Systemübergreifend / Systemunabhängig > Spielleiter-Forum

Geplanter SC-Tod politisch korrekt?

(1/3) > >>

Hanutta:
Hallo zusammen,

ich bereite gerade ein Abenteuer vor und stehe vor einer Entscheidung.

Die Gruppe geht gegen einen Endgegner, den sie auf herkömmliche Weise nicht vernichten können. Es passt ganz gut, da ich dieses mal ein eher stimmungsvollen Abenteuer machen möchte und nur wenig Kampf einbringen will. Nun bin ich am überlegen, ob ich als letzten Akt den Tod eines Spielers vorraussetze. Er müsste sich opfern um den Gegner und die Stadt, auf langer Sicht das ganze Land zu retten. In der Stadt selber sind die SC schon die größten Helden durch die vorangegangene Kampagne.
Wenn der SC keinen neuen Charakter haben will, würde ich den Zauber "wahre Auferstehung(?)" wirken lassen, die GP kommen durch die Spenden der Stadt zusammen. Den Stufenverlust würde ich durch Bonus-EP wieder ausgleichen, freiwillig in den Tod zu gehen dürfte sowas gut abdecken.

Einerseits mag ich die Vorstellung, dass sich ein Charakter letztendlich opfert für ein großes Ziel, aber ich weiß auch, wie schwer das für die Spieler selber ist, einen Charakter zu verlieren. Zumindest zeitweise.
Sollte der Spieler einen neuen Charakter anfangen, habe ich als Andenken einige Dinge auf Lager, er würde also niemals vergessen werden.

Ich kann mich momentan nicht entscheiden und würde gerne wissen, wie ihr als erfahrene SL sowas handhaben würdet oder ob ihr es generell gutheist. BTW: Es würde den zwergischen Pelorkleriker betreffen.

Gruß,
Hanutta

widdi:
Sowas musst du mit dem Spieler davor absprechen, sonst gibt's nen Eklat. ^^

Klärst du den Spieler zuvor nicht auf, dass das Ableben und das Wiederaufleben schon geregelt ist, so könnt die Sache auf zwei Arten schief gehen:
1. Er fühlt sich genötigt, seinen Charakter sterben zu lassen, obwohl er vielleicht schon andere Pläne mit ihm hatte. Hab schon sehr oft erlebt, dass Spieler in ähnlichen Situationen mit kindischem Trotz reagieren und sich einfach weigern mitzuspielen ("Soll wer anders, ich will nicht"). Diese Diskussionen willst du sicher nicht fürs epische Finale haben.
2. Er spielt zwar mit, ist aber trotzdem traurig, dass sein Charakter sterben musste. Wenn er dann ein langes Gesicht zieht und du ein paar Minuten später mit "wahre Auferstehung" daherkommst, dann wird sich das für jeden cheesy anfühlen, als ob du spontan deine Meinung geändert hast und den Charakter doch überleben lassen willst. Damit wäre man vermutlich auch nicht glücklich.

Weiß der Spieler aber Bescheid und alle anderen Mitspieler nicht, so könnte er sich ein wenig drauf vorbereiten, die Freitod im passenden Moment beschließen, vielleicht noch eine kleine Rede halten und dann ehrenhaft abtreten. Das klingt für mich schon eher episch. Außerdem halt ich es dann für unwahrscheinlicher, dass "wahre Auferstehung" zum Einsatz kommt => cheese weg.

Gruß
widdi

Kree:
Ich würde so etwas grundsätzlich nicht planen, vorallem wenn es mit dem Spieler vorher abgesprochen ist finde ich das ganze nicht besonders Spannend. Wenn der Twist in einer Geschichte offensichtlich ist, dazu noch mit Wahre Auferstehung eigentlich keinerlei Opfer gebracht wird. Ist halt langweilig.

Eine alternative ist eben, das man das Szenario so entwirft das ein Charakter sich opfern "könnte" um ggf. das Überleben der Gruppe oder Unschuldiger zu sichern. Aber man sollte der Gruppe dann zu gestehen, das sie sich gegen den Freitod entscheiden oder einfach eine andere bessere Lösung finden - oder eben alle sterben.

Was ich zum Beispiel gerne gemacht habe, ist die Gruppe ggf. sterben zu lassen meistens (Cliffhanger) und dann am nächsten Abend habe ich den Spielern von mir erstellte Charaktere an die Hand gegeben die ein eigenes Abenteuer spielen müssen um die eigentlichen Helden wieder zu beleben. Da kann man sich kreativ austoben.

mfg
Kree

Hanutta:
Mh, ok, das sind schon schwierige Punkte. Ich werde das dann nicht aufbauen, da die Gruppe echt klein ist. Das mit dem freiwillig lässt sich eventuell einbauen, indem ich ein kleines Rätsel entwerfe, in dem diese Möglichkeit als letzter Ausweg offen bleibt. Wenn der SC das wirklich möchte, dann kann er es nehmen, ansonsten wird er die Alternative, die schwieriger ist nehmen müssen ^^

Super, danke :)

Nappo:
Puh... Wenn ich meine Helden (und ja, ich spiele Helden und keine Charaktere ;) ) mal rekapituliere, wäre die Opferung für den Sieg der Gruppe immer eine Option.
Kritisch sehe ich den Punkt das sich ein bestimmter Charakter opfern muss. Sowas sollte abgesprochen werden. Wenn es allerdings egal ist welcher Held sich opfert, fände ich es in dem Moment unpassend wenn im Vorfeld bereits alles abgesprochen ist. Dazu gehört Vertrauen zum SL, dass der sowas nicht einbaut, wenn es nicht für eine heroische Geschichte nötig ist. Eine Frage die sich stellt, ob die Bereitschaft zur Opferung nicht auch schon ausreicht. Göttliche Intervention könnte im nachhinein möglich sein.
Und ein selbst gewählter, heroischer Tod ist immer besser als ein: Random-encounter-Krit-Tod

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln