Autor Thema: Schicke Beschreibungen !  (Gelesen 727 mal)

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Schicke Beschreibungen !
« am: 20. September 2004, 13:55:33 »
 Hallo Jungs und Mädels,

hier mal ein paar Anregungen für magische Gegenstände. Ich hatte manche Sachen schon mal im Amigo-Forum zum besten gegeben, aber wer ein paar stimmungsvolle Hintergrundgeschichten für Gegenstände benötigt, dem will ich meine geistigen Ergüsse nicht vorenthalten. Meinung und Anregungen sind erwünscht.
Ich hatte ja schon mal vor, hier so was wie ne Entwicklungsbörse für magische Gegenstände ins Leben zu rufen. Ich werde mich jetzt auf den kleinsten Nenner zurücknehmen und eben für Interessierte die Kurz-Storys anbieten. Wer will kann das dann als SL für sich verwenden.


Das Schwert „Lidas“
Dies ist das Kurzschwert von Lidas.
Eine gar mächtige Waffe. Lidas Schwarzhaar, einer der berühmtesten Halblingskrieger der Reiche ließ sich diese Waffe in den gnomischen Schmiedefeuern auf der Insel Polaris fertigen. Lidas, der fast seine gesamte Sippe bei einem Goblin-Überfall verlor, nahm die Waffe mit auf seinen Rachefeldzug entlang der Goblin-Marschen und erlangte auf diese Weise seinen Zunamen „Lidas, der Goblinjäger“. Er war unter den Goblins gefürchtet und berüchtigt und selbst heute noch ist es unter den Goblins eine beliebte Beschimpfung „Soll dich doch Lidas holen !!!“ Der „Goblinjäger“ wie er weithin bekannt war überlebte seinen Rachedurst und sein Schwert wurde mit ihm, als er im hohen Alter von 234 Jahren starb, begraben. Als Grabräuber nach mehr als 200 Jahren sein Grab plünderten, wussten sie eine seltsame Geschichte zu erzählen. Der Sarg sei völlig leer gewesen, einzig das Schwert hätte noch darin gelegen. Manche behaupten nun, das der Geist des Lidas in dem Schwert wohnt und jeder Goblinoide sollte sich in acht nehmen vor dem, der dieses Schwert schwingt.

„Delwin´s Wanderstiefel“
Dies sind Delwin´s Wanderstiefel.
Delwin, der nach Abschluß seiner Lehre zum Magier auf Wanderschaft ging, beklagte sich auf seinen Reisen immer über den ständigen Verschleiß seines Schuhwerkes.
Als er sich einen Winter lang bei seiner alten Studienliebe Halwa Dornenkamp einquartierte, schenkte diese Ihm nicht nur einen Sohn im darauf folgenden Frühjahr sondern auch diese Stiefel.
Delwin beklagte sich nie mehr über Blasen und über die Preislage für Wanderschuhwerk auf dem Schustermarkt.
Halwa jedoch, mit der er später den Bund einging, rümpfte nun ihrerseits die Nase ob des strengen Schweißfußgeruches der von den Stiefeln ausging. Doch auch dieses Problem löste sich mit der Zeit, denn Delwin blieb nach seinem siebten Wanderjahr zu Hause bei seiner Halwa und seinen sieben Kindern.

Fortsezung folgt !
Richter: Doktor, wie viele Autopsien haben Sie an Toten vorgenommen?
Gerichts-Mediziener: Alle meine Autopsien nehme ich an Toten vor.

