Autor Thema: Illusionen  (Gelesen 2376 mal)

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Kallemund

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Illusionen
« am: 26. Januar 2016, 10:02:42 »
Hallo!

Wir steigen neu auf D&D5 um und durch freie Zauber wie Minor Illusion haben sich für mich folgende Fragen ergeben. Vielleicht könnt ihr sagen, ob ihr dazu Regelstellen kennt oder offizielle Aussagen oder wie ihr das handhaben würdet. Danke!  :)

1) Kann der Zauberer durch seine eigenen Illusionen hindurchsehen? Und damit auch zaubern? Zum Beispiel Detect Thoughts...

2) Was passiert, wenn der Gegner die Illusion als Illusion enttarnt? Verschwindet sie, wird sie transparent oder ist es weiterhin ein Sichthindernis, nur das man weiß, dass man hindurchgehen kann?


G4schberle

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Illusionen
« Antwort #1 am: 26. Januar 2016, 13:56:46 »
Hio,

Zu 1)
Ja, denn laut SRD kann der Zauberwirker selbst entscheiden, ob er dem Effekt seines eigenen Zaubers unterliegt oder nicht.
Zitat von: SRD: Targeting Yourself
If you are in the area of effect of a spell you cast, you can target yourself.

Zu 2)
Nach der Zauberbeschreibung wird die Illusion nachdem sie enttarnt wurde "faint", was auch immer das bedeutet. Ich würde es so interpretieren, dass das Opfer der Illusion nach dem geschafften Rettungswurf die Illusion zwar noch wahrnimmt, diese aber so schwach ist, dass sie keinerlei Auswirkungen mehr hat.


Reingehaun
G4
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Kallemund

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Illusionen
« Antwort #2 am: 26. Januar 2016, 14:11:19 »
Danke schon mal!

Zu 1) Bei Illusionen ist das "Target" ja das Feld, in das ich die Illusion setze. Es gibt Ausnahmen von Illusionen, die direkt auf den Geist einer Kreatur gehen, aber normalerweise erschafft man eine vorgegaukelte Wirklichkeit.

Wenn ich deine Antwort zu 2) hier anwende, müsste der Zauberwirker die Illusion zwar wahrnehmen, aber nur so schwach, dass es ihn nicht behindert. Also wie transparentes Glas?

Was bedeutet das also? Er kann hindurchsehen? Das wäre dann eine tolle Möglichkeit einen Spähposten einzurichten.
Ein Fass am Wegesrand, in dem der Zauberwirker sitzt. (Ok, Minor Illusion dauert nur eine Minute. Aber man kann sie ja neu zaubern :) )
Allerdings wird er entdeckt, wenn der Gegner auf die Idee kommt, die Illusion "anzuzweifeln" oder hindurchläuft etc.

So in etwa?
« Letzte Änderung: 26. Januar 2016, 14:25:25 von Kallemund »

Eregar

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Illusionen
« Antwort #3 am: 26. Januar 2016, 14:31:21 »
Auch interessant das Zusammenspiel mit Licht. Wenn man die Illusion einer Kiste um eine Fackel herum erschafft, verschwindet dann auch das Licht außerhalb der Kiste? Oder ein Periskop ragt aus dem Boden und man erschafft eine Kiste drumherum. Wird es in der Kiste dunkel?

Bei uns regeln wir das so, dass solche Dinge i. d. R. nicht funktionieren, da man dann damit einige fiese Dinge anstellen könnte.

Kallemund

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Illusionen
« Antwort #4 am: 26. Januar 2016, 14:34:06 »
Noch mehr Fragen (aber zu 1 und 2 ist natürlich auch noch offen!)

Situation:
Der Zauberer zaubert im Kampf einen Felsen, hinter dem er sich versteckt.

