Autor Thema: Es einfach gut sein lassen.  (Gelesen 5637 mal)

Beschreibung: Das Machtwort des Spielleiters

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Fragezeichen

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Es einfach gut sein lassen.
« am: 11. März 2018, 22:12:01 »
Hallo Zusammen,

folgendes ergab sich während der letzten Session und hat bei mir Fragen aufgeworfen:

Wir hatten den Feind besiegt, der Letzte hatte sich ergeben und wir waren bereit mit den geretteten Personen aufzubrechen. Es blieb die Frage, was man mit dem letzten überlebenden Gegner anfängt. Einen Gefangenen mitzunehmen hätte die Reise sehr erschwert. In der Diskussion ergab sich, dass man ihn nicht mitnehmen wollte und der DM gab uns auch mehr oder weniger zu verstehen, dass wir ihn laufen lassen sollten.

Ein Spieler allerdings wollte das nicht. Er wollte den Gefangenen nicht laufen lassen, ihn aber auch nicht umbringen. Er bat NPCs um Anweisung, aber der DM gab ihm zu verstehen, dass es seine Entscheidung wäre. Es entspann sich eine Diskussion zwischen DM und Spieler über verschiedene Möglichkeiten, die der DM mehr oder weniger ablehnte, da sie unrealistisch schienen ("eine Ziege könnte den Gefangenen hinterher ziehen"). Anfänglich versuchten andere Mitspieler zu überzeugen, entweder den Gefangenen laufen zu lassen oder ihn zu töten, doch nach 15 Minuten waren nur noch der DM und der Spieler in einem Streitgespräch.

Die anderen Spieler waren genervt, da es nicht weiter ging. Der DM sprach den Spieler mehrmals an, es jetzt einfach auf sich beruhen zu lassen, damit es weiter ginge. Irgendwann gab derjenige dann wirklich auf, war aber noch den ganzen Abend schlecht gelaunt, weil sein Charakter "das nie getan hätte".

Ich war einer der genervten Mitspieler und ich verstehe denjenigen jetzt besser als an diesem Abend. Vielleicht hätte der DM andere Optionen anbieten sollen und die Mitnahme des Gefangenen nicht in Übereinstimmung mit den anderen Mitspielern ablehnen sollen.

Ich bin allerdings der Meinung, dass man gemeinsam spielt und sich deswegen der Gruppe unterordnen muss (klingt das komisch?).

Aber was, wenn der DM ein Machtwort spricht und der Spieler das einfach nicht akzeptieren kann? Muss man es einfach gut sein lassen?
lg
fz

Kree

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #1 am: 12. März 2018, 09:44:05 »
Moin,

es gibt beim Rollenspiel etwas das sich „fruchtlose Debatte“ nennt. Die tritt immer mal wieder auf und kommt auch in den besten Runden vor. Häufig hat sie mit Moral oder Regeln zu tun, aber auch andere, aus den Augen von Außenstehenden, vollkommen simple Themen führen zu einer langen und sehr anstrengenden Debatte in der es eigentlich keine Lösung gibt.

Am Ende verlieren immer alle dabei, der Spielleiter fühlt sich Missverstanden, der Spieler konnte seinen Charakter nicht so spielen wie er will und der Rest der Gruppe langweilt sich etc.

Solche Debatten werden gerne dann noch vom Spieltisch getragen und noch lange immer mal wieder aufgewärmt werden.

Was kann man dagegen tun ? Quasi nichts, als SL kann man versuchen sein Abenteuer so frei von Moral zu halten wie es nur geht. Aber die Spieler gehen halt im Abenteuer ihren Weg und dann kommt man einfach irgendwann an diesen Punkt. Bei Regeln verhält es sich ähnlich. Daher einfach ignorieren und das Thema nicht weiter ansprechen.

Auf deine Frage, ja irgendwann mal ist es gut. Aber das kannst du einem anderen Menschen nicht vorschreiben – zumindest nicht beim Rollenspiel.

mfg
Kree

P.S: Ein Machtwort, bringt da auch nichts. Es gibt einfach Dinge die werden ohne Rücksicht auf Verluste, eine Debatte :)

Tempus Fugit

  • Mitglied
Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #2 am: 12. März 2018, 15:45:42 »
Ist im Wesentlichen was Kree sagte und zeigt, dass man sich beim ersten zusammen setzen schon mal über grundlegende Dinge unterhalten muss. Wenn da Spieler unterschiedliche Vorstellungen nicht zusammen passen sollte man solche Situationen meiden oder halt nicht in der Runde zusammen spielen.

