. Nachdem ich wieder meine Orientierung wiedererlangt habe, gehe ich zu den beiden Leichen die vom Scharfschützen erledigt worden sind. Die Projektile sind glatt durchgegangen und ich kann eines davon komplett in einem kleinen Krater bergen. Das Geschoss ist sehr hochwertig und im übergroßen Kaliber 12.5mm gefertigt. Der Standort des Schützen war wohl in einem der Hochhäuser und ich gehe jede Wette ein, dass er inzwischen seine Stellung geräumt hat.

Die ganze Sache ist ominös. Noch rätselhafter ist einer der Toten, um den es sich offensichtlich um einen Angehörigen der PVS handelt, da er auf seiner Brust einen Aquila hat und am Arm eine Einheitenbezeichnung tätowiert hat. Fast schon ein Overkill an Beweisen, die in Richtung der PVS weisen. Hat Dante die politische Ambition übermannt und er wollte den Gouverneur beseitigen? Oder, was mir viel wahrscheinlicher erscheint, jemand hat diesen Anschlag inszeniert und versucht mit einer falschen Fährte die wahren Absichten zu verschleiern. Bei einem Verbrechen ist immer der Verdächtig, wer unmittelbar davon profitiert. Gouverneur Belkan Kupak hat noch keinen leiblichen Erben und es wäre interessant zu wissen, wer dann der nächste Gouverneur von Damaris werden wird.

Schließlich wird der Gouverneur unverletzt aus den Trümmern geborgen und evakuiert. Auch ich werde schließlich ausgeflogen und zur Kathedrale gebracht. Dort suche ich nach einer langen anstrengenden Fahrt durch die Stadt die Prinzipalin Litea Gilgeas auf und treffe sie in einem der dunkleren Orte dieser Kirche ganz tief unterhalb der Grüfte. Ich frage sie nach der Erbfolge und bekomme eine recht schwammige Antwort. Sprich, sie selbst weiß dies sicherlich nur zu gut, will mir das aber nicht auf die Nase binden. Schnell wendet das Gespräch sich einer gänzlich anderen Richtung zu. Die Verhöre des einzigen Gefangenen waren sehr ergiebig und er belastet recht deutlich die Hintermänner. Die da sind, die Adelsfamilien der Arkadi, Williamson und Sturgar, dazu noch General Dante und Lady Orleans, Lord-Kapitänen der "Sternenweber". Also all die Leute, die entweder Mutantenfreundlich eingestellt sind, eine Sezession befürworten oder genug Rückhalt im Volk und Militär haben, um sich wirklich an die Macht putschen zu können. Sie macht mir unmissverständlich klar, dass sie die drei Familien augenblicklich tot sehen will und ich soll den Henker spielen. Natürlich formuliert sie es so, als wäre es eine unglaubliche Ehre, dass Urteil der Kirche zu vollstrecken. Dieses Spiel ist leicht zu durchschauen und ich fühle mich doch etwas beleidigt, dass man mir wirklich diese gefälschten Anschuldigungen präsentiert, um drei Familien auszulöschen, welche aus innenpolitischen Machtgründen unbequem geworden sind. Um Zeit zu gewinnen, gehe ich unverbindlich wie möglich auf das Angebot ein und verabschiede mich.

Ich treffe mich mit meiner Entourage, die inzwischen von ihrer Mission zurück gekehrt ist. Sie sind verschiedenen Berichten über Orksichtungen in der Stadt nachgegangen, haben aber nur herausgefunden, dass sich Milizen gebildet haben, die teilweise über überraschend gute Ausrüstung verfügen. Von deren Mitglieder wiederum stammen die Berichte über die angeblichen Orksichtungen. Ob nun wirklich Orks gesichtet wurden oder es sich um Mutanten, Einbildung, Halluzinationen, hervorgerufen von Fusel oder Rauschmittel aller Art handelt, konnte nicht verifiziert werden. In den Abwasserkanälen unter der Stadt treiben sich Mutantenflüchtlinge herum, da sie oberirdisch starken Repressalien seitens der Miliz und Kirche ausgesetzt sind. Sich einfach ein paar Mutanten zu schnappen und die zu befragen, darauf sind meine Leute leider nicht gekommen. Auch haben sie sich selbst nicht in der Kanalisation aufgehalten, um eventuell nach konkreten Spuren zu suchen. Sprich, wirkliche verwertbare Erkenntnisse in Bezug auf möglicherweise einsickernder Orktruppen wurden keine gewonnen. Thronverdammt! Ich bin genau so schlau wie zuvor. So was passiert, wenn man wichtige Aufgaben delegiert. Aber momentan habe ich ein dringenderes Problem zu lösen.

Ich erkläre meinen Leuten, was passiert ist. Und das ich ganz stark vermute, dass die Kirche das Attentat initiiert hat, um ein paar missliebige Personen loszuwerden. Dem Magister Militaris zeige ich die geborgene Kugel, aber viel einfallen tut ihm dazu auch nicht, was nicht schon klar ersichtlich wäre. Hochqualitativ, schwer an so was heranzukommen, von einem Scharfschützengewehr stammend. Wird auch gern für die Großwildjagd verwendet. Etwas mehr wäre hier durchaus hilfreich gewesen. Die Kugel bringt uns nicht weiter. Meisterin Puppila schlägt vor, vielleicht noch einmal mit dem Bischof zu reden, was er von der ganzen Sache hält. Es ist ja Möglich, dass dies nur von der Principalis Litea Gilgeas eingefädelt wurde. Möglich, aber unwahrscheinlich. Da ich keine große Lust habe, einfach ein paar Anwesen auf die Anweisung einer popligen Prinzipalin auszuradieren, ist mir jede Möglichkeit recht, diesen Mord abzuwenden oder wenigstens heraus zu zögern. Also auf zum Bischof.

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