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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 68355 mal)

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #345 am: 03. Dezember 2014, 13:27:22 »
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
Sektor Delta 7
Gruft von Lorenzus von Ilberstein
Eingangsbereich
Zeit: 2 509 785.M41

Wir rücken mit nachgeladenen Waffen weiter in die Tief der Anlage vor. Hinter dem Eingangsbereich geht es schräg in die Tiefe des Berges. Vorbei an den üblichen Verunstaltungen, welche Chaosabschaum so gern an Wände schmiert, erreichen wir einen weiteren Raum. Auch hier fehlen die Panzerschotte. Zwei Lafetten stehen hier, eine ist zerschmolzen, die anderen mit großer Kraft aus der Verankerung gerissen worden. Der schweren Bolter liegt verbogen auf dem Boden. Als hätte ein viel zu großes Kind in seiner Wut sein Spielzeug verbogen. Knochen von Leichen liegen ebenfalls herum, bizarr miteinander verschmolzen und so wie es aussieht, haben diese armen Schweine dabei noch gelebt. Gar nicht gut.

Es gibt hier zwei Abgänge, einer führt in die Tiefe, der andere zur Kommandantur. Bruder Obskurus kann aus Richtung der Kommandantur eine mächtige böse Aura spüren, die ihm bekannt vorkommt. Wahrscheinlich von Ilusk, der Welt des thuleanischen Konzils. Schauen wir doch einfach nach.

Also gehen wir in Richtung der Kommandantur. Nach ein paar dutzend Metern verschaltem Gang mit Wänden aus Ferrobeton erreichen wir einen großzügig dimensionierten Raum. In der Mitte steht aus einem halben Dutzend miteinander verwachsenen Körper ein Thron. Darauf sitzt die berobte Gestalt, mit der wir auf dem Zerstörer auf Illisk zusammengetroffen sind. Einer dieser Servitoren steht neben den Thron und singt eine disharmonische Hymne, welche die berobte Gestalt mit einer erhobenen Hand zu dirigieren scheint. Links und rechts neben dem Eingang steht je ein weiterer Servitor.

"Ah, so sehen wir uns wieder, Lordkapitän Conari", meint das Ding und ich erinnere mich. Diese Kreatur hat uns auf dem Zerstörer ein Rätsel gestellt. Diese Kreatur muss ziemlich mächtig sein, dass sie sich einfach so im Realraum halten kann. Ich möchte gar nicht wissen, was dafür nötig ist.

"Wie bekommt ihr diese blauen Horrors in die Servitoren?", fragt Fidilius neugierig. Ich schätze ja Neugier, aber es gibt Themen, die sind nicht für sterbliche Ohren bestimmt.

"Das ist ein ziemlich komplexer Vorgang, der aber äußerst interessant ist", führt der Dämon aus.

"Wir sind nicht hier, um über technologische esoterische Themen zu philosophieren!", bringe ich den Gedankenaustausch sofort zum Erliegen. "Was ist das hier?"

"Eine Anlage zur Waffenproduktion. Ziemlich kümmerliche Waffen, wenn man mich fragt. Dieser kleine Vasall von Winterscale, ein durchaus vielversprechendes Spielzeug meiner Herrin, hat sich hier versucht zu verstecken. Hat wohl nicht geklappt."

"Sieht ganz so aus", meine ich mit der nötigen Aggressivität in meiner Stimme.

"Ein Kampf ist eigentlich unnötig, da wir der gleichen Herrin dienen", wagt diese Kreatur zu behaupten.

"Ihr macht wohl Witze! Ich diene nur einem Gott und der sitzt äußerst lebendig auf seinem Goldenen Thron auf Terra und ich bin sein Vertreter, um Arschtritte zu verteilen!", würge ich diese Lügen ab. Da Dämonen lügen, wenn sie eines ihrer vielen Mäuler öffnen, ist jedes Gespräch äußerst kontraproduktiv und nicht zielführend.

Auf mein Zeichen hin öffnet Lady Helmchen ihr drittes Auge. Nicht um bei der Kreatur Heimweh zu verursachen, sondern dessen unselige Präsenz auf dieser Ebene mit einem bannenden Blick zu beenden. Ich richte "Himmelssturm" auf das Ding und drücke den Abzug. Leider prallen der Großteil der Projektile an einem bunt schillernden Kraftfeld ab, während der Rest die Wand etwas umdekoriert wird, was sie auch dringend nötig hat. Ares hat genau das gleiche Problem, dass seine gut liegende Garbe nur bunte Farbspiele auf einem Kraftfeld aus unheiliger Energie erzeugt. Das erinnert mich unliebsam an Illisk, wo auch der Großteil unserer Salven harmlos verpufft ist. Die unheilige Erscheinung ringt mit den Kräften von Yuri und unterliegt ihr erst einmal. Althea findet eine Lücke im Schutzfeld und trifft es. Fidilius überlädt seinen Werfer und bringt ein Geschoss durch eine plötzlich auftretende Lücke hindurch. Der Servitor singt eine unheilige Hymne, scheitert aber an unseren Hexagrammfeldern. Die Servitoren stürzen sich auf uns, können aber nichts ausrichten. Bruder Obskurus badet sie im Feuer, leider ohne große Auswirkungen.

Lady Helmchen hält weiter alle Augen auf und schießt noch auf die Kreatur und verwundet sie sogar leicht. Zwei meiner Projektile finden diesmal eine Lücke und die tun ihm schon mehr weh, da ich eine heilige Waffe mit einem Namen führe. "Himmelssturm" macht seinem Namen alle Ehre. Ares erledigt den singenden Servitor und endlich ist die Kulisse schon viel heimliger. Allerdings erhebt sich aus dem zerfetzten Leib des geschändeten Servitors ein blauer Horror. Der Dämon ruft drei blauen Horrors von jenseits des Schleiers und die spucken Feuer. Ares wird als einziger dadurch verletzt und steht nun in blauen Flammen. Nicht gut! Bruder Obskurus verbrennt im Gegenzug einen der Horrors. Tja, Feuer mit Feuer vergelten macht manchmal durchaus Sinn.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #346 am: 05. Dezember 2014, 13:10:39 »
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
Sektor Delta 7
Gruft von Lorenzus von Ilberstein
Kommandantur
Zeit: 2 509 785.M41

Ich richte weiter meine ungeteilte Aufmerksamkeit auf den Dämon, der das Ganze ziemlich locker zu nehmen scheint. Offenbar weiß er etwas, was ich nicht weiß. Um mich beschäftigt zu halten, purzelt eine weitere Welle blauen Ungemachs aus dem Warp, nur darauf wartend von meinem Gefolge und mir den einzigen angemessenen Empfang zu bekommen. Nämlich einen Arschtritt zurück in den Warp. Fidilius hämmert sogleich einen sofort zurück hinter den Schleier, indem er ihm seinen Stab um die Ohren haut. Das hat gesessen!

Die Kreatur ändert ihre Taktik und eine Woge blauen Feuers brandet über uns hinweg. Die Runen auf meiner Rüstung leuchten grell auf und ersticken die Flamme. So langsam habe ich die Faxen dicke und gebe dem Ding mit Blitzgewitter den Rest, nachdem er durch den Bannenden Blick von Lady Helmchen schon viel von seiner Substanz verloren hat. Aus seinem Umhang purzelt ein rosafarbener Horror heraus. Bruder Obskurus versucht an diesem Ort seine Magie zu wirken und wird einen Meter in die Luft geschleudert. Derweil erledigt mein Gefolge die Servitoren und die daraus schlüpfenden Horrorviecher. Das ist echt nervig. Schlägt man eines tot, hat man gleich noch einen Gegner an sich kleben. So ergeht es auch mir, kaum erschlage ich den rosafarbenen mit einem zornerfüllten Schlag, stehen drei blaue Horrors vor mir. Nun gut, das gibt gleich Nachschlag. Lady Helmchen kann es nicht lassen und schießt in das Getümmel. Ihre Geschosse prallen ab und ich bekomme beinahe einen Treffer ab, kann aber noch gerade so ausweichen. He! Die Navigatorin zuckt entschuldigend mit ihren Schultern. Ares zeigt den verbliebenen beiden Dämonen, was eine Energiefaust ist und hämmert sie ungespitzt in den Boden. Tja, das war es dann wohl. Wieder mal ein paar Kreaturen jenseits des Schleiers zurück geschlagen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich gebe Yuri eins hinter die Ohren und belehre sie, dass es nicht nötig ist, in Nahkämpfe zu feuern, an denen ich beteiligt bin. Wir hatten alles gut im Griff. Bruder Obskurus verbrennt das blasphemische Möbelstück, welches aus den Leibern von Menschen geformt war. Es befinden sich hier noch einige Unterlagen über den Zweck der Anlage. So wie es aussieht, befindet sich hier eine Produktionsanlage für Servitoren. Und zwar für ganz besondere Servitoren, nämlich Arcoflagellanten. Das sind spezielle Servitoren der Kirche und das Rohmaterial sind gefallene Sünder, die so eine Chance haben, dass mit der Läuterung ihres sterblichen Fleisches auch ihre gepeinigten Seelen vielleicht doch noch die Gnade unseres lebendigen Gottes erhalten. Diese Flagellanten haben sehr starke Resistenten gegen feige Hexerei. Interessant!

Im Tresor, den Techpriester Fidilius öffnet, findet sich ein weiteres Kartenstück und einige weitere Unterlagen. Das Kartenstück ist der vierte Teil, damit fehlt nur noch eines. Und das letzte befindet sich in der Schlangenwiege, einer Region, aus der noch niemand zurückgekommen ist. Wieder einmal wird es an mir liegen, der Erste zu sein. Wie schon so oft. Ich bin Auserwählt unter Billionen von Menschen, daran habe ich keinen Zweifel mehr.

Wir inspizieren die restliche Anlage. Es befindet sich noch Rohmaterial für etwa 250 Servitoren in dem Bunker, dazu noch die entsprechende Anlage zur Endmontage oder wie immer man dazu auch in Techpriesterkreisen dazu sagt. Der kleine Ausflug hat sich durchaus gelohnt. Jetzt ist die Frage, nehme ich diesen Sektor in meinen Besitz? Auf alle Fälle bringe ich die Endmontage und die Teile zur "Audacia". Sünder dürften sich bald genug finden lassen, die geläutert werden müssen. Vielleicht wäre es ratsam, sich den Segen der Kirche dabei zu sichern. Ich schätze mal, Sebastian Winterscale hat diese Servitoren vorbereitet, um gegen den Yu´vath vorzugehen. Zweihundertfünfzig Nahkämpfer, die diese Kreatur nicht beeinflussen kann, sind sicherlich Hilfreich. Wenn ich auch noch nicht genau weiß, wie.

Zurück zur Oberfläche setze ich mich mit den Arbeitern auseinander. Auch deren Seelen sind sicherlich befleckt und bedürfen der Läuterung. Falls ich keine richtigen Chaosanhänger dafür finde, werde ich diese Sünder als Rohmaterial nehmen. Aber zuerst mache ich ihnen klar, dass der Dämon im Berg von mir ausgelöscht worden ist und so schnell nicht wieder kommen wird. Hoffe ich zumindest. Dann nehme ich die Anlage in Besitz. Mehr ist immer gut. Wirklich verteidigen werde ich sie nicht, aber da in der Vergangenheit alle Vorbesitzer den Besitz aufgegeben haben, wird wohl so schnell niemand kommen, um mich zu ärgern. Als erstes lasse ich die Chaosinsignien entfernen, dann leite ich den Abtransport der Endmontage in die Wege.

