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Königsmacher

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Ezekiel:
Gestern haben wir erfolgreich mit dem Abenteuerpfad gestartet. Hier stelle ich die Einträge unseres Kampagnentagebuches vor, hoffe es liest sich angenehm^^

Die Gruppe besteht aus:

Krummbold - Zwerg NB Magier (Nekromant)
Brendal - Mensch N Ritter (Pfauenorden)
Vayne - Halb-Eflin NG Druidin + Tigergefährte Hén
Torinbur Einzahn - Halb-Ork NB Krieger

22. Calistril 4700 AK
In der Stadt Graufels wurde die Charta verkündet und überall angepinnt. Sofort begannen verschiedene Gruppen und Fraktionen sich für das Vorhaben der Schwertherren zu bewerben, wobei die Ritter des Greifenorden das Ringen für sich entscheiden konnten.

23. Calistril 4700 AK
Der junge Ordensritter Brendal Garess bat den Ordensmeister um seine Queste: er wolle den Auftrag der Schwertherren übernehmen und eine Truppe anführen. Bei Versagen soll das Kommando an seinen Rivalen Torquild übergehen. Brendal schwor, nicht zu versagen. Sogleich machte er sich auf den Weg zum Gasthaus, in dem seine beiden Kameraden Torinbur Einzahn und Krummbold derzeit wohnten. Er berichtete ihnen von seinem Vorhaben und was dabei für die anderen beiden rausspringen würde. Aus Mangel an Alternativen sagten sie sofort zu.
Noch am gleichen Abend organisierte der junge Ritter Pferde und Vorräte für die lange Reise in den Süden. Bevor sie jedoch gen Restow zogen, wollten sie noch eine weitere Person anheuern- die Druidin Vayne, welche in den westlichsten Ausläufern des Gronziwaldes ihr Leben verbrachte.

24. Calistril 4700 AK
Im Morgengrauen machte sich die Reisegruppe auf den Weg nach Osten. So schnell sie konnten, ritten sie in den Wald und suchten die Höhle der Druidin auf. Dort angekommen überzeugten die Männer sie von ihrem Vorhaben. Zuerst jedoch mussten zusammen die Winterkräuter gepflügt werden, was mit einigem Unmut auch getan wurde. Erst dann war Vayne bereit mitzukommen. Und natürlich ihr treuer Tiergefährte, der Tiger Hen.

29. Calistril 4700 AK
In Restow angekommen machte die Gruppe ihre Aufwartung beim Bürgermeister der Stadt, Josef Sellemius. Von ihm erfuhren sie, dass es insgesamt vier Expeditionstruppen in die Raublande gab und sie nun die letzten seien. Die anderen waren bereits vor zwei Tagen aufgebrochen. Auf seiner Empfehlung hin quartierten sie sich im Gasthaus “Kaiserhof” ein, bekannt für sein taldanisches Bier.
Da der Gruppe langsam aber sicher die Münzen ausgingen, versuchte Torinbur etwas Geld mit Armdrücken zu gewinnen und forderte einen hiesigen Holzfäller namens Bruno auf. Nachdem der Halb-Ork voller Schmach verlor, wollte auch Krummbold seine Chance. Vayne überredete Brendal dazu, dass nötige Geld locker zu machen, jedoch wollte er den Kampf austragen- und verlor. Als dann auch noch Krummbold den Kampf aufnahm und das letzte Geld verlor, hatte die Stimmung der Gruppe, und besonders von Brendal, einen neuen Tiefpunkt erreicht.
So schnell wollten Torinbur und Krummbold nicht aufgeben und lauerten den betrunkenen Holzfällern in einer Gasse auf. Mit seiner Magie ließ er alle vier Holzfäller in einen tiefen Schlaf fallen und plünderte deren Geldbörsen.
Damit ließ es sich gleich viel ruhiger Schlafen.

