Umfrage

Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim PnP-Rollenspiel?

Defender
6 (7.9%)
Striker
23 (30.3%)
Leader
12 (15.8%)
Controller
12 (15.8%)
Eine andere, sonstige Charakterrolle
23 (30.3%)

Stimmen insgesamt: 75

Autor Thema: Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?  (Gelesen 14650 mal)

Beschreibung:

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Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #45 am: 10. Oktober 2012, 01:28:28 »
Wenn ich bei mir an den Spieltisch schaue, haben wir einen Schurken, der viel Schaden durch HA bei einem Einzelgegner anrichten kann. Dann haben wir noch meinen Kleriker, der hauptsächlich heilt und boostet. Einen Beschwörer, der das Schlachtfeld effektiv kontrolliert. Es gibt da auch noch einen Waldläufer, der ziemlich gut gegen Einzelgegner ist.

Man könnte jetzt sagen die Gruppe hat zwei Striker, einen Leader und einen Controller. Dass man das auch so ausdrücken kann, finde ich eigentlich nicht schlimm. Die Definitionen sind für meine Gruppe eigentlich nicht weit hergeholt, obwohl wir keine 4E spielen.
Nochmal, wer braucht solche Einteilungen? Und davon abgesehen, was ist mit einem Schurken, der zwar viele Fertigkeiten besitzt, aber im Kampf eine absolute Lusche ist? Ist das noch ein Striker?
Das 4E-Rollenmodell zwingt mit seiner Kategorisierung die Spieler letztlich schon in eine Rolle, die früher so nie definiert worden war und vor allem auch nie definiert werden musste. Es impliziert, dass wenn man diese Rolle nicht ausfüllen kann, eigentlich kein Platz in der Gruppe für den Charakter ist. Das mag vielleicht für die 4E oder WoW funktionieren, aber für ältere D&D-Editionen oder gar andere Rollenspielsysteme ist dieses Rollenmodell für die Tonne.
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 01:31:50 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Wormys_Queue

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #46 am: 10. Oktober 2012, 01:30:01 »
Sehr merkwürdige Wahrnehmung.

Finde ich nicht. Ich hab in allen 4E-Runden an denen ich teilgenommen habe, die Erfahrung gemacht, das erst mal Rollen verteilt wurden. Und es ist eben nicht so, wie Zechi behauptet, dass das genau das gleiche sei wie immer schon. Die Rolle im 4E-Sinne reduziert einen Charakter nämlich auf eine reine Funktion (um die herum dann ein Charakter gebaut werden kann, das streite ich gar nicht ab). Das gilt für die altehrwürdigen Klassen nicht in gleichem Maße, da steckt neben der Funktion nämlich noch deutlich mehr an Bedeutung mit drin und das ist für die Spieler oft viel entscheidender als die Funktion an sich.

Wobei ich der 4E zugute halte, dass der Fehler nicht im System an sich liegt. Hätten die Deppen von WotC die Rollenbegriffe nämlich einfach weggelassen, hätte keine Sau den Unterschied zu den Vorgängereditionen überhaupt bemerkt und die Diskussion hier gäbe es gar nicht.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #47 am: 10. Oktober 2012, 01:30:48 »
Sehr merkwürdige Wahrnehmung.
Tatsächlich kann ich Scurlock da nur zustimmen. Bevor hier im Rahmen der 4E diese Begriffe im Forum vermehrt auftauchten kannte ich die nicht einmal. Bei den Diskussionen zur 3E/3.5 kann ich mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass die je gefallen sind und MMORPGs spiele ich nicht.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Hautlappen

