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Autor Thema: Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path  (Gelesen 26825 mal)

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dirim

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #135 am: 31. Januar 2005, 12:35:21 »
 ich wusste es. Unser Barbar ist doch eine Leuchte vor den Göttern  :D
 

Der Wurm

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #136 am: 31. Januar 2005, 13:02:08 »
Zitat von: "Berandor"
Helion erkannte dieses Wesen - oder zumindest seine Art. Die Squamus Lir, so nannten sie sich, lebten tief im Unterreich in großen Höhlensystemen und versuchten, diese Welt der Erdebene ähnlicher zu gestalten. Sie hielten sich Sklaven - und Erdelementare.
 

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Arbeitslos in Grönland
"I'm burning gas until I feel all right"

Gast_Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #137 am: 31. Januar 2005, 14:25:04 »
 
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Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #138 am: 02. Februar 2005, 09:28:34 »
 Die Malachitfeste: Hob und Goblins
"Sag mal, was machst du eigentlich?", fragte Helion, als die Fünf einen schmalen Geheimgang entlang schlichen, den Anna entdeckt hatte. "Wir sind hierher gekommen, um Sklavenhändler zur Rechenschaft zu ziehen. Können wir diesen Abschaum bitte dann auch töten, wenn Sie sich uns in den Weg stellen?"

"So einfach ist das nicht", sagte Dirim.

"Nein, so einfach nicht." Helions Stimme troff vor Sarkasmus. "Schließlich sprach dieser Kerl unsere Sprache. Anders als das Wesen, dass du bei lebendigem Leib dem Wandler zum Fraß vorgeworfen hast."

"Vielleicht war das ein Fehler", gab Dirim zu.

"Ach?", fragte Helion.

"Ich finde jedenfalls", sagte Anna, "dass wir nicht jemanden gefangen nehmen können, und ihn dann töten. Entweder töten wir ihn, oder wir fangen ihn, befragen ihn, und bringen ihn vor Gericht - oder lassen ihn laufen."

Thargad schüttelte den Kopf. "Das Wesen hatte sein Leben verwirkt, als es mit Sklavenhändlern zusammen arbeitete. Wenn wir vorher noch etwas aus ihm raus bekommen - gut. Aber sterben muss es."

Anna rollte mit den Augen. "Was sagst du dazu, Boras?"

"Licht", sagte der abwesende Barbar.

-

Die Gefährten hatten eine versteckte Waffenkammer gefunden, aber außer einer großen Doppelaxt mit einem Haft aus schwarzem Stahl und einer ziselierten Klinge für Boras hatte man nichts passendes gefunden. Mehr um die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, als aus einem wirklichen Bedürfnis heraus, nahm Dirim noch einen Kriegshammer auf.

Durch eine weitere Geheimtüre landeten sie in einer großen Schmiede. An einem Tisch hämmerten eine Zwergin und ein paar Gnome auf Speerspitzen herum, in einer Ecke hockten zwei Halblinge und flochten Kettenhemden - Halblinge und Zwergin waren in Ketten gelegt. Über all dem wachten vier Hobgoblins.  Alle Anwesenden wandten den Kopf  in Richtung Geheimtüre.

Thargad handelte als erster. Er sprang vor und rammte sein Kurzschwert einem Hobgoblin in den Magen, der gleich darauf von Annas Rapier zu Boden geschickt wurde.

"Gebt mir eine Waffe!", rief einer der Halblinge, eine Frau mittleren Alters. "Ich kämpfe für meine Freiheit!" Helion warf ihr einen Dolch zu. Der andere Halbling kauerte auf dem Boden und hielt die Hände schützend vor sein Gesicht, während die Zwergin das Geschehen unsicher beobachtete.

Die Hobgoblins erholten sich von ihrer Überraschung und gingen zum Gegenangriff über. Auch die Goblins griffen nach ihren Streitkolben, nachdem die Hobgoblins sie wütend angeschrien hatten.

Doch der Kampf war schnell vorbei. Die Hobgoblins kämpften tapfer, doch auf verlorenem Posten, und bald waren die Waffen der Gefährten blutig.  Selbst die Halblingsfrau hatte einen Goblin erlegt, und es blieb nur noch ein weiterer Goblin übrig, der sogleich seine Waffe fallen ließ.

"Keine Gnade," sagte Dirim und hob sein Schwert.

"Nicht!", rief Thargad. Er stützte die Hände auf den Arbeitstisch und schwang sich hinüber. Seine ausgestreckten Beine prallten gegen den Goblin, der nach hinten geworfen wurde und in das Schmiedefeuer fiel. Der Geruch verbrannten Fleisches zog durch die Luft, und für einen Moment hörte man das schreckliche Kreischen der Kreatur.

"So hält er uns wenigstens noch warm", sagte Thargad, als das Geräusch verklungen war.

-

Die Gefangenen waren in unterschiedlich gutem Zustand. Maple, die Halblingsfrau, hatte ein paar Kratzer abbekommen, schien aber grimmig entschlossen, es in die Freiheit zu schaffen. Die Zwergin Sondor Eisenfalz war in einem Zustand ständiger Trauer gefangen, seit man ihren Mann vor einigen Wochen als Sklaven verkauft hatte. Der zweite Halbling schließlich, ein Mann namens Jeneer Immermorn, konnte nur durch Sondor beruhigt werden. Wenn ihn jemand anderes ansprach, zuckte er zusammen, berührte man ihn gar, schrie er auf. Seine Augen waren rot unterlaufen und zeugten von dem Terror, den er erlebt hatte.