31. Calistril 4700 AK
Noch vor Sonnenaufgang unternahm die Gruppe ihre Reise in die Wildnis und verließ die Zivilisation des Südens. Sie ritten den ganzen Tag bis in die Dämmerung. Aus der ferne machten sie ein paar Bäume aus, an denen ein paar Gestalten aufgeknüpft waren. Beim Näherkommen erkannte Vayne, dass es sich bei den Personen um drei ärmliche Bauern handelte, der kaputte Karren komplett geplündert. Sie schnitten die Leichen ab und nahmen die Spuren der mutmaßlichen Verbrecher auf. An einem Bachlauf verlor sich die Spur und die Gruppe überlegte schon bald, ob sie nicht doch noch Lager aufschlagen sollte. Da aber erblickten sie in wenigen Kilometer ein altes Fort, allem Anschein nach Olegs Handelsposten.
Sie erreichten bald ihren Zielort und machten sich mit Oleg und dessen Frau Swetlana bekannt. Als sie jedoch erzählten, sie seien wegen der Charta gekommen und nicht als Schutz für den Handelsposten, waren Oleg und Swetlana mehr als enttäuscht. Sie erfuhren, dass der Handelsposten im monatlichen Rhythmus von Banditen heimgesucht wird, die immer alles an sich reißen, was Oleg und Swetlana im Laufe des Monats erwirtschaftet haben.
Im Gegenzug zu ein paar Besitztümern war die Gruppe bereit, die Banditen abzupassen und dingfest zu machen. So bereitete man sich nach einem Abendessen für die Ankunft der Gesetzlosen vor und legte sich alsbald zur Ruhe.

1. Gozran 4700 AK
Früh aufgestanden machten sich die Helden für ihren Hinterhalt bereit und bezogen ihre Position. Vayne konnte von einem der Wachtürme schon sehr früh die Ankunft mehrerer Reiter ausmachen. So bereiteten sie sich vor und warteten, bis die Reiter das Pallisadentor passierten. Sofort griffen die Helden an und konnten die Männer, vier an der Zahl, sehr rasch überwältigen.
Oleg konnte die Männer sofort als Banditen identifizieren, trotzdem stritt ein Teil der Männer das vehement ab. Als Brendal ein Exempel an deren Anführer Happs statuierte und ihn im Namen der Schwerjunker von Restow enthauptete, erfuhren sie von einem der Banditen mehr. Der Mann erzählte ihnen von einem Lager an der Dornenfurt, ca. 50km in der Narlmark gelegen. Dort wäre ihre Anführerin eine Frau namens Kressel, und unter ihrem Kommando vielleicht zehn bis 12 weitere Banditen. Von den insgesamt vier Banditen köpften sie zwei, einen weiteren verstümmelte der in Rage geratene Magier Krummbold, bis Brendal ihn mit einem Schwertstreich den Kopf abschlug und ihn somit von dessen Leid befreite. Die unnötige Grausamkeit Krummbolds führte zu einer hitzigen Debatte innerhalb der Gruppe. Letztendlich ließen sie den letzten Banditen, einen Mann namens Arndt, am Leben- er hatte am wenigsten Schuld auf sich geladen und sollte nun seinen Dienst unter Oleg ableisten. Froh am Leben zu sein, versprach Arndt Besserung.

Ezekiel:
1. Gozran 4700 AK
Nachdem nun die unmittelbare Bedrohung durch die Banditen abgewandt wurde und Oleg ein Auge auf Arndt hatte, machten sich die Helden auf die Suche nach dem Lager der Banditin Kressen und deren Männer. „Süd-Westlich in der Narlmark, vielleicht einen Tagesritt von hier, liegt an der Furt des Dorn ein Lager.“- so die Beschreibung von Arndt zur Lage der Furt.
So ritten sie den ganzen Tag durch die Ebene, bis sie am späten Nachmittag den Waldrand der Narlmark erreichten. Gemeinsam traten sie in den Schatten des großen Waldes, die Sonne zeigte sich nur zögerlich im bleiernen Himmel. Schon wieder Regen. Während ihres Rittes fanden sie sich auf einer kleinen Lichtung wieder, doch sie waren nicht alleine. Mitten in einem Wildbeet von Mondradieschen lagen mit aufgeblähten Bäuchen vier rotschuppige Kobolde. Diese sprangen sofort auf und fuchtelten mit ihren Speeren wild vor sich her- allem Anschein nach wollten sie ihre Feldfrüchte mit niemanden teilen. Zu ihrem Bedauern teilte Brendal diese Meinung nicht und gab seinem Pferd die Sporen zum Angriff. Die armen Kreaturen hatten keine Chance, es war ein Gemetzel. Am Ende lagen die erschlagenene Körper auf dem Boden und die Abenteurer konnten sich über drei prallgefüllte Weidenkörbe voller Mondradieschen hermachen. Da wird sich Swetlana freuen!

