Autor Thema: DM is trying to kill us all?  (Gelesen 8363 mal)

Beschreibung: Er hat es nicht nur versucht.

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Der Erzähler

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DM is trying to kill us all?
« Antwort #30 am: 11. Dezember 2017, 15:57:01 »
Vielleicht bin ich naiv, aber ich finde als Erwachsener kann man sich immer irgendwo in der Mitte treffen.
Kannst ja in Zukunft der LINKEN im Bundestag mal eine Koalition mit der AfD vorschlagen, wo man sich bei den Koalitionsverhandlungen "in der Mitte trifft" - oder anders gesagt: Manchmal sind die Standpunkte einfach zu weit auseinander, dass Sondierungsgespräche Sinn machen. Je extremer die eigenen Ansichten und weiter entfernt voneinander die Ansichten sind, desto schwere wird man es haben, gemeinsame Lösungen zu finden, die beide Seiten okay finden.

Politikvergleiche immer die Besten.
Hoffentlich haben wir gleich eine 2. Weltkriegsdiskussion und generell eine Debatte über Parteien, weil das zum Thema passt.
Tut mir leid, aber der Vergleich hinkt gewaltig! Pen&Paper ist nicht Realpolitik.

Insofern stimme ich da Kree durchaus zu. Ohne die SL-Perspektive zu kennen ist es schwierig überhaupt abzuschätzen, ob das was du schilderst nur die Spielerperspektive ist oder der Spielleiter das anders sieht.
Weil vieles was ich hier lese, was du dem SL vorwirfst basiert auch nur auf Vermutungen.
Red doch einfach mal mit ihm und nenne ihm deine Kritikpunkte.

Weil wenn eure Ansichten komplett auseinander gehen und ihr es nicht miteinander vereinbaren könnt wie das Spiel geleitet wird, dann wird das auch im Spiel selbst zu nichts führen. Diskutiert das vernünftig miteinander aus und sucht den Kompromis.
Da braucht es auch keinen hochtrabenden überdramatisierenden Politikvergleich!

Lhor

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DM is trying to kill us all?
« Antwort #31 am: 11. Dezember 2017, 17:25:42 »
Also einen Vergleich einfach pauschal als Unsinn zu benennen ist ja mal total nutzlos.
Warum ist das denn Unsinn?

Die Frage ist doch eher, warum sollte ich soviel Aufwand in Leute stecken, die teilweise Rollenspiel sowas von anders interpretieren, dass man gar nicht mehr vom selben Hobby sprechen kann?

Der Tabletop-Extremist wird kaum mit dem Erzähl-Extremisten zusammenkommen ohne viel Frust zu erzeugen.
Rollenspieler ist halt nicht gleich Rollenspieler.

Wenn ich neu in einer Gruppe bin, die den ganzen Abend mit indirekter Rede verbringt und die Charaktere null Entfaltungsmöglichkeit bekommen weil das auch nicht gewünscht ist, warum zum Teufel sollte ich da Mühe reinstecken um einen Konsens zu finden? Mag denen ja Spaß machen die Story durchzudiskutieren bis es XP gibt, aber Charakterdarstellung ist z.B. mein Fokus in dem Spiel und somit kaum kompatibel.

Da Zeit reinzustecken ist einfach nicht effizient und macht auch keinen Spaß.

Ich komme mir dann vor wie ein Basketballspieler der aus Versehen in eine Handballtruppe geraten ist und denen erklärt, dass ich den Ball lieber in einen Korb werfen möchte.
Bzw. ein Spiel spielen müsste was ich gar nicht spielen möchte.
« Letzte Änderung: 11. Dezember 2017, 17:30:00 von Lhor »
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Kree

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DM is trying to kill us all?
« Antwort #32 am: 11. Dezember 2017, 20:15:35 »
Moin,


Für Tigershark, ich finde es etwas Off-Topic. Daher packe ich es in einen Spoiler, wir können das Thema via PN weiter behandeln.
Spoiler (Anzeigen)


Lhor, du zeigst in deinem Beispiel nur ein Problem auf und schließt eine Einigung grundsätzlich aus. In deinem Szenario hast du gar nicht versucht, den Ist-Zustand zu verändern sondern für dich persönlich beschlossen – geht nicht. Das ist vollkommen legitim und ich würde dir da nicht reinreden wollen. Da du in München ein großes Angebot an Runden findest – lohnt sich wahrscheinlich auch der Aufwand nicht.