Die Gefährten brachten die  Gefangenen zum Aufzug. Erst jetzt bemerkten sie, dass es gar keinen Schalter gab, um die Plattform nach oben fahren zu lassen - zumindest keinen, den sie sehen konnten. Also rief Thargad hoch in der Hoffnung, Fario oder Felliarn würden ihn hören. Und tatsächlich fuhr die Plattform kurz darauf langsam in die Höhe, Maple, Sondor und Jeneer in Richtung Freiheit.

"Hoffentlich lassen sie den Aufzug wieder runter", sagte Anna und sprach aus, was alle dachten.

-

Aus der Schmiede kamen die Gefährten an eine breite Kreuzung. Aus einer Richtung vernahm Dirim das Gespräch zweier Hobgoblins.

"Es is so ruhig inner Schmiede", sagt der eine.

"Die machen nur ne Pause", sagte der andere. Als er Dirims schwere Rüstung rasseln hörte, fügte er hinzu: "Siehste, da sindse schon." Dann kamen die Gefährten um die Ecke gerannt.

Dirim stürmte auf einen Hobgoblin zu und rammte das Schwert durch seinen Bauch in die dahinter liegende Türe. Thargad und Anna machten kurzen Prozess mit dem anderen, aber nicht bevor dieser "Eindringlinge!" rufen konnte. Dann brach die Hölle los.

Aus mehreren Türen drangen Hobgoblins auf die Gefährten ein. Immer wieder fand sich einer der fünf nahezu eingeschlossen. Helions Geschosse streckten zwei nieder, Annas Zauber schickte wieder andere in einen Schlaf, aus dem sie nie erwachen würden. Und immer wieder bohrten sich Klingen tief in gegnerische Haut. Die Hobgoblins waren für so einen Kampf geboren wurden, dafür ausgebildet. Sie hatten dafür gelebt. Und jetzt starben sie dafür.

Bald standen die Gefärhten in einer Lache aus Blut. Leichen häuften sich an den Wänden des Raumes. Es roch nach Kupfer und Tod. Dirim zerrte eine im Tode erstarrte Hand von seinem Knöchel. Sie hatten die Wache Kazmojens erheblich dezimiert.

Schnell durchsuchten sie die angrenzenden Räume. Sie fanden eine große Halle mit einer Zwergenstatue, die auf eine durch Doppeltür blockierte Brücke hinausführte, einen Schlafsaal und mehrere Gästequartiere. In einem dieser Quartiere entdeckten sie eine Truhe, die von unförmigen Fleischbergen bewacht wurde. Doch auch diese Wesen, die Helion als niederste Teufel erkannte, wurden schnell überwunden und zerflossen in einer Lache aus Eiter und Fett. Die Truhe wurde geknackt und ihr Inhalt geplündert.

Dann gingen die Fünf weiter. Sie stießen auf einen großen Speisesaal. Daran angrenzend Vorratskammern - die exotischen Gewürze wurden mitgenommen, die Riesenfledermaus ließen sie am Haken -, eine weitere Kammer und eine kleine Küche, in denen zwei Goblins und ein Sklave Essen anrührten. Die Goblins wurden ihrem Schöpfer übergeben. Der Sklave hingegen wollte nicht gehen.

"Solange ich für Kazmojen koche, bleibe ich am Leben", sagte der Mann, der sich als Gryffon Malek vorgestellt hatte. "Warum sollte ich das aufs Spiel setzen?"

"Dann lassen wir dich eben hier", sagte Helion. Malek sah sich um, aber die Gefährten schienen dieser Idee nicht abgeneigt.

"Wartet", sagte der Koch. "Ihr sagt, der Weg ist sicher?"

"Das ist er."

Malek schluckte. "Also gut. Ich riskiers. Wenn ich es schaffe, koche ich euch ein Festmahl. Ihr findet mich im Schlüpfrigen Aal!" Dann machte er sich - sehr vorsichtig - auf den Weg.

"Bleibt nur noch eine Türe", sagte Dirim. Anna lauschte, schüttelte dann den Kopf. Dirim legte ebenfalls das Ohr ans Holz, hörte aber ebenso wenig.

"Ist alles ruhig. Wollen wir?" Er stieß die Türe auf.

-

In einer dunklen Kammer schwebte die unformige Gestalt des geheimen Fürsten.

"Bist du endlich fertig?"

"Ja, Herr. Ich bin bereit."

"Dann los. Kazmojen wartet schon."

Die Angesprochene begann mit dem Teleportzauber, ohne sich von Vlaathus dunklem Lachen aus der Ruhe bringen zu lassen.

-

Kazmojen packte die Kette in seiner Hand fester. Dieser verdammte Pryllak Shraat - erst hatte Kazmojen seine Schleicher in die Stadt geschickt, um nur für ihn ein paar Kinder zu holen, und jetzt hatte er die Frechheit, um den Preis zu feilschen.

Kazmojen war kurz davor, diesen Kerl einfach mit dem Axtkopf seiner Waffe zu köpfen. Er, Kazmojen die Missgeburt, der Schlächter von Mukh'Tal, Herrscher der Malachitfeste, musste sich einem Durzagon anbiedern. Der Geschmack des Zorn brannte auf seiner Zunge. Aber Kazmojen brauchte den Zwerg wegen seiner Verbindungen. Wenn er jemals seinen Plan, die Malachitfeste unter seiner Herrschaft zu bevölkern, verwirklichen wollte, durfte er Shraat nicht einfach umbringen. Auch wenn er es sich noch so sehr wünschte.

"Ich bin etwas unsicher wegen des Kampflärms von vorhin", sagte Shraat mit einem ironischen Unterton. "Ihr habt eure Feste doch unter Kontrolle?"

"Der Kampflärm ist schon lange vorbei", brummte Kazmojen. "Hört zu, Zwerg", er wusste, dass Pryllak dies als Beleidung auffassen würde, "langsam verliere ich die Geduld."

