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Autor Thema: Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach  (Gelesen 14855 mal)

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Durion-Gollor

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Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #75 am: 26. September 2013, 11:52:12 »
Das Einverständnis der Eltern ist doch auch bei der Pille davor bis zu einem bestimmten Alter obligatorisch, oder? War zumindest früher mal so. Hier also genauso möglich. Problem gelöst.

Nightmoon

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Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #76 am: 26. September 2013, 12:04:02 »
Grade bei dem Thema finde ich die Schweigepflicht wichtig! Wenn der Arzt den Eltern erzählt, dass Bettina grade da war um sich die Pille danach zu holen, und Bettina bekommt dann ärger von ihren Eltern, kann man wohl davon ausgehen, dass sich Bettina beim nächsten mal nicht mehr trauen wird. Angst vor Strafe sollte aber kein Grund sein warum sich ein Mädchen gegen die Pille danach entscheidet.

Moira

  • Mitglied
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #77 am: 26. September 2013, 12:30:07 »
Dass ich soweit ging, eine derartige Forderung zu äußern liegt an meinen eigenen Erfahrungen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht, und das will und kann ich auch gar nicht ausdiskutieren, geschweige denn dagegen reden.  Meine Erfahrungen sehen leider so aus, dass es zuviel Medikamentenmissbrauch gibt, auch seitens verschreibungspflichtiger Medikamente. Ärzte die unzureichend aufklären, oftmals Kreuzallergien gar nicht berücksichtigen (mir wurden sogar schon Mittel verschrieben, obwohl in meiner Akte steht, dass ich auf Penicillin und Clindamycin allergisch bin, mit diesen Wirkstoffen), Apotheker die frei verkäufliches einfach in der Annahme verkaufen, dass der Käufer schon weiß was er da tut, weil er die Sachen so gezielt fordert.

Zur Pille danach oder davor muss es einfach eine wirkliche Aufklärung seitens des Arztes geben, und kein typisches Verkaufsgespräch.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Durion-Gollor

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Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #78 am: 26. September 2013, 12:37:35 »
Das Einverständnis der Eltern steht der Schweigepflicht nicht entgegen. Die Tochter kann sich ja beraten lassen. Meines erachtens darf der Arzt den Eltern davon auch nicht erzählen.
Um die Pille zu verschreiben ist bis zu einem gewissen Alter aber das Einverständnis der Eltern durchaus sinnvoll. Eltern haben ja nunmal ein berechtigtes Interesse daran zu erfahren, wenn ihre 13-jährige Tochter die pille oder die Pille danach nehmen möchte. Da muß die Kleine dann eben mal durch und das zu Hause ausfechten.
Keine Ahnung, wo da die Grenze gezogen wird (16?), aber nur weil die Sex haben (können) sind die ja noch lange nicht erwachsen/voll zurechnungsfähig in derlei Entscheidungen.

Nightmoon

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    • Schicksalsstreiter
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #79 am: 26. September 2013, 13:39:16 »
Wenn die es ihren Eltern aber nicht sagen wollen und dann nicht an die Pille kommen, dann haben halt einige 13 Jährige ungeschützten Sex... das kann ja wohl auch nicht erstrebenswert sein.

Dinin

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Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #80 am: 26. September 2013, 13:51:40 »
dann haben halt einige 13 Jährige ungeschützten Sex...
Finde den Fehler.
Manchmal ist es besser den Mund zu halten, somit die anderen glauben zu lassen man sein dumm, als zu antworten und seine Dummheit zu bestätigen.

Tigershark

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Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #81 am: 26. September 2013, 13:55:16 »
dann haben halt einige 13 Jährige ungeschützten Sex...
Finde den Fehler.
Achkomm, das wird nix Neues für dich sein, dass 13-Jährige heutzutage Sex haben? Und wenn es 14- oder 15-Jährige sind, irgendwann hat man eben Sex. Das ist noch lange kein Grund, deren Privatsphäre breitzutreten. Zumal ich einige 15-Jährige kannte, denen ich mehr Verantwortung mit der Thematik zutraue als so manch Volljährigen.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Nightmoon

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    • Schicksalsstreiter
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #82 am: 26. September 2013, 14:10:01 »
Verstehe grade auch nicht worauf du hinaus willst.

