Umfrage

Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim PnP-Rollenspiel?

Defender
6 (7.9%)
Striker
23 (30.3%)
Leader
12 (15.8%)
Controller
12 (15.8%)
Eine andere, sonstige Charakterrolle
23 (30.3%)

Stimmen insgesamt: 75

Autor Thema: Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?  (Gelesen 14735 mal)

Beschreibung:

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Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #60 am: 10. Oktober 2012, 11:59:29 »
Wie gesagt, die 4E Klassenrollen sind ganz eindeutig an MMORPGs angelehnt, aber selbst vor den MMORPGs, gab es zumindest in meinem Bekanntenkreis die Verwendung ähnlicher Begriffe. Defender und Leader wurden nicht verwendet, aber z.B. Tank, Healer, Blechdose, Späher usw.
Klar gibt es die und es gab diese auch bei uns. Aber ich sehe hier zwei Unterschiede zur 4E mit ihren Begriffen Leader, Controller, Striker und Defender:

Erstens sind die Begriffe nicht zwingend an Klassen fest gemacht, wie auch Tempus oben schon angedeutet hat. Die meisten Klassen können zwei oder sogar mehr dieser Rollen einnehmen, je nachdem, wie sie ausgelegt werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ich mit meiner Klassenwahl nicht so fix auf eine Rolle festgelegt bin, wie es in der 4E der Fall ist. Mit diesen Rollen gehen auch Erwartungshaltungen einher, wie ich meinen SC zu spielen habe. Das ist eine Einschränkung, zumindest empfinde ich es als eine solche.

Und zweitens reduzieren die Begriffe Healer, Skillmonkey, Späher und was es da nicht noch geben mag den Charakter nicht zwangsweise auf seine Rolle im Kampf. Ich finde, durch die Standarisierung der SC-Rollen mit den in der 4E scheinbar ja schon im Regelwerk gebrauchten Begriffen geht eine weitere Fixierung auf den Kampf als zentrales und über alles andere dominierendes Element des Spiels einher. Das finde ich sehr schade.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #61 am: 10. Oktober 2012, 14:09:46 »
Klar gibt es die und es gab diese auch bei uns. Aber ich sehe hier zwei Unterschiede zur 4E mit ihren Begriffen Leader, Controller, Striker und Defender:

Erstens sind die Begriffe nicht zwingend an Klassen fest gemacht, wie auch Tempus oben schon angedeutet hat. Die meisten Klassen können zwei oder sogar mehr dieser Rollen einnehmen, je nachdem, wie sie ausgelegt werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ich mit meiner Klassenwahl nicht so fix auf eine Rolle festgelegt bin, wie es in der 4E der Fall ist. Mit diesen Rollen gehen auch Erwartungshaltungen einher, wie ich meinen SC zu spielen habe. Das ist eine Einschränkung, zumindest empfinde ich es als eine solche.

Dem stimme ich nur begrenzt zu. Es ist richtig, dass die meisten Klassen es erlauben, auch andere Rollen einzunehmen. Das hatte ich auch oben angemerkt und das ist übrigens in der 4E nicht anders, wenn auch schwieriger als z.B. in der 3E.

Letztlich ist aber doch so, dass D&D "by default" davon ausgeht, dass die vier Grundrollen in einer Gruppe vorhanden sind. Das ist nicht nur in der 4E so, sondern zieht sich durch die D&D Editionen von Anfang an. Es kommt also gar nich so sehr darauf an, dass eine bestimmte Klasse immer eine bestimmte Rolle erfüllt, sondern dass die vier Grundrollen, mag man sie nun Defender, Leader, Striker, Controller oder Fighter, Rogue, Cleric, Wizard nennen, vorhanden sein sollten, um zumindest in den "default" Abenteuer zu bestehen (also primär klassische Dungeon Crawls). Das ist auch worauf Noonan in seinem Blog hinweist. Die vier Grundrollen sind aus dem grundlegenden Spielprinzip von D&D entstanden,. Wie Noonan richtig feststellt, braucht man einen Kleriker bzw. Healer, damit die Dynamik des Abenteuers überhaupt funktioniert, da normale natürliche Heilung viel zu lange dauern würde. Ebenso braucht der 1d4 und AC 10 Wizard mit einem Zauber pro Tag, den Tank um überleben zu können.