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #48 am: 10. Oktober 2012, 01:56:07 »
Ich kannte diese Begriffe auch nicht. Aber dass es bestimmte Konzepte immer gab kann ich nicht bestreiten. Wie man die nun nennt ist mir eig. völlig schnuppe.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #49 am: 10. Oktober 2012, 02:15:26 »
Ich kannte diese Begriffe auch nicht. Aber dass es bestimmte Konzepte immer gab kann ich nicht bestreiten. Wie man die nun nennt ist mir eig. völlig schnuppe.
Diese Konzepte sind erst durch WoW&Co aufgetaucht und gab es in dieser Form zuvor nicht in P&P-Rollenspielen. Ein Kleriker wird schließlich nicht allein durch seine Rolle im Kampf definiert und auch ein Schurke ist aufgrund seiner Profession viel mehr als nur ein Striker, wobei selbst diese Kategorisierung nicht eindeutig sein kann.
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 02:42:01 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Glgnfz

  • Contest 2010
    • Von der Seifenkiste herab...
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #50 am: 10. Oktober 2012, 06:39:54 »
Ich wäre mit der Umfrage und ihren Antwortmöglichkeiten einverstanden, wenn es nicht um die "Charakterrolle" ginge, sondern um die Rolle, die der Charakter im Kampf spielt...

Eine "Charakterrolle" ist für mich etwas völlig anderes - wie zuvor schon von anderen geschrieben wurde.
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 07:59:21 von Glgnfz »

DU#1229

  • Gast
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #51 am: 10. Oktober 2012, 07:53:41 »
Eine "Charakterrolle" ist für mich etwas völlig anderes - wie zuvor schon von anderen geschrieben wurde.

:) +1

Nappo

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #52 am: 10. Oktober 2012, 08:45:45 »
Ich kannte diese Begriffe auch nicht. Aber dass es bestimmte Konzepte immer gab kann ich nicht bestreiten. Wie man die nun nennt ist mir eig. völlig schnuppe.
Diese Konzepte sind erst durch WoW&Co aufgetaucht und gab es in dieser Form zuvor nicht in P&P-Rollenspielen. Ein Kleriker wird schließlich nicht allein durch seine Rolle im Kampf definiert und auch ein Schurke ist aufgrund seiner Profession viel mehr als nur ein Striker, wobei selbst diese Kategorisierung nicht eindeutig sein kann.
Stimmt vorher hies es: Nahkämpfer, Heiler, Magier und Skillmonkey....

DU#1229

  • Gast
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #53 am: 10. Oktober 2012, 08:55:48 »
Stimmt vorher hies es: Nahkämpfer, Heiler, Magier und Skillmonkey....

Bei uns hieß es (so es jemals formuliert wurde und das war seltenst!): Kämpfer, Magier, Dieb. Wie man kämpfte, war erstmal egal. Was genau gezaubert werden würde, war erstmal egal. Wie genau gediebt werden würde... war egal.

Es wurden Charaktere erschaffen, die grob abgestimmt waren. Nicht alle Rollen wurden immer besetzt und wir haben unsere Abenteuer und Kampagnen doch geschafft. Komisch, ach was sage ich, höchst verwunderlich dass wir ohne diese modernen und eindimensionalen Begriffsregularien klar kamen und Spaß hatten. Oder es heute ohne D&D wieder tun :)

Speren

  • Lektor
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #54 am: 10. Oktober 2012, 09:26:48 »
Ich kannte diese Begriffe auch nicht. Aber dass es bestimmte Konzepte immer gab kann ich nicht bestreiten. Wie man die nun nennt ist mir eig. völlig schnuppe.
Diese Konzepte sind erst durch WoW&Co aufgetaucht und gab es in dieser Form zuvor nicht in P&P-Rollenspielen. Ein Kleriker wird schließlich nicht allein durch seine Rolle im Kampf definiert und auch ein Schurke ist aufgrund seiner Profession viel mehr als nur ein Striker, wobei selbst diese Kategorisierung nicht eindeutig sein kann.
Abgesehen davon, dass ich der Kritik bzgl. der Formulierung der Umfrage zustimme, sehe ich diesen Punkt anders.