3. Muss der Gegner eine Aktion aufwenden, wenn er sieht, wie der Felsen entsteht? (Er könnte ja auch herbeigezaubter sein, oder er war vorher unsichtbar und wird nun sichtbar  8) )

4. Keiner hat gemerkt, dass der Zauberer hinter einem neu aufgetauchten Stein verschwunden ist.
Aber ein Gegner sieht einen verirrten Pfeil hindurchschießen. Dieser hat die Illusion aufgedeckt. Kann er durch eine freie Aktion(Zuruf) den anderen mitteilen was los ist? Oder muss jeder eine Aktion aufwenden, um den Magier beschießen zu können?

Kallemund

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Illusionen
« Antwort #5 am: 26. Januar 2016, 14:41:46 »
Auch interessant das Zusammenspiel mit Licht. Wenn man die Illusion einer Kiste um eine Fackel herum erschafft, verschwindet dann auch das Licht außerhalb der Kiste? Oder ein Periskop ragt aus dem Boden und man erschafft eine Kiste drumherum. Wird es in der Kiste dunkel?

Bei uns regeln wir das so, dass solche Dinge i. d. R. nicht funktionieren, da man dann damit einige fiese Dinge anstellen könnte.

Meinst du, das man die Illusion also so gestalten müsste, dass der durchfallende Lichtschein eine logische Quelle hat? Eine Fackel durch eine Lampe verbergen?

Das würde bedeuten, dass man den Schattenwurf von Blättern in seine Illusion integrieren muss, oder jeder hat im Wald z.B. einen Grund, das Fass am Wegesrand anzuzweifeln. Da Minor illusion aber kein bewegtes Bild erlaubt, wäre das unmöglich. Wobei ich es auch für unmöglich halte, das bei einer bewegten Illusion hinzukriegen.


(Bei der einen Illusion, die dem Gegner seine perönlichen Ängste vorführt (weiß den Namen grad nicht), erzeugt der Zauber bei Opfer die Reaktion, es sich selbst stimmig zu erklären, wenn etwas komisch ist. Aber das ist wohl ein Sonderfall..)

stm

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Illusionen
« Antwort #6 am: 26. Januar 2016, 18:11:55 »
Es gibt fast keine Anhaltspunkte, wie Illusionen in 5e behandelt werden sollen. Das stört mich persönlich sehr. Man muss also von der Zauberbeschreibung ausgehen, her mal "Major Image":

"Physical interaction with the image reveals it to be an Illusion, because things can pass through it. A creature that uses its action to examine the image can determine that it is an illusion with a successfull Intelligence (Investigation) check against your spell save DC. lf a creature discerns the illusion for what it is, the creature can see through the image, and its other sensory qualities become faint to the creature."

Entscheidend ist hier der letzte Satz. So wie ich es verstehe, hängt er nicht von den vorherigen ab. Es ist also Wurst, warum man die Illusion als solche erkannt hat, insbesondere muss man nicht unbedingt einen Rettungswurf schaffen.


2) Was passiert, wenn der Gegner die Illusion als Illusion enttarnt? Verschwindet sie, wird sie transparent oder ist es weiterhin ein Sichthindernis, nur das man weiß, dass man hindurchgehen kann?

Der Text sagt, man kann hindurchsehen, wenn man die Illusion erkannt hat. Es liegt nahe, dass man noch irgendwie sehen kann, dass da was ist ("faint") aber es stört nicht mehr.

1) Kann der Zauberer durch seine eigenen Illusionen hindurchsehen? Und damit auch zaubern? Zum Beispiel Detect Thoughts...

Der Zauberer weiß ja, dass es eine Illusion ist, also trifft der letzte Satz auf ihn zu. Also ja.


Situation:
Der Zauberer zaubert im Kampf einen Felsen, hinter dem er sich versteckt.

3. Muss der Gegner eine Aktion aufwenden, wenn er sieht, wie der Felsen entsteht? (Er könnte ja auch herbeigezaubter sein, oder er war vorher unsichtbar und wird nun sichtbar  8) )

Wie du sagst kann er nicht wissen, dass es eine Illusion ist, folglich ist sie für ihn erstmal da und muss auf die übliche Weise als Illusion entlarvt werden. Falls es einen sehr guten Grund gibt, eine Illusion zu vermuten, weil der Zauberer zum Beispiel davor schon drei Illusionen gezaubert hat, würde ich einen freien Rettungswurf zugestehen, je nach Situation normal, mit Vorteil oder mit Nachteil.

