Ich glaube nicht das es wirklich ein Wahlkampfmanöver ist, das Bildungsministerium war nicht unbedingt ein Bereich in dem die Opposition
wirklich druck gemacht hat. Die Kanzlerin verliert dadurch auch kaum ansehen, sie Punktet beim Wähler eher durch andere Themen, sei es die Europa-Politik oder aber das sie selber vollkommen Skandal frei ist.
Ein Minister muss keine fachliche Kompetenz haben, das sieht man immer wieder ganz gut am Gesundheitsektor oder bei den Verteidigungsministern. Man nimmt ja keinen General a.D. als Verteidigungsminister, sondern meistens einfach irgendeinen Politker. Der muss nicht mal den Wehrdienst geleistet haben. Dem Minister wird im Endeffekt nur zu gearbeitet und er selber muss seine Behörde/Ministerium eben leiten und Impulse geben. Dazu muss er Entscheidungen eben an das Volk verkaufen.
Und genau so muss das auch sein, damit jeder Bürger in der Lage ist Minister zu werden. Ein gutes Beispiel dafür ist Joschka Fischer, der im Endeffekt keine Ausbildung genossen hat und zumindest während der Amtszeit als guter Aussenminister empfunden wurde.
Im Fall Schavan ist es eben ein Plagiat, sie ist selber Schuld. Das es jetzt erst rauskommt kann an mehreren Faktoren liegen, ich weiss z.B. nicht wann und wie lange die Dissertation von Frau Schavan digital vorliegt, dazu kommt die Tatsache das sich die Software & technischen möglichkeiten deutlich weiter entwickelt haben, so das auch geschickte Plagiate zu erkennen sind. Man muss einfach überlegen vor 10 Jahren - 20 Gb Festplatte - heute 1 TB++ das sind sehr sehr sehr viele Zeichen mehr (Schriftstücke) dazu kommt auch die bessere Prozessor Leistung sortier/such-Algorythmen sind ja immer noch recht Prozessor aufwendig.
Die Software wurde nicht nur für die Jagd auf Plagiate weiterentwickelt, sie wird viel mehr von Verlegern verwendet die vor veröffentlichung von Artikeln natürlich prüfen müssen ob sie ein Plagiat drucken.
"Crowd"-Plagiat Jäger können sich dank schnellerem Internet, besserer digitalisierung von Texten (alten Texten) auch deutlich besser zusammentun und verständigen. Auch das war vor 10 Jahren, zwar möglich aber nicht in der Form.
Die Uni Düsseldof, hat meiner Meinung nach vollkommen richtig gehandelt. Eine Prüfung durch einen anderen Fachbereich ist wegen Befangenheit sinnvoll. Ein Gutachten ist ebenfalls mehr als genug, Frau Schavan darf ihre Dissertation ja gerne nochmal anderen Gutachtern vorlegen, aber bitte selber bezahlen. Sie steht jetzt in der Beweispflicht.
Schavan hat mehrere Optionen, sie kann natürlich jederzeit ihre Dissertation nachbessern bzw. eine neue einreichen und damit ihren akademischen Titel wieder verdienen. Sie könnte Ministerin bleiben wenn sie offen sagen würde "Ja ich habe schwere Fehler gemacht, aber ich werde mir den Doktortitel verdienen. Und Ministerin bis zur Bundestagswahl bleiben". Das wäre ein guter Schritt, statt dessen zieht sie als Bildungs/Wissenschaftsministerin in den Krieg gegen eine Uni. Mit einer Klage die wahrscheinlich keinen Erfolg hat....
mfg
Kree