Systemübergreifend wurden bei uns immer grob solche Rollen zwischen den Spielern aufgeteilt. Es gab immer ein bis zwei Spieler, die "Lücken" geschlossen haben. Die WoW-typische Einteilung in Tank, DD, Healer wurde auch dort durchgeführt, in Bezug auf den Kampf. Tank entsprach halt dem dem dickgerüsteten Nahkämpfer/dem Nahkämpfer mit hohen HP.
Hinzu kam noch der, außerhalb des Kampfes wichtigen, Skillmonkey, der dort glänzte, wo z. B. der Barbar versagte.

Und das war auch z. B. bei Shadowrun so; neben den 1-2 Samurai war auch immer ein Magier/Schamane mit Heilzauber dabei.

Keine Erfindung der 4E/des MMORPG.
No one touches the faerie!

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #55 am: 10. Oktober 2012, 10:04:55 »
David Noonan (ehemaliger D&D Designer) hat zu den Ursprüngen der Klassenrollen in seinem Blog Blog (vorsicht lang) etwas geschrieben:

So where did these roles come from, anyway: An Intro

So where did these roles come from, anyway: Part 2

So where did these roles come from, anyway: Part 3

http://nnnooner.blogspot.de/2009/08/ok-lets-recap-theres-nothing-inevitable.html
http://nnnooner.blogspot.de/search/label/roles
Sein Ergebnis, dem ich im wesentliche zustimme:

Zitat von: David Noonan
In other words, the class role scheme emerged from the mechanics of D&D itself, not from the inclinations of the players or the source material. And the scheme was omnipresent when D&D-lovin' designers were working on the first MMORPGs, so they followed suit.

Ich bin zudem kein MMORPG Experte, aber meines Wissens handelt es sich bei den 4E Klassenrollen (der Begriff Charakterrolle ist in der Tat missverständlich) allenfalls teilweise um MMORPG Begriffe. Meines Wissens nach, sind "Defender" und "Leader" Eigenkreationen. Diese werden in MMORPGs als Tanks und Healer bezeichnet so weit ich weiß und diese beiden Begrifflichkeiten wurden schon lange vor den MMORPGs im PnP Bereich verwendert. Die 4E Bezeichnungen sind unbestritten an MMORPGs Begrifflichkeiten angelehnt, aber die Ursprünge sind im PnP bzw. Kriegssimulationen zu suchen.

Die vier Klassenrollen sind meines Erachtens auch zwingend, denn sie ergeben sich aus den Klassenfertigkeiten. Ein Rogue oder Thief wird immer ein Striker sein, weil er eben über Sneak Attack/Backstab als Fähigkeit verfügt. Natürlich kann er ein ineffektiver Striker sein, wenn man die Kampffähigkeiten vernachlässigt, aber er bleibt aufgrund seiner Klassenfähigkeiten ein Striker. Natürlich kann er sich verweigern und diese nicht einsetzen, nur dann kann man auch gleich eine andere passendere Klasse spielen. Gleiches gilt für die anderen Klassen, wobei hier anzumerken ist, dass in der 4E die Klassenrolle wegen der klaren Einteilung deutlich ausgeprägter ist, als in vorherigen Editionen. Gerade in der 3E konnte man durch das relativ freie Multi-Classing leichter aus der Klassenrolle "ausbrechen", z.B. wäre ein Mix aus Fighter und Rogue, den man als Leibwächter konzipiert, eher ein "Defender", der aber gleichzeitig Striker Fähigkeiten hat.

