Also, ich glaube nicht, dass irgendjemand ungeeignet ist, Rollenspiele zu spielen. Es kommt aber öfter mal vor, dass die Spielstile nicht kompatibel sind. Es klingt so durch, dass Du eher Spaß an der Interaktion, am eigentlichen Rollenspiel hast, ist das richtig? Und weniger Spaß an den Kämpfen? Wobei Kämpfe keinen Spaß machen, wenn man nur auf die Mütze kriegt, das könnte dazu beitragen. Die taktischen Finessen kann man lernen, wobei das in der Tat eine Erfahrungssache ist. Es hängt ja auch vom jeweiligen Regelsystem ab, welche Taktiken funktionieren. Da klingt es so, als würde der SL taktische Fähigkeiten voraussetzen, die vielleicht noch nicht vorhanden sind. Die sind bei D&D von Bedeutung, ja, aber man kann es gerade bei Anfängern eben nicht voraussetzen - das ist Übungssache.
Schuldzuweisungen sind eine problematische Sache, meist fährt man besser, wenn man möglichst sachlich zu klären versucht, was jedem Einzelnen gefällt und was nicht.
Regel Nr. 1: es soll allen Beteiligten Spaß machen. Tut es das nicht, läuft was schief. Dann muss man drüber reden, was einem Spaß macht, was nicht, und schauen wo man zusammenkommt (oder auch nicht). Der weiter oben erwähnte Gruppenvertrag (der keineswegs schriftlich sein muss) sollte die Prioritäten der Teilnehmer benennen. Manche Spieler wollen eine Diablo-Umsetzung am Tisch haben, manche wollen ein Charakterentwicklungsdrama ausspielen, dass einer Romanreihe würdig wäre (um jetzt mal zu ganz leicht übertreiben). Alles ist im Rollenspiel legitim, solange die Regel Nr. 1 eingehalten wird.
Was das Spielleiten angeht, so solltest Du das nur dann machen, wenn Du Dich damit wohl fühlst. Nicht drängen lassen! Auch wenn ich den SL verstehen kann, solltest Du Dir das in Ruhe überlegen. (Nebenbei bemerkt, sprechen Deine Aussagen über den SL nicht für ihn - kein Gegensteuern, wenn es aus dem Ruder läuft, anschließend Kritik an den Spielern für mangelnde taktische Fähigkeiten, und dann einen Spieler drängen, den SL zu machen. Da kenne ich einen, der so ähnlich drauf ist, und der ist ein sehr anstrengender, weil sehr dominanter Mensch, der eigene Fehler nicht eingestehen kann.)
Ich überlege, welche guten Horrorabenteuer ich für D&D kenne. D&D in allen Varianten (Pathfinder eingeschlossen) ist ein Action-lastiges System, dass sich für Horror meines Erachtens nur bedingt eignet. Aber man kann auch hier Herausforderungen generieren, die sich eben nicht mit dem Schwert lösen lassen. Mir fällt der Klassiker Castle Ravenloft in allen Varianten ein, der versucht, Dracula für D&D umzusetzen. Für Pathfinder gibt es mit "Was ewig liegt" eine ganze Kampagne, die Horrorthemen umsetzt, und Teile der Runenherrscher-Kampagne.
Ansonsten wird es bei D&D meist eher Splatterhorror als Suspense, eher Kettensägenmassaker als The Shining. Das liegt auch daran, dass die besten Suspensegeschichten meist einen einsamen und oft schwachen Protagonisten haben, während es bei D&D immer eine Gruppe ist, die zudem gut aufgestellt ist, mit Bedrohungen fertig zu werden.