Hier beißt es sich doch mit Deiner Argumentation, dass ein Magier sein Werk studiert und ein Kämpfer nicht
Beisst sich in soweit nicht, als dass das Lernen des Magiers regeltechnisch nicht umgesetzt wird. Das steht irgendwo im Fließtext, aber trotzdem kann der Magier beim Stufenaufstieg plötzlich zwei neue Zauber, obwohl er nachweisbar (sprich am Verlauf der Kampagne ablesbar) in irgendwelchen Dungeons rumgelaufen ist und nicht eine Minute lang in einer Akademie o.ä. verbracht hat).
Kämpfen lernt man durchs Anwenden. HârnMaster geht sogar so weit, dass man gewisse Grade nur erreichen kann, wenn man seine Fertigkeit auch in lebensgefährlichen Situationen eingesetzt hat.
Das ist genau das, worauf ich hinauswill. D&D macht das nämlich nicht. Da kannst du gewisse Fähigkeiten ab dem Moment perfekt einsetzen, ab dem du sie ausgewählt hast, ohne sie vorher ein einziges Mal eingeübt zu haben. Der Waldläufer muss während der ersten Stufe nicht ein einziges Mal zwei Waffen gleichzeitig in der Hand gehabt zu haben, auf Stufe 2 machts "Bling" und er beherrscht plötzlich den Kampf mit zwei Waffen.
Ich könnte die Kritik am Vampir als Klasse viel besser verstehen, wenn D&D ein System nutzen würde, bei dem die Fähigkeiten sich durch die Anwendung ausbilden und verbessern. So wie es steht, ist Kritik an der Vampirklasse einfach Ausdruck des persönlichen Geschmacks.
Ich stehe dennoch nach wie vor dazu, dass Vampirsein ein Zustand ist. Ein Zustand, dessen Machtzuwachs mit dem Leveln der Profession besser zu erklären ist, als andersherum.
Ich mag die Schablone für den Vampir, die auf die Basiskreatur gelegt wird. Der Machtzuwachs ist erheblich. Wenn ein SL das für NSC-würdig hält, kann ich das sehr gut nachvollziehen.
Das ist ja auch alles völlig in Ordnung. Nur gibt es eben Spieler, die gerne Vampire spielen wollen, gibt es Kampagnen, in denen das sogar Sinn macht. Diese Spieler zu zwingen, bis Stufe 9 zu warten, weil das Template eben ein LA von +8 hat, ist reine Schikane, weswegen es völlig legitim ist, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man diese Einschränkung umgeht. es ist dein gutes Recht, diese Optionen für dich abzulehnen, dagegen argumentiere ich gar nicht. Was mich stört ist, wenn man die 4e dafür runtermacht, dass sie eine vergleichbar elegante Möglichkeit dazu gefunden hat, die viel besser funktioniert als das, was die 3e dazu anzubieten hat und dabei so tut, als seien die Spieler, die das nutzen, allesamt Angehörige irgendwelcher als minderwertig einzustufender Gruppen (das Edward-Argument).