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Autor Thema: Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path  (Gelesen 26841 mal)

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Der Wurm

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #45 am: 21. November 2004, 22:45:21 »
 Ich versuche mich auch gerade (obwohl die Kampagne gerade auf Eis ist) am Leiten des Adventure Path, daher find ich eure (Berandor und Zechi) unterschiedliche Auslegungen der Thematik ganz interessant. Ist immer gut mehr als einen Stil zu sehen. Also beide weiter so...  :)

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Arbeitslos in Grönland
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Zechi

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #46 am: 22. November 2004, 00:07:14 »
Zitat von: "Der Wurm"
Ich versuche mich auch gerade (obwohl die Kampagne gerade auf Eis ist) am Leiten des Adventure Path, daher find ich eure (Berandor und Zechi) unterschiedliche Auslegungen der Thematik ganz interessant. Ist immer gut mehr als einen Stil zu sehen. Also beide weiter so...  :)

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So sehe ich das :)

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #47 am: 22. November 2004, 07:16:57 »
 Das "rouge" war ja Absicht :)

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Zechi

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #48 am: 22. November 2004, 09:17:58 »
Zitat von: "Berandor"
Das "rouge" war ja Absicht :)

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Gruß Zechi
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Kylearan

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #49 am: 22. November 2004, 11:06:38 »
 Oh je, noch kommen wir ziemlich gut dabei weg. Wartet mal ab, was wir noch alles falsch gemacht haben...

edit: Ziemlich gut gelungen, B.

Kylearan, fasst nichts an
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sir_ollibolli

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #50 am: 22. November 2004, 12:32:05 »
 Beranor. Die Storyhour liest sich genial. Ich selber habe nicht so viel Zeit, die Zusammenfassungen auf eine Geschichte mit wörtlicher Rede auszudehnen. In so fern, Hut ab!!

Sehr gut, wie die Spieler die Stadt erkunden und wem sie dabei alles begegnen. Gerade die Begegnung mit den Sturmklingen stach dabei besonders heraus. Super!

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It's astounding, time is fleeting. Madness takes its toll... (Riffraff)

Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #51 am: 22. November 2004, 19:19:45 »
 Eine neue Unterkunft
Thargad sah sich mit verdrießlicher Miene um, aber auch die anderen wirkten von Minutas Pension nicht gerade begeistert. Die Halblingsfrau hatte mehrere Gebäude direkt am See erstanden, und jede der Holzhütten trug ihr Konterfei über der Türe. Die Gefährten hatten den Schuppen gemietet, zunächst für eine Woche – und 15 Goldköniginnen -, und standen gerade im Wohnraum desselben.

„Es sind sechs Betten, und das Frühstück ist auch im Preis inbegriffen“, sagte Helion fast entschuldigend.

Dirim beschäftigte sich wieder einmal mit den Kindern. Das Mädchen hatte ihre Bezahlung gefordert. Nun fragte Dirim, ob sie ihr Geld mit Pellir teilen würde.

„Natürlich“, sagte sie.

„Und du, Pellir?“

„Nein. Ich war zuerst da!“

Dirim blickte betrübt drein. „Ich mache euch einen Vorschlag. Wenn ihr das Geld teilt, behalte ich euch beide. Wenn ihr morgen beide wieder kommt, dann kriegt ihr eine Silberklinge.“

„Eine Klinge für beide?“, fragte Pellir. „Die kannste direkt behalten.“

„Ich nehm sie!“, rief das Mädchen gleich.

„Nein, nein“, sagte Dirim. „Ihr versteht nicht. Ihr bekommt jeder eine Silbermünze, und die Teilt ihr mit dem anderen, sodass jeder von euch fünf Kupferpeitsche verdient.“

„Also doch!“, rief Pellir.

„Aber ihr bekommt doch auch fünf Peitschen vom anderen, da habt ihr wieder eine Klinge“, sagte Dirim, doch seine Erklärung stieß auf taube Ohren. Er winkte ab. „Kommt einfach morgen wieder.“

„Da bin ich allerdings auch nicht ganz mitgekommen“, gab Anna zu. Thargad zuckte mit den Schultern.

„Aber es ist doch ganz einfach“, sagte Dirim.

