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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 66737 mal)

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #390 am: 18. März 2015, 13:05:45 »
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Orbit von Schwefel
Forschungsstation
Zeit: 2 767 785.M41

Endlich bequemt sich der Inquisitor mit seinem grusligen Gefolge im Schlepptau zu uns herunter.

"Danke für die Hilfe!", meine ich etwas angesäuert, während Bruder Obskurus sich nützlich macht und die Wunden von Althea und mir heilt.

"Hm, ich würde mal sagen, dafür ist ein Haloartefakt verantwortlich", meint Benikus und schneidet am Nacken der Kreatur herum und zieht dann eine unscheinbare Kapsel mit Hilfe eines Spezialwerkzeuges heraus, das genau dafür gebaut zu sein scheint. Der Inquisitor schaut sich das Ding kurz an und lässt es dann in einen von einer seiner weiblichen Schergen gehaltenen Spezialbehälter fallen. So etwas ist ihm wohl offensichtlich wohl nicht zum ersten Mal begegnet und er hat damit gerechnet, hier so was zu finden.

"Ein kleiner Tipp im Vorfeld, dass wir so ein Ding antreffen könnten, wäre hilfreich gewesen", meine ich etwas angesäuert.

"Na, wenn das mal nicht mein alter Kollege Benikus ist? Wie geht es dir, altes Haus?", fragt eine Stimme höhnisch aus einem der an der Wand hängenden Voxlautsprecher für interne Durchsagen. Unsere Anwesenheit blieb nicht unentdeckt.

"Mein alter Kollege", meint Benikus. Darauf wäre ich jetzt echt nicht gekommen. Ich bin mal wieder in einem Spiel gefangen, dessen Regeln ich nicht kenne. Ich hasse so etwas. "Obacht mit Haloartefakten, die können entweder vollkommen harmlos sein oder so etwas wie das da kreieren. Also nichts anfassen, was wir in dem Labor gleich da hinten finden werden."

Wir rücken in gewohnter Formation vor. Ich führe, der Rest stärkt mir den Rücken. Wir kommen schließlich ohne weitere Verzögerungen zum Labor. Das Ding ist oval geformt. Hier befinden sich Tische mit ominösen Gerätschaften, von denen einige definitiv keinen menschlichen Ursprung haben. Dazu noch ein halbes Dutzend Liegen mit äußerst stabil wirkenden Fesselvorrichtungen. Auf einigen liegen Leichen in teilweise sehr grauenerregendem Zustand. Es gibt eine Empore über uns in etwa dreieinhalb Metern Höhe, die nur mit einem einfachen Gittergeländer gesichert ist. Dort gibt es eine Tür, die weiter führt. An der Decke gibt es einige Fenster, die von Hitzeschilden abgedeckt werden. Offensichtlich war die Station ursprünglich nicht gedacht, um in einer solch unwirklichen Umgebung in der Nähe einer Sonne eingesetzt zu werden.

"Na, Benikus, bereit für eine zweite Runde?", höhnt eine Stimme von oben. Zu sehen ist niemand. Um die Sache etwas abzukürzen, nehme ich Anlauf, benutze eine der unbenutzten Liegen als Sprungbrett und mir gelingt es gerade so, mich da oben mit einer Hand fest zu halten. Jetzt kommt Bewegung ins Spiel, als eine Gestalt plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht und versucht, mich mit Klingen, die aus seinen Händen wachsen, zu attackieren.

"Du Narr wirst mich nicht aufhalten, schon bald werde ich durch das Tor reisen!", ruft er mit irrem Gelächter dem Inquisitor zu. Der Kerl ist vollkommen mutiert. Sein muskulöser Oberkörper ist mit einer Schicht grüner Panzerschuppen bedeckt. Die Klingen scheinen regelrecht aus seinen Händen zu wachsen und scheinen aus einem biologischen Gewebe zu bestehen. Trotzdem fackelte Althea nicht lange und schießt auf ihn mit ihrem Bolter. Einen Teil der Geschosse kann der agil wirkende Mutant ausweichen, eines prallt an einem Schutzfeld ab, das vierte verwundet ihn aber. Ich tue es der Meisterin der Leere gleich, warte nicht lange und lasse Himmelssturm für mich sprechen. Die meisten Geschosse prallen einfach an einem bunt flirrenden Schutzfeld ab, aber ein Projektil kommt durch und verwundet ihn tödlich. Der mutierte Inquisitor taumelt zurück und rammt sich seine eigenen Klauen in den Körper. Sofort geht eine tiefgreifende Veränderung mit ihm vor. Er bläht sich regelrecht auf, seine Muskeln schwellen an und er verwandelt sich innerhalb weniger Sekunden in einen grünen Hulk. Thronverdammt! Jetzt fehlt nur ein Typ mit einer rot goldenen Rüstung. Moment, so eine trage ich ja! Und ich dachte schon, ich wäre im falschen Universum.

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #391 am: 20. März 2015, 12:39:57 »
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Orbit von Schwefel
Forschungsstation
Zeit: 2 767 785.M41

Fidilius schießt nun auf das riesige Ziel, trifft und sorgt für ein paar wirklich hübsche Lichteffekte, als das sonnenheiße Plasma einfach abgelenkt wird. Bruder Obskurus versucht irgendeine unheilige Hexerei, die aber nichts bewirkt. Althea zeigt, wie man trotz Schutzfeld jemanden trifft und wird mit vier tiefen Wunden belohnt. Ich versuch es ihr gleich zu machen und Himmelssturm sendet meine frohe Botschaft der Vernichtung. Immerhin finden drei Geschosse einen Weg durch das wild flackernde Kraftfeld des Hulks. Der greift im Gegenzug den Psioniker an, trifft mit seinen mächtigen Fäusten und prallt an der schweren Panzerung des Schneemännchens ab. Fidilius eilt dem Astropathen zur Hilfe, sein äußerst wuchtiger Schlag prallt aber an dem verdammt effektiven Schutzfeld ab.

Schneemännchen zaubert und der Hulk ist in Atemnot. Althea überrascht uns alle, als sie einen leibhaftigen Energiehammer auspackt und damit den mutierten gefallenen Inquisitor eine brezelt. Zumindest versucht sie es, aber ihr Schlag prallt ebenfalls an dem Kraftfeld ab. Ich nutze das nun wild flackernde Kraftfeld, um dem Ding zwei tiefe Wunden zu schlagen. Tot bricht er durch meine Hiebe zu Boden, die wohl vom Imperator selbst geführt worden sind.
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"Ich habe es gesehen, Benikus!", röchelt er noch, bevor er anfängt zu schrumpfen und zu dampfen. Wieder das gleiche Schauspiel wie vor ein paar Minuten. Keine Ahnung, was er gesehen hat. Ich würde ja gerne den Inquisitor fragen, aber ich bin klug genug, das zu unterlassen. Jetzt fangen die Schergen an auszuschwärmen und sammeln alles an Haloartefakten ein, das sie finden können. Wir unterstützen sie bei der Sicherung der Daten. Leider kann ich keine Sicherheitskopie anfertigen und muss meinen Speicherwürfel umgehend abgeben. Weitere Explosionen erschüttern die Station und eines der Sonnensegel wird abgesprengt. Augenblicklich wird es unerträglich heiß und alles Brennbare in diesem Bereich fängt an zu rauchen. Sofort leite ich die Evakuierung ein. Wir rennen so schnell wie möglich zur "Rammbock" zurück. Die Station fängt an, auseinander zu brechen. Gerade so erreichen wir die Sturmschleusen und retten uns auf meinen Zerstörer. Sofort legt das Schiff ab, während hinter uns die Station in Einzelstücken brennend auf Schwefel herunter regnet. Das war jetzt knapp. Aber wenigstens bedankt sich der ominöse Inquisitor bei mir für die Hilfe, die ich ihm habe angedeihen lassen. Trotzdem habe ich Zweifel, ob nicht auch er jemand ist, der zu sehr mit Haloartefakten vertraut ist.

"Keine Angst, ich habe zwei Prozesse hinter mir, wo meine Loyalität und Beweggründe angezweifelt wurden. Meine Methoden mögen umstritten sein, aber meine Absichten sind es nicht", beschwichtigt er, meine Zweifel spürend. Es wundert mich nicht wirklich, dass er bei seinen Leuten nicht unumstritten ist. Wobei ich nicht wirklich sicher sein kann, was er hier genau eigentlich macht. Auf alle Fälle haben wir unsere Mission zur Zufriedenheit des Ordo Xenos hinter uns gebracht. Und die Moral der Geschichte, lass bloß die Finger von Haloartefakten. Wir trennen uns und der Inquisitor begibt sich zurück zur "Gryphon". Wir fliegen zur "Audacia" zurück und wenn Fidilius noch breit grinsen könnte, würde er jetzt über alle vier Backen strahlen. Denn ihm ist es tatsächlich gelungen, von einigen der gesicherten Daten von der Inquisition unbemerkt eine Sicherheitskopie zu ziehen. Gut gemacht!

Ich lasse mich auf der Krankenstation verarzten und lasse mich dann etwas von meinen hoch motivierten Mädchen verwöhnen. Tja, für Helden kommt der Feierabend immer sehr spät.

Der Feldzug geht nach diesem erfrischenden Intermezzo leider nur schleppend voran. Der Flotte gelingt es die Minenfelder um Frevel herum zu räumen und die Kampfplattformen zu zerstören. Alle Planeten sind nun unter imperialer Belagerung, alle Stationen sind entweder zerstört oder erobert. Die ersten Bodenoperationen werden vorbereitet. Frevel wird nun bombardiert und die Makrokanonenfestungen werden Stück für Stück durch überlegene Feuerkraft auseinander genommen. Mein Verband hat Schwefel unter Kontrolle. Juhu! Der Krieg läuft so was von super! So langsam wird mir klar, warum ich mich nicht als Befehlsempfänger eigne. Ich habe meinen eigenen Kopf und die ganze Sache war von Anfang an falsch aufgezogen. Wir sind nur hier, weil den Horns die Felle davon schwimmen und sie mit Gewalt retten wollen, was so nicht zu retten ist. Manchmal ist es einfach besser Verluste abzuschreiben und nach vorne zu blicken. Stattdessen riskiert Admiral Horn den Großteil der  kampfstärksten Freihändlerverbände in der Weite für diesen Unsinn! Und es stellt sich die Frage, was derweil die vereinigte Chaosflotte in der Weite so treibt. Mir schwant nichts Gutes! Thronverdammt!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #392 am: 23. März 2015, 15:52:22 »
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Orbit von Frevel
"Gryphon"
Strategium
Zeit: 2 774 785.M41

Etwas überraschend wurde ich zur "Gryphon" beordert. Die strategische Lage hat sich immer noch nicht geändert. Noch keine Nachrichten über Sichtungen der Chaosflotte. Wir fischen im Trüben und wissen nicht, sind wir Angler, Köder oder Fisch. Admiral Horn erwartet mich mit meinem Gefolge im Strategium in Anwesenheit seiner Schwester Victoria, der Lordkapitän des Leichten Kreuzers "Falke". Mir wird schon nach wenigen Worten klar, dass der Admiral irgendetwas von mir will, was nur ich liefern kann. Aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte.