Ein Machtwort ist eigentlich immer das Gegenteil, es zeigt nur, dass man sich nicht zu helfen weiß und mit seiner "Macht" Recht haben will. Trifft man häufig noch in Schulen oder stark autoritär geprägten Unternehmen.

Nebenbei, die Sache mit der Ziege kann durchaus funktionieren (vielleicht zwei Ziegen), nur wäre es netter den Typen zu töten.
Übermensch, weil Rollenspieler

G4schberle

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #3 am: 12. März 2018, 18:07:36 »
Was Kree und Tempus sagen.

Ich möchte aber noch ergänzen, dass sich solche Debatten häufig umgehen lassen, indem man die Thematik ingame klärt, das heißt nicht zwischen Spieler und SL, sonder zwischen Spieler und Welt.

In diesem spezifischen Fall entsteht die Diskussion ja nur daraus, das der SL dem Spieler schon vorher sagt, ob eine Aktion zum Erfolg führt. Hätte er den Spieler gewähren lassen und ihn erst später mit den Konsequenzen konfrontiert, hätte die Diskussion vermieden werden können. Der Spieler steht zu diesem Zeitpunkt schließlich bereits vor vollendeten Tatsachen. Wichtig ist aber, dass diese Konsequenzen für den Spieler nachvollziehbar sind.
So in etwa hat Tempus das mit seinem letzten Satz auch schon angedeutet.

Grüße
G4
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Kree

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #4 am: 13. März 2018, 00:12:43 »
Der Spieler hat "NSCs" gefragt was sie davon halten, von daher ist es schon eine Antwort der Welt - der Punkt war ja "es erschwert die Reise" - auch hier antwortet die Welt. Die vorherige "Diskusion" in der Gruppe brachte hervor "wir wollen ihn nicht mitnehmen".

Es ergaben sich durch die Entscheidung der Gruppe und der Umstände zwei Optionen, töten oder laufen lassen.

Die Punkte sind also zwischen dem Spieler und der Welt geklärt. Und genau da liegt das Problem, dem einen passt es eben nicht - was ich ihm nicht vorwerfe - es gibt eben Charakter Konzepte die "einen unbewaffneten nicht meucheln" oder halt einen "schuldigen nicht ohne Strafe laufen lassen".

Der Spieler sieht hier sein Problem, nur was willst du als SL machen ? Es wäre nicht gut wenn man als SL hier klein bei gibt und dann dem Spieler eine Lösung anbietet die es vorher nicht gab. "Ding Ding - Oh seht der gnomische Fesselballon der Gerechtenbestrafung fliegt gerade an euch vorbei, winkt ihm zu und er landet!".

Ich kann auch den Spieler verstehen, er hat die Idee eines Charakters mit Idealen. Also nicht "chaotisch pragmatische" Gesinnung sondern eben rechtschaffend. Das klappt auch wirklich toll und dann zack steckt man in einem moralischen Dilemma...

Tja und dann passiert genausowas wie oben beschrieben - der SL kann/will die Logik der Welt nicht brechen und der Spieler seinen Charakter nicht. Es entbrennt eine Debatte, in der niemand gewinnen kann.

Die Lösung hier wäre einfach, die Gruppe nimmt die sehr schwere Reise auf sich. Die Gruppe meuchelt einfach während des Gesprächs den Gefangenen. Der Spielercharakter bleibt mit dem Gefangenen zurück und übernimmt einen NSC für den Rest des Abends.

mfg
Kree
« Letzte Änderung: 13. März 2018, 00:25:11 von Kree »

G4schberle

  • Globaler Moderator
Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #5 am: 13. März 2018, 09:18:24 »
Die Punkte sind also zwischen dem Spieler und der Welt geklärt.