Utlin

  • Mitglied
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #83 am: 26. September 2013, 14:14:29 »
Bevor weiter geraten wird, bitte schön:

http://www.spiegel.de/gesundheit/sex/duerfen-aerzte-die-pille-an-minderjaehrige-verschreiben-a-852994.html

Es gibt demnach keine einheitliche Lösung, es entscheidet sich im Einzelfall.

Das spricht zusätzlich für eine ärztliche Beratung. Hier kann dann auch darüber entschieden werden, ob die Verschreibung noch in die elterliche Fürsorge fällt oder nicht. Ich glaube nicht, dass ein Pharmazeut, in seiner Apotheke, sich derartige Überlegungen macht. Unabhängig davon, ist es auch Aufgabe des Arztes zu überprüfen, ob die Betroffene überhaupt gesundheitlich in der Lage ist (v.a. bei Lebererkrankungen), das Kontrazeptiva zu nehmen. Dies dürfte in einer Apotheke ebenfalls nicht passieren.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2013, 09:35:43 von Utlin »
Mach es wie beim funken: denken, drücken, sprechen.

Mersharr

  • Mitglied
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #84 am: 26. September 2013, 14:16:13 »
dann haben halt einige 13 Jährige ungeschützten Sex...
Finde den Fehler.
Achkomm, das wird nix Neues für dich sein, dass 13-Jährige heutzutage Sex haben? Und wenn es 14- oder 15-Jährige sind, irgendwann hat man eben Sex. Das ist noch lange kein Grund, deren Privatsphäre breitzutreten. Zumal ich einige 15-Jährige kannte, denen ich mehr Verantwortung mit der Thematik zutraue als so manch Volljährigen.

Der Fehler ist das fehlende Kondom, für das man nun wirklich kein Rezept und keine Apotheke braucht und das man, wenn man sich nun wirklich nicht traut im Laden damit gesehen zu werden, auch überall an Automaten bekommt.


Dass die Pille ständig genommen wird kann man außerdem zB dadurch verhindern, dass sie ohne Rezept zum vollen Preis selbst bezahlt werden muss. Und 'nen Gummi gibt's dann gratis dazu.

Hautlappen

  • Mitglied
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #85 am: 27. September 2013, 00:45:56 »
An der Diskussion sieht man mal wieder dass hier nur Männer diskutieren. Würde mich mal interessieren wie das aussehen würde wenn auch Männer Kinder kriegen könnten bzw. ob dann immer noch von einigen indirekt so getan wird als ob jede dritte potentielle Mutter/potentieller Vater nicht weiss dass sie/er da mit der "Pille danach" ein ungesundes Medikament zu sich nimmt. Ein kurzer Hinweis in der Apotheke (vielleict sogar mir Ausfüllen eines Bogens der auf mögliche Folgen und Gefahren hinweist) ist mehr als ausreichend. Alles andere ist Bevormundung und gehört fast schon ins Mittelalter.
In dem Zusammenhang finde ich auch einige Ausführungen (nicht alle) von Tigershark gar nicht mal so falsch.
« Letzte Änderung: 27. September 2013, 00:49:33 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Speren

  • Lektor
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #86 am: 27. September 2013, 05:30:18 »
Zitat
Würde mich mal interessieren wie das aussehen würde wenn auch Männer Kinder kriegen könnten bzw. ob dann immer noch von einigen indirekt so getan wird als ob jede dritte potentielle Mutter/potentieller Vater nicht weiss dass sie/er da mit der "Pille danach" ein ungesundes Medikament zu sich nimmt.
Was sollte das Geschlecht damit zu tun haben?

Das Problem liegt sicher nicht immer bei dem weiblichen Part, wenn die Pille danach benötigt wird. Nur kann der männliche Part dann nichts mehr machen, er hat sein Pulver verschossen.