Am nächsten Tag treffe ich mich mit einem lebenden Vertreter von Lord-Kommandant Raymond Bollarc, welcher mir einen Vasallenvertrag überreicht. Damit habe ich nun einen weiteren leichten Kreuzer auf unserer Seite und vielleicht reicht das schon, um die Waage der Schlacht in unsere Richtung zu bewegen. Man wird sehen, was sich noch alles daraus entwickelt.

Gespielt am 03.05.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Bruder Obskurus Astropath
Ares Solun Magister Militaris
Yuri Navigatorin
Fidilius Techpriester
EP: 350
Besiegte Feinde:
6 korrumpierte Arcoflagellanten
ca 10 Blaue Horrors
1 Rosa Horror
1 Dämon
Beute:
1 Produktionsanlage für Arcoflagellanten
Sektor Delta 7
ca. 250 Bauteile für komplette Arcoflagellanten

Gedanke des Tages
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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #347 am: 08. Dezember 2014, 15:52:50 »

Personae Dramatis

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Kapitel 54
Die Raumschlacht um Lucins Odem!

Position:
Winterscales Reich
Orbit über Lucins Odem
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 543 785.M41

"Lordkapitän Conari! Die Auguren bestätigen eine positive Identifizierung der Ripper!", meldet mein erster Offizier Kyrr zackig. Thronverdammt! Damit ist ein weiterer wichtiger Verbündeter von Aspyce Chorda eingetroffen. Damit sind nun zwei schwere Kreuzer in der Waagschale des Gegners. Als ob die Flotte des gesichtslosen Fürsten nicht schon genug Ungemach bedeuten würde.

Aber auf der anderen Seite kann ich so meine Vendetta mit Jeremiah Blitz beenden. Immerhin hat er meine Raffinerie zu Klump geschossen und über hunderttausend Leben ausgelöscht. Zwei schwere Kreuzer sind eine harte Nuss. Caligos hat mit der "Imperators Schwur" nur einen schweren und einen Kreuzer, die "Annihilatus" unter Lord-Admiral Filius von Hagenbrecht. Mit der heimlich übergelaufenen Wiedergänger und meiner "Audacia" haben wir auf Winterscales Seite allerdings einen leichten Kreuzer mehr als die Chorda, die Chaosanhänger aber nicht mit eingerechnet. Bei den Zerstörern und Fregatten liegt sie allerdings etwas vorn, nur Transporter haben wir wieder mehr. Und in dieser Rechnung sind meine Vasallen schon mit eingerechnet.

Ich hoffe nur, dass ich mich mit dem Vertreterin der Geisterflotte, Lenea Alakan einigen kann. Wobei die Kampfkraft der Geisterflotte nicht wirklich überragend ist. Wir sind zahlenmäßig leicht unterlegen und das sind eher Schmuggler, keine kampferprobten Piraten. Und da ist noch die Flotte des Chaoskriegsherrn  Karrad Vall, des gesichtslosen Fürsten, der sich unbedingt mit einem grandiosen Sieg für den vakanten Posten des Sturmrufers positionieren möchte. Einer vereinigten Flotte werden wir nicht standhalten können. Ich brüte über der Liste der im System befindlichen Schiffe, als die Meldung reinkommt, dass von Braun mich auf der Handelsstation Oculus treffen möchte. Er hätte ein interessantes Angebot für mich. Anhören kann ich es mir ja mal.

Also reise ich mit meinem Gefolge im Schlepptau auf die Station. Dort herrscht ein überaus geschäftiges Treiben. Die Preise sind momentan für militärische Güter explodiert, da sich die Gerüchte über eine anstehende Entscheidungsschlacht verdichtet haben. So was spricht sich eben schnell herum.

Von Braun begrüßt mich wie einen guten alten Freund, als wäre nie etwas geschehen. Eloquent schmiert er mir Honig um den Bart und tut so, als wäre das Handelshaus Krynn an einer gütlichen Einigung mit mir interessiert. Schon harter Tobak, nachdem sie so viel unternommen haben, mich in die Schieße zu reiten und meine ruhmreiche Karriere unrühmlich unter einem Berg Schulden zu begraben. Offensichtlich fürchten sie mein Wissen und bieten mir ein umfassendes Angebot an. Der Haken dabei ist, dass der Vertrag weit zurückdatiert ist und ich somit keine Handhabe mehr gegen sie habe. Alle Beweise, die ich habe, wären damit nicht nur nichtig, sondern ich wäre auch ein Komplize.

Das Gleiche hat auch der Vorstand von Maleziel mir damals unterbreitet. Throne gegen mein Schweigen. Wobei auch hier der Gewinn gigantisch wäre. Man würde mir drei Systeme, die kolonialisiere Welten haben, überschreiben. Siedler und eine Infrastruktur sind schon vorhanden. Obendrein ein prestigeträchtiger und gewinnbringender Posten im Steuerungsausschuss der Handelshauses. Wobei der Steuerungsausschuss nicht wirkliche Entscheidungsmacht hat. Dies hat das Exekutivkomitee des Handelshauses Krynn in der Hand. Von Braun erklärt mir, das Exekutivkomitee entscheidet, was zu tun ist, und der Steuerungsausschuss, wie es zu machen ist. Handlanger auf hohem Niveau, aber eben ein Handlanger. Kein Angebot, dass mich wirklich reizen würde. Besonders da ich inzwischen erfahren habe, dass das Handelshaus mit einer berüchtigten Organisation mit dem Namen Maxiliaram zusammen arbeitet. Diese Organisation züchtet gefährliche Xenos und verkauft diese weiter. Aus dieser Quelle stammen die Tyraniden. Und damit macht man einfach keine Geschäfte. Das verstößt gegen die heiligen Gebote des Imperators. Die ist finsterste Ketzerei!

Ich halte mir erst einmal alle Optionen offen und verkünde, dass ich das Angebot eingehend prüfen werde. Ein unmittelbares Ablehnen würde mich wohl sofort ganz oben auf deren Attentäterliste befördern.

Als nächstes besuche ich Maximilian Bach, Winterscales Mann für Gegenspionage. Er besitzt ja die Gebeine des Seeligen, oder besser gesagt, er hat eine der beiden gefälschten Reliquien in seinem Besitz. Damit kann ich vielleicht dafür sorgen, dass er nicht die Seiten wechseln wird. Ich treffe ihn in seiner Handelsstation in einer äußerst peinlichen Situation. Er steht nämlich auf einem wertvollen hölzernen Tisch und würgt gerade einen feisten Mann, dessen Gesicht gerade von Hochrot zu Blau wechselt. Drum herum stehen weitere wütende Händler und werden von der Hauswache Bachs in Schach gehalten. Ich ziehe meine Boltpistole und beende das Geschrei, indem ich in die Decke schieße. Damit genieße ich die ungeteilte Aufmerksamkeit aller.

"Ich hoffe, ich störe nicht", meine ich freundlich. Bach lässt von seinem mörderischen Ansinnen ab und tritt den nach Luft schnappenden Händler vom Tisch.

"Schert Euch zum Teufel, verdammtes Halsabschneiderpack!" Seine Hauswache treibt die protestierenden Händler nach draußen und wir können uns nun ungestört unterhalten.

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #348 am: 10. Dezember 2014, 15:37:04 »
Position:
Winterscales Reich
Orbit über Lucins Odem
Handelstation Oculus
Niederlassung von Maximilian Bach
Zeit: 2 543 785.M41

Der Freihändler Bach führt mich in sein Büro und wir nehmen in bequemen Sesseln Platz. Mein Gefolge wie auch seine engsten Berater bleiben hinter uns stehen, während wir uns erst einmal einen Schluck Amasec und eine Zigarre gönnen. Ich komme schnell zum Grund meines Besuches zu sprechen.

"Wie Ihr sicherlich wisst, ist es mir gelungen, an ein paar vertrauliche Informationen über das Handelshaus Krynn zu kommen. Darunter habe ich auch Informationen, dass die Gebeine des Seeligen Drususjüngers in Eurem Besitz eine Fälschung ist." Das schlägt ein wie eine Bombe. Nach etwas Hin und Her biete ich ihm an, die Dokumente, welche eine Fälschung der Gebeine im Besitz von Lordkapitän Kalim Kail bestätigen, zu vernichten und die Echtheit der seinen zu bestätigen. Damit begehe ich einen Fehler.

"Glaubt Ihr Ernsthaft, ich würde gefälschte Gebeine der Kirche verkaufen wollen?", fragt er mich erbost und rennt mit hochrotem Gesicht aus der Stube heraus. Er schlägt die Tür hinter sich zu und einen kurzen Moment geht etwas klirrend zu Bruch. Tja, da hat wohl jemand viel Gelt in den Sand gesetzt. Nun gut, wir sind hier fertig.

Das war wohl die falsche Taktik, da ich die moralische Flexibilität des Freihändlers unterschätzt habe. Oder er hielt das Risiko für zu hoch, mich als Mitwisser zu haben. Althea meint, dass es klüger gewesen wäre, ihm Dokumente anzubieten, welche die Gebeine von Kail definitiv als Fälschung entlarvt hätten. Damit wäre keine moralische Zwickmühle entstanden. Jedenfalls nicht für Bach, da mir bei dieser Lösung auch nicht wirklich wohl gewesen wäre. Ich frage mich, wie viele der Reliquien wirklich echt sind. Allein aus Sebastian Thors Knochen könnte man eine Kapelle basteln. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass es sich wahrscheinlich bei allen um Fälschungen handelt. Nun ja, das sind aber momentan nicht meine Probleme. Als nächste fliege ich zur Vigilus Station, wo Alexa von Orthen für die Vermittlung von Söldnern sorgt. Unter anderem hat sie auch schon Geschäfte mit Gefolgsleuten von Aspyce Chorda gemacht.

Die Atmosphäre auf der Vigilus Station ist viel ruhiger und die Luft sehr angenehm. Selbst das hochwertige Achäoetech System der "Audacia" ist nicht in der Lage, eine solch wohlriechende Luft zu generieren. Also genießen wir das Ambiente der begrünten Station. Eine richtige kleine Wohlfühloase im Zentrum eines Krieges. Ich bekomme sofort einen Termin bei Lordkapitän Alexa von Orthen. Die Frau mit den langen blonden Haaren empfängt mich breit lächelnd in ihrem Büro. Wir kommen recht schnell zum Geschäft. Ich biete ihr an, sich in der Familie Conari einheiraten zu können. Wir Conaris gehören immerhin zu den wichtigsten Adelsfamilienn auf Scintilla und damit im Calixissektor. Das bedeutet für sie einiges an Prestigegewinn für ihr Haus und sorgt dafür, dass sie es sich nicht leisten kann, im letzten Moment die Seiten zu wechseln. Als kleines Dankeschön bekomme ich dreihundert Veteranen für die kommende Schlacht zur Verfügung gestellt. Hartgesottene Grenadiere mit schweren Rüstungen und Hochenergielasergewehren. Leute, die wissen, wie man tötet, eine Mission zu Ende bringt und dabei auch noch zu überleben. Für Entermanöver sind sie zwar keine Spezialisten, aber eine willkommene Verstärkung meiner Truppen. Damit wäre auch das geklärt.