Natürlich kann man von den vier Grundrollen abweichen, was aber erstens bedeutet, dass man das Fehlen einer der Grundrollen irgendwie kompensieren muss oder man nicht klassische D&D Abenteuer spielt, bei denen z.B. das Fehlen des Striker egal ist.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #62 am: 10. Oktober 2012, 15:33:00 »
Letztlich ist aber doch so, dass D&D "by default" davon ausgeht, dass die vier Grundrollen in einer Gruppe vorhanden sind. Das ist nicht nur in der 4E so, sondern zieht sich durch die D&D Editionen von Anfang an.
Hier werden aber die Rollen mit den Grundklassen bunt miteinander vermischt. Aber wie ich und auch andere gezeigt haben, sind Rollen mit den Klassen nicht gleichzusetzen.
Zitat
Es kommt also gar nich so sehr darauf an, dass eine bestimmte Klasse immer eine bestimmte Rolle erfüllt, sondern dass die vier Grundrollen, mag man sie nun Defender, Leader, Striker, Controller oder Fighter, Rogue, Cleric, Wizard nennen, vorhanden sein sollten, um zumindest in den "default" Abenteuer zu bestehen (also primär klassische Dungeon Crawls).
Ein Striker wird allein durch seinen Schaden definiert, ein Rogue durch seine Fähigkeiten, die weit über die Sneakattack hinausgehen. Ein Rogue kann ein guter Striker sein, aber in erster Linie ist er ein Rogue, der schleichen, Fallen entdecken und Schlösser öffnen kann. Die Definition des Strikers deckt dies aber nicht ab.
Zitat
Das ist auch worauf Noonan in seinem Blog hinweist. Die vier Grundrollen sind aus dem grundlegenden Spielprinzip von D&D entstanden,. Wie Noonan richtig feststellt, braucht man einen Kleriker bzw. Healer, damit die Dynamik des Abenteuers überhaupt funktioniert, da normale natürliche Heilung viel zu lange dauern würde. Ebenso braucht der 1d4 und AC 10 Wizard mit einem Zauber pro Tag, den Tank um überleben zu können.
Dass ein Healer oder Wizard für eine Gruppe von Vorteil ist, bestreitet auch niemand. Nur hat das eben nix mit der 4E-Rollendefinition zu tun.
Zitat
Natürlich kann man von den vier Grundrollen abweichen, was aber erstens bedeutet, dass man das Fehlen einer der Grundrollen irgendwie kompensieren muss oder man nicht klassische D&D Abenteuer spielt, bei denen z.B. das Fehlen des Striker egal ist.
Meinst Du jetzt die 4E-Rollen oder die vier Grundklassen? Eine Gruppe kann aus einem Striker (kein Rogue), Defender, Controller und Leader bestehen. Laut der 4E-Rollenverteilung wäre das ja jetzt optimal. Dummerweise werden verschlossene Türen und Fallen der Gruppe das Leben trotzdem schwermachen, da eben der Rogue fehlt.
Das gilt dann auch insbesondere für Dungeoncrawls wie dem Temple of Elemental Evil, denn die klassische Rolle des Thiefs bestand nämlich immer darin, Fallen zu entdecken und Schlösser zu öffnen und war nicht das Schadenausteilen.
Letztlich stelle ich auch nicht die klassische Gruppenzusammensetzung in Frage, sondern die neuartige Definition in der 4E, die weder hinreichend noch notwendig ist. 
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Linden

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #63 am: 10. Oktober 2012, 20:02:18 »
Meist verwandelt sich mein Char in der Gruppe zum Anführer und Wegbereiter, steht aber bei kämpfen auch meist in der ersten Reihe und teilt kräftig aus.

Grindlorn

  • Mitglied
    • Enwe Karadâs
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #64 am: 11. Oktober 2012, 00:38:44 »
Ich tendiere eindeutig zur eierlegenden Wollmilchsau als Charakterrolle, nur im Dilettantenstadium. Kann alles, aber nichts richtig.
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #65 am: 11. Oktober 2012, 09:43:36 »
Meinst Du jetzt die 4E-Rollen oder die vier Grundklassen? Eine Gruppe kann aus einem Striker (kein Rogue), Defender, Controller und Leader bestehen. Laut der 4E-Rollenverteilung wäre das ja jetzt optimal. Dummerweise werden verschlossene Türen und Fallen der Gruppe das Leben trotzdem schwermachen, da eben der Rogue fehlt.
Das gilt dann auch insbesondere für Dungeoncrawls wie dem Temple of Elemental Evil, denn die klassische Rolle des Thiefs bestand nämlich immer darin, Fallen zu entdecken und Schlösser zu öffnen und war nicht das Schadenausteilen.
Letztlich stelle ich auch nicht die klassische Gruppenzusammensetzung in Frage, sondern die neuartige Definition in der 4E, die weder hinreichend noch notwendig ist. 

