Persona Dramatis
Spoiler (Anzeigen)Persona Dramatis
Feinfeld Raffinerie
Magnus Feinfeld - Herr der Feinfeld Dynastie
Achia Feinfeld - Frau von Magnus
Theos Feinfeld - Sohn von Achia und Magnus
Rako Feinfeld - Sohn von Achia und Magnus
Greta Rokig - Anführerin der Sicherheitstruppen von Feinfeld Raffinerie
Techpriester Caitos Ceta V - Technischer Leiter und Mitglied der Techhäretiker von den Sieben Tiefen
Yorgen Illgarat - Marketender der Raffinerie und ehemaliger Viehhändler
Geisterflotte
Pius Alakan - Ehemaliger Lord-Kapitän der "Handbeißer"
Lenea Alakan - Etwa 17 Jahre alte Tochter von Pius und amtierender Lord-Kapitän der "Handbeißer"
Larno - Leibwächter und Berater von Lenea Alakan
Collin Wensworth - Lord-Kapitän der "Equinox"
Hollart Wensworth - Sohn von Collin und XO der "Equinox"
Rita Leander - Lord-Kapitän der "Latrans Freiheit"
Quintus und sein Gefolge
Quintus Conari - ältester Bruder von Flavion, Kronprinz und designierter Erbe des Hauses Conari
Purtia Salidas - knallharte Exsöldnerin und Anführerin von Quintus Leibwache.
Revius Conari - zehn Jahre alter Junge und jüngster Sohn von Quintus
Albert Conari - angeheirateter Cousin und Flottenoffizier der imperialen Flotte
Leobald Crane - Vertreter des Handelshauses Krynn
von Braun - ehemaliger Seneschall der Audacia und Vertreter des Handelshauses Krynn
Personen von Aufbruch
Lordkapitän Moredus Westland - berüchtigter Freihändler im Dienst der Kasballica Mission.
Kelwor Westland - Moredus Sohn, aktiv im Glückspielgeschäft
Kapitän Covalek - Kapitän des Zerstörers "Gerechter Pfad"
Lordkapitän Umboldt – Herr über die "Gerechter Kreuzfahrer" und ebenfalls Spielzeug von Lady Anagai.
Das Gefolge von Flavion Conari
Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann
Lexikanuseinheit OP3C
Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige
Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari
Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.
Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.
Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor
Schiffe
"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.
Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.
Gerechter Pfad - Imperialer Zerstörer der Calixisflotte unter Kapitän Covalek
Zerberus I, II und III - Zerstörer unter dem Kommando von Lordkapitän Trusk
Rechtschaffener Kreuzfahrer - Kreuzer unter Lord-Kapitän Umboldt
Lion – Umgebauter Truppentransporter
Orte
Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.
Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund
Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.
Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund
Iquius V - Von Ork besetzte Minenwelt im Kessel, gehört dem Aestus Kartell
Xenosrassen
Orks - Haben mit den Hunert Hunert Zsänen ein eigenes kleines Sternenreich in der Weite
Stryxis - Händlerrasse, fliegt mit "Karawanenschiffen", erbeutete Schiffe anderer Rassen die mit gigantischen Ketten miteinander verbunden sind und von einem Hauptschiff geschleppt werden. Dienerrase der Yu´vath.
Yu´vath - Ausgelöschte, vom Chaos korrumpierte Xenosrasse, Grund des Angevin Kreuzzuges
Fraktionen
Aestus Kartell - Minen und Manufakturgesellschaft in Besitz der Familie von Hellwicks
Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert
Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft
Thuleaner - Ominöse Splittersekte des Mechanicum, Erbauer der "Audacia". Kaufen Halosternartefakt auf.
Kapitel 37
Engel und Dämonen
Position:
Schlund
Aufbruch
Zeit: 2 926 784.M41
Nach zwei Tagen von Geschäftsterminen und dem Abhandeln von Kleinkram treffe ich mit Vertretern der Bruderschaft zusammen. Als offizieller Aufhänger gebe ich an, ein von Orks besetztes Minensystem des Aestus Kartells in der Nähe von Damaris von grünem Abschaum reinigen zu wollen. So wird es wenigstens offiziell vermerkt werden. Und ich gedenke, mir das vom Aestus ausgesetzte Kopfgeld auf die Vernichtung der Grünhäute von Iquius V auch zu verdienen. Denn nicht einmal eine tote Grünhaut ist eine gute Grünhaut!