Am nächsten Tag kommt die "Handbeißer" ins System und Lenea Alakan meldet sich als Vertreterin der Geisterflotte an. Lenea ist zwar blutjung, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Die jugendliche Kapitänin schwebt mit einem Guncutter heran und ich begrüße sie schon im Hangar mit allen militärischen Ehren. Ich erkenne sie kaum wieder, als sie die Rampe in Begleitung ihres Gefolges herunter schreitet. Aus dem kleinen verdreckten Teenager ist eine junge Frau geworden. Ein dreiviertel Jahr kann viel ausmachen. Statt schmutziger Kleidung wie bei unserem ersten Treffen, hat sie sich herausgeputzt. Ich schätze mal, meine Konkubinen haben sie auf den richtigen Geschmack gebracht, was vorteilhafte Kleidung und Makeup anbelangt. Sie trägt hautenge Leggins aus dem weichen schwarzen Leder einer Todesweltbestie. Ihre Stiefel sind aus ähnlichen Leder und reichen ihr fast bis an die Knie. Ihre Jacke ist aus rotem Stoff mit Stickereien aus Gold. Ihre Bluse ist weiß und die obersten Knöpfe sind offen, so dass man die Ansätze ihrer wohlgeformten Hügel sehen kann. Die Frisur erinnert nicht mehr an ein Krähennest, sondern ist eine kunstvolle Kreation, welche ihre Lockenpracht vorteilhaft zur Geltung bringt. Sie trägt einen schlanken Energiedegen und eine reich verzierte Plasmapistole. Offensichtlich hat sie nicht nur Gefallen an Stil und schöner Kleidung gefunden, sondern auch ihre Gewinne aus der Übernahme der Feinfeldraffinerie in wertvolle Waffen investiert. Sie trägt einige große Orden, von denen einer garantiert ein Energiefeld projiziert. Ich küsse sie auf beide Wangen und sie drückt mir einen Schmatz auf die Backe. Mal sehen, was sie anzubieten hat.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #349 am: 12. Dezember 2014, 15:28:57 »
Position:
Winterscales Reich
Orbit über Lucins Odem
"Audacia"
Herrenzimmer
Zeit: 2 546 785.M41

Ich führe sie zu meinem Quartier ins Herrenzimmer und wir halten zuerst etwas Smalltalk. Lenea hat den Erfolg gegen die Feinfeldraffinerie in klingende Münze umgewandelt und hat einiges davon wieder in Ausrüstung investiert. Und sie ist hungrig nach mehr. Krieg ist zwar nicht so das Ding der Geisterflotte, aber sie ist motiviert genug, um etwas zu riskieren, für Ruhm und Profit. Die Kleine ist eben noch sehr jung und muss aus dem Schatten ihres Adoptivvaters heraustreten. Ihre bisherigen Erfolge haben sie schon an die Spitze der Geisterflotte gebracht, aber Lenea will offensichtlich mehr. Momentan hat sie neben ihrer eigenen Fregatte, die "Handbeißer" noch sechs Zerstörer und vier Transporter zur Hand. Aber eben mit Crews, die eher schmuggeln und weniger kämpfen. Zwei dieser Zerstörer wiegen vielleicht einen von der Chorda auf. Eher drei gegen einen. Für die Fregatte will sie 50, für jeden Zerstörer 30 und für die Transporter je 20 Gelteinheiten haben. Das wären dreihundertundzehn nur fürs Mieten. Außerdem soll ich bei Verlust auch noch haften und das nicht zu wenig. Ziemlich viele Throne für wenig militärische Schlagkraft.

Wir beginnen nach allen Regeln der Kunst zu feilschen. Die Transporter will ich nicht direkt im Kampf einsetzen, aber als Rettungsschiffe und später nach dem Sieg um Wracks auszuplündern. Schließlich bekomme ich das komplette Paket für 237 Einheiten. Das ist fast die Hälfte meiner momentanen prall gefüllten Kriegsbörse. Dazu hafte ich noch für die einzelnen Schiffe. Aber in meiner Situation muss man nehmen, was man bekommen kann. Damit haben wir wenigstens bei den Kleinschiffen eine numerische Überlegenheit.

Nach harten und doch vergnüglichen Verhandlungen kommen wir zu einer Einigung. Lenea bleibt noch zum Abendessen und plaudert noch etwas mit meinen Konkubinen, um die neusten Modetrends mitzubekommen.  Da bin ich außen vor und ziehe mich bald zurück, da ich noch Caligos Winterscale informieren muss, was ich bisher erreicht habe. Caligos selbst war bisher noch nicht wirklich erfolgreich bei seinen Bemühungen, andere Freihändler, welcher der Kirche nahestehen, zu motivieren. Auch hat die Imperiale Flotte noch niemanden geschickt. Selbst ein Zerstörer wäre in der momentanen Situation schon eine Hilfe. In großen Raumschlachten gewinnt meist derjenige, wer mehr Schiffe massieren kann.

"Ich schätze mal, die meisten Freihändler, die mir noch was schulden, werden erst nach der Schlacht eintreffen und Warpstürme oder andere Unwägbarkeiten als Ausrede benutzen. Elendige Krämerseelen, aber danach weiß ich, auf wen ich zählen kann und wen nicht." Ein schwacher Trost.

"Und die Imperiale Flotte?"

"Wirklich begeistert ist niemand, gegen den Gesichtslosen Fürsten antreten zu müssen. So wie es aussieht, werden wir selbst das Kind alleine schaukeln müssen. Wir werden zuschlagen, bevor der Fürst eintrifft. Zuerst die Chorda, dann diesen Chaosabschaum!" Nun, sein Wort in Imperators Ohr.

Am nächsten Tag kommt überraschenderweise die "Himmlische Faust" ins System. Mein älterer Bruder ist also immer noch in der Weite. Ich dachte, er wäre schon längst zurück in den Calixissektor geflogen. Weit gefehlt. Ich empfange ihn mit militärischen Ehren. Quintus ist körperlich um zwanzig Jahre gealtert. Die Folterungen der Chaoten haben ihn viel gekostet. Der arme Kerl hinkt deutlich und braucht einen Stock, um zu gehen. Mir wird klar, dass mein Bruder Quintus nie mehr der Alte sein wird.

In meinem Arbeitszimmer halten wir etwas Smalltalk und bald reden wir über das Handelshaus und seine Machenschaften. Was diese mächtige Handelsorganisation abzieht, ist nicht mehr zu tolerieren. Quintus besteht darauf, aktiv im Calixissektor gegen diese Verbrecher vorzugehen. Und wahrlich, ihre Verbrechen sind mannigfaltig. Mit solchen Leuten darf es keinen Frieden geben. Dank ihrer Machenschaften sitze ich hier in der Scheiße und werde davon abgehalten, wirklich wichtige Dinge in die Hand zu nehmen. Es gilt ein letztes Kartenstück zu finden, die letzten Puzzleteile zusammenzusetzen. Den Halbling zu vernichten und dann gegen den Yu´vath vorzugehen. Und am Ende gegen Lady Anagai. So viel Arbeit, so wenig Zeit.

Leider will Quintus nicht bleiben, um an der ruhmreichen Schlacht gegen Aspyce Chorda und den Gesichtslosen Fürsten teilzunehmen. Ein weiterer Zerstörer wäre eine willkommene Verstärkung gewesen. Aber Quintus will das Schiff nicht aufs Spiel setzen. Auf der einen Seite kann ich ihn verstehen, da es ein ziemliches Risiko sein wird und der Ausgang der Schlacht noch offen ist. Aber auf der anderen Seite war er es, der mich erst in diese Lage gebracht hat. Mag er auch der Erbe des Hauses Conari sein, so ist er doch ein Untertan unseres lebendigen Gottes auf Terra. Das faulige Antlitz des Chaos erhebt hier sein Haupt und es ist auch seine Pflicht als Adliger, dieser Abscheulichkeit entgegen zu treten und es ihm Namen unseren lebendigen Gottes zu richten. Denn ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal des Ketzers!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #350 am: 15. Dezember 2014, 14:34:55 »
Position:
Winterscales Reich
Orbit über Lucins Odem
"Audacia"
Schlafzimmer
Zeit: 2 551 785.M41

Mein Interkom auf dem Nachttischschränkchen reißt mich mit einem infernalischen Piepsen aus dem Tiefschlaf. Im ersten Moment weiß ich nicht, wo ich bin. Nach einer kurzen Phase der Orientierung realisiere ich, dass ich im Bett liege. Carmina hebt gerade ihr Köpfchen von meiner Brust, auf der sie im Schlaf etwas gesabbert hat. Böses Mädchen! Ich arbeite mich hoch und drücke die Sprechtaste.

"Was los?", nuschle ich in das Mikrophon.

"Lordkapitän Conari, die Oculus Handelstation wird von Aspyce Chordas Truppen angegriffen!", meldet Ottmar Fellwind, der wohl gerade Nachtwache hat.

"Thronverdammt!", rufe ich aus und bin sofort wach. "Machen Sie die "Audacia" gefechtsbereit!" Meine inzwischen wachen Konkubinen helfen mir in Windeseile, die Rüstung anzulegen, während die Sirenen heulen. Nach knapp fünf Minuten bin ich auf der Brücke und lasse Kurs auf die Station nehmen. Die meisten Kampfstationen melden inzwischen volle Gefechtsbereitschaft. Gut! Nach und nach kommen einige bedenkliche Funkmeldungen herein. So wie es aussieht, sind nicht nur Truppen angelandet worden, sondern auch gefährliche Xenos. Ich kann mir schon denken, um was es sich handelt! Thronverdammt! Damit brechen die Preise für präparierte Symbionten gerade durch ein Überangebot ein.

Ich lasse meine Truppen antreten und die "Audacia" dockt an einem freien Port an. Die Schleusen öffnen sich und wir steigen über zerfetzte Leichen ins Innere der Station. Sechs Symbionten greifen uns an. Auch sie tragen diese Westen, aus denen Drähte und Schläuche zum Schädel der Kreatur führen. Meisterin Puppila schießt sofort mit ihrem Bolter, aber selbst ihre Volltreffer reichen nicht aus, diese zähe Bestie zu stoppen. Dafür vollendet Magister Militaris Ares ihr Werk. Ich visiere den nächsten an, aber der gleitet regelrecht aus der Garbe meines Sturmbolters. Holla, es ist der reine Wahnsinn wie agil diese Viecher sind. Fidilius schießt mit seinem Plasmawerfer auf den von mir gezielten Symbionten und trifft ihn, tötet ihn aber nicht. Bruder Obskurus hüllt sich in sein Schutzfeld.

Althea schießt weiter gezielt und trifft, tötet leider das Monster nicht, bevor es heran ist. Im letzten Moment hechtet sie unter den Hieben des Dinges weg und wird so nicht getroffen. Ich pariere die schnellen Angriffe des Monsters, dass sich geifernd vor mir aufbaut. Meine Riposten treffen entweder nicht oder die agile Kreatur weicht ihnen gekonnt aus. Ares tötet seinen Kontrahenten mit einem einzigen Hieb seiner Energiefaust. Ich lasse Blitzgewitter nun für mich sprechen, aber seine Worte zischen meist ins Leere. Ich kann nur einen Treffer setzen, bevor es mich ein weiteres Mal attackiert. Wieder laufen meine Riposten ins Leere, aber dafür haue ich dreimal hintereinander mit Blitzgewitter hart zu. Jeder Schlag hinterlässt eine tief blutende Wunde und schließlich bricht das Xenos endlich zusammen. Ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal des Xenos!