Zitat
Ein kurzer Hinweis in der Apotheke (vielleict sogar mir Ausfüllen eines Bogens der auf mögliche Folgen und Gefahren hinweist) ist mehr als ausreichend. Alles andere ist Bevormundung und gehört fast schon ins Mittelalter.
Mittelalter, ja klar. Die aufgeklärte Welt von heute weiss natürlich alles, da reicht ein kurzer Hinweis.

Deshalb erklären mir Schülerinnen im Alter von 16+, dass sie sich die Pille mit ihrer Freundin teilen. Immer abwechselnd, jeden Tag.
Deshalb nehmen Geschlechtskrankheiten wie Tripper und Syphillis wieder zu.
Deshalb haben wir jede Menge Medikamentenabhängige, vom Nasenspray über den Hustensaft bis hin zu Schmerzmitteln.
Und deshalb hat Bayer bei einigen seiner Hormonpräparaten Riesenklagen am Hals, aufgrund der Nebenwirkungen.

Aber hey, immer raus mit den bunten Pillen. Wenigstens mehr "lustige" Schlagzeilen wie diese:
Ein bisschen viele Pillen...

Nachtrag:
"Medikamente" lassen sich meiner Meinung nach grob in 3 Kategorien einteilen:

Freiverkäuflich:
Alles das, was man auch in der Drogerie findet. Vom Magentee bis hin zu Vitaminpräparaten.

Apothekenpflichtig:
Alles das, wo es scheinbar ausreicht, wenn ein Apotheker bzw. ein/e PTA und der Beipackzettel Informationen gibt.

Rezeptpflichtig:
Alles das, bei dem starke Nebenwirkungen auftreten können und/oder Missbrauch mit betrieben werden kann.

Gerade bei den apothekenpflichtigen Sachen sind in meinen Augen aber einige Sachen dabei, die zumindest diskussionswürdig sind. Angefangen bei allen Hustensäften mit Alkohol (oder auch Magen-Darm-Mittel) über Paracetamol, Grippostad und ähnliches. Nicht umsonst sind Packungsgrößen ab 10g bei Paracetamol mittlerweile verschreibungspflichtig, was aber völlig egal ist, denn ich kann einfach Apotheken abklappern, wenn ich das will.

Der Grund dafür ist aber klar:
Was nicht verschreibungspflichtig ist, wird von den Kassen in der Regel nicht bezahlt. Spart Kosten.
Auch ich werde wohl diesen Winter wieder haufenweise Sinupret Forte schlucken müssen; Einreichen brauche ich gar nicht erst zu versuchen, weder PKV noch Beihilfe zahlen da einen Cent.
« Letzte Änderung: 27. September 2013, 06:11:24 von Speren »
No one touches the faerie!

Xiam

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  • Mörder der 4E
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #87 am: 27. September 2013, 07:12:21 »
An der Diskussion sieht man mal wieder dass hier nur Männer diskutieren. Würde mich mal interessieren wie das aussehen würde wenn auch Männer Kinder kriegen könnten bzw. ob dann immer noch von einigen indirekt so getan wird als ob jede dritte potentielle Mutter/potentieller Vater nicht weiss dass sie/er da mit der "Pille danach" ein ungesundes Medikament zu sich nimmt. Ein kurzer Hinweis in der Apotheke (vielleict sogar mir Ausfüllen eines Bogens der auf mögliche Folgen und Gefahren hinweist) ist mehr als ausreichend. Alles andere ist Bevormundung und gehört fast schon ins Mittelalter.
Du führst scheinbar ein sehr behütetes Leben in einer rosa Plüschwelt. Beneidenswert.

Was Speren schreibt +1
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Hautlappen

  • Mitglied
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #88 am: 30. September 2013, 12:12:31 »
Was hier der polemische Unsinn a la "zu viel Potenzmittel führt zu Penisamputation" soll kann ich nicht nachvollziehen, aber ich empfehle ein Bewerbungsschreiben an BILD zu schicken. Auch auf Xiams amüsant-erfolgreichen Versuch sich selbst zu diskreditieren brauch nicht weiter eingegangen zu werden.