Die Bruderschaft kann innerhalb von drei Wochen knapp 4500 Mann stellen. In den Truppentransporter passen etwa 6000 Mann hinein. Ich habe etwa 1500 Soldaten auf der "Audacia", würde also die maximale Ladekapazität bedeuten. Sechstausend gegen Siebzehntausend. Es wird hart werden. Da mache ich mir keine Illusionen. Aber ein General muss mit dem auskommen, was er zur Verfügung hat. Dieser Satz meiner Lehrer auf der Militärakademie ist mir haften geblieben, wenn ich auch den Großteil des Restes erfolgreich verdrängt habe. Schematisches Denken ist manchmal äußerlich hinderlich und macht einen berechenbar.
Nachdem dies erledigt ist, nehme ich die Einladung von Wrath Umboldt an. Meine Mädchen sind begeistert, sich mal wieder für ein offizielles Ereignis in Schale werfen zu können. Haben sie zwar erst vor ein paar Tagen schon können, aber inzwischen waren sie einkaufen und haben ein Vermögen in Kleidung investiert. Mich hätte beinahe der Schlag getroffen, als sie mir fröhlich vor sich hin schwatzend mir die "kleinen" Rechnungen für ihre "Schnäppchen" unter die Nase gehalten haben. Thronverdammt! Und ich dachte schon, die Generalsuniform von Arthur Jaegis zu kaufen wäre ruinös gewesen. Was für ein Schlamassel!
Nun gut sie haben sich gleich komplett mit der neusten Mode aus Scintilla eingedeckt, was Kleidung, Schuhe, Hüte, Handtaschen und weibliche Kleinigkeiten betrifft. Zehn starke Männer waren nötig, um ihr Zeug in ihren ach so leeren Wandschrank zu schleppen. Mir treten jedenfalls fast die Augen aus den Höhlen, als ich die Summe realisiere, schnappe keuchend nach Luft, laufe rot an und ich glaube, mein Herzschlag hat sogar ausgesetzt. Meine Mädchen denken, ich würde eine theatralische Darbietung abliefern und applaudierend lachend. Irgendwie scheinen sie nicht zu verstehen, dass ich eigentlich so wenig Kleidung an ihnen wie möglich sehen will, so wie jeder Mann auch. Aber Frauen scheinen davon besessen zu sein, sich in möglichst teure Stoffartikel zu hüllen und sich mit absurd teuren Schuhen, Handtaschen und anderem Kram, mit dem Männer nur ganz entfernt etwas anfangen können, zu behängen. Aber wer schöne Konkubinen haben möchte, muss eben leiden. Aber mir wird in dem Moment klar, wenn man wirklich reich werden will, muss man nur das Damenschneiderhandwerk erlernen und ein hübsches Geschäft in einer angesehenen Einkaufsstraße aufmachen. Dann braucht man nur noch auf Ehefrauen und Konkubinen von Adligen lauern und ihnen die "neuste Mode von Scintilla" aufschwatzen. Frauen sind ja so leicht zu manipulieren und ihre Männer bzw. Besitzer zahlen dann zähneknirschend die horrenden Rechnungen. Weil diese armen Schweine eben wissen, je gutgelaunter die Konkubine, desto erfüllender wird es dann später im Bett. So was ist wirklich ein äußerst perfider Akt der Piraterie. Auch realisiere ich, dass es für Carmina und Josephina wichtig ist, die neuste Mode von Scintilla zu besitzen. So ganz nebenbei haben sie auch für mich gleich im großen Stil eingekauft, damit meine Garderobe für offizielle Anlässe auf ihre Farben abgestimmt ist. Also mache ich fröhliche Mine zum verschwenderischen Spiel meiner Mädchen und bezahle ohne Szene die unverschämten Rechnungen. Allerdings lasse ich berechnen, ob ich mit einem Lanzenschlag diese bösartigen Händler ausräuchern kann, leider ist der wahrscheinliche Kollateralschaden jenseits der bezahlbaren Parameter.