Auch die anderen werden mit ihren Gegnern nach und nach fertig und der Schleusenraum ist unser. Der Gang dahinter ist ebenfalls voller zerfetzter Leichen.

"Das ist das Werk der Aspyce Chorda! Wahrlich, ihre Seele ist verdammt! Ebenso die der Händler, welche ihr diesen Bruten der Verdammnis verkauft haben!", stelle ich laut fest und werfe mich für meine Servoschädel mit der Kamera in entsprechende Pose, bevor das Grauen aufgezeichnet wird. Aus der Ferne ist Laserfeuer zu hören. Ich lasse vorrücken und führe meine Leute tiefer in die Handelsstation hinein. Überall zerfetzte Leichen. Ein wahres Massaker. Ein Verbrechen gegen die Menschheit und alles was recht ist. Ein orange gekleideter Gardist kommt uns entgegen. Nur wahre Männer tragen Orange! (Wahlspruch der Holländischen Nationalmannschaft). Das ist ein Mitglied einer Eliteeinheit von meiner zukünftigen Schwägerin. Ich stürme auf ihn zu, aber er weicht meinem Schlag einfach aus. Dafür haut ihn Ares um. Einer weniger. Weitere Leute kommen uns entgegen. Es handelt sich dabei aber um einen Händler und seine Mitarbeiter. Kurzatmig berichten sie, dass Chordas Leute tragbare Bomben an Bord der Station gebracht haben. Mich dünkt, die wollen das hier alles in die Luft jagen. Damit bin ich aber nicht einverstanden und rücke weiter vor, mir dem Risiko deutlich bewusst, dass ich jederzeit in meine einzelnen Moleküle zerlegt werden kann. Aber ein wahrer Anführer führt von vorne, das gleiche Risiko tragend wie seine Untergebenen. Wie könnte ich glauben, meine Leute würden mich als ihren Anführer respektieren, wenn ich nicht durch das gleiche Projektil sterben könnte, was auch sie treffen könnte? Allerdings lasse ich die "Audacia" abkoppeln. Sollte ich auch fallen, die Kampfkraft des Schiffes bleibt erhalten.

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #351 am: 17. Dezember 2014, 07:09:09 »
Position:
Winterscales Reich
Orbit über Lucins Odem
Handelsstation Oculus
Gang
Zeit: 2 551 785.M41

Wir rücken weiter auf die Niederlassung von Maximilian Bach vor. Dort sollen laut den Händlern die Bomben installiert werden. In der Tat ist der Bereich hart umkämpft. Von einem Balkon aus schießen Bach und seine Leute auf die Angreifer, welche die Bomben vor seiner Niederlassung installieren. Sechs Symbionten laufen uns mal wieder sabbernd entgegen. Außer sabbern und geifern scheinen diese Kreaturen zu keiner anderen Mimik fähig zu sein.

"Versucht die Bomben zu entschärfen!", befehle ich vage und der Kampf beginnt. Meisterin Puppila schießt einen der orangenen Gardisten über den Haufen, der gerade an einer Zündvorrichtung hantiert. Ich schieße auf den nächsten Symbionten, treffe, aber das zähe Ding kommt weiter auf mich zu. Thronverdammt! Fidilius beendet mit seinem überladenen Plasmawerfer mein Werk. Die Gardisten schießen auf uns, unter anderem auch auf mich. Zwei der Strahlen kann ich ausweichen, die dritte bringt mein Schild zum Erleuchten. Da hat der Imperator aber seine Hand über mich gehalten. Ares schnappt sich einen der Tyraniden und gibt dem seine Energiefaust zu schmecken. Bruder Obskurus versucht die Soldaten und die Bomben einzufrieren.

Fidilius versucht auf die Bomben vorzustoßen und der Astropath unterstützt ihn dabei. Das hat den Vorteil, dass die Symbionten ihnen nicht folgen können, weil diese durch Signale davon abgehalten werden, sich Chordas Elitesoldaten zu nähern. Dafür bleiben uns nun mehr Symbionten, die uns alle zum Fressen gerne haben. Mistviecher! Althea versucht erst mit ihrer Plasmapistole den vor ihr stehenden Symbiont zu töten, scheitert aber. Ich dagegen strecke meinen mit zwei kraftvollen Hieben nieder, werde aber sofort von einem weiteren angegriffen. Meine Riposte läuft ins Leere, ich bekomme im Gegenzug aber auch nichts ab. Die Gardisten machen nun endgültig die Bomben scharf und eine der Aerosolbomben beginnt sein Nephiumgemisch zu versprühen.

Althea zieht sich zurück und ein weiter Symbiont bleibt mir zum Spielen. Ich gebe ihm Blitzgewitter zu schmecken und erlöse ihn aus seiner Sklaverei. Jeden Tag eine gute Tat. Dafür gesellt sich Altheas Symbiont zu mir und mir wird so nicht langweilig. Die Bemühungen meiner Leute, die Bombe zu entschärfen oder das Kommando zu stoppen, bevor sie zünden können, schlagen leider allesamt fehl. Einer der letzten Gardisten sprengt sich in die Luft. Die Druckwelle rast durch den Raum. Ich werde von der Wucht zu Boden geschleudert und der Tyranid vor mir wird in Stücke gerissen, nachdem ich schon begeistert an ihm herum geschnitzt habe. Mein Schutzfeld hält und ich bekomme nur durch den Sturz ein paar schmerzhafte blaue Flecken. Im ersten Moment höre ich nur ein gewaltiges Pfeifen in meinen Ohren, bis mein Gehör wieder zurückkommt.

Ich rapple mich auf und stelle mich weiteren Symbionten zum Kampf. Auch meinen Leuten gelingt es, sich mehr oder weniger unverletzt wieder zu erheben. Ein kurzer Schlagabtausch mit den angekokelten Xenos später haben wir den Raum gesäubert. Im Zentrum des Raumes ist ein brennender Krater, aber der Schaden ist vergleichsweise gering, da letztendlich nur die Zünder hochgegangen sind und nicht die Ladungen an sich. Die Lage beruhigt sich zusehends. Ich teile mein Gefolge auf und lasse sie die Station nach weiterem Ungemach durchkämmen. Allerdings sind die wenigen Überlebenden dieser Selbstmordmission schnell überwältigt. Ein Sieg für uns, wenn auch viele Händler und deren Angestellte gefallen sind.

Maximilian Bach dankt für mein schnelles Eingreifen. Die Station ist gerettet, der Angriff ist zurückgeschlagen. Ein kleiner Sieg, aber gut für die Moral. Den ersten Schlagabtausch im freien Raum haben wir für uns entscheiden können. Ich nutze die Gunst der Stunde und biete vielen Händlern an, eine Passage auf der "Audacia" zu buchen. Durch die hohe Nachfrage berechne ich das Zwanzigfache des normalen Tarifs. Ein sicherer Ort ist in diesen Tag mit Elektrum aufzuwiegen. Und der Preis wird nur zu gerne bezahlt. Damit hat sich die ganze Sache schon gelohnt. Jedenfalls für mich. Ein Freihändler muss eben die Gunst der Stunde nutzen, um selbst aus solchen Katastrophen noch seinen wohl verdienten Profit herauszuschlagen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #352 am: 19. Dezember 2014, 03:06:09 »
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
Sektor Sigma 31
Festung Balzagrad
Zeit: 2 553 785.M41

Heute ist ein geschäftiger Tag. Kaum habe ich den Angriff auf Oculus zurückgeschlagen, erhalte ich eine Nachricht von Kommandant Rial Vlavik. Das ist der neue Kommandant der Roten Richter und Nachfolger von Titus Banacchus. Diesen habe ich ja im Zweikampf getötet. Vlavik will sich mit mir treffen und bietet dafür einige Geschenke an. Nun gut, mal sehen was er von mir will. Ich treffe mich mit ihm im Hof von der Festung Balzagrad. Der neue Kommandant lässt eine Chimäre anlanden und fährt damit vor. Der neue Befehlshaber entpuppt sich als ein gutaussehender und gepflegt wirkender Mann Mitte Vierzig. Er macht einen vernünftigen Eindruck. Und er hat auch ein durchaus vernünftiges Angebot. Er bietet im Falle einer Schlacht die Neutralität der Roten Richter an. Nun ja, Banacchus ehemaliges Flaggschiff ist ein Transporter und nur ein weiterer Transporter ist Teil der Flotte. Für die Neutralität verlangt er im Falle eines Sieges von Caligos Winterscale freien Abzug der Roten Richter von Lucins Odem. Nun ja, ich schätze mal, das kann ich guten Gewissens garantieren.

Als kleines Dankeschön bekomme ich ein Kunstwerk überreicht. Ein gepfählter Büßer mit Marterspuren. Obwohl die Darstellung und Ikonographie der Statue der gängigen Praxis imperialer Kunst entspricht, ist irgendetwas daran falsch. Das Werk nennt sich die "Muse des Büßers" von einem gewissen Sarkas. Nie von ihm gehört. Die Roten Richter ziehen mit ihrem Vertrag von dannen und wir bleiben zurück. Ich lasse Bruder Obskurus das Ding psionisch untersuchen. Er entdeckt darin eine schlafende Präsenz. Das bedeutet nichts Gutes. Ich lasse die Statue weit weg in das Höhlensystem bringen und dort erst mal verstecken, während wir Informationen sammeln werden, was wir damit tun sollen.

Nach neusten Erkenntnissen hat sich Kalim Kail mit seinen Schiffen in ein nahe gelegenes System zurückgezogen. Der Grund ist unbekannt. Das System besteht aus einer sterbenden Sonne und den zerstreuten Überresten seiner Planeten. Dort gibt es nichts zu holen.

Zurück auf der "Audacia" verabschiede ich mich von meinem Bruder Quintus und meinem Neffen Revius. Der arme kleine Kerl ist aufgeweckt, macht aber einen leicht erschöpften Eindruck. Sein Arm ist inzwischen wieder ausgeheilt und er ist fast wieder der kleine Rabauke, der er vor der Entführung durch Renuka war. Ich drücke ihn herzlich und wünsche ihm alles Gute. Auch Quintus umarme ich und spreche ein weiteres Mal das Bedauern über seinen geplanten Flug zurück in den Calixissektor aus. Leider kann ich ihn nicht umstimmen und mit einer Ladung Händler, die von diesem System die Nase voll haben, verlässt er das kommende Schlachtfeld. Nun, schon mehr Ruhm für mich allein.

Anschließend treffe ich mich mit Caligos Winterscale und setze ihn in Kenntnis, dass meine Flotte sich versammelt hat. "Hohes Risiko", "Knochenschinder" und alle drei Zerstörer unter meiner Ägide haben sich nun hier eingefunden. Dazu noch die Geisterflottenschiffe. Von seinen Verbündeten ist immer noch nichts zu sehen. Das sind keine guten Nachrichten und wir können uns nicht auf diese Leute verlassen. Ich bekomme die Erlaubnis, Kalims Kail Flotte nachzuspüren. Vielleicht trifft er sich dort mit dem Gesichtslosen Fürsten als Unterhändler. Vielleicht will er dort die Schlacht einfach aussitzen. Mit meinen Zerstörern und den beiden Fregatten wage ich den  fünfstündigen Transfer zu dem Stern mit der Bezeichnung Kappa-19. Es ist dort so öde und leer wie erwartet. Wir bleiben am Rande des Sprungpunktes stehen und scannen mit unseren Ortungssystemen die Asteroidengürtel. Leider kein Treffer. Der Gesichtslose Fürst ist noch nicht hier.