Als sie am Abend immer noch keine Spur von einem Fluss sahen, beschlossen sie zu rasten, aßen Trockenfleisch und von Swetlana frisch gebackenes Brot. Der obskure Nekromant Krummbold übernahm die erste Wache, schaute in die Finsternis und stopfte sich seine Pfeife(jene, die er von seinem alten Hexenmeister Xardrus gestohlen hatte). Just in dem Moment, als er sie gerade entzündet hatte, stoben Unmengen bunte Funken und eine Rauchwolke aus seiner Pfeife. Die anderen erwachten natürlich und erkundigten sich sofort bei Krummbold ob seiner Versehrtheit. Auch ein zweiter Versuch endete in einem Desaster, da nahm Brendal ein Kichern aus dem Unterholz wahr, konnte aber nichts erkennen. Darauf hingewiesen, vermutete Vayne hinter diesen Ereignisse das Tun von Feenwesen. Krummbold konnte dadurch nicht beruhigt werden, sah er doch in jedem Schatten und jedem Geräusch die Heimsuchung seines alten Meisters Xardrus. Vayne und Brendal legten (nachdem der Ritter über eine Ranke gestolpert war) am Rande der Lichtung etwas Pöckelfleisch, Rauchkraut und Mondradieschen ab, ein Geschenk an die Feenwesen.
Die restliche Nacht verlief ohne weitere Vorkommnisse und am nächsten Tag ritt die Gemeinschaft weiter Richtung Süd-Osten.

2. Gozran 4700 AK
Während der ersten Stunden des Rittes durch die nördliche Narlmark wurden die Helden in keinster Weise behelligt, bis dann (gegen Nachmittag) urplötzlich ein großer blauer Drache durch das Dickicht auf den Pfad trat.

Fortsetzung folgt...
 (die Session ging wesentlich länger als das letzte Mal)

Ezekiel:
Der Zwergenmagier war der einzige in der Gruppe, der die Illusionsmagie erkannte. Statt eines Drachen erblickte er einen winzigen Schmetterling- nein, bei genaueren Hinsehen war es doch ein Drache…oder eine Art davon. Das Wesen war nur 15cm groß, blau, und hatte Schmetterlingsflügel.
Der Ritter und der Rest der Gruppe wollte gerade den riesigen Drachen angreifen, als zwischen den Pferden von Torinbur und Brendal ein Feuerwerk entfacht wurde. Die Pferde scheuten und warfen ihre Reiter ab, während Krummbold und Hén in einen tiefen Schlaf versanken. Während der Drache damit drohte, allesamt zu fressen (denn er sei der “grausame Perliwasch”!) durchblickten auch Brendal, Torinbur und Vayne die Illusion. Man versuchte das Feendrache (denn um so etwas handelt es sich bei dieser Kreatur) mit noch mehr Gold zu bestechen, aber dieser winkte nur ab. Als “Perliwasch hat heute Geburtstag- ihr müsst ihm ein Geburtstagslied singen” hinter der Gruppe ertönte (mittlerweile waren alle wieder wach und bei Bewusstsein), erblickten sie auf einem Baumstumpf eine Grig- ein katzengroßes Wesen mit dem Oberkörper einer Elfe und dem Unterkörper einer Grille. Zusammen zog sie mit Perliwasch ein paar Kreise über den Köpfen der Reisegesellschaft, bis sich Torinbur und Krummbold dazu bewegten, ein Lied zu singen. Was für ein Krach war das, als Torinbur auf dem leeren Bierfass den Rhythmus hämmerte und Krummbold ein kehliges Zwergenlied in die Stille des Waldes drosch.
Schnell freundeten sich die Feenwesen mit den Helden an und bedankten sich zum einen für das bezaubernde Lied (das wird noch Auswirkungen auf die beiden Charaktere haben) und für das nette Mitspielen ihrer Streiche. Doch konnten die Feenwesen den Helden auch helfen! So erzählten sie ihnen das eine oder andere Wissenswerte über den Wald, aber auch vom Banditenlager an der Dornenfurt. Die Helden erhielten sogar eine grobe Zeichnung darüber in den Waldboden. Begleiten wollten die beiden die Helden aber nicht und so verabschiedete man sich am Ufer des Dorn.