In der Nähe vor Wandererhafen wurde vor hunderten von Jahren nicht nur das Portal zur Jericho Weite gefunden, sondern auch ein sehr kleines Tor, wo nur Personen durch kommen. Dieses Tor wurde durch den Schlund zu einer geheimen Forschungsstation der Imperialen Flotte geschafft, die sich auf Anmut befindet. Durch dieses Tor wurden im Laufe der Jahrzehnte Versuchspersonen geschickt, von denen nie einer zurückgekommen ist. Jedenfalls bis vor einem Jahr. Ein Abhumaner wurde auf einem menschenleeren imperialen Schiff bei Wandererhafen aufgebracht. Bei dem Abhumanen handelt es sich um einen Halbling. Er ist die erste und einzige Person, die nachweislich einen Transfer mit dem Tor überlebt hat. Und er behauptet, er wäre bei dem Tor bei Frevel herausgekommen. Wenn das stimmt, war der Halbling entweder verdammt lange unterwegs oder er war sehr lange auf Frevel. Wir erinnern, dass Anmut ja für Jahrzehnte durch einem Warpsturm abgeriegelt war.

Der Halbling ist der dritte auf meiner Liste und er befindet sich an Bord der "Gryphon". Und wie der Zufall es will, ist die einzige Person, mit dem der Halbling reden will, meine Wenigkeit. Ich stimme zu, wenn ich meine Waffen zu diesem Gespräch behalten darf.

"Wir brauchen den Probanden lebend, nur er kann uns die Informationen liefern, die wir brauchen!", schärft mir der Admiral ein. Ich stimme zähneknirschend dem zu, auch wenn ich nicht glaube, dass der Halbling wirklich etwas Brauchbares weiß. Ein gewisser Leutnant Berger bringt uns zu dem Halbling. Um in die Hochsicherheitszellen in der Tiefen des Schlachtkreuzers zu kommen, müssen wir durch das halbe Schiff und einem guten Dutzend Sicherheitsstationen vorbei, bis wir endlich den Kerker erreichen. Diesmal sind alle Schotte geschlossen und man zeigt uns keine exerzierenden Truppen der Flotte oder Armee. Theater spielt man ja schließlich nur vor ausreichendem Publikum.

Endlich passieren wir die letzte Sicherheitsstation und befinden uns in einem Raum mit drei Bannkreisen. Ein sanktionierter Psioniker bewacht den einsamen Gefangenen. In der Tat handelt es sich um einen Halbling in einer Flottenuniform. Wie lustig. Und wie in meiner Vision vorhergesehen. Statt einer Metapher hat mir diesbezüglich Lady Anagai tatsächlich seine reale Gestalt gezeigt. Die Kreatur ist am Boden mit beiden Beinen festgeklammert. Seine Arme hängen an Ketten, die mit den Wänden verbunden sind. Sein Mund ist geknebelt. Der Psioniker entriegelt den Knebel und der Halbling spricht mich an.

"Ah, der Held ist da. Nur noch drei von uns sind übrig. Das Finale steht unmittelbar bevor!", kreischt und lacht er wie ein Irrer. Fällt ihm wahrscheinlich auch nicht besonders schwer, da er mir ziemlich verrückt vorkommt. Meine fachliche und fundierte Diagnose: Total durchgeknallt! Es gibt einiges Hin und Her, was unser gemeinsames Schicksal betrifft. Ich versuche ihm dabei so viele verwertbare Daten wie möglich zu entlocken. Der Halbling behauptet, er wäre einst ein einfaches Besatzungsmitglied des Schiffes gewesen, welches als erster durch den Warpsturm in die Weite gekommen sei. Meines Wissens nach war es ein Freihändlerschiff, welches die bekannte Passage mit dem ach so passenden Namen Schlund gefunden hat. Nun gut, nach seiner Erzählung war er auch der einzige Überlebende der Crew und wäre von Lady Anagai befreit worden. Sie hätte ihm die Augen für das Wahre geöffnet. Auf die Frage, wie lange seine Liste gewesen sei, antwortet er nur: "Lang!"

Viele Jahrhunderte war er in der Weite unterwegs und hätte fast alle Geschenke eingesammelt, die er für die letzte Reise bräuchte. Das verwundert mich nun doch. Es gibt wohl mehr Schiffe wie die "Audacia", die in der Lage sein werden, die letzte Reise anzutreten. Ok, wenn er mich tötet, kriegt er vielleicht auch eventuell die "Audacia". Wobei die Frage ist, wer der dritte und damit letzte unbekannte Spieler in diesem Spiel von Lady Anagai ist. Dabei ist der Yu´vath nicht das Ziel, sondern der Weg zur Erleuchtung. Am Ende werden alle Fragen beantwortet werden. Ok, kapier ich nicht. Immer wenn ich denke, ich hätte alle Puzzleteile, stellt sich heraus, dass ich nur einen Ausschnitt des Puzzles zusammengefügt habe und es in Wahrheit viel größer ist. Letztendlich will ich keine Antworten, sondern nur den Halbling, den letzten Yu´vath und Lady Anagai töten. Ein offener Geist ist wie eine Festung ohne Tor. Ich hülle mich in einen Panzer aus Ignoranz. Das Warum ist vielleicht interessant, aber letztendlich will ich nur alle Probleme möglichst blutig töten. Und ich habe den gefesselten Halbling vor mir.

"Tja, Halbling, was wäre, wenn ich dich hier und jetzt einfach erschieße?", frage ich und positioniere mich leicht um. Der sanktionierte Psioniker macht deutlich, dass er das nicht zulassen wird.

"Versuchs doch, wirst schon sehen, was du davon hast!", meint der Abhumane nur hämisch. He, das ist mein Spruch! Da ich Profi bin und eigentlich auch hier noch was über dieses blöde Tor herausfinden soll, löchere ich den kleinen Scheißhaufen noch diesbezüglich. Irgendwie hat er es geschafft, sich absichtlich fangen und als Versuchsperson für einen Mission ohne Wiederkehr rekrutieren zu lassen. Der Weg durch das Portal hätte ihn viel gelehrt. Nicht wirklich verwertbar, aber mehr bekomme ich diesbezüglich nicht aus ihm heraus. Um ihn einfach zu töten, brauche ich das OK von Admiral Horn.

"Ich komme wieder, Abhumaner!", meine ich zum Abschied und sein irres Gelächter begleitet mich nach draußen. Leutnant Berger führt mich zurück. Wir steigen in einen Fahrstuhl ein und kurz vor dem Ziel erschüttert eine Explosion die "Gryphon"! Thronverdammt, was war das denn? Weitere Explosionen sind deutlich zu spüren und auch zu hören. Mal lauter und mal leiser. Dann hält die Kabine, irgendwas knirscht was sich gar nicht gut anhört und dann rauschen wir in die Tiefe.

"Thronverdammt!", meine ich dazu nur.

Gespielt am 12.07.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Solun Ares Magister Militaris
Bruder Obskurus Astropath
EP: 300
Besiegte Feinde:
1 Ex-Inquisitor
1 mutierter Haloartefakt Nutzer
ca. 5 Gehilfen
Beute:
Daten aus dem Forschungslabor

Gedanke des Tages
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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #393 am: 25. März 2015, 15:28:09 »
Kapitel 59
Fahrstuhl in den Warp!

Position:
Findlingswelten
Frevelsystem
Orbit von Frevel
"Gryphon"
Fahrstuhlkabine
Zeit: 2 774 785.M41

Es geht abwärts! Ein infernalisches Krachen und das Kreischen von geschundenem Ferrostahl malträtiert mein Gehör.

"Fidilius! Versöhne den Maschinengeist!", befehle ich und er macht sich sofort daran, die Maschinengeister milde zu stimmen. Allerdings ist er nicht erfolgreich damit.

"Lordkapitän! Der Geist ist besessen!", meint er und wir stürzen immer noch. Die "Gryphon" ist ein großes Schiff, aber wir waren recht weit unten, als wir eingestiegen sind und wir waren nicht viel weiter oben, als der Maschinengeist randalierte. Nach meinen physikalischen Erkenntnissen müssten wir schon längst aufgeschlagen sein. Da wir das offensichtlich nicht sind, stimmt hier mehr als nur ein missgelaunter Maschinengeist nicht.

Schlagartig ändert sich die Geräuschkulisse. Alles haben Raumschiffe gemein, es ist niemals still, solange ein Schiff noch lebt. Das Säuseln der Lebenserhaltungssysteme, das Knirschen und Ächzen der Hülle, die sich immer innerlich bewegt. Oder die typischen Geräusche der gigantischen Plasmareaktoren, welche das Herz eines Schiffes bilden, welches Energie durch die kupfernen Venen des Schiffes pumpt. Aber nichts dergleichen. Dann plötzlich bricht eine andere Art von Lärm über uns herein. Das Geschrei von Menschen in höchster Pein.

"Conari!", schreien sie, "Conari! Du hast uns in den Tod geführt mit deinen falschen Versprechungen!"

Dann hämmert etwas gegen die Außenwand der Kabine. Es ist wie ein Trommeln. Risse bilden sich und klauenartige, halb verfaulte Hände von Toten versuchen zu den eingeschlossenen Lebenden zu kommen. Gesichter sind schließlich zu sehen. Gesichter von Toten. Gesichter von gefallenen Soldaten, die unter meinem Kommando standen.

"Verflucht seist du! Verflucht seien deine falschen Versprechungen von Ruhm und Gelt!", werfen sie mir vor.

"Tja, beides ist nur für die Lebenden!", meine ich und versuche meinen Verstand bei mir zu behalten, was mir durchaus gelingt. Inzwischen schreckt mich nichts mehr. Weder Menschen noch Dämonen! Ich bin jenseits der Furcht! Trotzdem nimmt mich der nun der Blick hinaus durch eine Ritze in den Warp ziemlich mit. (zuerst 91 gewürfelt, kann ja eigentlich fast nur noch besser werden. Schip und was ist? 100! Aaaarrrrgh!) Ich sehe Dinge, die ein menschliches Wesen nicht sehen sollte. Mein Geist ist eine Festung, aber mein Körper reagiert schmerzhaft auf diesen Blick hinter den Schleier.

Dann wird ihr Geschrei leiser, ihre Hände werden zurück gerissen und für einen Augenblick ist es unnatürlich still. Unvermittelt bleibt die Kabine stehen und es macht "Ping", als hätten wir unser Ziel erreicht. Das ist so unwirklich, dass ich lachen muss. Die Türen öffnen sich und ein grelles Licht blendet mich, dann schnellen plötzlich mehrere Tentakel von der Dicke eines Baumstammes hinein. Sie schlagen voller Enthusiasmus nach uns. Fidilius reagiert als erster und schlägt mit seinem Schockstab zu. Leider wird sein treffsicherer Hieb von einem bunt aufleuchtenden Kraftfeld abgelenkt. Wie ich das hasse! Blitzgewitter verleiht meinem Zorn die notwendige Substanz und ich finde erfreulicherweise zwei Lücken, um meine nach Blut dürstende Klinge in das zähe Fleisch des Tentakels zu versenken. Meisterin Puppila hämmert mit aller Wucht ihren Energiehammer auf einen der schleimigen Fangarme und wird durch die Rückkopplung mit dem Kraftfeld zurückgestoßen. Der meinige versucht nach mir zu grapschen und bekommt zur Belohnung eine weitere tiefe blutende Wunde. Lady Helmchen hat wie üblich Pech bei solchen Sachen und wird gleich mal von einer Extremität aus dem Warp eingewickelt. Allerdings ist Yuri nun solche Situationen ja gewöhnt und windet sich einfach aus dem Griff heraus. Bei ihrer übermenschlichen Gewandtheit auch kein Wunder. Bruder Obskurus heilt meine vom Warp entstandenen Wunden.