Um die Diskussion nicht weiter zu zerfasern, antworte ich mal nur auf diesen Teil, da du eine direkte Frage stellst. Die vier 4E Rollen sind meines Erachtens eine Ausprägung der vier Grundklassen und daher erstmal identisch. Die 4E weicht übrigens von der klassischen vierer Gruppe als Grundannahme ab und geht von einer Gruppe bestehend aus fünf SC aus (daher eine der Grundrollen ist doppelt vorhanden). Du hast völlig Recht, dass es auch andere Striker gibt und man dann in einem klassischen D&D Abenteuer Probleme bekommen kann. Hat man einen Ranger statt einem Rogue, so kann dieser zwar schleichen, aber eben keine Fallen entschärfen/Türen öffnen und das muss man kompensieren. Ich stimme dir aber nicht zu, dass der klassische D&D Thief nur auf Fallen entschärfen/Türen öffnen als Hauptrolle zu reduzieren ist, denn er war auch in der Lage dank des Backstabs viel Schaden zu verursachen. Insofern hatte er im Kampf immer eine Striker Rolle inne. Richtig ist, dass es vor der 3E viel schwammiger geregelt war, wann genau der Thief seinen Backstab nutzen konnte.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Talwyn

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #66 am: 11. Oktober 2012, 10:19:29 »
Ganz anders und zwar: Fireball Victim.

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #67 am: 11. Oktober 2012, 11:58:23 »
Die vier 4E Rollen sind meines Erachtens eine Ausprägung der vier Grundklassen und daher erstmal identisch.

Das solltest Du mir darlegen, denn wie ich und auch andere hier mehrmals aufgezeigt haben, sind die Rollen alles andere als identisch zu den Grundklassen.
Zitat
Ich stimme dir aber nicht zu, dass der klassische D&D Thief nur auf Fallen entschärfen/Türen öffnen als Hauptrolle zu reduzieren ist, denn er war auch in der Lage dank des Backstabs viel Schaden zu verursachen. Insofern hatte er im Kampf immer eine Striker Rolle inne. Richtig ist, dass es vor der 3E viel schwammiger geregelt war, wann genau der Thief seinen Backstab nutzen konnte.
Das Backstab des klassischen (AD&D)Thiefs war eine nette Dreingabe, aber mehr auch nicht. Um diese Fähigkeit einsetzen zu können, mussten gewisse Vorraussetzungen gegeben sein, die recht selten vorhanden waren. Für die sogenannte Striker-Rolle im Kampf war das aber zu dürftig. Das hat sich erst mit der 3E geändert.
Letztlich ändert das aber auch nichts daran, dass die neuen Rollenmodelle überflüssig wie ein Kropf sind. Die klassischen Rollen als Charakterbeschreibung sind deutlich klarer und unmissverständlicher und funktionieren auch ausserhalb der Metaebene.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #68 am: 11. Oktober 2012, 12:34:41 »
Die vier 4E Rollen sind meines Erachtens eine Ausprägung der vier Grundklassen und daher erstmal identisch.

Das solltest Du mir darlegen, denn wie ich und auch andere hier mehrmals aufgezeigt haben, sind die Rollen alles andere als identisch zu den Grundklassen.

Das habe ich schon mehrfach gemacht und ich empfehle die ausführliche Begründung von David Noonan zu lesen. Ich fasse es nochmal zusammen. Die vier Grundrollen sind im Spielsystem von D&D angelegt. Ursächlich ist die Tatsache, dass vor allem der Wizard, den Tank (Defnder) braucht und die Gruppe den Healer = Leader usw. damit das System überhaupt funktioniert (für die Details siehe Noonan). Der Witz ist ja, dass diese Grundrollen dem simulatorischen Ansatz von Gygax enstammen, zu einem Zeitpunkt wo "Balance" usw. kaum von bedeutung waren und alles Neuland. Ob die Bezeichnungen Striker, Leader, Defender und Controller, die treffendsten Bezeichnungen sind, darüber wird man streiten können, wobei sie meines Erachtens gut zu den archetypischen Vorbildern der vier Grundklassen passen. Hier spielen aber sicherlich auch individuelle Vorstellungen eine Rolle.