Es entspann sich eine Diskussion zwischen DM und Spieler über verschiedene Möglichkeiten
Klingt für mich aber ganz anders.
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Kree

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #6 am: 13. März 2018, 19:26:29 »
Ich hab keine Ahnung, was genau zwischen den beiden besprochen wurde. Aufjedenfall kam die Ziege vor.

Der Ablauf wurde wie folgt dargestellt :

1. Spieler1 fragt NSC "Was tun?" Antwort "Reise sehr schwer, wenn wir ihn mitnehmen - nicht mitnehmen"
2. Spieler1 fragt SC Gruppe "Was tun?" Antwort "Wir wollen ihn nicht mitnehmen"
3. Spieler1 beginnt mit für ihn vertretbaren Lösungen "Können wir ihn mit einer Ziege etc. pp"

Was soll der SL denn machen? Es kann ja sein das alle Vorschläge von Spieler1 auf einem ähnlichem niveau waren. Ich würde maximal einen Gnom von einer Ziege hinterher schleifen lassen... aber siehe Tempus Fugit :)

Wenn ein SL hier gefagt hätte, hätte ich gesagt "Hey, nimm es als Vorlage! Da kann man einen schönen Hook von machen usw."

Auf das was hier gefragt wurde, habe ich breits ausführlich geantwortet :)

mfg
Kree

P.S: Das hat Potential zu einer fruchtlosen Debatte :D



Zamino

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #7 am: 03. April 2018, 09:22:12 »
Aus meiner Erfahrung kann ich nur empfehlen, dass jeder Spieler sich im Klaren bleiben sollte, dass es nur ein Spiel ist und man nicht auf Biegen und Brechen stets zu 150% auf die Werte der Rolle beharren sollte. Wahrscheinlich hätte der Charakter in der Welt unter den Druck der Gruppe nachgegeben. Schließlich ist auch er auf den Schutz der Gruppe angewiesen. Damit wäre er also auch nicht aus seiner Rolle gefahren, hätte er nachgegeben. Wenn am Ende keiner Spaß an so einer Diskussion hat, warum sich dann nicht als Spieler der Gruppe beugen und weiterspielen? Pen and Paper sind Teamspiele und nicht Egospiele.

Übrigens steht hier mMn nicht der DM in der Verantwortung, sondern die Gruppe. Der DM kann helfen und regulierend eingreifen, aber die Gruppe steht dem revoltierenden Spieler in der Welt gegenüber und hat versagt, ihn zum laufenlassen zu überreden. Die Gruppe ist für den Zusammenhalt der Gruppe zuständig, nicht der DM.
Pen and Paper Fotos auf Instagram:
https://www.instagram.com/heikopfkino/

Tigershark

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #8 am: 18. April 2018, 09:21:49 »
Wir haben also einen Charakter, der das aktuelle Prozedere (töten oder laufen lassen) nicht okay findet. Erst einmal fein. Dann löse das ingame!
Bringt er dämliche Vorschläge oder unrealisierbare Vorschläge, dann wird entweder die Gruppe ingame oder spätestens der SL sagen, dass das wohl nicht funktioniert. Und hier kam die Diskussion auf? Worüber? Aktuell stelle ich mir das Gespräch so vor...

Spieler: "Uh, ich will den Gefangenen mit einer Ziege ziehen lassen."
SL: "Das funktioniert nicht."
Spieler: "Aber ich will, dass es funktioniert!"
SL: "Tut es aber nicht. hast du andere Vorschläge?"
Spieler: "Uh, ich will den Gefangenen mit einem Hund ziehen lassen."
SL: "..."

Ich weiß gar nicht, wie es da zu einer Diskussion kommen kann. War der Inhalt einer 15-minütigen Diskussion wirklich nur, welche Möglichkeiten man hat, einen Gefangenen zu transportieren? Soll das wirklich SO SCHWIERIG sein? Ich hoffe ja, der Gefangene war wenigstens ein hochstufiger Zauberwirker oder ein intelligenter, hochstufiger Oger/Troll oder etwas ähnlich schwierig zu Transportierendes...