Schließlich kriegen wir einen Breitbandkontakt mit Kalim Kail. Eigentlich bin ich noch ziemlich sauer auf diesen Mistkerl, weil er meine Raffinerie samt den hunderttausend Menschen an Bord zerstört hat. Das waren meine Leute, welche mir vertraut haben. Und ich konnte sie nicht beschützen. Trotzdem bleibe ich ruhig und stimme einem Treffen mit einem Unterhändler auf Oculus zu. Er hat das drittgrößte Kontingent an Schiffen von Chordas Verbündeten. Ihn aus dem Konflikt herauszuhalten würde uns einen großen Vorteil verschaffen. So lasse ich von meiner Vendetta ab (WK Wurf mit einer 1 geschafft) und fliege zurück.

Inzwischen haben meine Gelehrten herausgefunden, dass Statuen von diesem Sarkas mit Selbstmordkulten in Verbindung gebracht werden. Wie genau das zusammenhängt, lässt sich nicht herausfinden. Aber die Details sind mir Schnuppe. Die Roten Richter haben mir mit der Statue mit den Namen "Muße des Büßers" ein vergiftetes Geschenk gegeben. Ob wissentlich oder nicht, ich bin nicht erfreut darüber. Ich lasse die Statue in Richtung der Sonne schießen. Was immer da drin auch eingesperrt sein mag, auf der Sonne kann es keinen Schaden anrichten, wenn es frei wird.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #353 am: 22. Dezember 2014, 13:45:47 »
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Imperators Schwur"
Strategium
Zeit: 2 562 785.M41

"Seit 28 langen Jahren führe ich nun Krieg gegen Aspyce Chorda. Zwölf Millionen Mann sind in meinen Diensten gefallen. Milliarden von Thronen hat mich dieser Krieg gekostet! Aber egal, was es kosten mag, diesen Krieg werde ich siegreich beenden oder sterben!", donnert Caligos Winterscale als Einleitung. In vier Tagen ist der Termin der Ankunft des Gesichtslosen Fürsten. Dem Erben Sebastian Winterscales ist es nicht gelungen, weitere Verbündete zu mobilisieren. Nur mir ist es gelungen, weitere Schiffe in unsere Flotte einzugliedern. Nun haben wir eine kleine Übermacht. Ich hoffe nur, dass es reichen wird.

"In wenigen Tagen wird es zur Entscheidung kommen. Aber ich werde nicht so lange warten!" Der mächtige Freihändler zieht ein Tuch von einem Berg aus Chronos, die alle einen Countdown zeigen, der in etwa vierundzwanzig Stunden aufhören wird.

"Wir werden nicht warten, bis der verdammte Chaosabschaum hier ankommt. In exakt vierundzwanzig Stunden werden wir losschlagen! Wir werden die Flotte dieser verdammten Fotze zerfetzen! Wir werden sie vollständig auslöschen! Und übermorgen wird dieser Planet nicht mehr Lucins Odem heißen, sondern Chordas Grab!" Allgemeiner Jubel brandet auf, auch wenn die meisten nicht den Optimismus teilen, den Caligos zu haben scheint.

Dann kommen die Details des Planes. Offiziell werden wir erst in 72 Stunden losschlagen, also einen Tag vor der vermeintlichen Ankunft des Kriegsherrn. Inoffiziell in 24 Stunden. Zwei Angriffsarme werden wir bilden mit der "Imperators Schwur" und der "Annihilatus" im Zentrum. Ein starkes Zentrum und zwei Flügel, welche eine Zangenbewegung machen werden. Nicht gerade der Innovativste aller Pläne, aber eine altbewährte Taktik wenn man die Übermacht hat. Mir ist nicht wirklich wohl dabei, auch wenn ich selbst eine Entscheidungsschlacht herbeigesehnt habe. Ich habe fast alles getan, was mir möglich war, um Kriegsschiffe hier her zu schaffen. Habe ich etwas übersehen, was hätte ich besser machen können? Das einzige was mir noch bleibt, ist mich mit dem Unterhändler von Kalim Kail zu treffen, um im Austausch gegen Dokumente des Handelshauses Krynn ihn aus dem Konflikt herauszuhalten. Ich bekomme von Caligos den Segen dafür und begebe mich unverzüglich zur Oculus Station, die gespenstisch leer ist.

Für die Unterlagen bekomme ich Zusicherung, dass sich Kalim Kail für die kommende Schlacht neutral verhalten wird. Und dazu noch ein paar wichtige Informationen. Das Gegenmittel für das Gift, was Ludd Kelvo und seine Nachkommen plagt, wird nicht auf der "Perfekten Flamme", sondern auf dem leichten Kreuzer "Sagitarius" hergestellt. Haben wir die "Sagitarius" unter unserer Kontrolle, haben wir auch Ludd Kelvo. Er hat immerhin das zweitgrößte Kontingent und wird die Kampfkraft von Chordas Flotte mit seinem Überlaufen deutlich schwächen. Das könnte der Sieg sein. Obendrein verrät mir der Unterhändler, dass sich gerade Reto Schillak mit Vertretern von Aspyce Chorda in einem abgelegenen Sektor mit dem Namen Pi 4 trifft. Ich bekomme Ort und Zeitpunkt genannt. Lordkapitän Reto Schillak ist Stratege von Winterscale für den Bodenkrieg. Er hat die Fregatte "Ora Vega" und einige Begleitschiffe. Sein Überlaufen könnte einiges an Ärger verursachen. Seine Dynastie gilt als durch den Krieg total verarmt und war schon in Vergangenheit dem Handelshaus Krynn viel zu hörig.

Nun gut, wir verabschieden uns und beraten dann, was wir mit den Informationen anstellen. Wir hätten die Möglichkeit uns im Sektor Pi 4 umzusehen und Lordkapitän Schillak in Flagranti zu erwischen. Oder wir geben die Information ungeprüft an Winterscale weiter. Um ein weiteres Mal auf den Planeten zu fliegen habe ich eigentlich weder Zeit noch Lust. Also beschließe ich die Information unverifiziert an Caligos weiter zu reichen. Schließlich hat er auch Leute, die so etwas erledigen können.

Ich versammle nun auf der "Audacia" die Kapitäne der Geisterflotte und meiner Vasallen. Machenko und Hellgrett sind sich spinnefeind wie eh und je. Wenn Blicke töten könnten, würden die beiden ein Gemetzel hier veranstalten. Meine Flotte teile ich in zwei Kontingente auf. Zum einen die Angriffsflotte, zum anderen die Rettungsflotte aus den Transportern, zu denen dann die am Anfang der Schlacht beschädigte Schiffe stoßen werden. Wir werden versuchen die "Sagitarius" zu entern, um das Gegenmittel zu sichern. Dabei wird die "Rammsporn", mein dritter Zerstörer, den entscheidenden Part spielen. Darauf schicke ich auch alle Söldner und Kontingente meiner Truppen, die ich entbehren kann. Das nächste Ziel wird danach die Kaperung der "Perfekten Flamme" sein. Das sind die Missionsziele, alles andere werden wir vorort sehen. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache. Nun wird es ernst werden. Meine erste große Raumschlacht mit einem eigenen Flottenverband. Innerlich habe ich große Angst zu versagen, meine Leute sinnlos zu opfern. Aber der Countdown läuft und jetzt gibt es nur noch eine Richtung, nach vorne!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #354 am: 24. Dezember 2014, 15:20:30 »
Allen meinen lieben und treuen Lesern wünsche ich eine frohe Weihnachten.

Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 565 785.M41

Die letzten Minuten des Countdown laufen. Gerade rechtzeitig bin ich mit dem Dessert fertig. Eine überaus nervöse Colette räumt das Tablett ab und meine Augen huschen über die makellosen Statusanzeigen. Alles ist in die Wege geleitet, die Flotte hat ihre Position eingenommen und wir verlassen unsere Parkpositionen. Vor einer Stunde habe ich eine aufpeitschende Rede gehalten und den Überlebenden einen großen Bonus in Aussicht gestellt. Überleben lohnt sich heute. Davor habe ich mit meinen Konkubinen geschlafen und etwas Zeit im Gebet verbracht, um mich bereit zu machen, notfalls auch in diesem Krieg zu fallen. Beten hilft nun nicht mehr,  jetzt geht es nur noch darum, diesen Konflikt zu beenden. Und er wird beendet werden. Auf die eine oder andere Weise.

Die Flotte von Chorda erwartet uns schon in Schlachtformation. Wenig überraschend, ich wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn es anders gewesen wäre. In ihrem Zentrum stehen die "Perfekte Flamme" und die "Ripper". Der uns zugewandte Arm besteht aus den Verbänden von Sabrehagen und von Kalim Kail. Soviel zu seiner Neutralität in dieser Schlacht. Dort befindet sich auch der Leichte Kreuzer "Sagitarius", auf dem das Gegenmittel für Ludd Kelvo hergestellt wird. Ich hoffe, dass wenigstens das stimmt. Der andere Flügel besteht aus den Verbänden von eben jenem Kelvo, Lamire und Bollarc. Bollarcs "Wiedergänger" wird zu uns überlaufen, Lamire habe ich ein Angebot gemacht und bei Caligos Rücksprache gehalten, dass er bei einem weiteren Überlaufen die volle Gnade erhalten würde. Wenn alles nach Plan läuft, wird dieser Flügel recht schnell zusammenbrechen.

Sobald wir die "Sagitarius" einwandfrei identifiziert habe, lasse ich Kurs darauf nehmen. Die "Sagitarius" wird von Großadmirals Sabrehagens "Leerenstürmer" und vier Zerstörern begleitet. Im Kielwasser meiner "Audacia" befinden sich meine drei Zerstörer, drei Zerstörer der Geisterflotte und die Fregatte "Hohes Risiko" unter Lordkapitän Machenko. Die "Knochenschinder" und die "Handbeißer" bilden mit drei weiteren Zerstörern einen Abschirmriegel und fangen einen Verband aus einer Fregatte mit zwei Zerstörern ab, die uns flankieren wollen. Die beiden Verbände beginnen ein lang anhaltendes Feuergefecht, während wir ungestört auf die "Sagitarius" vorrücken. Im konzentrierten Feuer der Begleitschiffe vergeht der erste der feindlichen Zerstörer und wir beschädigen die "Sagitarius", sprich wir schießen sie sturmreif.

Auf Breitband kommen die ersten Status und Verlustmeldungen herein. Lamire kämpft für uns! Sehr schön! Aber Kalim Kail kämpft definitiv auf Chordas Seite! Nicht gut! Es kommt heraus, dass der General und Lordkapitän Reto Schilak von einem rasenden Caligos Winterscale erschlagen worden ist. Thronverdammt! Das ist wahrscheinlich meine Schuld, ich habe diesen Informationen blind vertraut. Aber auf der anderen Seite habe ich eigentlich deutlich gemacht, dass diese heiklen Informationen nicht verifiziert sind. Da habe ich wohl das ungestüme Temperament von Winterscale unterschätzt! Thronverdammt! Nun, dass ist leider nicht mehr zu ändern.

