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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 66625 mal)

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #405 am: 22. April 2015, 15:25:59 »
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"Falke"
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Überall in Stücke gerissene Leichen und Blut an den Wänden. Wir arbeiten uns in Richtung der Brücke vor, was von hier aus ein verdammt langer Weg ist. Wir erreichen einen Gang, an dem links und rechts Kryokapseln aufgereiht sind. Wie auf der "Audacia". Die hier sind mit Warnhinweisen versehen, offensichtlich sind da darin Psioniker eingefroren. Leider kann man die Kapseln nicht von hier aus sprengen. Fidilius meint, der Auslöser ist entweder in der zentralen Kammer und/oder auf dem Thron des Kapitäns zu finden. Ich teile diese Einschätzung und wir halten uns hier nicht weiter auf.

In der nächsten Kantine stolpern wir in ein Schlachthaus. Überall angefressene Leichen. Zwei Crewmitglieder stopfen sich weinend ihre Kameraden in den Mund. Ich erlöse sie von ihrem bedauernswerten Schicksal mit je einem humanen Kopfschuss. Über ein Treppenhaus gelangen wir nun zum Waffendeck. Von dort aus ist es nur noch ein Kilometer bis zur Brücke. Auch hier unzählige Leichen, aber die bleiben nicht tot. Überall erheben sich die Toten, um uns zu fressen. Schnell wird klar, dass wir sie unmöglich niederkämpfen können. Strecken wir sie nieder, erheben sie sich nach wenigen Sekunden wieder. Nur sie vollständig zu zerfetzten oder zu verbrennen schenkt ihnen die ewige Ruhe. Also halten wir uns nicht damit auf, sie durch den Fleischwolf zu drehen, sondern arbeiten uns durch das Waffendeck durch. Schließlich erreichen wir ein weiteres Treppenhaus und können das Schott hinter uns verriegeln, während die Toten mit ihren Fingernägeln an der Tür kratzen. Viel Spaß beim Durcharbeiten.

Sergeant Juri schlägt eine Sprengung der "Falke" vor, da er das Schiff für unrettbar korrumpiert hält. Ich halte dagegen, dass diese obskuren psionischen Phänomene mit dem Halbling und dem Astropathenchor zusammen hängen. Vernichten wir beides, ist der Spuk für immer vorbei. Leider kann ich den Sergeant von meiner Argumentation nicht überzeugen. (Zuerst 69% auf Befehligen gewürfelt, nur einen Erfolgsrang, Schip, nun ein 98!) Wir halten Rücksprache mit Inquisitor Benikus, der den Ultramarines die Freigabe erteilt, die Sprengung der "Falke" vorzubereiten, behält sich aber vor, die finale Entscheidung dann zeitnah aufgrund unseres Erfolges und Misserfolges zu treffen. Damit können wir alle leben. Die Ultramarines trennen sich von uns und arbeiten sich nun in Richtung der Reaktorblöcke vor, um diese dann zur Sprengung vorzubereiten.

Kaum haben wir uns getrennt, begrüßt der Halbling uns über eine Lautsprecherdurchsage. Offenbar ist er Herr des Schiffes. Victoria Horn ist tot, von ihm gefressen und damit sind nur noch zwei Spieler übrig. Sie hätte dabei die ganze Zeit gejammert, während er sie lebendig auffraß und von ihrem Bruder gefaselt. Der Halbling erzählt mir noch, dass die Stryxis hierher unterwegs sind, denn auch sie wollen zu ihrem Herrn, dem Yu´vath, der hinter dem Portal lauert. Nun, dann werden wir es austragen, wie es von dieser Schlampe aus der Hölle vorbestimmt ist. Ich könnte natürlich nein sagen, dass Schiff evakuieren und dann sprengen. Aber ich will dieses kleine Stück Scheiße persönlich die Toilette herunter spülen.

Bruder Obskurus empfängt die Astropathische Nachricht, dass die Flotte von innen heraus attackiert wird. Offensichtlich strömen durch nicht entdeckte Portale in großer Anzahl aggressive Xenos in die Schiffe und es kommt überall zu heftigen Gefechten. Thronverdammt!

Ohne weiteren Widerstand in Form von verschlossenen Schotten oder Zombies erreichen wir die Brücke. Der Halbling thront wortwörtlich auf dem Thron. Er trägt die Uniform von Victoria Horn mit all ihren Orden. Da diese natürlich besonders an den Beinen viel zu lang ist, hat er sie kurzerhand gekürzt. Ihre Leiche ist nicht zu sehen. So sieht er aus, wie ich ihn in der Vision von Lady Anagai wahrgenommen haben. Wenigstens dieser Teil ihrer Prophezeiung ist eingetroffen. Und ich bin guter Dinge, dass ich auch dieses kleine Monster so vernichten werde, wie ich das Konzil der Thuleaner auf Illisk ausgelöscht und den ersten Sturmrufer auf Maleziel erschlagen habe. Ich habe keinen Zweifel, dass ich auch ihn niederwerfen werde. Er ist nur ein kleines Hindernis auf den Weg zur Vernichtung des Yu´vath und am Ende werde ich auch die Auslöschung von Lady Anagai sehen. Ausgelöscht zu werden ist das Schicksal aller Ketzer!

"Endlich treffen wir aufeinander! Das letzte Teil des Puzzle kommt zu mir und endlich kann ich den Weg zum Yu´vath antreten! Und dann werden alle Fragen beantwortet werden!", verkündet er mir. "Welches letzte Teil?", frage ich mich. Was habe ich, was der Halbling noch benötigt? Weder von den Thuleanern noch von Maleziel habe ich etwas Ungewöhnliches erhalten. Oder meint er damit nur mich? Keine Ahnung.

"Schätze mal, soweit wird es nicht kommen. Deine Reise endet heute hier für immer!", erwidere ich und unterstreiche meine Worte mit einer Garbe aus Himmelssturm. Ich treffe glücklich und ich zerfetzte ihm einen Arm. Ha! Ein guter Anfang!

Nakago

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« Antwort #406 am: 24. April 2015, 16:53:02 »
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Erst jetzt fallen mir vier Konstruktionen um den Thron herum richtig auf. Es handelt sich um vier dieser Warpkristalle, die schon so viel Ärger verursacht haben. Die gab es wohl gerade im Sonderangebot. Der Halbling lässt sich von seinem abgetrennten Arm nicht besonders stören. Da wo früher sein Arm war, bildet sich dunkler Rauch, der sich verfestigt. Mit einigen Gesten und einem Sprechgesang, der mir schier die Ohren zum Bluten bringt, öffnet er die Portale. Aus einem der Tore kommt eine Kreatur heraus, die ich bis jetzt nur ausgestopft im Zoo auf Aufbruch gesehen habe. Ein Raggol. Normalerweise würde ich mich ja darüber freuen, da diese Kreaturen ausgestopft bei Sammlern einen hohen Preis erbringen, aber momentan ist das doch eher ungünstig.

Ein Raggol gilt als Soldatenkreatur der Yu´vath und sieht aus, als hätte man eine große Eidechse mit einer Spinne gekreuzt. Die Kreatur hat aber nur sechs Beine und zwei Arme. Es trägt eine krude aussehende Fernkampfwaffe, die wahrscheinlich nach ihrem Aufbau zu schließen massive Projektile verschießt. Sein Körper ist verschiedenen Implantaten verstärkt. Brüllend nähert sich diese Kreatur an.

"Schließt die Portale!", befehle ich, da ich nicht will, dass wir von Raggol überrannt werden. Wie gesagt, sie sind ausgestopft viel wert, aber momentan sind mir wenige lieber als viele. Fidilius feuert sofort mit seinem Plasmawerfer auf eines der Portale und stellt fest, dass diese mit einem sehr hochwertigen Kraftfeld gesichert sind. Nicht gut! Lady Helmchen öffnet ihr drittes Auge und zeigt, dass sie nichts verlernt hat. Gleich auf Anhieb schließt sie eines der Portale. Meisterin Puppila legt ihren Bolter an und zerschießt einen der Kristalle, was dessen Portal aber nicht zum Zusammenbrechen bringt. Magister Militaris Ares schießt ebenfalls mit seinem Sturmbolter auf einen der Kristalle, aber seine Geschosse prallen alle am Kraftfeld ab. Bruder Obskurus schießt mit seinem Flammenwerfer, röstet immerhin etwas den Raggol vor und scheitert ebenfalls am Kraftfeld. Das Gleiche passiert mir auch, da meine vier Schuss einfach abprallen, als ich auf den Kristall schieße. Der Halbling wirkt weitere finstere Hexerei und jeweils drei unheilige Geschosse aus verdorbener Warpenergie bringen Obskurus und Puppila dazu, zur Seite zu hechten. Gerade noch mal Glück gehabt. Drei weitere Raggols schreiten nun durch die Portale und eröffnen unmittelbar darauf das Feuer auf uns. Wie gemein von ihnen! Ares wird leider leicht verletzt von einem der Projektile.

Fidilius will sich revanchieren, verfehlt sein Ziel leider. Lady Helmchen zeigt den verdorbenen Kräften des Warps, wie ein bannender Blick funktioniert und es gibt ein Portal weniger. Meisterin Puppila will einen weiteren Kristall zerschießen, aber auch sie scheitert am Kraftfeld. Allerdings dringt nun eines der Projektile aus Ares Sturmbolter in den Kristall und bringt ihn zum Bersten. Sehr schön! Bruder Obskurus erledigt den dritten Kristall, da war nur noch einer übrig. An dem versuche ich mich und scheiterte ein weiteres Mal an dessen Kraftfeld. Lady Helmchen genießt nun die volle Aufmerksamkeit von dem verdammten Halbling. Sie kann dreien der sechs Geschosse einfach ausweichen, zwei weitere scheitern an ihrem Kraftfeld, aber das letzte verletzt sie sichtlich. Thronverdammt! Weitere Raggol erscheinen und ein wahrer Kugelhagel zerplatzt an unseren Schildern. Ha, was die Portale können, das können wir schon lange! Zwei weitere Raggols erscheinen und einer davon hat violette Kristalle in seiner Haut. Wahrscheinlich ein Psioniker. Schlechte Nachrichten für uns. Fidilius sprintet zum Thron am Halbling vorbei. Dem gefällt das nicht und rennt hinter her, weil dort der Auslöser zum Sprengen des Chores untergebracht ist. Es gibt einiges an Gerangel, trotzdem gelingt es Fidilius den Chor mit einer Reihe von Knopfdrücken zu sprengen. Gut gemacht!

