Nun ja,
die Schuld hinter sich zu lassen ist eine Sache, die Schuld zu vergessen, eine andere. Ich persönlich fühle mich nicht schuldig, was die Verbrechen der NS-Zeit angeht, ich habe schließlich damit nichts zu tun, wohl aber denke ich, das die Verantwortung bestehend bleiben sollte. Soll heißen: Schuldgefühle: Nein; Verantwortung dafür, dass sich Dinge wie der Holocaust nie wiederholen: Ja.
@Berandor
Nein, die Politik hat den Bürger noch nicht als Entscheidungsträger abgehakt. Letztlich ist es immer die Sache des Bürgers, ob er sich abhaken lässt. Ich persönlich gehe jedesmal wählen, wenn Wahlen anstehen. Ich denke, so hat man doch Einfluß. Und wenn ich mir Deppenkommentare im Fernsehen ansehe, wo Erstwähler gefragt werden, warum sie nicht zur Wahl gegangen sind und dann Dinge rauskommen wie: "Davon verstehe ich nichts!"; "Die machen doch eh alle das gleiche!"; "Die reden eh alles schön!"; "Meine Stimme bewirkt eh nichts!", etc., dann kommt mir echt die Galle hoch. Die Tatsache ist nicht die, dass die Parteien nichts bewegen, die Tatsache ist vielmehr die, dass die Rummauler zu doof sind, sich ein Bild zu machen (damit meine ich nicht "Bild"). Und die Dummheit in diesem unseren Deutschland ist leider genauso gravierend wie in den USA, worüber sich je einige Forenbenutzer gerne auslassen. Wenn ich dran denke, dass Alexander v. Humboldt, einer der größten deutschen Forscher und Literaten aller Zeiten, in der Rangfolge der "Berühmtesten Deutschen" (auch so eine Verblödungssendung) hinter Dieter Bohlen landet (!!!), dann sage ich: "Gute Nacht, Deutschland."
PS: Und was das Auslassen der 28 Prozent PDS-Stimmen betrifft: Manchmal muss man die Bürger vor sich selbst schützen. Wenn ich dran denke, was für Kommentare rauskamen, als es darum ging, ob die Folter in gewissen Fällen erlaubt sei (s. Metzler-Entführung), habe ich schlaflose Nächte. Ich bin Gott dankbar, dass es darüber keine Volksabstimmung gegeben hat.
Gruß. Horustep.