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[3.5] Paladin Verhaltenscodex Hilfe
Hanutta:
Moin zusammen,
ich leite seit kurzer Zeit eine größere Gruppe und stehe dort nun vor folgenden Problemen:
Was darf ein Paladin alles machen bzw. was zählt als ehrenhaft? Damit meine ich jetzt nicht die großen Dinge, sondern eher die kleinen. Was zählt als unehrenhaft?
Wir hatten einen Fall, da wollte der Paladin zusammen mit der Gruppe in ein Haus einbrechen, bei dem ganz klar Identifiziert wurde, dass es das HQ für einen bösen Kult ist, wobei es nur unterirdisch war, oberirdisch war es ein normales Haus mit normalen (und identifizierten nicht bösen) Angestellten war. Es wurde so argumentiert, dass sie heimlich rein wollten, um es durchsuchen zu können. Ist dies noch in Ordnung? Bzw. ab wann ist es nicht mehr ehrenhaft?
Letztendlich haben wir uns nach langer Diskussion nach der "Rein ins Haus und die unschuldigen Angestellten verschonen, aber gefangen nehmen"-Methode geeinigt.
Was für Erfahrungen habt ihr sonst noch?
Es gibt übrigens einen rechtschaffen-bösen Schurken, der ingame noch nicht als böse identifiziert wurde (Mind-Shielding-Ring) und noch nicht auf frischer Tat ertappt wurde. Beim letzteren habe ich ein Problem, weil er regelmäßig die Gruppe bestiehlt. Das finde ich nicht gut, deswegen habe ich den Ring, den er entwendet hat, kurzerhand verflucht und nun ist er der festen Meinung, dass es ein Unsichtbarkeitsring ist. Aber dieser wirkt nicht. Aber das ist eine andere Sache ^^ Ich denke, es wird irgendwann in der Gruppe knallen und dann werden wir einen toten bösen Schurken haben.
Danke und Gruß,
Hanutta
endier:
Bevor das in eine klassische Gesinnungsdiskussion ausartet, hier mein Kommentar zu Schurken:
Wenn er seine Gruppe bestiehlt, ist das Chaotisch böse.
Laß mal den Spieler erzählen, warum er überhaupt mit der Gruppe zusammen arbeitet und je nach Ergebnis (evtl auch eine Off-Diskussion mit dem Spieler unter 4 Augen) entsprechend handeln.
Bleibt der Spieler dabei, dann kann es knallen.
Wir haben in unserer Gruppe inen Rechtschaffen-bösen Soc. Mit der Gruppe kommt er wunderbar klar, weil er denen und die ihm vertrauen können und das auch schon mehrmals bewiesen hat. Der Chara hält das so als einen Art Vertrag, den er mit den anderen abgeschlossen hat (und es seinen Zielen dient).
Nun zum Pala:
Wenn zweifelsfrei feststeht, daß das Zielhaus das HQ ist, dann ist zumindest von der Gesinnungsecke aus nichts einzuwenden. Die nicht beteiligten Angestellten dann zu verhaften und der Justitz zu überlassen kann problematisch sein, wenn man weis, daß die Justitz ungerecht und böse ist. Ansonsten Ist es OK und im Sinne des Pala. Man kann dem Pala evtl aufdrängen, daß er für die Verteidigung der Angestellten herhalten muß, damit auch nur Schuldige verurteilt werden. Das wäre auch Ehrenhaft.
Den Paladin Code of Conduct muß man eh etwas mehr ausarbeiten als nur den Begriff Ehrenhaft zu nutzen.
Tigershark:
--- Zitat von: endier am 01. September 2015, 13:17:22 ---Wenn er seine Gruppe bestiehlt, ist das Chaotisch böse.
--- Ende Zitat ---
Sehe ich nicht so. Das ist für mich erst einmal böse, ich würde sogar sagen, dass man das je nach Fall sogar über chaotisch neutral oder gar neutral laufen lassen kann, je nach Diebesgut. Wenn ein Schurke nur essen klaut, um sich selbst zu versorgen, oder weil er zu faul ist, zum Bäcker zu gehen, dann ist das nicht wirklich böse.
--- Zitat von: endier am 01. September 2015, 13:17:22 ---Nun zum Pala:
Wenn zweifelsfrei feststeht, daß das Zielhaus das HQ ist, dann ist zumindest von der Gesinnungsecke aus nichts einzuwenden.
--- Ende Zitat ---
Wie wäre es mit folgendem Einwand: In ein Haus einzubrechen, und damit geltendes Recht zu brechen, ist nicht rechtschaffen. Wenn der Paladin da keine Befugnis hat, einzubrechen, mit Authorisierung der jeweiligen Justiz oder Stadtwache oder Regierung, bricht er geltendes Recht.
Speren:
Mal zwei Grundsätze, die man für 3.5 beherzigen kann für diese Fälle (oder eben auch nicht):
a) Paladin
Wenn jemand einen Paladin spielen will, muss man ihm als SL nicht auch noch kastrieren.
Da sollten im Vorfeld die Do´s and Don´ts geklärt werden und im Zweifel für den Spieler entschieden werden, denn ansonsten kann man den Paladin gleich als wählbare Klasse streichen.
Bei Einzelfällen ist es müßig, sie auszudiskutieren, denn es gibt immer mehrere Auslegungen. Hier kann man auch gerne das bekannte "Gefahr in Verzug" heranziehen, so dass es vollkommen legitimiert wäre, wenn er dort einbricht.
b) Die Gruppe
D&D ist im Grunde darauf ausgelegt, dass die Gruppe als Einheit agiert, also miteinander, nicht gegeneinander. Sowas sollte vorher jedem klar gemacht worden sein, denn alles andere, wenn nicht ausdrücklich gewünscht, führt irgendwann zu Ärger am Spieltisch. Dabei sind soclhe Sachen wie Gesinnungen mal ganz außen vor, hier geht es um Generve auf der Meta-Ebene, das sich auch nicht mit "Gutem Rollenspiel™" erklären lässt.
Hanutta:
Sooo,
ich hab mit dem Paladin-Spieler nochmal gesprochen, er ist zufällig auch noch mein Arbeitskollege im gleichen Büro :D
Wir werden uns als Spielergruppe vorher mal zusammen setzen und einfach mal ausarbeiten, was einen Paladin ausmacht und was er darf bzw. was nicht. Ich habe lange und müßig herumgesucht und gesehen, dass das wohl viele genau so sehen und machen.
Die Spieler versuchen derzeit sich ingame mit den Problemen zu befassen, z.B. dass der Schurke den Paladin immer mit "Lord" anredet um ihn zu ärgern, womit der Paladin nach 2 Abenden (endlich) mit Konsequenzen gedroht hat ^^
Ich denke damit hat sich das ganze schon weitestgehend erledigt, ich habe das mit dem Paladin ehrlicherweise auch unterschätzt.
Gibt es denn "Standard"situationen, in denen ein Paladin richtig schwierig wird (nervig wollte ich nicht verwenden), mit denen ihr schon Erfahrungen gemacht habt?
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