Lady Helmchen ist durch die ganzen magischen Geschosse, die auf sie eingeprasselt sind, voll irritiert und schafft es nicht, das nächste Portal zu schließen. Althea versucht weiter den letzten Kristall zu zerstören, scheitert aber ein weiteres Mal am viel zu dichten Kraftfeld. Ares verlagert das Feuer auf einen der Raggol, kann ihn aber nicht töten. Zähe Burschen, da könnte sogar ein Ork neidisch werden! Bruder Obskurus schwenkt enthusiastisch den Werfer und verletzt immerhin einen der Xenos. Ich feuere mit Himmelssturm auf den Psioniker der Raggols, treffe ihn dreimal und der Kerl steht danach noch. Holla, das sind wirklich verdammt zähe Xenos! Die Raggol stürmen nun geschlossen auf uns zu. Donnerwetter begrüßt meinen Angreifer angemessen und ich verletze ihn mit einer Riposte. Ha! Die anderen halten mehr oder weniger stand. Yuri scheitert ein weiteres Mal und auch Althea erzielt keine Resultate mit ihren Geschossen am letzten Kristall, dessen Schutzfeld sich als schier undurchdringlich erweist. Ares versucht den Raggol vor ihm zu schlagen, trifft aber nicht. Was immer auch Bruder Obskurus gerade macht, er hat leider keinen sichtbaren Effekt. Das wird sich noch ziehen. Thronverdammt!

Nakago

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« Antwort #407 am: 27. April 2015, 22:38:05 »
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Ich versuche mit gutem Beispiel voran zu gehen und erschlage den vor mir stehenden Raggol. Aber sofort stürmt der nächste auf mich zu und verhindert, dass ich mich weder dem Halbling noch dem Psioniker nähern kann. Dafür kriegt das Ding auch gleich mal Donnerwetter zu schmecken. Wohl bekomms! Magister Militaris Ares gerät massiv in Bedrängnis, da nun gleich zwei Raggol an ihm hängen. Gerade so kann er sich noch den Attacken erwehren, wird aber verwundet. Fidilius löst sich von der Umklammerung des Halblings und bewegt sich zurück in unsere Reihe. Lady Helmchen behält die Nerven und schließt das dritte Portal. Jetzt kann nur noch von einem Nachschub kommen. Trotzdem sind noch zwei weitere Raggols durch das Portal getreten. So langsam wird die Übermacht des Feindes erdrückend. Meisterin Puppila wechselt auf ihren viel zu großen Energiehammer und haut damit auf das Xenos vor ihr ein. Der Kerl kriegt einen Volltreffer ab, bleibt aber stehen. Thronverdammt!

Ares lässt jede Vorsicht fahren und versucht sich aus der Umklammerung zweier Xenos zu befreien. Er verpasst zwar einem einen heftigen Schwinger, was dieser aber wegsteckt. Bruder Obskurus röstet einen der Raggols mal etwas an. Ich strecke den nächsten nieder, nur um sogleich von einem weiteren geblockt zu werden. Auch den verwunde ich mit einer Riposte. Ares hat leider nicht  so viel Glück. Einer der Hiebe reist seine Bauchdecke auf. Der Magister kann gerade so noch verhindern, dass seine Gedärme auf den Boden klatschen. Aber diese Unaufmerksamkeit nützt das nächste Xenos hinterlistig aus und treibt seine Krallen durch seine Rüstung. Tödlich verwundet bricht Ares zu Boden. Nein!

Ares war wohl einer meiner treusten Gefolgsleute und sein Verlust trifft mich sehr. Das macht mich jetzt wirklich verdammt sauer! Fidilius schießt auf eines der Xenos, trifft, aber das Ding steht immer noch. Lady Helmchen verschließt nun das letzte Portal und damit ist der Nachschub des Feindes unterbunden. Jetzt spielt die Zeit für uns, auch wenn der Verlust von Ares schmerzt. Mit einem wuchtigen Hieb schlägt Althea nun das Xenos vor ihr zu Brei. Geht doch! Bruder Obskurus friert den Körper des tödlich verletzten Ares ein. Ich weiß nicht, ob das noch was bringt. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Voller Hass strecke ich den nächsten Raggol nieder, aber im Gegenzug hängen nun gleich zwei an mir. Ich stelle ihnen zur Begrüßung gleich mal Blitzgewitter vor. Den mögen sie nicht! Gut, sag ich!

Der Halbling bewegt sich nun ebenfalls zu mir hin. Gut! Ich hätte sonst Ewigkeiten gebraucht, da ich einfach zu viele Xenos an mir herum hängen habe. Das wird so langsam mehr als nur etwas lästig. Fidilius schlägt den Raggol tot, den er vorher schon mit seinem Plasmawerfer verwundet hat. Lady Helmchen versucht mit ihrem Auge den Halbling zu bannen, scheitert aber. Meister Puppila schlägt auf den nächsten Raggol ein und haut ihn mit dem zweiten Hieb schließlich auch um. Bruder Obskurus kokelt einen weiteren Raggol an.

Ich erschlage den vor mir stehenden, ein weiterer rückt nach und ich töte mit einer Riposte schon den nächsten. So gesehen läuft das gut. Der Halbling stürmt nun auf mich ein, scheitert aber an meinem guten Kraftfeld. Ätsch! Fidilius schießt den Psioniker ab, der bisher meist an der Präsenz von Bruder Obskurus oder dem bannenden Blick von Lady Helmchen gescheitert ist. Bruder Obskurus feuert ein paar magische Geschosse auf den Halbling ab, welche ihn aber nur oberflächlich zu tangieren scheinen. Der Halbling nimmt an Volumen zu. Sein Fleisch wird geleeartig und überall platzen Mäuler mit rasiermesserscharfen Zähnen auf. Das nimmt nun meine komplette Aufmerksamkeit gefangen. Fidilius erschießt den letzten an mir klebenden Raggol und damit kann ich mich nun ungestört um den Halbling kümmern. Oder um das Ding, was der Halbling in Wahrheit ist. Oder geworden ist. Aber genau genommen ist mir das total Egal. Das einzige was zählt, wie ich ihn am Besten in Stücke hauen kann.

Bei meiner nächsten Angriffsserie gehen gleich mal zwei Hiebe in sein Schutzfeld und nur einer kann ihn verletzten. Mir gelingt es seine Attacken abzuwehren, aber meine Riposten scheitern. Lady Helmchen wird leider getroffen und fällt ohnmächtig zu Boden. Thronverdammt, nicht auch sie noch! Aber ihre Wunden schließen sich schon beim Zusehen. Althea kommt mir zur Hilfe und scheitert am Kraftfeld der Kreatur des Warps. Bruder Obskurus schafft es, dass das Kraftfeld des letzten Kristalls in sich zusammenbricht. Gut!

Meine nächsten Hiebe prasseln auf den immer größer werdenden Leib der Kreatur. Ich habe keine Ahnung, was er darstellt. Ist mir auch egal, ich muss nur eines wissen, dass er meine Hiebe spürt und die fühlt er wahrlich, auch wenn die meisten von seinem formidablen Kraftfeld abprallen. Dafür kommt einer meiner Riposten durch und verletzt ihn sichtlich. Auch Althea wird nun von ihm attackiert. Das Ding wächst weiter. Fidilius findet eine Lücke und gibt dem Halblingsding ein Plasmageschoss zum fressen. Ha!

Nakago

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« Antwort #408 am: 29. April 2015, 12:50:44 »
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Leider verschluckt sich der Halbling nicht am Geschoss aus Fidilius seinem Plasmawerfer. Lady Helmchen erwacht aus ihrer Ohnmacht und rappelt sich wieder auf. Sofort versucht sie mit ihrem Banneden Blick den Halbling zu schwächen. Meisterin Puppila trifft leider den riesigen Halbling nicht. Fidilius vernichtet dafür den letzten der Kristalle, damit wäre das auch erledigt.

Meine nächste Schlagserie verpufft vollständig am Kraftfeld. Seine Gegenschläge blocke ich ab und erwische ihn im Gegenzug sogar einmal. Nicht schlecht! Althea kann gerade so noch ausweichen. Fidilius wechselt auf seinen Sturmbolter und eines seiner Geschosse prallt nicht am Kraftfeld ab. Althea trifft ebenfalls mit dem Energiehammer. Das hat gesessen. Bruder Obskurus wechselt auf seine Nahkampfwaffe.

Mir gelingt es eine Lücke in der Verteidigung des Halblings zu finden und mein Schwert schneidet tief. Ha, geht doch! Fidilius benutzt ein letztes Mal seinen Plasmawerfer, bevor er sich auch ins Nähkampfgetümmel stürzt. Lady Helmchen sieht ein, dass sie mit ihrem bannenden Blick bei dieser Kreatur nichts ausrichten kann und zieht ihre Infernopistole, trifft aber nur das Kraftfeld. Althea trifft nicht und Bruder Obskurus versucht sich in Hexerei. Keine Ahnung, was er da genau macht.

Wieder prallen meine Schläge komplett ab, das ist äußerst frustrierend. (SLs Kommentar dazu: Willkommen in meiner Welt!) Von seinen Gegenschlag, diesmal sind es vier Attacken, werden zwei von mir pariert, aber meine Riposten scheitern an den Paraden des Halblings. Eine Attacke verfehlt mich, die andere scheitert am Schutzfeld. Althea wird auch zweimal getroffen, einem Hieb kann sie ausweichen, der andere bringt ihr Schutzfeld zum Glühen. Fidilius schwingt wild seinen Kampfstab, scheitert aber … genau, am Kraftfeld. Lady Helmchen ebenso. Aber Althea hat aufgepasst und findet eine Lücke. Bruder Obskurus macht weiter was, das keinen sichtbaren Effekt hat. (Er hat die ganze Zeit den Bereich gegen Hexerei versiegelt.)

Diesmal treffe ich zweimal und setzte weitere Wunden. Trotzdem wächst der Halbling immer noch und eines seiner vielen Mäuler frisst einen der toten Raggols mit Haut und Haaren. Sichtlich verschwinden die gerade von mir geschlagenen Wunden. He! Meine Riposten werden pariert, seine anderen Schläge treffen mein Kraftfeld. Hehe! Fidilius trifft und schlägt eine weitere Wunde. Lady Helmchen trifft, aber die Wunde ist für diese Art von Waffe nicht gerade groß. Schade. Meisterin Puppila trifft ebenfalls und diese Runde geht ganz klar an uns. Bruder Obskurus stürzt sich nun ebenfalls in den Nahkampf. Sein Kampfschrei ist irgendwie putzig.

Ich treffe ein weiteres Mal, der Rest scheitert am Schild. Dafür bekomme ich immer mehr Schläge ab. Einer trifft und verwundet mich. (Nach 15 Runden den ersten Treffer kassiert. Unser SL war am Jubeln. ;) ) Die anderen scheitern durch die Bank ebenfalls. Bruder Obskurus schiebt die vermeintliche Leiche von Ares aus der Reichweite des Monsters mit Hilfe seiner psionischen Kräfte. Gut gemacht.

Ein Teil meiner Wunden schließt sich Dank der Macht des Schicksals und ich setze zwei Treffer. Der Gegenangriff verpufft an meiner Stahlmauer und an dem fröhlich gestimmten Maschinengeist meines Kraftfeldes. Auch die anderen können den Attacken des ehemaligen Abhumanen ausweichen. Ein weiterer Raggol wird verspeist. Fidilius Schlag wird abgewehrt, aber Lady Helmchen kann ihn mit ihrem Blick etwas schwächen. Bruder Obskurus schiebt einen der Raggolkadaver weiter weg.