"Tut ihr das?" Shraat schien erstaunt. "Ich dachte, ihr wolltet mir etwas verkaufen, und nicht umgekehrt. Vielleicht habe ich mich getäuscht?" Er machte Anstalten, die kleine Truhe voller Gold wieder zu schließen.

Dieser Bastard hatte ihn in der Hand. Kazmojens Finger gruben sich in die Kette, die den Jungen hielt, sodass er selbst durch den Panzerhandschuh die Beschaffenheit der einzelnen Glieder spüren konnte. Lange würde er sich nicht mehr behrrschen können.

Dann stellte Piekser seine Stacheln auf und begann zu knurren, und die Türe zum Speisesaal flog zur Seite. Dahinter sah Kazmojen Eindringlinge. Er gestattete sich ein kurzes Lachen. Die kamen genau richtig.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #139 am: 02. Februar 2005, 09:29:34 »
 Wenn ich wieder I-net habe, folgt der Höhepunkt, "Kazmojen", am Wochenende. Sonst Anfang nächster Woche. Dann wird auch Xukasus nachgeliefert.
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shaz´narahd

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #140 am: 03. Februar 2005, 10:15:01 »
 Wehe der "Endkampf" steht bis Sonntag nicht online :ph34r:  ;)

Bin auf nächstes mal echt gespannt... noch etwas über 3 Wochen  :)

shaz
"Ich höre nichts", sagte Anna zum Zwerg, der ihr beipflichtete. Der Raum hinter Tür schien eindeutig leer zu sein... bis auf den Tod!

Kylearan

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #141 am: 03. Februar 2005, 11:29:18 »
 Mir wird wieder schlecht, wenn ich an das Gemetzel denke. Wann spielen wir weiter?

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

dude

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #142 am: 03. Februar 2005, 11:32:22 »
 hi!
auch auf die gefahr hin das ich mich wiederhole: das wird immer besser in dieser sh!

und irgendwie bricht da der neid in mir aus :P

wo bekommt man eigentlich den adventure path her? gibts den irgendwo zu kaufen, wo ist er erschienen? scheint mir eines der besten abenteuer zu sein

gruß

dude

ps: welche stufe haben die leutchen eigentlich grade?

Gast_Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #143 am: 03. Februar 2005, 11:45:29 »
 Stufe 3 (Thargad ist 2).

Der Adventure Path ist eine Abenteuerreihe im Dungeon; die ersten Abenteuer sind aber nur noch schwer zu kriegen. Er soll irgendwann auch komplett als Sammlung rauskommen, außerdem ist ein Nachfolger geplant.

Und es gilt natürlich auch, dass ein Abenteuer immer auch von dem lebt, was man daraus macht. Ich habe sehr gute Spieler, das hilft enorm. Die Abenteuer sind außerdem sehr "D&D-typisch", d.h. dungeonlastig, kampflastig. Muss man wissen, ob man das will, oder ob man dem entgegensteuern kann.

Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #144 am: 07. Februar 2005, 09:39:15 »
 So... natürlich habe ich die falsche CD eingesteckt und die Werte von Xukasus und Kazmojen nicht dabei (und natürlich noch kein Internet wieder daheim).

Aber trotzdem jetzt, für euch, der Kampf, das doppelt so große Kapitel.

Viel Spaß!
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Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #145 am: 07. Februar 2005, 09:39:32 »
 Da stand er nun: sein linker Arm war gebrochen. Seine einst fein gearbeitete Rüstung war nur noch ein blutiger Fetzen. Seine Beine waren voller Stichwunden, jeder Zentimeter Haut von dickem Blut benetzt. Sein linkes Auge war unförmig angeschwollen, seine Haare angesengt und an einer Stelle ebenso ausgerissen wie der Ring an seinem linken Ohr. Doch um ihn herum lagen zwei Dutzend der besten Krieger, die Kur-Kanax aufbieten konnte. Er hatte sie alle getötet.
Er stützte sich auf den Schaft seiner Axt und zog sich langsam in die Höhe. Seine Zunge fuhr über seine Lippen, dann spuckte er einen Zahn in den blutroten Schnee. Sein Atem ging stoßweise. Er grinste ein blutiges Lächeln.
"Ist das alles?", fragte er Kur-Kanax. Seine Muskeln begannen erneut, zu beben. "Ist das wirklich alles?!"   
               - das frühe Leben der Schätze: Boros Breda. 1367 TZ


Die Malachitfeste: Kazmojen
Kazmojens Mutter war während der Schwangerschaft sehr krank. Um ihr Leben zu erhalten, gab man ihr regelmäßig magische Tränke, die aus dem Blut und Fleisch der Trolle gewonnen wurden. Als sie dann ihren Sohn gebar, musste sie zu ihrem großen Erschrecken feststellen, dass der Junge einige Eigenschaften dieser Wesen übernommen hatte.

Kazmojen besaß den stämmigen Körperbau eines Zwerges, aber seine Körperkraft und Ausdauer, ohnehin Merkmale eines ordentlichen Zwerges, waren durch die Tränke ins Übermenschliche gesteigert worden. Sein Körper erholte sich so schnell von Verletzungen, dass man geradezu dabei zusehen konnte - nur Feuer und Säure vermochten ihn dauerhaft zu verletzen. Aber Kazmojen hatte auch die Grausamkeit der Trolle geerbt, und er wurde der jüngste Zwerg, den man je aus der Siedlung Schieferheim verbannte. Jahrzehnte später kehrte er mit einer Armee Dämonen in die Stadt zurück, die in der Abgrundsprache Mukh'Tal genannt wurde. Kazmojen, der den Dämonen als Sklave und Führer gedient hatte, machte sich in dem Gemetzel derart verdient, dass sie ihn aus der Knechtschaft entließen und ihm sogar seinen Spürhund Piekser übergaben.