Schicke Beschreibungen !
« Antwort #1 am: 21. September 2004, 10:33:26 »
 Der Orakelstein von Luhrit
Dies ist ein  Stein des Orakels von Luhrit.  
Das Orakel von Luhrit war weithin für seine zuverlässigen Voraussagen bekannt und viele Pilger nahmen die Strapazen der schwierigen und gefahrvollen Anreise auf sich, nur um eine der kostbaren Wahrsagungen zu ergattern. Denn wie das nun mal bei Orakeln so ist, stand auch das von Luhrit an einer ausgesprochen exponierten Stelle auf einer Sturm umtosten Insel. Das Orakel selbst bestand aus einem Steinkreis mit einem zentralen riesigen Kristall. Man musste nur die Hand auflegen und reinen Herzens sein und das Kristall erlaubte einen kryptischen Blick in die Zukunft.
Leider wurde der Standort dem Orakel selbst zum Verhängnis. Denn einer vorbeikommenden Bande von Sturmriesen gefiel die windige Gegend so gut, dass sie sich kurzer Hand dort niederließ. Dies an sich wäre jetzt noch kein Grund zur Besorgnis gewesen, nur leider stellte sich heraus, dass der Boss der stürmigen Riesen-Bande eine unheimliche Neugier auf das jeweils kommende Wetter entwickelte. Da der Riese ansonsten kein großes Interesse an der Welt hatte, verkam das Orakel bald zum exklusiven Meteorologen für diesen.
Nach 200 Jahren Wettervorhersage wurde es selbst dem Orakel zu viel und es überlegte sich wie es den Riesen los werden konnte. Seine Voraussagen wurden nicht mehr ganz so genau und eines Tages, als es mal wieder schönes Sommerwetter voraus gesagt hatte kam der mittlerweile sehr ungehaltene Chef der Riesen, dem zuvor mehrere Blitze eines heftigen Unwetters getroffen hatten, zum Orakel und verschaffte seiner Verärgerung mit einem gezielten Schlag seiner Keule Luft.
Der Kristall zersprang, was mehr oder weniger das Ende des Orakels war und die Riesenbande verließ stark gefrustet die Insel. Spätere kamen noch einige Pilger und sammelten die Splitter des Kristalls ein. Dies ist einer der nachträglich geschliffenen Splitter. Man sagt sie haben zwar keine Macht in die Zukunft zu sehen, aber auf einen Gegenstand angewendet kann ein solcher Splitter-Stein die Geschichte und Herkunft dieses Gegenstandes erzählen und man kann Rückschlüsse bei magischen Eigenschaften auf ihre Wirkungsweise ziehen. Daher sind die Steine gerade bei Abenteuern sehr beliebt, die ja bekanntlich recht oft über solcherlei Dinge stolpern.
Schade nur, das der Stein nur ein mal am Tag aktiviert werden kann.            

Ich denke dafür ist jede Gruppe ohne Magier dankbar. Oder ?
Richter: Doktor, wie viele Autopsien haben Sie an Toten vorgenommen?
Gerichts-Mediziener: Alle meine Autopsien nehme ich an Toten vor.

Horustep

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Schicke Beschreibungen !
« Antwort #2 am: 21. September 2004, 12:30:56 »
 Ganz nette Ideen.

Ich habe einmal - ist etwa eineinhalb Jahre her - für einen Elfenkrieger (CG) in meiner damaligen Gruppe, der ein Anhänger Eilistraees war, eine Geschichte um ein legendäres Bastardschwert (der bevorzugten Waffe der Gottheit) eingebaut:

"Caliburn, das Singende Schwert" (eine Anlehnung an Prinz Eisenherz und die Artus-Sage, was der Spieler aber nicht wusste)

Die Story:

Das Schwert bestand aus Glasstahl und war gutgesinnt (CG; Int 13, Wis 11, Cha 18). Es war die Waffe von Eilistraee, bevor diese zur Gottheit wurde, hatte also einige Jahre auf dem Buckel. Die empörten Drow versuchten, diese Waffe der (in ihren Augen) Verräterin zu zerstören, was ihnen aber nicht mehr rechtzeitig gelang, weil Eilistraee bereits mit göttlicher Energie die Waffe vor Schaden bewahren konnte.

Auch wenn die Drow die Waffe nicht zerstören konnten, so beschlossen sie, diese in den tiefsten Grüften des Unterreiches zu verstecken, damit sie nie wieder von einem Elfen gefunden werden kann.

Ich habe es natürlich so gedeichselt, dass die Gruppe das Ding gefunden hat (nach langen Abenden und Kämpfen). Das Glasbastardschwert selbst hatte die Eigenschaften eines "+2 keen holy bastardswords". Immer dann, wenn eine bösegesinnte Kreatur sich dem Träger der Waffe nähert (20 ft.), fängt diese an ganz leicht zu vibrieren und zu summen (daher: "Singendes Schwert"). Die Waffe konnte nur von einem CG-Elfen geführt werden, der Anhänger Eilistraees ist. In den Händen jeder anderen gutgesinnten Gestalt verlor sie sofort ihre Eigenschaften. Nimmt eine bösegesinnte Kreatur die Waffe auf, verliert sie 1d4 Level, nimmt gar ein bösegesinnter Drow die Waffe auf, dann verliert er gar 1d6 Level. Das Schwert behält seine Eigenschaften auch nur dann, wenn der Träger in regelmäßigen Abständen nackt im Mondschein tanzt, wie es die Gottheit vorsieht.

Leider wurde die Gruppe auf Eis gelegt. Ich hätte das Schwert gerne noch ein bissle mehr erzählen lassen.

Gruß. Horustep.

 
"Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen!" (Alan Dean Foster)