Autor Thema: EP für "gutes" Rollenspiel (Split)  (Gelesen 7920 mal)

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Morgoph

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EP für "gutes" Rollenspiel (Split)
« am: 26. März 2014, 13:12:48 »
Wir persönlich vergeben Punkte eher nach Leistungen während einer Begegnung, Besonders während Rollenspielerischen Herausforderungen ist dies oft fairer.
« Letzte Änderung: 27. März 2014, 09:42:35 von Zechi »

Tie_Key

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« Antwort #1 am: 26. März 2014, 13:27:00 »
Wir persönlich vergeben Punkte eher nach Leistungen während einer Begegnung, Besonders während Rollenspielerischen Herausforderungen ist dies oft fairer willkürlicher.
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Hunter

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« Antwort #2 am: 26. März 2014, 14:18:00 »
+1 für Tie-Key

Denn hier ist ist die Frage: Wie definiert sich Leistung im Kampf? Der Kämpfer der 4 Mal eine 1 gewürfelt hat bekommt also keine EP für den Kampf gegen den Drachen? Pech wird bestraft? Und wie definiert sich gutes Rollenspiel? - Jeder muss so gutes Rollenspiel betreiben, wie es sich der SL vorstellt.

Verstehe mich nicht falsch, gerade die individuelle EP vergabe für gutes Rollenspiel hat eigentlich jeder SL mal ausprobiert. Und fast alle sind irgendwann wieder davon ab gekommen. Denn im schlimmsten Fall habe ich einen mürrischen Zwerg dabei, der nicht gerne mit Fremden spricht - bekommt der dann nie EP? Oder immer einen Bonus, wenn er nicht spricht? ;)

Wie ihr das bei den Kämpfen genau löst würde mich aber wirklich interessieren.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Morgoph

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« Antwort #3 am: 26. März 2014, 15:06:54 »
Da ich momentan extrem schreibfaul bin und mir meine offensichtlichen Fehler auch etwas peinlich..., möchte ich nun nicht weiter auf die recht komplizierte xp Vergabe in Kämpfen eingehen, mich jedoch für eure konstruktive und freundliche Kritik bedanken und vermerken das ich eine Änderung dieser Mechaniken mit meiner Gruppe besprechen werde.

Hunter

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    • Savage Tide
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« Antwort #4 am: 26. März 2014, 15:26:53 »
Hier lesen nur Rollenspieler mit, hier muss dir gar nichts peinlich sein  :cheesy:
Und ich würde es nicht als Fehler ansehen: Man probiert Dinge am Tisch aus, weil man sie ausprobieren möchte. Manche funktionieren, manche funktionieren nur in gewissen Gruppen und manche funktionieren nicht. Muss man alles selbst herausfinden.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Xiam

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  • Mörder der 4E
EP für
« Antwort #5 am: 26. März 2014, 16:57:28 »
Denn im schlimmsten Fall habe ich einen mürrischen Zwerg dabei, der nicht gerne mit Fremden spricht - bekommt der dann nie EP? Oder immer einen Bonus, wenn er nicht spricht? ;)
Tut mir leid, Hunter, wenn ich dir das jetzt so direkt vor den Latz knalle, aber genau das ist die Argumentation eines Menschen, der sich darüber nie mehr als oberflächliche Gedanken gemacht hat, sondern die Praxis der Rollenspiel-EP-Vergabe schon alleine deswegen ablehnt, weil es nach dreisekündigem Nachdenken irgendwie schlecht klingt. Liest man aber tatsächlich immer wieder, und zwar meiner Erfahrung nach vor allem von Leuten, die D&D/Pathfinder in erster Linie als Taktik-Encounter-Spiel spielen und weniger als Rollenspiel. Vielleicht, weil diese Leute sich bei der RP-XP-Vergabe benachteiligt fühlen, weil sie nämlich eigentlich gar kein RP machen wollen, sondern lieber mit Special-Combos Monster kloppen. Das ist okay, das kann man machen, das Spiel gibt beides her. Man sollte es aber unterlassen eines von beidem als Default darzustellen. Kein Spielstil ist besser als der andere.

Die Verkörperung einer Rolle ist viel mehr als allein das, was ein SC in direkter Rede spricht. Von daher kann ich über dein Beispiel mit dem mürrischen Zwerg tatsächlich nur müde lächeln und darauf eigentlich nur entgegnen: Du weißt anscheinend gar nicht, was Rollenspiel sein kann. Wenn das dein Argument gegen die RP-XP-Vergabe sein soll, muss ich leider für mich feststellen, dass du in diesem Punkt nicht mitreden kannst.

