Autor Thema: Wieviel Geduld braucht man für D&D?  (Gelesen 6500 mal)

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stebehil

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #15 am: 09. Januar 2017, 22:10:51 »
Sie haben wirklich ohne mich gespielt. Besagte Freundin hat mitgemacht und es hat ihr gut gefallen.
Das ist unerfreulich für Dich. Jetzt ist die Frage, was Du aus der Situation machen willst. Es ist dem Rest der Gruppe ja wahrscheinlich bewusst, dass Du davon erfährst (oder es ist ihnen egal, was es nicht besser macht). Willst Du sie drauf ansprechen, oder sagst Du, ist eh egal, die können mich mal?

Radoras

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #16 am: 10. Januar 2017, 23:50:59 »
Hallo Fragezeichen,

habe den Thread als Zuschauer verfolgt - hatte den Vorrednern nichts mehr hinzuzufügen^^ - aber was da von der Gruppe abgezogen wird ist eine ziemlich linke Nummer; wenn bei denen so mit Fragen und berechtigter Kritik umgegangen wird ist das keine Gruppe, in der ich gerne spielen würde, egal wie göttlich die Story oder andere Teile der Runde sind.
Falls es dir abgesehen von der Würfelorgie gefallen hat hoffe ich, dass dich der Reinfall beim Einstieg nicht komplett raushaut, es gibt viele Gruppen in denen man sich tatsächlich erwachsen über solche Probleme unterhalten und an einer Lösung arbeiten kann mit der alle leben können. :)

MfG Radoras

Fragezeichen

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #17 am: 12. Januar 2017, 01:06:42 »
Nun, ich denke ja schon eine Weile über das Ganze nach. Ich wollte nicht so verbleiben, denn so im Streit auseinander zu gehen und nicht mehr miteinander zu reden, empfand ich nicht als erwachsenes Verhalten. Außerdem empfand ich es als schlechten Stil meinerseits so leicht eine Sache hinzuwerfen, wenn sie ein wenig schwierig wird. Daher habe ich mich bei dem DM dafür entschuldigt, dass ich den anderen Spielern an diesem Abend den Spaß genommen habe und gefragt, ob ich wieder mitspielen kann.
Dies alles hat allerdings einiges zu Tage gefördert und die Sache ist nicht minder einfach geworden.
Der DM hat mir unter anderem gesagt, dass er nicht möchte, dass so etwas wie an besagtem Abend noch einmal passiert. Außerdem habe er meine Kritik nicht verstanden. Er wollte wissen, was meine Vorstellung von Spaß beim Spiel sei und das war eine so abstrakt formulierte Frage für mich, dass ich in jenem Moment spontan auch keine Antwort gefunden habe.
Mir gegenüber war das eigentlich recht höflich formuliert, allerdings habe ich mitbekommen, wie er mit anderen über mich spricht. Er bezeichnete mich als einen Problemspieler und war der Ansicht, dass ich beim Bücher lesen bleiben solle. (Außerdem sagte er noch weitere Dinge, die ich wirklich verletzend fand, aber das möchte ich hier nicht schreiben, da es zu persönlich ist.)
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich mit jemandem Spielen möchte, der so über mich denkt. Vor allem, weil es ja nicht nur ein Mitspieler ist, sondern derjenige, von dem ich im Spiel in gewisser weise abhängig sein werde. Allerdings bin ich in keinster Weise besser, denn auch ich habe hier negativ über ihn gesprochen. Ich möchte also wirklich nicht anklagen, dass er über mich geredet hat.
Von der Tabelle habe ich übrigens erzählt, allerdings ging er da nicht darauf ein. Ich denke, dass es vermutlich darauf hinaus laufen wird, dass er sagen wird, er könne keinen weiteren Charakter in die Geschichte integrieren (falls er höflich sein möchte).

Eine kleine Frage habe ich mal wieder: Wie blutig ist euer Spiel? Beschreibt der DM das spritzende Blut und zerfetzte Eingeweide, oder doch "nur" Schmerzen und Treffer, oder wird da gar nicht ins Detail gegangen?

Was genau meinst Du mit Erfahrungen bezüglich des Alters?
Eigentlich dachte ich dabei, ob es besser ist, wenn man Gruppen mit möglichst gleichen Interessen hat. Das liegt natürlich nicht nur am Alter, aber letztens war dort mein Aufhänger. Mein Augenmerk liegt bei Büchern zum Beispiel auf der Qualität und Logik des Antagonisten und dem Aufbau der Handlung. Jemand der vielleicht Online Rollenspiele spielt, hat ganz andere Maßstäbe/Denkweisen und wundert sich über meine Kritikpunkte. Kann man so etwas überhaupt vereinen oder kann man nie zu einem gemeinsamen Spiel finden?