Zweimal bringe ich das Schutzfeld der Warpkreatur zum Leuchten und nur einmal finde ich eine Lücke, durch die ich Blitzgewitter in seinen Balg versenken kann. Ich werde weiterhin attackiert. Eine meiner Riposten schlägt eine tiefe Verletzung. Aber noch während ich mich freue, bekomme ich den nächsten Gegentreffer ab. Der hat jetzt richtig wehgetan. Autsch! Da bleibt mir für einen Moment glatt die Luft weg. Auch Fidilius bekommt was ab. Althea weicht wie üblich gewandt den Attacken der Kreatur aus. Fidilius schlägt sichtlich sauer auf das Kraftfeld ein, kann es aber nicht durchdringen. Dazu im Gegensatz schlägt Althea äußerst präzise zu. Ich versteh zwar nicht, woher die zierliche Pilotin die Kraft her nimmt, den großen Hammer zu schwingen, aber sie verletzt die Kreatur sichtlich. Der Abhumane ist deutlich angeschlagen. Während Bruder Obskurus einen weiteren Kadaver weg befördert, nehme ich Maß. Meine Schläge kommen präzise und eine Lücke tut sich mir auf. Ich versenke Blitzgewitter in den aufgeblähten Leib der Kreatur.

"So nah am Ziel!", kreischt er auf und wie wenn Luft aus einem Ballon entweicht, fällt er in sich zusammen.

"Sag nur, dir geht jetzt schon die Puste aus?", fragte ich gehässig und die Augen des Halblings brechen. Der dritte Feind ist besiegt!

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Nakago

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« Antwort #409 am: 01. Mai 2015, 12:20:28 »
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Das war jetzt ein harter Kampf. Dank meines Trainings, jahrzehntelanger Kampferfahrung und meiner überlegenen Ausrüstung habe ich diesen übermächtigen Feind besiegt. Und durch meinen unerschütterlichen Glauben an unseren lebendigen Gott auf seinem goldenen Thron auf Terra. Nichts und niemand wird mich von meinem gerechten Weg abbringen können. Egal mit wie vielen Leichen er auch gepflastert sein mag. Der Pfad des Gerechten ist nun mal steinig, dornig und voller Blut. Ein weiteres Hindernis ist nun Geschichte, die weiteren Stationen sind der verdammte Yu´vath und am Ende wird die totale Vernichtung von Lady Anagai stehen.

Bruder Obskurus heilt uns alle so gut es geht. Ob Ares je wieder wird ist fraglich, trotzdem organisiere ich eine Trage und lasse ihn mitführen. Wir schlagen uns zum Labortrakt des Schiffes durch. Auch hier überall zerfetzte Leichen. Nur einer lebt noch, der Psioniker welcher den Halbling bewacht hat. Seine Hände sind bis auf die Knochen abgenagt, wahrscheinlich von ihm selbst. Ein sicherlich erschütternder Anblick für einen schwachen Geist. Mich schreckt das nicht wirklich.

"Tötet mich!", verlangt er weinend. Das hat er wahrlich verdient und sein Leben ist verwirkt. Trotzdem lasse ich mir erst mal die Zeit ihn zu verhören. Der Halbling war wohl von den Bannkreisen um ihn herum nicht wirklich gehandicapt und hat schon früh alle Fäden in der Hand gehalten. Auf alle Fälle hat der Halbling den Schlüssel fertig gestellt, der hinter dem Psioniker auf einem Tisch liegt. Das Ding ist aus den unterschiedlichsten Gegenständen zusammen gestellt. Das wirklich erstaunliche ist, dass die Artefakte nicht nur aus einer Epoche oder Rasse stammen, sondern da ist alles möglich drin verbaut. Keine Ahnung, wie so etwas möglich sein kann.

Bruder Obskurus hätte den armen Kerl gerne für seinen Chor gewonnen. Aber was nützt mir ein wahnsinniger Geist mehr in diesem Ding? Gar nichts! Also erlöse ich die arme Seele und spreche ein kurzes Gebet für ihn. Mein Astropath ist deswegen etwas angesäuert, aber was kümmert mich der Gemütszustand eines Sklaven?

Ich lasse den Schlüssel von Techpriester Fidilius in einem dafür vorbereiteten Transportbehälter verstauen. Inzwischen ist der Spuk beendet und ich kontaktiere Inquisitor Benikus über den Vollzug unserer Mission. Diesmal kann ich ihn überzeugen, die "Falke" nicht zu sprengen. Genau genommen kann es mir egal sein, ob die "Falke" gesprengt wird oder nicht. Aber dieser Träger ist immer noch ein imperiales Kriegsschiff, ein Leichter Kreuzer und ein Träger. So ein Schiff zu bauen dauert Jahrzehnte und verschlingt eine unvorstellbare Menge an wertvollen Rohstoffen. Jedes verlorene Schiff schwächt die Kampfkraft des Imperiums. Soldaten wachsen nach achtzehn Jahren nach, aber ein Schiff dieser Größe zu ersetzen dauert ein Jahrhundert und Milliarden von Arbeitsstunden. Mag seine Konstruktion auch einen Makel aufweisen, es ist immer noch ein Schiff unseres lebendigen Gottes, aus den Klauen einer verdorbenen Kreatur der Verdammnis gerissen. Inquisitor Benikus folgt meiner Argumentation und die Sprengung findet nicht statt.

Ich begebe mich zum nächsten Intercom und verkünde der noch lebenden Besatzung, dass dieses Schiff von seinem unheiligen Einfluss gereinigt ist. Es finden sich noch etwas über vierhundert Überlebende, die diesem Wahnsinn widerstanden haben. Ein Schiff dieser Größe hat normalerweise fünfzig bis sechzigtausend Besatzungsmitglieder. Die Verlustquote liegt also bei über 99%. Ich lasse so gut es geht die Schlüsselpositionen des Schiffes besetzen, um es wenigstens flugfähig zu erhalten. Kampffähig ist es nicht mehr.

Die Lage hat sich inzwischen dramatisch geändert. Auf vielen Schiffen sind Raggol über nicht entdeckte Portale eingedrungen. Obendrein hat sich das riesige Portal aktiviert und eine Flotte von Raggol Schiffen ist ins System eingedrungen. Uns haben sie ignoriert und einigen ist es gelungen, imperiale Schiffe zu entern. Die Flotte im Zentrum steht schwer unter Druck. Die inzwischen vereinigte Freihändlerflotte zieht sich kämpfend vom Systemrand zurück. Die Verluste halten sich in Grenzen, allerdings wird die Zerberus I unter Lordkapitän Trusk vermisst. Nicht gut!

Ich lasse mich und mein Gefolge unverzüglich mit dem Landungsboot zur "Audacia" übersetzen. Mal sehen, was ich da noch drehen kann.

Nakago

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« Antwort #410 am: 04. Mai 2015, 16:09:31 »
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Es tut gut, wieder auf der "Audacia" zu sein. Ich habe einen Riesenhunger und noch während ich die aktuellen Statusberichte studiere, fährt Colette ein reichliches Menü auf. Das schmeckt so gut! Aus purer Dankbarkeit drücke ich meiner kleinen Köchin einen dicken Schmatz auf die Wange, was sie knallrot werden lässt. Es gibt eine kurze Diskussion unter meinem Stab, wo wir am hilfreichsten sind. Bruder Obskurus vertritt die einsame Meinung, wir müssten der Imperialen Flotte zur Hilfe eilen. Alle anderen haben aber aus den Daten die richtigen Schlüsse gezogen, wie ich auch.

Das Raumgefecht um Frevel ist schon entschieden und zwar zu unseren Gunsten. Das Gro der Raggolschiffe ist schon längst vernichtet oder hat an Flottenschiffen angedockt. Das ist nun brutaler Nahkampf in den Gängen. Wir sind da überflüssig. Es gilt die Kampfkraft der Freihändlerschiffe zu erhalten. Also eilen wir diesen Schiffen unter Volllast entgegen. Die beiden Großkampfschiffe decken kreuzend und sich gegenseitig absichernd den Rückzug. Also die "Imperators Schwur" und die "Perfekte Flamme". Etwas, was noch vor einem Monat undenkbar gewesen wäre. Die Feuerkraft beider Schwerer Kreuzer hält die Piratenschiffe auf Distanz. Noch hat die Flotte der Chaoten sich noch nicht vollständig vereinigt. Aber mit jedem aufgeschlossenen Zerstörer senkt sich die Waage der Kräfteverhältnisse zugunsten des Erzfeindes. Ein Verband der Chaoten versucht die imperialen Schiffe auf rechten Flanke zu überflügeln um sie zu flankieren. Die beiden schweren Kreuzer können da nichts tun, ohne die Rückendeckung zu vernachlässigen. Also stellen wir uns dem Feind entgegen. Auf der Seite des Chaos stehen sechs Zerstörer der Saynays und ein Leichter Kreuzer, der als Träger ausgebaut ist.

Die Schiffe der Saynays funken uns auf Breitband an und versprechen mir einen anatomisch unmöglichen Tod. Ich scheine sie so richtig wütend gemacht zu haben. Gut! Breit grinsend nehme ich das Mikrophon für die Breitbandverbindung und gebe ihnen etwas Kontra.

"Wisst ihr, die Saynays waren eigentlich ganz unten auf meiner Liste. Ihr seid so unwichtig und kümmerlich, dass ich mich erst zum Schluss um euch Wahnsinnige gekümmert hätte. Wenn ihr Schwachköpfe einfach den Tod von diesem Schaumschläger auf Karmesin-Trost akzeptiert hättet, dessen unwichtigen Namen ich inzwischen schon längst vergessen habe, hätte Eure unwichtige Flotte noch fünf Zerstörer und eine Basis mehr. Aber nein, ihr wollt es ja nicht anders! Diese kleine, für mich so unbedeutende, Fehde wird euch jetzt die Hälfte eurer kümmerlichen Flotte kosten!", gebe ich süffisant lächelnd zurück. Die Antwort ist nicht mehr wirklich verständlich und mir auch egal. Ich lasse nun Makrokanonen und Lanzen für mich sprechen.

Ich befehle, die "Audacia" ein flankierendes Manöver einleiten zu lassen. Wir rücken in Kampfgeschwindigkeit vor und konzentrieren das Feuer auf den Zerstörer, dem wir die Nummer 5 zugeordnet haben. Magister Militaris Ares fehlt leider an den Waffenkontrollen, also übernimmt Fidilius die Kontrolle über die Makrokanonen und ich feure die Lanzen ab. Dank der unterstützenden Systeme meines Thrones bin ich gar nicht mal so schlecht dabei. Meisterin Puppila bringt uns in perfekte Feuerposition und die Breitseite unserer Makrokanonen reißt den Rumpf des feindlichen Zerstörers auf. Mein Lanzenschlag gibt Nummer 5 den Rest. Von wegen, Nummer 5 lebt.

Die Nummer 4 wird von unserem Rammbock beschossen und schwer beschädigt. Die nächste Salve lässt den Zerstörer explodieren. Wir ziehen etwas Gegenfeuer, aber der zusätzliche Schild von Bruder Obskurus wehrt einen Lanzentreffer ab. Trotzdem kommen ein paar habgrosse Geschosse durch unseren Schild und Panzerung. Die Verluste sind aber Minimal an Personal. Die Krankenstationen arbeiten auf Hochtouren und retten viele Leben.

