Autor Thema: Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt  (Gelesen 3287 mal)

Beschreibung: „Die Frage ist nicht ernst gemeint, oder?” -FDP

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Eukaryot

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #15 am: 12. September 2013, 21:21:29 »
Ist mir schon klar, ich weiss immer noch nicht was das mit China und Russland zu tun hat. Oder ist das so eine Art "guck mal, die verbünden sich doch auch!".
Moira hat in diesem Beitrag die Vereinten Nationen als Machtinstrument der USA bezeichnet und das halte ich für eine abwegige Behauptung, daher mein Beitrag. Und selbst bei der NATO würde ich sagen, dass das vielleicht im letzten Jahrhundert richtig war, heute aber nicht mehr stimmt. Inzwischen sind ja noch nicht einmal mehr die Briten bedingungslos an deren Seite, wie die Unterhausabstimmung zu Syrien gezeigt hat.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #16 am: 12. September 2013, 21:57:22 »
Bei dem, was einige hier schreiben, bin ich sehr sehr froh, dass es keine direkte Demokratie gibt und bin auch sehr gegen mehr Bürgerbeteiligung.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Lagrange

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    • http://www.rockfurt.de
Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #17 am: 13. September 2013, 08:18:22 »
Bei dem, was einige hier schreiben, bin ich sehr sehr froh, dass es keine direkte Demokratie gibt und bin auch sehr gegen mehr Bürgerbeteiligung.

+1

deroadebicher

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #18 am: 13. September 2013, 09:03:29 »
Zum Thema UN
Spoiler (Anzeigen)

Eigentliches Thema Nato:
In einer Welt zunehmender Globalisierung und Vernetzung, ist es meiner Meinung nach unmöglich Deutschland aus diesem Geflecht herauszunehmen, ohne damit die Politischen und Wirtschaftlichen Vernetzungen zu beinflussen. Deutschland spielt (Wertungsfrei ob man das gut oder schlecht findet) nun mal eine Zentrale Rolle in Europa. Aber auf keinem der drei Felder (Militär, Politik und Wirtschaft) kann Deutschland imho alleine bestehen. Ich unterstelle jetzt einfach mal, daß viele Leute die für den NATO-Austritt sind auch für einen Euroaustritt wären. Verkannt wird dabei daß eine isolationistische Haltung letztendlich nur zu unserem massiven Schaden wäre.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters und der Rest der Gruppe in seinem Magen

Utlin

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #19 am: 13. September 2013, 16:06:41 »
und nochmal Xiam +1
Mach es wie beim funken: denken, drücken, sprechen.

Hautlappen

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #20 am: 13. September 2013, 16:08:51 »
Ich frage mich gerade auf welchem militärischen Gebiet Deutschland "alleine" bestehen sollte oder gar müsste, oder weshalb es überhaupt militärisch eine Rolle spielen sollte, mal von der Landesverteidigung abgesehen. Ist man immer noch der Ansicht dass Deutschland auch am Hindukusch verteidigt wird, hat man wahrscheinlich schnell eine Antwort gefunden.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Kilamar

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #21 am: 13. September 2013, 22:09:05 »
Dank NATO muss und soll die Bundeswehr in weniger Bereichen bestehen können.

Zu den verbleibenden Aufgaben innerhalb der NATO gehört: Unterstützung der Bündnispartner, Stellung einer Eingreiftruppe und anderer Truppenkontigente.

Ohne NATO müsste Bundeswehr ausreichend konventionelle Schlagkraft entwicklen, um sich allein gegen symetrische und asymetrische Bedrohungen wehren zu können. Ersteres ist unrealistisch. Besonders gegen den Einsatz von ABC Waffen ist kaum Abschreckungspotential oder gar Schutz vorhanden. Die Luftabwehr ist lückenhaft und gegen Raketen fast nicht vorhanden. Wie gut der Schutz gegen Cyber Angriffe ist, konnte man ja in der Vergangenheit beobachten. Die Bündnispartner sind zwar nicht so viel weiter, aber ohne diese existiert nicht mal konventionelle Abschreckung.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #22 am: 13. September 2013, 22:34:57 »
Was wir in Europa dringen bräuchten, wäre eine gemeinsame europäische Verteidigung. Es ist totaler Humbug und nebenbei viel zu teuer, dass alle europäischen Staaten eine eigene Armee mit (fast) allen Teilstreitkräften unterhalten. Stattdessen müsste es eine gemeinsame europäische Armee geben. Aber die Außen- und Sicherheitspolitik ist so etwas wie die heilige Kuh jedes Nationalstaats, die lässt sich keiner aus der Hand nehmen, denn viele würden das als komplette Aufgabe ihrer Souveränität empfinden.

