Autor Thema: In Defence of Rape  (Gelesen 10192 mal)

Beschreibung: Plot-Device oder No-Go?

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Nightmoon

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In Defence of Rape
« Antwort #45 am: 27. August 2012, 16:33:37 »
@Meldoran:
Aber auch alles schlechte passiert im Leben. Daher kann der Tod auch sehr viel negatives negieren. Folter hingegen produziert definitiv Leid und ist somit fast immer schlecht. Und was meinst du mit Utilitarismus-Falle? Ich verfolge hier eine teleologische Moral, das ist klar, aber erzähl mal was du daran als falsch betrachtest. Deontologische Moral finde ich sehr viel fehlerhafter.

@Tempus:
1. Auch in so einer Situation kann der Spielleiter vorher mit dem Spieler abklären wie hart das für ihn ist. Den Charakter seelisch oder physisch zu verkrüppeln bedeutet nunmal für einige Spieler ihn unspielbar zu machen. Finde ich sehr unnötig.

2. Ist mir eigentlich egal wie erschrocken du bist, erkläre mal was genau am Töten das schlimme ist. Wir reden hier nicht von Wunden die heilen können, sondern von Verbrechen die einen ein Leben lang Schmerzen bereiten werden und warum diese weniger schlimm sind als Mord.

3. Was genau meinst du denn mit Euthanasie? Tötung (so besser?) auf Verlangen, oder diese Nazi-Propaganda? Ersteres ist durchaus oft moralisch richtig, wenn man eben Töten nicht dogmatisch als böse betrachtet.

Zum Priester: Es geht um die Tat, nicht was der Prieser darüber denkt. Und in diesem speziellen Fall des Mordes gibt es niemanden der Leiden muss, sondern nur einen der dadurch etwas positives erhält.



Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #46 am: 27. August 2012, 17:03:53 »
Wie entstehen Gesetze die festlegen welche Straftat am schlimmsten anzusehen ist ?
Das kann ich nicht beantworten, da braucht es wohl einen Kulturhistoriker, gegebenfalls sogar einen Psychologen oder Soziologen. Alles nur Dinge über die ich nur oberflächlich etwas weiß.

Zitat
Diese Gesetzfindung fußt doch auf Meinungen.
Das glaube ich nicht. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass diese Dinge sich bereits in der menschlichen Frühzeit entwickelt haben und dann zu den Geboten der Religion und letztlich zu Gesetzen wurden. Wie gesagt, ich weiß das nicht, aber ein Vergewaltigunsopfer kann immer noch in einer Gemeinschaft arbeiten, in manchen Gemeinschaften der Vergangenheit mag sogar dieses ihr Daseinszweck gewesen sein. Ein totes Lebewesen kann das jedoch nicht und daher wird die Strafe der Gemeinschaft so ausfallen, dass Töten verhindert werden soll und zwar um jeden Preis.

Zitat
Und wenn ich heute sehe, dass viele Männer denken, dass Frauen " das doch irgendwie provoziert haben ", ist es nicht verwunderlich dass Vergewaltigungen nicht so hart bestraft werden wie sie meiner Meinung nach bestraft werden sollten.
Das ist sicherlich ein diskutabler Punkt, nur wird sich dieser nicht so auflösen lassen, dafür ist das zu vielschichtig.

Zitat
Aufs Rollenspiel bezogen bin ich der Meinung, dass dieses Thema zu Konflikten führen kann und deshalb mit Samthandschuhen angefasst werden sollte. Vor allem sollte man Gewaltakte nicht dadurch vertiefen dass man sie bis ins Kleinste Beschreibt.
Aber darum geht es doch genau, um starke Emotionen hervor zu rufen um Leute für eine Idee zu gewinnen.