Helion ging zur Tür. „Lasst uns noch kurz beim Stadthaus vorbei schauen. Und auf dem Weg dahin“, nahm er Dirim an der Schulter, „kannst du es uns noch einmal erklären.“

-

Das Stadthaus war ein großes Anwesen mit Wachturm. Die Nachkommen betraten die große Eingangshalle; ihre Schritte hallten vom Marmorboden durch den Saal, als sie sich der großen Empfangstheke näherten. Hinter der Theke saß ein Gnom in blauer Uniform, auf der das brennende Auge der Stadt prangte.

„Können wir mit dem Stadtherren sprechen?“, fragte Anna den jungen Gnom, dessen Gesichtsbehaarung gerade erst von Flaum zu Bart geworden sein musste.

„Hrm. Tut mir leid. Der Stadtherr empfängt nur einmal im Monat Bittsteller. Der nächste Termin ist in dreizehn Tagen.“

„Sonst jemand da?“, fragte Dirim.

„Ich fürchte, nein. Fürst Vhalantru ist in einer Versammlung.“

„Könnt ihr vielleicht eine Botschaft überbringen?“

„Natürlich.“

Die Vier schrieben also  eine Notiz an den Stadtherren, dass sie wegen ihrer Eltern, aber auch wegen der verschwundenen Kinder eine Audienz ersuchten. Ein weiterer Brief ging an Vhalantru, da er in Dirims Brief erwähnt wurde. Schließlich nutzten sie die Gelegenheit, nach den Besitzrollen für magische Gegenstände zu fragen, die der Hauptmann der Torwache erwähnt hatte.

„Die Erstellung einer Besitzrolle kostet einen Daublar“, gab ihnen der Bedienstete zur Auskunft. „Jeder Eintrag darin kostet die Höhe des normalen Torzolles, einmalig entrichtet.“

Thargad zog seinen Ring vom Finger. Ein durchsichtiger Stein in Form einer Träne war darin eingefasst. Er leuchtete nicht. Der Gnom sprach ein paar arkane Formeln, dann sah er mit einem metallischen Leuchten in den Augen den Ring genau an.

„Das ist schwache Magie, allerdings dauerhaft. Die Gebühr für diesen Gegenstand beträgt 10 Daublar.“

„Hundert Goldköniginnen?“ Dirim war sprachlos. Dann wandte er sich an Anna. „Habe ich dir schon für deine Arbeit am Tor gedankt? Da hätten wir ja dumm aus der Wäsche geschaut.“

„Wir überlegen uns die Sache mit der Besitzrolle noch“, sagte Helion zu dem Gnom. „So schnell wollen wir die Stadt ja nicht verlassen.“

Als sie wieder aus dem Gebäude in den Nieselregen traten, ging gerade die Sonne unter. Hinter ihnen schlossen sich die schweren Türen des Stadthauses für heute.

„Gehen wir zum Helmtempel. Dieser Ruphus müsste inzwischen zurück sein.“
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Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #52 am: 22. November 2004, 22:24:50 »
 Überfall auf Ruphus Laro
Hylum lugte um die Ecke. Das Opfer näherte sich der Gasse. Hylum sah zu Nilas und Kerlen, sein Blick eine stumme Frage, ob sie bereit seien. Ihr Blick eine stumme Antwort. Sie waren bereit. Hylum strich sich noch einmal über sein bemaltes Gesicht um sicher zu gehen, dass der Regen die Schminke nicht herunter spülte. Er fühlte sich gut. Heute war er Teil des Letzten Lachens. Er würde sich ein paar Sterne verdienen. Und der Priester würde nur ein paar blaue Flecken davon tragen. Die Schwerter blieben in ihren Scheiden.

Das Opfer ging nun in die Gasse hinein. Hylum und seine Kumpel lösten sich aus dem Schatten und folgten ihm. Schnell schlossen sie zu dem Priester auf. Der Regen verdeckte ihre Schritte. Nilas packte den linken, Kerlen den rechten Arm.

„He, was...“ Ruphus Laro versuchte, sich loszureißen, aber er war kein Kämpfer. Seine Gegner schon. Hylum trat an ihnen vorbei und stellte sich vor dem Priester auf.

„Hilfe!“, schrie der.

„Klappe!“, gab Hylum zurück und donnerte seine Faust in Ruphus’ Magen. Mit einem dumpfen Ächzen klappten dessen Knie ein, und er wäre gestürzt, wenn Nilas und Kerlen ihn nicht gehalten hätten. Hylum holte erneut aus und gab dem Kerl eins ins Gesicht, dass er Sterne sah. Dann gab er ein Zeichen, und seine Kumpel ließen Laro fallen.

„Ihr seid dran“, sagte Hylum nur, dann begannen die anderen beiden, auf den Priester einzutreten.