Bald scharte Kazmojen einen Trupp Hobgoblins um sich, und als er auf die verlassene Malachitfeste traf, glaubte er sein Glück gefunden zu haben. Er begann einen regen Handel mit dem Unterreich zu führen. Schon fühlte er sich als König der Feste, wie er in seiner schwarzen Rüstung, sein narbiges Gesicht durch einen Helm verdeckt, die zwergische Speeraxt in der Hand, über die leeren Hallen gebot. Piekser, ein Wesen aus den oberen Höllen, das einem riesigen Hund mit Stacheln anstelle von Fell glich, war immer an seiner Seite.

Auch, als die Nachkommen der Schätze Kazmojens Thronsaal betraten.

-

Die Gefährten standen in einer großen Halle, die von vier dicken Säulen gestützt wurde. Kazmojen hielt die Kette eines der entführten Kinder in der Hand, die anderen waren hinter ihm an einen langen Pfahl gekettet.

"Wir kommen, um die Kinder zu befreien", sagte Dirim und schwang sein Schwert. "Und um euch zu richten!"

Der riesige Stachelhund stieß ein markerschütterndes Geheul aus, dann war er mit zwei langen Sätzen bei Dirim. Seine Kiefer schnappten direkt vor dessen Gesicht zu, und Dirim roch den faulen Atem des Ungetüms.

Anna sprang auf das Tier und lief über seinen Rücken, um es mit dem Zwerg in die zange zu nehmen. Sie landete mit gezogenem Rapier, aber noch bevor sie zustechen konnte, war Kazmojen bei ihr. Er ließ die Axt niedersausen, und die Halbelfe konnte sich gerade noch aus seiner Reichweite bringen.

Thargad versuchte, die Gelegenheit zu einem Stoß in den Rücken zu nutzen. Er lief auf Kazmojen zu, der seinem Schlag nicht auswich. Als  Thargads Schwerter gegen die schwere Rüstung prallten, holte der Sklavenhändler fast schon lässig aus und schlug Thargad mit seiner bloßen Faust. Die Wucht des Schlages stieß Thargad zurück und zu Boden.

Der Höllenhund blutete inzwischen aus einigen Wunden, die Anna und Dirim ihm beigebracht hatten. Wieder und wieder warf er sich herum, um einen der beiden auf seine Stacheln aufzuspießen, aber Anna war zu gelenkig und Dirims Rüstung zu stark. Der Zwerg hob sein Langschwert zu einem schweren Hieb, aber der Hund sprang vor und biss direkt in Dirims Schwertarm. Die gewaltigen Zähne drangen dem Zwerg bis auf die Knochen, und er fühlte Muskeln reißen und Blut spritzen. Wie durch ein Wunder blieb das Schwert in seiner Hand. Dirim schlug der Bestie mit seiner Schildhand ins Gesicht, um den Griff der Kiefer zu lockern, dann riss er sich los und stolperte in den Speisesaal zurück, aus dem sie gekommen waren. Zähnefletschend versuchte ihm der Hund nachzukommen, doch der Gang war zu schmal für seine massige Gestalt. Keuchend begann Dirim mit einem Gebet zu Tyr, um seinen Arm wieder zu richten.

"Arcanex!" Silberne Geschosse bohrten sich in den Hund, der zu Helion herumfuhr und knurrte. Der Magier beachtete ihn nicht, sondern wandte sich nun Kazmojen zu, der von Anna und Thargad auf Trab gehalten wurde; trotz einer langen Arme vermochte er es nicht, die wieselflinken Angreifer mit seiner Axt zu erwischen, auch wenn diese ihrerseits ebenfalls keine nennenswerten Treffer landen konnten. Helion hatte seinen letzten Zauber verschossen, aber er hatte noch einige Bolzen in der Armbrust. Langsam hob er die Waffe, um auf den Kopf des Halbzwerges zu zielen.

"Kazmojen!" Mit einem grellen Blitz erschien ein gräßliches Geschöpf in der Halle. Eine schwebende Kugel mit Haut aus grünbraunem Knorpel, ein geiferndes Maul und ein feucht glänzendes Auge in der Mitte seines Körpers. Zehn kleine Augen an armlangen Tentakeln sahen misstrauisch umher, alle mit demselben goldenen Schimmer. Der Kampf erstarrte als jeder, selbst der Höllenhund, das Wesen erkannte: ein Geschöpf aus Albträumen und Schlimmerem - ein Betrachter. Fürst Vlaathu.

"Du hast unsere Abmachung gebrochen. Das war das letzte Mal", drohte der Betrachter. Dann schoss weißes Licht aus einem Auge und hüllte den kleinen Jungen ein, den Kazmojen gerade noch an der Kette gehalten hatte. Der Junge schwebte auf den Betrachter zu und war dabei unnatürlich ruhig.

"Und bilde dir ja nicht ein, dass ich für dieses Kind auch noch bezahle." Es blitzte ein weiteres Mal auf, und der Betrachter samt Junge waren verschwunden.

"Wo waren wir?", fragte Helion in die Stille hinein. "Ach ja: ich wollte dich erschießen." Er feuerte die Armbrust ab. Der Bolzen traf nur die Schulter des Sklavenhändlers, der sich gerade noch zur Seite gedreht hatte. Lachend zog er den Bolzen wieder heraus, und Helion sah mit Schrecken, dass sich die Wunde gleich wieder schloss. Kazmojen ließ den Bolzen fallen und sah sich nach einem Gegner um, Helion missachtend.

Thargad hatte sich zu den anderen Kindern geschlichen, als Kazmojen ihn entdeckte und auf ihn zustürmte. Er rollte sich zur Seite, und die Axt schlug nur ein großes Stück aus dem Boden, wo er kurz zuvor gewesen war.