1. Auch in so einer Situation kann der Spielleiter vorher mit dem Spieler abklären wie hart das für ihn ist. Den Charakter seelisch oder physisch zu verkrüppeln bedeutet nunmal für einige Spieler ihn unspielbar zu machen. Finde ich sehr unnötig.
Stimme ich durchaus zu, obwohl meine SPielleiter durchaus wußten, was mir zu zumuten war.
Physische Verkrüppelungen kannst du jedoch streichen, das funktioniert in D&D nicht wirklich.

Zitat
2. Ist mir eigentlich egal wie erschrocken du bist, erkläre mal was genau am Töten das schlimme ist. Wir reden hier nicht von Wunden die heilen können, sondern von Verbrechen die einen ein Leben lang Schmerzen bereiten werden und warum diese weniger schlimm sind als Mord.
Da wüßte ich nichtmal wo ich Anfangen sollte. Heiligkeit des Lebens, Menschenwürde, alles nur Stichpunkte. Sicher werden diese durch jede Gewalttat verletzt, aber durch den Tod halt zerstört.
Nebenbei stimmt deine Annahme so nicht. Es gibt Menschen, die damit nicht ein Leben lang zu tun haben. Sicher, es ist ein Erlebnis und trägt zur Persönlichkeit bei, aber wirkliches Leiden kann schnell vorbei sein, oder eben nicht. Das ist der Punkt, es kann schlimm sein, oder nicht schlimmer las ein gebrochener Fuß, denn es ist von der Persönlichkeit abhängig, wie diese es verarbeitet. Tote haben diese Chance nicht.

Zitat
3. Was genau meinst du denn mit Euthanasie? Tötung (so besser?) auf Verlangen, oder diese Nazi-Propaganda? Ersteres ist durchaus oft moralisch richtig, wenn man eben Töten nicht dogmatisch als böse betrachtet.
Nachschlagen kannst du selber, das muss ich für dich nicht machen.
Man ist eben sehr vorsichtig mit den Begriffen der Tötung auf Verlangen, da diese Begriffe sehr gefährlich abzugrenzen sind und auch dem Mißbrauch die Tür öffnen können. Wenn du dich mit der Geschichte der Medizin und auch der Ethik ein wneig beschäftigst wirst du dahin komme, dass bestimmte Felder gefährlich eng beieinander liegen.

Zitat
Und in diesem speziellen Fall des Mordes gibt es niemanden der Leiden muss, sondern nur einen der dadurch etwas positives erhält.
Hast du nicht verstanden, hab ich aber auch nicht erwartet.
Und schlag endlich mal nach was Mord bedeutet. Mord ist nie gut.
Übermensch, weil Rollenspieler

Nightmoon

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In Defence of Rape
« Antwort #47 am: 27. August 2012, 17:36:09 »
Gut, physische Verkrüpplung macht natürlich nix mehr sobald man sich nen Regenerationszauber leisten kann, das stimmt. Was den bleibenden Schaden angeht: Klar, da hast du Recht, wie ich sagte, es gibt auch viele Menschen, die mit so etwas gut umgehen können und nach einer gewissen Zeit auch trotz Folter oder Vergewaltigung wieder normal leben können. Aber es gibt eben auch Menschen, die das ewig verfolgen wird, die nie mehr jemandem trauen können, oder die sich eben selbst dazu entschließen so nicht mehr leben zu wollen. Und um Selbstmord zu begehen muss ein Mensch erstmal seinen aller stärksten Trieb überhaupt überwinden. Dazu muss man schon wirklich sehr verzweifelt sein.
Zum Mord: Die Frage ist, wie viel Wert du der Intention des Mörders einräumst. Hätte jemand durch Zufall aus Gier in der Vergangenheit Josef Fritzl getötet, weil er sein Geld haben wollte, wäre seine Intention zwar böse gewesen, aber er hätte damit einigen Menschen sehr großes Leid erspart. Das Ergebnis dieses Mordes wäre somit etwas gutes gewesen.