So erreichte am frühen Abend die Gemeinschaft ihren Bestimmungsort, als sie vorsichtig durch den Wald pirschten und der Dorn sich aufteilte und flacher wurde- man war an der Furt angekommen. Alle stiegen von ihren Pferden ab und Vayne ging als Vorhut voraus. Sie erblickte auch als erstes hoch oben in den Bäumen ein Holzgerüst, allem Anschein nach eine Aussichtsplattform. Sie ging zurück zu den anderen und sie besprachen ihr weiteres Vorgehen: Krummbold und Einzahn sollten sich anschleichen und die Banditen an der Feuerstelle überraschen, während Vayne und Hén frontal angreifen würden und Brendal auf seinem Pferd nur auf den Angriff warten würde um dann im vollen Galopp seinen Kameraden beizustehen. Torinbur und Krummbold tarnten sich zusätzlich mit allerlei Geäst und robbten durch das Dickicht. Schon bald konnten sie drei Banditen erblicken- und bei ihnen stand eine brutal wirkende Frau, allem Anschein nach Kressen (die “Verrückte mit den Äxten”).
Dann flog die Tarnung der beiden auf, die Banditen entdeckten sie und ein heftiger Kampf entbrannte, bei denen die Helden arg in Bedrängnis kamen. Brendal lag sogar schon im Sterben, als Kresten ihn mit ihren tödlichen Beilen attackierte. Doch sein treues Pferd und ein magisch herbeigerufener Hund von Vayne retteten ihn und zerfleischten die Banditin.
Am Ende ergaben sich drei Banditen, während der Rest tot im Staub lag. Der Kampf war vorbei. Man durchsuchte die Habseligkeiten von den Banditen, fand Allerlei, doch keine Spur von Swetlanas Ehering- dieser sei von ein paar Winzlingen vor ein paar Tagen gestohlen worden. Auch fand man insgesamt sieben Flaschen mit einer grünen Flüssigkeit (Vayne tippte auch Waldmeister-Schnaps). Dieser sei für den “Hirschkönig” höchstpersönlich, erzählten die überlebenden Banditen. Dabei handelt es sich um das Oberhaupt der Banditen. Ein großer, brutaler Mann so sagten sie. Könnte einen Mann mit nur einer Hand totschlagen und mit dem Bogen sei niemand zielsicherer- und das, obwohl der Hirschkönig ständig betrunken sein. Niemand habe je sein Gesicht gesehen, weil er stets seinen Hirschhelm tragen würde. Manch einer munkelt sogar, er besäße kein Gesicht. Der Hirschkönig hätte ein eigenes Fort an den Ufern des Hauerwassers, süd-östlich von hier. Mittlerweile sei die Anzahl der Banditen unüberschaubar, weswegen man in das Fort nur mit einem Losungswort reinkäme. Vor ein paar Wochen hieß es: “Bei den blutigen Knochen des heiligen Gilmorg- wer will das wissen?”, doch könnte sich das schon bald wieder ändern.