So führe ich die bestgekleideten Konkubinen der Koronusweite durch Aufbruch, was mit meinem vollen Gefolge für einiges Aufsehen sorgt. Meine Mädchen strahlen über alle vier Backen, als sie ihre neu erworbene Kollektion dem breiten Publikum vorführen können. Ihnen macht das sichtlich Spaß und ich freue mich schon auf meine Belohnung für meine Großzügigkeit in der kommenden Nacht. Auch ich bin neu eingekleidet und wohl farblich perfekt auf ihre Kollektion abgestimmt. Da sie mir die Sachen herausgelegt haben, gehe ich einfach mal davon aus. Mir fehlt der Blick für solche Details, da ich doch eher andere Probleme zu lösen habe, ob nun mein Mantel mit der Handtasche meiner Konkubine harmoniert oder nicht.
Inzwischen bin ich bekannter als wie bei meinem ersten Aufenthalt vor einem Jahr. Damals war ich ein Niemand, ein junger Lord-Kapitän eines verfluchten Schiffes, der nur aufgrund seines Namens das Kommando bekommen hatte. Inzwischen bin ich Flavion Conaria, der Befreier von Maleziel, der Verteidiger von Damaris, der Vollstrecker der offiziellen Kirche. Man kennt mich, man erzählt Geschichten über mich, von denen einige sogar recht nahe an die Wahrheit kommen. Nun respektiert man mich und hält mich nicht mehr für einen dummen unerfahrenen Schnösel, der nur damit beschäftigt ist, seine hübschen Konkubinen zu vögeln. OK, das ist immer noch mein liebster Zeitvertreib.
Der Kreuzer, die "Rechtschaffener Kreuzfahrer", liegt seit einiger Zeit permanent bei Aufbruch vor Anker. Lord-Kapitän Wrath Umboldt ist eine Legende der Weite. Er gehört zu den großen Lord-Kapitänen der vorherigen Generation und ist der Spross einer alten und angesehen Freihändlerdynastie. Er hat einige Abenteuerbände veröffentlicht, von denen ich einen auf meiner Reise nach Wandererhafen gelesen habe. Auch er scheint viele haarsträubende psionische Phänomene erlebt zu haben. Und viele Abenteuer. Angeblich hat er ein gewaltiges Vermögen angehäuft und in seinem Alter wäre es vielleicht eine gute Idee, zurück in den zivilisierten Calixis Sektor zu fliegen und den Ruhestand zu genießen. Da er hier vor Anker liegt, sonst nichts zu tun scheint, gibt es für mich nur eine logische Erklärung, auch ihm hat Lady Anagai verboten, durch den Schlund zu fliegen.
Das Andockdock ist praktisch von der Besatzung der "Rechtschaffener Kreuzfahrer" in Beschlag genommen worden. Kleine Buden bieten Ware und Dienstleitungen feil, an Tischen wird Karten und Würfel gespielt. Ein kleines Komitee nimmt uns in Empfang. Wir werden herzlich begrüßt und ins Innere des Schiffes geleitet. Über schier endlose Gänge werden wir zum Festsaal geleitet. Das Schiff ist still. Die Kraftwerke laufen auf minimaler Kraft und es begegnen uns kaum Besatzungsmitglieder. Nach schier endloser Wanderung erreichen wir nach dem Benutzen eines Fahrstuhles endlich das Bankett. Ein Kreuzer ist nun mal im Schnitt fünf bis sechs Kilometer lang und wenn es keine mechanischen Fortbewegungsmittel gibt, zieht sich so ein Weg schier in alle Ewigkeit. Meine Mädchen halten sich trotz ihrer hochhackigen Schuhe tapfer an meiner Seite.
Lord-Kapitän Wrath Umboldt ist ein ergrauter Mann, der sicherlich mal größer war als ich, aber sein Alter hat ihn schrumpfen lassen. Er stützt sich auf einen Spazierstock mit einem Knauf, der aussieht wie ein menschlicher Totenkopf. Sein langer Bart ist weiß, wie auch seine Haare. Überschwänglich herzlich begrüßt er mich, als wäre ich ein alter Freund. Er stellt mir etwa zwanzig Leute vor, ich dann meine süßen Mädchen und mein Gefolge.
"Wusstet Ihr eigentlich, dass Sebastian Winterscale einst auf die "Audacia" getroffen ist?", fragt er mich und ich muss leider verneinen, das ist mir neu.