Unser Techpriester passt nun genau auf und rammt seinen Schockstab gekonnt durch eine Interferenz des Schutzfeldes. Mir gelingt es, den ersten Tentakel durch zu hacken und wende mich an den nächsten. Auch Althea passt eine Lücke ab und zeigt dem Ding aus dem Warp ihren Hammerschlag und der sitzt! Die Fangarme versuchen nun alle, Fidilius zu grapschen, aber sein Schutzfeld weist keine Lücke auf und ihre Bemühungen sind zum Scheitern verurteilt. Lady Helmchen versucht eines zu bannen und tatsächlich fängt ein der Tentakel an zu dampfen. Das sieht nicht gesund aus. Bruder Obskurus versucht in der Enge seinen Flammenwerfer in Position zu bringen, scheitert aber, ein Ziel zu finden, ohne jemanden von uns mit zu verbrennen. Ich laufe derweil zur Höchstform auf und schwinge "Donnerwetter" wie ein Kriegsgott. Tja, da kann Körnchen noch was lernen. Die Schärfe der Klinge zertrennt das unreine Fleisch und die Kreatur wird zurückgeschlagen. Leider gelingt es ihr noch, einen der uns begleiteten Wachsoldaten in den Warp zu zerren. Seine Schreie sind gar schrecklich. Aber das wirklich schreckliche ist, die Kabine wird nun einfach auseinander gerissen und wir werden ins Vergessen geschleudert! Imperator steh uns bei in dieser Finsternis!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #394 am: 27. März 2015, 11:27:58 »
Position:
Unbekannt
Tropfsteinhöhle
Zeit: Unbekannt

Hart kommen wir auf felsigen Boden auf. Autsch! Ich kann mich noch halbwegs abrollen (Katzenhafte Beweglichkeit sei Dank), aber es tut trotzdem verdammt weh. Wir befinden uns in einem kreisrunden Bereich, der von einer primitiven Mauer aus Schutt und Schrott eingefasst ist. Den imperialen Bauvorschriften entspricht dies definitiv nicht. Die Mauer ist etwa vier Meter hoch und hat mehrere kleine Durchbrüche, durch die man sehen kann. Über uns befindet sich in etwa zehn Meter Höhe eine Decke, von der Tropfsteine herunter ragen. Auf der Brüstung der Mauer ist ein Mutant, der an eine Spinne erinnert. Er hat viel zu viele dürre Arme, in zwei davon hält er je einen primitiven Speer. Auf dem Boden selbst ist ein Auge eingekratzt. Das Ganze wirkt wie eine primitive Arena. Unheiliger Gesang foltert unsere Ohren. Die Luft ist abgestanden und riecht säuerlich.

"Conari! Schänder der Tempel! Mörder der Gläubigen! Verdammt sei dein Name! Verflucht deine Nachkommen! Heute wirst du für deine Sünden bezahlen! Du wirst geläutert werden und eine Queste für die vier glorreichen Götter des allherrschenden Chaos vollbringen!", ruft eine Stimme, die einem grün berobten Priester falscher Götzen gehört.

"Pah! Es gibt nur einen Gott und der hat keinen so bescheuerten Namen wie Körnchen, Nörgler, Zenzi oder Schätzchen! Du wirst für deine Blasphemie die einzig mögliche Strafe bekommen, den unausweichlichen Tod!", rufe ich unbeeindruckt zurück. Nun steigert sich der unheilige Gesang und finstere Hexerei wird ausgelöst. Der Gesang schwächt und das Pech umfängt mich. (Dies war wohl der schlimmste Kampf meiner Karriere. Es klappte so gut wir rein gar nichts.) Schnell stellt sich heraus, dass die Mauer von einem unnatürlichen Schutzfeld durchwirkt ist. Es ist unmöglich, durch die kleinen Fenster hinaus zu schießen. Acht Priester wirken sichtbar ihre verdammenswerte Hexerei, verformen unsere Knochen und Fleisch. Der letzte überlebende Wachsoldat zerschmilzt einfach, als seine Knochen aufhören zu existieren, ein schrecklicher Tod. Unsere Hexagrammfelder schützen uns zwar, aber die Macht des Chaos ist an diesem Ort einfach übermächtig. Wir sind wohl auf einer materiellen Ebene, aber ich habe keine Ahnung wo und wann.

Nachdem ich eingesehen habe, dass ich nicht durch die Fenster schießen kann, versuche ich an der Wand hoch zu klettern, was sich trotz der groben Struktur der Mauer als fast unmöglich erweist. (45 oder weniger zu würfeln kann so schwer sein. Der fünfte Versuch hat dann schließlich geklappt. ) Schließlich bin ich oben und von der unheiligen Hexerei schwer geschwächt. Derweil hat Bruder Obskurus den Spinnenmann mit einer telekinetischen Presse festgehalten und Meisterin Puppila hat ihn mit ihrem Bolter zerschossen. Auch Fidilius ist oben angekommen und eröffnet das Feuer. Im Gegensatz zu mir trifft er sogar und zerfetzt einen der Priester. Lady Helmchen windet sich schlangengleich durch eine der schmalen Öffnungen, durch die ich nicht mal meinen Kopf hätte stecken können, heraus. Auch sie schießt einen der Priester in handliche Stücke. So muss das sein! Nur ich bin immer noch vom Pech verfolgt. Ich kann froh sein, dass der Maschinengeist mir nicht die Gefolgschaft aufkündigt, so miserabel schieße ich. (98! Normalerweise Ladehemmung, aber dank Meisterhaft nur daneben) Dann komme ich auf die glorreiche Idee, von der Brüstung herunter zu springen. Sah von oben gar nicht so hoch aus. Ich komme ungeschickt auf und knalle voll auf die Fresse! Autsch! Thronverdammt! Beim goldenen Arsch des Imperators! Was habe ich bloß getan? (Ja, Flavion hat ein paar Fähigkeiten, eigentlich unbeschadet da runter zu springen. Man muss halt nur im Durchschnitt würfeln, dann ist das kein Problem. )

Während derweil mein Gefolge erfolgreich die Priester in Stücke schießt und der Häresie mit den einzigen richtigen Argumenten bekämpft, mit der scharfen Waffe, muss ich tatenlos zusehen und kann am Ende noch drei Kultisten erschießen, die mit primitiven Speeren auf mich zugerannt kommen. Ich bin vielleicht mal sauer! Nein, das stimmt so nicht! Ich bin megasauer!

Ich fühle mich nicht nur körperlich geschwächt, sondern auch schwer verletzt. Als letzter schafft es schließlich auch unser Schneemännchen diese verdammte Mauer zu überwinden und heilt mich etwas. Fühle mich gleich viel besser.

Einer der Priester lebt noch und ich befrage ihn. Wir sind auf Frevel auf dem südlichen Kontinent. Keine Ahnung, wie wir hergekommen sind. Ich will auch gar nicht darüber nachdenken. Der Priester weiß das selbst nicht so genau. Als er mir nichts Erhellendes mehr sagen kann, schieße ich ihm ein massereaktives Geschoss in den Kopf und schaue zu, wie sein Schädel platzt. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers. Der Anblick des geläuterten Ketzers vermag ein klitzekleines Lächeln auf meine Lippen zu zaubern. Nun formiert sich Opposition in Form von Chaoskultisten, die meinen, sie könnten es mit uns aufnehmen. Sollen nur kommen, ich vollstrecke das Urteil des Imperators und läutere sie mit meinem heiligen Sturmbolter und die, die es durch den mörderischen Kugelhagel schaffen, werden von Blitzgewitter niedergestreckt. Ihre Bemühungen, uns zu töten, sind so erbärmlich, dass ich schon beinahe so etwas wie Mitleid für diese armen missgestalteten und fehlgeleiteten Kreaturen empfinde. Aber eben nur beinahe. Ausgelöscht zu werden ist nun mal ihr feststehendes Schicksal und ich vollstrecke hiermit nichts anderes als den Willen des göttlichen Imperators!

Wir kämpfen uns durch einige Horden von Kultisten der Bruderschaft des erhabenen Auges, bis diese sich stark dezimiert zurückziehen. Wir laufen über die Kadaver der Gefallenen und waten im Blut der Unreinen. Das hebt meine Laune wenigstens etwas minimal. Gewalt ist immer gut, um schlechte Laune zu bekämpfen. Derweil versucht Bruder Obskurus Kontakt mit der "Audacia" zu bekommen. Schnell wird klar, dass wir acht Tage verloren haben. Acht ist die unheilige Zahl des Chaos. Alle Freihändlerschiffe sind am Systemrand weit auseinandergezogen positioniert und spielen Fang mich mit Chaosschiffen, die nun sporadisch am Rand auftauchen. Wie üblich macht dieses Vorgehen keinen wirklichen Sinn. Admiral Horn spielt ein Spiel, dessen Regeln wir nicht kennen. Oder, er spielt für die andere Seite.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #395 am: 30. März 2015, 14:20:49 »
Position:
Findlingswelten
Frevelsystem
Frevel
Südlicher Kontinent
Unheilige Höhle
Zeit: 2 796 785.M41

Wie auch immer, ich lasse die "Gryphon" kontaktieren und empfehle die sofortige Exekution des Halblings. Auch bitte ich um sofortige Evakuierung. Die Antwort ist leider äußerst abschlägig. Nun gut, kämpfen wir uns erst einmal zur Oberfläche zurück. Leutnant Berger, der bisher auch überlebt hat, erzählt mir, dass die "Gryphon" einen schlechten Ruf hat. In den letzten fünfundzwanzig Jahren wurden dreimal die untersten Ebenen komplett ersetzt, da sich da Kulte gebildet hatten, die nicht toleriert werden konnten. Das lässt mich aufhorchen. Es gibt das Gerücht, dass manche imperiale Baureihen aus unerfindlichen Gründen besonders oft zum Erzfeind überlaufen. Vielleicht ist die "Gryphon" eines dieser Schiffe. Das sind keine guten Nachrichten. Da fragt man sich, wie weit die Korruption da schon geht. Eventuell bis zu Admiral Horn hoch. Thronverdammt!