Die Helden wollten die Nacht hier verbringen und am nächsten Morgen, zusammen mit allen Habseligkeiten und den drei Banditen, wieder zurück zum Handelsposten reisen.
In der Nacht wurde das Lager von einem streunenden Grizzlybären aufgesucht, welcher die Vorräte durchwühlte. Todesmutig stellten sich die Helden dem Kampf um ihre Besitztümer zu beschützen. Nach einem abgeschossenen Pfeil von Torinbur war der Grizzly mächtig wütend und griff die Gruppe an. Todesmutig stellte sich Brendal diesem Ungetüm und ritt los. Mit einem einzigen (!) Stoß seiner Lanze versenkte er diese bis zum Anschlag in der Brust des Grizzlys, der tödlich getroffen zusammenbrach und sein Leben aushauchte. Das Fell dieses Bären wolle Brendal als Zeichen seiner Tapferkeit tragen, Vayne solle denn Bären ausnehmen.

3. Gozran 4700 AK
Am nächsten Tag machte sich die gemischte Gruppe auf den Weg zurück zum Handelsposten, welchen sie am Abend erreichten. Sie wurden aber nicht nur von Oleg, Swetlana und Arndt begrüßt, sondern noch von vier weiteren, gerüsteten Männern. Schnell wurde von Oleg aufgeklärt, dass es sich bei den Neuamkömmlingen um die versprochenen Söldner aus Restow handelte. Der Anführer der Männer stellte sich als Kesten Garess heraus, ein entfernter Vetter von Brendal. So erzählten die Helden bei einem warmen Essen von ihren Erlebnissen in der Narlmark. Das Schicksal der mitgebrachten Banditen sei noch nicht entschieden- Kesten wollte sie sofort hinrichten lassen, doch Brendal entschied dagegen: sie sollten bei Oleg bleiben und ihm helfen, zumindest eine Woche. Dann könnten sie frei entscheiden, wohin sie gehen würden.
Gleich am nächsten Tag wolle man sich auf den Weg nach Osten machen um den Einsiedler Bokken zu finden. Danach soll es weiter nach Süden zu den Winzlingen gehen- Swetlanas Ring soll nicht in den dreckigen Händen dieser bösen Kreaturen enden.

4. Gozran 4700 AK
Der Tag begann schon regnerisch, was sich nicht ändern sollte. Die Helden verabschiedeten sich von den Leuten im Handelsposten und ritten nach Osten. Bis zum Abend fand man keine Spur von der Höhle des Einsiedlers. So entschied man zu Rasten und machte in einer kleinen geschützten Felsformation ein Lagerfeuer. Wegen ihrer guten Laune begannen Torinbur und Krummbold wieder ihren kläglichen Gesang inklusive Getrommel. Deswegen waren alle überrascht, als aus dem Dunkel plötzlich ein “Hedda! Darf ein Wanderer sich zu eurem Feuer gesellen?” ertönte. Aus der Nacht schälte sich eine große Gestalt in Jägerkluft und trat in den Feuerschein. Der Mann stellte sich als Yolanralin vor und entblößte sein Gesicht- es war ein ungewöhnlich großer und stark gebauter Elf. Er brachte zwei erlegte Hasen zum Vorschein und spendete sie dem gemeinsamen Abendessen. Yolanralin erzählte, er sei ein Jäger in der Gegend, der ein Mal im Monat ein paar Nächte im Handelsposten verbringen würde. Auf Anfrage beschrieb der den Helden auch den Weg zur Höhle von Bokken, bevor er sich schließlich von den Helden verabschiedete und wieder in die Nacht herauszog.