„Halte dich von den Kindern fern!“

„Halt du dich erst mal von dem Mann fern“, sagte eine raue Stimme plötzlich. Hylum sah auf. Im abendlichen Halbdunkel und durch den Regen sah er nur eine Handvoll Gestalten am Ende der Gasse stehen. Ein Zwerg, ein Typ mit einem Stock, eine Tussi und noch so ein Kerl.

„Wir wollen keinen Ärger“, sagte der Kerl jetzt.

„Dann haltet euch raus!“, gab Hylum zurück.

„Das werden wir nicht.“

Hylum zuckte mit den Schultern. Auch gut. Dann lief der Zwerg auf ihn zu. Hylum blockte seinen Schlag ab und wollte ihm gerade eine verpassen, als der Kerl etwas schrie.

„Nicht!“ Eine Sehne schnellte, ein dumpfes Klatschen, und Hylum stolperte einen Schritt zurück. Er blickte auf seine Schulter. Ein Bolzen ragte heraus. Dann tat es weh. Die Tussi hatte auf ihn geschossen!

Kerlen und Nilas sprangen vor und zogen ihre Schwerter. Der Zwerg hatte plötzlich ein Langschwert in der Hand. Der Stab des Typen begann zu glühen.

„Verschwindet!“, sagte er.

Hylum sah zu Ruphus Laro runter. Der Priester lag keuchend im Matsch. Er hatte seinen Denkzettel bekommen. Und die Sache schien blutig zu werden.

„Haun wir ab, Jungs“, sagte Hylum, und die drei machten sich davon.

-

Thargad lief noch bis zum Ende der Gasse, kam dann aber zurück.

„Sie sind weg.“

Dirim hockte im Schein von Helions Lichtzauber. Er schloss die Augen und betete zu Tyr, dass er diesem Opfer eines Gesetzesbruchs helfen möge. Ein kleiner Flecken Lebensenergie sammelte sich in Dirims Hand, und mit einer sanften Berührung leitete er sie an den Priester weiter. Der schlug die Augen auf.

„Ruphus Laro?“, fragte Thargad.

„Ja. Woher...“

„Gut geraten.“

Plötzlich hallte eine weibliche Stimme durch die Gasse.

„Nicht schlecht, tapfere Helden. Aber haltet euch in Zukunft lieber aus unseren Angelegenheiten raus. Denn wir sind es, die zuletzt lachen!“ Die Nachkommen sahen nach oben, wo auf einem Hausdach eine deutlich weibliche Silhouette stand. Sie warf ihnen noch eine Kusshand zu, dann war sie verschwunden.

„Wir sind die Sturmklingen!“, rief Anna ihr nach.
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Der Wurm

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #53 am: 23. November 2004, 00:17:55 »
 
Zitat
„Wir sind die Sturmklingen!“, rief Anna ihr nach.

 :D  das wird ja ein richtiger running gang... aber wirklich ein guter  :D  
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Kylearan

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #54 am: 23. November 2004, 10:05:51 »
 Tussi... mir gefällt Tussi... Vom Running Gag erwarte ich mir nur Ärger, aber was soll's.

Kylearan (Helion)
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #55 am: 25. November 2004, 21:03:20 »
 Der Auftrag
Sie brachten den immer noch arg ramponierten Ruphus in den Helmtempel, wo er sogleich von einem Akolyten in Empfang genommen wurde. Die Nachkommen warteten einige Minuten in der großen Halle, dann näherten sich zwei Priester. Der Mann war ebenso schwer gerüstet wie derjenige, den sie am Tage getroffen hatten, und ebenso ausdruckslos. Die Frau war ebenfalls in schwere Platte gehüllt. Ihre schwarzen Haare waren trotz ihres jungen Alters von weißgrauen Strähnen durchzogen, und dunkle Ringe lagen unter ihren Augen.

„Helm halte seine schützende Hand über euch“, sagte sie. „Ich bin Jenya Urikas.“

-

Die Nachkommen waren Jenya durch ein Seitenschiff gefolgt, vorbei an einem Tempelgarten mit Brunnen, bis in ihr Arbeitszimmer. Jenya hatte den Akolyten losgeschickt, um Getränke zu holen, und den Vieren einen Platz an ihrem Kamin angeboten, um sich zu trocknen.

„Vielen Dank, dass ihr dem Betrauten geholfen habt.“

„Wie geht es ihm?“, erkundigte sich Helion.