Zitat
Das Backstab des klassischen (AD&D)Thiefs war eine nette Dreingabe, aber mehr auch nicht. Um diese Fähigkeit einsetzen zu können, mussten gewisse Vorraussetzungen gegeben sein, die recht selten vorhanden waren. Für die sogenannte Striker-Rolle im Kampf war das aber zu dürftig.

Das halte ich für eine sehr gewagt Behauptung, denn das ist letztlich eine Regelfrage. Hier kommt es auch darauf an, welche Edition du genau meinst AD&D 1E, 2E oder OD&D). Soweit ich mich erinnere, war die Anwendung des Backstab vor allem auch immer eine Ermessensfrage des SL, womit also die Häufigkeit der Anwendung abhängig war, wie der SL die Sache handhabt. Grds. galt aber, konnte der Thief die Gegner ungesehen erreichen und überraschen, so war ein Backstab möglich. Das ist genau das was ein "Striker" aus meiner Sicht macht.

EDIT: Auf Anhieb ein Beispiel aus der Roten Box gefunden:

Zitat
If a thief can sneak up on a victim, completely unnoticed, the thief may Backstab.  If the intended victim sees, hears, or is otherwise warned of the thief's approach, a Backstab may not be taken but the thief may still attack normally.
...
EXAMPLE: An Apprentice is carrying a sword, and sees an ogre approaching the party.  The player says "I'll Hide in Shadows."  The DM rolls 19 on d%, so the ogre does not see the thief (but the DM does not announce the fact). During the battle, the ogre gets turned around, with its back towards the thief.  The player says, "I'll try to move in for a Backstab!" The DM decides that the ogre doesn't notice the thief's approach (no roll is made; it depends on the situation, and the DM's judgement) and says "The ogre doesn't notice you; roll for a Backstab." The thief player then makes a Hit Roll...

Quelle: http://mathofoldschooldandd.blogspot.de/2012/03/more-on-backstabbing.html
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #69 am: 11. Oktober 2012, 12:52:14 »
Das habe ich schon mehrfach gemacht und ich empfehle die ausführliche Begründung von David Noonan zu lesen. Ich fasse es nochmal zusammen. Die vier Grundrollen sind im Spielsystem von D&D angelegt. Ursächlich ist die Tatsache, dass vor allem der Wizard, den Tank (Defnder) braucht und die Gruppe den Healer = Leader usw. damit das System überhaupt funktioniert (für die Details siehe Noonan). Der Witz ist ja, dass diese Grundrollen dem simulatorischen Ansatz von Gygax enstammen, zu einem Zeitpunkt wo "Balance" usw. kaum von bedeutung waren und alles Neuland. Ob die Bezeichnungen Striker, Leader, Defender und Controller, die treffendsten Bezeichnungen sind, darüber wird man streiten können, wobei sie meines Erachtens gut zu den archetypischen Vorbildern der vier Grundklassen passen. Hier spielen aber sicherlich auch individuelle Vorstellungen eine Rolle.
Und wie TF oder ich mehrmals aufgezeigt haben, kann der Wizard Striker, Controller, Leader oder was auch immer sein. Der Kleriker Striker, Controller, Leader oder sogar Defender. Hier hinkt also schon der Vergleich zwischen den Rollenzuweisungen bzw. den jeweiligen Klassenpendants. Da interessiert mich dann auch nicht, was Noonan dazu denkt.