LG
lg
fz

stebehil

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #18 am: 12. Januar 2017, 08:34:57 »
Hm. Wenn ich erfahren würde, dass der Spielleiter mich als Problemspieler bezeichnet, und Dinge äußert, die persönlich verletzend sind, würde ich mich von diesem Spielleiter (und der Person insgesamt) verabschieden. Offenbar hat derjenige (nach deiner Schilderung, die naturgemäß nur eine Sicht der Dinge wiedergibt) eine gefestigte Meinung über dich und diese auch, wenn auch Dir gegenüber abgeschwächt, geäußert. Das klingt für mich nicht so, als würde man da noch eine Basis für weitere gemeinsame Dinge finden können. Wenn der andere hinter meinem Rücken über mich herzieht (so interpretiere ich Deine Aussage hier), würde ich ihm gegenüber höflich, aber deutlich sagen, was ich davon halte und mich dann von dieser Person verabschieden.
Mit so jemandem weiterhin Umgang zu haben, würde ich persönlich für eine dauerhafte Herabsetzung meiner Person halten, und das muss ich mir nicht antun.

In unserer PF-Runde bin ich Spielleiter, und ich beschreibe den Kampf und seine Folgen eher summarisch und abstrahiert. Dann mehr so "der Schlag bleibt in der Rüstung hängen", "das war nur ein oberflächlicher Treffer", "das hat gesessen und bereitet dem anderen Schmerzen". Ich habe nichts davon, meine Spielrunde in einen Splattermovie zu verwandeln, und meine Spieler scheinen das auch nicht zu wollen. Habe ich auch eigentlich in keiner Spielrunde so drastisch erlebt, wenn ich mich recht erinnere. Auch das wäre für mich - wenn man die anderen Faktoren hinzunimmt - ein Grund mehr, die Runde zu verlassen.

Was Du dann noch fragst, zielt auf unterschiedliche Erwartungshaltungen zum Spiel. Du legst offenbar mehr Wert auf die Geschichte, die anderen in der Runde wohl mehr auf die Action. Beides ist legitim - es gibt keinen "richtigen" Weg, ein Rollenspiel zu spielen - und kann durchaus miteinander kombiniert werden. Mir wäre es als SL zu blöd, nur Gemetzel zu beschreiben. Wenn alle Beteiligen willens sind, hier auf die unterschiedlichen Anforderungen Rücksicht zu nehmen und sich auch mal zurückzunehmen, wenn es gerade nicht "ihr Spiel" ist, geht das auch zusammen. Letztlich ist Rollenspiel eine soziale Interaktion. Wenn die Beteiligen es wollen, werden sie einen Weg finden, gemeinsam zu spielen. Daran scheint es bei der Truppe zu hapern. Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.

Hunter

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    • Savage Tide
Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #19 am: 12. Januar 2017, 08:51:19 »
Wie stebehil geschrieben hat, gibt es kein Richtung oder Falsch im Rollenspiel - solange alle Beteiligten Spaß daran haben. Was bei euch ja ganz offensichtlich nicht der Fall war.

Bei uns gibt es regelmäßig eine gute Portion Splatter. Vor allem, wenn der Barbar einen Gegner mal wieder auf -50 Trefferpunkte kloppt. Oder wenn die Charaktere frisch aus dem Dungeon in der Stadt auftauchen und über und über mit Blut und Monsterteilen bedeckt sind (Kämpfen ist keine saubere Angelegenheit) und dann von allen argwöhnisch betrachtet werden.

Hatte aber auch schon andere Runden - gleiche Besetzung - in der das weniger zum Ausdruck kam. Kommt auch etwas auf die Kampagne an (und "Eisengötter" ist so abgefahren, da passt auch splatter dazu).
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Idunivor

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #20 am: 12. Januar 2017, 15:29:09 »
Es wurde zwar schon einiges gesagt und dem meisten stimme ich zu, deshalb wiederhole ich nicht alles.

Aber grundsätzlich gibt es nunmal unterschiedliche Herangehensweisen ans Rollenspiel und es kann da durchaus so große Differenzen geben, dass es nicht mehr passt. Das erlebt man öfters, dass die Chemie nicht stimmt und dann ist es, wenn man sich sonst nicht irgendwie kennt, meistens die einfachere Variante, sich nach anderen Gruppen umzusehen, weil dann jeder so spielen kann wie er möchte.
Es ist jetzt für dich natürlich etwas schade, dass dir soetwas direkt so früh passiert, weil das dann sicher noch etwas frustrierender ist, als wenn man schon etwas mehr Erfahrung mit dem Rollenspielen an sich hat.
Dass das mit dem Alter zu tun hat, glaube ich übrigens nicht. Ich erlebe das heute immer noch genauso viel wie vor zehn Jahren als ich mit Rollenspiel angefangen habe. Vielleicht sogar häufiger, weil ich eine klarere Vorstellung davon habe, was mir Spaß macht und ich deshalb schneller merke, wenn es offensichtlich nicht passt (was auch tatsächlich immer wieder vorkommt).