Und was Extremisten betrifft, ich hoffe/denke nicht das die Mehrheit der P&P Spieler Extremisten sind. Es ist, wie der Name schon sagt, extrem sich mit den Meinungen dieser Leute auseinander zu setzen. Da es aber nicht die Norm ist, würde ich an meiner These festhalten – aber sie entsprechend relativieren.

mfg
Kree
« Letzte Änderung: 11. Dezember 2017, 20:30:49 von Kree »

Tigershark

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DM is trying to kill us all?
« Antwort #33 am: 12. Dezember 2017, 09:01:43 »
Sorry, wenn ich mir das so durchlese, dann willst du damit sagen, dass eine Koalition der beiden Parteien in deiner Ansicht nach von den Standpunkten her möglich wäre, aber durch Parteispitze, Personen und Wählerwille verhindert? Das glaubst du doch selbst nicht.

Ich will ja gerne mal sehen, wo du einen Konsens zwischen "Verschärfung der Einwanderungspolitik" und "freie Einwanderung für alle", einen Konsens zwischen "Verringerung der Schere zwischen arm und reich" und "Vergrößerung der Schere zwischen arm und reich", einen Konsens zwischen "feministische Bewegung" und "Erzkonservative Bewegung" findest.
Das sind teilweise komplett gegensätzliche Themen. Deshalb finde ich den Vergleich durchaus stimmig - du KANNST nicht auf einen Nenner kommen, wird nicht passieren, weil die Standpunkte quasi diameträr gegenüber stehen, und nicht, wie du sagst, lediglich aufgrund persönlicher Spannungen, Entscheidungen in der Parteispitze oder Prozenten bei der letzten Bundestagswahl. Man hat ja offensichtlich nicht mal einen Konsens zwischen FDP und CDU/CSU/Grünen gefunden, und deren Standpunkte sind ja wohl noch deutlich näher aneinander.

Du reißt das Thema natürlich auch weiter aus dem Kontext als nötig. Natürlich kannst du das Thema unfassbar aufbauschen und tausend Aspekte der Realpolitik mit einbringen - Fakt ist, die Parteien werden nicht zueinander kommen, und derartige "Parteien" gibt es auch im Realleben. Und klar muss man da auf die einzelnen Situationen schauen, aber ich für mich habe die Erfahrung gemacht: Es ist viel, viel einfacher, sich andere Leute zum Spielen zu suchen (oder gar Leute neu an's Rollenspiel heranzuführen) als sich an einen Tisch zu setzen und Leuten zu sagen "Eure Art zu spielen taugt mir nicht, könnte man das soundso anpassen" - denn andere Menschen zu ändern funktioniert selten. Und das sage ich als jemand, der auch nicht gerade in einem Rollenspieler-Mekka lebt.
Das Beispiel mit "jemand redet ständig in indirekter Rede" ist ein gutes Beispiel. Jemand, der möglicherweise seit Jahrzehnten so spielt, wird nicht plötzlich das Rollenspielgenie werden, wo man das Gefühl hat, dass da tatsächlich Grangrosch der Zwerg mir persönlich gegenüber sitzt. Insbesondere, wenn das dann nicht nur einer macht, sondern alle am Tisch, dann sitze ich da und meine Immersion sitzt zuhause vor'm RPG-Spiel am PC.
Dasselbe, wenn alle Spieler, wie oben angesprochen, total auf Dungeon-Crawls stehen und ich schon finde, dass in Pathfinder-APs zu viel gekämpft wird - da wird keine Einigung stattfinden - wie soll die denn aussehen?
Letztes (und reales) Beispiel: Ich persönlich finde und fand schon immer Musik jeder Art während dem Rollenspiel störend. Ja, zumeist auch atmosphärische. Hat mir bisher kein Spielleiter was vorsetzen können, wo ich mich nicht in der Konzentration gestört fühlen würde, aber zumindest kann ich mich mit atmosphärischer Musik arrangieren. Ich bin neulich als Gastspieler in einer Gruppe gewesen, und die hatten neben dem Spiel Grindcore in Kneipenlautstärke laufen. Zusätzlich dazu, dass ich Grindcore nicht leiden kann, war das also auch noch so laut, dass man seine Stimme erheben musste. Auf freundliche Nachfrage hat man das dann (bereits mit Zähneknirschen) auf gedämpftes Powermetal reduziert. Nach dem Spiel habe ich das dann nochmal angesprochen und gesagt, an sich war das Spiel okay, aber die Musik kann ich persönlich definitiv nicht ab, atmosphärsche Musik wäre das höchste der Gefühle, und es war bereits in der Reaktion klar, dass Core am Spieltisch Usus ist und man schon für mich massiv sich gebeugt hat. Case closed.