Spielt man eine Klasse aber nach dem archetypischen Vorbild, so landet man immer bei Defender, Leader, Controller, Striker (wobei diese Begriffe natürlich ersetzt werden können, durch andere ggf. sogar treffendere Begriffe).
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 10:34:33 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #56 am: 10. Oktober 2012, 10:32:14 »
Ich bin zudem kein MMORPG Experte, aber meines Wissens handelt es sich bei den 4E Klassenrollen (der Begriff Charakterrolle ist in der Tat missverständlich) allenfalls teilweise um MMORPG Begriffe. Meines Wissens nach, sind "Defender" und "Leader" Eigenkreationen. Diese werden in MMORPGs als Tanks und Healer bezeichnet so weit ich weiß und diese beiden Begrifflichkeiten wurden schon lange vor den MMORPGs im PnP Bereich verwendert.
Richtig, "Defender" und "Leader" sind Eigenkreationen, aber auch deren Ähnlichkeit zu den aus MMORPG bekannten Begrifflichkeiten lässt sich kaum abstreiten und sind offenbar daran angelehnt. Soweit ich weiß, hat man diese Begrifflichkeiten zumindest im PnP vor Aufkommen von WoW nie im Sprachgebrauch verwendet. Wie Nadir schon richtig schrieb, spielte man einen Dieb, einen Krieger oder Magier und nie einen Striker, Defender oder Leader. Und ich kenne keine Gruppe, in der es in der Pre-WoW-Ära anders tituliert wurde. Darüberhinaus sind im Gegensatz zu den besagten 4E-Rollen die Klassen auch über den Kampf hinaus definiert.
Zitat
Die vier Klassenrollen sind meines Erachtens auch zwingend, denn sie ergeben sich aus den Klassenfertigkeiten. Ein Rogue oder Thief wird immer ein Striker sein, weil er eben über Sneak Attack/Backstab als Fähigkeit verfügt. Natürlich kann er ein ineffektiver Striker sein, wenn man die Kampffähigkeiten vernachlässigt, aber er bleibt aufgrund seiner Klassenfähigkeiten ein Striker.
Ein Thief definiert sich aber eben nicht allein aufgrund seiner Sneak Attack Fähigkeit, zumindest in den Editionen vor der 4E. In aller Regel war der Thief immer ein Thief. Das bedeutete meistens, dass er in erster Linie mit seinen Fähigkeiten ausserhalb des Kampfes glänzen konnte. Das wird bei der Striker-Rolle nicht berücksichtigt.
Zitat
Natürlich kann er sich verweigern und diese nicht einsetzen, nur dann kann man auch gleich eine andere passendere Klasse spielen. .
Aha, und welche Klasse sollte Deiner Meinung nach gespielt werden, wenn der Wunsch besteht, einen schwächlichen und feigen Dieb zu spielen, der den Kampf meidet?
Tatsächlich finde ich es interessant, dass mein Hauptkritikpunkt an dieser Rollenverteilung und dem Verständnis wie Rollenspiel auszusehen hat, in diesem Deinen Statement bestätigt wird. Die Charaktere werden allein auf ihre Rolle im Kampf reduziert und wenn diese Rolle vom Spieler nicht angenommen wird, hat man das Spiel nicht verstanden oder dem Spieler wird sogar eine Verweigerungshaltung vorgeworfen.
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 10:44:59 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Tempus Fugit

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #57 am: 10. Oktober 2012, 10:53:10 »
Systemübergreifend wurden bei uns immer grob solche Rollen zwischen den Spielern aufgeteilt. Es gab immer ein bis zwei Spieler, die "Lücken" geschlossen haben. Die WoW-typische Einteilung in Tank, DD, Healer wurde auch dort durchgeführt, in Bezug auf den Kampf. Tank entsprach halt dem dem dickgerüsteten Nahkämpfer/dem Nahkämpfer mit hohen HP.
Nur, dass das nie funktioniert hat. Der Tank in einem PnP ist nämlich der Magier, da er bereits Aggro zieht, bevor er etwas gemacht hat. Den Heiler gab es in dem Sinne auch nicht, denn während des Kampfes war der Kleriker ein Supporter, erst danach wurde er zum Heiler. Das galt auch für fast alle Klassen.

Zitat
Und das war auch z. B. bei Shadowrun so; neben den 1-2 Samurai war auch immer ein Magier/Schamane mit Heilzauber dabei.
Nur das der "Striker" eben auch Heiler war und umgekehrt. Diese Einteilung, wie auch immer man sie findet, kommt nicht aus einem MMO, sondern ganz simpel aus der 4 Ed. von D&D. Vielleicht sollte das "amazing" oder "awesome" sein, aber im Endeffekt ist es ziemlich einsilbig.