„Gut. Er schäft jetzt. Kann ich euch irgendwie danken?“

„Vielleicht. Wisst ihr etwas von den Schätzen Tethyrs?“

Die Priesterin wurde sichtlich unruhig bei dem Namen. „Warum fragt ihr?“

„Es waren unsere Eltern. Wir suchen sie.“

Jenya schüttelte den Kopf. Sarcem Delasharn hatte ihr vor langer Zeit einmal eine kleine Truhe gezeigt. Sollte jemals jemand nach den Schätzen Tethyrs suchen, so sollte er diese Truhe bekommen. Und ausgerechnet jetzt, wo Sarcem selbst in Saradush weilte, war dieses Ereignis eingetroffen. Jenya erhob sich und verschwand aus dem Zimmer.

Der Akolyt trat ein, ein wenig verdutzt über die Abwesenheit der Beschützerin, und blieb an der Tür stehen, bis Jenya mit der Kiste zurück kam.

„Bitte.“

Helion nahm die Kiste und legte sie vor die Gruppe auf einen Beistelltisch. Dann öffnete er sie. Im Inneren lagen mehrere Fläschchen und ein paar Schriftrollen. Man bat Jenya, die Gegenstände zu identifizieren. Es waren verschiedene Heil- und Stärketränke sowie vier mächtige Schriftrollen, die das Leben in einen toten Körper zurückbringen konnten. Die Tränke trugen alle das wachsame Auge Helms im Glas.

„Mir scheint, Eure Suche ist nicht ungefährlich“, sagte Jenya, als sie sich wieder an ihren Tisch setzte. „Aber vielleicht ist es gut, wenn ihr gerüstet seid, denn auch ich habe eine schwere Aufgabe für euch – wenn ihr sie annehmen wollt. Es geht um die entführten Kinder. Um alle Entführten.“

„Wir suchen sie gerne“, sagte Anna.

„Wir suchen sie auch, wenn ihr das nicht wollt“, fügte Dirim hinzu.

„Vielleicht suchen wir sie dann sogar hier“, schloss Thargad, und nur ein leises Zucken um den Mundwinkel verriet, dass er einen Scherz gemacht hatte. Jenya nickte nur düster und händigte der Gruppe noch weitere Heiltränke aus – nur zur Sicherheit, wie sie sagte. Sie versprach auch, nach jemandem zu suchen, der vielleicht die Schätze gekannt haben mochte. Und dann rückte sie noch mit einer letzten Information heraus:

„Der Hohepriester des Tempels erhält als Zeichen seines Amtes einen heiligen Streitkolben. Dieser ermöglicht einmal pro Zehntag, eine Frage an die Götter zu stellen. Obwohl ich den Hohen Wächter nur vertrete, habe ich mir diese Kraft zu nutze gemacht. Ich habe die Götter nach den Kindern gefragt.“

Mit diesen Worten hielt sie den Nachkommen einen Zettel entgegen, auf dem in fein säuberlicher Schrift sechs kurze Zeilen geschrieben standen. Ein Rätsel.


Zitat
Folge den Schlössern, um sie zu finden
Hinter dem Vorhang, unter der Stadt
Doch Obacht vor den Türen mit Biss
Hinab in die Malachitfeste
Wo kostbares Leben für Gold verkauft
Ein halber Zwerg hält sie, doch nicht mehr lang

„Na toll“, sagte Anna. „Was soll das denn bedeuten?“
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Lillith

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #56 am: 27. November 2004, 15:21:13 »
 Hallo zusammmen,

ist wirklich ne super Storyhour. Und es ist sehr interessant die Geschichte aus ne´m anderen Blickwinkel zu lese.

Daher: großes Kompliment, es macht sehr viel Spaß.

Ach ja, wird die Tussi von Andreas gespielt?

Bye Lillith.  
I love the smell of bat guano in the morning.<br>Smells like ... VICTORY!!!

-=Loki=-

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #57 am: 27. November 2004, 18:10:47 »
 Ich verfolge das Ganze hier schon sehr gespannt. Ist wirklich klasse was du da leistest Berandor.

Vielleicht motiviert mich das ja soo sehr, dass ich für unseren SL mal unsere RttToEE Story Hour fertig schreibe.

-=Loki=-

Berandor

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Stadt in Ketten - Dungeon Adventure Path
« Antwort #58 am: 28. November 2004, 10:36:45 »
 Erste Nachforschungen
Wieder einmal standen sie im Regen und kopften an die Tür des Waisenhauses. Wieder einmal öffnete sich die Tür einen Spalt und die Halblingsfrau lugte hindurch.