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #48 am: 27. August 2012, 18:09:52 »
Der Mord an sich ist nie gut, das ergibt sich aus der Tat. Ob ein Mord durch übergeordnete Zwecke gerechtfertigt sein kann und sich im Nachgang als eine realtivierbare Tat angesehen werden kann, dass muss sich jeder selber fragen. Stauffenberg hatte sich dazu Gedanken gemacht und ein Urteil gefällt, nur möchte ich nicht wissen, wie viele Terroristen sich in der selben Rolle sehen und für sich die Abwägung getroffen haben das Mord unter den jetzt gegebenen Umständen voll ok ist.
Ich bin sicher kein Humanist und meist bin ich noch nichtmal nett zu sprehen auf Menschen, aber wenn ich einen Mord begehen will, dann muß ich mir darüber im Klaren sein, dass das (auch rechtlich) die niederste aller Taten ist und darf auch nicht erwarten irgendwie rechtlich (sofern erwischt), moralisch (sofern Moral da) oder spirituell (sofern gläubig) verschont zu werden.

Zu deinem Beispiel hätte es auch dann sein können, dass die schwer traumatisierten Opfer sich durch diese Tat völlig abgekapselt hätten, ja sogar Selbstmord begangen hätten durch das Fehlen der Bezugsperson, so schlecht sie auch war. Was die Folge eines Mordes ist, was allgemein die Folge einer Tat ist, dass weiß niemand und man sollte sich auf solche Gedankenkonstrukte eigentlich auch nicht wirklich einlassen.
Übermensch, weil Rollenspieler

Meldoran

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In Defence of Rape
« Antwort #49 am: 28. August 2012, 00:44:06 »
Zitat
Ich verfolge hier eine teleologische Moral, das ist klar, aber erzähl mal was du daran als falsch betrachtest. Deontologische Moral finde ich sehr viel fehlerhafter.

Ok. Da wiedersprechen wir uns also. Werden wir hier (wahrscheinlich nirgendwo) auch nicht lösen können.
Fakt ist jedoch, das teleologisch aufgebaute Ethiktheorien zu allermeist viel leichter missbrauchbar und verführbar sind, was sie auf staatlich-rechtlicher Ebene meist direkt ins Abseits befördert. Aber gut, das hat mit der Natur des Menschen zu tun. Die Theorien ansich können da zugegebenermaßen nichts dafür.  :wink:

Zitat
Wenn due 1000 Frauen, die vergewaltigt wurden, gefragt hättest was schlimmer ist : Mord oder Vergewaltigung würde ich gerne sehen wieviele dir sagen, dass sie seit diesem persönlichen Erlebnis sich tot fühlen obwohl sie noch atmen.

Wahrscheinlich bei weitem weniger als du hier suggerierst. Wobei mich eine Studie zu diesem Komplex wirklich interessieren würde.

Das Problem was du (Baumschmuser) und Nightmoon zu haben scheint, ist eine weitreichende Unterschätzung der Psyche anderer Menschen. Vieleicht schließt ihr auch einfach aus eurem begrenzten Erfahrungsschatz auf die Allgemeinheit, beides ist jedoch unzulässig und der Sache nicht förderlich.

Zitat
Nebenbei stimmt deine Annahme so nicht. Es gibt Menschen, die damit nicht ein Leben lang zu tun haben. Sicher, es ist ein Erlebnis und trägt zur Persönlichkeit bei, aber wirkliches Leiden kann schnell vorbei sein, oder eben nicht. Das ist der Punkt, es kann schlimm sein, oder nicht schlimmer las ein gebrochener Fuß, denn es ist von der Persönlichkeit abhängig, wie diese es verarbeitet. Tote haben diese Chance nicht.