Zitat
Das halte ich für eine sehr gewagt Behauptung, denn das ist letztlich eine Regelfrage. Hier kommt es auch darauf an, welche Edition du genau meinst AD&D 1E, 2E oder OD&D). Soweit ich mich erinnere, war die Anwendung des Backstab vor allem auch immer eine Ermessensfrage des SL, womit also die Häufigkeit der Anwendung abhängig war, wie der SL die Sache handhabt. Grds. galt aber, konnte der Thief die Gegner ungesehen erreichen und überraschen, so war ein Backstab möglich. Das ist genau das was ein "Striker" aus meiner Sicht macht.
Tja, und bei AD&D steht explizit, dass das unbemerkte Heranschleichen des Schurken an einen Kämpfenden während eines Kampfes in der Regel nicht möglich ist. Und nu?
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #70 am: 11. Oktober 2012, 13:53:31 »
Das habe ich schon mehrfach gemacht und ich empfehle die ausführliche Begründung von David Noonan zu lesen. Ich fasse es nochmal zusammen. Die vier Grundrollen sind im Spielsystem von D&D angelegt. Ursächlich ist die Tatsache, dass vor allem der Wizard, den Tank (Defnder) braucht und die Gruppe den Healer = Leader usw. damit das System überhaupt funktioniert (für die Details siehe Noonan). Der Witz ist ja, dass diese Grundrollen dem simulatorischen Ansatz von Gygax enstammen, zu einem Zeitpunkt wo "Balance" usw. kaum von bedeutung waren und alles Neuland. Ob die Bezeichnungen Striker, Leader, Defender und Controller, die treffendsten Bezeichnungen sind, darüber wird man streiten können, wobei sie meines Erachtens gut zu den archetypischen Vorbildern der vier Grundklassen passen. Hier spielen aber sicherlich auch individuelle Vorstellungen eine Rolle.
Und wie TF oder ich mehrmals aufgezeigt haben, kann der Wizard Striker, Controller, Leader oder was auch immer sein. Der Kleriker Striker, Controller, Leader oder sogar Defender. Hier hinkt also schon der Vergleich zwischen den Rollenzuweisungen bzw. den jeweiligen Klassenpendants. Da interessiert mich dann auch nicht, was Noonan dazu denkt.

Der Wizard kann auch der Weihnachtsmann oder der Osterhase sein. TF hat das zudem nur auf die 3E bezogen und auch nicht näher begründet. Du hast dazu gar nichts im Detail geschrieben und ich will mich ehrlich gesagt nicht über die einzelnen Regeln und Begrifflichkeiten im Detail streiten. Fakt ist, der Cleric ist als Klasse erstmal als Healer konzipiert und das ist in der 4E der Leader (die Bezeichnung finde ich auch dämlich). Das gleiche gilt für den Wizard, Thief und Fighter und ihre jeweilige Rolle. Das man mittels eines gewissen Aufwandes von der archetypischen Rolle abweichen oder sogar ganz ausbrechen kann, habe ich ja mehrfach selber geschrieben.  Schaust du dir aber die archetypischen SC an, in der 3E z.B. repräsentiert durch die Iconic SC, so findest du da genau die vier Grundrollen. Natürlich kann der Magier nur Erkenntniszauber nehmen, aber das sind nicht die Zauber mit denen der D&D Magier identifiziert wird, sondern das sind erstmal die Klassiker wie Magic Missile, Sleep, Fireball und die großen D&D Klassiker unter den Wizard-Zaubern dienen fast alle der Schlachtfeldkontrolle.

Zitat
Zitat
Das halte ich für eine sehr gewagt Behauptung, denn das ist letztlich eine Regelfrage. Hier kommt es auch darauf an, welche Edition du genau meinst AD&D 1E, 2E oder OD&D). Soweit ich mich erinnere, war die Anwendung des Backstab vor allem auch immer eine Ermessensfrage des SL, womit also die Häufigkeit der Anwendung abhängig war, wie der SL die Sache handhabt. Grds. galt aber, konnte der Thief die Gegner ungesehen erreichen und überraschen, so war ein Backstab möglich. Das ist genau das was ein "Striker" aus meiner Sicht macht.
Tja, und bei AD&D steht explizit, dass das unbemerkte Heranschleichen des Schurken an einen Kämpfenden während eines Kampfes in der Regel nicht möglich ist. Und nu?

Ja und? "In der Regel nicht Möglich" ist ja wohl schwammig hoch drei und eben eine reine Ermessensfrage des SL. Deine Behauptung stützt sie jedenfalls nicht, sondern allein die Tatsache, dass es vom SL abhängig ist, wie und wann man Backstab einsetzen kann. Als jemand der jahrelang AD&D gespielt habe, habe ich da völlig unterschiedliche Handhabungen erlebt. Ich selber war da immer sehr großzügig. Zudem ist diese Formulierung nach meiner Erinnerung nur bei der 2E vorhanden. Davon abgesehen betrifft das gerade nicht den "first strike", nämlich die Überraschungsrunde. Dann gibt es ja noch so schöne Sachen, wie z.B. invisibility (= garantierer Backstab, besonders schön wenn man den Ring of Invisibility hatte). Backstab war in meinen AD&D Runden immer die Hauptkampffähigkeit des Schurken (er hat ja auch keine anderen) und keineswegs sekundär zu seinen sonstigen speziellen DIebesfähigkeiten.