Immerhin bekommen wir heraus, dass Ultramarines sich in unmittelbarer Nähe befinden. Wenn man etwa zweihundert Kilometer als nah bezeichnen möchte. Sieht so aus, als müssten wir uns aus eigener Kraft zu ihnen bewegen. Nun gut, soll es eben so sein. Hin und wieder fragen wir äußerst nett bei der einheimischen Bevölkerung nach dem Weg. Die meisten sind äußerst freundlich durch die Aussicht, bei Falschauskunft schnell der Gerichtsbarkeit des Imperators gegenüberstehen zu dürfen. Die Alternative wäre, dass wir uns Zeit mit der Überstellung lassen. Techpriester Fidilius hat durch die vielen maschinellen Komponenten etwas durchaus Überzeugendes an sich. Schließlich erreichen wir die Oberfläche dieses verfluchten Planeten. Der Großteil der Städte und Infrastruktur sind unterirdisch angelegt. Liegt wohl auch an der wenig anheimelnden Atmosphäre dieses kalten Planeten. Etwas Fliegendes ist hier nicht aufzutreiben, dafür Großfahrzeuge für den Tagebergbau.

Wir wählen nach kurzem hin und her zwei Dreiachser mit großen Fahrhäusern und offener Ladefläche aus einer unterirdischen Garage aus. Widerstand stellt sich uns keiner mehr entgegen, die meisten der hier ansässigen Arbeiter dürften auch unserem gerechten Zorn zum Opfer gefallen sein. Wir passieren ein Tor und biegen in eine Straße ein. Überall Trümmer. Die umliegenden Gebäude sind meist nur noch Ruinen. Manche sind in riesigen Makrogranatenkratern verschwunden. Unsere Flotte hat hier deutlich ihre Spuren hinterlassen und die oberirdischen Strukturen größtenteils dem Erdboden gleich gemacht. Da fühle ich mich doch bei diesem wohlgefälligen Anblick gleich viel besser.

Wir brechen durch zwei Kontrollposten durch und hinterlassen nur Verwüstung und Verderben. Wir fahren über eine einsame Straße durch eine Schlucht, als auf einmal acht Harpyien uns attackieren. Ich halte den Wagen an und steige aus, um die Warpraubtiere gebührend mit Himmelssturm zu empfangen. Allerdings entpuppen sich diese Harpyien als exzellente Flieger und meine Botschaft verliert sich am Firmament. Dafür ist eine so nett, mich im Nahkampf anzugreifen. Ich pariere den dilettantischen Hieb, kann aber meine Riposte nicht ins Ziel bringen. So ein Mist aber auch! Lady Helmchen bannt dafür eines nach dem anderen in den Warp zurück, wird aber zwischendurch mal wieder gepackt. Sie scheint etwas an sich zu haben, das Kreaturen des Warps attraktiv finden. Muss ich mir deswegen Sorgen machen?

Nach und nach prügeln, schießen und bannen wir die die Warpkreaturen dahin zurück, wo Chaosgötzen ihr Reich haben. Tja, außer verbrauchter Munition ist nichts weiter passiert. Wir fahren weiter und irgendwo in der Nähe geht orbitaler Beschuss nieder. Die Erde bebt und Steinbrocken fallen die Schlucht herunter. Meisterin Puppila kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und wickelt ihren Dreiachser um einen Felsblock. Tja, Frauen am Steuer. Raumschiffe fliegen kann Althea ja, aber mit Landfahrzeugen hat die Pilotin ihre Probleme. Liegt vielleicht auch daran, dass sie in einer Raumstation aufgewachsen ist. Der Lastwagen ist auf alle Fälle nur noch Schrott!

Wir fahren mit dem zweiten Dreiachser weiter und erreichen schließlich imperial kontrolliertes Gebiet. Ein paar Space Marines vom Orden der Ultramarines haben gerade den Schlinger erledigt. Normalerweise wäre ich traurig darüber, dass ich ihn nicht in den Warp zurück prügeln konnte, aber da heute schon so viel schief gelaufen ist.... Nun ja, wir reden mit den verantwortlichen Korporal und werden an seinen Sergeant verwiesen. Wir bekommen die Koordinaten des Stützpunktes und fahren hin.

Der Stützpunkt der Ultramarines ist in einer zerstörten Siedlung. Der Sergeant hört sich uns an und meint schließlich, dass wir das alles am besten mit dem Captain selbst besprechen. Nun gut, ein Thunderhawk erscheint und der Traum jedes imperialen Jungen wird wahr. Wer will nicht mal mit einem Schiff der Space Marines reisen? So unerfreulich diese ganze Sache auch ist, allein die Reise mit einem solchen Schiff ist alle Mühe wert. Nur wenige Normalsterbliche können behaupten, mit einem Thunderhawk der überall bekannten Ultramarines geflogen zu sein. Mal sehen, was uns noch alles erwartet.

Gespielt am 26.07.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Solun Ares Magister Militaris
Bruder Obskurus Astropath
Fidilius Techpriester
EP: 350
Besiegte Feinde:
1 Tentakelmonster
1 Hohepriester
ca. 7 Priester
ein paar Akolythen
8 Harpyien
Beute:
Nix

Gedanke des Tages
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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #396 am: 01. April 2015, 14:56:16 »
Personae Dramatis
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Kapitel 60
Der dritte Mann!

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Südlicher Kontinent
Thunderhawk der Ultramarines
Zeit: 2 796 785.M41

Nach einem nicht allzu langen Flug fliegen wir über das Zielgebiet. Eine Stadt, die am Hang eines Vulkans gebaut wurde. Nicht gerade das sicherste aller Siedlungsgebiete, besonders da der Vulkan gerade Feuer speit und Lava die Flanken herunter fließt. Ein beeindruckendes Panorama. Schade, dass kein Maler hier ist, um dieses Bild für die Ewigkeit einzufangen. Die Schönheit der Vernichtung ist einfach immer wieder einzigartig anzusehen. Allerdings stören einige Zikkurate, Stufenpyramiden mit Tempeln der widerwärtigen Götzen, die Szenerie. Irgendwo dort unten kämpft Captain Ixion gegen die Mächte des Chaos. Der Thunderhawk geht runter und die Sturmrampe öffnet sich. Noch bevor wir landen, springen die Space Marines heraus und greifen heranstürzende Harpyien an. Im Hagel ihrer großkalibrigen Geschosse werden die Unnatürlichen in Stücke gerissen. Der Thunderhawk setzt auf und wir bequemen uns nun auch auszusteigen. Der Boden ist heiß, alles hier ist viel zu warm für diese eigentlich kalte Eiswelt. Verbrannte Leichen liegen überall herum. Hier ging es wohl heiß her.

Kaum haben wir uns ein paar Meter vom mächtigen Guncutter der Ultramarines fortbewegt, kommt unheiliges Leben in die verbrannten Leichen und verwandeln sie in Kreaturen der Verdammnis. Auch stürzen sich von oben zwei Harpyien auf uns, die dem Zorn der Engel des Todes bisher entkommen sind. Ich richte Himmelssturm auf eine der heran wankenden Zombiekreaturen und stanze Löcher in die rauchgeschwängerte Luft. Althea will mir zeigen, wie das richtig geht, und bringt ein unheiliges Kraftfeld mehrmals zum Aufleuchten. Eine der geflügelten Kreaturen greift den Magister Militaris an, krallt sich an seiner Rüstung fest und versucht ihn hochzuziehen. Keine gute Idee, denn Ares reißt es mit seiner Energiefaust in Stücke, bevor er wirklich vom Boden abhebt. Die andere Kreatur jenseits des Schleiers versucht sich an Bruder Obskurus. Fidilius feuert seinen Plasmawerfer ab und zwei sonnenheiße Geschosse fliegen vorbei am nächsten Zombie. Bruder Obskurus erledigt die noch übrig gebliebene Harpyie mit seiner unheiligen Hexerei. Einer der Zombies greift mich an, ich weiche seinem dilettantischen Angriff aus, setze eine Riposte, der er wiederrum ausweicht. Aber mein Nachschlag spaltet ihn in zwei Hälften und brennendes Magma spritzt wie Blut auf mich. Aber mein Schutzfeld bewahrt mich vor schlimmeren. Eine der anderen Kreaturen öffnet sein Maul und speit Lava auf Fidilius, der aber den brennenden Geschossen ausweichen kann. Noch mal Glück gehabt. Althea feuert wieder und ihr gelingt es diesmal, eines der Schutzfelder zu durchschlagen. Im Gegenzug greift der angeschossene Magma Zombie sie an und Althea wird verwundet. So ein thronverdammtes Pech aber auch. (Trotz mehrmaligen Ship Einsatz Ausweich- und Schutzfeldwurf versaut).

Fidilius wird auch im Nahkampf attackiert, hält aber stand, kann im Gegenzug leider die formidable Abwehr des Magma Zombies nicht knacken. Ares gelingt es, eines der noch weiter entfernt stehenden Monster über den Haufen zu schießen. Bruder Obskurus nimmt das Ding vor Althea in eine telekinetische Presse und Althea schafft es tatsächlich, das stillstehende Ziel mit ihrem Energiehammer zu verfehlen. Manchmal hat man einfach nur noch Pech. Aber dafür sitzt ihr zweiter Versuch und rammt das Monster, belebt durch finsterste Hexerei, mit einem wütenden Kampfschrei unangespitzt in den Boden, wird dabei aber vom heraus spritzenden Magma verletzt. Ich eile Fidilius zur Hilfe und strecke seinen Magmazombie nieder. Gerade so kann ich der Lava ausweichen.

Glücklicherweise haben nur Althea und Ares etwas abbekommen, leider gelingt es Bruder Obskurus nicht, die beiden wirklich gut zu heilen. Kann man wohl nichts machen. Wir bewegen uns weiter in die Richtung, wo die stärksten Kampfgeräusche zu hören sind. Ich vermute einfach mal, dass ich dort Captain Ixius finde. Die uns begleitenden Astartes sind schon viele Meter vor uns und strecken auf ihrem Weg der Vernichtung jeden Widerstand nieder, der sich in Form von verbrannten Leichen erhebt. Die Mächte des Erzfeindes sind hier an diesem verfluchten Ort fürwahr stark.

Wir versuchen ihnen zu folgen, aber ihr Vorsprung ist schon viel zu groß. Und so kommt es, wie es kommen muss. Die Trümmer um uns herum fangen an zu beben, Schutt rutscht in sich zusammen. Und daraus erheben sich gleich acht weitere Magma Zombies, um uns mit ihrem Lavaatem im wahrsten Sinne des Wortes einzuheizen.

"Durchbruch nach vorne! Halten wir uns hier nicht auf!", befehle ich und wir schießen uns den Weg frei und stürmen durch die entstandene Lücke. Keine Sekunde zu spät, denn weitere Magma Zombies erheben sich in großer Anzahl und versuchen uns einzuholen. Thronverdammt!

Nakago

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« Antwort #397 am: 03. April 2015, 12:06:16 »
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Südlicher Kontinent
Vulcan City
Zeit: 2 796 785.M41

Es wird ein Wettrennen gegen den Tod. Wir hetzten wie in einem Albtraum durch eine zerstörte Stadt und feuerspeiende Zombies verfolgen uns. Bevor uns aber die Kreaturen der Finsternis einholen können, erreichen wir eine Stellung der Astartes, die von ein paar Marines mit schweren Boltern verteidigt wird. Die entfachen einen äußerst akkuraten Feuersturm, welcher der Magma Zombies in ihre unheiligen Einzelteile zerlegt und ihre Körper reinigt. Damit wäre das dann wohl geklärt. Danke, Jungs!