Das ist genau der Knackpunkt! Auch die meisten seelischen Wunden heilen mit der Zeit, vieleicht nicht völlig, aber das ist auch selbst für ein glückliches Leben nicht unbedingt notwendig. Hier einfach mal zu postulieren, das Vergewaltigung einen Menschen "innerlich" tötet, die seelischen Qualen einfach zu unerträglich sind.....Bei allem Mitgefühl für die Opfer, aber das ist totaler Bullshit und entbehrt jeder Basis. Ja, ihr dürft gerne anderer Meinung zu diesem Thema sein. Aber ihr solltet dafür auch schlüssige Argumente und keine hohlen Worthülsen oder willkürliche Zuschreibungen an die Belastbarkeit anderer Menschen machen. Denn damit marginalisiert ihr den Tod in absolut unzulässiger Weise.
« Letzte Änderung: 28. August 2012, 01:09:03 von Meldoran »
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Nightmoon

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In Defence of Rape
« Antwort #50 am: 28. August 2012, 02:34:37 »
Wie gesagt, es gibt solche und solche Menschen. Manche sind seelisch sehr stark und fast unerschütterlich, während andere eben sehr labil sind. Eine Vergewaltigung überhaupt zur Anzeige zu bringen erfordert bereits eine hohe Stärke, was die Dunkelziffer halt so in die Höhe treibt.
Ich gebe zu, dass Vergewaltigung ein Thema ist, welches tabuisiert wird, ganz klar. Aber ganz ehrlich: Der Tod ist ein Thema das in unserer Lebenswelt genau so tabuisiert wird. Im Film und Literatur ist er zwar gegenwärtig, aber die meisten Menschen die man in der westlichen Welt kennt sterben alt, oft unnatürlich alt. Das führt dazu, dass das Thema Tod ebenso totgeschiegen wird und der Tod für uns zum maximal schlimmsten Ereignis geworden ist. Geschichtlich und kulturell betrachtet ist das aber eher die Seltenheit. Vielleicht ist das ein Mitgrund, warum Mord als das schlimmste aller Verbrechen angesehen wird.
Die Verachtung gegenüber der Vergewaltigung ist in unserer Kultur natürlich ähnlich einzigartig, aber das ist die sich langsam entwickelnde Gleichstellung der Frau auch und ich denke der Zusammenhang dürfte klar sein.
Ich finde es daher nachwievor nicht wirklich messbar, was nun schlimmer ist. Ich persönlich finde dauerhafte Folter z.B. Schlimmer als Mord. Hätte ich die Wahl zwischen einem schnellen Tod und z.B. dem Leben von Fritzls Tochter, würde ich mich für den Tod entscheiden.

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #51 am: 28. August 2012, 09:45:44 »
Eine Vergewaltigung überhaupt zur Anzeige zu bringen erfordert bereits eine hohe Stärke, was die Dunkelziffer halt so in die Höhe treibt.
Das ist doch schon wieder eine hohle Aussage ohen dass du das hinterfüttern kannst. Mir sind dazu keine aktuellen und aussagefähigen Studien bekannt, noch habe ich Zweifel, dass es diese auf globaler Ebene überhaupt gibt.

Zitat
Die Verachtung gegenüber der Vergewaltigung ist in unserer Kultur natürlich ähnlich einzigartig, aber das ist die sich langsam entwickelnde Gleichstellung der Frau auch und ich denke der Zusammenhang dürfte klar sein.
Halte ich auch für falsch. Vergewaltigung wird verpönt, weil es eine Gewalttat ist und sich die Gesellschaft mehr und mehr von der Gewalt wegentwickelt. Zumindest unsere Gesellschaft macht dieses. Ob in anderen Ländern man da jedoch ähnlich weit ist wage ich zu bezweifeln und auch bei uns ist die Vergewaltigung in der Ehe noch nicht so lange strafbar.
Persönlich glaube ich, dass da Feministinnen eher kontraproduktiv für den Prozeß sind, so wie jede Gruppe die ein Problem nur aus einem bestimmten SIchtkreis angeht.