5. Gozran 4700 AK
Ein Sturm war aufgezogen. Den ganzen Tag über regnete und windete es heftig, so dass die Helden den ganzen Tag über mehr schweigend ritten. Nach Stunden erreichten sie die krallenförmige Felsformation, welche ihnen der Elf als Wegmarke genannte hatte, da ertönte im Wind das Heulen von Wölfen. Und da zeigten sich diese Tiere auch sofort- von der Felsformation preschten sie herunter um die Gruppe anzugreifen. Die Wölfe wurden schließlich besiegt, doch weiteres Heulen zeugte von noch mehr Wölfen. Die Helden wollten das Schicksal nicht herausfordern und so ritten sie im vollen Tempo davon.
Schließlich erreichten sie einen kleinen Hügel, und in der Senke davor schimmerte leichtes Licht. Sie hatten die Höhle von Bokken gefunden und traten ein (bis auf Vayne, die auf die Pferde aufpasste). Die Höhle war klein, stickig und heiß. Bokken stellte sich als etwas verrückter, nervöser alter Mann heraus, der zu viele Gespräche anfing und nur die Hälfte davon beendete. Wenigstens hatte er Ahnung was die Zubereitung von Tränken anging.

Ezekiel:
5. Gozran 4700 AK
Die Helden verbrachten den restlichen Abend bei Bokken, während das Unwetter draußen nach und nach verblasste.

6. Gozran 4700 AK
Am nächsten Tag machte die Gruppe sich dann bei Sonnenschein auf den Weg nach Süd-Osten und erkundeten die Gegend- weit und breit ebenes Grasland, laut Krummbold perfektes Ackerland. Beim allabendlichen Lagern spürten alle die Ruhe hier draußen fernab der Zivilisation.

7. Gozran 4700 AK
Heute ging es noch etwas weiter Richtung Süd-Osten, man vermutete die Platane irgendwo in diesem Landstrich. Das Grasland in dieser Gegend war von großen Dickichten überzogen, so dass die Helden mit ihren Pferden einen Weg hindurchsuchen mussten. Auf einem Trampelpfad konnten sie dann eine kleine Gruppe Frischlinge überraschen, welche den Weg passierten. Torinbur verspürte Heißhunger auf junges Wildschweinfleisch und schoss einem der Tiere in die Flanke. Quickend verschwanden die restlichen Jungtiere im Dickicht, während Vayne das verletzte Tier mit einem einzigen Kehlenschnitt von seinem Leid erlöste. Sekunden später durchbrachen einige erwachsene Wildschweine das Dickicht und griffen an. Ein Versuch seitens Vayne die Tiere zu beruhigen schlug fehl, sodass am Ende zwei weiter tote Wildtiere am Boden lagen und der Rest floh. Flott wurden die Kadaver aufgeladen und weiter geritten.

8. Gozran 4700 AK
Am Abend erreichten sie das Ufer eines großen Flusses. Mit Hilfe von Krummbolds Geographiekenntnissen identifizierten sie den Fluss als Würger, jenen Fluss, der auch bei Restow vorbeifließt. Sie schlugen ihr Lager und Torinbur übernahm die erste Wache. Die Zeit verging und allem Anschein nach war Torinbur nachlässig, denn plötzlich wurde er von dunklen Schatten überrumpelt- das Lager wurde von drei menschengroßen Spinnen überfallen. Am Ende konnten die Ungeziefer geschlagen werden, Torinbur musste dem Magier dabei helfen, sich aus dem Spinnennetz zu befreien.

9. Gozran 4700 AK
Für diesen Tag entschied Brendal, man sei zu weit östlich geraten und müsse nun Richtung Westen reiten. Der Würger knickte nach Süden ab und verschwand nach ein paar Kilometern aus der Sicht der Helden. Den Tag über ging es auf und ab über Hügelkuppen, die Augen immer aufmerksam auf die umliegende Landschaft gerichtet. Am Nachmittag konnte man in einigen Kilometern Entfernung einen Hügel ausmachen, auf dem sich ein einsamer Baum befand. Zuerst dachte man, nun endlich die Platane der Winzlinge gefunden zu haben, doch war dieser Baum viel zu klein dafür. Vayne spürte sofort den Tod der vom Baum ausging, während des Unwetters hat ein Blitz alles Leben aus dem Baum gebrannt. Dennoch wollte man auf den Hügel reiten um von dort das Umland unter genauer Beobachtung zu nehmen.
Beim abgestorbenen Baum angekommen, blickte man sich um, während Vayne erkannte, dass am Fusse des Baumes vor wenigen Tagen gegraben wurde. Das wollte sie sich genauer anschauen. Krummbold, ganz der Zwerg, wollte sie unterstützen, hatte seine Spitzhacke aber vergessen. Unterstützt wurde die Halb-Elfin von ihrem treuen Gefährten Hen. Nach kurzer Zeit hattte der Tiger etwas ausgegraben, was sich als Lederumhang entpuppte. Als Vayne diesen hochnahm, purzelten ein paar Gegenstände heraus, darunter ein vermodertes Zauberbuch, eine seltsame Röhre (vielleicht eine komische Flöte?), ein Ring und ein wunderschöner Dolch.
Von ihrer Grabung und den Schätzen nun nicht mehr abgelenkt, blickte Vayne mit ihren Adleraugen in die Ferne nach Süden und erspähte die Platane, etwa vier Stunden vom derzeitigen Standpunkt entfernt. Krummbold entschied, die geschriebenen Runen im Zauberbuch später zu analysieren, nun wollte man sich auf den Weg machen und die Platane noch vor Sonnenuntergang aufsuchen.