Wir ziehen an der lahm geschossenen Sagitarius vorbei und die "Rammbock", meine neuste Beute aus der Schlacht mit der Hand des Engelstöters beginnt den leichten Kreuzer zu entern. Derweil liefern wir uns seinen Schlagabtausch mit der "Leerenstürmer". Die ersten Treffer erschüttern die "Audacia". Die ersten Salven wurden bisher von den motivierten Maschinengeister der Schildsysteme aufgefangen und der Rest vom Chor neutralisiert. Die ersten Beschädigungen sind glimpflich und die Verluste nicht einmal im messbaren Bereich. Allerdings zieht die "Hohes Risiko" unter Lordkapitän Machenko schweres Feuer und erhält einige Treffer. Sie blutet Sauerstoff und ich warte nicht, bis Machenko mich darum bittet, sich aus dem Gefecht zurückziehen zu dürfen sondern erteile ihr den sofortigen Befehl zum Rückzug. Es kommt die Meldung herein, dass die "Ora Vega", welche vom frischgebackenen Lordkapitän Reto Junior Schilak geführt wurde, zerstört ist. Das war zwar nur eine Fregatte, aber damit ist Kontingent von Schilak führungslos. Ein herber Rückschlag gleich am Beginn der Schlacht. Ich Narr habe deutlich die Hinterlist der Chorda und das ungestüme Temperament Winterscales unterschätzt.

Ein weiterer feindlicher Zerstörer wird aus unserem feindlichen Pulk herausgeschossen, dafür ziehen aber zwei der Geisterflotten Zerstörer so viele Treffer, dass sie sich schwer beschädigt zurückziehen müssen. Den restlichen Schiffe meines Kontingents gelingt es aber, eine Verfolgung auf diese schwer angeschlagenen Schiffe zu unterbinden. Diese Schiffe als Totalverlust abschreiben zu müssen wäre für meine Börse teuer zu stehen gekommen.

Derweil konzentriere ich mein Feuer auf die "Leerenstürmer", die schwere Treffer nimmt. Magister Militaris Ares erweist sich als treffsicherer Meisterschütze. Allerdings schenkt uns der feindliche Leichte Kreuzer nichts und zahlt es uns heim. Nicht einmal der sofort hochgezogene psionische Schild vermag uns zu schützen. Die "Audacia" wird von einem schweren Einschlag durchgeschüttelt und die ersten Verlustmeldungen gehen ein. Die medizinische Notfallversorgung schafft es aber die meisten Verwundeten zu retten.

Als weitere Hiobsbotschaft trudelt die Nachricht ein, dass die "Wiedergänger" vernichtet ist! Thronverdammt! Das war das Schiff meiner neusten Vasallen. Ein weiterer herber Rückschlag. Der Abschuss wird dem Leichten Kreuzer "Lichtermeer" unter Lordkapitän Ludd Kelvo zugeschrieben. Das Entermanöver auf der "Sagitarius" trägt erste Früchte und wichtige Sektionen gelten als von unseren Leuten besetzt. Gut, allerdings ist das Labor für die Herstellung des Gegenmittels noch nicht in unserer Hand. Wenn das mal alles nur gut geht.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #355 am: 26. Dezember 2014, 15:44:55 »
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Audacia"
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Zeit: 2 565 785.M41

Ich setze meinen Schlagabtausch mit der "Leerenstürmer" fort und wir schenken uns nichts. Unsere Begleitschiffe schaffen es, die restlichen Zerstörer zu zerstören. Der Kriegsherr Al´Rahti kämpft mit seiner Fregatte "Orthun Veij" gegen ein Schiff mit Tarnvorrichtungen. Bruder Obskurus vermutet sofort eine Teufelei der Eldar dahinter. Was ich persönlich für totalen Unsinn halte, da kein Eldar für Aspyce Chorda kämpfen würde. Die meisten Tarnvorrichtungen in der Weite mögen von Eldar stammen, aber sie müssen ja nicht unbedingt auf einem von ihnen bemannten Schiff eingebaut sein.

Sabrehagen von der "Leerenstürmer" meldet sich über Breitband und bietet seine Kapitulation an. Nun gut, ich habe mit ihm keine Fehde und nehme sie an. Die "Leerenstürmer" wird von einem der Zerstörer der Geisterflotte flankiert, während ich den Rest neu formiere. Kaum will ich mich nach neuen Zielen umschauen, kommen wie aus dem Nichts vier Zerstörer heran geschossen. Sie konzentrieren ihren ersten Beschuss auf die "Audacia". Die Maschinengeister der Schutzschilde quittieren daraufhin verärgert ihren Dienst und selbst der psionische Schild kann einen Volltreffer mit einer Lanze nicht auffangen. Thronverdammt!

Dutzende von Warnrunen leuchten auf, als wir der Länge nach getroffen werden. Vakuumeinbrüche auf der ganzen Linie! (11 Punkte Schaden ohne Panzerungsreduzierung!) Tausende meiner Leute sterben einen schrecklichen Tod. (Medizinische Gegenmaßenahmen mit einer 98 grandios in den Sand gesetzt. Schip und damit ein Wiederholungswurf ist bei reinen Crewmanövern leider nicht möglich.) Thronverdammt! Das hat gesessen! Im Gegenzug eröffnen wir sofort das Feuer aus allen Makrokanonen und den Lanzen auf diesen verdammten Zerstörer. Die Salven liegen gut, zerschmettern den Schild des Raumschiffes und die Lanze schneidet ihn regelrecht in zwei Teile, bevor er in einer gewaltigen Detonation vergeht. Da waren es nur noch Drei!

Eine positive Identifizierung für diesen Schiffstyp ist nicht möglich, aber die Schiffe ähneln bekannten Chaosbaureihen. Entweder eine Abart oder eine Weiterentwicklung. Die Tarnfähigkeit spricht für eine Weiterentwicklung. Das sind keine guten Nachrichten für das Imperium. So wie es aussieht, ist der Gesichtslose Fürst schon mit mindestens fünf Schiffen vor Ort. Ich denke mal, das ominöse unbekannte Tarnkappenschiff mit dem sich Al´Rahti herumärgert ist ebenfalls ein Schiff des Erzfeindes. Gerade wo das Enterkommando auf der "Sagitarius" den vollkommenen Vollzug meldet erwischt es uns so. Ich versuche soweit wie möglich die Ordnung wieder herzustellen und zu retten, was noch zu retten ist. Die Vakuumeinbrüche werden innerhalb der nächsten Stunde abgedichtet und uns gelingt es einen weiteren Zerstörer des Chaos zu vernichten. Schade, ich hätte gerne die Technologie geborgen, welches dieses Manöver ermöglicht hat. Jetzt sind nur noch zwei übrig.

Inzwischen sind die Zentren unserer Flotten sich auf Feuerweite entgegen gekommen. Hagenbrecht hat mehrere seiner Begleitschiffe an die "Ripper" verloren, die vorprescht und eine Schneise der Vernichtung hinter sich herzieht. Lamires "Navis Mortis" wird bei dem Versuch zerstört, einen leichten Kreuzer anzugreifen. Thronverdammt!

Da ich nun die "Sagitarius" unter meine Kontrolle habe, darunter auch das Labor mit den Herstellungsgeräten und den Vorräten für das Gegengift von Ludd Kelvos genetischem Gift, biete ich ihm das Labor samt Personal im Austausch gegen seine Neutralität in diesem Konflikt an. Ich lasse die fliehenden zwei Chaoszerstörer verfolgen, um mindestens einen lahm zu schießen, da erreicht mich der Hilferuf der "GH-12" unter Explorator-Kapitän Zakaris. Kalim Kail hat ihn in der Mangel und droht ihn zu zermalmen. Sofort lasse ich die Verfolgung der Chaosschiffe schweren Herzens abbrechen und schwenke auf die Position dieses Gefechts ein. Strategisch wäre es wichtiger, einen der Zerstörer mit intakter Tarnvorrichtung zu entern, um an diese Technologie zu kommen. Taktisch für dieses Raumgefecht ist ein Überleben der "GH-12" wichtiger. Die Novakanone kann noch von entscheidender Bedeutung sein.

Derweil erklärt sich Lordkapitän Ludd Kelvo damit einverstanden, die Kampfhandlungen im Austausch mit dem Labor abzubrechen. Ich informiere meine Leute auf der "Sagitarius" und lasse alles Nötige vorbereiten. Damit ist es mir gelungen, zwei Drittel der wichtigsten Gefolgsleute Aspyce Chorda entweder gegen sie zu wenden oder sie zu neutralisieren. Diese Schlacht wird auch auf dem diplomatischen Parkett entschieden werden. Wobei Kalim Kail mich reingelegt hat. Nun ja, wie gut, dass ich auf dem Weg bin, ihn mit seiner "Fentons Rache" in seine Einzelteile zu schießen. Diesmal wird die Sache entschieden werden. Und Kail wird erkennen, dass es keine gute Idee ist, mich zu verärgern. Mit Höchstgeschwindigkeit rast die "Audacia" zur der Stelle, wo die "Fentons Rache" die "GH-12" beschießt. Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig. Immerhin ist es Al´Rahti gelungen, dass feindliche Tarnkappenschiff zu erledigen. Damit ist auch er wieder im Spiel.

Nakago

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« Antwort #356 am: 29. Dezember 2014, 13:02:46 »
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Winterscales Reich
Lucins Odem
"Audacia"
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Zeit: 2 566 785.M41

Ich habe nur noch drei Zerstörer als Geleitschiffe mit dabei, zwei von meinen und eines der Geisterflotte. Die restlichen Schiffe sind entweder zu schwer beschädigt oder anderweitig beschäftigt, um momentan noch eine Rolle spielen zu können. Wir kommen noch rechtzeitig, um die "GH-12" vor ihrer vollständigen Auslöschung zu retten. Die Fregatte "Fentons Rache" wird von einem leichten Kreuzer flankiert. Auch ist noch ein Zerstörer mit von der Partie. Allerdings hat sich nun das Kräfteverhältnis deutlich gewandelt.

"Letzte Chance sich der richtigen Seite anzuschließen", meldet sich Lordkapitän Kail über Breitband.

"Ich bin auf der richtigen Seite."

"Aber nicht auf der Seite des Siegers."

"Oh doch! Ich bin auf der Seite des Siegers, des Imperiums und allem was Recht ist. Es ist meine Seite, welche die Richtige hat. Verzeiht, dass ich Euch nicht das gleiche Angebot machen kann."

"Dann viel Glück, Ihr werdet es brauchen", meint Lordkapitän Kalim Kail.

So ein verdammter Narr! Ich brauche kein Glück, denn der Imperator ist auf meiner Seite. Während dieser Schwachkopf nicht erkennt, dass er sich auf die Dunkle Seite der Verdammnis begeben hat. Für ihn wird es keine Gnade geben, weder in dieser Welt, noch in der nächsten. Wir schwenken auf die Fregatte ein und lassen nun die Kanonen für uns sprechen. Die Salven liegen gut und eine Kette von Explosionen erschüttern die Fregatte. Die schwer beschädigte "GH-12" gelingt es nun, sich aus dem Gefecht zu lösen. Explorator-Kapitän Zakaris hat nur noch einen Zerstörer als Begleitschiff.

Über Breitband kommen weitere Nachrichten herein. Al´Rahti gilt nun als vermisst. Es gibt keinen Sensorkontakt mehr zu seinem Schiff und er antwortet auf keinerlei Anfragen, weder über Breitband noch über Astropath. Kein gutes Zeichen. Die "Mauritius" von Bach ist endgültig von Zerstörern vernichtet worden. Auch unsere Reihen dünnen sich aus. Das Spreu hat sich vom Weizen getrennt. Die "Ripper" wütet immer noch durch unsere Reihen und liefert sich nun ein Gefecht mit Lord-Admiral von Hagenbrecht und seinem Kreuzer "Annihilatus". Die "Imperators Schwur" von Winterscale rückt derweil auf die "Perfekte Flamme" vor. He, ich will da auch noch mitmischen! Aber erst einmal müssen wir die "Fentons Rache" zerstören. Wir kommen immer näher und feuern aus allen Rohren. Magister Militaris Ares demonstriert ein weiteres Mal seine Schießkünste und zerlegt die Fregatte von Kalim Kail in seine Einzelteile.

