Den wenigstens Arbeitnehmern macht Ihr Job Freude. Wenn man diversen Studien glauben mag, haben sogar 25% der deutschen Arbeitnehmer längst innerlich gekündigt.
Was die Gesellschaft zunehmend mit steigenden Kosten im Gesundheitsbereich bezahlt. Ich habe zum Beispiel (noch) sehr viel Freude an meinem Beruf, wundere mich aber nicht im geringsten, dass soviele Kollegen in den Pflegeberufen krank werden und viele schon vor dem eigentlichen Rentenalter aufgeben. Und das gibt es sicher nicht nur bei uns.
Das hat mit dem Mindestlohn nur mittelbar zu tun, aber wenn man darüber nachdenkt, dass die Wohlstandsschere in Deutschland immer weiter auseinanderklafft, halte ich die Argumentation mit Angebot und Nachfrage schon für ein bissl zynisch. Den Deutschen ihre "Geiz ist Geil"-Mentalität vorzuhalten, wenn viele davon das minderwertige Hackfleisch beim Discounter nur deswegen kaufen, weil sie sich das qualitativ hochwertigere Fleisch beim Metzger im Ort einfach nicht leisten können, halte ich für ziemlich heftig.
Wobei ich ausdrücklich anmerken möchte, dass ich Nightmoons Einstellung auch nicht teile. Wenn man (innerhalb eines gewissen Rahmens) eine bezahlte Tätigkeit ablehnt, nur weil sie nicht dem eigenen Traumberuf entspricht, gehört man deswegen ganz sicher nicht zu den sozial Schwächeren, denen der Sozialstaat unter die Arme greifen muss. Ein Tritt in den Hintern ist da durchaus angemessen.
Hilft nur leider den vielen Leuten nicht, die zu einer unglaublich miesen Entlohnung, mit der sie kaum ihr Leben fristen können, arbeiten gehen, gerade weil sie nicht als Schmarotzer abgestempelt werden wollen.