Der feindliche Träger startet zwei Bomberstaffeln, die aber am konzentrierten Abwehrfeuer unser Kleingeschütze abgewehrt werden. Die kümmerlichen Reste der einst stolzen Staffel schleichen sich zurück, während wir weiter den gegnerischen Flottenverband flankieren. Unter unserem gezielten Feuer vergeht kurz darauf der Zerstörer mit der Nummer 6, der wie eine Tontaube auseinander bricht. Der Preis für ihren Glauben, sie könnten es tatsächlich mit mir aufnehmen bezahlen sie nun mit dem Leben. Heute bin ich ausnahmsweise mal sehr zielsicher und wir können so den Verlust unseres sonst so tüchtigen und treffsicheren Magister Militaris Ares kompensieren. Trotzdem wäre es mir lieber, ihn an den Feuerkontrollen zu wissen.

Die Meisterin der Leere bringt die "Audacia" durch ein schwieriges Manöver in die nächste optimale Feuerposition und der Zerstörer mit der Nummer 2 zerbricht unter unserem präzisen Feuer. Ich kann mir vorstellen, dass diese Penner sich das anders vorgestellt haben. Aber heute ist der Tag des Doppelköpfigen Adlers und der Achtstrahlige Stern ist am Sinken. Ausgelöscht zu werden ist bekanntlich das unabwendbare Schicksal aller Verräter, Ketzer, Mutanten und Häretiker!

Nakago

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« Antwort #411 am: 06. Mai 2015, 15:12:42 »
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Eine weitere Welle aus Bombern rast auf uns zu. Althea versucht noch, uns in eine bessere Position zu manövrieren, aber die Bomber sind schneller als gedacht. Sie flutschen durch unser Abwehrfeuer hindurch und laden zielgenau ihre tödliche Fracht ab. Eine Reihe von Explosionen erschüttert die "Audacia". Dutzende von Warnrunen beginnen mal wieder hektisch in Rot zu blinken. Thronverdammt! Vakuumeinbrüche wie auch ausbrechende Feuer beuteln die "Audacia". Rettungsteams eilen zu den Brennpunkten und löschen die Feuer, Sanitäter kümmern sich um die Verletzten und alles läuft wie am Schnürchen. Der feindliche Verband hat aber genug und versucht zu fliehen. Wir schießen noch einen weiteren Zerstörer der Saynays ab und den kümmerlichen Rest lassen wir ziehen, da eine Verfolgung uns nur in einen überlegenen Verband hätte rauschen lassen. Also drehen wir auf die Flotte der Freihändler ein und greifen dort noch mal helfend ein.

"Schön dass Ihr es auch noch geschafft habt!", meldet sich Calligos Winterscale über Breitband.

"Ja, hatte mit einem kleinen Problem zu kämpfen, dass mich zum Fressen gern hatte", meine ich dazu nur und helfe die verfolgenden Chaosschiffe auf Abstand zu halten. Althea fliegt einige waghalsige Manöver und drängt so verfolgende Chaoten ab, die nicht das Schicksal der Saynay Zerstörer teilen wollen. Das Manöver gelingt und die Schiffe der Verräter brechen die Verfolgung ab. Wir formieren uns neu und halten auf den Imperialen Flottenverband zu. Wir helfen die letzten Raggolschiffe zu vernichten, nachdem diese sich von den Flottenschiffen gelöst haben. Die eingehenden Berichte lassen keine optimistische Stimmung aufkommen. Die Anzahl der Totalverluste hält sich in Grenzen, aber die Verluste an qualifiziertem Personal besonders auf den Imperialen Großkampfschiffen der "Gethsemane" und "Gryphon" sind horrend. Die "Sirius" konnte die Invasion der Raggol früh schon zurückschlagen und hat kaum etwas abbekommen. Die Kampfkraft der "Gethsemane" tangiert gegen Null. Auch die "Falke" ist unmöglich wieder Kampffähig zu bekommen, auch wenn sie die zum Fliegen notwendige Rumpfmannschaft gestellt bekommt. Die beiden Kreuzer können zwar noch fliegen, aber auch nicht viel mehr. Nach außen hin scheint eine intakte und kampffähige Flotte über Frevel versammelt zu sein, aber in Wahrheit sind wir stark geschwächt. Der berühmte Freihändler Severus Trusk ist auf der "Zerberus I" gefallen und das Schiff verloren. Ich habe den Kerl gemocht. Ein weiterer Held des Imperiums ist in diesem sinnlosen Unterfangen gefallen. Möge der Imperator seine Seele in seiner Halle willkommen heißen. Ich lasse einen Gedenkgottesdienst zu seinen Ehren abhalten.

Inquisitor Benikus forciert die durch den Raggolangriff ausgesetzte Evakuierung der imperialen Truppen von Frevel. Mit Hilfe der Transportschiffe der Freihändler klappt das nun viel besser. Innerhalb von achtundzwanzig Stunden ist auch der letzte imperiale Soldat von Frevel evakuiert. Auch die Evakuierung aller anderen schon eroberten Strukturen läuft reibungslos und ungestört von Störmanövern. Allerdings registrieren wir stündlich neue Impulse von ankommenden Chaosschiffen am Rand des Systems. Sie sammeln sich offenbar dort und formieren sich neu in einen gestaffelten Angriffsverband. Noch haben sie wohl ihre volle Kampfkraft nicht erreicht. Aber das was jetzt schon vorhanden ist, reicht, um uns eventuell schon schlagen zu können. Von außen betrachtet erscheinen wir stärker, als wir sind. Auf alle Fälle schrumpft unsere Gnadenfrist mit jeder verstrichenen Stunde und die Übermacht des Feindes steigt und steigt.

In der Zwischenzeit besuche ich kurz meine Frau auf der "Perfekten Flamme". Sie ist im Stress, aber wir können uns für ein Stündchen zurückziehen, um den ehelichen Pflichten nachzukommen. Wir schaffen es  nicht bis in ihr Schlafzimmer, sondern fallen schon in ihrem Wohnzimmer übereinander her. Puh!

Nachdem sich keine imperiale Seele mehr auf Frevel befindet, befiehlt Inquisitor den Exterminatus von Frevel. Alle noch kampffähigen Großkampfschiffe gehen auf Position. Nach einem halbstündigen Ritual, welches auf Breitband auf alle Schiffe übertragen wird, welches von Benikus und dem höchstrangigen Vertreter des Adeptus Ministorum abgehalten wird, kann der Exterminatus ausgeführt werden. Alle Energie wird nun auf die Lanzen geleitet. Nur die Triebwerke und die Lebenserhaltungssysteme werden noch mit Energie versorgt. Und so beginnen wir zu feuern. Lange Schläge mit sechzig Sekunden Dauer, dann fünf Minuten Abkühlen und wieder konzentriertes Feuer. So wird eine gigantische Energie auf einen Punkt konzentriert. Die Oberfläche bricht auf, und Magma quillt hervor. Der Planet dreht sich weiter, während wir die Position halten und ihn wie eine Orange schälen. Nach mehreren Stunden beginnen die Kontinentalplatten auseinander zu reißen. Gewaltige Spalten tun sich auf. Beben durchziehen die Platten und zerstören jede künstliche Struktur auf und unter der Oberfläche.

Frevel stirbt! Endlich! Diesen Schandfleck der Weite wird in den nächsten Millionen Jahren niemand mehr besiedeln können. Althea ist froh, als die "Audacia" wieder eine stabile Parkposition einnehmen kann. Die Evakuierung aller Strukturen in dem System ist abgeschlossen und nun gibt es nichts mehr, was uns hier noch hält. Die schnellen Zerstörer bilden einen geschlossenen Verband und preschen los. Die feindliche Flotte reagiert und etabliert einen großen Sperrverband auf dem vermeintlichen Kurs der Zerstörer. Währenddessen haben die langsamen Großkampfschiffe einen anderen Kurs eingeschlagen und fahren unter Vollast zum nächsten Sprungpunkt. Unsere Zerstörer schwenken ab und vereinigen sich mit dem Rest der Flotte. Die Chaosflotte versucht sich noch umzugruppieren und einige Schiffe stellen sich uns sogar in den Weg. Narren!

Brennende Wracks dieser todesverliebten Ketzer markieren unsere Rückzugroute. Wir erreichen den Sprungpunkt und geschlossen tritt die Imperiale Flotte in den Warpraum ein, während die Chaosflotte mit Volllast auf uns noch zuhält. Noch nie wurde ein Rückzug so bejubelt wie heute. Die eigentliche Mission ist gescheitert. Es ist uns nicht gelungen, die vereinigte Chaosflotte zu schlagen. Dafür ist Frevel gefallen. Ein kleiner Sieg, welcher diesem Fehlschlag den süßlichen Geschmack eines vermeintlichen Sieges gibt. Mal sehen, was sich daraus noch entwickeln mag.

Gespielt am 23.08.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Solun Ares Magister Militaris
Bruder Obskurus Astropath
Fidilius Techpriester
Yuri Navigator
EP: 750
Besiegte Feinde:
ca. 100 Zombiefragmente
ca. 10 Raggol Marodeure
1 Raggol Psioniker
1 äußerst verfressener Halbling
4 abgeschossene Zerstörer der Saynays
Beute:
1 Schlüssel für das Portal zum Yu´vath

Gedanke des Tages
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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #412 am: 08. Mai 2015, 12:39:12 »
Kapitel 62
Der Schatz des Sebastian Winterscale!

Position:
Findlingswelten
Warp
Transfer nach Aufbruch
"Audacia"
Schlafzimmer
Zeit: 2 807 785.M41

Diesmal weiß ich, dass ich träume. Ich laufe durch die leeren Gänge der "Audacia", kein lebendes Wesen ist zu sehen. Ich bin allein.

"Lady Anagai! Ich weiß, dass Ihr da seid! Zeigt Euch!", rufe ich und erhalte nur das Echo zur Antwort. Offensichtlich will sie noch nicht mit mir reden. Grummelnd bewege ich mich einfach weiter. Auf einmal spüre ich etwas Weiches unter meinen Stiefeln. Überrascht blicke ich nach unten und sehe den Kadaver einer schwarzen Viper. Überall liegen nun auf dem Boden tote Schlangen. Die erste Metapher, die mir Lady Anagai auf der Klause damals prophezeit hat. Etwa zwei Jahre ist das nun her. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Damals war ich ein grüner Junge, heute ich bin ich ein bekannter Held in der Weite, ein verheirateter Mann.

Schließlich schreite ich über den toten Sturmrufer mit seinen Schlangenaugen. Ein Meilenstein auf meinem Weg. Das hat mir Maleziel eingebracht. Bis jetzt gab es noch keine Konsequenzen deswegen. Die Fraktionen des Chaos sind auch so stinksauer auf mich.

Dann passiere ich Alkoven mit zerplatzten Behältern, Funken sprühen aus den zerschossenen Sockeln. Zermatschte menschliche Gehirne liegen auf dem Boden und in eines trete ich sogar hinein. Es gibt ein schmatzendes Geräusch, als ich den Stiefel wieder herausziehe. Leichen pflastern wortwörtlich meinen Weg zum Ruhm, zum Profit und zum Wohle des Imperiums. Dies alles erfüllt mich mit Stolz!