"Daneben!", rief er in einem Anfall von Übermut. Er sprang mit einem Fuß auf Kazmojens Schulter und stieß sich von dort ab. Mit einem Salto kam er neben dem Höllenhund auf und stieß zu. Das Tier heulte vor Schmerzen, und dickes Blut quoll hervor.

"Piekser!", brüllze Kazmojen und ging wieder auf Thargad los. Der Schurke warf sich zurück, um Anna Gelegenheit zu geben, dem Tier weiter zuzusetzen. Anna hingegen sah, dass Kazmojen ihr den Rücken zuwandte.

"Nicht Kazmojen!", rief Dirim, der ihre Absicht erkannt hatte. "Wir müssen erst das Vieh loswerden!" Der Arm des Zwerges war wieder geheilt, und gemeinsam drangen die beiden auf den Hund ein. Das Tier wand sich hin und her, aber weder Zwerg noch Halbelfe ließen nach, und bald wurde es langsamer in den Bewegungen.

Anna schlug mit ihrer Peitsche nach dem Hund. Das dicke Leder wand sich um das Maul, und sie zerrte den Kopf zu ihr hin. Der Blick des Hundes war die reine Bosheit. Anna schüttelte traurig den Kopf. Dann stieß sie ihm ihren Rapier durch die Kehle.

Der Hund gab ein jammerndes Jaulen von sich, dann sank er in sich zusammen. Kazmojen hingegen war außer sich vor Wut.

"Das werdet ihr büßen! Ihr alle!" Er packte seine Axt an der Spitze, die wie ein Speer geformt war, und ließ die Wafe einmal kreisen. Dann schlug er mit voller Wucht nach allem, was in seiner Reichweite war. Anna, Dirim - und Thargad. Der Schurke sah die Axt kommen, konnte aber nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Das Blatt durchdrang seine Schulter und stieß bis in seinen Hals.

"Nein", entfuhr es Helion und Anna gleichermaßen. Kazmojen hob seine Axt hoch und schüttelte Thargads kraftlosen Körper von der Klinge.

"Wer ist der nächste?"

"Komm doch, wenn du kannst!", rief Dirim zur Antwort. Er hielt einen schweren Beutel in der Hand, den er prompt Kazmojen ins Gesicht schleuderte. Der Beutel explodierte, und zähe Fäden verklebten die Gestalt des Sklavenhändlers. Trotzdem tat er einen Schritt auf Dirim zu.

"Wie wäre es damit?" rief Helion und warf ebenfalls etwas nach Kazmojen. Die kleine Phiole zerschmetterte auf dessen Haut, und grünes Feuer breitete sich aus. Kazmojen brüllte vor Schmerzen und Wut.

"Du stirbst jetzt!", brüllte er. Mit einer unwilligen Geste riss er sich die Klebestreifen vom Körper und marschierte auf Helion zu. Doch schon traf ihn ein weiterer Beutel an der Brust, und wieder war er eingedeckt. Auch Helion hatte eine neue Flasche Alchemistenfeuer in der Hand, und gleich darauf zerschellte sie an Kazmojens Brust. Derweil stach Anna wieder und wieder auf Kazmojen ein, doch der kümmerte sich jetzt weder um sie noch um die Klebefäden. In seinen Augen loderte der Zorn auf den, der gewagt hatte, ihn zu verletzen. Auf Helion.

Mit zwei langen Schritten war er bei dem Magier und hob seine Axt über den Kopf. Helion sah, wie sich Kazmojens Augen vor Zorn verengten, und fragte sich, wie der Tod wohl aussähe. Bald würde er es wissen.

Die Axt fuhr nieder, aber die klebrige Masse an Kazmojens Oberkörper verzog den Schlag. Die Waffe pfiff durch die Luft, trennte Helion aber nur von ein paar zu langen Haaren. Sofort sprang der Magier zurück und warf ein weiteres Alchemistenfeuer. Dirim warf ebenfallls ein Fläschchen nach Kazmojen, mit Säure gefüllt. Die Flüssigkeit hinterließ tiefe Narben auf Kazmojens Haut, die immer noch von grünem Feuer eingehüllt wurde. Er brüllte erneut, doch jetzt war auch Angst in seinem Gebrüll.

Anna trat vor und stach nach Kazmojen. Die Klinge drang unterhalb seines Helms in Kazmojens Nacken ein. Der Sklavenhändler ging in die Knie, und dann zu Boden.

-

Keuchend standen Anna, Dirim und Helion über Kazmojens Körper.

"Bastard", sagte Anna.

"Selber", gab Kazmojen zurück. Die Gefährten traten einen Schritt zurück, als der Sklavenhändler sich langsam in die Höhe stemmte. Dann grinste er.

"Ich bin dran." Seine Axt traf Dirims Brust und spaltete den Panzer ebenso spielerisch wie den Körper des Zwergs. Anna starrte voller Schock auf das blutige Schauspiel. Blut lief aus Dirims Mund und Nase. Sie hatten Kazmojen doch niedergestreckt! Wie war das möglich?

"Anna, Vorsicht!" rief Helion, doch es war zu spät. Kazmojen zog die Axt aus Dirims Brust, und in derselben Bewegung stach er mit der Speerspitze seiner Waffe zu. Die Halbelfe wurde von dem Stoß regelrecht aufgespießt, und für einen Moment hielt Kazmojen sie wie eine groteske Flagge über seinen Kopf. Dann stemmte er seinen Fuß gegen ihren Körper und zog die Spitze wieder aus ihr heraus.

"NEIN!", rief Helion. Unmöglich. Sie hatten schon gewonnen. Und dann war Dirim gefallen, und, und... er wagte nicht, es auch nur zu denken. All sein Leben hatte er gewusst, das die Familie das Wichtigste war, was er auf dieser Welt hatte. Und jetzt lag seine Schwester auf dem Boden, tot. Niemand konnte diesen Stoß überlebt haben. Er musste sie rächen. Er würde sie rächen.