Wenn der Spieler ingame keine bessere Lösung findet (was ja bei schwierigen Transportgütern der Fall sein kann...), muss er sich wohl ingame mit den Konsequenzen auseinander setzen. Warum das überhaupt in einer Diskussion zwischen Spielleiter vs. Spieler und nicht in einer konstruktiven Diskussion innerhalb der Gruppe mit dem Motto "Wie gehen wir mit dem Gefangenen um, so dass alle zufrieden sind?" gemündet ist, geht mir nicht in den Kopf. Und wenn der Gruppe das Wohl der einzelnen Mitglieder egal ist oder der eine Spieler so abstruse Vorstellungen hat, dass sie nicht zur Gruppe passt, dann sollten sich Charakter und restliche Gruppe trennen.

Das kann ich mir ja auch tatsächlich mit einer Charakterentscheidung ingame verbunden sehen, z. B. "Dann fessele und knebele ich den Typen eben selbst und bringe ihn alleine zu den zuständigen Behörden, wenn ihr mir nicht helft!"
Einen ähnlichen Fall hatte ich tatsächlich genau so auch bereits mit einem meiner Charaktere, der es nicht akzeptieren wollte, dass die Gruppe ein unschuldiges Koboldjunges abschlachtet. Den hatte er dann alleine (und als Mystiker in PF wunderbarerweise auch noch halbblind und mit Stärke 6) in die Stadt gebracht. In der Folge hat sich der Charakter von der Gruppe getrennt. Da gab es auch eine Menge Diskussionen, aber die waren allesamt ZWISCHEN den Spielern und nicht Spielleiter vs. mich.

Ich möchte dazu aber sagen, dass ich als Spieler aber auch ein Stückweit angenervt wäre, wenn mein Spielleiter einen mMn charakterlich gut begründeten Wunsch scheinbar aus Willkür oder "um den Plot voran zu treiben" abschneidet.

Was weiter oben als "fruchtlose Debatte" bezeichnet und mehrfach unterschrieben wurde, sehe ich daher eigentlich sehr anders: MMn sind diese Debatten nur dann fruchtlos, wenn sie gegenseitig destruktiv (Spielleiter will Spieler keine Möglichkeit geben, seinen Charakter zu verwirklichen, Spieler will genau das nicht akzeptieren) geführt werden, anstatt, dass man konstruktiv als Gruppe daran arbeitet, wie man so etwas verwirklichen kann. Letzter Fall würde nämlich zu Gruppen-/Rollenspiel führen.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Aronan

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #9 am: 19. April 2018, 16:25:00 »
Wenn der Spieler ingame keine bessere Lösung findet (was ja bei schwierigen Transportgütern der Fall sein kann...), muss er sich wohl ingame mit den Konsequenzen auseinander setzen. Warum das überhaupt in einer Diskussion zwischen Spielleiter vs. Spieler und nicht in einer konstruktiven Diskussion innerhalb der Gruppe mit dem Motto "Wie gehen wir mit dem Gefangenen um, so dass alle zufrieden sind?" gemündet ist, geht mir nicht in den Kopf. Und wenn der Gruppe das Wohl der einzelnen Mitglieder egal ist oder der eine Spieler so abstruse Vorstellungen hat, dass sie nicht zur Gruppe passt, dann sollten sich Charakter und restliche Gruppe trennen.

Das kann ich mir ja auch tatsächlich mit einer Charakterentscheidung ingame verbunden sehen, z. B. "Dann fessele und knebele ich den Typen eben selbst und bringe ihn alleine zu den zuständigen Behörden, wenn ihr mir nicht helft!"

Das Problem ist hier so wie ich das verstehe eher dadurch aufgetreten, dass es nicht so funktionieren konnte wie der Spieler sich das vorgestellt hat (Gefangenentransport schwierig bis unmöglich aufgrund von Ressourcen und/oderZeit), er aber auch keine so drastischen Konsequenzen ziehen wollte wie du das hier vorschlägst (Trennung von der Gruppe).
Und ich denke die Diskussion und die schlechte Laune kamen dadurch auf, dass der Spieler einerseits nicht so einen drastischen Schritt gehen wollte, andererseits aber auch nicht von seinem Vorhaben abrücken wollte, obwohl niemand anders bereit war das mitzutragen. Und da kann ich mir gut vorstellen, dass irgendwann die Mitspieler erwarten, dass er es mal "gut sein lässt", wenn er sich weigert mit der Gruppe zu brechen und ihnen trotzdem seine Lösung aufzwingen will.
Wie gesagt, das kann denke ich schnell passieren wenn er sich denkt "ich würde als Spieler nie so weit gehen die Gruppe zu verlassen, aber mein Charakter würde auch nie das tun was ALLE anderen wollen." Und dann fängt man eben an sich stundenlang im Kreis zu drehen und das Spiel zum erliegen zu bringen ohne Aussicht auf Fortschritt.