Ein Austritt aus der NATO ist Blödsinn. Die NATO bringt ihren Mitgliedern definitiv Nutzen, schon alleine dadurch, dass gemeinsam ein so großes Abschreckungspotential erzeugt wird, dass vielleicht abgesehen von China kein Mensch mit halbwegs klarem Verstand sich an einem Bündnisparter vergreifen wird. Und man sollte tunlichst nicht glauben, dass es auf der ganzen Welt keine Gefahr mehr gibt. Die Welt wird kleiner, die Waffen fortschrittlicher. Nur weil es im Moment relativ sicher ist, sollte niemand in den Irrglauben verfallen, Europa müsse auf ewig hin sicher sein. Denn die Schlachtfelder ändern sich (Stichwort: Cyberkrieg).

Was die NATO dringend bräuchte, ist eine Überarbeitung ihrer Charta und ihre Mitglieder müssten sich mal auf ein paar Definitionen einigen. Ist der Kampf gegen den Terrorismus z.B. als Krieg einzuschätzen, dem mit militärischen Mitteln zu begegnen ist (Auffassung der USA und vielleicht des Vereinigten Königreichs) oder als Kriminalität, der mit zivilen Mitteln entgegengetreten werden soll (Auffassung u.a. der BRD, Frankreichs und anderer westeuropäischer Regierungen)?

Im Übrigen halte ich es für viel wahrscheinlicher, dass die USA die NATO für ineffektiv erklären und verlassen könnten, wenn vielleicht nach Obama mal wieder ein republikanischer Präsident ins Weiße Haus einziehen wird. Bush war nach seiner Absage an die Relevanz der Vereinten Nationen schon fast soweit die NATO ebenfalls als irrelevant einzustufen, da er meinte sich im Ernstfall auf die Bündnispartner sowieso nicht verlassen zu können.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Sword of Cyric

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #23 am: 14. September 2013, 16:44:35 »
Was wir in Europa dringen bräuchten, wäre eine gemeinsame europäische Verteidigung. Es ist totaler Humbug und nebenbei viel zu teuer, dass alle europäischen Staaten eine eigene Armee mit (fast) allen Teilstreitkräften unterhalten. Stattdessen müsste es eine gemeinsame europäische Armee geben. Aber die Außen- und Sicherheitspolitik ist so etwas wie die heilige Kuh jedes Nationalstaats, die lässt sich keiner aus der Hand nehmen, denn viele würden das als komplette Aufgabe ihrer Souveränität empfinden.
Ist auch absolut verständlich das Staaten die ihre Armee unverkrampft als Teil ihrer Außenpolitik sehen sicher kein Interesse daran haben diese mit den zögerlichen Deutschen zusammen zu legen.

Nehmen wir an wir hätten die EU Armee und Argentinien verleibt sich ein weiteres mal die Falklands ein. GB will selbstverständlich umgehend die EU-Flotte mobilisieren und aus Deutschland müssen die hören "Hm, die sind ja schon näher an denen als an uns. Sollten wir die denen nicht doch lassen? Vielleicht eine Widergutmachung für die lange Besetzung zahlen?"

Solange in Deutschland ein Bundespräsident über eine Aussage stürzt die in den anderen Ländern so normal wäre das man gar nicht erst auf die Idee kommen würde das gesondert ansprechen zu müssen, solange wird wenig Interesse daran bestehen die souveräne Befehlsgewalt über die eigenen Streitkräfte in irgend einer Weise mit den Deutschen zu verknüpfen.
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Samael

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Bundestagswahl 2013 - Thema 11 NATO-Austritt
« Antwort #24 am: 15. September 2013, 17:09:26 »
Momentan bietet die NATO Deutschland Sicherheitspolitisch mehr Vor- als Nachteile, weshalb ich einen Austritt für unklug halte.
Sollte sich ändern, wäre ein Austritt mMn jedoch durchaus zu überdenken.
Was wir in Europa dringen bräuchten, wäre eine gemeinsame europäische Verteidigung.
:thumbup:
R: Each day our children will race around our home to see who is the fastest.
N: And what exactly will we be feeding these children?
R: The slowest.