Schließlich die Leiche des Halblings. Hier sieht er aus wie ein ganz normaler zu kurz geratener Abhumaner in einer viel zu großen Flottenuniform. Schreckliche Wunden klaffen in seinem Körper. Mein Werk! Und ich habe wohlgetan daran. Mein Blick wandert weiter und ich sehe Schatten an der Wand. Eine Kugel aus Tentakeln. Mein nächster Feind, der Letzte der Yu´vath.

"Wohl an, Conari!", ertönt die ach so liebliche Stimme von Lady Anagai. Wie abgrundtief ich sie doch hasse!

"Lordkapitän, soviel Zeit sollte wahrlich sein!", sage ich mein übliches Sprüchlein auf. Sie lacht. Schon bald wird es in ihrem Halse stecken bleiben. Wie ich diesen Augenblick herbeisehne, wo ich sie für ihre Verbrechen endgültig auslöschen werde.

"Nun seid Ihr der letzte verbliebene Spieler. Ihr könnt stolz auf Euch sein. Eine große Aufgabe erwartet Euch nun, die finale Konfrontation mit dem Letzten der Yu´vath."

"Ich kann es kaum erwarten", knurre ich verhalten.

"Schon bald wird er seine Apotheose einleiten. Ihr habt noch maximal fünf Monate, eher vier. Zeit ist ein kostbares Gut geworden."

"Was habt Ihr davon, den Yu´vath aufzuhalten?", frage ich sie offen.

"Ihr solltet Euch lieber Sorgen um die Menschen der Weite machen. Die Yu´vath sind eine Spezies, die ihre Lebensspanne in Jahrtausenden messen. Der Letzte der Yu´vath ist eher noch ein äußerst zorniger Jugendlicher und noch lange nicht bereit, sich zu vergeistigen. Aber er sinnt auf Rache und lässt deshalb jede Vernunft hinter sich! Normalerweise braucht ein Yu´vath im entsprechendem Alter nur einige zehntausend Seelen, um die finale Daseinsstufe zu erreichen. Aber für diesen wird es Milliarden brauchen. Schon seit Jahrhunderten verstecken seine Diener Warpkristalle in den großen Siedlungen der Menschen in der Weite. Er sitzt im Zentrum eines gigantischen Spinnennetzes. Sobald sich die Portale öffnen, werden mit einem Schlag mehrere Milliarden Menschen sterben und er wird ihre Seelen fressen. Und glaubt mir, auch Ihr werdet sterben. Also fragt nicht nach meinen Gründen sondern tut das, was notwendig ist." Natürlich lässt sie mich nicht in ihre Karten schauen. Und wenn, ihre Antworten wären eh nur Lügen gewesen.

"Nun gut! Wo finde ich diesen Bastard?"

"Ihr müsst nur durch das Portal von Frevel fliegen und landet im Zentrum des Kessels. Dort hat er sich mit seinen verbliebenen Dienern versteckt. Seine Diener sind die Stryxis, die sich von ihm ein neues Reich mit sich an der Spitze erhoffen. Und einige Raggol, die immer noch alten Zeiten nachtrauern. Beiden Rassen wurde von den Yu´vath die Zivilisation gebracht. Ohne die Yu´vath wären sie immer noch primitive Wilde auf ihren kleinen öden Planeten. Sie werden am Ende natürlich nicht das bekommen, was sie sich erhoffen", erwidert Lady Anagai. Gut, dann weiß ich ja jetzt, wie ich diesen Bastard finde.

"Und wenn ich ihn gefunden habe, was dann?"

"Dann werdet Ihr ihn töten!"

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #413 am: 11. Mai 2015, 15:07:45 »
Position:
Findlingswelten
Warp
Transfer nach Aufbruch
"Audacia"
Schlafzimmer
Zeit: 2 807 785.M41

"Das hört sich ganz nach meinem Geschmack an. Die Frage ist nur, wie. Das soll ja bekanntlich nicht so einfach sein", erwidere ich. Lügt diese kleine Dämonenhure oder nicht? Natürlich tut sie das!

"Auf dem Weg Eurer Prüfungen haben ich Euch mächtige Waffen in die Hand gegeben. Die "Audacia" ist eine gewaltige psionische Waffe, die auf Illisk mit den entsprechenden Komponenten aufgerüstet wurde. Damit seid Ihr in der Lage, den Yu´vath zu töten.

Auf Maleziel erhieltet Ihr eine Pilotin, welche die Möglichkeit hat, die Illusionen des Yu´vath zu durchschauen", erzählt sie mir Brühwarm. Ha! Hab ich es doch gewusst, dass Meisterin Puppila nicht von ungefähr diese Gabe erhalten hat. Allerdings funktioniert das nur ohne Augen. Werde wohl ihre cybernetische Modifikation mit dem Zusatz versehen müssen, dass sie die Augen einfach ausmachen kann.

"Und der Halbling gab Euch den Schlüssel, durch das Portal von Frevel fliegen zu können, welches direkt zum Versteck des Yu´vath führt. Wie Ihr seht, habt Ihr alles, um Eure Mission Erfolgreich abschließen zu können."

"Das mag sein, aber warum gerade ich? Ohne Euch hätte ich meinem Haus viel besser dienen können. Geschäfte machen, Projekte anstoßen und gewaltigen Profit einfahren."

"Wir wissen Beide, Ihr seid kein Krämer! Throne bedeuten Euch wenig. Ihr solltet mir viel eher Dankbar sein. Ich gab Euch das, was Ihr wirklich begehrt. Ewigen Ruhm! Jeder Mensch in der Weite mit Zugang zum Raum kennt inzwischen Euren Namen. Ihr könnt wahrlich Stolz auf Euch sein. Aber ich warne Euch! Wagt es nicht zu scheitern, dann werde ich richtig wütend werden!" Ich schätze mal, wenn ich scheitere, bin ich eh tot. Aber wahrscheinlich hat sie Möglichkeiten meine Seele abzufangen, bevor ich in die Hallen des Imperators gelangen kann. Ein äußerst beunruhigender Gedanke. Thronverdammt!

Bevor ich sie weiter mit Fragen löchern kann, endet der Traum. Als ich aufwache, weiß ich noch alles. Ich blicke an die Ornamente der Decke und lasse mir das gehörte durch den Kopf gehen. Noch etwa vier Monate? Das ist knapper als ich dachte. Stichtag dürfte damit um den 200 786.M41 liegen. Bis dahin sollte ich alles vorbereitet und zum finalen Schlag bereit sein. Das Problem ist, was sind Lady Anagais Motive bei der Sache? Was hat sie davon, wenn ich den Yu´vath töte? Warum dieses Spiel darum? So gut es ist, den letzten Yu´vath zu töten bevor er Milliarden von Menschen in den Tod reißen wird, was hat sie davon? Gibt es irgend eine Nebenwirkung, von der ich nichts weiß? Ich habe ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache.

Ich stehe auf und Bete vor meinem kleinen Schrein des Gottimperators. Leider finde ich nur wenig Trost im Gebet. Als erstes nach dem Frühstück trommle ich mein engstes Gefolge zusammen und berichte, was ich von Lady Anagai erfahren habe. Althea ist durchaus geschockt von der Tatsache, dass ihre Tortur kein Zufall war und sie nun in der Lage ist, Illusionen zu durchschauen. Bruder Obskurus macht mich auf die Tatsache aufmerksam, dass mit Augen der Effekt außer Kraft gesetzt wird. Deswegen veranlasse ich, dass ihr eine Gedankenkontrolle eingebaut wird, um ihre Augen ein und ausschalten zu können.

Wir diskutieren über das Thema, wie weit wir Benikus einweihen sollen. Noch haben wir den Schlüssel für das Portal von Frevel. Und wir brauchen diesen um zum Yu´vath zu gelangen. Schließlich kommen wir zu dem Schluss, dass es vielleicht besser ist, ihn nicht einzuweihen. Ich würde einem Inquisitor ungern erzählen, dass eine Warpwesenheit mich als ihr Lieblingsspielzeug und Handlanger auserkoren hat. Auch gefällt mir seine Einstellung zu gewissen Dingen nicht unbedingt. Mit manchen Sachen sollte niemand herum spielen. Also kommt mein Gefolge über ein, lieber nichts zu erzählen.

Der Transfer dauert noch zwei Tage, dann sind wir wieder auf Aufbruch. Die Stimmung in der Flotte ist nicht gut. Kaum haben wir eine stabile Parkposition eingenommen, wird schon eine Zusammenkunft für heute Abend für alle Kapitäne und Verantwortlichen Offiziere angesetzt. Benikus lässt nichts anbrennen. Ich leite alle notwendigen Schritte ein, um die "Audacia" so schnell wie möglich zu reparieren. Die Schäden sind zwar nicht wirklich signifikant, aber ich habe doch lieber eine voll Einsatzfähige "Audacia" unter meinem Hintern als ein beschädigtes Schiff.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #414 am: 13. Mai 2015, 18:56:46 »
Position:
Ausgang des Schlundes
Aufbruch
"Gryphon"
Strategium
Zeit: 2 813 785.M41

Knapp vier Wochen sind vergangen, seit hier die erste Konferenz zu diesem missglückten Kreuzzug stattgefunden hat. Unsere Reihen haben sich deutlich gelichtet. Ein Priester der Adeptus Ministorum hält einen kleinen Gedenkgottesdienst für unsere Gefallenen ab. Die Verluste an Personal geht in die Hunderttausende. Totalverluste an Schiffsmaterial hält sich dagegen in Grenzen. Neben der aufgegebenen "Zerberus I" sind nur wenige Schiffe zerstört worden. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Es hätte schlimmer kommen können in Anbetracht der von Anfang an unter keinem guten Stern stehenden Ausgangslage.

Inquisitor Benikus tritt ans Pult und beginnt vor unseren gelichteten Reihen zu sprechen. Nicht nur Unabs sind gestorben, sondern auch viele Offiziere sind in Nahkämpfen gegen die Raggol gefallen. Meinem Magister Militaris geht es immer noch nicht besser. Er liegt im Koma und die Ärzte machen mir keine Hoffnungen. Nur ein Wunder kann ihn noch retten.

Recht schnell wird klar, dass Admiral Horn als der alleinige Sündenbock für diesen Fehlschlag seinen grauen Kopf wird hinhalten müssen. Die Mission war wohl von Anfang an von reiner Familienpolitik des Hauses Horn diktiert. Das offiziell primäre Missionsziel, die vollkommene Vernichtung der Chaosflotte in der Koronusweite konnte so nie erreicht werden. Die Sekundären und Tertiären Missionsziele konnten nur durch die Absetzung des Admirals erlangt werden. Das entspricht ja auch den Tatsachen. Immerhin ist Frevel vernichtet und für das Chaos verloren. Auch konnte Benikus seine Forschungen vorantreiben. Das erzählt er so natürlich nicht, dürfte wohl aber unter Punkt Tertiäres Missionsziel zu finden sein. Wieder mal bewahrheitet sich das alte Sprichwort: Erfolg hat viele Väter, Misserfolg nur einen.