Zitat
Hätte ich die Wahl zwischen einem schnellen Tod und z.B. dem Leben von Fritzls Tochter, würde ich mich für den Tod entscheiden.
Mag ja so sein, aber frag doch mal seine Töchter ob sie lieber leben oder sterben wollen.
Warum du dich an diesem Mann so aufhängst weiß ich auch nicht, da gab es in der Geschichte weit Schlimmere.
Übermensch, weil Rollenspieler

Nightmoon

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In Defence of Rape
« Antwort #52 am: 28. August 2012, 11:49:20 »
Hab da spontan gerade z.B. das hier gefunden:
http://www.zissg.de/einzseit/hannahme.htm
Wären wir immer noch eine Gesellschaft in der Frauen keine Rechte haben, dann glaube ich nicht, dass die Sache als so verachtenswert betrachtet würde. War ja bei Afroamerikanern nicht anders und Tierschutz wächst auch nur dadurch, dass man sich darüber klar wird, dass auch Tiere Schmerz empfinden und so. Gibt aber immernoch genug Bauern die da drauf pfeifen, aber ich will jetzt nicht wieder den Tierschutz zum Thema machen. Wollte nur sagen, dass das Schicksal von Minderheiten oder Wesen ohne Rechte der Gesellschaft relativ egal ist.
Fritzl nehm ich als Beispiel weil ihn jeder kennt.

Baumschmuser

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In Defence of Rape
« Antwort #53 am: 28. August 2012, 14:22:31 »
@Meldoran
Na da muss dei  erfahrungschatz ja reicher sein als der unsere Oder ? Fakt ist, dass es nun mal Leute gibt die von dieser Erfahrung zu einem seelischen werden. Und ich habe persönliche Erfahrungen damit, weil meine Mutter sehr lange in einem verein gearbeitet hat wo es gerade um das Seelenleben dieser Frauen ging. Also erkläre mir bitte nicht die Psyche dieser Menschen. Für mich ist die Diskussion hier auch zu ende, da du wie oben bei der mangelnden Erfahrung nur UNterstellungen machst, da du anscheinend mit deiner Meinung nicht weiter kommst.

Grüße

Tigershark

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In Defence of Rape
« Antwort #54 am: 28. August 2012, 14:37:11 »
Eine Vergewaltigung überhaupt zur Anzeige zu bringen erfordert bereits eine hohe Stärke, was die Dunkelziffer halt so in die Höhe treibt.
Das ist doch schon wieder eine hohle Aussage ohen dass du das hinterfüttern kannst. Mir sind dazu keine aktuellen und aussagefähigen Studien bekannt, noch habe ich Zweifel, dass es diese auf globaler Ebene überhaupt gibt.
Was Nightmoon schreibt, ist vollkommen richtig. Die Dunkelziffer ist ENORM hoch. Dazu braucht man keine Studie machen. Wenn du das leugnest, bist du in dieser Hinsicht schlicht blind.

Zitat
Die Verachtung gegenüber der Vergewaltigung ist in unserer Kultur natürlich ähnlich einzigartig, aber das ist die sich langsam entwickelnde Gleichstellung der Frau auch und ich denke der Zusammenhang dürfte klar sein.
Halte ich auch für falsch. Vergewaltigung wird verpönt, weil es eine Gewalttat ist und sich die Gesellschaft mehr und mehr von der Gewalt wegentwickelt.
Nicht nur. Vergewaltiger sind sogar unter Häftlingen die Buhmänner.
Außerdem ist jemand, der bekannter Vergewaltiger ist, für sein Leben gestraft. Der wird für immer schief angeschaut werden.  Jemand, der mal ein anderes Gewaltverbrechen mit ähnlichem Strafmaß begangen hat, ist lange nicht so sozial geächtet.