EDIT: Gerade im Revised AD&D PHB 2E nachgeschaut und da steht nichts von "in der Regel nicht möglich", sondern dass der Thief unentdeckt bleiben muss und dass das häufig schwer im Kampf ist, wo jeder auf seinen Rücken achtet. Im konkreten Beispiel im Buch schleicht der versteckteThief an einen Oger heran und verbockt seinen Move Silently check, ansonsten hätte der Backstab geklappt. Letztlich ist es eben eine reine Ermessensfrage und da rührt ja auch die Kritik an der Fähigkeit her, denn letztlich hat der SL allein über die Nützlichkeit der Fähigkeit entschieden, was natürlich zu (gefühlter) Willkür aus Sicht des Spielers führen kann.
« Letzte Änderung: 11. Oktober 2012, 14:12:16 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #71 am: 11. Oktober 2012, 14:12:16 »
Der Wizard kann auch der Weihnachtsmann oder der Osterhase sein. TF hat das zudem nur auf die 3E bezogen und auch nicht näher begründet. Du hast dazu gar nichts im Detail geschrieben und ich will mich ehrlich gesagt nicht über die einzelnen Regeln und Begrifflichkeiten im Detail streiten.
So dumm oder phantasielos bist doch eigentlich nicht, als dass Du das wirklich haarklein aufgedröselt haben musst. Aber wenn es Dich glücklich macht: Mit Angriffszaubern wie Magic Missile oder Melfs Säurepfeil ist er dem Striker zuzuordnen, mit Charm Person und anderen Bezauberungen wird aus ihm ganz schnell ein Controller. Und dabei sind es sogar Standardzauber, die er alle auch ohne Aufwand memoriert haben kann.
Zitat
Fakt ist, der Cleric ist als Klasse erstmal als Healer konzipiert und das ist in der 4E der Leader (die Bezeichnung finde ich auch dämlich). Das gleiche gilt für den Wizard, Thief und Fighter und ihre jeweilige Rolle. Das man mittels eines gewissen Aufwandes von der archetypischen Rolle abweichen oder sogar ganz ausbrechen kann, habe ich ja mehrfach selber geschrieben.  Schaust du dir aber die archetypischen SC an, in der 3E z.B. repräsentiert durch die Iconic SC, so findest du da genau die vier Grundrollen.

Nur weil du es betonst, wird daraus noch lange kein Fakt. Mit Rüstung und Schild war der Kleriker auch immer eine erstklassige Dose und somit laut Definition auch ein Defender.
Zitat
Natürlich kann der Magier nur Erkenntniszauber nehmen, aber das sind nicht die Zauber mit denen der D&D Magier identifiziert wird, sondern das sind erstmal die Klassiker wie Magic Missile, Sleep, Fireball und die großen D&D Klassiker unter den Wizard-Zaubern dienen fast alle der Schlachtfeldkontrolle.
Magic Missile dient der Schlachtfeldkontrolle? Es ist ein reiner Schadenszauber, nicht mehr und nicht weniger. Ist ja schön, dass Du hier versuchst eine unpassende Definition schönzureden. Aber ein wenig mehr Fakten und Argumente erwarte ich dann schon.
Zitat
Ja und? "In der Regel nicht Möglich" ist ja wohl schwammig hoch drei und eben eine reine Ermessensfrage des SL. Deine Behauptung stützt sie jedenfalls nicht, sondern allein die Tatsache, dass es vom SL abhängig ist, wie und wann man Backstab einsetzen kann. Als jemand der jahrelang AD&D gespielt habe, habe ich da völlig unterschiedliche Handhabungen erlebt. Ich selber war da immer sehr großzügig. Zudem ist diese Formulierung nach meiner Erinnerung nur bei der 2E vorhanden. Davon abgesehen betrifft das gerade nicht den "first strike", nämlich die Überraschungsrunde. Dann gibt es ja noch so schöne Sachen, wie z.B. invisibility (= garantierer Backstab, besonders schön wenn man den Ring of Invisibility hatte). Backstab war in meinen AD&D Runden immer die Hauptkampffähigkeit des Schurken (er hat ja auch keine anderen) und keineswegs sekundär zu seinen sonstigen speziellen DIebesfähigkeiten.
Nur weil Du es sehr großzügig ausgelegt hast, wird daraus noch lange keine Regel oder ein Fakt. Der Sneak Attack ist eine Schurken-Fähigkeit unter vielen und war bis zur 3rd Edition ein kämpferischer Zusatz, der nur in Sonderfällen zum Einsatz kam. Für einen Striker ist das zu wenig.
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Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #72 am: 11. Oktober 2012, 14:21:49 »
Aber wenn es Dich glücklich macht: Mit Angriffszaubern wie Magic Missile oder Melfs Säurepfeil ist er dem Striker zuzuordnen,