Grüße
Aronan

Tempus Fugit

  • Mitglied
Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #10 am: 20. April 2018, 11:49:10 »
Einen Gefangenen mitzunehmen hätte die Reise sehr erschwert. In der Diskussion ergab sich, dass man ihn nicht mitnehmen wollte und der DM gab uns auch mehr oder weniger zu verstehen, dass wir ihn laufen lassen sollten.

Man kann da viel lesen oder auch nicht, aber diese beiden Sätze spiegeln meiner Meinung nach die Situation wieder.
- es hätte mehr Aufwand für alle bedeutet
- Mehrheit wollte diesen Aufwand nicht
- DM läßt durchblicken, dass er den Aufwand ebenfalls scheut

Jetzt kann der Spieler der gegen die Mehrheit war im Recht sein (vielleicht Pladin oder ähnliche Klasse, die so handeln sollte) oder auch nicht, er war auf verlorenem Posten. Dadurch konnte nichts Vernünftiges enstehen, sofern nicht alle kompromissbereit sind. Da ist keiner besser oder schlechter als die Anderen.

Man fragt sich wie gesagt vor einer Kampagne, wie man mit solchen Situationen grundsätzlich umgehen sollte und der jeweilige SL sollte dann so handeln. Wenn er das nicht kann oder will, dann ist er falsch - selbiges gilt für jeden Spieler.
« Letzte Änderung: 20. April 2018, 11:52:13 von Tempus Fugit »
Übermensch, weil Rollenspieler

Rogan

  • Contest 2010
Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #11 am: 20. April 2018, 18:49:40 »
Wir haben uns wegen zeitraubender Diskussionen über Handlungen ähnlicher Art irgendwann auf den Grundsatz geeinigt: Gruppenspaß geht vor Spielerspaß. Dieser Vorsatz hat sich als sehr gut erwiesen, denn er kürzt Disskussionen ab.

Zielorientierter ingame-Vorschlag: Zielperson mit einem Geas oder Quest belegen, um sie zu zwingen, sich selbst vor Gericht zu stellen. Sind allerdings recht hochstufige Zauber, sie lassen sich aber vielleicht für Deinen Spezialkandidaten vergünstigt als Spruchrolle kaufen.

Ich hatte für Spieler, die NSCs nicht ständig töten oder laufen lassen wollten, mal eine passende Prestigeklasse erstellt, die analog zum Assassinenschlag einen "Verhaftungsschlag" hat, vielleicht hilft die ja weiter: http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=1367

Gott ist das lange her.
Neustart!

Tigershark

  • Mitglied
Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #12 am: 24. April 2018, 09:49:09 »
Wir haben uns wegen zeitraubender Diskussionen über Handlungen ähnlicher Art irgendwann auf den Grundsatz geeinigt: Gruppenspaß geht vor Spielerspaß. Dieser Vorsatz hat sich als sehr gut erwiesen, denn er kürzt Disskussionen ab.
Ehrlich gesagt beißt sich dieser Grundsatz mit meinen persönlichen Interessen - vielleicht nicht theoretisch - aber möglicherweise praktisch. Ich setze mich schon durchaus an den Spieltisch mit der Erwartung, auch selbst Spaß zu haben. Ich weiß, deine Aussage schließt das nicht aus, aber es schließt eben auf die Möglichkeit ein, dass ich mich an einen Spieltisch setzen und ertragen muss, was die anderen so tun, und zwar unabhängig davon, was sie tun und wie sehr mir das gegen den Strich geht.