Zitat
Hätte ich die Wahl zwischen einem schnellen Tod und z.B. dem Leben von Fritzls Tochter, würde ich mich für den Tod entscheiden.
Mag ja so sein, aber frag doch mal seine Töchter ob sie lieber leben oder sterben wollen.
Warum du dich an diesem Mann so aufhängst weiß ich auch nicht, da gab es in der Geschichte weit Schlimmere.
+1
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Meldoran

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In Defence of Rape
« Antwort #55 am: 28. August 2012, 14:45:35 »
@Baumschmuser:
Es ist ein schwieriges, heikles Thema, zweifellos, insbesondere wegen des Tabu-Charakters. (Der hier ja auch besprochen wird)
Doch leider hast du meine Vermutung absolut bestätigt. Du glaubt aufgrund der punktuellen Erfahrung, die du gesammelt hast, auf die Allgemeinheit schließen zu können und das funktioniert nunmal nicht.
Zudem solltest du mit deinem Mitleid wirklich vorsichtig sein, insbesondere gegenüber den Opfern. Das letzte, das wirklich allerletzte was diese Menschen brauchen, ist Mitleid in Form von "Achje, die sind ja jetzt auf ewig kaputt. Innerlich tot. Am besten stürzen die sich über die nächste Brücke. Oder der Typ hätte sie direkt umbringen sollen."
Die Welt ist in viele Facetten grausam und verderbt. Auch hier im Westen. Doch zu glauben das Vergewaltigung, allgemein betrachtet, auch nur an der Spitze des Eisberges kratzt. Nunja. Vieleicht haben die Leute einfach zu wenig Fantasie bzw. wissen garnicht, was da draußen sonst noch so abgeht. Und zwar alltäglich, hier bei uns.
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

TheRaven

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In Defence of Rape
« Antwort #56 am: 28. August 2012, 15:56:50 »
Mir sind dazu keine aktuellen und aussagefähigen Studien bekannt, noch habe ich Zweifel, dass es diese auf globaler Ebene überhaupt gibt.
Aktuelle und aussagekräftige Studien zu Dunkelziffern? Ja, klingt einleuchtend.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #57 am: 28. August 2012, 16:01:39 »
Auch wenn es nicht an mich ging:
Fakt ist, dass es nun mal Leute gibt die von dieser Erfahrung zu einem seelischen werden.
Da fehlt was, aber ich interpretiere da einfachheitshalber mal "Wrack" hinein. Nein, es KANN, aber es ist keine automatische Folge.
Es ist zwar menschlich das so zu machen, aber von den eigenen Erfahrungen eine Wahrheit abzuleiten ist IMMER falsch.

Zitat
Und ich habe persönliche Erfahrungen damit, weil meine Mutter sehr lange in einem verein gearbeitet hat wo es gerade um das Seelenleben dieser Frauen ging.
Meine Ex ebenfalls, nur macht mich das keinesfalls zu einem Experten. Nochdazu an der Stelle, wo eben genau die Menschen hinkommen, die damit ja Probleme haben. Da ist es leicht zu sagen, dass die da ja alle das Problem haben (stimmt ja dann auch).

Was Nightmoon schreibt, ist vollkommen richtig. Die Dunkelziffer ist ENORM hoch. Dazu braucht man keine Studie machen. Wenn du das leugnest, bist du in dieser Hinsicht schlicht blind.
Dann bin ich halt blind, aber erhelle mich doch und sage mir, woher diese Wahrheit denn kommt.
Was ich weiß durch meine damalige Studienzeit ist lediglich, dass die Anzeigebereitschaft von Ausländern in Deutschland zu dieser Problematik extrem niedrig ist. Das jedoch auf alle Menschen abzuleiten oder gar global als Fakt darzustellen ist schlicht unseriös und auch polemisch, da lebe ich lieber schlau und blind.

Nicht nur. Vergewaltiger sind sogar unter Häftlingen die Buhmänner.
Ja, kurz nach Kinderschändern/Kindermördern.

