Die zentrale Frage ist doch, wo man in einem Rollenspiel seinen Schwerpunkt setzen möchte.
Hier treffen wieder die zwei Vorstellungen voneinander, die eine kohärente, einigermaßen realistische Spielwelt auf der einen Seite anstreben und auf der anderen Seite das Regelwerk als höchste Prämisse einstufen, der sich alles andere - auch die Spielweltdynamik - unterordnen muss.
Nun kann man freilich behaupten, dass D&D eher die letztere Klientel bedient, da es nunmal sehr technisch abläuft und sich auf Kämpfe/Begegnungen und dem damit verbundenen Rattenschwanz an Regeln konzentriert.
Deshalb wird dann weiterhin behauptet, dass D&D das falsche System sei, weil man den Fokus auf die kohärente, realistische Spielwelt legen möchte.
Wenn nun aber Spieler hergehen und dieses Manko dadurch ausgleichen, dass sie die Regeln anpassen, dann ist das nach meiner Auffassung ein völlig legitimes Mittel.
Solange die Spielgruppe nicht nach irgendwelchen offiziellen "Turnierregeln", auf Cons oder in einem geschlossenen System (Living Realms o.ä.) spielt, sind die Regeln nur für eine Zielgruppe verbindlich, und das ist die Gruppe selbst.
Hey, selbst das DMG empfiehlt ausdrücklich, die Regeln nicht als "in Stein gemeißelt" und absolut zu betrachten, sondern diese dem eigenen Spielstil anpassen.
Dieser Gedanke findet sich ja auch immer wieder in Supplements wie dem Unearthed Arcana.
So betrachtet würde ich die Prioritäten so einordnen:
an oberster Stelle steht das Spielziel bzw. der Stil, den die Gruppe pflegen möchte.
Ist man sich über das Ziel einig, passt man die Regeln an den Stil an - und nicht umgekehrt (nur weil es eben "D&D" ist).
Wenn sich die Gruppe darüber einig ist (Stichwort Gruppenvertrag), haben wir eben unsere Hausregeln. Völlig legitim, da Hausregeln nichts anderen bedeutet als die Anpassung der Standardregeln an den eigenen Spielstil.
Insofern stimme ich Xiam zu:
der Fallschaden endet in meiner Runde nicht bei einem cap, sondern ist tödlich. Oder eben anderen Dinge, die ich für die plastische Weltendarstellung kontraproduktiv halte.