Das ist alles schön und gut, wenn die Spieler (wie vermutlich auch in deiner Gruppe der Fall) alle dieselben Interessen haben, aber im Falle des TE ist ja genau das offensichtlich nicht der Fall, und ich verstehe jeden Spieler, der keine Lust hat, sich von seinen Kollegen vorschreiben zu lassen, wie er seinen Charakter zu spielen hat, welche Entscheidungen sein Charakter zu treffen hat und dass seine Art zu spielen badwrong ist und die der anderen richtig.

...oder wie ich bereits sagte:
Ich möchte dazu aber sagen, dass ich als Spieler aber auch ein Stückweit angenervt wäre, wenn mein Spielleiter einen mMn charakterlich gut begründeten Wunsch scheinbar aus Willkür oder "um den Plot voran zu treiben" abschneidet.
Tempus' Beispiel eines Paladins zeigt ja gut auf, dass der einzelne Spieler durchaus im Recht sein kann, dass er auf ein derartiges Verhalten pocht. Es ist nicht gegeben, wer da irgendwie im Recht oder Unrecht ist, aber die Minderheit wird von der Mehrheit einfach gezwungen. Das kannst du ja gut und ok und für den Gruppenkonsens notwendig finden - ich finde es nicht gut und ich verstehe vollkommen, dass der betroffene Spieler an dem Abend angefressen ist - wäre ich vermutlich auch.

Ich verstehe zwar den Wunsch der Gruppe, dass "man es doch jetzt endlich gut sein lassen" soll, aber in meinen Augen ist das einfach nicht die Lösung, wenn die Problematik ingame besteht.
Bei Outgamedebatten (z. B. Regeldiskussionen etc.) gebe ich vollkommen Recht.

Was ich noch dazu sagen will, ist: Für mich klang es bei der ganzen Sache auch so, als hätte der Spielleiter einfach keine Lust gehabt, da jetzt noch 3 Takte dazu zu sagen, es wäre eigentlich kein großer Akt gewesen, der Spielleiter hat einfach nur auf stur geschalten und mit seiner Sturheit die Möglichkeiten unterbunden. Dann würde ich den Frust des Spielers gleich dreimal verstehen.

Zielorientierter ingame-Vorschlag: Zielperson mit einem Geas oder Quest belegen, um sie zu zwingen, sich selbst vor Gericht zu stellen. Sind allerdings recht hochstufige Zauber, sie lassen sich aber vielleicht für Deinen Spezialkandidaten vergünstigt als Spruchrolle kaufen.
Da kannst du das Ziel auch gleich per Teleport hinbringen. Ich ging nicht davon aus, dass derartige Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
« Letzte Änderung: 24. April 2018, 09:58:39 von Tigershark »
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Rogan

  • Contest 2010
Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #13 am: 24. April 2018, 22:15:56 »
Das Prinzip "Gruppenspaß vor Spielerspaß" macht dann Sinn, wenn die Gruppe seltener spielt. In unseren ersten, aktiven Spieljahren hatte ich teilweise Solos mit SCs gespielt, wenn sie einen anderen Weg als der Rest der Gruppe gehen wollten. Da leisteten wir es uns, das Prinzip umzudrehen. War auch gut.

Seit wir auf 4 Spiele im Jahr kommen, hilft das aktuelle Prinzip sehr, einen ausreichend guten Fortschritt der Kampagne hinzulegen.
Neustart!

Tempus Fugit

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Es einfach gut sein lassen.
« Antwort #14 am: 25. April 2018, 10:11:17 »
Das kann ja auch funktionieren, wenn die Spieler da mitziehen. Ich denke, dass der Verweis von TS nur dazu dient zu sagen, das dass eben nicht immer so sein kann und daher nicht immer eine Lösung ist.

Ich verweise da (scheinbar langsam wie ein Priester) auf das was ich bereits mehrfach schrieb: vorher mit allen Beteiligten klären, wie man spielen will. Das so detailliert wie nötig besprechen.
Je komplexer ein Regelwerk, desto weniger muss man reden - sollte man aber dennoch. W.o.D. 1.0 Runden spiele ich grundsätzlich nur noch, wenn alle Spieler sich einig sind und diskutiere da sogar vorweg Szenarien, das hat sonst keinen Wert. Bei D&D 3.+ ist das einfacher, aber eine Stunde wird dennoch im Minimum vorher diskutiert (Kampagnenstart).
Übermensch, weil Rollenspieler