Wir bewegen uns weiter in Richtung Haupttempel, in dem sich der Captain dieser Kompanie befinden muss. Vor uns ragt eine Brücke über einen Magmafluss auf. Dort kämpft gerade ein Trupp Ultramarines gegen ein Ding aus Lava. Und dieses Ding ist so groß wie ein Impieraler Ritter und erinnert mich an ein Knetmännchen der Stryxis, nur etwa fünfmal so groß. Wir nähern uns auf optimale Schussweite und beharken diese Unnatürlichkeit mit unseren Waffen. Diese Kreatur ist so groß, da kann man gar nicht daneben schießen. Mein heiliger Sturmbolter, den einst Angevin getragen hatte, verrichtet sein ureigenstes Werk. Alle anderen Waffen scheinen keine erkennbare Wirkung zu hinterlassen. Schließlich zerfließt die Kreatur einfach und die Brücke ist wieder frei passierbar. Dahinter befindet sich eine gewaltige Tempelanlage, bestehend aus fünf Stufenpyramiden. Für jeden der Götzen mit den dämlichen Namen und eines für den ungeteilten Schwachsinn.

In dem Moment sehen wir blaue Marines aus dem zentralen Tempel quellen und die Stufen nach unten rennend. Kaum sind sie weit genug weg, zerfetzten kraftvolle Explosionen die blasphemischen Gebäude. Ha! Nichts und niemand kann einer Melterbombe widerstehen. Es ist ein erhebender Anblick, wie diese Gestalt gewordene blasphemische Abscheulichkeit ausgetilgt wird. Ausgelöscht zu werden, dass ist das unausweichliche Schicksal aller Ketzer, Häretiker und Hexer. Und genau das wird auch Lady Anagai widerfahren, da bin ich mir absolut sicher.

Ich schaffe es, mit dem vielbeschäftigten Captain Ixion zu sprechen. Ich erkläre ihm, was mich auf Frevel verschlagen hat und das Admiral Horn oder jemand aus seinem engsten Kreis korrumpiert sein muss. Das sind natürlich schwerwiegende Anschuldigungen und ich habe keinerlei Beweise. Der Captain weiß natürlich, dass er nur hier aufgrund von verquerer Familienpolitik der Horns hier ist. Aber solange er hier Ketzer töten kann, ist der eigentliche Grund mehr oder weniger irrelevant.

"Ich fürchte, dass ist nicht alles. Es geht mehr als nur um das Tor. Der Feind hat gewusst, dass wir kommen. Prophezeiung oder Verrat, das ist die Frage. Wir sehen nur Teile eines großen Puzzles und das, was ich sehe, gefällt mir nicht. Zu viele Fragen sind offen!" Der Captain pflichtet mir bei, aber einen imperialen Admiral setzt man nicht so einfach ab. Da braucht es mehr als ein paar Mutmaßungen. Auch der Captain findet die momentane Gesamtlage unbefriedigend und Horns Reaktion auf die Problematik nicht wirklich sinnig. Statt die Flotte zu massieren, verzettelt er sie auf Patrouillenflüge. Kreuzer verlieren in der Regel jedes Wettrennen gegen einen Zerstörer oder eine Fregatte. Das sollte ein Admiral wissen. Entweder ist Horn inkompetent oder ein Verräter. Ixion rät mir, mich mit Benikus kurzzuschließen. Auch ihm traue ich nicht weiter als ich ihn werfen kann. Bei Flamm weiß ich, woran ich bin, aber der ist angeblich momentan nicht auffindbar. Auch ein Punkt auf der Liste, der mir sauer aufstößt.

Ich verabschiede mich vom Captain und nehme einen Thunderhawk, der mich zu der letzten bekannten Position von Inquisitor Benikus bringt. Wir landen in einer zerstörten Bergbausiedlung. Die meist zerstörten Gebäude sind in den meisten Fällen riesige Arbeiterbaracken. Auch von hier gelingt es uns nicht Kontakt mit dem Inquisitor aufzunehmen. Nach unseren Informationen befindet er sich in einer Tempelanlage etwa einen Kilometer von hier entfernt. Der Thunderhawk hebt sofort wieder ab, nachdem er uns abgesetzt hat. Wir sind nun allein auf uns gestellt. Nun gut, kein Grund hier zu trödeln. Wir laufen zu der Tempelanlage hin, die sich in einem äußerst zerklüfteten Terrain befindet. Hier ist es wieder wie gewohnt eiskalt und schon bald sehne ich mich nach der Hitze von Vulkan City zurück. Der ausgetretene Pfad ist schmal und von Rissen durchzogen. Die Landschaft besteht aus hoch aufragenden Bergkämmen. Wir sind mitten in einer lebensfeindlichen Einöde und einer Landschaft, die aus einem Fiebertraum entsprungen sein könnte. Kein Wunder, dass man hier den finsteren Einflüsterungen falscher Götzen erliegt.

Schließlich erreichen wir den Tempel in Form eines Zikkurates. Die Anlage ist mit einer Mauer aus grobem Bruchstein eingefasst und ein schräg in den Angeln hängendes ehernes Tor blockiert halb den Weg. Die Ornamentik in der Oberfläche der Torflügel zeigt die typische Ikonographie des Erzfeindes. Man kann sich gerade so zwischen einer schmalen Öffnung zwischen den Flügeln hindurchzwängen. Dahinter ist ein Hof voller Leichen, Kultisten und Anhänger einer der Bruderschaften, die hier ja das Sagen haben. Und wir sehen seinen Mörder, einen riesigen Hulk. Ein Monster, erschaffen von einem Haloartefakt.

Nakago

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« Antwort #398 am: 06. April 2015, 15:27:48 »
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Chaostempel (Ja, ein Chaostempel, rein in den Tempel, raus in den Tempel) ;)
Zeit: 2 796 785.M41

Das Ding ist riesig, drei Meter dürften da nicht reichen, eher schon vier. Er hat eine herausgerissene Säule, die er als Keule benutzt. Offensichtlich hat es starke Schmerzen und ist äußerst aufgebracht. Und hinten aus seinem Nacken ragt ein Griff mit den typischen Verzierungen eines Haloartefaktes. Na Prima auch. Scheint wohl eine Kreatur von Inquisitor Benikus zu sein, da einige Kleidungsfetzen Insignien der Inquisition tragen. Wir sind hier also richtig. Eine weitere Kontaktaufnahme über Funk schlägt fehl, auch wenn wir wahrscheinlich keine hundert Meter Luftlinie vom Inquisitor entfernt sind.

Wir bewegen uns vorsichtig in den Hof und das Ding attackiert uns augenblicklich. Es schleudert seine Säule nach uns, aber wir können diesem Geschoss gerade so noch ausweichen. Wir schießen im Gegenzug auf ihn, was einige Treffer nimmt, die eine normale Kreatur augenblicklich töten würden. Verdammt zäh dieses Ding. Es greift wild brüllend an und zwar mich, ich kann seinen mächtigen Hieben ausweichen und treffe im Gegenzug ein Kraftfeld. Die Dinger muss es hier in der Weite wirklich in jeder Commercia geben. Ares findet eine Lücke im Kraftfeld und zerschmettert einiges an wichtigen Organen im Innern der Kreatur. Fidilius schafft dagegen nur das Feld zum Leuchten zu bringen. Mir geht es ähnlich, da zwei von drei Hieben davon abgelenkt werden. Bruder Obskurus setzt mit einem Todesgriff dem Trauerspiel ein Ende. Das wäre erledigt.

Vorsichtig gehen wir zum Zikkurat und finden ein Eingangsportal, das in eine Bibliothek führt. Die Regale sind voll mit Schriftrollen, gebundenen losen Blättersammlungen und richtigen Büchern. Statt blasphemischer Themen handelt es sich hier um Reiseberichte und Beschreibungen von Xenos in der Weite. Ein sehr interessantes Thema, leider können wir hier nicht verblieben. Ein Stockwerk höher, hier befinden sich Schulungsräume, befindet sich eine Barrikade die von zwei Schergen aus dem Gefolge des Inquisitors verteidigt wird. Sie fragen uns, was mit ihrem Kameraden im Hof passiert ist und sind nicht begeistert über den Umstand, dass wir ihn getötet haben. War wohl aber unausweichlich. Wir dürfen passieren und finden den Inquisitor in einem Kultraum, wie er in einen Transportbehälter mit Stasisfeld verschiedene neue Spielzeuge eindeutig aus Xenosproduktion hinein stopft.

Er ist durchaus überrascht uns hier zu sehen. Zum einen, weil wir seit acht Tagen vermisst werden und weil wir ausgerechnet hier wieder auftauchen. Ich gebe ihm die Kurzfassung. Waren auf der "Gryphon", um mit dem gefangenen Halbling im Auftrag von Admiral Horn zu reden, weil diese Kreatur nur mit mir reden wollte. Das eigentliche Gespräch klammere ich so weit wie möglich aus, bis auf den Fakt, dass ich nicht glaube, irgendetwas Sinnvolles aus dieser Kreatur heraus zu bekommen und dass ich eine sofortige Liquidation befürworte. Dies wollte ich dem Admiral sagen, stieg in einem Fahrstuhl rein, reiste durch den Warp und landete in einem Beschwörungskreis in einer Höhle hier irgendwo auf Frevel. Kämpfte mich mühsam aus diesem Schlamassel heraus, ließ jede Menge Chaosanbeter töten und bin nun hier. Auch mache ich den Inquisitor darauf aufmerksam, dass die momentane taktische Aufstellung der Verbände jedem Militärhandbuch und auch dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Das Auseinanderziehen der schweren Großkampfschiffe der Freihändler über einen weiten Raum wird jeden Angreifer begünstigen. Damit bezichtige ich indirekt Admiral Horn dem Hochverrat. Und genau dafür halte ich ihn inzwischen auch, für einen Hochverräter. Die "Gryphon" scheint Chaoskorruption zu fördern, da nach Aussage Bergers, des uns begleitenden Sicherheitsoffizier die unteren Mannschaftsebenen schon öfter komplett ausgetauscht werden mussten. So was lässt tief blicken.

Inquisitor Benikus schaut mich prüfend an. Jedenfalls glaube ich das, da sein Gesicht aus lackiertem Metall keine Mimik zulässt. Ich hoffe nur, dass wirklich Horn ein Verräter und der dritte Spieler in Lady Anagais Spiel ist und nicht Benikus. Wirklich trauen kann ich ihm auch nicht. Er ist mir zu sehr vertraut mit Haloartefakten und die sind wirklich gefährlich, wie wir ja schon mehrmals gesehen haben. Aber Horns Verhalten ist nicht allein mit Familienpolitik und Dummheit zu erklären. Ein kompletter Idiot bekommt nicht einen so hohen Posten und eine Kampfflotte. Komplette adlige Idioten bekommen irgendwelche hochdotierte Posten in einem riesigen Büro, in dem sie keinen Schaden anrichten können und den Rest ihrer Tage mit einer total sinnentleerten Tätigkeit beschäftigt sind.

Wir einigen uns darauf, erst einmal zur "Gryphon" zurückzukehren und dort Flamm zur weiteren Beratung zu konsultieren. Mein Gefolge und ich helfen den Tempel zu verminen und sprengen den dann in die Luft, nachdem Benikus Schergen noch einige Bücher aus der Bibliothek gesichert haben. Im Hof birgt Benikus noch das Haloartefakt und steckt es in einen Behälter. Er hat nur Handschuhe an, ist die Frage, ob die besonders gesichert sind, um die gefahrlose Handhabe mit Haloartefakten zu gewährleisten.