Zitat
Mittelalter, ja klar. Die aufgeklärte Welt von heute weiss natürlich alles, da reicht ein kurzer Hinweis.
Mal wieder bewusst selektiv gelesen. Ich habe geschrieben dass "vielleicht" sogar ein Bogen ausgefüllt werden muss auf dem auf die Gefahren des Einnehmens der "Pille danach" hingewiesen werden sollte. Soweit ich weiß wird es in der Schweiz ähnlich gehandhabt.
Die Skandale sind meines Wissens ausgeblieben. Leben die Schweizer in einer rosa Plüschwelt oder haben sie vielleicht erkannt, dass es angesichts der mannigfaltigen und unendlichen Möglichkeiten der Selbstzerstörung (Rauchen, Alkohol, synthetische Drogen etc.) nicht mehr ganz zeitgemäß ist der Frau einen oberlehrerhaften Arztbesuch aufzuzwingen? Hinzu kommt dass die "Pille danach" keinen "Genuss" erzeugt wie es zB. Drogen tun, zu denen ja auch Alkohol gehört.
Man muss ein ausgewogenes Verhältnis finden: Es kann nicht sein, dass ein geplatztes Kondom für die Frau zum entwürdigenden Spießrutenlauf verkommt (ja, es gibt auch Frauen die nicht die Pille nehmen), während (und jetzt werd ich auch mal polemisch) der Chirurg sich den dritten Wodka reinpfeift um die Hände stillhalten zu können.


Zitat
Deshalb erklären mir Schülerinnen im Alter von 16+, dass sie sich die Pille mit ihrer Freundin teilen. Immer abwechselnd, jeden Tag.
Deshalb nehmen Geschlechtskrankheiten wie Tripper und Syphillis wieder zu.
Deshalb haben wir jede Menge Medikamentenabhängige, vom Nasenspray über den Hustensaft bis hin zu Schmerzmitteln.
Und deshalb hat Bayer bei einigen seiner Hormonpräparaten Riesenklagen am Hals, aufgrund der Nebenwirkungen.
Das ist dermaßen am Thema vorbei dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Also geh ich jetzt recht in der Annahme dass du, schließlich bemühst du diese Vergleiche ja nicht grundlos, Nasenspray, Schmerzmittel und Hustensaft rezeptflichtig sehen möchtest?
Etwas anderes kann ich aus deiner Argumentation wirklich nicht herauslesen.
Aufklärung fängt nicht beim Betreten des Untersuchungsraumes an.
« Letzte Änderung: 30. September 2013, 12:20:16 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Bundestagswahl 2013 - Thema 13 Pille danach
« Antwort #89 am: 30. September 2013, 12:58:07 »
Was hier der polemische Unsinn a la "zu viel Potenzmittel führt zu Penisamputation" soll kann ich nicht nachvollziehen, aber ich empfehle ein Bewerbungsschreiben an BILD zu schicken. Auch auf Xiams amüsant-erfolgreichen Versuch sich selbst zu diskreditieren brauch nicht weiter eingegangen zu werden.
Bei dem, wass du bisher zum Thema beigetragen hast, hätte es mich auch sehr gewundert, wenn du etwas relevantes hättest entgegnen können ;)