Es gibt nun einmal oft genug zwischen Menschen keine Einigkeit. Grade in einem Hobby, in dem so viele Sachen zusammen passen müssen wie beim Rollenspiel.
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2017, 11:17:16 von Tigershark »
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Kree

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DM is trying to kill us all?
« Antwort #34 am: 12. Dezember 2017, 11:54:02 »
Moin,

ich denke, wir sollten wie bereits von mir vorgeschlagen die politische Debatte an dieser Stelle beenden. Ich kann dir gerne das Thema näher bringen, wenn es dich wirklich interessiert. Natürlich per PN.

Wenn man als Gast an einen Tisch kommt, dann ist es, natürlich schwierig bestehende Regeln zu ändern. Besonders wenn man sich nur zum Rollenspiel trift und kein freundschaftliches Verhältnis besteht. Die Gruppe hat keinen Grund, ihre Gepflogenheiten zu ändern, es zeichnete sich ja bereits während des Spiels ab, dass du nicht mit ihnen kompatibel bist aufgrund deiner generellen Abneigung von Musik beim Rollenspiel. Es gibt für die anderen keinen Grund sich zu bemühen, weil du aufgrund des Angebots an Gruppen und Spielern austauschbar bist und keinen Mehrwert darstellst.

Um dir noch ein Beispiel zu geben, damit du siehst, dass ich es verstanden habe, was du meinst. Am FKK Strand kann ich mich auch nicht hinstellen und rufen „So Jungs und Mädels, Schlüpper an hier kommt der Landvogt!“


Der Fall vom Ersteller des Beitrags ist allerdings etwas anders, sofern man das halt aus den Beiträgen ableiten kann. So scheint die Gruppe außerhalb der Sitzungen regen Kontakt zu haben und sich auch über das Geschehende intensiv auszutauschen. Das Problem hier ist mangelndes Vertrauen in den Spielleiter „Hat er uns alle getötet weil wir nicht so spielen wie er will ? Oder ist es nur Teil des Abenteuers“. Wie sich später herausstellte, war es wohl nur Teil des Abenteuers oder eben eine Konsequenz aus den Handlungen der Spieler. Aussagen wie „Wir – einige Überlegen wie man den Spielleiter austricksen kann um zu entkommen“ deuten auf ein Problem im Vertrauensverhältnis hin, denn der Spielleiter sollte die „neutrale“ Welt sein. Da er als „erfahren“ bezeichnet wurde, gehe ich also davon aus, dass die Spieler hier den Verlauf des Abenteuers falsch interpretieren. Es kann natürlich auch sein, dass er die Runde schlecht geleitet hat und wirklich gegen seine Spieler spielt. Um das exakte Problem zu benennen, fehlen einfach weitere Details.

Es gibt keinen Königsweg bei der Lösung, aber man sollte solche Probleme wenn sie „stress & panik“ auslösen direkt ansprechen. Die vielen kleineren Probleme, die hier allerdings ausgeführt wurden, sind durchaus lösbar, sofern von allen Parteien ein Interesse besteht in der Runde weiter zu spielen. Und gerade wenn jemand Anfänger ist, sollte man ihn ermutigen Konflikte zu lösen und nicht das Rollenspiel an den Nagel zu hängen.

mfg
Kree

G4schberle

  • Globaler Moderator
DM is trying to kill us all?
« Antwort #35 am: 12. Dezember 2017, 13:04:28 »
(..) ich denke, wir sollten wie bereits von mir vorgeschlagen die politische Debatte an dieser Stelle beenden.