Zitat
Außerdem ist jemand, der bekannter Vergewaltiger ist, für sein Leben gestraft. Der wird für immer schief angeschaut werden.  Jemand, der mal ein anderes Gewaltverbrechen mit ähnlichem Strafmaß begangen hat, ist lange nicht so sozial geächtet.
Mag so sein oder auch nicht, nur hab ich keine Ahnung was du damit sagen willst.
Wen ich im besoffenen Zustand eine junge Mutter samt Kind umbügele oder ob ich jemanden Vergewaltige, das Strafmaß bewegt sich durchaus in ähnlichen Bereichen.
Ist jetzt die Gesellschaft der Arsch, weil wir nicht differenzieren? Der Richter oder Gesetzgeber wegen der Urteile? Ich hab keine AHnung was du willst.

Zudem solltest du mit deinem Mitleid wirklich vorsichtig sein, insbesondere gegenüber den Opfern.
qft

Zitat
Doch zu glauben das Vergewaltigung, allgemein betrachtet, auch nur an der Spitze des Eisberges kratzt. Nunja. Vieleicht haben die Leute einfach zu wenig Fantasie bzw. wissen garnicht, was da draußen sonst noch so abgeht. Und zwar alltäglich, hier bei uns.
Das hätte ich gerne ohne Polemeik erklärt.

Aktuelle und aussagekräftige Studien zu Dunkelziffern? Ja, klingt einleuchtend.
Muss ich dir wirklich erklären, dass es sowas gibt, oder wolltest du mal wieder bissl trollen?
Übermensch, weil Rollenspieler

TheRaven

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In Defence of Rape
« Antwort #58 am: 28. August 2012, 17:21:16 »
Wir sprachen von der Dunkelziffer in Hinsicht auf Vergewaltigungen, die nicht kommuniziert werden. Wenn also jemand nicht einmal die Exekutive kontaktiert, wieso sollte man in einer Telefonumfrage, Strassenumfrage, Briefumfrage zu sowas Stellung nehmen? Der Fokus liegt ausserdem auf "aktuell" und "aussagekräftig". Wäre dies der Fall, dann wäre es im Kontext der Frage keine Dunkelziffer mehr. Wir gehen hier von drei Kategorien aus. Zur Anzeige gebracht, nicht zur Anzeige gebracht aber kein Geheimnis, unbekannte Übergriffe, da Opfer und Täter diese niemandem kommunizieren. Wenn wir über die Häufigkeit diskutieren, dann sind alle drei Kategorien relevant und diese Zahl wird man niemals zuverlässig einschätzen können. Die zweite Kategorie, zu welcher er sicherlich Studien gibt ist irrelevant.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Meldoran

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In Defence of Rape
« Antwort #59 am: 28. August 2012, 17:33:50 »
Zitat
Zitat
Doch zu glauben das Vergewaltigung, allgemein betrachtet, auch nur an der Spitze des Eisberges kratzt. Nunja. Vieleicht haben die Leute einfach zu wenig Fantasie bzw. wissen garnicht, was da draußen sonst noch so abgeht. Und zwar alltäglich, hier bei uns.
Das hätte ich gerne ohne Polemeik erklärt.

Im Bezug auf den Tabu-Charakter des Themas, wollte ich einfach darauf hinweisen, das es viele Verbrechen (auch im Gewaltbereich) gibt, die schlimmer für die Opfer sind. Natürlich erstmal nur aus deskriptiver Sicht, persönliche "Präferenzen" der Opfer mal rausgenommen.
Wir diskutieren hier ja über "Vergewaltigung als Tabu". Das bedeutet für mich, und so ist auch meine Wahrnehmung zu diesem Thema, das Vergewaltigung eine vergleichsweise zu hohe Aufmerksamkeit/Relevanz im Vergleich zu den vielen anderen Straftatbeständen "genießt". Ich halte dies u.a. für eine Respektlosigkeit gegenüber den Opfern jener anderwaltigen Straftaten. Ohne das Thema Vergewaltigung verharmlosen zu wollen, nichts läge mir ferner, aber eine objektivere Sicht auf diesen Komplex halt ich jedoch für sehr wünschenswert.
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.