Nakago

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« Antwort #399 am: 08. April 2015, 14:08:13 »
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Zerstörter Chaostempel (Ja, immer noch der gleiche Chaostempel) ;)
Zeit: 2 797 785.M41

Wir warten vier geschlagene Stunden, bis wir endlich evakuiert werden. Der Transfer zur "Gryphon" dauert eine weitere Stunde. Das Empfangskomitee besteht aus einer schwer bewaffneten Sicherungsgruppe, die uns zum Admiral selbst geleitet. Inquisitor Flamm ist seit Tagen nicht mehr erreichbar. Wir werden zur Brücke geschafft, wo der Admiral uns erst mal warten lässt. Damit zeigt er mir, wie unwichtig er uns hält. Da wird es noch ein böses Erwachen geben, Freundchen.

Admiral Horn erbarmt sich schließlich unser und tut so, als ob er keine Ahnung hätte, was Flamm so treibt. Das einzige, was er zu wissen zugibt, ist, dass Flamm sich in einen Bereich im Maschinendeck begeben hat und alle Eingänge hinter sich versiegeln hat lassen. Jede Art von Kontaktaufnahme wäre bis jetzt gescheitert. Nun, gehen wir der Sache auf dem Grund. Aber zuerst will Inquisitor Benikus uns prüfen, ob wir vom Warp korrumpiert worden sind. Nun gut, ich habe nichts zu befürchten, außer, dass Benikus doppeltes Spiel treibt. Wenn er es tut, werde ich es bald herausfinden. Ich lasse zu, dass wir in einen abgesperrten Bereich der Brigg geführt werden und uns dort in die Hände der Inquisition begeben. Mein Glaube an den Gottimperator ist unerschütterlich, deswegen ist mir auch nicht bange, als man mich entwaffnet und auf einen Stuhl schnallt. Mein Herz ist sogar so rein, dass ich einfach einschlafe.

Grob werde ich nach viel zu kurzer Zeit geweckt. Ich hätte gerne einen Rekaf, aber der wird mir leider nicht zugestanden. Stattdessen werde ich an eine kleine glänzende Apparatur aus Xenosproduktion angeschlossen, die auf einem kleinen Rollwägelchen in den Raum hinein gerollt wird. Laut Benikus aus Eldarproduktion und das Ding soll in der Lage sein, Korruption zu erkennen. Meine Nachfragen, wie das genau funktioniert, werden leider nicht beantwortet. Der Vorgang an sich ist äußerst schmerzhaft und einige der alten Wunden fangen wieder an zu bluten. Trotzdem scheine ich den Test geschafft zu haben. Allerdings muss ich mal wieder ein paar Fragen zu Bruder Obskurus beantworten. Das geht mir so langsam wirklich auf die Nerven. Ich mache mir eine geistige Notiz, ihm endlich einen Klon oder so was zu beschaffen.

Ich lasse mich von Bruder Obskurus heilen, ebenso all jene, denen die Apparatur ebenso Verletzungen zugefügt hat. Magister Militaris Ares hat zum Glück nichts abbekommen. Ebenso Bruder Obskurus. Allerdings war er auch nicht daran angeschlossen, was ihn wohl augenblicklich vernichtet hätte. Ich schätze mal, das Ganze funktioniert so ähnlich wie die leuchtende Hand von Flamm.

Apropos Inquisitor Flamm, wir lassen uns zu dem Bereich führen, in dem er verschwunden ist. Das ist irgendwo in den Tiefen des Maschinendecks. Was wirklich Wichtiges scheint sich hier nicht zu befinden. Hin und wieder sind Pranger und Elektrogalgen zu sehen, wo disziplinarische Maßnahmen vollstreckt werden. Eine arme Sau hat sich mal kurz zweihundert Peitschenhiebe eingefangen. In der Flotte sind die Strafen für Unabs deutlich härter als auf einem Freihändlerschiff. Dafür haben die halt auch weniger Probleme, an neues Menschenmaterial zu kommen.

Benikus betrachtet zuerst nachdenklich die Siegel, welche zu den stärksten gehören, die man anbringen kann. Da auch hier jede Art der Kontaktaufnahme mit Flamm scheitert, weder über Interkom, Breitbandfunk, Funk oder telepathischen Kontakt, reißt Benikus das Siegel ab. Dahinter befindet sich ein weitläufiger und verwinkelter Komplex der Instandhaltung. Sprich hier werden kleine Aggregate gewartet und deren Maschinengeister versöhnt. Werkstätten und Ersatzteillager. Jemand hat akribisch alle Lumen an den Decken zerstört und der Bereich wird nur von meinem Servitorschädel erhellt, dessen Lumen eine kleine Insel des Lichtes in dieser schier undurchdringlichen Finsternis schafft. Schon nach wenigen Metern passieren wir die ersten Chaossterne. Einige bestehen aus roter Farbe, andere aus Blut. Einer ist sogar mit Säure in die Wand geätzt. Man muss also schon ziemlich blind sein, um diese Korruption an Bord eines imperialen Schlachtkreuzers zu übersehen. Flamm hat sie offensichtlich nicht übersehen. Hier und da liegen Leichen in den Uniformen der Unabs auf dem Boden. Die meisten haben primitive Waffen in ihren kalten Fingern, wie man sie mit etwas Geschick aus Normalien herstellen kann. Hier und da findet sich auch eine Waffe aus den Waffenkammern dieses Schiffes. Auch sind seltsame Symbole in Augenform an den Wänden, Boden und Decke gemalt, die laut Bruder Obskurus vor Ausspähung schützen soll. Trotzdem warnt Bruder Obskurus mich vor einer tödlichen Präsenz in der Nähe.

"Gut! Führe mich hin und wir beenden diese Häresie!", meine ich dazu, während Althea hinter meinem Rücken verzweifelt die Hände in die Luft wirft.

Nakago

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« Antwort #400 am: 10. April 2015, 10:50:42 »
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"Gryphon"
Maschinendeck
Versiegelter Bereich
Zeit: 2 797 785.M41

Wir kommen in eine kleine Halle voller Leichen, hier hat ein Gefecht stattgefunden und ich kann einige tote Inquisitionsschergen ausmachen. Für Flamm ahne ich nichts Gutes. Er meldet sich immer noch nicht. Und ich denke inzwischen, dass er sich nie wieder melden wird. Thronverdammt!

"Ah! Endlich kommt Ihr her, Conari!", ruft eine Stimme aus der Dunkelheit. Laut Bruder Obskurus die dunkle tödliche Präsenz. Prima, dann haben wir den  Mistkerl ja gefunden. Wer auch immer das sein mag.

"Lordkapitän Conari!", stelle ich richtig. Die Stimme lacht.

"Arrogant bis zuletzt. Schade, dass Ihr auf Frevel nicht Euer verdientes Ende gefunden habt. Ich schätze, meine Auftraggeber haben sich als unfähig erwiesen, Euch zu kontrollieren?"

"Sieht ganz so, mit wem habe ich denn das Vergnügen?"

"Mein Name ist nicht von Belang."

"Nur für meine Memoiren. Gönnt mir, Euch nicht als den Namenlosen Deppen titulieren zu müssen."

"Mein Name ist Vartas! Merkt ihn Euch gut, denn wenn Ihr vor den wahren Göttern steht, dann sagt ihnen, dass Vartas Euch getötet hat."

"Kein schlechter Spruch, könnte von mir sein. Und was mach Ihr so den ganzen Tag?", frage ich weiter, während mein Gefolge etwas ausschwärmt.

"Ich bin ein reisender Arbeiter im Dienst der Bruderschaften von Frevel. Ich räume Müll wie Euch weg", erklärt er mir.

Just in dem Moment erheben sich einige der Leichen, um uns anzugreifen. Das nenne ich mal total unsportlich! Wie auch immer, die Leichen sind wie aus Gele und ihre Extremitäten werden lang, dünn und äußerst flexibel. Damit schlagen sie aus großer Entfernung auf uns ein. Zuerst sind es nur drei Stück. Bruder Obskurus lässt seinen Flammenwerfer speien und es riecht sogleich wie auf einem Grillstand, als einige der Leichen Feuer fangen. Die Geleezombies dagegen zeigen sich äußerst unbeeindruckt. Ares schießt einen mit seinem Sturmbolter über den Haufen, ein zweiter wird sogleich von Althea erschossen. Ich dagegen erwische den agilsten der drei, der sich einfach aus meiner Garbe formt. Fidilius will meine Scharte auswetzen, trifft, erledigt es aber nicht, da er keine letalen Stellen zu treffen scheint.

Drei weitere Leichen erheben sich und attackieren uns mit ihren schleimigen Tentakeln. Aber ihnen gelingt es nicht, uns damit zu berühren. Spätestens am Schutzfeld ist Endstation. Bruder Obskurus setzt unheilige Hexerei ein und stellt fest, dass Feuer mit Feuer zu bekämpfen nicht immer eine gute Idee ist. Jedenfalls ist das Ergebnis seiner Bemühungen nicht wirklich beeindruckend. Ares greift eines der Dinger im Nahkampf an, aber ein Tentakel wickelt sich um seinen Arm, sodass er seine Energiefaust nicht richtig einsetzen kann.

"Vartas ist hier!", ruft der Magister Militaris aus und tatsächlich schält sich aus der Dunkelheit ein großer muskulöser Mann hervor. Sein Oberkörper ist nackt und voller ineinander greifender Symbole bedeckt. Sein Anblick ist einem rational nicht zu erklärenden Grund einfach nur widerwärtig und selbst mir wird etwas Angst und Bange.

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Meisterin Puppila lässt sich davon aber nicht wirklich beeindrucken und schießt gekonnt mit ihrem Bolter auf ihn. Leider prallen die meisten Geschosse nur farbenfroh an einem Schutzfeld ab. Mit Himmelssturm will ich es der Pilotin gleichtun, aber meine Salve verteilt sich gleichmäßig im Raum, weil meine Hand so unglaublich zittert.

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Fidilius erledigt derweil einen der Geleezombies und schießt ihn präzise zusammen. Drei sind von diesen unnatürlichen Dingern noch übrig, einer greift mich an und bezahlt für seine Glauben, sich mit mir messen zu können, mit seiner Existenz, da wenigstens Blitzgewitter so funktioniert wie es soll. Ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal all jener, die unnatürlichen Ursprungs sind. Bruder Obskurus versucht diesen Vartas mit seinem Flammenwerfer zu läutern, trifft aber nicht. Auch seine Hexerei verpufft einfach. Althea packt ihren Energiehammer und hämmert einen der Zombies um. Für eine so schmächtige Frau haben ihre Schläge einen ziemlichen Punch. Vartas greift Ares mit seinem mit Chaosinsignien geschmückten Energieschwert an. Eine schöne Waffe. Wird sich gut in meiner Trophäenkammer machen. Auch wenn ich das eine oder andere Symbol mit einem schwarzen Balken überkleben muss. Aber zuerst muss ich Vartas töten, bevor ich sein Schwert an die Wand hängen kann. Ich glaube, ich habe da schon ein Plätzchen gefunden.