Oder, noch besser, ihr führt eure Diskussion im Off-Topic Bereich weiter. :wink:
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Tigershark

  • Mitglied
DM is trying to kill us all?
« Antwort #36 am: 12. Dezember 2017, 15:12:41 »
(..) ich denke, wir sollten wie bereits von mir vorgeschlagen die politische Debatte an dieser Stelle beenden.
Oder, noch besser, ihr führt eure Diskussion im Off-Topic Bereich weiter. :wink:
Ist unnötig. Habe kein Interesse, da ich denke, dass Kree's nächster Beitrag diesbezüglich ebenfalls wieder meinen Punkt verfehlt. Er mag mit allem, was er sagt, recht haben.

Wenn man als Gast an einen Tisch kommt, dann ist es, natürlich schwierig bestehende Regeln zu ändern. Besonders wenn man sich nur zum Rollenspiel trift und kein freundschaftliches Verhältnis besteht. Die Gruppe hat keinen Grund, ihre Gepflogenheiten zu ändern, es zeichnete sich ja bereits während des Spiels ab, dass du nicht mit ihnen kompatibel bist aufgrund deiner generellen Abneigung von Musik beim Rollenspiel. Es gibt für die anderen keinen Grund sich zu bemühen, weil du aufgrund des Angebots an Gruppen und Spielern austauschbar bist und keinen Mehrwert darstellst.
Ich kann ein ähnliches Beispiel auch mit freundschaftlichem Verhältnis bringen:
Ich habe vor etwa einem Jahrzehnt ein paar Neulinge D&D 3.5 nahe gebracht. Die Jungs waren damals alle hell begeistert und haben mit mir glänzend geroleplayt, und haben angefangen, sich immer mehr in die Materie hineinzufuchsen. Nach etwa 2 Jahren haben sich dann mehrere berufliche Veränderungen ergeben und die Gruppe löste sich in dieser Konstellation auf.
Dann, vor etwa eineindhalb Jahren, wurde ich von denselben Jungs, mittlerweile eine eingeschworene Pathfinder-Clique, die mittlerweile ohne mich weiter gespielt hatte, eingeladen, einen AP mitzuspielen, Curse of the Crimson Throne. Ich war von Anfang an skeptisch, weil ich mittlerweile schon gemerkt habe, dass die Jungs Powergaming betreiben, und ich hatte davon lange etwas mehr Abstand genommen. Ich habe mich dann breitschlagen lassen, es zu probieren und schon bei der Charaktererschaffung war ich schwer überfordert. Ich dachte, ich wäre zweitweise zu 3.5-Zeiten Powergamer gewesen, aber die Jungs haben alles durch die Decke geschossen. Gegen das, was ich da erlebt habe, können die meisten Klassenguides absolut einpacken.
Ich hatte mich dann schnell mit meiner Rolle als Statist in Kämpfen abgefunden und dachte, ich würde dann eben als "Heiler" (Mystiker) und Face der Gruppe, evtl. mit Rollenspiel meinen Spaß haben. Aber Rollenspiel war gar kein Teil dieses Abenteuerpfades, zumindest nicht, wie es in dieser Gruppe praktiziert wurde. Teile der Gruppe haben sich komplett vom Rollenspiel ausgeklammert ("Wir sind Drow und reden mit niemandem, und schon gar nicht mit Fremden"). Tatsächlich war ein anderer (ursprünglich DSA-Spieler und Neuling in PF) Spieler dabei, der Interesse an Rollenspiel hatte, und wir wurden zwischen den Zeilen wirklich hart für unsere Rollenspielverhalten in Kämpfen gebasht.
Es war ganz klar, dass unsere Priorität darin lag, Charaktere zu spielen, und deren Priorität darin, den AP zu "schaffen". Schaffen deshalb, weil jeder Encounter vom Spielleiter erst einmal massiv aufgemöbelt wurde und zweitens taktisch anspruchsvoll gespielt wurde. Da ist natürlich ein Heiler, der einen Drow aufgrund von Respektlosigkeiten und Beleidigungen nicht heilt, oder ein Barbar, der ohne Taktikabsprache in den Kampf stürmt, nicht erwünscht.
Während des zweiten Bandes, nach... etwa 8 Sitzungen habe ich mit den Jungs einen massiven Streit gehabt, und wir haben das PF-Zusammenspiel beendet, damit die Freundschaft nicht drauf geht, denn das war zu diesem Zeitpunkt, nach dutzenden Diskussionen und Streitgesprächen am Spieltisch und zwischen den Spieltagen, tatsächlich gefährdet. Und am Ende habe ich mich eigentlich nur darüber geärgert, dass ich mich zu dieser ganzen Sache überreden habe lassen und ich so viele Stunden mit Streit und Diskussionen verbracht habe.