4. Keiner hat gemerkt, dass der Zauberer hinter einem neu aufgetauchten Stein verschwunden ist.
Aber ein Gegner sieht einen verirrten Pfeil hindurchschießen. Dieser hat die Illusion aufgedeckt. Kann er durch eine freie Aktion(Zuruf) den anderen mitteilen was los ist? Oder muss jeder eine Aktion aufwenden, um den Magier beschießen zu können?


Es gibt in der Zauberbeschreibung nichts, was das erlauben würde. Deshalb würde ich es auch nicht zulassen. Wenn jemand aber selber sieht, dass der Pfeil durchfliegt, sollte das die Illusion aufheben.


Ich finde die Regeln weder logisch noch elegant noch besonders praktisch und würde lieber wieder zu den 3.5-Regeln zurückkehren. Oder zumindest den Teil mit dem "see through the image" abschaffen.

Kree

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Illusionen
« Antwort #7 am: 27. Januar 2016, 21:36:13 »
Wie bei vielen Regeln in der 5E, obliegt viel dem Spielleiter.

Zitat
Aber ein Gegner sieht einen verirrten Pfeil hindurchschießen. Dieser hat die Illusion aufgedeckt. Kann er durch eine freie Aktion(Zuruf) den anderen mitteilen was los ist? Oder muss jeder eine Aktion aufwenden, um den Magier beschießen zu können?

Es obliegt dem Spielleiter, es soll das System schlank halten und die Position des SL stärken. Etwas was ich an der 5E sehr schätze, ich kann mich als SL mehr auf das erzählen einer Geschichte konzentrieren und muss weniger auf Regeln achten.

mfg
Kree

Tempus Fugit

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Illusionen
« Antwort #8 am: 28. Januar 2016, 10:16:07 »
Dafür musst du ggf. mehr diskutieren, egal ob vor dem Spiel oder in der Situation. Kann man gut finden, muss man nicht.
Übermensch, weil Rollenspieler

Kree

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Illusionen
« Antwort #9 am: 28. Januar 2016, 13:34:24 »
Wäre jetzt auch mein erster Gedanke, aber aus meiner Erfahrung ist es eher das Gegenteil. Während wir früher zu 3.X relativ lange über die Interpretation einer bestimmten Regel gesprochen haben, entfällt das in der 5E bei uns fast vollständig.

Der Hauptgrund wird natürlich sein, das meine Gruppe (mich eingeschlossen) deutlich "reifer" geworden ist. Aber da ich die offenen Regeln nicht immer nur als Nachteil für meine Spieler auslege sondern sich das ganze in der Waage hält. Wird keine Debatte mehr über den Zaun gebrochen wenn ein Zauber / Regel für die Story mal negativ ausgelegt wird.

mfg
Kree

stm

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Illusionen
« Antwort #10 am: 28. Januar 2016, 16:43:52 »
Das ist auch eher meine Erfahrung. Es gibt immer Streit- oder unklare Fälle, aber während man bei 3.X sich dann auf 15 Regeln aus 17 Subsystemen gegeneinander abwägen musste, heißt es bei 5e eher "was ergibt denn Sinn in der Spielwelt"? Und da einfach mal dem Spielleiter zu vertrauen (der sich natürlich grundsätzlich auch daran orientieren muss, was die Spieler richtig finden) macht das Spielen nach meiner Erfahrung viel entspannter.

Trotzdem fehlen mir im aktuellen Regelwerk ein paar Richtlinien, wie man mit Illusionen am besten umgeht.

Tempus Fugit

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Illusionen
« Antwort #11 am: 28. Januar 2016, 18:38:19 »
Hatte auch in 3.X keine großen Regeldebatten.
Erinnere mich nur an Eine, und da ging es primär um Gesinnungen.
Übermensch, weil Rollenspieler