"Jetzt ist nur noch einer übrig", sagte Kazmojen. Helion kämpfte gegen den Hass an. Er konnte sie nicht rächen. Er konnte nur sterben... oder fliehen. Hastig kippte er einen Unsichtbarkeitstrank herunter.

Er sah, wie sich Kazmojens Augen vor Überraschung zusammenzogen, und dann sah er, wie sich seine Nüstern blähten.

"Ich rieche dich", sagte Kazmojen. Auch das noch. Vorsichtig schlich Helion um den Körper des Höllenhundes herum - das Wesen atmetete noch - und zur Türe in die Freiheit. Er war der letzte Überlebende. Der einzige Überlebende. Noch einmal sah er sich nach seinen Freunden um.

Anna lag in einer unnatürlichen Stellung auf dem Boden, eine riesige Blutlache um sie herum. Dirim lag auf dem Rücken, das Schwert noch in der Hand. Thargad auf der Seite, die Klingen zu seinen Füßen... Helion blinzelte überrascht und sah noch einmal genauer hin. Tatsächlich! Thargads Brust hob und senkte sich, wenn auch kaum merklich. Und auch Dirim atmete noch flach. Nur Anna nicht.

Helion fluchte leise. Er war nicht der einzige Überlebende. Und er konnte die beiden nicht einfach so verbluten lassen. Vorsichtig kramte er seine letzten Heiltränke hervor. Kazmojen stand im Moment bei Dirim und kümmerte sich um seinen Hund, also müsste er zuerst Thargad helfen.

Helion schloss die Augen. "Ich werde sterben", flüsterte er. Dann begann er zu beten...

-

In den äußeren Ebenen verhallen viele Gebete ungehört - die meisten, um ehrlich zu sein. Und so wäre es sicherlich auch Helions Gebet gegangen. Doch es existierte ein Wesen, dass schon seit langer Zeit (zumindest für Menschen) nach einer bestimmten Stimme lauschte. Ob es Zufall oder Schicksal war, ist schwer zu sagen, jedenfalls hörte dieses Wesen Helions Ruf, und erkannte ihn. Der Ruf kam aus einer fremden, und doch bekannten Quelle, und dieses Paradoxon entfachte Neugier in ihr.

Sie flog zu einer nahen Weltenbrücke und verfolgte das Gebet zurück. Als sie den Ursprung erkannte, wurde ihr sogleich klar, was es mit der Quelle auf sich hatte: Es handelte sich um einen Nachfahr derer, auf die sie wartete! Und er war in Schwierigkeiten. Sie wusste, ohne direkte Erlaubnis durfte sie nicht helfen. Aber hier war vielleicht der Schlüssel zu ihrem eigenen Ziel. Hier war vielleicht die Chance, endlich jene wiederzusehen, nach deren Anblick es sie verlangte. Sie würde nicht direkt eingreifen - viel zu auffällig - aber einen kleinen Zauber würde sicher niemand bemerken...

-

Die Tränke in seiner Hand wurden für einen kurzen Augenblick heiß, dann eiskalt, aber Helion hatte keine Zeit, darauf zu achten. Er war zu Thargad herübergeschlichen, während Kazmojen immer noch bei seinem Hund kniete und versuchte, die Wunden zu behandeln. Leise zog er den Stopfen aus einem der Tränke und flößte Thargad den Trank ein. Ein schwaches Licht umspielte die Lippen des Schurken, dann schlossen sich seine Wunden und er schlug die Augen auf, ohne sonstwie zu verraten, dass er wach geworden war.

"Ich bins", flüsterte Helion. "ich werde jetzt noch Dirim wecken. Anna ist... sie ist tot." Vorsichtig griff Thargad nach seinen Schwertern. Gerade hatte er sie in der Hand, als Helion hektisch flüsterte: "Kazmojen kommt!"

Thargad ließ die Waffen wieder los und stellte sich bewusstlos. Der Sklavenhändler hob ihn hoch und durchwühlte seine Taschen, bis er eine kleine Phiole gefunden hatte, deren Inhalt er sogleich gierig schluckte. Nichts geschah. Enttäuscht ließ Kazmojen Thargad wieder fallen.

Derweil war Helion bei Dirim angelangt und hatte ihm auch einen Trank eingeflößt.

"Lass uns fliehen", flüsterte er, doch der Zwerg stand mühsam auf. "Oh je", sagte Helion und machte sich kampfbereit. Dann sah er, wie einer der beiden Elfen - Fario, oder war es Fellian - leise in die Halle schlich. Die Verstärkung war eingetroffen.

"He, Trollfratze!", rief Dirim. Kazmojen fuhr überrascht herum. "Tyr ist noch nicht fertig mit dir!"

Kazmojen lief auf Dirim zu und hob die Axt. In diesem Moment rollte sich Thargad vorwärts auf die Beine, packte seine Schwerter und stieß sie ihm in den Rücken. Kazmojen brüllte auf und schlug nach Thargad. Dirim trat ihm von der anderen Seite entgegen, sein Schwerthieb wurde aber abgewehrt.

Währenddessen kramte Helion hektisch in seinem Rucksack, bis er endlich ein Fläschchen Lampenöl gefunden hatte. Er hielt eine Flamme daran und warf die Flasche. Der Wurf war zu kurz. Direkt vor Kazmojen sprang das Feuer in die Höhe. Instinktiv wich der Sklavenhändler zurück, und Dirim bohrte ihm die Klinge in die Seite. Bevor er sie wieder herausziehen konnte, hatte Kazmojen ihn an der Kehle gepackt. Er hob den Zwerg über seinen Kopf und warf ihn fort. Krachend ging Dirim zu Boden und blieb liegen.