Immerhin werde ich im Abschlussbericht namentlich gleich zwei mal lobend erwähnt. Zum einen für meine Warnung vor den Warpkristallen. Ohne diesen Hinweis wäre die Sache noch viel übler ausgegangen. Immerhin wurden einige Kristalle gefunden und so eine Invasion auf einigen Schiffen verhindert. Zum zweiten mal durch meine Manöver beim decken des Rückzuges der Freihändlerschiffe. Meine fünf Abschüsse der Saynay Zerstörer werden mir zugesprochen. Und damit auch die rechtlichen Besitzansprüche auf die Wracks. Schade nur, dass wohl die überlebenden Chaoten alles wertvolle bis dahin plündern haben werden.

Admiral Horn wird erst später im imperialen Raum der Prozess gemacht. Ich mache mir aber keine Illusionen darüber, wie das Urteil ausfallen wird. Die Familie Horn ist seit langer Zeit sehr eng mit Flotte des Calixissektors verzahnt. Mag Victoria Horn auch im Einsatz gefallen sein und der Admiral in Ungnade, die Familie ist zu gut vernetzt. Es kann natürlich sein, dass sie ihn fallen lassen und er in die Mühlen der Justiz gerät, aber wahrscheinlicher ist, dass er einfach mit einem Verweis in den Ruhestand versetzt wird. Er wird keine Abschiedszeremonie bekommen und keine Bezüge. Aber viel mehr dürfte nicht passieren, da mache ich mir groß keine Illusionen. Die Kleinen verbrennt man, die Großen versetzt man in den Ruhestand. Aber vielleicht kann ja Benikus das Flottenkommissariat etwas motivieren, hart durch zu greifen, um ein Exempel zu statuieren. Immerhin hat Admiral Horn die Flotte für ein Familienunternehmen missbraucht und einiges an Verlusten erlitten. Nun, lassen wir uns mal überraschen.

Auch die Space Marines sind nicht froher Stimmung. Sie hält nichts mehr und Captain Ixion macht den Eindruck, gar nicht schnell genug von hier weg zu kommen. Wenigstens bekomme ich einen Ehrenwimpel für meine Verdienste bei der Befreiung ihres Ordensbruders Neus. Das wird sich gut im Trophäenraum machen. Ist zwar nur ein mit Goldfäden besticktes Stück Stoff, aber so was kann man sich nicht mit Thronen sondern nur mit Heldentaten.

Danach geht es darum, die mickrige Kriegsbeute aufzuteilen und die Aufwandsentschädigung einzukassieren. Beides ist äußerst mager und reicht um die Kosten des Feldzuges und die Reparatur zu decken. Wir erwirtschaften zwar ein Plus, aber für vier Wochen Arbeit ein Witz. Aber hier ging es ja auch nur sekundär darum, Profit zu machen. Immerhin habe ich den Halbling erschlagen und den Schlüssel erlangt. Ich bin ein großes Stück weiter gekommen.

Am Ende rede ich noch mit einigen Leuten. Calligos tritt zu mir und schlägt mir mit seiner Pranke mal wieder anerkennend auf die Schulter. Aber diesmal nicht spöttisch wie sonst, sondern mit Hochachtung.

"Lordkapitän Conari, ich muss schon sagen, Ihr lasst Euch zwar immer viel Zeit, aber wenn Ihr kommt, dann langt ihr richtig zu!", meint er mit ehrlichem Respekt in der Stimme. "Ich habe Euch lange Zeit für einen grünen Jungen gehalten der sein Amt nur seinem Stammbaum zu verdanken hat. Aber ich sehe, Ihr seid ein ganzer Kerl!" So scheiden wir in gegenseitiger Hochachtung. Vielleicht werden wir eines Tages ja doch noch Freunde. Als nächster kommt Kapitän Covalek zu mir.

"Tja, Lordkapitän Conari, ich hielt Euch für einen arroganten Schnösel mit einem hochtrabenden Namen und einen geldgierigen Freibeuter mit Brief. Aber ich habe mich getäuscht. Ohne Euren Scharfsinn und Mut hätten wir uns mehr als ein blaues Auge geholt. Ihr habt Euch der Flotte verdient gemacht." Holla, gleich von zwei Leuten, die mir bis jetzt mehr oder weniger feindlich gesinnt waren, solche Lobeshymnen vorgesungen zu bekommen macht selbst mich etwas verlegen.

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #415 am: 15. Mai 2015, 15:29:18 »
Position:
Ausgang des Schlundes
Aufbruch
"Gryphon"
Strategium
Zeit: 2 813 785.M41

Als nächstes schnappt mich Benikus und ich bekomme eine Einladung zu einem sofortigen Gespräch im engeren Rahmen. Ich hoffe mal, ich werde nicht in diesen Rahmen gespannt. In einem kleinen Nebenraum darf ich erzählen, was sich auf der Falke genau zugetragen hat. Ich erzähle zum größten Teil die Wahrheit, klammere aber die Tatsache aus, dass der Halbling mein prophezeiter Gegenspieler war. Auch den Schlüssel erwähne ich nicht. Das was vor mir liegt, werde ich mit so wenig Mitwissern wie möglich erledigen müssen. Es ist ja nicht damit getan, den letzten Yu´vath zu töten, sondern Lady Anagai ist auch so ein Punkt. Wenigstens bekomme ich Inquisitor Benikus dazu, die Bannsiegel von Bruder Obskurus zu entfernen. Ich verspreche, dass ich dem Psioniker zu einem Körper verhelfe, um diesen unheiligen Zustand zu beenden.

Ich bin nicht sicher, ob ich ihn überzeugt habe, als wir uns von ihm verabschieden. Auf alle Fälle kommen wir ungeschoren von der "Gryphon". Damit ist unser militärisches Abenteuer auf Frevel offiziell beendet. Es war nicht gerade glorreich, stand vom Anfang an unter einem schlechten Stern. Admiral Horn hat sich da in etwas hineinziehen lassen, was er nicht mal ansatzweise begreifen kann. So ähnlich geht es mir auch. Ich habe keine Ahnung, was ich hier eigentlich genau mache. Den Yu´vath zu töten ist eine gute Sache, aber ich frage mich, was hat Lady Anagai davon?

Anstatt darüber zu grübeln, nutze ich die Zeit auf Aufbruch die Kolonialisierung meiner Welten voranzutreiben. Mir gelingt es eine größere Gruppe von Architekten und Städteplaner anzuwerben. Flavionpolis wird die Hauptstadt von Karo König heißen und die will wohl geplant sein. Ich will eine Metropole geplant sehen. Breite Straßen, Infrastruktur, Kanalisation, eine Kathedrale und einen Palast, der meiner würdig ist.

Am späten Abend kehre ich nicht zur "Audacia" zurück, sondern begebe mich auf die "Perfekte Flamme". Unsere Bemühungen für einen Erben waren noch nicht von Erfolg gekrönt und wir vereinen uns dreimal, um die Chancen zu maximieren. Es kann durchaus sein, dass ich die Finale Konfrontation mit dem Yu´vath und Lady Anagai nicht überlebe. Deswegen wäre es äußerst Schade, wenn nichts von mir bleiben würde, was die Früchte meines Sieges erben könnte. Meine Frau ist mit dem gleichen Enthusiasmus wie ich bei der Sache. Erschöpft schläft sie schließlich an mich angekuschelt ein. Es ist ein gutes Gefühl.

Die nächsten Tage sind sehr arbeitsreich. Tagsüber werbe ich Siedler an, lasse die "Audacia" weiter reparieren und mir gelingt es, einen Genetor anzuwerben. Genetoren sind Techpriester, die sich mit der Erforschung des Lebens an sich verschreiben haben. Sarkas heißt der Mann und verspricht, sein Bestes zu geben, um Bruder Obskurus einen lebensfähigen Körper zu verschaffen. Dafür braucht er Ausrüstung, die in etwa den Gegenwert des Inhaltes der Garderobeschränke meiner beiden Konkubinen entspricht, die sich momentan etwas vernachlässigt fühlen dürften, da ich die Nächte mit meiner Frau verbringe und ausgiebig versuche einen Erben zu zeugen.

Am letzten Tag des Aufenthaltes auf Aufbruch wird ein Eindringling in der Nähe der Brücke aufgegriffen. Sie behauptet, sie würde mich kennen und wolle mich sprechen, bekomme ich zu hören. Mir ist sofort klar, wer das ist.

"Lady Marati! Willkommen auf meinem bescheidenen Schiff!", heiße ich die gewiefte Eldarspionin auf der "Audacia" willkommen. Sie sieht wieder aus wie Silla Marati. "Warum habt Ihr nicht wie ein normaler Gast einfach angefragt?"

"Ach, mein lieber Lordkapitän Conari, dass wäre so gewöhnlich und langweilig gewesen. Aber ich sehe, Ihr habt sehr viel für Eure Sicherheit getan", meint sie mit einem koketten Augenaufschlag und reicht mir ihre Hand zum küssen. Die gut getarnte Eldar kommt schnell zu ihrem Anliegen. Ihr Prinz war Erfolgreich und hat die Schlangenwiege erfolgreich nach der Hinterlassenschaft von Kapitän Ilidas Kim durchsucht. Sie überreicht mir feierlich das letzte Stück der Karte, damit wären all fünf Teile zusammen. Das Geschenk besteht aus acht Kristallen. Sie ähneln Miniaturausgaben der großen Portalsteine und haben die gleiche violette Färbung.

"Diese Kristalle stammen aus dem Angevin Kreuzzug und dienen dazu, den Träger vor psionischer Beeinflussung zu schützen", erzählt mir Lady Marati. Das ist natürlich äußerst praktisch im Kampf einer Kreatur die dafür bekannt ist, mit ihren psionischen Kräften ihre Gegner auszuschalten. Ich lasse die anderen vier Stücke der Karte bringen und wir fügen sie schon beinahe feierlich zusammen. Nun ist die Route komplett. Sie führt von Winterscales Reich aus in den Bereich der ewigen Warpstürme, welche die  Koronusweite vom Calixissektor trennt. Da steht uns ein Höllenritt bevor. Thronverdammt!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #416 am: 18. Mai 2015, 13:24:29 »
Position:
CCD (Conari Chorda Domäne)
Karo König
Flavionpolis
Zeit: 2 837 785.M41

Nach insgesamt drei Tagen Aufenthalt breche ich von Aufbruch auf. Der Transfer nach Karo König verläuft glatt. Etwas über tausendzweihundert Siedler habe ich an Bord. Unterwegs beginnt auf meine Bitte hin mir Lady Marati Eldar beizubringen. Die Sprache hat es in sich, aber ich schätze mal, auch dieses werde ich meistern. (Eldar ist die einzige Xenossprache die ein Freihändler erlernen kann.)

Die Spionin treibt sich sonst auf dem Schiff herum. Da ich weiß, dass ich nicht zu kontrollieren vermag, wo sie sich herumtreibt, erteile ich ihr die Erlaubnis, sich überall umsehen zu dürfen. Trotzdem macht sie sich einen Spaß daraus, unmöglichste Routen zu wählen, die physikalisch nicht möglich sein dürften.