Die Sonne war schon untergegangen, als die Reisegemeinschaft den riesigen, uralten Baum erreichten. Schon ein paar Kilometer davor stießen sie auf einige Kobold- und Winzlingleichen. Zwischen den Wurzeln wurde ein Schacht ausfindig gemacht, schnell wurden die Pferde festgemacht, Hen sollte sie bewachen. Krummbold ging als Erster den Schacht herunter, für die anderen war es sehr beengend, keiner konnte aufrecht gehen, geschweige denn kämpfen.

Beinahe wären diese kleinen Höhlen ihr Grab geworden, als sie sich nicht nur mit den boshaften Winzlingen auseinander setzten mussten, sondern auch mit ihren teilweise gigantischen Ungeziefer-Haustieren. Schwer angeschlagen konnten sie letztendlich jedoch fast den gesamten Stamm ausrotten. Sie fanden nicht nur ein unverständlich geschriebenes Dokument bei den Winzlingen und eine widerliche Elfenbeinstatue, sondern in einer der Folterkammern einen arg zugerichteten Kobold namens Mimek. Dieser versprach ihnen viele Schätze, sollten sie die Statue, den “Alter Scharfzahn”, zurück zum Rußschuppenstamm und dessen Schammanen Tartuk bringen.

Ezekiel:
10. Gozran 4700 AK
Am nächsten Morgen ließen sich die Helden vom Kobold Mimek nach Süden führen, wo die Höhle des Rußschuppenstammes liegen soll. Am Nachmittag erreichten sie in den Hügeln einen Felskamm, in den ein kleiner Höhleneingang hineinführte. Allen Anschein nach eine alte taldanische Hinterlassenschaft, wie es ein verrottetes Holzschild vermuten ließ. Bevor sie jedoch eintraten, ließen sie Mimek aus seinem Käfig und gingen mit ihm voraus. Im Inneren wurden sie von einem “wachen” Kobold entdeckt, dessen erste Reaktion es eigentlich gewesen wäre, Alarm und die montierten Fallen auszulösen. Mimek beschwichtigte ihn jedoch und verkündete die Helden als “Bezwinger der Winzlinge und Retter des Alten Scharfzahns”, was der Gemeinschaft freies Geleit zum Häuptling des Stammes verschaffte.
Dieser stellte sich als Namensgeber des Stammes heraus- ein Kobol mit schwarz-roten Schuppen und der traditionellen Tracht inklusive “Zepter” und “Krone” (beides bestehend aus Knochen). Die Helden stellten sich vor und erzählten von ihren Taten, was bei den umstehenden Kobolden für Jubelrufe alá “Der Krieg ist vorbei- wir waren siegreich!” sorgte. Als dann Häuptling Rußschuppe die Statue von den Helden forderte, wurden diese stutzig.
Es folgte eine interne Debatte in der die Helden darüber diskutierten, ob sie die Statue nun dem Häuptling oder dem Schamanen übergeben sollten. Ausschlaggebend war schließlich die flüsternden Bemerkungen der Kobolde…“Der Alte Scharfzahn ist wieder zurück, nun wird der Fluch uns nicht heimsuchen!”. Vayne und Krummbold hatten die Statue beim Fund auf Magie untersucht und nichts gefunden, es konnte also definitiv kein Fluch-ob göttlich oder arkan- auf der Statue liegen. Sie vermuteten, dass Tartuk, der Stammesschamane, ein übles Spiel mit den Kobolden trieb.
Doch so einfach wollten die Helden die Statue doch nicht hergeben, sie verlangten einen Lohn. Häuptling Rußschuppe versprach der Gruppe einen Schatz und zusätzlich…einen Silberring- der Ehering von Swetlana! Brendal akzeptierte und übergab die Statue an den grinsenden Koboldhäuptling. Als dieser den Alten Scharfzahn in den Klauen hielt, hob er sie hoch über seinen Kopf und zerschmetterte sie auf den Höhlenboden! Zuerst war es still in der Höhle, doch als der Häuptling verkündete: “Nie wieder werden wir unter dem Fluch des Alten Scharfzahns leiden!” brach Jubel unter den Reptilien aus.