Fellian war sofort bei ihm. Der Halbelf sprach ein kurzes Gebet, und schon richteten sich Dirims Knochen wieder ein wenig, und der Zwerg schlug die Augen auf.

"Bleib liegen, Zwerg!", brüllte Kazmojen und trat auf sie zu, Thargad hinter ihm her. Mit einem Tritt geriet Kazmojen ins Stolpern, und Thargad bohrte ihm seine Schwerter in den Hals. Kazmojen zitterte und ging in die Knie. Dann packte er die Klingen und zog sie gegen thargads Widerstand wieder heraus. Schon stoppte der Blutfluss, und die Wunde begann zu heilen. Mit einem Ruck stieß Kazmojen die Schwerter nach hinten, sodass Thargad aus dem Gleichgewicht geriet. Dann fuhr er herum und platzierte seine Axt genau in Thargads Brustbein. Der Schurke fiel in sich zusammen und blieb liegen.

Helion schüttelte den Kopf. Dieses Monster war unbesiegbar. Und immer noch ließ Dirim nicht von ihm ab. Verzweifelt holte Helion seinen letzten Heiltrank heraus. Er konnte sie nicht im Stich lassen.

Kazmojen war inzwischen voller Brandnarben. Seine Rüstung hatte mehrere Risse, und Blut klebte an seinen Armen - auch sein eigenes. Er schwankte, so schwer hatte Thargad ihm zugesetzt, doch mit jedem Atemzug kehrte seine Stärke zurück.

"Bei Cyrics pickeligem Hintern", fluchte Dirim, "jetzt habe ich gleich die Nase voll." Er schwang sein Langschwert und brachte Kazmojen einen tiefen Schnitt in der Schulter bei. Diesmal schloss er sich nicht sofort, aber Kazmojen schien dennoch wenig beeindruckt. Mit einem mächtigen Hieb bohrte sich sein Speer durch Dirims linken Fuß und in den Boden darunter. Dirim schrie vor Schmerzen und schwankte, nur noch von seinem Willen auf den Beinen gehalten.

Felliarn schwang seinen Streitkolben. Kazmojen fing den Schlag ab. Inzwischen keuchte auch der Sklavenhändler schwer. Trotzdem hatte er noch Kraft genug. Er packte Felliarns Waffenhand, brach sie mit einer schnellen Drehung und entwand ihm den Streitkolben. Der Elf sah mit verzerrter Miene zu, wie Kazmojen ihm seine eigene Waffe ins Gesicht schlug. Dann fiel er mit einem nassen Geräusch um.

Helion sah all das mit steinernem Gesicht. Er konnte nichts machen, nichts ausrichten. Er hatte nur noch seinen Stecken, und in dem Moment, in dem er sich Kazmojen näherte, würde er sterben. Und doch konnte er nicht einfach gehen. Stattdessen musste er mit ansehen, wie sich Kazmojen nun dem letzten seiner Gefährten zuwandte.

Dirim schlug mit seinem Schwert zu, aber Kazmojen ignorierte den kraftlosen Hieb. Der Sklavenhändler griff nach Dirims Kehle und drückten zu. Dirim wurde schwarz vor Augen. Das Langschwert wurde schwer in seiner Hand, die Waffe Tyrs drohte ihm zu entgleiten. Dann färbte Schmerz seine Sinne rot, als Kazmojen den Speer wieder aus seinem Fuß zog. Doch der Schmerz brachte auch Zorn mit sich. Nein, so einfach würde sich Dirim nicht besiegen lassen. Er stützte sich auf seinen verletzten Fuß und trat Kazmojen zwischen die Beine.

Kazmojen stöhnte und lockerte den Griff um Dirims Hals. Der Zwerg riss sich los und röchelte etwas, während er sich auf seinem Langschwert abstützte.

Kazmojen spuckte Blut, und lachte. "Was hast du gesagt, Zwerg?"

Dirim blickte Kazmojen in die Augen. "Ich habe gesagt: Sirb endlich!" Dann warf er sich nach vorne und stieß zu. Das Langschwert traf Kazmojen in die Seite und ließ ihn in die Knie gehen. Dirim stieß das Schwert noch weiter hinein.

"Stirb endlich!" Kazmojens Faust donnerte in Dirims Gesicht und brach ihm die Nase. Dirim stolperte zurück, taumelte, und ging in die Knie. Für einen Moment sahen sie sich wieder in die Augen.

"Stirb endlich."

Dann kippten beide vornüber.

-

Helion sah zu Dirim, zu Thargad, dann zu Kazmojen, und zuletzt auf den Heiltrank in seiner Hand. Kazmojens Hand zuckte schon wieder, und er hörte ein leises Stöhnen aus der Richtung des Sklavenhändlers. Gleich würde er wieder aufstehen. Irgend jemand müsste ihn so schwer verwunden, dass sie Zeit hätten, ihn mit Öl zu übergießen. Helion selbst vermochte das nicht. Aber er wusste, wer es vermochte.

Als er bei Thargad angelangt war, hörte Kazmojen gerade auf zu bluten. Seine Linke Hand presste sich auf den Boden, um ihn hochzustemmen. Die Zeit drängte. Helion entkorkte die Phiole und goss den Trank in Thargads Kehle. Der Schurke öffnete die Augen und verstand sofort. Liegend wirbelte er herum und klemmte Kazmojens Kopf zwischen seine Füße. Der Sklavenhändler sah auf und direkt in die beiden Kurzschwerter, die auf ihn gerichtet waren. Thargad lächelte grimmig.

"Heil das!"