„Bitte schließt die Türe nicht gleich wieder, Gretchyn“, sagte Anna.

„Woher kennt ihr meinen Namen?“

„Jenya Urikas aus dem Helmtempel hat ihn uns genannt. Wir kommen in ihrem Auftrag.“

Wieder verengten sich die Augen der Halblingsfrau, aber ein Blick auf die Tränke und das eingebrannte Zeichen, sowie die ehrlichen Gesichter der tropfenden Gestalten überzeugten sie schließlich. Sie öffnete die Türe ganz.

„Kommt rein.“

Gretchyn entschuldigte sich noch einmal für ihr Benehmen, das sie mit ihrer Anspannung seit der Entführung erklärte. Gleich am Tag nach dem Verschwinden hatte sie von Augenklappe, dem Hausmeister, Riegel an die beiden Türen anbringen lassen.

„Vorher gab es also nur Schlösser?“, fragte Thargad. Gretchyn bejahte.

„Kann ich mir die mal ansehen?“

Die Schlösser waren vor hervorragender Qualität. „Egal, wieviel Zeit ihr mir gebt“, sagte Thargad, „die kriege ich nicht auf.“

„Wo habt ihr die Schlösser her?“, fragte Helion die Halblingsfrau.

„Von Ghelve natürlich. Keygan Ghelve, dem besten Schlossschmied der Stadt. Und dem teuersten.“ Die Nachkommen warfen sich einen Blick zu.

„Aber das habe ich doch alles schon erklärt. Zuerst den Wachen, und dann diesen anderen Ermittlern.“

„Moment“, sagte Helion. „Was für andere Ermittler?“

„Die Sturmklingen?“, fragte Anna.

„Nein, zwei Halbelfen im Dienste des Stadtherren. Fario Ellegoth, ein bleicher Kerl, dem sein kleiner linker Finger fehlt, und Fellian Sharn. Der hatte eine Narbe über dem Auge und ein Lachen wie eine betrunkene Henne.“

Die Nachkommen bedankten sich bei Gretchyn und verließen das Waisenhaus wieder.

„Wir sollten mal bei diesem Schlossmacher vorbeischauen“, sagte Dirim.

„Und vielleicht auch mal mit den Halbelfen reden“, sagte Helion.

„Und mit den Wachen,“ fügte Thargad hinzu. Dann drehten sich alle drei zu Anna um.

„Was?“

-

Der Krumme Krug war ein niedriges Holzgebäude mit spitzem Dach in der Nähe des Sees. Über der schmalen und leicht verzogenen Türe konnte man mit zusammengekniffenen Augen das Bild eines seitwärts gekippten Kruges erkennen. Darunter stand ein Halbork mit einem feisten Knüppel und sah grimmig drein.

„Ich weiß nicht einmal mehr seinen Namen“, wandte Anna zum wiederholten Male ein.

„Du schaffst das schon“, entgegnete Helion, dann gab er seiner Schwester einen sanften Schubs in Richtung Tür und einen Klapps auf den Hintern. Anna sah sich noch einmal mit funkelnden Augen um.

Innen wartete das Chaos auf sie. Der große Schankraum konnte gar nicht genug Tische aufstellen, um allen Platz zu geben, und die beiden Schankfrauen hasteten von einer Seite zur anderen, ohne auch nur einen Moment innezuhalten. Ein Trupp betrunkener Männer sang in einer Ecke lauthals ein Trinklied, in das mehrere Stimmen einfielen.

Anna sah sich um. Bald hatte sie den Wachmann entdeckt; er saß mit zwei Kumpanen an einem Tisch an der Seite. Noch einmal holte sie tief Luft, dann marschierte, nein tänzelte sie auf den Tisch zu. Der Wachmann gab seinen Freunden gleich ein Zeichen, dass sie verschwinden sollten. Anna schwang sich direkt auf einen leeren Stuhl.

„Ich wusste nicht, ob du kommst“, sagte der Wachmann.

„Ich hatte Angst, dass du nicht kommst“, sagte sie, und lächelte. „Gibt es denn hier nichts zu trinken?“

Der Wachmann stockte. „He, Hella! Zweimal Wein! Ähh...“

„Weiß“, sagte Anna.

„Weiß!“, rief der Wachmann. Kurz darauf trennte er sich schweren Herzens von einer Goldmünze. „Eine Königin für eine Königin“, sagte er mit schmutzigem Grinsen.