Tja, damit sind die Toten der Feinfeldraffinerie zur Hälfte gerächt. Trotzdem fühle ich nur wenig Freude über den Tod meines Feindes. Das Ganze ist so sinnlos. Eine Verschwendung von Menschenleben, Material und Ressourcen. Wir töten uns hier gegenseitig und letztendlich profitieren hauptsächlich das Chaos, das Xenos und alle inneren Feinde des Imperiums von dieser Schlacht. Dies ist ein Verbrechen an den Imperator selbst, eine Blasphemie. Und das Handelshaus Krynn ist der Initiator von all diesem hier. Dafür müssen sie büßen! Der Tag der Rache wird kommen und wenn ihre Auslöschung ein Jahrhundert an Zeit und Trillionen an Thronen kosten sollte, diesen Preis werde ich bezahlen!

Über Breitband kommt herein, dass die "Ripper" die "Annihilatus" vernichtet hat. Hagenbrecht gilt als vermisst, aller Wahrscheinlichkeit gefallen. Der Leichte Kreuzer des feindlichen Verbandes bricht das Gefecht ab und flieht in Richtung der "Ripper", die laut Auguren nun Kurs auf uns nimmt. Lord-Explorator Zakaris dankt mir für seine Rettung und wir vereinbaren, gemeinsam gegen die Ripper vorzugehen. Sobald ich mit der "Audacia" die Schilde der Ripper zerschossen habe, wird die "GH-12" mit ihrer Novakanone dem Schweren Kreuzer den Rest geben. Simpler Plan, müssen nur lange genug am Leben bleiben.

Die "Rammbock" hat sich von der "Sagitarius" gelöst, nachdem der Großteil der Entermannschaft das Schiff wieder verlassen hat. Ludd Kelvo hat inzwischen angedockt und ist mit der Bergung des Labors beschäftigt. Ich lasse die "Rammbock" Kurs auf die "Perfekte Flamme" nehmen. Soll aber einen hohen Abstand einhalten und auf uns warten. Die Schlacht tobt inzwischen seit über zwölf Stunden und so langsam kommt es zur Entscheidung. Wenn es uns gelingt, die "Ripper" aus dem Spiel zu nehmen, ist das der Sieg. Der Rest ist nur noch aufwischen. Allerdings darf der Gesichtslose Fürst jetzt nicht auftauchen, da wir kaum noch kampffähige Schiffe haben und einer frischen Flotte weit unterlegen wären. In zwei oder drei Tagen könnte das sich ändern. Ich halte eine weitere kurze Ansprache, um die angeschlagene Moral der Truppe etwas zu kitten. Das schwerste steht uns noch bevor, der direkte Kampf mit einem Schweren Kreuzer, einem Schlachtlinienschiff, das Rückgrat der Imperialen Flotte.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #357 am: 31. Dezember 2014, 14:14:02 »
Allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Winterscales Reich
Lucins Odem
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 566 785.M41

Die Zerstörer schwenken auf den von uns links stehenden Zerstörer der feindlichen Flotte ein und eröffnen das Feuer. Vier gegen einen ist unfair, aber damit ist ein Störfaktor weniger im Spiel. Die Ripper beginnt zu kreuzen und zwei Breitseiten prasseln auf uns ein. Die Schilde brechen schon bei der ersten Salve zusammen, aber die meisten Treffer schütteln die "Audacia" nur durch. Trotzdem quittieren die Maschinengeister der Augurenstaffeln den Dienst. Thronverdammt! Ohne Sensoren ist die Feuerleitzentrale auf optische Messungen angewiesen und die sind nicht wirklich zuverlässig. Fängt ja schon mal gut an. Zum Glück lenkt unser psionisches Schild die Lanze ab.

"So trifft man sich wieder", meldet sich Jeremiah Blitz über Breitband äußerst doppeldeutig. Ich kann ihn richtig feixen hören. Irgendwie drängt sich in meinem Kopf eine Vision von einem in einer prunkvollen Wanne sitzenden Blitz auf, mehrere seiner albern kichernden Konkubinen um sich herum. Davon eine auf Tauchgang zwischen seinen Beinen, während er an seinem Lho-Stäbchen zeiht und Rauchkringel ins Mikrophon abschießt.

"Tja, man trifft sich ja immer zweimal!", meine ich lakonisch und lasse meine Waffensysteme abfeuern. Trotz der fehlenden Daten richten wir kritische Schäden an den Steuerdüsen an. Auch die Lanze trifft präzise und reißt die Flanke des mächtigen Schiffes auf. "Wohl bekomms!"

Techpriester Fidilius eilt derweil mit einem Reparaturteam nach draußen und beginnt die Schäden an den Sensorphalanxen zu reparieren. Die "GH-12" geht derweil in Feuerposition und hält sich aus dem Gefecht wie ein Scharfschütze auf Beute lauernd heraus. Mein Zerstörerverband kümmert sich derweil um den Leichten Kreuzer und hält ihn beschäftigt. Gegen die Ripper zu bestehen ist schon schwer genug.

Vergeblich versuche ich die "Ripper" auszumanövrieren. Der schwere Kreuzer ist zwar behäbiger als die "Audacia", aber mein Leichter Kreuzer auch nicht gerade ein graziles Schiff. Auch scheinen sie ihre Manövriertriebwerke wieder repariert zu bekommen. Just in dem Moment wo die Maschinengeister der Sensoren wieder versöhnt sind, kracht die nächste Salve herein. Diesmal sitzen die Treffer besser und das Schiff nimmt nun deutlichen Schaden. Dem psionischen Chor gelingt es die Lanze abzuwehren. Wieder verabschieden sich die Maschinengeister der Auguren. Das schlimme dabei ist, dass Techpriester Fidilius noch da draußen war, als eine Makrogranate dort eingeschlagen ist. Nicht gut. Bange Minuten vergehen, bis er meldet, dass er den Einschlag überlebt hat. Das mächtige Schutzfeld seines Reparaturservitors hat ihn am Leben gehalten. Weitere Warnrunen schalten auf Rot oder Orange. Es gibt kaum noch einen Teil des Schiffes, der nicht beschädigt ist. Dieses Gefecht nagt langsam aber sicher an der Substanz des Schiffes. Die Rettungsteams sind diesmal besser auf Zack und die meisten Verwundeten können in Notoperationen gerettet werden.

Wir schießen aus allen Rohren zurück und können einige Treffer landen. Die Ripper zeigt deutliche Schäden und Feuerblumen blühen an verschiedenen Segmenten aus. Aber die Schilde bauen sich wieder auf und die "GH-12" kommt immer noch nicht zum Zug. Der Zerstörerverband drängt inzwischen den Leichten Kreuzer weiter ab und nimmt ihn so aus dem Duell.

Eine weitere Salve prasselt begleitet von hämischen Breitbandkommentaren von Jeremiah Blitz in die "Audacia". Diesmal sind die Schäden eher oberflächlicher Natur und die Verlustmeldungen äußerst glimpflich. Aber wir nähern uns dem Punkt, wo eine eigene Reparatur nicht mehr möglich ist und die "Audacia" ins Reparaturdock muss.

"Wie sieht es mit dem Versöhnungsritual an den Sensoren aus?", frage ich Fidilius.
"Ich brauch vier Stunden", meint er.
"Du hast fünfzehn Minuten", mache ich ihm klar.
"Na gut, dann mach ich es eben in zehn", erwidert der Techpriester und lässt seine Mechandriten wirbeln. Und tatsächlich zeigen sich die Maschinengeister nach wenigen Minuten wieder guter Dinge.

"Die nächste Salve muss sitzen! Zerschieß die Schildprojektoren oder wir stecken in ernsten Schwierigkeiten!", motiviere ich Magister Militaris Solun Ares, der an der Feuerleitkontrolle sitzt.

"Aye, Aye, Lordkapitän!", meint er dazu nur und nimmt Maß.

Meisterin Puppila manövriert uns in eine perfekte Schussposition. Im richtigen Moment speien unsere Makrokanonen Feuer, weitere Detonationen schütteln die Ripper durch und die Schildprojektoren sind nur noch Schlacke. Unsere Lanze schneidet durch den ungeschützten Rumpf und die "Ripper" bäumt sich regelrecht wie eine tödlich getroffene Todesweltbestie auf. Auf den Moment hat die "GH-12" gelauert. Schlagartig werden die Sensoren von dem gigantischen Energieauschlag auf dem Schiff geblendet.

"Ein trauriger Tag für die Menschheit und das Imperium!", meint Jeremiah Blitz über Breitband, bevor die Energieexplosion der Novakanone der "GH-12" sein Schiff verschlingt und ihn für immer zum Schweigen bringt. Damit wäre der stärkste Verbündete von Aspyce Chorda vernichtet. Ich melde den Abschuss der "Ripper" und die Besatzung jubelt. Das war ein wichtiger Meilenstein zum Endsieg vom Krieg um Lucins Odem. Die Schlacht ist noch nicht gewonnen. Der Leichte Kreuzer bricht sein Gefecht mit den Zerstörern ab und versucht unter Volllast zu fliehen. Da ich es mir nicht leisten kann, meine letzten Zerstörer für eine Verfolgungsjagd zu verschwenden, lasse ich ihn ziehen. Über Breitband kommt die Meldung herein, dass die "Perfekte Flamme" angeschlagen ist und Calligos Winterscale mit dem Entermanöver beginnt.

"Meisterin Puppila, Kurs auf die Perfekte Flamme!"

Gespielt am 17.05.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Bruder Obskurus Astropath
Ares Solun Magister Militaris
Fidilius Techpriester
EP: 450
Besiegte Feinde:
12+ Symbionten
10 Elitegardisten
"Leerenstürmer"
2 Chaoszerstörer
"Sagitarius"
"Fentons Rache"
"Ripper"
Beute:
Leichter Kreuzer "Sagitarius"

Gedanke des Tages
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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #358 am: 02. Januar 2015, 12:10:33 »
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Kapitel 55
Die "Perfekte Flamme"!

Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 566 785.M41

Die Schlacht ist so gut wie gewonnen. Die wenigen verbliebenen Schiffe von Aspyce Chordas sind unkoordiniert auf der Flucht. Ich versuche meinen Verband soweit wie möglich zu ordnen. Die Transporter beginnen mit den Rettungsmissionen und alle nicht bei mir befindlichen Schiffe helfen dabei. Nur die "Rammbock" schließt zu meinem Verband auf. Inzwischen hat die "Imperators Schwur" die "Perfekte Flamme" fast frontal gerammt. Thronverdammt, mein armes Schiff! Beide Schweren Kreuzer sind ineinander verkeilt. Für einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, das Feuer zu eröffnen. Beide Schiffe sind mehr oder weniger wehrlos. Sitzende Enten vor einer Flinte. Aber ich will nicht als jemand in die Geschichtsbücher eingehen, welcher den Konflikt um Lucins Odem mit einem finalen Lanzenschlag aus dem Hinterhalt erledigt hat. So etwas ist unehrenhaft und meiner nicht würdig. Ich ziehe zwei meiner verbliebenen Zerstörer ab, um die Hilfsaktionen zu unterstützen und um Sabrehagen gefangen zu nehmen, der sich noch im Wrack seines Schiffes "Leerenstürmer" befindet. Diese fette Beute will ich mir nicht entgehen lassen. Ich gebe Kyrr die letzten Instruktionen und wechsele mit einem Guncutter auf die "Rammbock".