Und ja, das hat alles nichts mehr mit dem Eingangsthread zu tun, aber das sind ausführliche Antworten auf...
Das Problem beim Pen&Paper ist das es (zumindest meine Erfahrung) nur wenig Auswahl bei den Gruppen gibt. Möchte man nun ein bestimmtes System spielen, findet man schlicht keine "neue" Gruppe. Es ist einfacher sich zu einigen als eine neue Gruppe zu suchen.

Aber man muss eben Kompromisse eingehen...
, dem ich zu Anfang noch gar nicht so vehement widersprochen habe. Aber je mehr ich über meine Erfahrungen mit dem Rollenspiel nachdenke, desto mehr Fälle fallen mir ein, wo die Inkompatibilität der unterschiedlichen Ansichten (wir können jetzt noch auf so Sachen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder Körperhygiene eingehen) zu einem unvermeidlichen Ende des Zusammenspiels führt.
« Letzte Änderung: 18. April 2018, 09:23:37 von Tigershark »
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Kree

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DM is trying to kill us all?
« Antwort #37 am: 12. Dezember 2017, 16:36:52 »
Natürlich kann ich dem nichts entgegensetzen, das sind deine persönlichen Erfahrungen. Und man kann eine gewisse Verbitterung, deinen Ausführungen entnehmen. Auch hier würde ich sagen es fehlen Details um den Knoten zu lösen, aber das ist ja auch nicht dein Wunsch.

Du beschreibst das gleiche Problem wie vorher, du kommst in eine bestehende Gruppe. Ich mag den Begriff nicht besonders aber in der Gruppe besteht ein „Gruppenvertrag“, der eben wenig Rollenspiel und harte Kämpfe vorsieht. Es ist schwer, ein bestehendes System was im Gleichgewicht ist zu ändern, dafür benötigt man viel Kraft, Ausdauer und Einfühlungsvermögen. Und ich kann Nachvollziehen das man in seiner Freizeit nicht immer bereit ist soviel Energie in ein Hobby zu stecken, manchmal fehlt einem auch einfach die Zeit weil man beruflich ausgelastet ist.

Was die anderen von dir geschilderten Probleme betrifft, ja das kenne ich auch zur Genüge. Wir hatten mal einen Spieler in der Runde, der regelmäßig geduscht hat, dass ging überhaupt nicht. Der ganze Nerd-Flair wurde zerstört, als Kompromiss haben wir alle angefangen uns zu waschen, dafür dürfen wir jetzt in der Wohnung spielen und müssen nicht mehr ins Gartenhaus. Win-Win!

mfg
Kree

Lhor

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« Antwort #38 am: 12. Dezember 2017, 16:42:03 »
Ich denke durchaus, dass es Spielkonzepte gibt, die man schlicht nicht vereinbaren kann.
Extremist klingt negativ, aber letztendlich gibt es sehr viele "Extremisten", wir können Sie Interessenspezialisten nennen.

Ich sehe da drei Hauptaspekte: Soziales, Mechanik und Erzählung.

Ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen, aber ich habe wirklich hunderte Spieler in meinem Leben kennengelernt, und der Anteil von Spielern die sich auf einen oder zwei Aspekte fokussiert haben, ist groß.

Nur sozialer Aspekt:
Also jemand der sich für das Spiel selbst einfach gar nicht interessiert und sich einfach nur mit seinen Freunden treffen will. Er kennt die Regeln auch nach Monaten so gut wie gar nicht und versteht kaum was um ihn rum vorgeht. Er macht aber Witze und köpft ein Bier nach dem anderen. Kommt doch sicher jemanden bekannt vor?

Nur mechanischer Aspekt:
Tja, die Spieler die darauf warten endlich würfeln zu dürfen und sonst kaum soziale Fähigkeiten entwickelt haben und die Story absolute Nebensache ist? Auch ein bekannter Archetyp.