Wie durch ein Wunder erwacht Magister Militaris aus seinem Koma, aus dem die Ärzte meinten, daraus würde er nie wieder erwachen. Seine Wunden genesen und es gibt den subtilen Hinweis, dass sich Lady Marati nur eine Stunde vor der Wunderheilung sich in der Nähe des Hospitals herumgetrieben hat. Eldartechnik ist eben viel fortschrittlicher was die unsere betrifft. Ich bin Froh, dass Ares von den Toten wieder auferstanden ist.

Auf Karo König lege ich den möglichen Standort der zukünftigen Hauptstadt Flavionpolis fest. Die Städteplaner beginnen sofort damit, das Gelände zu vermessen und Pläne zu machen. Die Untertan hat inzwischen auch das CCD erreicht. CCD steht für Conari Chorda Domäne. Irgendwie muss ich ja mein Reich nennen. Ich habe viele Pläne und ich hoffe, dass ich die Sache mit dem Yu´vath und der verdammten Lady Anagai überleben werde. Es gibt soviel zu tun. Chaoten, Xenos und Piratenabschaum zu töten macht zwar riesigen Spaß und bringt meist auch Profit ein, aber Ruhm ist doch vergänglich. Was bleibt sind Städte, Kolonien und Domänen. Hier lege ich den Grundstein für wahre Unsterblichkeit.

Auch die "Untertan", vier Wochen vor uns aufgebrochen, hat inzwischen den Transfer bewältigt. Die Ansiedlung der "Neuen" trifft auf wenig Gegenliebe der Alteingesessenen. Nun, da müssen sie wohl durch. Die "Untertan" hat auf Aufbruch eine vollständige Besatzung angeworben und ist nun bereit für den weiteren Dienst. Ich schicke sie zurück in Richtung Aufbruch um dort dann weitere Siedler und Fracht aufzunehmen. Nachdem hier alles in die Wege geleitet ist, fliege ich weiter nach Karo Ass, um von der dortigen Todeswelt einhundert weitere Psioniker in den Chor einzugliedern. Bruder Obskurus ist Feuer und Flamme.

Von der Sagitarius kommt die Meldung, dass die Produktion der Arcoflaggelanten nur langsam anläuft. Bis jetzt sind knapp fünfundzwanzig Einsatzbereit. Die Reparaturen an dem Schiff sind abgeschlossen und eine Rumpfbesatzung befindet sich an Bord. Sie bekommt von mir den Befehl, die Produktion zu forcieren und Damaris anzufliegen. Von dort sollen weitere Besatzungsmitglieder und Siedler angeworben werden.

Der Umbau der "Leerenstürmer" zum Träger kommt gut voran, aber es wird noch viele Monate bis zur Fertigstellung vergehen. Wenn nicht gar Jahre. Nun ja, dieses Projekt ist auch auf längere Sicht geplant.

Nachdem die Eingliederung der neuen Mitglieder des Chores abgeschlossen ist, begeben wir uns zum Ausgangspunkt der Route, welche uns zu Sebastian Winterscales Schatz führen soll. Dieser Transfer dauert weitere fünf Tage.

Meine Mädchen verwöhnen mich mit ihren Künsten und danach rätseln wir, was wohl der legendäre Schatz des Sebastian Winterscale wohl sein wird. Seine Zahnstocher aus Elfenbein werden es wohl definitiv nicht sein. Vor zwei Jahren hat mir Josephina aus den Reiseberichten des Sebastian Winterscales vorgelesen und kurz darauf ist die "Ruhige Gezeiten" von der "Ignes et Amnestia" geentert worden. Das war bestimmt kein Zufall gewesen. Aus irgend einem Grund hat Lady Anagai mein Ankunft auf der "Audacia" verzögern müssen. Warum? Keine Ahnung? Und aus was der Schatz besteht? Inzwischen denke ich, es wird eine Waffe sein, die Lady Anagai töten kann. Alles was er mir sonst hinterlassen hat, dient dazu, mich ans Ziel zu bringen. Eine Vorrichtung, die mich durch Warpstürme fliegen lässt. Ein Raumschiff, welches gleichzeitig eine psionische Waffe ist. Ein Buch mit den Schwachpunkten der "Ignes et Amnestia". Kristalle, die einen gegen psionische Beeinflussung schützen. Und zweihundertfünfzig Psiimune Arcoflagellanten.

Das einzige was mich stutzig macht, wenn das ganze Zeug damals schon bereit war, warum hat Sebastian Winterscale es damals nicht schon gegen Lady Anagai benutzt? Oder hat er es mit gleichartigen Gegenständen versucht und war gescheitert? Oder war er am Yu´vath gescheitert? Hat er es überhaupt versucht?

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #417 am: 20. Mai 2015, 12:54:48 »
Position:
Winterscales Reich
Ausgangspunkt der Route
"Audacia"
Turm des Navigators
Zeit: 2 850 785.M41

Das ist also das Tor zum Schatz. Wir treiben im Leerraum und es sieht hier total Unspektakulär aus. Aber im Warp ist hier die Hölle los. Vor uns befindet sich eine schmale stabile Passage. Die letzten Tage waren meine Navigatoren damit beschäftigt, die Daten der Karten auszuwerten. Der Kurs ist nach ihrer Aussage sehr schwierig und verlangt fast ständige Korrekturen. Eine kleine Abweichung und wir haben ein ernstes Problem. Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen und ich begebe mich mit meinem Gefolge auf die Brücke.

"Los geht’s", befehle ich und wir treten in den Warp ein. Nichts weiter passiert. Zuerst jedenfalls. Die ersten drei Tage verlaufen zwar holprig, aber ohne besondere Zwischenfälle.

Dann läuft eine starke Erschütterung durch die "Audacia". Es kracht und knirscht deutlich im Stahlskelett des leichten Kreuzers. Warnrunen beginnen mal wieder hektisch zu blinken. Schadensberichte gehen ein. Das meiste lässt sich mit Bordmitteln noch während dem Transfer wieder beheben. Laut Aussage des Navigators haben wir einen "Klaps" von einem riesigen Wesen des Warps bekommen. Genau so drückt er sich aus.

Nach sieben Tagen äußerst holprigen Transfer sinkt die Moral der Besatzung deutlich. Viele sind von Albträumen geplagt. Es gibt viele handgreifliche Streitereien wegen Nichtigkeiten. Sogar meine Konkubinen fangen an zu streiten und das tun sie normalerweise nicht. Ich lasse Gottesdienste halten und versuche die Arbeitspläne etwas zu strecken.

Am neunten Tag gibt es eine Eskalation auf dem Maschinendeck. Ganze Kontingente von Unabs treten in den Streik. Das ist ein Zustand, den ich so nicht dulden kann. Ich mach das zur Chefsache und bekomme sie halbwegs wieder auf Linie, muss teilweise aber sehr hart durchgreifen. Thronverdammt!

Am elften Tag im Transfer häufen sich Unfälle. Es gibt wieder verstärkt Streitereien und viele Schlägereien. Die Krankenstationen müssen Sonderschichten fahren, um die vielen Verletzte zu versorgen. Es kommt nun fast stündlich zu einem Todesfall. Sei es durch einen Arbeitsunfall oder während einer Auseinandersetzung, die nicht mehr mit den Fäusten ausgetragen wird. Ich versuche dagegen zu steuern, aber die "Audacia" gleitet immer mehr ins Chaos ab.

Die Prognose lautet noch drei Tage und die haben es in sich. Am dreizehtnen Tag des Transfers kommt es auf dem Maschinendeck zu einer Schlacht. Massenschlägerei kann man das nicht mehr nennen. Verschieden Fraktionen prügeln aufeinander ein. Ich versuche die Streithähne auseinander zu bekommen, aber vergebens. Um den Frieden wieder herzustellen, muss ich Waffengewalt einsetzen lassen. Allein hier kommt es zu über hundert Toten, bis sich die Lage wieder stabilisiert. Überall im Schiff schotten sich die einzelnen Abteilungen ab. An normalen Dienst ist nicht mehr zu denken. Ich lasse über Intercom Gottesdienste und sakrale Gesänge übertragen. Das mindert den Effekt etwas, aber wir stehen am Rande des Wahnsinns. Selbst Colette ist mir gegenüber gereizt und das will wirklich etwas heißen. Die Navigatoren versichern mir, dass wir kurz vor dem Ziel sind. Hoffentlich haben sie Recht.

Und sie haben Recht, nach vierzehn Tagen erreichen wir den Zielpunkt. Wir sind Tief in mitten der Warpstürme welche die Koronusweite von den Imperialen Sektoren abgrenzt.

"Althea! Bring uns hier raus!", befehle ich meiner Pilotin.

"Aye, aye, Sir", meint sie schon beinahe vor Freude singend und wir brechen in den Realraum. Gefechtsbereitschaft brauche ich keine erstmal zu befehlen, würde wahrscheinlich kaum jemand reagieren. Endlich sind wir den verderblichen Einflüssen des Warps nicht länger ausgesetzt. Nach vier Stunden hat sich alles an Bord des Schiffes stabilisiert. Die Menschen sind wieder sie selbst und allgemeines Aufräumen setzt ein. Der Transfer hat mindestens 212 Todesopfer innerhalb der Besatzung gekostet. 172 Personen gelten als vermisst. Davon tauchen im laufe des Tages 144 wieder auf. Im Hospital liegen über 600 Schwerverletzte, die für Wochen ausfallen. Der "Klaps" hat einiges an Beschädigungen an der Außenhülle verursacht. Ich will gar nicht wissen, was da uns ausversehen getroffen hat. Ich hoffe nur, Winterscales Schatz war diese Opfer auch wert!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #418 am: 22. Mai 2015, 13:14:12 »
Position:
Barriere zwischen Koronusweite und Imperium
Unbekanntes System
"Audacia"
Brücke
Zeit: 8 888 785.M41

Ich lasse das Doppelsternsystem scannen. Es befindet sich genau ein Planet in dem System in Erdähnlicher Umlaufbahn. Vier andere Planeten sind zerbrochen und ihrer Überreste bilden riesige Trümmergürtel. Die meisten der Asteroiden bestehen aus Erz, was einen Orten potentieller Schiffe nicht gerade erleichtert. Theoretisch könnte eine ganze Flotte hier lauern und wir würden es erst merken, wenn wir am ersten Schiff vorbeirauschen.

Nach einem Dankesgottesdienst lasse ich Gefechtsbereitschaft einnehmen und wir beginnen in die Tiefe des Systems vorzustoßen. Ich erwarte zwar nicht wirklich eine Falle,würde keinen Sinn machen, aber wer weiß, wer sonst noch über dieses System gestolpert ist. Es ist zwar unwahrscheinlich auf jemanden zu treffen, aber die erste Unvorsichtigkeit kann hier draußen tödlich sein. Schon bald stellt sich heraus, dass es sehr viele kleine Brocken gibt, die hier herumschwirren. Die großen kann man leicht orten, aber die kleinen prasseln schon bald wie Hagel auf die Außenhülle der "Audacia". Die meisten zerplatzen einfach zu Staub, aber der eine oder andere mehrere Meter durchmessene Asteroid aus Erz hinterlässt doch eine Delle auf der Hülle oder beschädigt gar einen der Aufbauten. Dies ist also definitiv kein Ort, wo man Schiffe parkt.