Alles ist zum Sturm bereit. Ich halte eine aufpeitschende Rede an der Spitze meiner Leute. Heute schreiben wir Geschichte, beenden diesen Konflikt und befreien die imperialen Kräfte aus diesen sinnlosen Gekabbel. Die Weite ist voll von Chaosabschaum, welcher sich bis jetzt beinahe ungestört hier hat austoben können. Damit ist es nun vorbei! Zuerst werden wir Aspyce Chorda ihrer gerechten Strafe zuführen, dann den Gesichtslosen Fürsten ins Vergessen schicken. Heute ist ein großer Tag und wir werden seine Geschichte mit dem Blut unserer Feinde schreiben! Für den Imperator, für das Haus Conari, für den Profit! Dann sprechen wir gemeinsam ein Gebet und schon rammt die "Rammbock" seitlich in die "Perfekte Flamme" hinein. Das wird einiges kosten, den Schweren Kreuzer wieder herzustellen. Mein Banner weht hinter mir, als die Sturmschleusen sich öffnen. Als wahrer Anführer stehe ich in der ersten Reihe und führe den Sturm an. Wir sind ausgerechnet in eine Kapelle gekracht. Und zwar in eine des Imperators. Offensichtlich ist der Sturz von Aspyce noch nicht vollkommen und die dunklen falschen Götzen haben noch keinen Einzug in die "Perfekte Flamme" gefunden. Das ist gut, da eine Reinigung mich viele Throne gekostet hätte.

Recht schnell formiert sich massiver Widerstand. Aus mehreren Portalen stürmen Verteidiger uns entgegen. "Himmelssturm" spricht sein Urteil und der Tod hält reiche Ernte. Darunter sind einige wortwörtlich harte Brocken in Form von Orgryns. Die abhumanen Riesen tragen massive Rüstungen und Schrotkanonen. Sofort werde ich von einer Garbe massiver Geschosse getroffen, welche sich aber an meinem Kraftfeld platt drücken. Auch andere werden getroffen und die nicht so gut geschützten werden in Stücke gerissen. Althea eröffnet sofort das Feuer mit ihrem bewährten Bolter und landet eine Reihe von Treffern. Ich versuche es mit "Himmelssturm" nachzumachen, stelle aber fest, dass die Orgryns mit fulminanten Kraftfelder geschützt sind. Nicht gut. Bruder Obskurus hält mit seinem Flammenwerfer reiche Ernte unter den Verteidigern. Die Ogryns rücken wild feuernd auf uns zu, treffen aber meist nicht, sondern zerschießen die filigran gearbeitete Wandvertäfelung. Dabei geht ein Aquila zu Bruch. Diese abartige Blasphemie macht mich wirklich wütend. Ganz abgesehen von den Thronen, die die Renovierung kosten wird. Thronverdammt!

Ich stürme mit einem Kampfschrei zu einem der sanktionierten Mutanten und gebe ihm für diesen Frevel und die nun entstandenen Kosten "Blitzgewitter" zu schmecken. Das Energieschwert schneidet tief in sein muskulöses Fleisch. Seine Schrotkanone ist mit einem Kettenschwertbajonett bestückt und das saust sirrend auf mich zu. Ich pariere mit meinem hervorragend gefertigten Energieschwert, meine Riposte prallte aber an seinem flackernden Feld ab. Althea tötet einen der Ogryns mit ihrem Bolter, Bruder Obskurus nebelt sich ein und verbrennt ein paar von Chordas Besatzungsmitgliedern. Einige der Portale sind schon von meinen Truppen genommen und die ersten Gegenangriffe werden abgewehrt.

Derweil drücken wir das Gro des Feindes zurück ins Innere des Schiffes. Nur die Ogryns halten noch stand und sind gegen das Feuer aus normalen Infanteriewaffen so gut wie immun. Diese noch vier zähen Burschen zu erledigen, ist Chefsache. Würdige Gegner, die schwer zu töten sind und Wunden überstehen, die einen normalen Menschen auf der Stelle töten würden. Endlich gelingt es mir, "Blitzgewitter" in der Brust des vor mir stehenden Ogryns zu versenken und ihn zu töten. Bevor ich es mir versehe, bekomme ich einen Treffer von einem dieser Kettenbajonette ab, das sich durch eine Lücke meiner Panzerung einen blutigen Pfad in meinen Körper gräbt. Thronverdammt, das hat wehgetan!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #359 am: 05. Januar 2015, 14:18:00 »
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Schiffskirche
Zeit: 2 566 785.M41

"Bruder Obskurus, Heilung!", befehle ich und der Astropath setzt sich in Bewegung. Als für mich negativer Nebeneffekt werde ich eingenebelt. Das schützt mich zwar vor gezielten Feuer, behindert mich aber auch etwas im Nahkampf, da mein Sichtfeld ebenfalls ziemlich eingetrübt ist. Das erschwert es mir, meinen Gegner mit der gewohnten Präzession zu treffen. Trotzdem gelingt es mir, meinen Gegner niederzustrecken, indem ich ihm "Blitzgewitter" tief in seinen Wanst ramme. Aber der nächste Ogryn greift mich wild brüllend an. Seinen üblen Mundgeruch kann ich selbst durch die Filtersysteme meines Helmes noch wahrnehmen. Zahnhygiene scheint nicht seine Stärke zu sein. Sein Kettensägebajonett zischt auf mich zu, aber ich kann den wuchtigen Hieb parieren. Meine blitzschnelle Riposte wird dagegen von ihm wieder harmlos abgelenkt. Wir beginnen, uns zu umkreisen, und tauschen kraftvolle Schläge aus. Der Abhumane kämpft verbissen und ist ein harter Gegner. Bruder Obskurus beschränkt sich darauf, vor sich hin kichernd den sanktionierten Mutanten mit Hexerei zu bekämpfen anstatt mich zu heilen. Aber wie diszipliniert man einen schier unsterblichen Sklaven? Ich kann ihn weder seine Bezüge kürzen, noch ihn entlassen oder verkaufen. Das einzige, mit dem ich ihm drohen könnte, wäre seine sterblichen Überreste in die nächste Sonne zu schießen. Und beim Gottimperator, wenn er sich weiter meinen Befehlen widersetzt, werde ich vielleicht zu diesem Schritt gezwungen sein. Was nützt mir ein mächtiger Psioniker an meiner Seite, wenn ich ihn nicht kontrollieren kann?

Während Meisterin Puppila weiter gezielt auf den letzten frei stehenden Ogryn schießt, gesellt sich ein zweiter zu mir und Bruder Obskurus. Ich strecke meinen Gegner schließlich mit einem kraftvollen Hieb nieder. Zähe Burschen, diese Ogryns. Aber noch kann ich nicht Feierabend machen und kümmere mich um den nächsten. Schließlich nach einem äußerst zähen Kampf sinkt auch der letzte dieser starken Krieger danieder. Respektvoll grüße ich die Toten mit meinem Schwert. Mögen es auch Mutanten sein, es sind starke Gegner und es ist ruhmreich, sie ihm Nahkampf zu töten. Endlich bequemt sich Bruder Obskurus, meine Wunde zu versorgen. Immerhin ist er dabei so erfolgreich, dass die Verletzung vollkommen verschwindet. Wenigstens etwas.

Die Ausgänge der Kirche sind nun vollkommen gesichert und der Brückenkopf steht. Während dieser Brückenkopf befestigt wird, beginnt der Sturm über mehrere Routen in Richtung Maschinendeck. Die Gänge sind zu eng, um meine Truppen nur über einen Weg heran zu führen. Hier befinden sich die Raumfahrerquartiere und zu meiner Überraschung gibt es hier regelrechte Familien. Ich hätte eher gedacht, die knapp hunderttausend Mann Besatzung setzen sich aus gehirngeschruppten Männern zusammen, die nur den Dienst für das Haus Chorda kennen. Weit gefehlt, diese eiskalte Hexe hat tatsächlich auch ganze Familien in ihrer Besatzung. In ihrem blinden Wahn leisten diese bedauernswerten Menschen meinem Vordringen in die Tiefe der "Perfekten Flamme" erbitterten Widerstand. Leider kann ich es mir nicht leisten, sanft und rücksichtsvoll mit ihnen umzugehen und sie vielleicht von ihren Irrweg und meinen lauteren Absichten zu überzeugen. Mein Zeitfenster auf der Straße des Ruhms wird immer enger.

Ich metzle mich schweren Herzens also durch meine zukünftigen Vasallen und Leibeigenen. Thronverdammt! Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg. Besonders das Erschlagen von Jugendlichen und Frauen fällt mir schwer. Nur vereinzelt gelingt es, Widerstand durch Worte zu brechen, im Normalfall blieben nur Tote und schwerstverwundete Besatzungsmitglieder zurück. Das ist wirklich schrecklich. In diesem Moment wächst mein Hass auf das Handelshaus Krynn beinahe ins Unermessliche. Nur durch ihre hinterlistigen Intrigen und finsteren Machenschaften bin ich hier und richte ein Blutbad unter Menschen an, deren einziges Verbrechen es ist, ihrer Lehnsherrin gehorsam zu sein. Verdammt bis in alle Ewigkeit sollen das Haus Krynn und seine Hintermänner für diesen Frevel sein.

Leichen pflastern meinen Weg zu einer Kantine. Dort hängt ein gigantisches Portrait von Aspyce Chorda im Stil eines Heiligenbildes, um ihren Leibeigenen wie eine wachende, beschützende, aber auch strafende Göttin zu erscheinen. Ihre Augen blicken überlebensgroß drohend zu mir herab. Die Frau muss echt was kompensieren. In der Mitte der Kantine ist eine Verteidigungslinie etabliert worden, von der die Eingänge unter Feuer genommen werden. Schon einige meiner Leute sind im Kugelhagel gefallen. Die Kantine zu umgehen, ist nur mit riesigen Umwegen möglich. Alle Wege führen hierhin und deswegen hat sich hier eine Kompanie Elitegardisten in orangenen Rüstungen verschanzt. Sturmschilde werden von mir taktisch klug positioniert und schwere Maschinengewehre in Stellung gebracht. Wieder verliere ich eine Viertelstunde, bis ich den Sturmangriff anführen kann. Der stetige Kugelhagel der Maschinengewehre zwingt die Verteidiger in Deckung und wir können über Berge rauchender Messinghülsen heranstürmen. Rauchgranaten decken unseren Vormarsch und die Verteidiger bewerfen uns mit Gasgranaten. Ich stürme vor und versuche über eine Barrikade zu hechten. Leider ist sie zu hoch und ich zu schwer bepackt. Zwar schaffe ich es über das Hindernis zu kommen, klatsche aber wie in einer schlechten Komödie hinter der Barrikade auf den Boden der Kantine. Als ob das nicht schon demütigend genug wäre, wie ein Trottel auf dem Bauch zu liegen, sind dort zwei Gardisten mit feuerbereiten übergroßen Automatikgewehren, die sie bedrohlich in meine Postion schwenken. Thronverdammt! Das ist nicht gut!

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