Unter Rollenspiel verstehe ich z.B. die glaubwürdige Darstellung einer Figur im Rahmen ihrer Rollenspielwelt. Wörtliche Rede (oder ggf. deren Fehlen) gehört dazu, ist aber nur ein winziger Aspekt. Darstellung des Verhaltens, von Reaktionen, von Macken und Stärken etc. pp. sind weitere Aspekte. Ich erzähle ja am Spieltisch nicht nur, was mein SC sagt, ich erzähle schließlich auch, was er tut.

Ob die Darstellung eines SC glaubwürdig ist oder nicht kann im Prinzip jeder beurteilen. Tut ja auch jeder, z.B. wenn man ins Kino geht oder einen Roman liest und sich am Ende seine Meinung darüber bildet, ob der Film oder die Erzählung gut war oder nicht. Das konsequente Durchhalten einer glaubwürdigen Rolle ist schwierig und anstrengend, und ja, es kann durchaus mit XP gewürdigt werden. Daran ist nichts, aber auch gar nichts schlechtes. Wenn die Gruppe es so möchte, kann sie es tun. Und daran ist nicht ein Quentchen mehr Willkür als daran, welche Monster ein SL den SC im Kampf entgegen wirft oder nicht, denn die kann ich--wenn ich will--auch sehr willkürlich und gemein aussuchen, passend zu den Schwächen der Gruppe.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Morgoph

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EP für
« Antwort #6 am: 26. März 2014, 17:08:34 »
In unserer Gruppe wird auch eben das gewertet die Verkörperung einer Rolle, wobei ich hinzufügen muss, dass ein Mitglied der Gruppe völlig versessen auf Rollenspiel ist, ein anderer aber viel lieber Monster die Kehle aufschlitzt wobei der Dritte beides sehr gerne mag.Das wirkt zwar etwas surreal entspricht aber den Tatsachen.

Xiam

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  • Mörder der 4E
EP für
« Antwort #7 am: 26. März 2014, 17:13:41 »
In den meisten Gruppen hat man Spieler unterschiedlicher Facon zusammen. Dann muss man Kompromisse machen. Es spricht aber nichts dagegen durch XP einen Anreiz für das glaubhafte Verkörpern der ausgesuchten Rolle zu schaffen. Muss sich natürlich im Rahmen bewegen. Ich würde nicht mehr als die Prämie für einen Standardencounter pro Spielabend für Rollenspiel vergeben.

Es kann mMn auch nicht sein, dass der Monsterklopper die Gruppe dominiert und zu seinem Spielstil zwingt, obwohl alle anderen Lust auf RP haben.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Morgoph

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EP für
« Antwort #8 am: 26. März 2014, 17:19:37 »
So ist es eigentlich auch nicht, wenn ich es schaffe einen Kampf mit epischen/brutalen Beschreibungen auszuschmücken ist er ersteinmal derart befriedigt, dass RP keinerlei Problem für den Rest und unsere Endorphin berauschten Halb-Ork  darstellen.

Tempus Fugit

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EP für
« Antwort #9 am: 26. März 2014, 17:38:35 »
...und ich glaube nicht daran, dass man in einem Rollenspiel das Rollenspielen an sich belohnen muss.
Übermensch, weil Rollenspieler

Morgoph

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EP für
« Antwort #10 am: 26. März 2014, 17:44:57 »
Damit ich das richtig verstehe: Verfolgst du die Meinung in einen Rollenspiel das Rollenspielen  zu belohnen sei genauso wie das vorziehen bei Mensch-ärger-dich-nicht zu belohnen, oder verfolgst du  diesbezüglich eine andere Philosophie?

Tempus Fugit

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EP für
« Antwort #11 am: 26. März 2014, 18:17:01 »
Ich verstehe deine Frage nicht.

Ich muss nicht belohnen, dass Spieler das machen, weswegen sie sich treffen. Von meinen Spielern kam auch lange keiner mehr auf solche Ideen.
Ich belohne, wenn ihre Charaktere sich Herausforderungen stellen.
Übermensch, weil Rollenspieler

Hunter

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    • Savage Tide
EP für
« Antwort #12 am: 26. März 2014, 18:58:21 »
Xiam, wer halbwegs vernünftig argumentiert, darf mir sowas auch vor den Latz knallen. Dann kann man nämlich darüber reden.

Das Beispiel des mürrischen Zwerg, der in Konversationen nichts beitragen kann, war nur ein einfaches Beispiel. Ich weiß durchaus, dass Rollenspiel mehr ausmacht als direkte Konversation mit einem NSC. Und wie gesagt: Ich habe auch eine Zeit lang mit direkter Vergabe von EP für gutes Rollenspiel gespielt. Ich bin dann aber davon aus mehreren Gründen abgekommen:
- Zu oft ist mir nach dem Spieleabend (also auch nach Vergabe der EP) eingefallen, welche Darstllungen der Charaktere ich gut fand und für die ich EP hätte vergeben können. Spieler, die ihre Charaktere also extrem gut ausgespielt haben, wurden teilweise um ihre EP betrogen.
- Introvertierte Spieler wurden regelmäßig benachteiligt und verloren bis zu einem gewissen Grad den Spaß am Spiel. Man kann nun mal nicht aus seiner Haut und nicht jedem liegt es die Handlungen seines Charakters zu beschreiben. Manchmal fehlt es auch schlicht an Fantasie um sich vorzustellen, was der Charakter jetzt tun könnte.
- Schließlich kam ich zu der Feststellung, dass die EP-Vergabe ja direkt von meiner Einstellung davon abhängt, was gutes Rollenspiel ausmacht. Wer sagt mir denn, dass die anderen am Tisch das ähnlich sehen?