Und abschließend was den Gewaltgrad anbelangt. So wie du es beschreibst habe ich es noch nicht erlebt. Es kommt schon mal vor, dass jemand Orks die Ohren abschneidet als Trophäen oder als Beweis, dass man sie erledigt hat. Aber das wird dann meistens etwa folgendermaßen beschrieben:

Spieler: "Ich schneide jedem Ork das rechte Ohr ab."
SL: "Ok, kein Problem, kannst du machen."

Tatsächlich hatten wir erst kürzlich mit unserer Gruppe den Auftrag eine Gruppe Orks zu erledigen und mein Charakter hat dann die Ohren als Beweis mit genommen. Das Gespräch mit dem Bürgermeister lief dann etwa so ab:

SL: Ihr kommt ins Büro des Bürgermeisters, er sitzt an seinem Schreibtisch über einigen Papieren und fragt als er euch sieht: "Was kann ich für euch tun."
Spieler: Ich gehe zum Schreibtisch und werfe ihm den Lederbeutel mit den Orkohren drin auf den Tisch: "Wir haben euer Orkproblem gelöst und hätten gern die Belohnung dafür."
SL: Der Bürgermeister schaut entgeistert auf den Beutel während das Blut auf seine Papiere sifft: "Was zur Hölle?..."

Wie gesagt nur nen Beispiel. Dass das ne sehr eklige Angelegenheit ist, kann sich jeder ausmahlen, aber man braucht da nicht mehr von beschreiben. Das wäre in meinen Augen dann auch ziemlich langweilig.

deroadebicher

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #21 am: 13. Januar 2017, 15:41:58 »
Hi. Erstmal mein Mitgefühl. Hab Ähnliches schon selbst mitgemacht. Hab dann selbst den SL gemacht. Wär wenn du keine neue Gruppe als Spieler findest vielleicht auch ne Lösung.

Zum Thema Gewalt: ich finde in einem Spiel in dem man mit mittelalterlichen Waffen aufeinander eindrischt, darf Gewalt schon geschildert werden. Aber schon aus praktischen Gründen in einem vernünftigen Rahmen. Keine Ahnung wie lange ein durchschnittlicher Kampf in der 5e dauert, aber in der 3.5 dauert er lang genug. Wenn ich da anfange jeden einzelnen Hieb zu beschreiben oder nach dem Kampf das looten im Detail pro Körperteil, dann käme man keinem Ende. Klar, besonders heftige Treffer oder spektakuläre Aktionen werden schon schön erzählt. Da kann es dann auch mal blutig zugehen. Aber ein Splatterfilm wurde noch nie daraus gemacht.

Mein Rat: such dir selbst ein paar Leute. Mach zur Not selbst den Sl. Oder schnupper mal in ein anderes System. Aber lass dir von einer Idiotengruppe nicht die Lust am Rollenspiel verderben. Und solltest du im Raum südlich von München was suchen darfst du dich gerne per PM an mich wenden.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters und der Rest der Gruppe in seinem Magen

Fragezeichen

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #22 am: 17. Januar 2017, 11:37:40 »
Da ich schon Spaß am Spiel habe, denke ich wirklich darüber nach selbst Spielleiter zu werden. Allerdings habe ich geradezu Angst vor all dem, was damit auf mich zu kommt.

Ich habe übrigens noch einmal mitgespielt, allerdings war die Gruppe ein wenig anders und es hat viel besser funktioniert. Trotzdem bin ich noch nicht ganz überzeugt. Ich fühle mich einfach nicht wohl dabei, dass ich weiß, was der DM so von mir hält, auch wenn er wirklich fair war und ihm nichts anzumerken war. Ich habe einfach vor diese Kampagne noch zu Ende zu spielen und dann gründlich darüber nach zu denken, wie es weiter gehen soll.
lg
fz

Aronan

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Wieviel Geduld braucht man für D&D?
« Antwort #23 am: 17. Januar 2017, 13:01:45 »
Ich habe einfach vor diese Kampagne noch zu Ende zu spielen...

Das kann je nach Kampagne aber schon ne ganze Weile dauern  :blink:

Das musst du natürlich selbst wissen und ich weiß natürlich nicht wie lange eure Kampagne im Endeffekt dauern wird, aber wenn du dich dabei nicht ganz wohl fühlst wegen dem vorangegangenen kann sich das schon ziehen.

MfG Aronan