Nakago

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« Antwort #401 am: 13. April 2015, 15:39:30 »
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Zeit: 2 797 785.M41

Ares haut ebenfalls einen der Geleezombies zu Mus. Tja, wo mein Magister Militaris hinlangt wächst kein Gras mehr. Ich stürze mich mit dem "Arbeiter" in den Nahkampf. Aber irgendwie scheine ich das Fechten verlernt zu haben. Thronverdammt! Nur einer meiner Hiebe sorgt für eine klaffende Wunde.
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Fidilius stanzt Löcher in die Luft, wohl um zu zeigen, dass auch er nicht immer trifft.

Vartas greift Bruder Obskurus an und dessen telekinetisches Schutzfeld verschwindet einfach. Im Gegenzug schließen sich die Wunden auf Vartas Oberkörper. Was für eine teuflische Hexerei ist das nun wieder? Benikus und sein Gefolge schlagen weiter hinten eine neu dazu gekommene Truppe von Geleezombies zu Brei. Dabei lassen sie sich offensichtlich viel Zeit, sodass wir allein mehr Spaß mit Vartas haben können. Ich beordere Bruder Obskurus dorthin, wo Vartas sich nicht weiter an ihm aufladen kann. Ich blocke den Streiter des Chaos und nun geht es richtig zur Sache. Wir tauschen in rasender Geschwindigkeit Attacken, Paraden und Riposten. Der Kerl ist verdammt gut, muss man ihm wirklich lassen. Auch ohne diesen Psikram ist der Kerl ein absolut tödlicher Fechter. Funkensprühend prallen unsere Klingen aufeinander. Seine unheilige Aura behindert mich in meinem rechtschaffenen Werk, aber schließlich bin ich es, der ihn tötet. So muss das sein. Vernichtet zu werden, das ist das Schicksal des Widerwärtigen.

"Was war das denn für eine Kreatur?", frage ich Benikus, der sich endlich bequemt, zu mir aufzuschließen. Jetzt wo das Ding tot ist, haben er und seine Gefolge auf einmal kein Problem mehr, mit den Geleezombies fertig zu werden.

"Wahrscheinlich ein Unberührbarer", mutmaßt der Inquisitor.

"Was ist ein Unberührbarer?", frage ich baff, da ich diesen Begriff noch nie gehört habe.

"Ein Mensch ohne Seele. Sie werden deswegen von keinen psionischen Phänomenen betroffen", erklärt mir Benikus. Sachen gibt’s, man lernt eben nie aus. Ich nehme die Klinge des toten Attentäter für meinen Trophäenraum an mich und wir können weiter nach Flamm suchen. Schon im nächsten Raum werden wir fündig. An einer Wand hängt der traurige Rest, was vom Inquisitor übrig geblieben ist. Sein kopfloser ausgeweideter Torso ist an die Wand genagelt worden. Kopf und die zerhackten Gliedmaßen liegen davor in einem bizarren Muster. Ein wahrhaftiger Streiter des Imperiums ist gefallen. Sein Dienst ist nun zu Ende und ich schwöre, dass dafür jemand seinen gerechten Lohn erhalten wird. Und die Währung werden Blut und Schmerzen sein. Damit kann ich einen weiteren Verdächtigen von der Liste streichen, Flamm war nicht der dritte Mann. Jetzt stehen nur noch Benikus und Horn darauf. Wer von Beiden ist es? Sollte ich diesen Bereich lebend verlassen, ist es nicht Benikus.

Auch die Leichen der meisten Mitglieder aus dem Gefolge des Inquisitors lassen sich hier finden. Und die Leichen von Sicherheitsgardisten. Teilweise könnte man durchaus meinen, sie hätten sich gegenseitig umgebracht. Der Verdacht gegen Admiral Horn verdichtet sich damit immer mehr. Wir haben gefunden, was wir gesucht haben und beginnen wieder den Weg zum Ausgang zu suchen.

"Lordkapitän Conari!", Magister Militaris Ares zeigt etwas aufgeregt auf eine Tür mit einem gelben Schild mit einer Warnung vor übellaunigen Maschinengeistern. "Wir sollten da mal rein sehen...."

"Aha?", so ein Verhalten bin ich von Ares gar nicht gewohnt. Die Tür sieht unscheinbar aus und ist verschlossen. "Techpriester Fidilius! Öffnen!", befehle ich. Fidilius macht sich ans Werk und setzt seinen Multischlüssel ein, um die Maschinengeister zu motivieren, die Tür zu öffnen. Das tun sie schließlich auch. Dahinter ist ein großer Raum voller Leichen. Ein Teil davon hängt an Fleischerhaken von der Decke, ein anderer bedeckt den Boden fast vollständig. Ich lasse meinen Servitorschädel vorschweben und erkenne, dass die Wände mit Namen beschmiert sind. Fast alle sind durchgestrichen und als Farbe hat man Blut verwendet. Der Raum strahlt eine fast schon greifbare Finsternis aus. Das ist ein Ort des Bösen.

Trotzdem gehen wir vorsichtig hinein.

"Woher wusstet ihr, was sich hinter dieser Tür verbirgt?", frage ich den Magister Militaris und mustere ihn mit gesundem misstrauen.

"Das Schicksal hat es so bestimmt. Falls ich hier sterben sollte, dann sollt ihr Wissen, dass ich Euch immer treu gedient habe", erklärt er mir etwas holprig. Aber bevor ich nachhaken kann, kommt wortwörtlich Leben in den Leichenberg vor uns und eine Abscheulichkeit mit zwei Köpfen und vier Armen erhebt sich vor uns. Gut! So wird uns schon nicht langweilig werden.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #402 am: 15. April 2015, 15:14:35 »
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"Gryphon"
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Versiegelter Bereich
Zeit: 2 797 785.M41

Das Monster erhebt sich und wirft eine der Leichen auf Bruder Obskurus, der davon umgerissen wird. Meisterin Puppila jagt eine Garbe in das Monster, trifft, erzeugt aber nur bunte Explosionen auf dem Kraftfeld. Himmelssturm stimmt in den Boltersturm ein. Immerhin findet ein Projektil eine Lücke, der Rest verpufft. Fidilius trifft erst gar nicht. Ares hat ähnlich viel Pech wie ich, nur ein Geschoss findet seinen Weg in den Balg des Dinges. Der Astropath windet sich unter dem ekligen Wurfgeschoss in der Form einer verfaulten Leiche wieder hervor.

Mit einem infernalischen Brüllen stürmt die Kreatur auf den Magister Militaris zu, der im letzten Moment gerade noch so ausweichen kann. Althea feuert unverzagt weiter und immerhin dringt die Hälfte ihrer Geschosse durch das schier undurchdringliche Feld hindurch. In der Luft liegt eine Spannung, wie man sie nur in den Schicksalskämpfen gespürt hat. Dieser Raum hat etwas damit zu tun. Während der Kampf um uns tobt, kann ich einige der Namen lesen. Einige davon kenne ich sogar. Sebastian Winterscale und Wrath Umboldt. Beide sind durchgestrichen. In diesem Raum stehen die Namen der Spieler von Lady Anagai. Warum? Keine Ahnung.

Auf alle Fälle ist dies der unumstößliche Beweis, dass die "Gryphon" korrumpiert ist. Als nächstes finde ich meinen Namen, dann den eines Silgias. Noch nie gehört, schätze mal, dass dies der Name des Spielers ist, der mir als der "Halbling" bekannt ist. Und dann finde ich den dritten Namen, Horn. Also ist der Admiral der dritte Spieler. Es irritiert mich, dass es beiden gestattet war, die Weite zu verlassen. Dieses Spiel von Lady Anagai wird immer mysteriöser. Was ist ihr Ziel? Der Yu´vath? Ist er das Ziel oder nur der Weg? Wenn der Yu´vath der Weg ist, was ist dann das Ziel? Für was braucht sie uns, die Spieler mit der Liste nun genau? Nur um Ereignisse auszulösen? Um etwas zu steuern? Letztendlich kann es mir egal sein, das einzige, was ich wissen muss, ist, wie vernichte ich Lady Anagai.

Aber das ist momentan nur akademisch, denn ich habe ein zweiköpfiges Monster zu bekämpfen. Das muss man dem Chaos schon lassen, ihre Erscheinungsform ist mannigfaltig und es wird nie langweilig sie zu bekämpfen.

"Benikus! Seht, Horns Name! Er ist durch dunkle Hexerei korrumpiert!", mache ich Benikus auf den Namen aufmerksam und hoffe, dass er meinen nicht findet.

"Für den Imperator!", brülle ich und greife die chaotische Abscheulichkeit mit Blitzgewitter an. Leider wird mein Hieb pariert. Fidilius folgt mir und scheitert am Kraftfeld. Dafür hat Ares mehr Glück und landet einen schweren Treffer mit seiner Energiefaust. Bruder Obskurus gesellt sich in einem Anfall von Mut mit gezogenem Energieschwert zu uns. Althea lässt sich nicht lumpen und greift nach ihrem Energiehammer. Es gibt einen Knall, als sie das Kraftfeld trifft und geschockt zurücktaumelt. Ich nutze das kurzzeitige Flackern des Feldes und kann zwei präzise Treffer landen. Fidilius verpasst das Zeitfenster um Sekundenbruchteile und sorgt nur für weitere Entladungen auf dem Schutzfeld. Der Techpriester hat heute verdammt viel Pech. Nicht dass er nicht treffen würde, seine Schläge scheitern einfach durch unheilige Umstände. Ares weiterer Faustschlag wird leider pariert.

Weitere kraftvolle Hiebe prasseln auf den Magister Militaris herunter. Zu seinem Glück hält sein Feld. Althea schlägt ein weiteres Mal mit aller Kraft, die ihr weiblicher Körper aufbringen kann, auf das Monster und scheitert wieder am Kraftfeld. Wieder gibt es eine Wechselwirkung, die ich ausnutze. Zwei kraftvolle Hiebe treiben tiefe Wunden in den verdorbenen Balg der Chaoskreatur. Fidilius hat wieder Pech, aber dafür kommt ein machtvoller Schlag von Ares durch. Seine Energiefaust verschwindet im Balg der Kreatur und zerreißt sie von Innen heraus. Unnatürliche Kräfte wirken auf diesen Raum ein und wir müssen evakuieren. Kaum sind wir draußen, wird der Raum regelrecht zusammengepresst. Aber ich habe nun Gewissheit, dass Horn ein Spieler von Lady Anagai ist und das sein Werk nicht dem Imperium dient. Es ist nun Zeit, seinen Untaten ein Ende zu bereiten.