Nur erzählerischer Aspekt:
Ich persönlich kenne überwiegend weibliche Spieler dieser Art, aber nicht wenige. Regeln? Was ist das? Und ausserhalb des Spiels komplett introvertiert und scheu, aber fantastisch voll dabei und wenn gerade die Story nicht weiter erzählt wird, zeichnet man seinen Charakter weiter.

Dann gibts noch die Mischtypen von zwei Aspekten. Und natürlich die "normalen" Spieler die eine recht ausgewogene Mischung aus allen Aspekten haben.

Jetzt nehmen wir doch mal eine Gruppe die aus überwiegenden Mischtypen aus sozialer Aspekt und mechanischer Aspekt besteht. Bier und Brezel RPG. Was macht man da als Erzähltypus? Nix. die spielen etwas was einen nicht interessiert. Die könnten auch Kegeln oder Swingern, es ist was völlig anderes.

Oder du gerätst als Mechanik/Erzähl-Typus in eine rein soziale Gruppe. Die wollen sich einfach nur treffen und Spaß haben. Kein Konzept, Regeln scheissegal, einfach treffen und egal was miteinander machen. Was soll man da? Die spielen aus der Sicht des Neuankommlings de Facto überhaupt kein Spiel. Die saufen und sprechen nur über Metathemen.

Ich könnte diese Typen alle gegenüberstellen, aber sobald einer dieser Aspekte überhaupt nicht oder verschiwndend gering vorhanden ist, kann man einen Kompromiss vergessen. Es ist schlicht total sinnlos, da man seine Interessen komplett überwerfen müsste.
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2017, 16:56:36 von Lhor »
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Tigershark

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« Antwort #39 am: 12. Dezember 2017, 16:57:11 »
@Lhor: Interessanter Ansatz. Ich denke mal ne Weile drüber nach, ob das so Sinn macht. Aber spontan klingt's gut.

Natürlich kann ich dem nichts entgegensetzen, das sind deine persönlichen Erfahrungen. Und man kann eine gewisse Verbitterung, deinen Ausführungen entnehmen.
Die ist auch da, ohne Frage.

Du beschreibst das gleiche Problem wie vorher, du kommst in eine bestehende Gruppe. Ich mag den Begriff nicht besonders aber in der Gruppe besteht ein „Gruppenvertrag“, der eben wenig Rollenspiel und harte Kämpfe vorsieht.
Jein. Die Gruppe hatte 3 alte Mitglieder (SL+2 Drows) und wurde dann mit 2 neuen Leuten (Ich + hirnloser Barbar) aufgefüllt. Einen Gruppenvertrag kann es nur als Gesamtgruppe geben. Ich würde das dementsprechend als "persönlichen Spielstil" - oder eben anders, "unterschiedliche Ansichten" sehen. Aber selbst wenn man es als Gruppenvertrag definiert, dann hatte ich exakt das bereits vorher angesprochen, und auch, dass ich diese Art des Spieles nicht teile. Und damit kommt kein "Vertrag" zustande. Das ist es ja, letztlich hat man gespielt, ohne sich auf einen nenner zu einigen, aber da ja 3/5 incl. Spielleiter eine klare Vision hatten, war das ja für 60% ok.

Es ist schwer, ein bestehendes System was im Gleichgewicht ist zu ändern, dafür benötigt man viel Kraft, Ausdauer und Einfühlungsvermögen. Und ich kann Nachvollziehen das man in seiner Freizeit nicht immer bereit ist soviel Energie in ein Hobby zu stecken, manchmal fehlt einem auch einfach die Zeit weil man beruflich ausgelastet ist.
Wie gesagt, das waren viele, viele Stunden mühsame und brotlose Diskussionen, bis man herausgefunden hat, dass es einfach inkompatibel ist, inkompatibel bleibt, und bis auf's Weitere sich daran nichts ändern wird.

als Kompromiss haben wir alle angefangen uns zu waschen, dafür dürfen wir jetzt in der Wohnung spielen und müssen nicht mehr ins Gartenhaus. Win-Win!
Was genau ist daran überhaupt irgendein Win? Waschen? Ihr seid total abartig, echt ma.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?