-

Thargad steckte seine Schwerter ein. Dirim half Felliarn auf, der gerade noch dem Tod von der Schippe gesprungen war. Helion sprach ein Gebet für Anna. Alle starrten sie in die lodernden Flammen und auf den brennenden Körper darunter.

Kazmojen die Missgeburt, der Schlächter von Mukh'Tal, Herr der Malachitfeste, war tot.
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Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #146 am: 07. Februar 2005, 12:34:41 »
 Kleiner Zusatz für die Buchführer unter euch.

Nach dem Kampf
- alchemistische Geschosse (Feuer, Säure, tanglefoot bag): 0
- Heiltränke: 0
- Actionpoints: 0 (Anna hatte noch 3 oder 4, war aber tot)
- verfügbare Zauber: 0 (der letzte Sterbende konnte nur noch eine Heilkundeprobe kriegen - aber evtl. hatte Helion noch einen 0.Grad-Zauber, weiß ich nicht)
- SC "sterbend": 7x (da Fellian von einem Spieler geführt wurde)
- SC tot: 1

Die Tanglefoot Bag war im Übrigen sehr, sehr nützlich.

Ansonsten fürchtete ich schon, dass Kazmojen niedergemetzelt wird. Dann traf er dreimal richtig, und Thargad, Dirim und Anna lagen flach.

Wie Shaz'Narahd schon sagte, haben wir die RK-Boni von Dirim gegen Riesen vergessen (obwohl Menschengroß, war Kazmojen ein Riese), wodurch Dirim verfehlt worden wäre und die Cleave-Aktion (ein kritischer Treffer) nicht funktioniert hätte.
Sicher ein schwarzer Fleck auf der Weste. Ne, ein roter Fleck, mit ein paar Gedärmspritzern dazu. (Halbelfen haben doch rotes Blut?)

Dazu kam, dass Shaz nicht mitbekommen oder vergessen hatte, dass nach Hausregel bei mir "Aufstehen" keine AoO bekommt - so gab es dann ein wenig düstere Stimmung am Tisch. Ich habe aber versprochen, dass ich dafür Anna im nächsten Abenteuer nicht entführen, vergewaltigen ud schwängern lassen werde... ich denke, das hat die Wogen etwas geglättet. Wie es mit ihr (oder ohne sie) weiter geht? am 27.02.05 werden wir es erfahren.

(Shaz: Du weisst, dass all das mit ;) gemeint ist, ja?)
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Berandor

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« Antwort #147 am: 08. Februar 2005, 10:29:39 »
 Xukasus, Squamous Lir
Typ:      Medium Humanoid, NE
Hit Points:   27   dying   -1   dead   -11
Initiative:   +2
Speed:   30 ft.
Armor Class:   17    touch   12   flat-f.   15
BAB/Grapple:   +4 / +5
Attack:   Bite +7 melee (1w4+1), or jira +7 melee (1w8+1)
SA/SQ   Spell-like abilities, earth template
Saves:   Fort   +2   Ref   +7   Will   +5
Abilities:   ST   12   GE   16   KO   11   IN   15   WE   12   CH   19
Skills:   Concentration +9, Spellcraft +7, Sneak +9, Perception +8
Feats:   Blood as Power (6hp/ lvl, no slot expended), Iron Will, Blind-Fight, Weapon Finesse
Equipment:   jira, spell components
Languages:   Common, Draconic, Terran
Spell-like Abilities:   3/day:
-   Earth Burst (1 stone, 5 rounds, explodes on command or end of duration, 5d6 damage in 20ft. radius, Reflex half, DC 16)
-   Read Mind
-   Stone Blast (stone in 20ft. breaks off, 150ft., ranged attack, 3d6, no save)
-   stone shield (5 rds, +5 shield bonus, destroyed on contact & forms new)
1/day:
-   Dispel Magic (d20+5)
-   Levitate
-   Magic Armor (+1 armor even to skin, 50 min.)
-   Magic Weapon  (+1 attack/damage, 50 min.)
-   Alter Self
 
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Doombrand

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« Antwort #148 am: 08. Februar 2005, 10:41:22 »
 Liest sich wieder echt gut!
Well, some people hate it, some people love it.<br><br>Therefore..<br><br>Balanced! :)

Berandor

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« Antwort #149 am: 08. Februar 2005, 10:57:49 »
 Kazmojen
Typ:      4 HD, LE, medium-size Giant
Hit Points:   50   dying   -7   dead   -23
Initiative:   +1
Speed:   20 ft.
Armor Class:   23   touch   11   flat-f.   22
BAB/Grapple:   +4 / +9
Attack:   mw dwarven urgrosh axe +11 melee (1w8+9/x3), or
mw urgrosh axe +7 melee (1w8+7/x3), mw urgrosh spear +3 (1w6+4/x3), or
bite +9 melee (1w6+5), 2 clawed gauntlets +4 melee (1w4+2), or
throwing axe +5 ranged (1w6+5, 10ft)
SA/SQ   10 ft. Reach, rend 2w4+7, +1 attacks vw. goblins/orcs, darkvision 60 ft., regeneration 2 (acid, fire), scent, stability +4
Saves:   Fort   +10   Ref   +4   Will   +5 (+2 poison/spell)
Abilities:   ST   20   GE   12   KO   22   IN   8   WE   15   CH   10
Skills:   Intimidate +7
Feats:   Power Attack (+4), Cleave
Equipment:   full plate, great hjelm with visor, mw dwarven urgrosh, throwing axe (4), keys (3),
pouch (10 pp, 25 ggp, 10 gp, 10 ep)
Languages:   common, dwarven, giant
   
Maneuvers:   -   One Against All: attack creatures around him; full-round action, no Dex-bonus to AC for one round (flat-footed) = +10, -5 per opponent (Standard action = +5, -5 per opponent)
-   Bonebreaker: no damage, -2 on attacks for 6 rounds = -5
 
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