Natürlich lassen sich einige der (für mich vorhandenen) Probleme auch irgendwie lösen: Wir sind dazu übergegangen in der Nachbesprechung der Sitzung EP gemeinsam zu vergeben - so wurden weniger würdigenswerte Charakterdarstellungen vergessen und es wurde sicherer gestellt, dass sich alle am Tisch einig waren, wofür es EP für Rollenspiel geben würde.

Aber ein Problem blieb weiterhin: Ruhige Spieler fielen zurück und wurden eher ruhiger als aus sich heraus zu gehen. Im Gegensatz dazu haben sich aber die anderen Spieler nicht unbedingt mehr bemüht in den Charakter zu schlüpfen, sondern so weitergespielt wie bisher und eben ein paar Bonus EP abgegriffen, die sie nett, aber nicht notwendig fanden.

Neben zusätzlichem buchhalterischem Aufwand (für das notieren der EP), mehr Zeit (für die Diskussion der EP-Vergabe), sah ich keinen Mehrwert - in meinen Gruppen wohlgemerkt - sondern nur die drohende Gefahr ruhige Spieler zu verlieren.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Rogan

  • Contest 2010
EP für
« Antwort #13 am: 26. März 2014, 20:13:42 »
Diese Diskussion ist ein Diskussionsklassiker: Jede Gruppe muss sie für sich führen und für sich entscheiden. Ebenso groß wie die Leidenschaft, mit der im Internet darüber gestritten wird, ist die Vielfalt der Modelle, die es gibt.

Unsere Gruppe ist schon sehr lange dabei, und wir haben verschiedene Richtungen ausprobiert. Wir schätzen epische Kampagnen, die sich lange fortentwickeln, und mit ihnen die Charaktere. Von daher war ein Ausflug in die gefährliche Welt von RuneQuest ein Tiefpunkt unserer Spielzeit, denn RQ ist sehr tödlich, und meine Spieler trauten sich fast gar nichts mehr. Mit DnD 3.5 sind wir sehr zufrieden.

Unser Status Quo ist der: In normalen Kämpfen an etwa 8 von 10 Spieltagen kann ein Charaktertod eigentlich nur "als Unfall" passieren. Wiederbelebung ist in Stufe 15-16 mittlerweile einfach zur Hand und kann leicht eingesetzt werden. In größeren, heftigeren, man würde "Endkämpfen" sagen, kann eher ein finaler Charaktertod passieren (Disintegrate, entführter Leichnam) und hat auch die wirkliche Chance, endgültig zu sein. "True Resurrection" haben wir gestrichen. Als Spielleiter würde ich mich aber einer schwierigen Quest, um zu versuchen, den Toten zurückzuholen, nicht verweigern.

Dieses Spielgefühl würde ich auch niedrigeren Stufen herzustellen versuchen.

Unsere Erfahrungspunkt vergeben wir mittlerweile einfachstmöglich: Da die Spieler für ihren Spielspaß verantwortlich sind, steigt jeder Charakter automatisch nach 7 Spieltagen, die sein Spieler anwesend ist, auf. Egal, ob sie während der Spielsitzungen "nur" Diplomatie spielen, Rätsel lösen, kämpfen oder sich eine Urlaubsinsel suchen. Meine Spieler sorgen schon ganz von allein für eine gute Mischung (und ich biete ihnen auch immer etwas Action, die sie wahrnehmen können), muss ich sagen.
Neustart!

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
EP für
« Antwort #14 am: 26. März 2014, 23:35:03 »
...und ich glaube nicht daran, dass man in einem Rollenspiel das Rollenspielen an sich belohnen muss.
Muss man ganz sicher nicht, aber man kann. Und das Abendland wird nicht untergehen und die Rollenspielpolizei tritt einem auch nicht dir Tür ein.

Man kann das also genauso tun, wie man bei einem taktischen Tabletop-Ansatz die Encounterbewältigung mit XP belohnt, obwohl sich die Spieler ja irgendwie schon dafür treffen, Monster zu verhauen.

Die Rollenspiel-XP muss auch nicht der SL vergeben, zumindest nicht alleine. Aber das schrieb Hunter schon.
1984 was not supposed to be an instruction manual.