Inmitten dieses Kraches wand sich der Häuptling an die Helden und versprach ihnen noch mehr Reichtümern, wenn sie für ihn den Schamanen töten würden- dann wäre dieser Spuk ein für alle Male aus und vorbei! Mimek würde sie zu dem Heiligtum von Tartuk führen. Gespannt auf diesen Tartuk willigten sie ein und zogen los zum Heiligtum.
Nach einigen Minuten erreichten sie einen Gang, an dessen Ende die Sicht durch einen verschlissenen bunten Vorhang versperrt wurde. Das musste der Zugang zum Heiligtum sein. Mimek weigerte sich weiterzugehen und zeigte nur in jene Richtung. Die Helden waren vielleicht noch zehn Meter entfernt, da raschelte der Vorhang und ein kleiner Kobold rannte an den Charakteren vorbei, wobei er immer wieder nach hinten blickte- ganz so, als würde er die Peitsche seines Meisters noch spüren.
Entschlossen rückten die Helden vor und traten in das Heiligtum ein.

Der Koboldschamane Tartuk erwartete sie bereits! Von seinem Untergebenen hatte Tartuk vom Ende des Alten Scharfzahns erfahren und das eine Gruppe Großer nun auf den Weg zu ihm sei. Es schien, als wolle der purpurfarbene Kobold seine Schppen so teuer wie möglich verkaufen, denn er begann sofort mit dem Angriff.
Der Kampf dauerte nicht lange, fast schien es als würde am Ende der Schamane nur auf seinen Tod hoffen. Nichts desto trotz hatte er die Helden mit seiner Magie fast um den Verstand gebracht: immer wieder wurde der Kobold unsichtbar, nur um woanders aufzutauchen und Furcht und Schrecken in die Herzen zu säen (sogar Brendal, stets furchtlos, rannte panisch davon als die Magie des Schamanen Besitz von ihm ergriff). Letzten Endes fand der Kobold sein Ende durch das Schwert und mit einem erlösenden Seufzen ging er zu Boden, wo er sein Leben aushauchte.
Nachdem die Besitztümer des toten Kobolds erkundet wurden (unter anderem fand man ein Buch in einer unbekannten Sprache), gingen die Helden zurück zum Häuptling um von ihrer Tat zu berichten.

Was dann folgte, war ein zünftiges Fest in der Koboldhöhle- die Helden spendierten sogar die gejagten Wildschweine und Krummbold sang zusammen mit Torinbur und den Kobolden krächzende Höhlenlieder. Berauscht vom Alkohol und dem Rausch des Kampfes wurde zwischen den Kobolden und der Gruppe ein Vertrag ausgehandelt: die Kobolde dürften in ihrer Silberhöhle weiterleben, wenn sie im Gegenzug dazu die Menschen und Bewohner des Grüngürtels in Ruhe lassen würden.

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