Der Schnitt beinhaltet sowohl strukturschwache Gebiete im Osten, wie auch die Berufseinsteiger-Jobs, wo man mit einem sechsstelligen Einstiegsgehalt startet, insofern sollte sich das ausgleichen. Was die Berechnung angeht, so habe ich mir auf die Berechnung von Speren bezogen, der die PKV nicht einberechnet hat, was meiner Meinung nach auch nicht einzuberechnen ist bzw. nur dann, wenn du jemanden in der freien Wirtschaft mit PKV vergleichst.
Was dein Vergleich an sich angeht, so "hinkt" er, weil du eine Konstellation angenommen hast, die erstens für deine Argumentation günstig ist, zweitens gerade beim Berufseinstieg (üblicherweise gründet man die Familie später) eher selten ist und drittens heutzutage wohl kaum das meist gelebte Modell ist, sondern es eben viele Singles gibt (gerade in Großstädten) bzw. zwei Einkommen vorhanden sind. EInverdiener-Familien haben es generell schwerer, aber selbst dann ist ein Lehrergehalt in D ausreichend. Man wird vielleicht nicht in Top Innenstadtlage wohnen, zwei Autos haben sowie ein Ferienhaus am Meer, aber man lebt nicht am Rande der Armut.
Welcher Einstiegsjob soll das sein? So ein Beruf ist mir nicht bekannt, sonst wäre er auch sicher hoffnungslos überlaufen...
Die PKV nicht einzurechnen, halte ich für unzulässig. Schließlich wird der Beamte - im Gegensatz zum Angestellten - dazu quasi gezwungen. Der Staat würde nämlich nicht den AG-Anteil an der GKV zahlen. Faktisch wird die GKV damit teurer als die PKV. Für viele wäre die GKV nämlich interessant, wie z. B. Familien mit nur einem Einkommen.
Sind wir schon soweit, dass das Modell "Familie" als Ausnahme gesehen wird? Und zum Ende des Referendariats sind die meisten Lehrer zwischen 25 und 30, also sehr wohl die Phase, in der die meisten Familiengründungen liegen dürften. Und selbst wenn nicht, dann erschweren diese Bedingungen ja auch ein paaar Jahre später Familie, denn die Einkommenssituation bleibt ja fast unverändert.
Und das Argument "das mit dem Ref wusste man ja vorher" kann ja auf alle beruflichen Missstände angewandt werden und hilft bei der Analyse wenig.
Das "Problem" ist doch, dass die Leute ihren Beruf nicht ausschließlich nach Geld, Arbeitsbedingungen usw. auswählen, sondern größtenteils immer noch nach Interesse, Berufung etc. Und das ist ja auch gut so, sonst wäre fast jeder Arzt oder Ingenieur und niemand würde mehr schlecht bezahlte Jobs übernehmen. (Wobei diese dann besser bezahlt werden müssten, also würden sich langfristig ausgeglichenere Verhältnisse einstellen; doch wer würde eine so lange Durststrecke in einem Job überstehen, der ihm nicht gefällt.)
Somit gleichen sich ungerechte Konstellationen kaum durch Marktmechanismen aus, sondern müssen auf anderem Wege, z. B. politisch korrigiert werden.
Noch was zu den "höheren Beamten" von denen hier immer die Rede ist: die meisten Lehrer sind keine! Grund-, Haupt- und Realschullehrer sind in den gehobenen Dienst eingruppiert. Und nicht jeder Lehrer ist A13, das ist die höchstmögliche Einstiegsstufe (betrifft Realschul- und Gymnasiallehrer).
angefangen mit der miserablen Lehrerausbildung in Deutschland
Hast du, Wormys_Queue, eine absolviert? Wie kommst du zu dieser extremen Aussage? Tatsächlich gibt es nicht "die Lehrerausbildung in Deutschland". Die sieht nämlich in den Bundesländern sehr unterschiedlich aus. Weshalb es in der Vergangenheit sogar mit der Anerkennung Probleme gab. Außerdem gibt es riesige Unterschiede in den Schultypen. Sogar fachbezogen kann man differenzieren, so ist m.E. bei uns in BW die Ausbildung der naturwissenschaftlichen Lehrer nicht gut, da alle mittels Fächerverbund in einen Topf geworfen werden.
So eine Aussage kann man getrost in die Tonne kloppen.
Also vielleicht liefert ihr erst mal, bevor ihr was fordert.
Schön, wie du mit diesem Satz 700.000 Leute eines Berufsstands kollektiv so hinstellst, als hätten sie in ihrem Berufsleben noch nichts geleistet. Solche Sprüche tragen immer sehr zur Versachlichung eines Themas bei...
und ja, es gibt auch gute Lehrer
Huch, dieses große Zugeständnis hat mich überrascht.