Natürlich könnte man diese Begriffe nehmen, nachdem man alles, was ein PnP besonders macht subtrahiert und auf ein Brettspiel runter bricht, aber wozu? Braucht man Negativeffekte so dringend für das Marketing?


Die vier Klassenrollen sind meines Erachtens auch zwingend, denn sie ergeben sich aus den Klassenfertigkeiten. Ein Rogue oder Thief wird immer ein Striker sein, weil er eben über Sneak Attack/Backstab als Fähigkeit verfügt.
Genauso kann er Leader oder Supporter sein, lediglich Defender dürfte schwer fallen.

Zitat
Gleiches gilt für die anderen Klassen, wobei hier anzumerken ist, dass in der 4E die Klassenrolle wegen der klaren Einteilung deutlich ausgeprägter ist, als in vorherigen Editionen. Gerade in der 3E konnte man durch das relativ freie Multi-Classing leichter aus der Klassenrolle "ausbrechen", z.B. wäre ein Mix aus Fighter und Rogue, den man als Leibwächter konzipiert, eher ein "Defender", der aber gleichzeitig Striker Fähigkeiten hat.
Eben dieses scheint ja der Kern der Kritik zu sein, denn eien zu enge Einteilung wird als negativ angesehen.

Zitat
Spielt man eine Klasse aber nach dem archetypischen Vorbild, so landet man immer bei Defender, Leader, Controller, Striker (wobei diese Begriffe natürlich ersetzt werden können, durch andere ggf. sogar treffendere Begriffe).
Eigentlich nicht. Der 3.5 Magier ist Leader, Controller und Striker, in gewissen Bereichen sogar Defender, abhängig von seiner Auslegung und Zauberauswahl. Das gilt auch eigentlich im Großteil der D&D Editionen und anderen Rollenspielen, dass eben ein SC mindestens zwei dieser Rollen erfüllt bzw. erfüllen kann. Für mich persönlich auch einer der Hauptgründe für PnP, denn sonst kann ich wirklich ein MMO oder Brettspiel bemühen.
Übermensch, weil Rollenspieler

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #58 am: 10. Oktober 2012, 10:56:45 »
Richtig, "Defender" und "Leader" sind Eigenkreationen, aber die auch deren Ähnlichkeit zu den aus MMORPG bekannten Begrifflichkeiten lässt sich kaum abstreiten und sind offenbar daran angelehnt. Soweit ich weiß, hat man diese Begrifflichkeiten zumindest im PnP vor Aufkommen von WoW nie im Sprachgebrauch verwendet. Wie Nadir schon richtig schrieb, spielte man einen Dieb, einen Krieger oder Magier und nie einen Striker, Defender oder Leader. Und ich kenne keine Gruppe, in der es in der Pre-WoW-Ära anders tituliert wurde.

Wie gesagt, die 4E Klassenrollen sind ganz eindeutig an MMORPGs angelehnt, aber selbst vor den MMORPGs, gab es zumindest in meinem Bekanntenkreis die Verwendung ähnlicher Begriffe. Defender und Leader wurden nicht verwendet, aber z.B. Tank, Healer, Blechdose, Späher usw.

Zitat
Ein Thief definiert sich aber eben nicht allein aufgrund seiner Sneak Attack Fähigkeit, zumindest in den Editionen vor der 4E. In aller Regel war der Thief immer ein Thief. Das bedeutete meistens, dass er in erster Linie mit seinen Fähigkeiten ausserhalb des Kampfes glänzen konnte.