OK, wir müssen nicht weiterdiskutieren, da es offensichtlich ist, dass du ganz ander Vorstellungen von einem Controller hast als ich. Die beiden von dir genannten Zauber, sind aus meiner Sicht eindeutige Zauber zur Schlachtfeldkontrolle (sollte gerade bei MM offensichtlich sein, immer treffen, Schaden auf mehrere Gegner verteilen, bei Acid Arrow kommt es ein wenig auf die Edition an, aber beide zauber haben mit einem Striker nichts zu tun, da sie unterdurchschnittlich Schaden verursachen, charm person ist dagegen überhaupt kein praktikabler Kampfzauber) und lass doch bitte Beleidigungen, wie "dumm und phantasielos" sein, denn die Diskussion war bislang friedlich und muss ja nicht noch eskalieren.
« Letzte Änderung: 11. Oktober 2012, 14:30:23 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Sol

  • Globaler Moderator
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #73 am: 11. Oktober 2012, 14:34:57 »
Ein Magier kann viel in D&D 3.5 machen, nur Tank wird schwer. Das ist er üblicherweise nicht. Das war schon eine große Ausnahme. Bei der Leader Position muss man mit der Heilung etwas tricksen, aber boosten kann auch ein Magier, wenn er will.

Aber eigentlich kommts in diesem Topic darauf an, was der Charakter schwerpunktmäßig bzw. besser gesagt hauptsächlich können soll. Entschuldigung, wenn ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe. Hauptsächlich hätte vielleicht besser geklungen und wäre eindeutiger gewesen.

Ich spiele am liebsten Magier, die Controller sind. In DSA kenne ich mich mit Magiern nicht so gut aus, aber selbst da würde ich probieren mehrere Feinde auszuschalten oder zumindest zu schwächen. Ich habe bei DSA halt eher so eine Art "Schurken" im weitesten Sinne gespielt und auch mal einen nicht-zauberenden Gelehrten (DSA 3).
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Scurlock

  • Mitglied
Umfrage Nr. 309 - Welche Charakterrolle bevorzugt ihr beim Rollenspiel?
« Antwort #74 am: 11. Oktober 2012, 14:46:52 »
OK, wir müssen nicht weiterdiskutieren, da es offensichtlich ist, dass du ganz ander Vorstellungen von einem Controller hast als ich. Die beiden von dir genannten Zauber, sind aus meiner Sicht eindeutige Zauber zur Schlachtfeldkontrolle (sollte gerade bei MM offensichtlich sein, immer treffen, Schaden auf mehrere Gegner verteilen, bei Acid Arrow kommt es ein wenig auf die Edition an, aber beide zauber haben mit einem Striker nichts zu tun, da sie unterdurchschnittlich Schaden verursachen, charm person ist dagegen überhaupt kein praktikabler Kampfzauber) und lass doch bitte Beleidigungen, wie "dumm und phantasielos" sein, denn die Diskussion war bislang friedlich und muss ja nicht noch eskalieren.
Tatsächlich ist es relativ belanglos, ob es sich bei MM um einen Schadenszauber oder Zauber zur Schlachtfeldkontrolle handelt oder nicht. Fakt ist, um mal bei Deinem Stil zu bleiben, dass dem Magier genügend Schadenszauber ohne großen Aufwand zur Verfügung stehen, so dass er ohne große Probleme als Striker durchgehen kann und nicht (nur) als Controller. Ähnliches gilt wie gesagt für den Kleriker, der mehrere Rollen abdecken kann.
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