Schon bald nähern wir uns dem Planeten. Er ist von einem Feld aus Verteidigungssatelliten umgeben. Es ist eine grüne Welt mit vielen Ozeanen. Deutlich sind riesige Krater auszumachen, auf denen kosmische Trümmerstücke herunter gegangen sind. Trotzdem scheint es dort unten intelligentes Leben zu geben. Eine automatische Stimme verlangt eine Identifizierung. Nach Rücksprache mit meinen Beratern melde ich mich einfach persönlich.

"Hier spricht Lordkapitän Conari von der "Audacia", melde ich mich. Nach kurzer Verzögerung bekomme ich Koordinaten auf der Welt übermittelt, in der ich mich in vier Stunden einzufinden habe. Ein Countdown beginnt zu zählen. Die Stimme ist synthetisch, also wahrscheinlich ein Maschinengeist. Ich überlasse Kyrr die Brücke und begebe mich mit meinem Gefolge auf einen Guncutter. Althea klemmt sich hinter die Kontrollen und wir starten. Ich lasse die "Audacia" außerhalb der Reichweite der Kampfsatelliten eine Parkposition beziehen, nachdem sie uns abgesetzt hat. So ein kleines Boot ist gegen die kosmischen Trümmer natürlich viel anfälliger und Meisterin Puppila ist mehrmals gezwungen, im letzten Moment einem Metallklotz auszuweichen. Ohne signifikanten Treffer durchfliegen wir unbehelligt das Feld der Satelliten. Aus der Nähe ist zu sehen, dass einige schon von Kollisionen mit Asteroiden schwer beschädigt sind. Fidilius vermutet, dass diese wohl hauptsächlich von Servitoren gesteuert werden. Aber auch die brauchen Wartung.

Der Guncutter tritt in die Atmosphäre ein und wir fangen an zu glühen. Muss von Unten wie ein Komet wirken. Wir fliegen nun über teilweise erschlossenes Gebiet. Deutlich sind selbst aus großer Höhe von Menschenhand angelegte Felder zu sehen. Wir gehen tiefer und fliegen in nur hundert Meter über einige der Höfe hinweg. Die Gehöfte sind primitiv und alle befestigt. Hier und da sind Menschen in einfacher Kleidung zu sehen. Einige winken uns zu. Der technische Standard auf der Oberfläche scheint einer sehr primitiven Entwicklungsstufe anzugehören. Die wenigen Fahrzeuge wo wir sehen sind von Pferden gezogen. Die größeren Siedlungen sind Dörfer innerhalb einer Palisade. Eine Mühle ist immer vorhanden. Ob nun Wind, Wasser oder von Tieren angetrieben. Eine Stadt gibt es im Zentrum des erschlossenen Gebietes. Diese hat zwei Mauerringe aus massivem Stein. Im Zentrum erhebt sich eine Burg, in der offenbar Platten einer Schiffspanzerung verbaut worden sind. Wir können auch ein Wrack ausmachen. Nach unserer Einschätzung ist es zu klein für ein Warpfähiges Schiff. Es war vielleicht mal zweihundert Meter lang. Ein typischer kleiner Transporter für Systeminternen Transfer, der noch von einem größeren Schiff am Rumpf mitgeführt werden kann.

Wir landen etwas vor der Zeit auf dem Feld, welches den uns übermittelten Koordinaten entspricht. Es dauert nicht lange und eine Abordnung erscheint auf dem Feld. Es handelt sich um etwas zwanzig Reiter. Zwölf davon sind in Gardistenrüstung und mit Schwertern bewaffnet. Primitiven Schwertern. Die anderen acht sind in Zivil und tragen eine Art Kutte. Wir werden äußerst respektvoll begrüßt, als ich als erster durch die offene Rampe den Guncutter verlasse.

"Willkommen Erbe des heiligen Sebastian Winterscales. Mein Name ist Seelenhirte Boorkus. Ich heiße Euch im Namen des Königs Leofald II willkommen auf Hilgarn!", begrüßt mich ein schlanker Mann in den Fünfzigern, dem schon langsam aber deutlich die Haare auf dem Kopf ausgehen. Er trägt um den Hals etwas, was man durchaus als das Zeichen des Adeptus Ministorum erkennen kann. Auch wenn ihre Technik offensichtlich primitiv ist, sie haben doch einiges von ihren Vorfahren erhalten können. Sein Gotisch ist gewöhnungsbedürftig, aber noch verhältnismäßig gut verständlich. Winterscale ist vor knapp fünfhundert Jahren verschwunden, also war diese Kolonie genau so lange sich selbst überlassen. Kein Wunder, dass die Technologie darunter sehr gelitten hat.

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #419 am: 25. Mai 2015, 11:43:03 »
Position:
Barriere zwischen Koronusweite und Imperium
System von Hilgarn
Hilgarn
Königreich Hilgarn
Landefeld vor der Hauptstadt
Zeit: 8 891 785.M41

Wir sollen offensichtlich in die Hauptstadt gebracht werden. Nun gut, habe nichts dagegen. Es werden uns Pferde gebracht und ich steige auf. Für die nicht so sportlichen und die mit zu viel Gewicht haben, sprich Bruder Obskurus in seiner angeberischen Servorüstung und Fidilius mit seinen vielen mechanischen Körper werden in einen Zweispänner geladen, der merklich unter dem immensen Gewicht ächzt. Ich habe ein temperamentvolles Pferd abbekommen, der genau zu mir passt. So ein kleiner Ausritt macht durchaus Spaß. Ich genieße die kleine Reise durchaus. Die Straße ist eigentlich eher ein unbefestigter Feldweg. Die Bauern auf den Feldern unterbrechen ihre Arbeit und schauen uns neugierig nach. Nach einer Stunde erreichen wir die ummauerte Stadt.

Während des Rittes löchere ich Seelenhirte Boorkus mit Fragen. So wie es aussieht, ist die frühere Geschichte zu einem Mythos geworden. Die ersten Siedler hat wohl Sebastian Winterscale hier her transportiert. Jedenfalls interpretiere ich den Ausdruck, mit Schiffen über das Sternenmeer gesegelt als diesen Umstand. Sie halten sich für einen Teil des Imperiums und fragen mich über den Gesundheitszustand des Imperators aus. Bruder Obskurus gibt natürlich sofort seinen Senf dazu, immerhin stand er ja mal persönlich vor dem Thron und stürzt mit seiner Beschreibung, eines schier im sterben liegenden Imperators die Leute in unbeschreibliche Bestürzung. Ich wiegle sofort wieder ab und gebe dem Astropathen ein eindeutiges Zeichen, seine Klappe zu halten. Wie sehne ich den Augenblick herbei, wo er wieder einen Körper hat. Thronverdammt!

Die Mauern machen einen primitiven Eindruck und wir reiten durch ein wuchtiges Torhaus. Ich frage mich, vor wem die hier so eine Angst haben. Auf den immerhin gepflasterten Straßen hat sich einiges an Volk versammelt. Barfüßige Kinder rennen uns johlend hinter her. Die Leute machen einen wohlgenährten Eindruck und Bettler kann ich keine entdecken. Die einfachen Menschen starren uns neugierig an. Schließlich erreichen wir eine zweite innere Mauer und reiten wohl in das Regierungsviertel. Eine Ehrenwache von hundert Mann ist zum Spalier angetreten. Teilweise tragen sie noch Gardistenrüstungen aus eindeutig Imperialer Fertigung. Aber viele Rüstungsteile und Harnische sind aus primitiver eigener Produktion. Jubelnd werden wir empfangen.

Wir steigen ab und werden in die Burg im Zentrum geführt, in der moderne Teile des abgestürzten Transporters verbaut sind. Adlige in prächtigen Gewänder geleiten uns nun zum Thronsaal, wo König Leofald II Hof hält. Wir werden als die Vertreter des Heiligen Winterscale empfangen. Ich muss ein paar Reden und Lobpreisungen über mich ergehen lassen, bevor der König der Kolonie und seiner acht Bezirke mich mit seinem engsten Stab in einen kleinen Saal führt. Dort bekommen wir zu hören, dass schon vor langer Zeit vorhergesagt wurde, dass eines Tages ein Vertreter des Imperiums hier her kommen wird und das mitnehmen wird, was hier Erwirtschaftet wurde. Ich bekomme das gleich mal zu sehen. Die Schatzkammern sind gut gefüllt mit den Dingen, die vom Himmel fallen. Natürlich auch eine Möglichkeit, wertvolle Erze zu fördern. Gold, Elektrum, Adamant und Edelsteine in riesiger Menge. Ein wahrer Schatz, aber nicht unbedingt das, was ich mir jetzt erhofft habe.

Langsam kommt König Leofald auf etwas zu sprechen, dass er den Nihilus nennt. Es scheint meine prophezeite Aufgabe zu sein, diesen zu vernichten. Niemand hat je die Begegnung mit ihm überlebt. Der Nihilus lebt etwa fünfzig Kilometer von hier in den Bergen. Schon oft seien edle Recken ausgezogen, um ihn zu töten und nie sei einer zurück gekehrt. Das hört sich nicht gut an. Um ihn zu besänftigen, wird alle paar Jahre eine Jungfrau in die Berge gesandt. Diese wird von einem Pool aus Freiwilligen von dem Orakel ausgesucht. Das Orakel entpuppt sich als eine mütterlich wirkende Frau um die vierzig, die wahrlich nicht an Hunger leidet. Sie hält mit einem Funkgerät Kontakt zu etwas, dass sie das Auge des Imperators nennt. Wahrscheinlich die Servitorenstimme, mit der ich geredet habe. Die Satelliten im Orbit sind also noch irgendwie bemannt. Hier gibt es einiges an technischen Geräten, die meisten haben aber keine Funktion mehr, weil die Maschinengeister offensichtlich mit falschen Ritualen versöhnt worden sind.

Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber das hier definitiv nicht. Etwas fühlt sich hier Falsch an. Morgen werde ich mich mal um diesen Nihilus kümmern. Vielleicht ist das der Schatz. Man scheint von mir auch neue Anweisungen zu erwarten. Nun gut, ich lasse ein Expertenteam von der "Audacia" herunter kommen, welche sich mal das Königreich und seine Infrastruktur ansehen sollen. Da kann man bestimmt noch was verbessern. Immerhin kriege ich von diesen armen Narren auch ein gigantisches Vermögen an Rohstoffen.

Am Abend gibt es ein rauschendes Fest. Gaukler und Barden treten auf. Es gibt einiges an Folklore zu hören. Besonders die Taten des Heiligen Winterscale sind ein beliebtes Thema. Schließlich wird die Tafel aufgelöst und wir werden in unsere Quartiere geführt. Es überrascht mich darin keine "Jungfrau" vorzufinden, welche mir schon etwas das Bett angewärmt hat. Schade, aber auch nicht wirklich schlimm, so kann ich mal eine Mütze Schlaf bekommen.

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