Ich habe mich nur auf Backstab/Sneak Attack als Beispiel bezogen. Die Fähigkeit war ja in AD&D in der Tat schlechter und seit der 3E ist der Rogue im Kampf auch "nützlicher", aber auch die anderen Fähigkeiten des Rogue/Thief stützen die Klassenrolle als Striker. Das sind nämlich klassichwerweise im Schatten verstecken, schleichen und Fallen umgehen/entschärfen oder Gegenstände zu entweden (Pickpocket), also Fähigkeiten, die es dem Schurken/Thief erlauben den Erstschlag (Strike) auszuführen oder sich im feindlichen Gebiet unentdeckt zu bewegen bzw. es auszukundschaften. Wie bereits erwähnt, der Ursprung diese Rolle liegt letztlich in den Kriegsspielen der 70er Jahre aus denen D&D entsprungen ist und das wird gut am Rogue sichtbar.

Zitat
Aha, und welche Klasse sollte Deiner Meinung nach gespielt werden, wenn der Wunsch besteht, einen schwächlichen und feigen Dieb zu spielen, der den Kampf meidet?

Einen Barden  :D Im ernst, will man einen SC spielen, der den Kampf meidet, so kann man das machen, mann muss nur damit leben, dass man mit einem Schurken der nicht kämpfen will/kann, in einem Abenteuer wie Temple of Elemtental Evil scheitern wird, wo quasi an jeder Ecke ein Kampf lauert.  D&D ist "by default" nun einmal ein kampforientiertes System und das war es schon seit immer. Natürlich kann man so einen feigen Schurken spielen, wenn man eine D&D Kampagne spielt, in der Kampf weniger Bedeutung hat und dann sind die Klassenrollen in der Tat nur sekundär, das habe ich oben schon geschrieben. Schaust du dir aber die "default" Annahme von D&D an, so wirst du feststellen, dass bereits Gygax und Arneson davon ausgehen, dass viel gekämpft wird (siehe dazu auch quasi alle Kaufabenteuer) und da ist natürlich ein SC, der den Kampf meidet, eher kaum zu gebrauchen. Natürlich kann man von dieser Grundannahme abweichen und dann treten die Kampffähigkeiten und die Klassenrollen in den Hintergrund. Das ist aber ebenfalls bei jeder Edition so. Dass ist aber eine Sache, die man nur Gruppenintern angehen kann.

Zitat
Tatsächlich finde ich es interessant, dass mein Hauptkritikpunkt an dieser Rollenverteilung und dem Verständnis wie Rollenspiel auszusehen hat, in diesem Deinen Statement bestätigt wird. Die Charaktere werden allein auf ihre Rolle im Kampf reduziert und wenn diese Rolle vom Spieler nicht angenommen wird, hat man das Spiel nicht verstanden.

Das hat niemand hier behauptet. Jede Gruppe kann mühelos von der Grundannahme des Systems abweichen und sein Ding machen. Das ist ja das tolle an Rollenspielen.
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 11:41:43 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Darigaaz

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #59 am: 10. Oktober 2012, 11:38:08 »
@Hautlappen: Grade das Du das ansprichst das die Spieler ihre "Nützlichkeit" unter Beweis stellen müssen, macht den Geist des moderneren D&D aus. Es ist sehr kompetitiv geworden, alles muss vergleichbar stark sein, alle müssen die selbe Screentime haben, müssen vergleichbar magische Gegenstände haben, die selben EPs. Durch diese Entwicklung werden natürlich solche Rollen benötigt...was ich sehr schade finde.
Schlaue Spieler passen sich eben der Umgebung an, wenn ich auf dem Meer rumfalle, ziehe ich Skill Focus definitiv in Erwägung, eventuell auch Still Spell und Silent Spell, für den Fall, daß ich mich unter Wasser weg-porten muß.

Geplante Konzepte können ganz schnell an die Wand fahren, aber ich sehe aus SL-Position nicht ein, mich Min./Max.ing zu unterwerfen. Natürliche Selektion funktioniert wunderbar in DnD.

Ich finde ebenfalls, daß DnD-Spieler eine Tendenz dazu haben, alles nach universeller Art zu beurteilen; ist etwas zu speziell, wird es nicht in Erwägung gezogen, weil man den Charakter auf ALLES hin abischern möchte. Sicherlich eine Folge des Multiclassings in DnD.
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2012, 11:41:11 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!