Inzwischen hatten auch die drei Männer die Kneipe betreten und beobachteten das Geschehen aus der Entfernung. Dirim amüsierte sich zusätzlich über die Speisekarte, die vor Fehlern nur so strotzte.

Anna wiederum versuchte, den Wachmann in ein Gespräch über seine Arbeit zu verwickeln. Er war sehr stolz auf seinen Posten am Tor, wo er die erste Verteidigungslinie für bevorstehende Angriffe sei, und ansonsten einen eher geruhsamen Posten ergattert hatte. Auch erzählte er von seiner kranken Frau, die er nur noch nicht verlassen habe, weil sie sonst niemand pflegen würde  - also kein Hindernis zwischen ihm und Anna und dem, was sich vielleicht zwischen ihnen entwickeln würde. Dann entschied sich die Halbelfe, vielleicht die Wachen gegen ihre Lieblingsfeinde einsetzen zu können.

„Weißt du“, sagte sie, während sie ihren Zeigefinger unter seinem Kinn entlang strich, „du bist mir auch viel lieber als Todd.“

„Todd?“ Der Wachmann kehrte langsam wieder in die Wirklichkeit zurück.

„Todd Vanderboren von den Sturmklingen. Er wollte mich für sich.“

Der Wachmann erhob sich abrupt, er sprang beinahe auf. „Was?“ Er machte einen Schritt zurück. Anna sah ihre Felle davon schwimmen. Sie räkelte sich genüßlich wie eine Katze beim Sonnenbad. Der Wachmann fuhr mit der Zungenspitze über seine Lippen, dann schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. Er drehte sich um und verließ die Kneipe.

„Männer“, sagte Anna.

„Frauen“, sagte Helion auf der anderen Seite des Krugs.

„Elfen“, sagte Dirim.

Thargad sagte nichts.

-

Sie hatten sich noch nicht ganz wieder beruhigt, als sie die umgebaute Scheune betraten. Helion sah die gestreifte Katze vor dem brennenden Kamin sitzen.

„Nimbral“, sagte er, „da bist du ja.“ Die Katze lief auf den Magier zu, rieb sich an seinem Bein und begann zu schnurren. Helion beugte sich herab und nahm sie auf den Arm. Ihr Fell war noch ganz nass.

„Und sie hat uns etwas mitgebracht“, sagte Dirim trocken. Helion sah auf und bemerkte die Gestalt, die nun aus den Schatten trat. Er sah Muskeln, ein entschlossenes Gesicht, und eine große Axt. Eine sehr große Axt.

Er ließ die Katze wieder los.
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Berandor

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« Antwort #59 am: 28. November 2004, 10:49:12 »
 So, und damit endet der erste Spieltermin. Die nächsten fünf Updates habe ich schon, also sind regelmäßige  Updates garantiert. Insgesamt vielleicht noch sieben Teile, dann sind wir auf dem aktuellen Stand. Da wir erst wieder Mitte bis Ende Dezember spielen, wird es so etwa zwei updates pro Woche geben. Nächster Teil dann Dienstag oder Mittwoch... und endlich etwas "Äktschen" :)

ETA: ich bin soweit fertig, es sind noch sechs Teile.

Kylearan spielt Helion, und Andreas "Shaz'narahd" spielt Anna. Ceval von den AMIGO-Boards spielt Thargad. Boras und Dirim haben keine Online-Präsenz (obwohl Boras sich hier ja schon gemeldet hat). Boras kommt noch dazu, er fehlte am ersten Spieltag.

Ich werde evtl. auch noch ein paar andere Goodies, z.B. die  Speisekarten hier reinschreiben. Es wird dann auch irgendwann Spoiler-Infos geben, aber bislang gab es wenig, was als Spoiler herhalten könnte, ohne viel zu weit vorzugreifen.

Oh, aber ich habe noch eine Spieltisch-Anekdote, die nicht in die Story Hour gefunden hat: Dirim's Spieler nahm die Karte von Cauldron und verband die Villen der Adelsfamilien miteinander. Direkt am Schnittpunkt dieser Linien lag "Ghelves Schlösser"! Dass veranlasste mich als SL ganz offen zu sagen: "Das hat nichts zu bedeuten. Vergiss die Taube!" :)
Interessant ist das aber schon, vor allem, weil ich eine der Villen selbst eingezeichnet habe (es fehlt auch noch eine).
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