Gespielt am 09.08.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Solun Ares Magister Militaris
Bruder Obskurus Astropath
Fidilius Techpriester
EP: 400
Besiegte Feinde:
2 Harpyien
6 Lava Zombies
1 Inquisitions Halo Monster
6 Tentakel Gelee Zombies
1 "Arbeiter" Varta
1 Doppelköpfiges Monster
Beute:
1 Energieschwert von Varta

Gedanke des Tages
Spoiler (Anzeigen)

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #403 am: 17. April 2015, 15:21:17 »
Kapitel 61
Der verfressene Halbling!
Position:
Findlingswelten
Frevelsystem
Orbit über Frevel
"Gryphon"
Brücke
Zeit: 2 797 785.M41

Mit Inquisitor Benikus und seinen Schergen fahren wir nach oben in den Brückenbereich. Beinahe erwarte ich schon, dass wir einem Attentat zum Opfer fallen. Hier ist was oberfaul und die Korruption geht von ganz oben aus. Aber trotz aller meiner Befürchtungen erreichen wir unbeschadet das Brückendeck. Die Fahrstuhltüren aus gebürstetem Stahl gleiten auf und wir betreten einen Gang. Hier sind massiv Sicherungsgardisten mit Hochenergielasergewehren angetreten. Bruder Obskurus bleibt etwas zurück und wirkt seine finstere Hexerei, sodass jeder mitkriegt, was er da gerade macht. Mal wieder wird es ziemlich kalt um ihn herum und jemand von den Wachen drückt den dicken roten Alarmknopf. Die nächsten Minuten bin ich damit beschäftigt zu verhindern, dass Bruder Obskurus auf den nächsten Autoscheiterhaufen geworfen wird. Manche Leute sind einfach nicht lernfähig.

Es ist nur der Autorität des Inquisitors Benikus zu verdanken, dass die Sache nicht eskaliert. Manche Gefolgsleute sind einfach mehr Bürde als irgend sonst was. Bruder Obskurus ist nützlich, aber ob er diesen Ärger immer wert ist?

Der einzige glückliche Umstand ist, dass schließlich Admiral Horn persönlich auftaucht, um sich der Sache anzunehmen, da müssen wir ihn schon nicht weiter suchen. Benikus scheucht den Admiral wie einen frechen Scholaren in ein Besprechungszimmer. Der Admiral hockt sich in einen Sessel, wir bleiben stehen. Wir sind meine Wenigkeit mit meinem kompletten Gefolge, Inquisitor Benikus mit seinen Schergen und der Anhang des Admirals bestehend aus mehreren Adjutanten, höheren Offizieren und Leibwächter.

"Admiral Horn! Wie erklärt Ihr den Tod des Inquisitors Flamm?", donnert Benikus los. Der Admiral steht mit hochrot angelaufenem Gesicht wieder auf und bringt eine Reihe von Ausflüchten vor. Schnell verstrickt er sich in lahme Ausreden und hanebüchene Widersprüche. Zum einen will er nichts von der Korruption auf seinem Schiff gewusst haben, dann hat er wieder Flamm selbst darauf angesetzt und nach seinem Tod den Bereich versiegeln lassen, um das Geschehen erst im Imperialen Raum weiter zu untersuchen.

"Diese Flausen hat Euch nur dieser verdammte Conari in den Kopf gesetzt. Unsere Familien sind seit Jahrtausenden Rivalen!", keift der Admiral schließlich, nachdem alle seine Ausreden vom Inquisitor Benikus widerlegt worden sind.

"Ersten ist Eure Familie gar nicht so alt, dass wir schon seit Jahrtausenden Rivalen sein könnten. Zweitens steht hier die Sorge um das Imperium und seine wertvollen Ressourcen für mich im Vordergrund. Familie ist wichtig, aber ich setze sie nicht wie Ihr an die erste Stelle. Für mich kommt immer das Imperium und der Imperator zuerst. Ich bin nur sein äußerst bescheidenes Werkzeug!", kontere ich gekonnt.

"Diese Mission ist von der Flottenführung dieses Segments abgesegnet! Von dem Inquisitionskonzil auf Scintilla! Ihr könnt mich jetzt nicht stoppen! Wir stehen kurz vor dem Ziel, endlich das Portal wieder zu öffnen. Damit wird der Kreuzzug im Jericho Sektor nicht sterben!", keift der Admiral weiter. "Nur noch ein Tag!"

"Diese Mission hätte nie genehmigt werden dürfen. Eure Entscheidungen sind von Familienpolitik geprägt und ihr habt eine imperiale Flotte mitten in eine Falle des Erzfeindes geführt! Ihr seid von allen Euren Ämtern bis zum Ende meiner Untersuchungen beurlaubt! Nehmt ihn fest!", befielt der Inquisitor und seine Schergen gehen zur Arbeit. Das Gefolge des Admirals beugt sich dem Schiedsspruch des Inquisitors ohne Widerspruch. Während der Admiral in seine eigene Brigg geführt wird, eilen wir zur Brücke und nach einer kurzen Besprechung über unsere zukünftige Taktik wird ein allgemeiner Rückzug eingeleitet. Die auf den Planeten gelandeten imperialen Regimenter werden zurückgerufen. Die Evakuierung aller Verbände wird etwa einen vollen Tag dauern. Ich hoffe, dass wir diesen haben. Durch die besondere Beschaffenheit der Siedlungen auf Frevel befindet sich nur wenig schweres Gerät auf der Planetenoberfläche. Der Führungswechsel läuft reibungslos und die Imperiale Heeresführung kommt den Befehlen ohne Einwände sofort nach. Niemand war wirklich von der Strategie eines Bodenkrieges in diesem System überzeugt, geschweige denn begeistert.

Nun wird es Zeit, ein kleines Geschäft zu erledigen. Frohen Mutes fahren wir in den Bereich, wo der Halbling inhaftiert ist. Leider erweist sich sein Gefängnis als leer. Nach den Unterlagen zu urteilen wurde er vor drei Tagen auf den leichten Kreuzer "Falke" verlegt. Und der ist unter dem Kommando von Victoria Horn. Thronverdammt!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #404 am: 20. April 2015, 14:13:59 »
Position:
Findlingswelten
Frevelsystem
Orbit über Frevel
"Gryphon"
Brücke
Zeit: 2 797 785.M41

Sieht so aus, als hätten wir den falschen Horn in die Brigg geschafft. Thronverdammt! Nun schlecht, es stellt sich heraus, dass die Falke keine Anfragen jeglicher Art beantwortet. Der kleine Träger befindet sich am Portalkreis in geheimer Mission. Benikus gibt uns den Auftrag uns dieser Sache anzunehmen. Sprich nach Möglichkeit den Schlüssel für das Portal und alle Informationen zu bergen. Und den Halbling zu töten, da er wohl nun doch nicht mehr hilfreich ist. Natürlich bin ich sofort dafür zu haben. Ich lasse die "Audacia" und die "Rammbock" aus dem Verband an der Peripherie heraus lösen und beordere sie her.

Da wir nun etwas Luft haben, nehmen wir in der Offiziersmesse ein mehrgängiges Menü ein. Ich stelle schon bald fest, was meine liebe Colette eine hervorragende Köchin ist, die dieses Essen hier mir niemals servieren würde. Trotzdem macht es satt. Wir können uns etwas erholen und schöpfen neue Kräfte. Die Auswirkungen des Rituals auf Schwefel klingen inzwischen fast vollständig wieder ab.

Zwischenzeitlich nimmt die Chaosaktivität am Rand des Systems stark zu. Zum Glück sind die Verbände inzwischen massiert, sodass die feindlichen Attacken auf überlegenen Widerstand treffen. Wären die Schiffe der Freihändler weiter in der von Admiral Horn befohlenen Formationen unterwegs gewesen, hätten wir jetzt Totalausfälle am laufenden Band zu beklagen. Von vielen Schiffen kommt die Meldung, dass man Portalsteine gefunden und diese zerstört hat. Aber nicht bei allen Schiffen und es ist nicht sicher, ob es jeweils nur ein Stein ist oder vielleicht sogar mehrere.

Wir bekommen zur Verstärkung ein sechsköpfiges Killteam der Ultramarines zugewiesen. Angeführt werden sie von Sergeant Juri, der bis jetzt in Reserve auf der "Gryphon" gehalten worden war. Er ist von der Mission durchaus angetan.

Die "Audacia" und die "Rammbock" kommen endlich an und wir setzen über. Sofort lasse ich Kurs auf die "Falke" und das Portal nehmen. Ich bringe mich auf den neusten Stand und Lobe XO Kyrr für seine gute Arbeit. Colette füttert mich mit ein paar von ihren kleineren Spezialitäten und ich habe leider keine Zeit meine durch meine Abwesenheit sich vernachlässigt fühlenden Konkubinen aufzusuchen. Wie gut, dass sie sich auch mit sich selbst beschäftigen können.

Die "Falke" meldet sich immer noch nicht. Bruder Obskurus kann fühlen, dass sich zwar noch Leben auf dem Schiff befindet, aber es sind definitiv viel zu wenige. Ich lasse auf die "Rammbock" übersetzen und beginne mit dem Anflug. Als wir uns auf unter hundert Kilometer annähern und das Schiff stark abbremst, treten überall Anomalien bei Besatzungsmitgliedern aus. Manche beißen einfach ihren Nachbarn oder laufen Amok. Das erinnert mich an Anmut und sofort lasse ich das Manöver abbrechen. Wir schwenken ab und fahren mit Vollast an der "Falke" vorbei und gewinnen so schnell wieder Abstand. Schnell enden die Amokläufe und die Fressattacken. So wird das nichts. Ich lasse einen Shark, das ist ein Enterboot von der "Audacia", klarmachen und evakuiere davon dann alles Personal. Nur mit meinem engsten Gefolge, durch die in unsere Rüstungen eingearbeiteten Hexagrammfelder sind wir gut gegen diesen Wahnsinn geschützt, und den sechs Space Marines fliege ich zur "Falke".

Althea klemmt sich hinter dem Pilotensitz, ich mime den Co-Piloten, Ares setzt sich an die Waffenkontrollen und Fidilius überwacht die Maschinengeister. Wir nähern uns über das Heck der "Falke" an. Am Heck befinden sich die wenigsten Abwehrgeschütze. Die Mühe hätten wir uns sparen können, da niemand auf uns schließt. Unbehelligt landen wir etwas ruppig in einer Landebucht. Alles bleibt ruhig. Wir schnallen uns ab und betreten über die offene Sturmrampe die Falke. Der Hangar ist von Personal geräumt. Ordentlich stehen hier Furys aufgereiht.

Ich lasse Fidilius sich in ein Terminal einstöpseln. Leider kann er den Maschinengeister nicht mehr als rudimentäre Daten entlocken. Die "Falke" ist allerdings nicht nur ein Träger, sondern verfügt neben einem großen Labortrakt auch über einen ähnlichen Astropathenchor wie die "Audacia". So einmalig scheint dieser wohl doch nicht zu sein. Mir wird klar, dass die "Falke" wohl der Pedant zur "Audacia" ist. Der Halbling hatte ja erzählt, dass jedes Puzzlestück mehrmals vorhanden ist. Es ist mir immer noch nicht klar, für was der Chor nun letztendlich wirklich gut sein soll, scheint demnach aber essentiell wichtig zu sein.

Weitere Informationen gewinnen wir hier leider nicht, also rücken wir zu den Hangartüren vor. Die sind verriegelt und Fidilius gelingt es nicht die Maschinengeister davon zu überzeugen, dass es richtig ist, sich zu entriegeln. Die Space Marines sprengen kurzerhand das Schott auf. So geht es natürlich auch. Dahinter erwartet uns das nackte Grauen.

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