Zitat
Mittelalter, ja klar. Die aufgeklärte Welt von heute weiss natürlich alles, da reicht ein kurzer Hinweis.
Mal wieder bewusst selektiv gelesen. Ich habe geschrieben dass "vielleicht" sogar ein Bogen ausgefüllt werden muss auf dem auf die Gefahren des Einnehmens der "Pille danach" hingewiesen werden sollte. Soweit ich weiß wird es in der Schweiz ähnlich gehandhabt.
Die Skandale sind meines Wissens ausgeblieben. Leben die Schweizer in einer rosa Plüschwelt oder haben sie vielleicht erkannt, dass es angesichts der mannigfaltigen und unendlichen Möglichkeiten der Selbstzerstörung (Rauchen, Alkohol, synthetische Drogen etc.) nicht mehr ganz zeitgemäß ist der Frau einen oberlehrerhaften Arztbesuch aufzuzwingen? Hinzu kommt dass die "Pille danach" keinen "Genuss" erzeugt wie es zB. Drogen tun, zu denen ja auch Alkohol gehört.
Man muss ein ausgewogenes Verhältnis finden: Es kann nicht sein, dass ein geplatztes Kondom für die Frau zum entwürdigenden Spießrutenlauf verkommt (ja, es gibt auch Frauen die nicht die Pille nehmen), während (und jetzt werd ich auch mal polemisch) der Chirurg sich den dritten Wodka reinpfeift um die Hände stillhalten zu können.
Ein geplatztes Kondom wird ja nicht allzu häufig vorkommen, von daher wird die Frau diesen "entwürdigenden Spießrutenlauf"
Spoiler (Anzeigen)
ja nicht allzu häufig machen müssen. Die, bei denen es öfter vorkommt, dass "Kondome platzen" können ein solches Beratungs- und Aufklärungsgespräch hingegen ziemlich gut gebrauchen, schon allein ihrer eigenen Gesundheit zuliebe.
Was im übrigen an dem Arztbesuch entwürdigend sein soll, erschließt sich mir nicht. Es ist ja nicht so, dass der Frauenarzt mit dem erhobenen Zeigefinger die sexuelle Aktivität seiner Patientin kommentiert und Buße predigt, sondern sie lediglich sachlich darüber aufklärt, welche Nebenwirkungen die wiederholte Einnahme eines starken Hormonpräparats haben kann und welche Folgen dadurch nicht ausgeschlossen werden können.
Im übrigen kann nur ein Arzt aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes einschätzen, ob die Einnahme zu verantworten ist oder ob eine akute Gefahr droht. Ein ausgefülltes Blatt Papier vermag dies nicht zu beurteilen.

Zitat
Deshalb erklären mir Schülerinnen im Alter von 16+, dass sie sich die Pille mit ihrer Freundin teilen. Immer abwechselnd, jeden Tag.
Deshalb nehmen Geschlechtskrankheiten wie Tripper und Syphillis wieder zu.
Deshalb haben wir jede Menge Medikamentenabhängige, vom Nasenspray über den Hustensaft bis hin zu Schmerzmitteln.
Und deshalb hat Bayer bei einigen seiner Hormonpräparaten Riesenklagen am Hals, aufgrund der Nebenwirkungen.
Das ist dermaßen am Thema vorbei dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Also geh ich jetzt recht in der Annahme dass du, schließlich bemühst du diese Vergleiche ja nicht grundlos, Nasenspray, Schmerzmittel und Hustensaft rezeptflichtig sehen möchtest?
Etwas anderes kann ich aus deiner Argumentation wirklich nicht herauslesen.
Aufklärung fängt nicht beim Betreten des Untersuchungsraumes an.
Überhaupt nicht am Thema vorbei. Sperens Erfahrung mit seinen Schülerinnen verdeutlicht immerhin, wie unaufgeklärt Jugendliche heute (trotz oder gerade wegen des Oversexings in den Medien) sind. Natürlich hast du recht, dass Aufklärung nicht erst im Untersuchungszimmer des Frauenarztes anfängt. Aber wenn ein Jugendlicher oder eine Jugendliche so überhaupt nicht aufgeklärt ist, dann ist das Untersuchungszimmer zumindest der letzte Ort, wo man noch auf sie einwirken könnte, dank Verschreibungspflicht von Pille und Pille danach. Fällt das auch noch weg, dann gibt es keine folgende Instanz mehr.

Wie du darauf kommst, dass Speren Nasenspray, Schmerzmittel und Hustensaft rezeptflichtig sehen möchte, ist mir außerdem schleierhaft. Ich denke, dieser Vergleich sollte vielmehr illustrieren, dass selbst vergleichsweise harmlose Medikamente wie Nasenspray, Schmerzmittel und Hustensaft bei Missbrauch schon schlimme Folgen haben können.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

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